Ischialgie
Eine Ischialgie ist ein - meist recht unangenehmer - Schmerz im Versorgungsbereich des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus), des stärksten Körpernervs, der verschiedenen Rückenmarkssegmenten entspringt und dessen Äste durch die Beine bis in die Füße reichen. Die Ischialgie kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden; typisch ist der vom Gesäß über das Bein oft bis in den Fuß ausstrahlende Schmerz, der die Ischialgie von der Lumbalgie unterscheidet.
Krankheitsursachen
Die harmloseste Form der Ischialgie kannn durch Überdehnung und dadurch leichte Verletzung des Ischiasnervs hervorgerufen werden; diese Form heilt im Allgemeinen nach einigen Wochen von selbst wieder aus.
Ischialgien können jedoch auch durch Quetschung des Nervs bei einem Bandscheibenvorfall, durch degenerative Veränderungen an der Lendenwirbelsäule (Spondylarthrose), durch Operationen im Bereich der Hüfte/des Beckens (operative Verletzung), falsch gesetzte Injektionen, durch Verspannung, Verstopfung, seltener auch durch Husten oder Niesen, verursacht werden. Jeder Krankheitsprozess, der in der Nähe des Ischiasnervs Enge schafft (bspw. durch Entzündung verursachte Schwellungen) kann Druck auf den Nerv auslösen.
Auch ein ungesunder Lebensstil hat Auswirkungen auf den Ischiasnerv: Raucher klagen häufiger über Ischialgien als Nichtraucher; auch übermäßiger Alkoholkonsum und Diabetes können eine Entzündung und damit entsprechende Schmerzen auslösen. Letztlich ist auch die Ernährung von Belang (Verstopfung, Diabetes).
Nach Engelhardt (Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie) können nach neuen Erkenntnissen neben der Quetschung des Nervs auch biochemische und immunologische Ursachen Auslöser von Schmerzen am Ischiasnerv sein.
Symptome
Symptomatisch sind, wie bereits oben erwähnt, Schmerzen (wegen der Beteiligung von Nervenwurzeln auch radikuläre Schmerzen genannt, lat. radix = Wurzel), die sich vom Gesäß an der Hinterseite des Oberschenkels entlang bis in den Fuß ziehen können und die, bei schwerer Quetschung des Nervs, auch neurologische Ausfälle (Gefühllosigkeit, Kribbeln, Taubheit) verursachen können.