Wie man fastet

Aus Yogawiki

Wie man fastet - hier findest du einige Tipps und auch eine Anleitung zum Fasten. Als Mittel der Reinigung und Selbstdisziplin reicht Fasten weit in die Geschichte zurück. Die alten amerikanischen Indianer fasteten, um den Großen Geist zu sehen; Christus verbrachte vierzig Tage und Nächte ohne Nahrung in der Wüste, und Moses fastete auf dem Berge Sinai.

Warum Yogis fasten

Yogis fasten in erster Linie, um Geist und Sinne zu kontrollieren, aber auch um den Körper zu reinigen und zu verjüngen. Tatsächlich ist Fasten die natürliche Art des Körpers, mit Krankheit oder Schmerz fertig zu werden – wilde Tiere hören auf zu fressen, wenn sie sich verletzt haben oder krank fühlen. Auch wir verlieren unseren Appetit, wenn wir Fieber haben. Normalerweise wenden wir eine Menge Energie für den Verdauungsprozess auf. Gönnt man dem Verdauungssystem eine Pause, so wird diese Energie für die geistige Entwicklung und zur Selbstheilung freigesetzt, sie trägt also dazu bei, dass der Körper die Giftstoffe ausscheidet.

Fasten und Diät

Auf keinen Fall sollte Fasten mit »Diät-Halten« verwechselt werden. Sinn und Zweck des Fastens ist die Reinigung von Körper und Geist, weniger die Gewichtsabnahme; es gibt einige Leute, die nach dem Fasten sogar zunehmen.

Wie man fastet - praktische Anleitung

Zunächst entscheidet man, wann und wie lange man fasten will. Wähle Sie eine Zeit, in der du nicht zu viel zu tun hast, und nimm keine Medikamente: Fasten an sich ist bereits eine Art von Medizin.

Ein Fasttag pro Woche ist eine gute Möglichkeit zur Stärkung deiner Willenskraft, aber um den Körper zu reinigen und zu entgiften, braucht man länger. Vier Tage kannst du unbesorgt und ohne ärztliche Überwachung fasten.

Entschließe dich auch für eine bestimmte Art des Fastens: mit Wasser, Fruchtsäften oder Gemüsesäften – und bleibe dabei.

Wasserfasten

Bei einem Wasserfasten trinke fünf bis sieben Gläser reines Quell- oder Brunnenwasser täglich. Trinken Sie langsam, um das Prana aufzunehmen.

Saftfasten

Während eines Saftfastens trinke Sie die gleiche Menge, doch »kaue« den Saft, anstatt ihn einfach zu schlucken.

Kriyas, Yoga Reinigungstechniken, beim Fasten

Einläufe und Kriyas, besonders zu Beginn des Fastens, beschleunigen den Reinigungsprozess. Einläufe, also Basti, entfernen die Schlacken aus den Därmen, während Kunjar Kriya am ersten Fastentag ganz natürlich ist, um die Giftstoffe vom Magengrund zu lösen.

Hier eine Anleitung zu Kunjar Kriya: Trinke vier Gläser lauwarmes Wasser mit je einem halben Teelöffel Salz. Dann ziehe den Magen zusammen und stecke zwei Finger in den Hals, bis du alles Wasser wieder erbrichst.

Reinigungserscheinungen beim Fasten

Die ersten drei Fastentage sind am schwierigsten. Während der Körper sich bemüht, die angesammelten Giftstoffe abzubauen und auszuscheiden, treten möglicherweise folgende Begleiterscheinungen auf: Kopfweh, belegte Zunge, schlechter Atem, Erbrechen.

Solltest du beim Wasserfasten Herzklopfen bekommen, trinke Obstsaft; beim Saftfasten iss in diesem Fall ein Stück Obst. Es können auch Atemschwierigkeiten auftreten, die sich aber normalerweise mit Pranayama beheben lassen. Sollten Herzklopfen und Atemschwierigkeiten andauern, so brich das Fasten behutsam.

Fasten verlangsamt den Kreislauf, du musst dich daher wärmer als sonst anziehen, vielleicht wird dir auch leicht schwindlig, wenn du dich zu schnell oder zu plötzlich bewegst.

Während des Fastens werden viele Giftstoffe im Körper durch die Haut ausgeschieden; vermeide also Make-up oder Deodorants, da sie die Poren verschließen.

Was beim Fasten hilfreich ist

  • Lerne, während des Fastens mit deinen Kräften hauszuhalten.
  • Unternimm täglich einen ruhigen Spaziergang, vermeide jedoch anstrengende Übungen wie Dauerlauf. * Praktiziere täglich wenigstens eine Serie von Asanas und Atemübungen, um die angesammelten Giftstoffe zu lösen und ihre Ausschwemmung aus dem Körper zu beschleunigen.
  • Nimm dir täglich Zeit zur Meditation, dein Geist wird während des Fastens viel ruhiger.

Das Fasten-High

Nach einigen Tagen wird der Magen sich nicht mehr nach Essen sehnen, und du wirst die ersten positiven Begleiterscheinungen bemerken:

  • einen ausgeprägteren Geruchssinn
  • mehr geistige Energie
  • Konzentration

Fasten gibt dir mehr Zeit für deine spirituelle Entwicklung. Du erkennst, bis zu welchem Maß du deine Denk-, Verhaltens- und Essmuster kontrollieren kannst.

Die Kunst des Fastenbrechens

Um einen Erfolg nicht zu gefährden, ist es wichtig, das Fasten sinnvoll und systematisch zu brechen. Wie das geht, dazu schaue nach im Hauptstichwort Fastenbrechen

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