Narasimha Saraswati
Narasimha Saraswati (1378 - 1458) ist ein Purna Avatar von Dattatreya (nach "Shripad Shrivallabha Charitra" ist er der zweite Avatar von Dattatreya). Er wurde geboren in Karanjapur, dem heutigen Lad-Karanja oder Karanja in Maharashtra in der Region Vidbaraba.
Narasimha Saraswatis ursprünglicher Name war Narahari oder Shaligramadeva. Sein Vater hieß Madhav, seine Mutter Amba Bhavani. Sein Familienname war Kale. Geboren wurde er in eine Deshastha Brahmanen Familie der Shukla-Yajurvedi Brahman Kanva Shaka. In Karanja steht sein Geburtshaus. Es wurde etwas umgebaut, doch einige Teile sind im Original noch erhalten und wurden in einen Tempel verwandelt.
"Shri Guru Charitra" ist ein Buch, das das Leben von Narasimha Saraswati beschreibt. Der Verfasser ist Saraswati Gangadhar, ein direkter Nachfahre von Saiam Dev. Saiam Dev war ein maßgeblicher Schüler von Narasimha Saraswati und eng mit ihm verbunden. In der Guru Charitra wird die Geschichte des Lebens von Narasimha Saraswati durch einen Schüler Gurujis, Saraswati Gangadhar, erzählt. Saraswati Gangadhar beschreibt sich selbst als "Nam Dharak", das bedeutet so viel wie "den Namen (des Gurus) halten".
Der Name des Erzählers wird nicht offengelegt. Er wird als ein Siddha erwähnt. Manche glauben, dass der Erzähler kein anderer als Guruji selbst war. Die Quelle der Schrift ist weiterhin ein Mysterium. Die Schrift beschreibt am Ende ein Ereignis, wo der Siddha ein Buch zeigt, das die Geschichte von Nam Dharak enthält. Um welches Buch es sich dabei handelt ist ebenfalls ein Mysterium. Es wird angenommen, dass es eine uralte Sanskrit Guru Charitra gegeben haben muss, vor diesem Marathi Buch, das Saraswati Gangadhar als Grundlage diente.
Ganagapura ist der Ort, an dem Narasimha Saraswati mehr als zwanzig Jahres seines Lebens verbrachte.
Nach der "Shripad Shrivallabha Charitra" hat Dattatreya 3 Avatare:
- Shripad Shri Vallabha
- Narasimha Saraswati
- Akkalkot Swami Samartha Maharaj
Guru Linie
Shri Narasimha Saraswati kommt aus dem traditionellen Shringeri Matha. Jagatguru Shri Adi Shankaracharya entstammt derselben Tradition. Die Guru Linie ist wie folgt: Shankar - Vishnu - Bramha - Vasishtha - Parashar - Vyas - Shuka - Gaudpadacharya - Govindacharya - Shankaracharya - Vishwarupacharya - Nityabodhghanacharya - Dnyanaghanacharya - Dnyanamottamacharya - Dnyanagiri - Simhagiri - Ishwartirtha - Narasimhatirtha - Vidyatirtha - Vidyaranya - Vidyatirthasaraswati - Malayanandasaraswati - Devatirtha Saraswati - Yadavendra Saraswati - Krishna Saraswati - Narasimha Saraswati.
Shri Vidyaranyasaraswati (1295 - 1386) stand dem Shringeri Matha von 1380 bis 1386 vor. Obwohl zwischen ihm und Shri Narasimha Saraswati viele Namen stehen, muss man bedenken, dass es nicht notwendig war, dass die Nachfolger auf den Shringeri Pitha (Thron) jung waren, denn das Alter eines Schülers konnte höher sein, als das des Gurus. Shri Sayamdev und sein Sohn, Nagnath (Vorvater von Shri Saraswati Gangadhar) waren beide gleichzeitig Schüler von Shri Narasimha Saraswati. Shri Narasimha Saraswatis Liebe zur Musik ging möglicherweise von Shri Vidyaranya auf Shri Narasimha Saraswati über. Shri Vidyaranya war begeistert von Musik, selbst heute noch wird die Verbindung von Musik und Spiritualität sowohl in der Hindu als auch in der Sufi Tradition weitergetragen, zum Beispiel in Personen wie Goswami Gokulotsavaji Maharaj.
Schüler Linie
Shri Narasimha Saraswati hatte viele Schüler, die in der Shri Guru Charitra beschrieben sind. Sein erster und beliebtester war Shri Madhav Saraswati aus Prayag. Zusammen mit ihm hatte er sechs weitere Schüler: Bal Saraswati, Krishna Saraswati, Upendra Saraswati, Sadananda Saraswati, Dnyanajyoti Saraswati und Siddha Saraswati.
Siddha Saraswati blieb all die Zeit bei Shri Narasimha Saraswati und er ist möglicherweise der Verfasser der Sanskrit Guru Charitra, die später von Shri Saraswati Gangadhar in Marathi übersetzt wurde. Unter den letzten vier Schülern, die anwesend waren als Shri Narasimha Saraswati in Nijanandagaman (eine Art von Samadhi) einging, war Siddha Saraswati der einzige Sannyasi Schüler von Shri Narasimha Saraswati, die anderen drei waren Familienväter.
Die letztendliche Schüler Tradition stellt sich wie folgt dar: Shri Narasimha Saraswati - Madhavendra Saraswati - Amritendra Saraswati (Amritananda) - Gaganendra Saraswati - Madhavendra Saraswati (Madhav Saraswati). Nach Madhav Saraswati spaltete sich die Tradition in zwei Zweige:
- Eknath - Shrikrishna - Bramhadas.
- Vitthal Saraswati - Ambika Saraswati - Amrit.
Chronologie seines Lebens
Nachfolgend die Ereignisse seines Lebens mit den möglichen Jahren, wie sie in der Shri Guru Charitra genannt werden.
- 1378 - Geburt
- 1385 - Upanayana
- 1386 - Er verlässt sein Elternhaus
- 1388 - Er nimmt Sannyas
- 1416 - Rückkehr nach Lad-Karanja
- 1418 - Gautami-Tatak-Yatra (Reise entlang des Flusses Gautami)
- 1420 - Aufenthalt in Parali-Vaijanath
- 1421 - Aufenthalt in Audumbar (nahe Bhilavadi)
- 1422 - Aufenthalt in Narasoba Wadi alias Narasimhapur
- 1435 - Aufenthalt in Ganagapura
- 14. Januar 1458 - Nijanandagaman am Shri Shaila Berg
Leben und Werk
In der Shri Guru Charitra, ab Kapitel 11, findet sich die Beschreibung des Lebens von Shri Narasimha Saraswati. Nach seiner Geburt war das erste Wort das er sprach Om. Bis zu seinem siebten Lebensjahr sprach er kein anderes Wort, nur Om, so dass sich seine Eltern Sorge um seine Sprachfähigkeit machten. Durch Handgesten zeigte er an, dass er nach seinem Upanayana sprechen würde und so geschah es. Nach dem Upanayana rezitierte er die Veden und lehrte sie. Das ist bemerkenswert für ein siebenjähriges Kind. Viele gelehrte Brahmanen des Dorfes kamen zu ihm, um von ihm zu lernen.
Er verließ sein Heim und pilgerte nach Kashi, dort nahm er Sannyas bei Shri Krishna Saraswati. Den zweiten Teil seines Namens bekam er von seinem Guru, der ihn Shri Narasimha Saraswati nannte. Nun wurde er Guru. Nachdem er viele heilige Orte besucht hatte ging er zurück zu seinen Eltern nach Karanja. Er war nun ungefähr 30 Jahre alt. Er machte sich nochmals auf eine Reise zu heiligen Orten und ließ sich am Ende in Ganagapura (im heutigen Karnataka) nieder. All das steht in der Shri Guru Charitra.
Ein Ereignis in seinem Leben war das Treffen mit dem Sultan von Bedar, der möglicherweise Allauddin II des Bahamani Sultanats war, das dieses Gebiet zu dieser Zeit regierte. Diese Regenten unterschieden sich von den Moguln in Delhi und es gab zu dieser Zeit vier solcher Staaten. Der Ausdruck "chahu rashtra", der immer wieder in der Shri Guru Charitra auftaucht, weist möglicherweise darauf hin. Der König besuchte Narasimha Saraswati, er litt an einer Pustel, die nicht heilen wollte. Man schickte ihn zu Narasimha Saraswati, nach dem Besuch war er geheilt. Von den Bahamani Königen starb nur Allauddin II an einer Pustel, so wird es in den Aufzeichnungen seines Hofes vermerkt. Dieser König war umgänglich, er zerstörte keine Tempel und Monumente. Er galt als Hindu freundlich.
Das Werk Narasimha Saraswatis muss im Zusammenhang mit der Zeit in der er lebte gesehen werden. Die Gesellschaft durchlitt einen sozialen Aufruhr. Der Einfall der Muslime drohte und das berühmte Vijayanagar Reich war zerstört. Die Brahmanen dieser Zeit arbeiteten für die neuen Regenten und ließen alte Traditionen hinter sich. Sanatan Dharma (die alte Hindu Religion, wiederbelebt durch Jagatguru Shri Adi Shankaracharya) musste erneut wiederbelebt werden. Die maßgebende Lehre Narasimha Saraswatis sagte klar, dass der tägliche Lebensablauf der Brahmanen vollkommen unter den Regeln der alten Schriften zu stehen hat, um Glück und Moksha sicherzustellen.
Er verlangte von seinen Schülern, dass sie diesen Regeln folgten. Das stärkte ihr Vertrauen und ihr Selbstverständnis, was äußerst wichtig war in einer Zeit, in der eine fremde Kultur das Land angriff. Dieses Gefühl, das die folgenden Generationen durchdrang, gab Selbstvertrauen und Stolz, das im Erscheinen großer Kämpfer, wie König Shivaji und Peshwas in Maharashtra seinen Ausdruck fand. Narasimha Saraswati half allen Menschen aller Gemeinschaften, so erzählen es die Geschichten seines Lebens.
Nach dem Treffen mit dem Moslem König war ihm klar, dass er nun eine Berühmtheit erlangt hatte, die viele Menschen zu ihm führen würde. Sie würden ihn und seine Schüler nur stören. Er entschloss sich für Samadhi. Er ging in den Kardali (ein Baum) Dschungel. Shri Swami Samarth aus Akkalkot, der als sein Avatar gesehen wird, kam aus dem Kardali Dschungel. Jahrhunderte liegen zwischen den beiden, doch die Menschen der Datta Sampradaya glauben, dass Narasimha Saraswati als Swami Samartha von Akkalkot inkarnierte.
Datta Sampradaya
Viele Moslem Fakire werden ebenso als Anhänger von Dattatreya gesehen. Die Sicht der Moslems (außer der Sufis und einige Shias) dazu ist nicht bekannt. Einige von ihnen wurden von den Wahabi/Salafi/Sunni Moslems als Abtrünnige eingestuft. Facebook Fan Page : www.facebook.com/dattganagapur