Eroberer

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Eroberer

Die Eroberung des Eroberers

von Sri Swami Venkatesananda

Es ist der konzentrierte Geist, dem es möglich ist, in den Gegenstand einzudringen und die Seele wahrzunehmen. Seine zerstreuten Strahlen sind kraftlos. Zwar haben wir Zeiten von einpünktigem Geist, aber sie werden durch äußere Kräfte untergraben. Zum Beispiel, wenn wir einen spannenden Film beobachten, scheint der Geist einpünktig und konzentriert zu sein, doch auf diese Art ist der Geist nicht unter unserer Kontrolle und nach außen gerichtet. Auf der anderen Seite ist er, wenn wir uns bewusst wünschen, ihn zu kontrollieren, viel ruheloser als der Wind.

Der Geist bewegt sich mit der Geschwindigkeit und Kraft des Windes selbst, er ist der Eroberer der ganzen Welt. Alles in dieser Welt wurde errichtet durch den Geist. Hinter jeder großartigen Handlung und Errungenschaft in dieser Welt steht der Geist (die Gedanken). Der Geist hat den Gegenstand erobert; der Geist regiert die Sache.

Wer kann den Eroberer erobern? Die Yogis haben eine einfache Antwort: Japa (die Wiederholung eines Mantras oder die Wiederholung von Gottes Namen). Unglücklicherweise ist diese Welt sehr komplex und die wahre Einfachheit der Antwort lässt die Menschen nicht daran glauben. In all unserer spirituellen Praxis spielt Japa eine grundlegende Rolle. Japa war die Stärke unseres Meisters. Es ist eine Lösung für all unsere Probleme. Es löst nicht nur unser Problem, es löst den Verursacher unseres Problems auf, nämlich: den Geist! All unsere Probleme werden durch den unreinen Geist verursacht.

Die Wiederholung eines Mantras ist das beste Mittel der Reinigung für den Geist und auch ein beruhigendes Mittel. Die Wirkung wird in der nachfolgenden Geschichte dargelegt:

Ein Yogi verbrachte einige Zeit im Haus eines Anhängers, und der junge Sohn der armen Familie bediente ihn hingebungsvoll. Als er den Ort verließ, bot der Yogi an, jeden Wunsch des Jungen zu erfüllen, da er die Kontrolle über den unsichtbaren Geist hatte. Der Bub, wie auch immer, wollte diesen Geist als Leihgabe für einige Zeit haben, da er viele Wünsche hatte. Nur ungern gab der Yogi dem jungen Mann das Kommando über den Geist mit der Warnung, dass er bei Problemen beim Umgang mit dem Geist, an den Yogi denken sollte. Der letztere (Yogi) ging seines Weges und der junge Mann rief den Geist. Der Geist willigte ein, alles für ihn zu tun, unter der Voraussetzung, dass er den Geist immer beschäftigen würde– anderenfalls würde der Geist ihn aufessen. Der junge Mann ließ sich all seine Wünsche innerhalb einiger Stunden in Erfüllung bringen – er ließ einen Palast erbauen und einrichten, ein Auto produzieren, usw. Und er wusste nicht mehr weiter, wie er den Geist weiter beschäftigen könnte, da ansonsten sein Leben in Gefahr war. Durch das Aufrechterhalten der Beschäftigung des Geistes, konnte er nicht einmal die wunderbaren Dinge genießen, die der Geist für ihn zur Verfügung gestellt hatte. Hier gibt es die genaue Parallele für die Situation in die sich der moderne Millionär befindet (er hat alle guten Dinge der Welt, aber hat weder die Zeit noch die Ruhe diese zu genießen, da der Geist der Begierde ihn andauernd arbeiten lässt). Der junge Mann dachte an den Yogi, welcher erschien und ihm einen geheimen Tipp gab. Sobald der Geist nach der letzten Aufgabe erschien, ersuchte ihn der Mann eine große Säule vor dem Haus zu errichten, hinauf und hinab zu klettern bis er ihn wieder aufforderte dies zu unterlassen. Das war die Lösung des Yogi und dies bekämpfte den ruhelosen Geist.