Brahmo Samaj

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Brahmo Samaj: (Hindi: ब्राह्म समाज Brāhma Samāj; Bengali: Brahmo Sômaj "Gesellschaft der Gottsucher") ist eine neohinduistische Reformbewegung des 19. Jahrhunderts.

Gründung und Sichtweise

Der Brahmo Samaj wurde 1828 von Ram Mohan Roy (1772-1833) gegründet, mit dem Ziel den Hinduismus nach christlichem Vorbild zu reformieren. Die Gesellschaft trat gegen Witwenverbrennung, das Kastenwesen und soziale Misstände ein und verurteilte den Bilderkult, da sie bestrebt war, die (angebliche) bildfreie monotheistische Urreligion wiederherzustellen, mit einem unsichtbaren Gott, der Brahma genannt wurde. Nach protestantisch-christlichem Vorbild hielt der Brahmo Samaj wöchentlich einen Gottesdienst ab, mit Predigt und Gesängen, bei denen Texte und Hymnen aus den Veden und Upanishaden gesungen wurden. Da die wenigen Mitglieder vor allem gebildete Bengalen waren, hatte die Gesellschaft starken Einfluss auf die indische Politik der Kolonialmacht England.

Spätere Entwicklung

Nach Mohan Roy wurde der Philosophe Debendranath Tagore (1817-1905) Vorsteher der Gesellschaft, auch dessen Sohn Rabindranath Tagore (1861–1941), Philosophe und Nobelpreisträger, gehörte der Organisation ab, doch distanzierte er sich nach de, Tode seines Vaters vom Brahmo Samaj.

Der dritte Vorsteher war Keshab Candra Sen (1838-1884), der immer stärker seine eigene Ansichten durchdrückte und es kam zu zwei Abspaltungen der Gesellschaft. Da das Ideengut des Brahmo Samaj nach Ansicht vieler Hindus zu eng an die westlich-christliche Kultur angelehnt war, gewann sie nie viele Anhänger und verlor nach der Unabhängigkeit Indiens an Bedeutung. Heute beteiligt sich die Organisation vor allem an sozialen Werken.

Siehe auch

Literatur

  • Jan Gonda: Der jüngere Hinduismus. (Die Religionen der Menschheit Bd.12). Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag (1963)