Vinayakacaturthi
vinayakacaturthi (Sanskrit: vināyakacaturthī f) = Name eines Festes zu Ehren Ganeshas.
Der Sanskrit-Ausdruck Vinayaka Chaturthi (विनायकचतुर्थी) bezeichnet eines der wichtigsten und am weitesten verbreiteten Feste im Hinduismus, das dem Gott Ganesha (auch Ganapati genannt) gewidmet ist.
Der Name setzt sich wie folgt zusammen:
- Vinayaka (विनायक): Ein bekannter Name des Gottes Ganesha. Er bedeutet wörtlich "Der ohne Anführer" oder "Der, der keine Autorität über sich hat" und impliziert seine Herrschaft und erhabene Stellung. Er wird als "Entferner der Hindernisse" verehrt.
- Chaturthi (चतुर्थी): Bedeutet "Der Vierte" oder "Vierter Tag" und bezieht sich auf den vierten Tag im Hindu-Mondkalender (Tithi).
Zusammengesetzt bedeutet Vinayaka Chaturthi also: „Der vierte Tag (im Mondkalender), der Vinayaka (Ganesha) gewidmet ist“.
Philosophische und religiöse Bedeutung
Das Fest Vinayaka Chaturthi wird allgemein auch als Ganesh Chaturthi (गणेशचतुर्थी) bezeichnet und gilt als der Geburtstag von Lord Ganesha.
Ganesha – Der Gott der Anfänge
Ganesha ist der Sohn von Shiva und Parvati und ist der Gott:
- der Weisheit und Intelligenz.
- der Anfänge (kein Ritual beginnt ohne die Anrufung Ganeshas).
- der Hindernisse (Vighneshvara – der Herr der Hindernisse): Er kann Hindernisse sowohl setzen als auch entfernen. Gläubige bitten ihn um seinen Segen, um ihre Unternehmungen erfolgreich und ohne Störungen abschließen zu können.
Feierlichkeiten
Das Fest fällt auf den vierten Tag des Shukla Paksha (der zunehmenden Mondphase) im Hindu-Monat Bhadrapada (was je nach Gregorianischem Kalender meist auf August oder September fällt).
Die Feierlichkeiten dauern oft zehn Tage (bis zu Ananta Chaturdashi) und umfassen folgende Hauptrituale:
- Idol-Installation (Sthapana): Eine kunstvolle Statue (Murti), oft aus Ton, wird zu Hause oder in großen öffentlichen Pandals (temporären Pavillons) aufgestellt.
- Puja (Verehrung): Tägliche Gebete, Gesänge (Arati) und Opfergaben. Besonders beliebt ist das Anbieten von Modak (einer Süßigkeit), da diese als Ganeshas Lieblingsspeise gilt.
- Visarjan (Eintauchen): Am letzten Tag wird die Ganesha-Statue in einer feierlichen Prozession zu einem Gewässer (Fluss, See, Meer) getragen und dort unter Gesang und Musik eingetaucht. Dies symbolisiert die Rückkehr der göttlichen Form in ihre himmlische Wohnstätte und die zyklische Natur der Existenz.
Das Fest ist besonders in Maharashtra (Indien) bekannt und wird mit immenser öffentlicher Beteiligung gefeiert, aber neuerdings auch bei Yoga Vidya im Heiligtum.