Leber: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. November 2013, 17:26 Uhr

Leber.jpg

Die Leber (griech. Hepar) befindet sich...

Lage und Größe

...im rechten oberen Quadranten des Bauches, unter dem Zwerchfell und von den Rippenbögen geschützt. Sie liegt auf Nieren, Magen, Zwölffingerdarm und Dickdarm. Oben ist sie mit dem Zwerchfell verwachsen und erhält dadurch ihre stabile Lage. Darüber sorgen eine Reihe von Bändern für den Halt des Organes im Bauchraum. Das Organ wird durch das runde Leberband, ein Relikt aus der Embryonalzeit, in zwei Leberlappen getrennt, wobei der größere Teil auf der rechten Seite liegt.

Die Leber ist das schwerste Organ im menschlichen Körper und wiegt etwa 2% des Körpergewichtes eines Erwachsenen, im Durchschnitt 1500 Gramm. Im gesunden Zustand ist die Leber nicht zu ertasten und verursacht kaum Druckschmerz.

Gefäßversorgung der Leber

Auf der Unterseite des Organs liegt die Leberpforte (Porta hepatis). An dieser Stelle treten Blutgefäße und Gallengänge ein und aus:

  • die Leberarterie (Aorta hepatica) transportiert sauerstoffreiches Blut von der Aorta zur Leber. Sie deckt ca. 30% der von der Leber benötigten Blutmenge.
  • die Pfortader (Vena portae) transportiert nährstoffreiches Blut von den Bauchorganen zur Leber. Sie deckt den größeren Blutbedarf der Leber.
  • Lebergalle-, Gallenblasen-, Hauptgallengang (Ductus hepaticus, Ductus cysticus, Ductus choledochus) befördern Gallenflüssigkeit von der Leber weg.

Feinbau der Leber

Die Leberzellen weisen eine markante, sechseckige, prismenartige Form auf. Diese Leberläppchen (Hepatozyten) genannten Strukturen sind übereinander geschichtet, so dass man hier von Leberzellplatten spricht.

Die Leberzellplatten werden von feinen Blutgefäßen, den Lebersinusoiden, durchzogen. Dort finden sich spezielle Fraßzellen (Makrophagen), die für die Entsorgung von Abfallstoffen zuständig sind.

Ebenfalls zwischen den Leberzellplatten verläuft ein Gallenkanälchensystem, das von den Leberzellen produzierte Galle zu den Gallengängen transportiert, von wo es in den Lebergallegang zusammenfließt.

Jedes Leberläppchen ist außerordentlich gut an das Blutsystem des Körpers angeschlossen. So hat jedes einzelne eine in den Ecken verlaufende Verbindung zur Pfortader und zur Leberarterie. Das venöse Blut aller Leberplättchen läuft in einer Zentralvene zusammen, von dort geht es weiter in die untere Hohlvene (vena cava) und zum rechten Herzvorhof.

Aufgaben

Die Aufgaben der Leber sind sehr komplex und vielfältig, man spricht auch oft vom Chemiewerk des Körpers. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:

  • Galleproduktion: In den Leberzellen wird Gallenflüssigkeit, bestehend aus Wasser, Gallensalzen und Bilirubin, abgesondert und in der Gallenblase gespeichert. Von dort wird dieses Sekret, sobald es benötigt wird, angefordert, so z.B. für die weitere Verarbeitung von Fetten, die sich im Speisebrei befinden.
  • Beteiligung am Körperstoffwechsel: Leberzellen wandeln Glukose in das Speichermolekül Glykogen um und lagern es ein. Bei Bedarf erfolgt eine Rückumwandlung in Glukose. Auch ist die Leber am Stoffwechsel von Eiweiß und Fett mitbeteiligt.
  • Entgiftung des Körpers: Alle im Darm aufgenommenen Substanzen gelangen zur Kontrolle in die Leber, wo sie nötigenfalls zerstört werden. Dazu zählen Alkohol, Medikamente, Umweltgifte, aber auch aufgenommene Bakterien und schädliche Stoffe, die im Körper selbst produziert werden.
  • Produktionsstätte und Speicherorgan: In der Leber wird Eisen gespeichert, Vitamin A hergestellt und gespeichert. Darüber hinaus produziert die Leber Albumin, ein für die Aufrechterhaltung des Wasserhaushaltes notwendiges Eiweiß. Für die Blutgerinnung unverzichtbare Bausteine werden hier ebenfalls hergestellt.

Erkrankungen

Durch die zentrale Lage im menschlichen Körper und die besondere Aufgabenvielfalt, hat eine Erkrankung der Leber Auswirkungen auf viele andere Organsysteme.

Gelbsucht (Ikterus)

Die Gelbsucht geht auf eine Störung im Bilirubinstoffwechsel zurück. Dieser Stoff entsteht u.a. in der Milz beim Abbau überalterter Blutkörperchen. Über die Pfortader kommt Bilirubin zur Leber und über verschiedene weitere Schritte zum Darm, wo es schließlich abgebaut wird und durch die Wiederaufnahme in den Blutkreislauf erneut in den beschriebenen „Darm-Leber-Kreislauf“ gelangen kann.

Ist zuviel Bilirubin im Blut vorhanden, färbt es die Haut und das Weiße der Augen. Verursacht werden kann dies durch einen vermehrten Blutabbau in der Milz, durch Störungen der Leberzellfunktion, einen Verschluss der Gallenwege.

Für Neugeborene ist es normal, dass diese eine leichte Gelbsucht haben, da die Leber noch nicht voll ausgereift ist.

Siehe auch

  • Blut
  • Fieber
  • Rücken
  • Hand

Literatur

Seminare

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