Karmadharaya: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Karmadharaya''' (Sanskrit: karmadhāraya ''m.'') eine Art Kompositum ==Altindische Grammatik (Vyakarana)== Der ''tatpuruṣa'' ist eine Art Komposit…“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Karmadharaya''' ([[Sanskrit]]: karmadhāraya ''m.'') eine Art Kompositum | '''Karmadharaya''' ([[Sanskrit]]: कर्मधारय karmadhāraya ''m.'') eine Art Kompositum | ||
==Altindische Grammatik ([[Vyakarana]])== | ==Altindische Grammatik ([[Vyakarana]])== | ||
Ein ''karmadhāraya'' ist eine Sonderform des [[tatpurusha]], d.h. eine Art Kompositum ([[samasa]]), das aus einer Verbindung von zwei Substantiven besteht, wobei das Hinterglied vom Vorderglied näher bestimmt wird. Analysiert man einen "gewöhnlichen" [[tatpurusha]], so stellt man fest, das zwischen Vorder- und Hinterglied ein bestimmtes Kasusverhältnis steht, z. B.: | |||
''rāja-puruṣa'' "Königsdiener", Analyse bzw. Auflösung des Kompositums: "der Diener (Nominativ) des Königs (Genitiv)"; oder dt. "Haustür", Analyse: "die Tür (Nominativ) des Hauses (Genitiv)" usw. | |||
Der ''karmadhāraya'' hat die Besonderheit, das bei einer Auflösung des Kompositums zwischen Vorder- und Hinterglied ein gleichartiges Kasusverhältnis besteht, z. B.: | |||
nīlotpala "blauer Lotus" (eine Lotusart), eigentlich "Blaulotus", wird von den [[Sanskrit]]grammatikern wie folgt erklärt: "er ist ein Lotus und er ist blau", also ein "blauer Lotus" skt. nīla () utpalaḥ. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 12. Oktober 2012, 16:58 Uhr
Karmadharaya (Sanskrit: कर्मधारय karmadhāraya m.) eine Art Kompositum
Altindische Grammatik (Vyakarana)
Ein karmadhāraya ist eine Sonderform des tatpurusha, d.h. eine Art Kompositum (samasa), das aus einer Verbindung von zwei Substantiven besteht, wobei das Hinterglied vom Vorderglied näher bestimmt wird. Analysiert man einen "gewöhnlichen" tatpurusha, so stellt man fest, das zwischen Vorder- und Hinterglied ein bestimmtes Kasusverhältnis steht, z. B.:
rāja-puruṣa "Königsdiener", Analyse bzw. Auflösung des Kompositums: "der Diener (Nominativ) des Königs (Genitiv)"; oder dt. "Haustür", Analyse: "die Tür (Nominativ) des Hauses (Genitiv)" usw.
Der karmadhāraya hat die Besonderheit, das bei einer Auflösung des Kompositums zwischen Vorder- und Hinterglied ein gleichartiges Kasusverhältnis besteht, z. B.:
nīlotpala "blauer Lotus" (eine Lotusart), eigentlich "Blaulotus", wird von den Sanskritgrammatikern wie folgt erklärt: "er ist ein Lotus und er ist blau", also ein "blauer Lotus" skt. nīla () utpalaḥ.