Brihadaranyaka Upanishad - Swami Krishnananda - Kapitel V - Fünfter Brahmana: Die eigentliche Erklärung: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2024, 09:55 Uhr

Swami Krishnananda 1967

Brihadaranyaka Upanishad - Swami Krishnananda - Kapitel V - Fünfter Brahmana: Die eigentliche Erklärung - Die Bṛhadāraṇyaka Upaniṣhad, oder der große Wald des Wissens, wie die Bedeutung dieses Titels vermuten lässt, ist eine wahre Fundgrube der Weisheit, die in ihren sechs Kapiteln die innere Bedeutung fast jeder Phase des menschlichen Lebens berührt.

Die Vorträge von Swami Krishnananda stellen eine umfassende Darstellung der tiefgründigen Intentionen der Lehren dar und nicht nur eine Übersetzung oder eine bloße Kommentierung des Textes. Das Studium dieses Buches wäre einfacher, wenn man parallel eine Standardausgabe der Upaniṣhad, die vorzugsweise den ursprünglichen Sanskrit-Text mit einer verständlichen Übersetzung enthält, dazu nimmt.

Swami Krishnananda ist Schüler des großen indischen Yoga-Meisters, Swami Sivananda (1887-1963). Swami Krishnananda leitete viele Jahre den Sivananda Ashram Rishikesh. Seine Art, diese spirituellen Lehren zu vermitteln, ist einnehmend und macht spirituelles Lernen und Studium zutiefst erfüllend. Diese unbezahlbare Weisheit entspricht den Bedürfnissen aufstrebender Sucher und wird uns von einem der renommiertesten Meister Indiens überbracht.

Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org. Hier findest du auch die Vortragsreihe im Original in Englisch.

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Fünfter Brahmana: Die eigentliche Erklärung

Unter den verschiedenen Meditationsmethoden ist eine beliebte die so genannte Auflösung der Wirkung in die Ursache. Dies ist eine sehr beliebte Methode, die in vielen anderen Schriften beschrieben wird. Sie ist auch leicht zu verstehen und liegt auf der Hand. Im folgenden Abschnitt wird ein Vorschlag gemacht, wie diese Methode in der Meditation angewendet werden kann. Die Methode ist eine Kontemplation über den Prozess des Zurückverfolgens der Schritte, die im Prozess der Evolution gemacht werden. Evolution bedeutet, wie Dinge aus Ursachen entstehen und sich zu Wirkungen formen. Wir müssen die Theorie der Evolution, der Schöpfung und der Manifestation verstehen und wissen, wie aus dem Einen allmählich das Viele wird, und zwar in mehreren Stufen. Die gleichen Stufen müssen nun rückwärts betrachtet werden. Die gröbste Erscheinungsform der Manifestation ist diese Erdebene. Wir Individuen bewohnen diese Erde. Wir sind alle aus bestimmten Substanzen hervorgegangen, die von der Erde ausgehen. Wir können also zurück in die Erde aufgelöst werden. Der Körper zum Beispiel, der aus der Essenz der Nahrung besteht, kann in das Erdelement aufgelöst werden, weil die Substanz der Nahrung die Substanz der Erde ist. Alles, was sich physisch im Körper befindet, ist also der Rückkehr zu seiner Ursache, nämlich der Erde, unterworfen, was auch tatsächlich geschieht, wenn der Körper zum Zeitpunkt des Todes abgelegt wird. Die physischen Bestandteile kehren zu ihrem ursprünglichen Aufenthaltsort zurück, der die Erde ist. Die Erde ist aus dem Wasser, das Wasser aus dem Feuer, das Feuer aus der Luft und die Luft aus dem Äther entstanden. Und der Äther ist selbst eine Wirkung; er ist nicht die letzte Ursache. Er ist die erste Manifestation von Hiraṇyagarbha, Virāt und Īshvara. Sie sind die Ursachen selbst dieses Raumes. Die Götter, die vierzehn Welten, die verschiedenen Ebenen der Existenz, alle Stufen des Seins sind im Virāt manifestiert. Und all diese Manifestation, die dreiteilig ist, Īshvara Hiraṇyagarbha, Virāt, ist auch wiederum auflösbar in das Höchste Brahman. Das allein ist es. Daher sind auch diese Wirkungen nichts anderes als die Ursache, die in irgendeiner Form erscheint. Die Wahrnehmung oder die Wirkung ist in keiner Weise ein Hindernis für die Kontemplation ihrer Beziehung zur Ursache, die die wahre Essenz ist, oder für die Kontemplation der Existenz der Ursache in der Wirkung. Eine der Methoden, um die Sinne von den Objekten der Wahrnehmung zu entwöhnen, besteht darin, die Tendenz der Sinne, sich auf Objekte zu richten, aufzulösen. Die Objekte werden in die Eigenschaften ihrer Ursachen umgewandelt, und diese Ursachen sind auch die Ursachen für den Körper, die Individualität und die Sinne selbst. Was auch immer die Ursache unserer eigenen Persönlichkeit ist, ist die Ursache der äußeren Welt. Wenn eine Sache in diese Ursache aufgelöst wird, verschwindet auch die andere Sache. Wenn wir also die Auflösung der Wirkung in diese bestimmte Ursache kontemplieren, werden die Sinne für eine Weile abgekühlt, beruhigt, und es wird dem Geist möglich, seine Aufmerksamkeit auf die Natur dieser Ursache allein zu richten, von der sowohl das Objekt draußen als auch das Subjekt drinnen Manifestationen sind. So etwas wird in diesem Abschnitt der Upaniṣhad gesagt.

1. āpa evadaṁ agra āsuḥ, tā āpaḥ satyam aṣrjanta, satyam brahma, brahma prajāpatim, prajāpatir devān. te devāḥ satyam evopāsate, tad etat try-akṣaram: sa ity ekam akṣaram; ti ity ekam akṣaram, yam it ekam akṣaram: prathama uttame akṣare satyam, madhyato'nṛtam; tad etad anṛtam ubhayataḥ satyena parigṛhītaṁ satyabhῡyam eva bhavati. naivaṁ vidvāṁsam amṛtaṁ hinasti.

Was war am Anfang da? Es war ein undifferenziertes, unmanifestiertes, ununterscheidbares Etwas. Āsīt idam tamo bhūtam aprajātam alakṣanam apradartyam avijyān prabhūtam sarvogata: Es war, als gäbe es einen kosmischen Schlaf. Es sah aus, als ob es Dunkelheit wäre. Es hatte die Eigenschaft der Dunkelheit, weil es kein Licht der Sinneswahrnehmung gab. Es gab niemanden, der etwas sehen konnte. Das, was zu sehen war, und das, was zu sehen war, waren beide in das aufgelöst, was hier als scheinbare Dunkelheit bezeichnet wird. Wie kann man es anders bezeichnen als als Abwesenheit von Licht, denn wir definieren Licht immer als Instrument der Wahrnehmung, und Wahrnehmung gibt es dort nicht. Es gab keine Objekte, weil es keine Welt gab. Es gab diese Manifestation nicht. Es war wie ein kosmischer Ozean. Es war wie Wasser, das sich überall ausbreitete, nicht das Wasser, das wir trinken, sondern ein symbolischer Begriff, der verwendet wird, um den undifferenzierten Zustand der Materie zu bezeichnen, den potenziellen Zustand des Seins, MulaPrakriti in seiner Essenz, wo die Trigunas - Satva, Tamas, Rajas - in einem harmonisierten Zustand sind. Es gibt Gunatamya Avastha; es gibt eine Harmonisierung der drei Gunas, so dass man nicht weiß, was da ist. Alles ist da und doch scheint nichts da zu sein. Ein solcher Zustand der Homogenität des potentiellen Seins wird in der philosophischen Symbolik gewöhnlich als "kosmische Gewässer" bezeichnet. In Sanskrit werden sie Nāraḥ genannt, und wer in diesen kosmisch sportlich ist Die universellen Gewässer werden Narayanaya genannt. So wird Īshvara selbst Nārayanaya genannt. Nārayanaya ist das Wesen, das sozusagen in den Kosmischen Wassern der Potentialität des Seins schläft. Das war der ursprüngliche Zustand der Dinge. Āpa evadaṁ agra āsuḥ: In all diesen kosmischen, kosmischen und kosmogonischen Beschreibungen in den Schriften der verschiedenen Religionen wird uns also gesagt, dass es am Anfang einen universellen Zustand der Liquidität gab, sozusagen eine symbolische Art, den Zustand der Homogenität der Letzten Ursache des Universums in Sprache zu fassen.

Tā āpaḥ satyam aṣrjanta, satyam brahma, brahma prajāpatim: Diese Bedingung ist die Voraussetzung für die Manifestation von etwas, das wir den Schöpfer des Universums nennen. Der Schöpfer des Universums oder der göttliche Wille, der dieses ganze Universum projiziert, ist eine Mischung aus dieser universellen Potentialität und dem großen Absoluten. Dieser besondere Zustand, in dem das Absolute als Wille zur Schöpfung oder Manifestation erscheint, ist für alle praktischen Zwecke der ursprüngliche kreative Zustand. Er wird Satyam genannt, weil dort der wahre Zustand der Dinge zu sehen ist. Der ursprüngliche Zustand all jener Dinge, die manifestiert werden sollen, ist dort in ihrer Ursprünglichkeit, in ihrem archetypischen Wesen zu finden. Es ist so etwas wie die Ideen, die im Geist eines Malers vorhanden sind. Das Baby ist noch nicht auf die Leinwand projiziert worden, aber das, was auf der Leinwand oder einem Tuch draußen erscheinen wird, ist bereits in seinem Geist vorhanden. Die Idee, die sich nach außen hin in Form von sichtbare Objekte - das ist Īshvara; das ist Wahrheit für alle praktischen Zwecke; das ist Brahman selbst. Es wird Saguna Brahman, oder Kārya Brahman genannt. Es ist die manifestierte Form von Brahman - satyam brahma. Das erschafft Prajāpati, Hiraṇyagarbha, die subtile Form der Dinge, die als Umriss des zukünftigen, zu manifestierenden Universums sichtbar ist. Am Anfang ist es nur in Form eines Gedankens, nur eine Idee im kosmischen Geist. Jetzt erscheint es draußen als nackter Umriss, wie die Bleistiftzeichnung, die der Maler auf die Leinwand zeichnet, bevor das eigentliche Gemälde begonnen wird. Die Idee des Malers ist jetzt in Form von Umrissen mit Bleistift sichtbar. Sie sind in eine gröbere Form projiziert worden, aber sie haben noch keine vollständige Form angenommen. Dieses Hiraṇyagarbha wird zu Virāt, dem projizierten Universum. Das gesamte gemalte Bild des Universums in seiner vollendeten Form ist das, was Virāt genannt wird.

Von diesem Wesen kommen alle Götter - devāḥ satyam evopāsate. Was tun diese Götter? Sie kontemplieren über ihren eigenen Ursprung. Die erste Manifestation in individueller Form sind die himmlischen Wesen. Die Himmlischen sollen ein Universelles Opfer kontemplieren. Dieses Universelle Opfer, über das die Götter nachdenken, ist das Thema der Puruṣha-Sūkta des Veda. Es ist ein Universelles Opfer, ein Opfer, das ohne jegliche äußere Materialien durchgeführt wird. Alle für das Opfer notwendigen Materialien waren im Geist der Götter vorhanden, sagt das Sūkta. Die Götter führten das Opfer mit Hilfe der Materialien durch, die aus dem Körper des Puruṣha selbst stammen, der das höchste Opfer ist. Die Devas führten also dieses Upāsana in Form von Meditation über ihre eigene Ursache, den Virāt, durch, indem sie sich auf sein Wesen einstimmten. Sie kontemplieren das Satya, oder die Wahrheit, die sich als Īshvara Hiraṇyagarbha und Virāt'- devāḥ satyam evopāsate - manifestiert hat.

Die Wahrheit ist ein Objekt der Meditation. Hier in dieser Upaniṣhad haben wir einen sehr seltsamen Vorschlag für die Kontemplation über die Wahrheit erhalten. Genauso wie wir gebeten wurden, über die wörtliche Bedeutung der Buchstaben des Wortes Hridaya oder Herz zu meditieren, abgesehen von der Meditation über die Essenz des Herzens, die eine höhere Form der Meditation ist, werden wir hier gebeten, über die Buchstaben des Wortes Satya oder Wahrheit zu meditieren, nicht über die Bedeutung, nicht über die Implikation des Wortes Satya, was ein ganz anderes Thema ist, sondern über die grammatikalische Implikation der Buchstaben des Wortes selbst.

Satya ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet Wahrheit. Wie ist dieses Wort gebildet? Die Upaniṣhad hat ihre eigene etymologische Beschreibung dieses Wortes. Tad etat try-akṣaram: 'Dieses Wort Satya besteht aus drei Buchstaben, aus drei Silben, in die es aufgelöst werden kann. Sa ity ekam akṣaram: Der erste Buchstabe ist Sa. Der zweite Buchstabe ist Ti-ti ity ekam aksaram. Der dritte Buchstabe ist Ya-yam iti ekam akṣaram. Sa, ti, ya - das sind die drei Buchstaben, die das Wort Satya bilden.' Die Bedeutung dieser drei Silben ist nun symbolisch zu verstehen. Die Upaniṣhad sagt uns, dass die Wahrheit alles umschließt, und es gibt diesen besonderen Charakter der Wahrheit, der alles umschließt. Sie ist überall präsent, in jedem Teil dieser Welt, und das, was Sie Unwahrheit nennen, ist eine kümmerliche, schwache Existenz inmitten dieses alles verzehrenden, alles umhüllenden Wesens, das Wahrheit ist. Oder einfacher ausgedrückt: Das Phänomen, das wir diese Schöpfung nennen, das manchmal das Unwirkliche oder das Relative genannt wird, ist vom Wirklichen oder dem Neomenon umhüllt. Das Neomenon ist real; das Phänomen ist das Unwirkliche. Aber das Phänomen ist von dem Neomenon umhüllt. Die Wirklichkeit umfasst die gesamte Existenz. Sie ist überall gegenwärtig, sie bedeckt die Unwahrheit von allen Seiten, als ob sie sie verschlingen und ihr nur den Charakter einer Erscheinung geben würde. Selbst das, was du Erscheinung oder Phänomen nennst, hat ein Element von Realität in ihr. Die Upaniṣhad sagt also, dass die Wahrheit sogar in der Unwahrheit gegenwärtig ist. Das Absolute ist sogar im Relativen gegenwärtig; das Neomenon ist sogar im Phänomen gegenwärtig; die Wirklichkeit ist auch in der Erscheinung. Wenn die Wirklichkeit nicht in der Erscheinung wäre, könnte es überhaupt keine Erscheinung geben, weil die Erscheinung auch erscheinen muss. Wenn das Element der Realität nicht in der Erscheinung vorhanden wäre, würde auch die Erscheinung nicht erscheinen. Dann gäbe es so etwas wie eine Erscheinung nicht. Die relative Realität, die wir dem, was wir als Erscheinung bezeichnen, zuschreiben oder uns vorstellen, ist darauf zurückzuführen, dass ein gewisser Grad an Realität in ihr vorhanden ist. Die Realität ist also überall präsent. Sie bedeckt die Unwirklichkeit von beiden Seiten, von allen Seiten. Das Gleiche gilt für die Bedeutung der Silben dieses Wortes Satya. Sa ist Realität; Ya ist Realität; die mittlere, Ti, ist Unrealität. Es ist eine rein etymologische Ableitung, und so müssen wir in der Lage sein, uns in den Geist des Lehrers dieser Upaniṣhad hineinzuversetzen, um zu verstehen, warum er die Bedeutung des Wortes Satya auf diese Weise auffasst.

Die Kommentatoren sagen uns, dass die mittlere Silbe, Ti, phänomenal genannt wird, eine Form des Todes oder der Unwirklichkeit, weil dieser Buchstabe Ti in Wörtern wie Mṛtyu, Anitya und anderen Wörtern vorkommt, die Unwirklichkeit oder Phänomenalität bezeichnen. Die Upaniṣhad legt also offensichtlich nahe, dass diejenigen, die die Großartigkeit der Wahrheit, wie sie an sich ist, nicht begreifen können, gut daran tun, zumindest die etymologische Bedeutung des Wortes zu betrachten, so wie diejenigen, die nicht verstehen, was das Herz ist und nicht über das Wesen oder die Bedeutung des Herzens meditieren können, zumindest gut daran tun, die die etymologische Bedeutung des Wortes Hṛdya, wie bereits angedeutet wurde.

Prathama uttame akṣare satyam: Der erste und der letzte Buchstabe des Wortes Satya können als die Peripherie dieser universellen Manifestation der Wahrheit betrachtet werden; sozusagen der Umfang; der Aspekt der Wirklichkeit, der die Unwirklichkeit von beiden Seiten, von innen wie von außen, bedeckt. Satya, die Wahrheit, ist sowohl innen als auch außen. Nur in der Mitte scheint sie nicht zu sein. Aber selbst diese Erscheinung wird nur durch das Überwiegen eines Elements von Satya in ihr möglich, sagt die Upaniṣhad. Prathama uttame akṣare satyam. Madhyato'nṛtam: 'Nur in der Mitte gibt es eine scheinbare Unwirklichkeit.' Tad etad anṛtam ubhayataḥ satyena parigṛhītaṁ: 'Von beiden Seiten ist die Unwahrheit von der Wahrheit bedeckt', sozusagen von der Wahrheit überwältigt und von der Wahrheit überflutet. Selbst dort, wo du Unbeständigkeit siehst, ist also im Verborgenen Beständigkeit vorhanden. Selbst dort, wo man Vergänglichkeit sieht, manifestiert sich die Ewigkeit. Sogar in der Zeitlichkeit ist die Gegenwart des Absoluten Seins vorhanden, denn selbst die Vorstellung, die Empfindung, die Wahrnehmung usw. dessen, was nicht wirklich ist, wird nur durch die Gegenwart des Wirklichen möglich. Auf beiden Seiten gibt es also Wahrheit, und in der Mitte gibt es nur eine phänomenale Erfahrung, die von uns als Unwahrheit angesehen wird.

Satyabhūyam eva bhavati: Schließlich ist die Wahrheit das Höchste. Die gesamte Schöpfung ist von Wahrheit durchdrungen. Selbst in den schlimmsten Dingen und in den geringsten Dingen, selbst in der niedrigsten Kategorie der Existenz, die wir als Unwahrheit bezeichnen, ist die Wahrheit vorhanden. Und die Upaniṣhad sagt uns zum Schluss, dass "es ist reich an Wahrheit". Es gibt keinen Fleck im Raum, keinen Winkel, keine Ecke in der Schöpfung und nicht einmal ein atomares Element in der Schöpfung, in dem diese Wahrheit nicht vorhanden ist.

Naivaṁ vidvāṁsam amṛṭaṁ hinasti: Wenn du diese Tatsache erkennen kannst, dass die Wahrheit das Höchste ist und dass die letztendliche Ursache selbst in der geringsten ihrer Wirkungen gegenwärtig ist; dass das Höchste Absolute selbst im niedrigsten Grad seiner Manifestation, selbst in der gröbsten seiner Formen und im äußersten Selbst der Objekte vollkommen gegenwärtig ist; wenn du in der Lage bist, die Gegenwart der Wahrheit auf diese Weise zu kontemplieren, kann dich die Unwahrheit nicht bedrängen. Die Unwahrheit kann diesen Menschen nicht belästigen, was bedeutet, dass "die Welt diesem Menschen keinen Schmerz, kein Leid, keinen Kummer zufügen kann, wenn er in der Lage ist, die Gegenwart der Wahrheit in den Dingen zu fühlen oder zu sehen, die sonst als Unwahrheit oder Unwirklichkeit bezeichnet werden".

Dies ist eine Meditation über die Fülle der Wahrheit in der gesamten Schöpfung, die Gegenwart Gottes in allen Dingen, die "Praxis der Gegenwart Gottes", wie Bruder Lawrence sagt. Dies ist eines der Symbole, eine der Methoden, die für die Meditation vorgeschrieben sind. Es ist sehr abstrakt, sich das vorzustellen. Wir müssen unsere Vorstellungskraft ausdehnen, um die Gegenwart der Wirklichkeit auch in den Erscheinungen, die philosophisch als unwirklich bezeichnet werden, zu begreifen. So könnt ihr meditieren, und ihr werdet feststellen, dass ihr durch tiefe Kontemplation und Meditation auf diese Weise in der Lage sein werdet, die Gegenwart Gottes in der Schöpfung zu visualisieren, von Wahrheit in Objekten und des Prinzips von Mokṣha oder Befreiung, sogar in dieser Welt von Samsāra oder Knechtschaft.

2. tad yat tat satyam asau sa ādityaḥ. ya eṣa etasmin maṇdale puruṣo yaś cāyaṁ dakṣiṇe'kṣan puruṣaḥ. tāv etāv anyo'nyasmin pratiṣṭhitau; raśmibhir eṣo'smin pratiṣṭhitaḥ prāṇair ayam amuṣmin, sa yadotkramiṣyan bhavati. śuddham evaitan maṇḍalam paśyati. nainam ete raśmayaḥ pratyāyanti.

Wir haben also die Beschreibung einer Art von Meditation abgeschlossen. Jetzt wird uns von einer anderen Art erzählt. Wie kann man ein Objekt sehen? Mit Hilfe des Sonnenlichts. Es gibt also eine Verbindung zwischen der Sonne und dem Auge. Das Licht draußen und das Auge drinnen sind in einer wechselseitigen Beziehung miteinander verbunden. Die Wahrheit, die in der Sonne ist, ist auch als Wahrheit im Auge, das wahrnimmt, vorhanden. Es gibt ein koordinierendes Element zwischen der Sonne und dem Auge. Die Gottheit des Auges, die die Sonne ist und dem Auge vorsteht, hat ein inneres als als auch eine äußere Verbindung mit dem Auge. Das Puruṣha in der Sonne ist auch das Puruṣha im Auge. Die Wahrheit in der Sonne ist auch die Wahrheit im Auge.' Sa ādityaḥ. ya eṣa etasmin maṇdale puruṣo yaś cāyaṁ dakṣiṇe'kṣan puruṣaḥ. tāv etāv anyo'nyasmin pratiṣṭhitau: Die Sonne verbindet sich mit dem Auge durch die Strahlen, die sie aussendet. Die Strahlen gehen von der Sonne aus und treffen auf die Netzhaut des Auges. Dann beginnen die Augen, den Glanz des Sonnenlichts zu sehen, und das gleiche Licht, wenn es auf ein Sinnesobjekt fällt, wird für die Wahrnehmung dieses Objekts durch das Auge verantwortlich. Aber es ist nicht nur das Licht der Sonne, das für diese Wahrnehmung des äußeren Objekts verantwortlich ist. Es gibt etwas in uns, ohne das die Wahrnehmung unmöglich wäre. Das bewusste Element in uns, das durch die Augen schaut und die von außen kommenden Lichteindrücke empfängt, stellt die Verbindung mit der äußeren Lichtform her. Es mag so aussehen, als sei das Licht träge und unbewusst und wir bewusst; als sei das wahrnehmende Individuum bewusst und als sei das Licht, das für die Wahrnehmung verantwortlich ist, bewusst. die Wahrnehmung eines Objekts ist träge, physisch. Zumindest die Upaniṣhad glaubt nicht an eine letztendliche Körperlichkeit der Dinge. Sogar die so genannten physischen Objekte sind in ihrer Natur letztlich spirituell, denn Logik und Ratio zwingen uns zu akzeptieren, dass Ungleiches nicht zusammenkommen und übereinstimmen kann. Das Bewusstsein kann nicht mit etwas in Berührung kommen, das in seinem Charakter unähnlich ist. Licht und Bewusstsein können nicht miteinander in Berührung kommen, wenn das Bewusstsein etwas anderes wäre als das Licht, durch das die Wahrnehmung ermöglicht wird. Wenn das Licht völlig materiell, ungeistig oder nicht-geistig ist, ohne das Element des Bewusstseins, kann das Bewusstsein nicht mit ihm in Berührung kommen. Dann gäbe es so etwas wie die Wahrnehmung eines Objekt. Die Upaniṣhad sagt also, dass die Idee, dass Licht außerhalb physisch und nicht mit Bewusstsein ausgestattet ist, ist falsch. Es gibt ein Puruṣha sowohl in der Sonne als auch im Auge. Das Bewusstsein, das für die Tätigkeit des Auges bei der Wahrnehmung eines Objekts verantwortlich ist, das Bewusstsein, das sich tatsächlich der Anwesenheit eines Objekts bewusst wird, ist verbunden mit dem Puruṣha oder dem Bewusstsein in dem, was das Licht ausstrahlt oder projiziert. Das Puruṣha in der Sonne ist das Puruṣha in dir. Dakṣiṇe'kṣan puruṣaḥ tāv etāv: Das, was in ihm ist, das, was in mir ist, das, was in dir ist und das, was in der Sonne ist - sie sind eins. Wenn die beiden nicht eins wären, gäbe es keine Verbindung zwischen Licht und Auge. Die Verbindung zwischen dem Licht und dem Auge und die Korrelativität der Wirkung des Lichts und der Wirkung des Auges impliziert, dass es eine Ähnlichkeit der Struktur, eine Ähnlichkeit des Seins, eine Ähnlichkeit des Wesens und der Realität zwischen der Sonne und dem Auge gibt. Die Sonne beeinflusst also das Auge durch ihre Strahlen, und das Individuum, das Objekte wahrnimmt, verbindet sich durch die Sinnesorgane, insbesondere das Auge, mit der Sonne.

Raśmibhir eṣo'smin pratiṣṭhitaḥ prāṇair ayam amuṣmin: Die Verbindung zwischen der Sonne und dem Auge wird erklärt, und diese Verbindung soll durch die Strahlen der Sonne erfolgen. Hier in diesem Zusammenhang macht die Upaniṣhad eine Bemerkung. Wenn jemand im Begriff ist zu sterben, wird er nicht in der Lage sein, die Sonne zu sehen. Die Strahlen werden nicht auf das Auge treffen und das Auge wird das Licht der Sonne nicht empfangen. Yadotkramiṣyan bhavati. śuddham evaitan maṇḍalam paśyati: 'Die Sonnenkugel wird zum Zeitpunkt des Verlassens der Seele aus diesem Körper keinerlei Strahlen auszustrahlen scheinen.' Das ist die Abwesenheit von Wahrnehmung. Man wird nicht in der Lage sein, Dinge zu sehen, wenn die Lichtstrahlen nicht auf die Netzhaut des Auges fallen. Was tatsächlich geschieht, ist so etwas wie ein Mysterium. Die Sonne sendet ihre Strahlen auch dann noch aus, wenn der Mensch stirbt. Sie zieht ihre Strahlen nicht zurück, aber die Augen können diese Strahlen nicht empfangen. Die Augen werden nicht in der Lage sein, mit den Sonnenstrahlen in Kontakt zu kommen, und es wird keine korrelative Aktivität zwischen dem Puruṣha im Inneren und dem Puruṣha außerhalb geben. Wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, die Sonnenstrahlen zu sehen, dann sagt man, dass er kurz vor dem Tod steht. Das ist ein Anzeichen für den bevorstehenden Tod. 'Ich kann nicht sehen' - das bedeutet, dass der Tod naht.

Nun sagen einige Ausleger dieser Passage, dass dies eine Beschreibung des gewöhnlichen Todes ist, bei dem sich jeder in diesem Zustand befinden wird, unabhängig vom geistigen Zustand der Person zum Zeitpunkt des Todes. Andere sind jedoch der Meinung, dass dies eine Beschreibung jener Menschen ist, die im Prozess der allmählichen Befreiung oder Krama-Mukti durch den Durchgang der Sonne gehen werden, wenn die Sonne dich umarmen wird, wenn die Sonne dir den Durchgang geben wird. Diese Interpretation scheint die richtige zu sein, denn sie wird durch bestimmte nachfolgende Passagen bestätigt und untermauert. Die Sonne wird euch den Durchgang gewähren. Dort In den Upaniṣhad werden etwa vierzehn Stufen erwähnt, die die Seele durchlaufen muss. Eine dieser Stufen ist die Sonne, und die Sonne wird daher als ein sehr wichtiger Haltepunkt der reisenden Seele auf dem Weg zur Befreiung durch Krama-Mukti angesehen. Zum Zeitpunkt der Abreise der Seele einer Person, die bereits auf diese Weise meditiert hat, ist die Sonne also ein wichtiger Haltepunkt, Derjenige, der über die Identität des Puruṣha in der Sonne mit dem Puruṣha im Inneren meditiert, der Surya-Upāsanā im spirituellen Sinne durchführt und die Sonne als das Tor zu Moksha betrachtet, wird von der Sonne selbst einen Hinweis auf den Zeitpunkt des Verlassens des Körpers erhalten, der vor dem geistigen Auge leuchtend präsent sein wird, aber seine Strahlen werden sich zurückziehen. Eine ähnliche Passage findet sich in der Īshvara Upaniṣhad gegen Ende, wo sie in Form eines Gebets ausgedrückt wird, das die sterbende Seele dem Höchsten Puruṣha in der Sonne darbringt. "Ziehe deine Strahlen zurück. Lass mich dein wahres Wesen sehen, oh höchster Puruṣha in der Sonne", sagt der sterbende Mann in diesem Gebet der Īshvara Upaniṣhad. Auch hier wird uns also eine solche Situation vor Augen geführt, die sich zum Zeitpunkt des Abgangs der Seele ereignet, wenn sie befreit und nicht wiedergeboren werden soll. Was geschieht zu dieser Zeit? Man sieht, wie die Sonnenkugel ohne irgendeine Emanation leuchtet, was ein Hinweis der Sonne sein soll, dass sie bereit ist, dich zu empfangen - "Ja, du kannst kommen. Śuddham evaitan maṇḍalam paśyati. nainam ete raśmayaḥ pratyāyanti: 'Es wird nur ein Leuchten ohne jegliche Projektion von Strahlen geben' für die Person, die abreisen und Befreiung erlangen soll.

Dies ist übrigens eine Erklärung. Der Punkt, der in diesem Abschnitt herausgestellt wird, ist, dass die Meditation über die Sonne nicht bedeutet, die Sonne physisch zu betrachten, sondern eine Kontemplation über die spirituelle Essenz der Sonne als die glorreiche Energiequelle, den Erhalter und das Erzeuger aller Lebewesen auf der Erde, ein Sinnbild für Gott Er selbst. Sūrya prakaksh devata: Sūrya, oder die Sonne, wird als das Sinnbild Gottes in dieser Welt angesehen, weil niemand so herrlich sein kann wie er, niemand so unentbehrlich wie er, so strahlend wie er und so vollständig in jeder Hinsicht wie er. Dies ist spirituelles Sūrya-Upāsana.

3. ya eṣa etasmin maṇḍale puruṣaḥ, tasya bhῡr iti śiraḥ; ekaṁ śiraḥ, ekam etad akṣaram; bhuva iti bāhῡ; dvau ete akṣare; svar iti pratiṣṭhā; dve pratiṣṭhe dve ete akṣare. tasyopaniṣad ahar iti; hanti pāpmānaṁ jahāti ca, ya evaṁ veda.

Ya eṣa etasmin maṇḍale puruṣaḥ, tasya bhῡr iti śiraḥ: Du kannst diese Meditation über die Sonne durch bestimmte weitere Erläuterungen erweitern. Der folgende Vers gibt einige weitere Einzelheiten zu dieser Meditation. Die Sonne wird als die Gottheit des Gāyatrī, Mantra, das das Hauptmantra der Veden ist. Und die Essenz der Gāyatrī, ist das, was als Vyahriti bekannt ist. Bhūr, Bhuvah Svah - diese drei Symbole, Buchstaben oder Worte werden als die Quintessenz des Gāyatrī, Mantra, angesehen. Nun kann man über die wörtliche Bedeutung dieser Vyahritis nachdenken, nicht unbedingt über ihre philosophische oder spirituelle Bedeutung. Die wörtliche Bedeutung der Vyāhṛtis, Bhūr, Bhuva, Svah, die Essenz des Gāyatrī-Mantras, ist auch ein Hinweis auf eine Meditation über den Puruṣha in der Sonne. Was für ein Puruṣha ist das in der Sonne? Man kann sich das Puruṣha in der Sonne auf diese Weise durch die Vyāhṛtis vorstellen. Puruṣaḥ, tasya bhῡr iti śiraḥ; ekaṁ śiraḥ: Das Wort Bhūr ist repräsentativ für die gesamte physische Schöpfung. Du kannst dir vorstellen, dass die gesamte physische Schöpfung in dem Symbol Bhūr enthalten ist. Dies ist der Kopf des Puruṣha oder das Wesen in der Sonne. Du kannst auf diese Weise kontemplieren. Bhur ist ein Buchstabe, und Kopf ist auch ein-ekam sirah. Ekam etad akṣaram: 'Der Buchstabe ist eins und auch der Kopf ist eins.' Das ist die Ähnlichkeit zwischen den beiden. Bhuva iti bāhῡ: Bhuva ist die astrale oder atmosphärische Region, die sich über der Erde befindet. Dieses Wort Bhuva besteht aus zwei Buchstaben, Bhu und Va. Sie kann mit den beiden Armen dieses Puruṣha identifiziert werden. Die Arme sind zwei und die Buchstaben des Wortes Bhuva sind auch zwei. Das ist die Ähnlichkeit zwischen den beiden, dem Puruṣha und den Buchstaben des Wortes - bhuva iti bāhῡ; dvau ete akṣare. Nun haben wir das dritte Wort der Gāyatrī, Svah. Svar iti pratistha; dve pratisthe: Sie können sich Svah als die Beine des Puruṣha, auf dem sein ganzer Körper ruht. Zwei sind die Beine; zwei sind die Buchstaben des Wortes, Svah-sv, ah.' Das ist die Ähnlichkeit zwischen den Buchstaben des Wortes und den Beinen des Puruṣha. So kann man sich den Kopf, die Hände und die Füße in der Meditation vorstellen, als repräsentierend oder repräsentiert durch die Bedeutung der drei Worte in der Vyahritis des Gāyatrī Mantra, Bhūr, Bhuva und Svah-dve pratisthe dve ete aksare.

Tasyopaniṣad ahar iti: Upaniṣhad bedeutet die 'geheime Bedeutung'. Was ist die geheime Bedeutung dieses Mantras? Vyāhṛti. Sein Geheimnis ist auch das Geheimnis des Gāyatrī Mantra. Es gibt ein Wort im Gāyatrī Mantra, das auf die Zerstörung aller Dinge hinweisen soll. Bharga ist das Wort. Es gibt ein Wort namens Bharga in der Gāyatrī, das die Zerstörerin aller Dinge bedeutet; und der Charakter, die Fähigkeit, die Funktion der Sonne ist es, alle Dinge zu zerstören. Der Tag, der die Wirkung des Aufgangs der Sonne ist, wird auch durch ein Wort angezeigt, das auf die Zerstörung von Sünden hinweist - Ahar. Im Sanskrit bedeutet Ahar Tageslicht, und das Tageslicht geht von der Sonne selbst aus. Ahar ist ein Wort, das von der Wurzel Hri abgeleitet ist, die auf die Zerstörung von Sünden hinweist. Die Sonne ist also der Zerstörer von Sünden, genauso wie die Vyāhṛtis, die die Essenz des Gāyatrī Mantras sind, die gleiche Wirkung haben. Wie kontempliert man also die Sonne? Als einen Höchsten Puruṣha, oder ein göttliches Wesen, das die Gottheit des Mantras des Veda der Gāyatrī, der drei Vyāhṛtis und als der höchste Zerstörer von Sünden ist. Wer den Puruṣha in der Sonne als den Zerstörer der Sünden kontempliert, zerstört alle Sünden. Keine Sünde kann ihn berühren. Hanti pāpmānaṁ jahāti ca, ya evaṁ veda: 'Jemand, der dies weiß, wird rein wie die Sonne und in jeder Hinsicht frei von Sünden.'

Die vierte Passage ist mit der dritten identisch, mit Ausnahme des Wortes "Aham", das das Wort "Ahar" ersetzt.

Das vorliegende Thema ist ein Versuch des Meditierenden, die objektive Seite mit der subjektiven Seite zu vereinen. Ein Symbol, das bei dieser Art der Meditation verwendet wird, ist die Korrespondenz oder die Koordination zwischen der Sonne und dem Auge; zwischen dem Puruṣha in der Sonne und dem Puruṣha im Inneren; zwischen dem Gott oben und der Seele im Inneren. Diese beiden stehen in Beziehung zueinander; sie sind koordiniert und repräsentieren die universelle oder kosmische Seite bzw. die individuelle Seite. Einer der Punkte, der in dieser besonderen Meditationsmethode besonders erwähnt wird, ist, dass das Gefühl des Selbstseins oder "Ichseins" das Hauptmerkmal des bewussten Subjekts ist, während dieses Merkmal im Objekt fehlt. Wir können kein Gefühl des Selbstseins in der Sonne oder überhaupt in irgendetwas außerhalb von uns empfinden. Das Gefühl des "Ich" wird nur mit dem bewussten Subjekt, dem AHAM oder dem, was als wahrnehmendes Individuum angesehen wird, identifiziert. Keinem Individuum kommt zu irgendeinem Zeitpunkt in den Sinn, dass dieses "Ich"-Gefühl oder das Gefühl des Selbstseins auch in anderen vorhanden sein kann. Auch wenn es in der Philosophie als logische Schlussfolgerung und haltbare Position akzeptiert wird, wird es im täglichen Leben nicht direkt wahrgenommen. Das Selbstsein in anderen wird nie erkannt. Selbst in Gott selbst wird es nicht erkannt. Er wird als ein Objekt der Kontemplation betrachtet, als eine Art kosmisch konzipierte Form, über die ein bewusstes Subjekt meditieren kann. Das "Ich", das Selbst, weigert sich, externalisiert zu werden. Von diesem Standpunkt aus sagt uns die Upaniṣhad, dass das bewusste Subjekt oder der Puruṣha im Inneren durch das Gefühl gekennzeichnet ist Aham' oder 'Ich', während die Attribute, die der Sonne überlagert werden, alles Mögliche sind, außer dem Gefühl des Selbstseins. Der hier verwendete Begriff ist also tasyopanisad ahar iti. Der geheime Name, den wir dem Puruṣha in der Sonne geben, ist Ahar, der Zerstörer der Sünden, der großartige Puruṣha, das strahlende Wesen und so weiter und so fort, aber niemals sagen wir, dass es das Selbst ist, denn das Selbst kann nur eins sein. Man kann nicht zwei Selbste haben. Die Schwierigkeit, das Selbstsein in anderen zu erkennen, besteht darin, dass wir das Vorhandensein von zwei Selbsts nicht akzeptieren können. Es widerstrebt dem Gefühl des "Ich", dass es ein anderes "Ich" gibt. Wir weigern uns also instinktiv, das Vorhandensein eines "Ichs" oder Selbsts in anderen Menschen und Dingen anzuerkennen, obwohl wir philosophisch akzeptieren können, dass es Intelligenz in anderen gibt, dass es ein Selbstsein in anderen gibt und dass es einen Status gibt, den jeder für sein eigenes Selbst aufrechterhält, der in keiner Weise geringer ist als der, den man seinem eigenen Selbst zuschreibt. Dies ist eine philosophische, rationale Schlussfolgerung, aber der Instinkt spricht eine andere Sprache. Der Instinkt sagt, dass das "Ich" das bewusste Wesen ist, das, was wahrnimmt, das, was versteht. Aber das, was verstanden wird, das, woran gedacht wird, das, was erkannt oder wahrgenommen wird, das, was als Objekt vor mir liegt, das hat einen ganz anderen Namen. Das, was ich mit meinen Augen sehe, ist kein Subjekt - es ist ein Objekt; wie kann ich ihm den Begriff "Ich" zuschreiben? Diese Meditation versucht, diese Schwierigkeit zu überwinden, indem sie eine innere Koordination zwischen dem äußeren Puruṣha - dem Puruṣha in der Sonne - und dem Puruṣha im Inneren herstellt, was bedeutet, dass die Universalität des Puruṣha in der Sonne in der Lage sein sollte, mit dem Selbstsein des Puruṣha im Inneren. Dies ist das Geheimnis dieser Meditation - anam iti tasyopaniṣhad. Die Selbstheit, die wir unserem eigenen Selbst zuschreiben, sollte mit all den Realitäten identifiziert werden, die wir in äußeren Dingen sehen. Nun, dieser Punkt wird in einer sehr wichtigen Meditation weiter erläutert, die im folgenden Mantra angedeutet wird.

Siehe auch

Literatur

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