Tendinosis calcarea
Unter Tendinosis calcarea versteht man die, phasenweise äußerst schmerzhafte, Ablagerung von Kalk (meist ist die Schulter betroffen) in den Sehnen der Rotatorenmanschette (vier Muskeln, die das Schultergelenk wie eine Kappe umgeben). Am häufigsten ist die Supraspinatussehne betroffen. Ist die Sehne entzündet, spricht man auch von Tendinitis calcarea.
Kalkeinlagerungen gibt es aber auch an anderen Gelenken (Hüfte, Füße, Zehen, Knie). Die Kalkherde treten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf.
Ursachen
Vielfach wird altersbedingter Verschleiss angenommen, doch andere Faktoren wie mechanische Überreizung, vaskuläre und biochemische Gründe werden ebenfalls in Betracht gezogen, so dass die Entstehung nicht zweifelsfrei geklärt ist.
Symptome
Die Schmerzen ähneln oft dem subakromialen Impingement; der Patient kann aber auch über lange Phasen schmerzfrei sein. Starke Schmerzen können auftreten, wenn sich der Kalkherd bewegt oder "zerbröselt" und die Splitter zu wandern beginnen.
An der Vorderseite des Schultergelenks besteht ein typischer Druckschmerz. Die Schmerzen in der Sehne sind nachts besonders stark und die Bewegungsfähigkeit der Schulter ist stark eingeschränkt, im späten Stadium kann sie völlig verschwinden.
Diagnostik
Die Kalkherde sind sehr gut auf dem Röntgenbild zu erkennen, im MRT dagegen nur schlecht. Der Druckschmerz an der Vorderseite des Schultergelenks ist ebenso typisch wie Ausweichbewegungen des Armes (schmerzhafter Bogen wie beim Impingement); der Kalkherd wird am Akromion vorbeigeführt, damit er nicht weitere Reizungen, Schmerzen und Verletzungen verursacht.
Nehmen sich Fresszellen des Kalkdepots an, dann können sie das Depot aufweichen und diese Masse wird später vom Körper abgebaut.