Muktika

Aus Yogawiki

Muktika (Sanskrit) benennt eine Sammlung von 108 Upanishaden.

Die Sammlung der Muktika Upanishad In dieser, wie der Name besagt, die Frage nach der Erlösung (muk-ti) behandelnden Upanishad, empfiehlt der als Inkarnation des Visnu auftretende Rama dem ihn befragenden Hanumân als Mittel der Er-lösung Vers 26-28 (ed. Jîvânanda Vidyasagara, Calc. 1872) die Upani-shaden: 26. Mândûkya schon allein hinreicht Für den Erlösung Wünschenden. - Wem dann das Wissen noch mangelt, Der liest die zehn Upanishaden. 27. Dann wird er, alsobald wissend, Zu meiner Stätte gehen ein. - Wer danach noch bedarf Stärkung Des Wissens, Sohn der Aiïjanâ, 28. Der kommt zum Ziel, wenn er liest die Zweiunddreißig Upanishaden. - Doch die hundertundacht lese, Wer gleich beim Tod Erlösung wünscht. Diese 108 Upanishaden werden sodann von Rama dem Hanumân, 533 und zwar in folgender Reihenfolge, aufgezählt: 1. Îsâ, 2. Kena, 3. Kâthaka, 4. Prasna, 5. Mundaka, 6. Mândûkya, 7. Taittirîya, B. Aitareya, 9. Chândogya, 10. Brihaddranyaka, 11. Brah¬ma, 12. Kaivalya, 13. Jâbâla, 14. Svetasvatara, 15. Hamsa, 16. Âruni-ka, 17. Garbha, 18. Nârâyana, 19. Paramahamsa, 20. Amritabindu, 21. Amritanâda, 22. Atharvasiras, 23. Atharvafikhâ, 24. Maitrdyanî', 25. Kaushîtaki, 26. Brihajjâbâla, 27. Nrisinhatâpanîya, 28. Kâlâgnirudra, 1 Ist =Maitr. 1-6,8. Statt 4,4-6 stehen die Verse 6,34 (oben S. 357-858). Adhyâya 5 wird als Schluß zu Adhyâya 4 gerechnet.

646 ATHARVA-UPANISHADEN

29. Maitreya', 30. Subalâ, 31. Kshurikâ, 32. Mantrikad, 33. Sarvasâra3, 34. Nirdlamba, 35. guka rahasya, 36. Vajrasûci, 37. Tejobindu, 38. Nâda-bindu, 39. Dhydnabindu, 40. Brahmavidyci, 41. Yogatattva, 42. Atmabodha, 43. Nâradaparivrâjaka, 44. Trisikhibrahmana, 45. Sîtâ, 46. Yogacadâma-ni, 47. Nirvâna, 48. Mandalabrâhmana, 49. Daksinâmûrti, 50. Sarabha, 51. Skanda, 52. Trip âdvibhûtimahânârdyana, 53. Advayatâraka, 54. Rd-marahasya4 55. Rdmatâpanîya, 56. Vâsudeva, 57. Mudgala, 58. Sândi-la, 59. Paingala, 60. Bhikshukas, 61. Mahd, 62. S'drîraka, 63. Yoyaiikhd, 64. Turîydtîtâvadhûtas 65. Sannyasa , 66. Paramahamsaparivrâjaka, 67. Akshamâlikii, 68. Avyakta, 69. Ekdkshara, 70. Annapûranâ, 71. Sûrya, 72. Akshi, 73. Adhydtma, 74. Kundika8, 75. Sâvitrî, 76. Jima, 77. Pâsupa-tabrahma, 78. Parabrahma9, 79. Avadhûta, 80. Tripurâtdpinî, 81. Devi, 82. Tripura, 83. Katha(-rudra)10 84. Bhdvanâ, 85. Rudrahridaya, 86. Yogakundalî, 87. Bhasmajâbâla, 88. Rudrakshajâbala, 89. Gana-pati, 90. Darsana, 91. Tdrasâra, 92. Mahdvâkya, 93. Pancabrahma, 94. Prânâezihotra, 95. Gopalatdpinî, 96. Krishna, 97. Yâjnavalkya", 98. Varâha, 99. Sâtydyana, 100. Hayagrîva, 101. Dattâtreya, 102. Gdru-da, 103. Kalisamtarana, 104. Ribdli, 105. Saubadgyalakshmi,106. Saras-vatîrahasya, 107. Bahvrica, 108. Muktikd. Daß die Muktikâ von diesen 108 Upanishaden in erster Linie Mân-dûkya empfiehlt, ist, wenn wir die in der Sammlung einbegriffene Kâri-kâ des Gaudapâda darunter mitverstehen, von dogmatischem Stand¬punkte aus begreiflich: beide bieten eine vortreffliche Übersicht der Vedântalehre. Auch die weiter folgende Empfehlung der zehn (ersten) 534 Upanishaden ist vollkommen verständlich: es sind die Upanishaden der drei älteren Veden nebst den drei wichtigsten Atharva-Upanisha 1 Der Eingang ist aus Maitrdyana-Up., das Weitere eigentümlich. 2 Ist eine andere Rezension von Cûlikâ. 3 Ist im wesentlichen = Sarvopanishatsdra. 4 Der erste Adhyâya ist = Hanumaduktarâmopanishad. 5 Ist der Hauptsache nach = Âsrama, Cap. 4. 6 Ist eine Nachbildung von 19. Paramahamsa. 7 Ist Kanthasruti 1-2 mit Zusätzen. 8 Ist Sannydsa 2-5 in anderer Rezension: 9 Ist eine andere Rezension von Brahma-Up. mit starken Abweichungen. 10 Ist Kanthasruti 3-5 mit Erweiterungen. 11 Ist nochmals Tâbâla-Up. 5-6 mit einer metrischen Coda.

EINLEITUNG 647

den (Mundaka, Prasna, Mândûkya); auffallend ist nur die Ausschlie¬ßung von Svetâsvatara, Maitrâyani und namentlich Kaushîtaki. Diese zehn ersten Upanishaden der Muktikâ sind denn auch, und zwar in der von ihr angegebenen Reihenfolge, wiederholt in Indien gedruckt worden und dort in aller Hände. Unverständlich ist es hingegen, wenn die Muktikâstelle dann weiter die (ersten) zweiunddreißig Upanisha-den bevorzugt wissen will; es befinden sich sehr zweifelhafte Produkte darunter, während viele, allgemein anerkannte Atharva-Upanishaden erst später in der Aufzeichnung folgen. Für die Reihenfolge ist, abge¬sehen von der Voranstellung der zehn Haupt-Upanishaden, ein Prinzip nirgendwo ersichtlich. Diese 108 Upanishaden liegen seit 1883, in Telugu-Charakteren ge-druckt, mit mancherlei Beigaben in einem 124 + 902 Seiten zählenden Band vor, ohne Kommentare, ohne jede Worttrennung und leider viel-fach unkorrekt, so daß stellenweise nicht durchzukommen ist, und vor eingehender Bearbeitung der in Aussicht stehende Neudruck der 108 Upanishaden in Bombay abzuwarten ist.' Manche, auch anderweitig bekannte Upanishaden erscheinen in dieser Sammlung ganz oder teil-weise unter anderem Namen (vgl. die Anmerkungen auf S. 533), vieles davon in völlig veränderter Anordnung; mehrere auch in den übrigen Sammlungen vorkommende kleine Upanishaden sind in der Telugu-Ausgabe durch Zutaten auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Umfangs erweitert, wie wir dies gelegentlich anmerken werden. Es scheint somit hier eine eigentümliche, nach dem Süden Indiens wei¬sende und jedenfalls sehr beachtenswerte und nähere Untersuchung verdienende Upanishad-Tradition vorzuliegen, für deren Glaubwür¬digkeit es allerdings kein gutes Vorurteil erweckt, daß von den 108 Upanishaden willkürlich und ohne einen Anschein von Berechtigung 10 dem Rigveda, 19 dem weißen, 32 dem schwarzen Yajurveda, 16 1 Derselbe ist mir endlich (März 1896) während der Drucklegung des vorliegenden Werkes zugegangen. Svetâsvatara ist vor Brahma, Kaivalya, Jâbâla versetzt, und Brahmabindu hat mit Brahma die Stelle getauscht, - beides gegen die Reihenfolge der Muktikâ. Mândûkya erscheint leider ohne Gaudapâdas Kârikâ, und hinter Nârâyana ist Mahânârâyana ein¬geschoben. Gewisse orthographische Eigentümlichkeiten scheinen auf (ganze oder teilweise) Abhängigkeit vom Telugu-Druck zu deuten.

648 ATHARVA-UPANISHADEN

dem Sâmaveda und 31 dem Atharvaveda zugeschrieben werden. Daß auch diese Sammlung nur eine Auswahl aus einem noch größeren vorliegenden Material ist, scheint zu folgen aus Muktika, Vers 44: sar-vopanishadâm madhye scîram ashtottaram satam. Aber auch unter den 108 aufgenommenen Upanishaden sind viele, welche in keiner der demnächst zu nennenden Sammlungen Aufnahme, mithin keine allge-meinere Anerkennung gefunden haben.



Siehe auch