Was ist Liebe: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Patanjali.jpg|thumb|Darstellung Patanjalis als Mischwesen bestehend aus einem männlichen Oberkörper und einer Schlange als Unterkörper. Über seinem Kopf breitet sich eine Schlange mit mehreren Köpfen aus.]]  
'''Was ist Liebe'''? Finde hier einige Anregungen zu einer der wichtigsten Fragen überhaupt. Was ist Liebe? Diese Frage kann man philosophisch, biologisch, religiös und psychologisch beantworten. Was Liebe ist, ist aber auch eine praktische Frage. Letztlich ist Liebe aber ein Gefühl, das nicht in Worten beschrieben werden kann. Liebe ist eine Erfahrung, aus der heraus man sein Seinsgefühl bekommt und aus der heraus man handelt. Hier in diesem Artikel bekommst du einige Anregungen zur Frage: Was ist Liebe? Für mehr Informationen schaue nach unter dem Hauptstichwort, [[Liebe]].


Das '''Yogasutra'''  ([[Sanskrit]]: योगसूत्र yogasūtra  ''n.'') wörtl.: "Leitfaden" ([[Sutra]]) des [[Yoga]], auch पातञ्जलयोगसूत्र pātañjalayogasūtra ("''Yogasutra'' des [[Patanjali]]") genannt. Das ''Yogasutra'' ist das Standardwerk des Yoga. Es wurde von [[Patanjali]] verfasst, der vermutlich im 2. Jh. n. Chr. lebte und stellt den [[Yoga]] als eines der sechs indischen orthodoxen philosophischen Systeme ([[Shaddarshana]]) dar.
[[Datei:Buddha der Liebe 3.jpg|thumb|Buddha]]


==Sutras==
==Was ist Liebe - religiös gesehen==
Das [[Sutra]] ist eine literarische Form, die in [[Indien]] am meisten verbreitet ist bzw. war. Damit werden Inhalte kurz und prägnant vermittelt. Diese literarische Form wird nicht nur im yogischen Bereich eingesetzt, sondern geht auch in andere Bereiche. Für den traditionellen indischen [[Tanz]], [[Bharata Natyam]], gibt es zum Beispiel das [[Natya Sutra]]. Der [[Jnana Yoga]] wird im [[Brahma Sutra]] beschrieben.  
Was ist Liebe - darauf antworten auch die Religionen. Im Christentum heißt es: [[Gott ist die Liebe]]. Und [[wer in der Liebe ist]], der ist in Gott und Gott ist in ihm. (1. Johannes 4, 16b). Was ist die Liebe? Darauf kann man antworten: Gott ist die Liebe. Und da Gott alles ist, ist auch Liebe das Grundprinzip des Lebens. Gott zu dienen, heißt in der Liebe zu sein. Liebe zu kultivieren, heißt Gott erfahren. [[Gotterfahrung]] heißt [[Liebeserfahrung]]. [[Nächstenliebe]] und [[Gottesliebe]] hängen zusammen.


Das Yogasutra von [[Patanjali]] ist kein Buch, das man einfach so runterliest und den Inhalt dann erfasst hat. Es soll vielmehr einem [[Lehrer]] als Leitfaden dienen, um seinem Schüler [[Raja Yoga]] zu vermitteln, indem er ihm Sutra um Sutra erklärt. Und gleichzeitig hilft das Yogasutra auch dem Schüler, sich an die Sutras zu erinnnern und sie in der richtigen Reihenfolge vorliegen zu haben. Früher unterrichteten die Lehrer ihre Schüler so, dass diese zunächst ein Yogasutra auswendig lernen mussten, bevor sie sich selbst überhaupt dazu geäußert hatten. Erst wenn ein [[Schüler]] sich die Mühe gemacht hat, das Sutra auswendig zu lernen, wurde er als würdig angesehen, darin ausführlicher belehrt zu werden. Es ist in der Tat ganz einfach, das Yogasutra auswendig zu lernen, denn die Verse bauen aufeinander auf. Am letzten Wort des vorhergehenden Verses kann man schon leicht den nächsten Vers erkennen.
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Wenn man einen Text auswendig lernt ist er im eigenen [[Geist]] gegenwärtig. Früher gab es ja kaum Bücher, wichtiges Wissen wurde auf Palmblättern niedergeschrieben, die schnell verfallen sind, so dass der Inhalt neu abgeschrieben werden musste. Dies war kein leichtes Unterfangen und die Blätter hielten nur eine Generation lang. Da war es natürlich besser, einen Inhalt im [[Gedächtnis]] gespeichert zu haben, als sich auf Palmblätter zu verlassen. Ein Grund dafür, dass man die [[Zeit|Entstehungszeit]] einer [[Indische Schriften|indischen Schrift]] nur sehr schwer datieren kann, ist, dass die Originalschrift wahrscheinlich nicht erhalten ist, und man es immer wieder nur mit Abschriften zu tun hat. Deswegen kann man auch nicht bestimmen, ob ein Inhalt seit hunderten oder schon seit tausenden von Jahren auf der [[Erde]] ist.
==Was ist Liebe - spirituell gesehen==
Was ist Liebe - darauf geben auch die spirituellen Traditionen, die mystischen Traditionen. Im Vedanta heißt es z.B.: Deine wahre Natur ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. In Ananda, Glückseligkeit, steckt auch Prema, die Liebe. Es heißt also: In seinem Wesenskern ist der Mensch Liebe. Was ist Liebe? Darauf kann man antworten: Liebe ist die Essenz von dir und damit von jedem Menschen.


Das Yogasutra dient nicht der Rezitation. Es hat keinen [[Mantra]]-[[Charakter]] und wird eher selten öffentlich rezitiert. Dafür werden die [[Bhagavad Gita]] und die [[Upanishade]]n eingesetzt, die durch ihre [[Klang]]schwingung eine bestimmte [[Wirkung]] erzeugen. Das Yogasutra wirkt durch seinen [[Inhalt]]. Der Schüler kann durch das Auswendig-Lernen seinen Geist, sein Gedächtnis trainieren und gleichzeitig etwas über seinen Geist und dessen Funktionsweise lernen.
==Was ist Liebe - philosophisch gesehen==
Was ist Liebe - auf diese Frage geben die verschiedenen Philosophen unterschiedlich Antworten. Die griechische Philosophie z.B. unterscheidet
* [[Eros]] - [[erotische Liebe]]
* [[Philia]] bzw. [[Storge]] - die [[freundschaftliche Liebe]]
* [[Agape]] - die [[uneigennützige Liebe]]


====Patanjali Yoga Sutra: Suche dir Vorbilder====
==Was ist Liebe - biologisch gesehen==
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Die moderne Evolutionsbiologie sieht Liebe an als ein Gefühl, das auf Kooperation ausgerichtet ist. Liebe ist die Motivation, welche Leben in Gemeinschaften überhaupt erst ermöglicht hat. Laut Evolutionsbiologie ist der Mensch auf Kooperation, auf Miteinander ausgerichtet. Diese Neigung zu Kooperation findet sich in der Neigung zur Liebe und zum Streben nach Liebe. Vom Biologischen kann man sagen, dass die Liebe allgemein sich aus zwei Quellen speist:


====Die Yamas im Raja Yoga Sutra – Lesung als Mp3 mit Sukadev====
* '''Liebe zwischen Mann und Frau''' zur Aufzucht der Nachkommen: Beim Menschen brauchen die [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kinder] eine langfristige Betreuung. Bei anderen Tierarten wachsen die Kinder auch ohne allzu großes Engagement der Eltern auf. Damit Menschenkinder gesund aufwachsen, brauchen sie ein behütetes Umfeld. Dazu dient die Liebe der Eltern zueinander. So hat sich, vom Standpunkt der Evolutionsbiologie, die Liebe zwischen Mann und Frau als sinnvoll erwiesen
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* '''Liebe der Eltern zu den Kindern''': Damit Eltern bereit sind, soviel für die Kinder zu tun und zu opfern, braucht es eine Motivation. Diese Motivation ist die Liebe zu den Kindern. Liebe zu Kindern kommt für den Menschen ganz natürlich. Die meisten Menschen fangen an zu lächeln und ihr [https://www.yoga-vidya.de/seminarsuche/herz Herz] zu spüren, wenn sie ein lachendes Kind anschauen. Und die meisten Erwachsenen spüren Mitgefühl, wenn sei ein Kind leiden sehen.  Aus der Erfahrung der Geborgenheit in der Liebe der Eltern entwickeln Kinder Einfühlungsvermögen und eigene Liebesfähigkeit.


====Dwesha nach dem Raja Yoga Sutra -mp3-Lesung mit Sukadev Bretz====
Diese beiden Arten der Liebe, die Liebe zwischen Mann und Frau sowie die Liebe der Eltern zu den Kindern, haben sich weiter entwickelt zur Liebe an sich.
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==Aufbau des Raja Yogasutras==
==Was ist Liebe - psychologisch gesehen==
Das Yogasutra setzt sich aus vier Kapiteln zusammen und besteht aus 195 Versen. Der kurze und prägnante Stil der Yogasutras eröffnet einen großen [[Interpretation]]sspielraum, was man auch an den zahlreichen Kommentaren dazu erkennen kann. Patanjali beschreibt im Yogasutra das zentrale [[Wissen]] des Raja Yoga. Dabei lehnt er sich an die [[Samkhya]] [[Philosophie]] an, trägt aber auch das [[Gedanke]]ngut unterschiedlicher Traditionen zusammmen. Patanjali ist deswegen nicht der "Vater" des [[Yoga]], er hat einfach nur die Informationen über Raja Yoga in einem Buch zusammengetragen.
Liebe ist das stärkste Gefühl, die stärkste Motivation des Menschen. [[Liebeserfahrung]] ist notwendig für die Entwicklung des Kindes. [[Verletzte Liebe]], [[gekränkte Liebe]], liegt vielen psychologischen Störungen zugrunde.  


Die Kapitel des Yoga Sutra nennen sich "Pada", was wörtlich "Fuß" und im übertragenen Sinn "Kapitel" bedeutet. Jedes Kapitel besteht aus zahlreichen Sutras, die man für den westlichen Menschen auch als "Aphorismen" oder "Verse" übersetzen kann. "Sutra" ist Teil des Titels des gesamten Werkes, das Wort wird allerdings auch für jeden einzelnen Vers angewendet.
==Was ist Liebe - was ist Liebe nicht?==
Die Frage: Was ist Liebe, was ist Liebe nicht, wird gerne gestellt. Liebt er mich, liebt er mich nicht, ist eine Frage, der Teenager gerne nachgehen - und auch frisch verliebte Erwachsene. Ist es Liebe - oder ist es Egoismus - auch das eine wichtige Frage. Man kann aber sagen:


Die vier Kapitel heißen:
Grundsätzlich sind alle Handlungen des Menschen von Liebe motiviert oder mit motiviert. Man kann in (fast) allen Handlungen zwei Motive sehen:  
# Samadhi Pada,
# Sadhana Pada,
# Vibhuti Pada,
# Kaivalya Pada.


===Samadhi Pada===
* Der Wunsch, Liebe zu empfangen, manchmal die Bitte, der Schrei um Liebe
Im ersten Kapitel erläutert Patanjali die unterschiedlichen Stufen des Bewusstseins und die Arten von [[Samadhi]], die es gibt. Mit Samadhi ist ein Geisteszustand gemeint, der über das normale Bewusstsein hinausgeht und als überbewusster Zustand bezeichnet werden kann. Er erklärt, wie der Geist funktioniert und was er ist. Deswegen wird das erste Kapitel auch gerne als die "Theorie des Geistes" bezeichnet. Patanjali beantwortet zunächst, was Yoga ist, dann beschreibt er die Gedanken, die sich im Geist bewegen und wie man diese beherrschen kann. Schließlich erklärt er die Samadhi-Stufen, die Stufen des Überbewussten: [[Savitarka]], [[Nirvitarka]], [[Savicara]], [[Nirvicara]], [[Sananda]] und [[Sasmita]], die Formen des [[Samprajnata Samadhi]] und des [[Asamprajnata Samdhi]] sind. Er zählt auch die Hindernisse auf, die es auf dem Weg gibt, und gibt Hinweise, wie man diese überwinden kann. Er beschreibt den Zustand des Samadhi und was er zu bedeuten hat.
* Der Wunsch, Liebe zu geben


[[Patanjali]] definiert Yoga:
==Arten der Liebe==
Es gibt die verschiedensten Arten der Liebe. In jedem sozialen Kontext gibt es Liebe. Letztlich gehört es zum Menschsein dazu, zu allem eine Beziehung der Liebe aufzubauen. Mehr darüber findest du unter dem Stichwort "[[Arten der Liebe]]".


अथ योगानुशासनम् || 1.1 ||
==Schlussbetrachtung: Was ist Liebe?==
 
Was ist also Liebe? Letztlich ist Liebe, das was [[Menschsein]] ausmacht. Liebe kommt aus Gott, verbindet den Menschen mit Gott. Liebe ist das, was den Menschen auch biologisch gesehen bestimmt. Liebe ist das, was den Menschen in seiner Psyche ausmacht. Liebe ist die größte Motivation. Liebe ist die Essenz des Menschseins.  
atha yogānuśāsanam || 1.1 ||
 
"atha": jetzt, nun; "Yoga": Einheit, Vereinigung; "anusasana": Erklärung, Auslegung
 
"Nun wird Yoga erklärt."
 
Yoga geschieht immer im [[Jetzt]]. Jetzt wollen wir üben. Jetzt ist der richtige Moment. Jetzt wird Yoga erklärt und praktiziert.
 
योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः || 1.2 ||
 
yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ || 1.2 ||
 
"Yoga": Yoga; "Citta": Geist, Verstand, Denksubstanz; "Vrtti": Gedanken(welle), "Nirodha": Aufhören, zur Ruhe kommen, Beherrschung
 
"Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist."
 
Das ist der bekannteste Vers des Yogasutra. Der Geist ist wie das [[Wasser]] eines Sees. Wenn das Wassser bewegt ist, können wir nicht in die Tiefe des Sees blicken und den Schatz sehen, der auf dessen Grund zu finden ist. "Nirodha" ist das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes, was als einer der fünf Grundzustände des Geistes gilt.
Die 5 Grundzustände des Geistes sind:
 
# Nirodha: ganz ohne Gedanken,
# Ekagrata: vollkommen konzentriert,
# Vikshipta: sammelnd,
# Kshipta: zerstreut,
# Mudha: deprimiert/unklar.
 
====Yoga-Sutra-1.33====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/347_Yoga-Sutra-1.33.MP3</mp3player>
 
====Yoga Sutra 1.34 – mp3-Lesung mit Sukadev====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/351_Yoga-Sutra-1.34.MP3</mp3player>
 
====Yoga Sutra 1.37====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/354_Yoga-Sutra-1.37.MP3</mp3player>
 
====Yoga Sutra 1.38 – mp3-Vortrag mit Sukadev====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/355_Yoga-Sutra-1.38-Meditation.MP3</mp3player>
 
===Sadhana Pada===
Das zweite Kapitel beschäftigt sich hauptsächlich mit [[Sadhana]], der spirituellen Praxis. Zunächst erklärt Patanjali [[Kriya Yoga]], die Körperreinigungsübungen, die auch von einem [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/anfaenger/ Anfänger] problemlos ausgeführt werden können. Danach erläutert er die [[Klesha]]s, die Ursachen des Leidens und was [[Karma]] bedeutet. Er bespricht Teile der Yoga-Philosophie des Samkhya-Systems und beantwortet die Fragen nach dieser [[Welt]], nach dem [[Sinn]] des Daseins auf der Erde, was Gebunden-Sein bedeutet und im Gegenzug dazu Befreiung. Der wohl berühmteste Teil des Yogasutra, die acht Glieder des Raja Yoga, befindet sich ebenfalls in diesem Kapitel. Insbesondere die ersten fünf Stufen - [[Yama]], [[Niyama]], [[Asana]], [[Pranayama]], [[Pratyahara]] und ihre Wirkungen, wenn wir sie üben, werden hier beschrieben.
 
====Vortrag über Kriya Yoga in der Tradition von Patanjali====
{{#ev:youtube|kcPqDP1uzCQ}}
 
====Kriya Yoga im Yoga Sutra====
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/08_raja-yoga-kontrolle-des-geistes.mp3</mp3player>
 
Es ist nicht so, dass die Kapitel systematisch sortiert und aufgeteilt sind, im ersten Kapitel die Theorie und im zweiten die Praxis besprochen wird. Im ersten Kapitel ist auch Praxis und im zweiten auch Theorie zu finden. Dennoch beschäftigt sich das erste Kapitel mit der Theorie des Geistes und das zweite Kapitel mit der [[Spiritualität|spirituellen]] Praxis. Im zweiten Kapitel werden auch die Lebenseinstellungen des [[Yogi]]s beschrieben.
 
====Yoga Sutra 2.5 – Unwissenheit -mp3-Lesung mit Sukadev====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/361_Yoga-Sutra-2.5-Unwissenheit.MP3</mp3player>
 
====Yoga Sutra 2.34 – mp3-Lesung mit Yoga Meister Sukadev Bretz====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/388_Yoga-Sutra-2.34.MP3</mp3player>
 
====Yoga Sutra 2-52 -mp3-Vortrag mit Sukadev====
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===Vibhuti Pada===
Im dritten Kapitel erläutert Patanjali die höheren Stufen des [[Raja Yoga]]: [[Ddharana]], [[Dhyana]] und [[Samadhi]], also [[Konzentration]], [[Meditation]] und [[Überbewusstsein]] und ihre Auswirkungen. Das dritte Kapitel befasst sich vor allem mit den Auswirkungen, die eine hohe Konzentration mit sich bringen kann. Wenn ein Geist sehr konzentriert ist, erlangt der [[Mensch]] außergewöhnliche [[Fähigkeit]]en. Dieses Kapitel wird häufig nicht so intensiv in den Kommentaren bearbeitet, da man davon ausgeht, dass es nur für sehr hoch entwickelte Menschen ist, oder aber man sieht diese außergewöhnlichen Fähigkeiten ([[Siddhi]]s) nur als Hindernisse auf dem spiritellen [[Weg]], die den Aspiranten von [[Gott]] ablenken könnten. Swami Vishnu-devananda hat auch über dieses Kapitel in einem fortgeschritteneren Kurs gesprochen und dabei gezeigt, dass sie Aspiranten auf den unterschiedlichsten [[Entwicklung]]sstufen dienlich sein können. Die beschriebenen Übungen können bestimmte Probleme lösen und einem Menschen helfen, mit seinem Geist so umzugehen, dass eine Weiterentwicklung stattfinden kann.
 
Wenn wir lernen, uns zu konzentrieren, erhalten wir ganz unterschiedliche Fähigkeiten. Pantanjali sagt, dass Konzentration am wichtigsten ist. Und Konzentration kann man auf allen Entwicklungsstufen anstreben. Die Konzentrationstechniken sind für alle da, die sich ernsthaft darum bemühen, zu Gott zurück zu kehren. Swami Vishnu sagte immer: "Für einen [[Yogi]] mit Konzentration ist nichts unmöglich.", oder "Konzentration ist der erste Schritt der [[Meditation]].", "Ein zerstreuter Geist ist unfähig zu meditieren." Er forderte seine Schüler immer wieder auf, auch bei ganz banalen Tätigkeiten im Alltag konzentriert zu sein. Dadurch ist man auch in der Lage die Probleme des täglichen [[Leben]]s mit Konzentration besser zu bewältigen.
 
====Yoga Sutra von Patanjali 3.12====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/571-Yoga-Sutra-von-Patanjali-3-12.MP3</mp3player>
 
====Patanjali Yoga Sutra: Wie Tiere helfen positive Eigenschaften zu entwickeln====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/612-Wie-Tiere-helfen-positive-Eigenschaften-zu-entwickeln.MP3</mp3player>
 
Ein [[Schüler]] von [[Swami Sivananda]], [[Swami Nityananda]], schlägt seinen Schülern immer vor, sich zu konzentrieren, einfach nur zu konzentrieren - nicht auf etwas Spezielles, sondern einfach nur konzentrieren. Er meint, es wäre wichtig, immer ganz konzentriert zu sein, dann komme alles von selbst. Wenn man dazu fähig ist, sich sehr stark zu konzentrieren, dann entwickelt man auch sehr viel [[Kraft]], und Kraft bedeutet auch [[Macht]], und Macht kurrumpiert.
 
Patanjali beschreibt in diesem Kapitel, wie man den Geist anderer Menschen kennenlernen und einen Einfluss darauf nehmen kann, wie man die [[Vergangenheit]] und die [[Zukunft]] sehen kann, wie man mehr über die eigenen früheren Leben erfahren kann, wie man sich kleiner oder größer machen kann, wie man unsichtbar wird, schwer oder leicht usw. Dies kann man wörtlich verstehen, dies kann aber auch im übertragenen [[Sinn]] gesehen werden. Er beschreibt, wie bestimmte Techniken uns schwergewichtig machen können, damit wir wahrgenommen werden, wenn wir etwas sagen und dabei auch gehört werden möchten. Es gibt Techniken, die uns unsichtbar machen, so dass wir in bestimmten Situationen gar nicht wahrgenommen werden. Sukadev hat manachmal erlebt, wie Swami Vishnu-devananda in die Zukunft sehen konnte oder Ereignisse möglich gemacht hat, die eigentlich unmöglich erschienen.
 
Die größte Gefahr für einen erwachenden Aspiranten sind diese besonderen Fähigkeiten (Siddhis), sein [[Ego]] könnte sich dabei aufblasen, und er könnte vom rechten Weg abkommen. Deswegen betrachtet Patanjali die Sidddhis auch nur als Nebenwirkungen, denn es wäre gut, sie wirklich als solche zu sehen, und es nicht zuzulassen, dass sie das Ego wieder stärken. Je weiter man geistig und spirituell entwickelt ist, umso weniger wird man diese Fähigkeiten benutzen. Für jemanden, der geistig und spirituell noch nicht sehr weit entwickelt ist, kann es gut sein, diese Techniken zu üben, damit er fortschreitet und sich in den [[Dienst]] Gottes stellt. Es ist wichtig, dass man sich immer dessen bewusst ist, dass man, egal, was geschieht und welche Fähigkeiten man hat, sich immer in den Dienst Gottes stellt. Wir entwickeln Fähigkeiten, um sie in den Dienst Gottes zu stellen und nicht in den Dienst des Ego. Es ist unglaublich wichtig, dass wir uns immer dessen bewusst sind, dass nicht wir die Dinge tun, sondern Gott durch uns hindurch wirkt. Jede Fähigkeit, die man erreicht oder bekommt, sollte man als [[Gnade]] Gottes sehen.
 
===Kaivalya Pada===
Im vierten Kapitel geht es dem Titel nach um [[Befreiung]], [[Kaivalya]]. Allerdings ist dieses Kapitel eher unzusammenhängend aufgebaut, und man hat den Eindruck, dass Patanjali hier alle Verse mit einfügt, die er bisher noch nicht unterbringen konnte. Er thematisiert erneut die übernatürlichen Kräfte, und woher sie kommen könnten. Er geht auf das Thema [[Karma]] ein, auf den Unterschied zwischen [[Citta]] und [[Purusa]] (Geist und [[Selbst]]), auf das [[Wesen]] des [[Gedanke]]ns, auf die [[Wahrnehmung]], und er schließt mit dem Thema über Befreiung ab.
 
====Santosha - Kurzvortrag über Santosha, Zufriedenheit====
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====Yogena Chittasya Padena Vacha – Patanjali Mantra====
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====Patanjali Mantra- Erlaeuterung von Sukadev als mp3====
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/452-Patanjali-Mantra-Erlaeuterung-Sukadev.MP3</mp3player>
 
==Kommentare==
Das Yogasutra wurde im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder neu kommentiert und übersetzt. Der erste Kommentar stammt von [[Vyasa]], der im 5.Jh. n.Chr. gewirkt hatte. Dieser [[Yogabhashya]] genannte Kommentar wurde von [[Shankara]] (788-820), einem der größten indischen [[Philosoph]]en, in einem umfangreichen Werk namens [[Yogabhashyavivarana]] nochmals kommentiert. Andere wichtige Kommentare sind das [[Rajamartanda]] von König [[Bhoja]] (um 1040) und das [[Yogavarttika]] von [[Vijnana Bhikshu]] (16.Jh.). Bis zum 18. Jh. wurden nicht weniger als 15 verschiedene Kommentare zum Yogasutra verfasst. Diese Zahl erhöht sich bis heute fortlaufend.
 
==Übersetzungen==
Das Yogasutra wurde um 1000 vom muslimischen Universalgelehrten [[Al-Biruni]] ins Arabische übersetzt, dem "Kitab Batanjali". Ansonsten blieb das Yogasutra bis in die Neuzeit außerhalb Indiens unbeachtet. Mit dem Aufkommen des Interesses an Yoga in Europa und Nordamerika, wurde das Yogasutra immer wieder neu in westliche Sprachen übersetzt. Auf Deutsch gibt es mittlerweilen mehrere Übersetzungen, die sich zum Teil stark voneinander unterschieden. Auch die dazugehörigen Kommentare gehen je nach Ansicht des Autors weit auseinander.
 
==Dr. Jayadeva Yogendra und Hansaji über einige Yoga Sutras==
(Die folgenden Kommentare entstammen dem von „The Yoga Institute“ herausgegebenen Buch „The Yoga Sutras of Patanjali – Stray Thoughts von Dr. Jayadeva Yogendra und Hansaji.)
 
„Es ([[Abhyasa]]) wird fest verwurzelt, nachdem man es sich über eine lange [[Zeit]] ohne Unterbrechung und mit aufrichtigem [[Glaube]]n zur [[Gewohnheit]] gemacht hat.“ (Yoga Sutra I, 14)
 
Kommentar: Abhyasa bedeutet Ausdauer, [[Durchhaltevermögen]], d.h. ein kontinuierliches Bemühen, ohne zurück zu blicken und ohne aufzuhören. Es ist nichts Halbherziges, d.h. anfangen, aufhören und wieder anfangen. Wenn jemand klar und entschlossen ist, entsteht ein anfänglicher [[Impuls]]. Als nächstes muss dann mit der [[Arbeit]] begonnen werden. Wenn man sich entsprechend bemüht, dann verliert man von selbst das [[Interesse]] an ablenkenden und zerstreuenden Dingen. Man kann nicht auf zwei Pferden zur selben Zeit reiten. Man entscheidet sich für eines und lebt dann danach.
 
Frage: Was ist der Unterschied zwischen yogischem Abhyasa und gewöhnlicher Bemühung?
 
Antwort: Im Yoga geht es um mehr als um kleine [[Anstrengung]]en; diese machen wir ja ein [[Leben]] lang. Wer praktiziert nicht Abhyasa, um Geld zu verdienen? Wer praktiziert nicht Abhyasa, um dies oder das zu erlangen? Das ist eine gewöhnliche Art von Bemühung. Im Yoga ist das [[Ziel]], das [[Chitta]] völlig zur [[Ruhe]] zu bringen. Im Yoga bemüht man sich, die mentalen Fluktuationen zu stoppen. Doch das Sutra sagt uns, dass die Anstrengungen nicht nur rein mechanisch sein sollten. Sie sollten begleitet sein von Gefühlen und [[Aufrichtigkeit]].
 
„Zurückhaltung, Befolgungen, Körperhaltungen, Beherrschung der Bioenergie, [[Abstraktion]], [[Konzentration]], [[Meditation]] und [[Trance]]-[[Bewusstsein]] sind die acht Stufen des [[Yoga]]. (II, 29)
 
Kommentar: Yoga beruht auf einem definitiven System, nach dem man sich selbst entwickeln kann. Dieses System ist auch sozusagen die Grundlage aller [[Religion]]en. Ein gewisses Maß an vorbereitender [[Arbeit]] und an [[Willen]]sstärkung findet sich in allen Aktivitäten, die [[Selbstentwicklung]] oder Reinigung bzw. [[Läuterung]] zum Ziel haben. Dabei ist [[Stetigkeit]] wesentlich. Ohne [[Disziplin]] gibt es keinen Erfolg. Als nächstes muss man sein [[Prana]], d.h. biologische [[Energie]] [[bewahren]] und lenken, weil man für die spätere Arbeit an der Selbstentwicklung [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/energiearbeit/ Energiereserven] braucht. Schließlich kommt es zu einem Zustand tiefer Konzentration, in dem die wahre [[Transformation]] und [[Veränderung]] geschehen kann. Der achtfache Weg des Yoga nennt die Grundlagen.
 
Frage: Welches ist der Weg für die besten Lernenden, für die Mittelguten und für Anfänger?
 
Antwort: Für die Besten besteht der Weg aus Abhyasa (Ausdauer) und [[Vairagya]] (Nichtverhaftung, Uneigennützigkeit, Wunschlosigkeit). Für die Mittleren ist es [[Kriya Yoga]] (Tapas, d.h. Willensstärkung, ((sinnvolles)) Ertragen von [[Schwierigkeit]]en; [[Swadhyaya]], d.h. Studium des [[Selbst]], [[Selbsterforschung]], [[Mantra]]singen und [[Isvarapranidhana]], d.h. [[Hingabe]] an das Absolute/[[Gott]]). Anfänger sollten erst einige spirituelle Bücher lesen und dann die ersten fünf Stufen des achtfachen Weges üben, d.h. [[Yama]] (ethischer Verhaltenskodex, [[Niyama]] (Befolgung eines förderlichen Verhaltens sich selbst gegenüber), [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/asanas-als-besonderer-schwerpunkt/ Asana], [[Pranayama]], [[Pratyahara]] („Abstraktion“, Sinnesbeherrschung).
 
„Yoga bedeutet, das Chitta („Persönlichkeitskomplex“, „[[Geist]]“) davon zurück zu halten, sich zu modifizieren.“ (I, 2)
 
Kommentar: Eine der bedeutsamsten Definitionen des Yoga lautet: Yoga ist die Beendigung der mentalen Modifizierens des Chitta. Chitta besteht aus allerfeinster Materie. Da es so fein und sensitiv ist, ist es formbar und imstande, gleichsam wie [[Purusha]] (Bewusstsein) zu werden. Deshalb erscheint uns das Chitta als das Letztendliche. Auf die Frage „Wer bin ich?“, antworten wir mit „Ich“. Wir sagen nie „[[Bewusstsein]]“.
 
Das Chitta ist ein Instrument mit vielen [[Eigenschaft]]en. Es ist ständig aktiv und kann [[Vergnügen]] und [[Schmerz]] hervorbringen, so wie ein Fernseher ständig neue Bilder produziert. Viele Menschen bleiben ihr [[Leben]] lang ausschließlich damit identifiziert. Sie lassen sich zum Lachen und Weinen bringen. So funktionieren Chitta und Fernseher gleichermaßen. Das hält uns fern von der [[Realität]].
 
„Dann ruht der [[Seher]] in sich selbst.“ (I, 3)
 
Kommentar: Die Frage ist, weshalb wir unseren Geist (Chitta) überhaupt beherrschen sollen, denn uns gefällt doch die Show, die er ununterbrochen ablaufen lässt. Doch angenommen, vor Ihrem Fenster führen Schauspieler ein unterhaltsames Stück auf, möchten Sie dann nicht manchmal wissen, wer diese Schauspieler sind und weshalb sie immerzu gerade vor Ihrem Fenster spielen? Manchmal erfahren Sie, dass ein Betrüger sich für den Besitzer Ihres Hauses ausgibt. Möchten Sie dann nicht erfahren, wer der wahre Besitzer ist? Wir lassen uns von den Spielen, die unser [[Geist]] aufführt, unterhalten. Aber wir wissen nicht, wie und warum das Ganze funktioniert. Und zu unserem [[Unglück]] produziert unser Geist auch höllische Schaustücke. Doch erst wenn das Leben uns immer und immer wieder Schwierigkeiten bereitet, wollen wir schließlich herausfinden, wie es zu all diesen [[Schmerz]]en kommt. Auf diese Weise schafft es die [[Natur]], dass wir dem [[Zauber]] all der Schauspiele des materiellen Lebens irgendwann nicht mehr erliegen. Erst wenn man völlig desillusioniert ist, was den Geist angeht, kann das göttliche oder reine [[Bewusstsein]] verwirklicht werden.
 
Die Erfahrung des reinen Bewusstseins ist der Kern, die [[Essenz]] unserer [[Existenz]]. In einem solchen Zustand würde man alles verstehen, was der Geist produziert. In der [[Chandogya]] [[Upanischade]] wird das so ausgedrückt: Wenn man alles über einen Goldklumpen weiß, dann weiß man auch alles über die Quelle allen Goldschmucks, denn der Schmuck stellt nur Unterschiedlichkeiten von Namen und Formen dar. Es wird also gesagt, dass alle unsere [[Gedanke]]n und sogar die äußeren Objekte nur [[Variation]]en sind, in denen sich das Bewusstsein ausdrückt. Wenn man das Bewusstsein wegnimmt, dann existiert gar nichts. Wir müssen daran arbeiten, uns im reinen Bewusstsein zu etablieren.
 
„Oder [[Samadhi]] wird erreicht, indem man sich [[Ishvara]] völlig hingibt.“ (I, 23)
Kommentar: Es gibt viele [[Weg]]e, [[Methode]]n und [[Technik]]en, um spirituell erweckt zu werden. Die Essenz aller spirituellen [[Erfahrung]] besteht darin, sich dem höchsten Bewusstsein völlig zu überlassen und hinzugeben. Ein Weg dahin ist es, [[Asana]]s zu üben, die [[Demut]] erzeugen können; ein anderer ist die Übung von Niyamas. In den hinduistischen Tempeln ist die Decke des innersten Heiligtums immer sehr niedrig, so dass man sich beim Eintreten bücken muss. Das kann die Demut fördern.
 
„Ishvara (der HERR) ist ein besonderer [[Purusha]], unberührt von [[Klesha]]s, [[Karma]], der Frucht des [[Karma]] und den Trägern der Kleshas.“ (I, 24)
 
Kommentar: In diesem Sutra fügt Patanjali ein sehr wichtiges und neues Konzept hinzu, denn die [[Samkhya]]-[[Philosophie]] glaubt nicht an Gott ([[Bhakti]]). Im Yoga existiert Ishvara, doch er greift nicht ein. Er ist weder [[Schöpfer]], noch Erhalter, noch Zerstörer. Er ist einzigartig. Sein Zweck ist, als Vorbild zu dienen und dadurch einem aufrichtigen Lernenden zu helfen, sich spirituell zu entwickeln. Seine Funktion ist es, dafür zu sorgen, dass der spirituelle Fortschritt der Menschheit fortbesteht. Er entfernt Hindernisse beim spirituellen [[Fortschritt]] dadurch, dass er als [[Vorbild]] existiert.
 
„In Ihm ist die äußerste Saat der [[Allwissenheit]].“ (I, 25)
 
Kommentar: Es gibt nichts, was Gott nicht weiß. Es gibt eine Macht, die für alles und jeden von uns verantwortlich ist. Die [[Wissenschaft]] kann uns nicht sagen, wie Leben aus Nicht-Leben entstand. Wir wissen nicht, weshalb der Neokortex des menschlichen [[Gehirn]]s ständig an Falten zunimmt. Doch etwas steht fest: Wir kommen dem [[Glaube]]n an eine allerhöchste Realität immer näher. Die Wissenschaft weiß, wie unvorhersehbar die Bewegungen eines Teilchens in einem [[Atom]] sind. Für manche Wissenschaftler ist Gott Mathematiker, weil sich diese Bewegungen auf sehr mathematische Weise vollziehen. Das berühmte Gesetz von Heisenberg beinhaltet, dass wir nichts auf vollkommene Weise wissen können.
 
„Da er unbegrenzt durch [[Zeit]] ist, war Er auch der Lehrer der Alten. Gott ist der höchste unserer Lehrer.“ (I, 26)
 
Kommentar: Ishvara ist der allererste Lehrer und in diesem Sinne ist er ein Erschaffer. Doch obwohl er die Quelle allen spirituellen [[Wissen]]s ist und dieses vermittelt, ist er nicht der Schöpfer dieser ganzen Welt. Die Welt wird durch [[Pakriti]] geschaffen. Gemäß den materiellen Gesetzen ist Karma für den Schöpfungsprozess verantwortlich.
 
„Er wird bedeutet durch das heilige Mantra Om.“ (I, 27)
 
Kommentar: Man verwendet die Silbe Aum, um sich an Ishvara zu erinnern.
 
„Durch Wiederholung und [[Meditation]] über die Bedeutung von [[Om]] wird [[Chitta]] einpunktig.“ (I, 28)
 
(Aus der Vierteljahresschrift „Yoga und ganzheitliche Gesundheit“, Jahresabo 20,- Euro. Mehr unter www.yoga-zeitschrift.de)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Yoga Schriften]]  
* [[Liebe]]
*[[Raja Yoga]]
* [[Mitgefühl]]
* [[Hathapradipika]]
* [[Altruismus]]
* [[Yoga Yajnavalkya]]
*[[Nächstenliebe]]
* [[Patanjali]]
*[[Karma Yoga]]
*[[Bhakti Yoga]]
*[[Hingabe]]
*[[Dienst]]
*[[Gottesliebe]]


==Literatur==
==Literatur==
* [[Sukadev]] [[Volker Bretz]]: ''Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute''. Petersburg: [[Verlag]] [[Via nova]] (2001)
* Swami Sivananda, Bhakti und Sankirtan, Hrsg.: The Divine Life Society, 2007
* [[T.K.V. Desikachar]]: ''Über Freiheit und Meditation – Das Yoga Sutra des Patanjali''. Petersburg: Verlag Via Nova (1997)
* Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
* [[Swami Durgananda]]: ''Yoga-Sutren des Patanjali''. Lautersheim: Mangalam Books (2003). ISBN 3-922477-79-8
* Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
* [[Swami Prabhavananda]] & [[Christopher Isherwood]]: ''Gotterkenntnis – Die Yoga-Sutras des Patanjali''. Berlin: Ullstein Verlag (1998)
* Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
* [[Karl-Otto Schmidt]]: ''Selbsterkenntnis durch Yoga-Praxis, Patanjali und die Yoga-Sutren''. Hammelburg: [[Drei Eichen Verlag]] (2009).
* Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
* R. Sriram: ''Yogasutra''. [[Theseus-Verlag]] (2006). ISBN 3-89620-292-8
* Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)


== Weblinks ==
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Buch_Raja.html Yoga Sutra Sanskrit (Umschrift) und Deutsch mit Kommentar von Sukadev Bretz]
*[https://www.yoga-vidya.de/tantra/ Tantra Portal]
*[http://12koerbe.de/hanumans/yoga.htm Patanjala-Yoga-Sutram sanskrit/ deutsch]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda]
*[http://openland.de/?i=6 Yogasutra von Patañjali auf deutsch]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/swamisivananda.html Artikel von Swami Sivananda]
*[http://www.arlingtoncenter.org/Sanskrit-English.pdf PDF des Yogasutra Sanskrit-Englisch]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/IntegralYoga/Integraler-Yoga.htm Swami Sivanandas Integraler Yoga]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_Einfuehrung_Raja.htm Kommentar von Sukadev Bretz zu den Raja Yoga Sutras von Patanjali]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/ganzheitl_yoga.html Der ganzheitliche Yoga in der Tradition von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_viertesKap_Raja.html Raja Yoga Sutra von Patanjali]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_Yoga_Sutras.html "Yoga Sutras" aus ''Göttliche Erkenntnis'' von Swami Sivananda]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/patanjali-yogasutra-132 Patanjali, Yoga-Sutra, 1-32]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/patanjali-raja-yoga-sutra/ Patanjali Yoga Sutra: Sanskrit, deutsch, mit Kommentar Sukadev Bretz]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_Einfuehrung_Raja.htm Kommentar von Sukadev Volker Bretz zu den Raja Yoga Sutras von Patanjali (unbearbeitete, noch nicht korrigierte Version.]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_ErstesKap_Raja.html Yoga Sutra, erstes Kapitel: Samadhi Pada  Theorie des Geistes - Kommentar von Sukadev]


==Seminare==
==Seminare==
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/raja-yoga-positives-denken-gedankenkraft/ Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft]
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/liebe/ Liebe]===
 
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/karma-yoga/ Karma Yoga]===
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==Multimedia==
===Bhakti Yoga - Yoga der Hingabe und Liebe===
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[[Kategorie:Yoga Schriften]]
[[Kategorie:Liebe]]
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[[Kategorie:Yoga]]
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[[Kategorie:Raja Yoga]]
[[Kategorie:Psychologie]]
[[Kategorie:Philosophie]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:28 Uhr

Was ist Liebe? Finde hier einige Anregungen zu einer der wichtigsten Fragen überhaupt. Was ist Liebe? Diese Frage kann man philosophisch, biologisch, religiös und psychologisch beantworten. Was Liebe ist, ist aber auch eine praktische Frage. Letztlich ist Liebe aber ein Gefühl, das nicht in Worten beschrieben werden kann. Liebe ist eine Erfahrung, aus der heraus man sein Seinsgefühl bekommt und aus der heraus man handelt. Hier in diesem Artikel bekommst du einige Anregungen zur Frage: Was ist Liebe? Für mehr Informationen schaue nach unter dem Hauptstichwort, Liebe.

Buddha

Was ist Liebe - religiös gesehen

Was ist Liebe - darauf antworten auch die Religionen. Im Christentum heißt es: Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe ist, der ist in Gott und Gott ist in ihm. (1. Johannes 4, 16b). Was ist die Liebe? Darauf kann man antworten: Gott ist die Liebe. Und da Gott alles ist, ist auch Liebe das Grundprinzip des Lebens. Gott zu dienen, heißt in der Liebe zu sein. Liebe zu kultivieren, heißt Gott erfahren. Gotterfahrung heißt Liebeserfahrung. Nächstenliebe und Gottesliebe hängen zusammen.

Was ist Liebe - spirituell gesehen

Was ist Liebe - darauf geben auch die spirituellen Traditionen, die mystischen Traditionen. Im Vedanta heißt es z.B.: Deine wahre Natur ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. In Ananda, Glückseligkeit, steckt auch Prema, die Liebe. Es heißt also: In seinem Wesenskern ist der Mensch Liebe. Was ist Liebe? Darauf kann man antworten: Liebe ist die Essenz von dir und damit von jedem Menschen.

Was ist Liebe - philosophisch gesehen

Was ist Liebe - auf diese Frage geben die verschiedenen Philosophen unterschiedlich Antworten. Die griechische Philosophie z.B. unterscheidet

Was ist Liebe - biologisch gesehen

Die moderne Evolutionsbiologie sieht Liebe an als ein Gefühl, das auf Kooperation ausgerichtet ist. Liebe ist die Motivation, welche Leben in Gemeinschaften überhaupt erst ermöglicht hat. Laut Evolutionsbiologie ist der Mensch auf Kooperation, auf Miteinander ausgerichtet. Diese Neigung zu Kooperation findet sich in der Neigung zur Liebe und zum Streben nach Liebe. Vom Biologischen kann man sagen, dass die Liebe allgemein sich aus zwei Quellen speist:

  • Liebe zwischen Mann und Frau zur Aufzucht der Nachkommen: Beim Menschen brauchen die Kinder eine langfristige Betreuung. Bei anderen Tierarten wachsen die Kinder auch ohne allzu großes Engagement der Eltern auf. Damit Menschenkinder gesund aufwachsen, brauchen sie ein behütetes Umfeld. Dazu dient die Liebe der Eltern zueinander. So hat sich, vom Standpunkt der Evolutionsbiologie, die Liebe zwischen Mann und Frau als sinnvoll erwiesen
  • Liebe der Eltern zu den Kindern: Damit Eltern bereit sind, soviel für die Kinder zu tun und zu opfern, braucht es eine Motivation. Diese Motivation ist die Liebe zu den Kindern. Liebe zu Kindern kommt für den Menschen ganz natürlich. Die meisten Menschen fangen an zu lächeln und ihr Herz zu spüren, wenn sie ein lachendes Kind anschauen. Und die meisten Erwachsenen spüren Mitgefühl, wenn sei ein Kind leiden sehen. Aus der Erfahrung der Geborgenheit in der Liebe der Eltern entwickeln Kinder Einfühlungsvermögen und eigene Liebesfähigkeit.

Diese beiden Arten der Liebe, die Liebe zwischen Mann und Frau sowie die Liebe der Eltern zu den Kindern, haben sich weiter entwickelt zur Liebe an sich.

Was ist Liebe - psychologisch gesehen

Liebe ist das stärkste Gefühl, die stärkste Motivation des Menschen. Liebeserfahrung ist notwendig für die Entwicklung des Kindes. Verletzte Liebe, gekränkte Liebe, liegt vielen psychologischen Störungen zugrunde.

Was ist Liebe - was ist Liebe nicht?

Die Frage: Was ist Liebe, was ist Liebe nicht, wird gerne gestellt. Liebt er mich, liebt er mich nicht, ist eine Frage, der Teenager gerne nachgehen - und auch frisch verliebte Erwachsene. Ist es Liebe - oder ist es Egoismus - auch das eine wichtige Frage. Man kann aber sagen:

Grundsätzlich sind alle Handlungen des Menschen von Liebe motiviert oder mit motiviert. Man kann in (fast) allen Handlungen zwei Motive sehen:

  • Der Wunsch, Liebe zu empfangen, manchmal die Bitte, der Schrei um Liebe
  • Der Wunsch, Liebe zu geben

Arten der Liebe

Es gibt die verschiedensten Arten der Liebe. In jedem sozialen Kontext gibt es Liebe. Letztlich gehört es zum Menschsein dazu, zu allem eine Beziehung der Liebe aufzubauen. Mehr darüber findest du unter dem Stichwort "Arten der Liebe".

Schlussbetrachtung: Was ist Liebe?

Was ist also Liebe? Letztlich ist Liebe, das was Menschsein ausmacht. Liebe kommt aus Gott, verbindet den Menschen mit Gott. Liebe ist das, was den Menschen auch biologisch gesehen bestimmt. Liebe ist das, was den Menschen in seiner Psyche ausmacht. Liebe ist die größte Motivation. Liebe ist die Essenz des Menschseins.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Bhakti und Sankirtan, Hrsg.: The Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)

Weblinks

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