Synchronizität als Sprache des Universums

Aus Yogawiki

Artikel von Buchautor, Mystiker und Seminarleiter Bhajan Noam

Den Begriff „Synchronizität“ verdanken wir dem Schweizer Psychoanalytiker Carl Gustav Jung.

Synchronizität als Sprache des Universums

Er beschrieb damit ein scheinbar unbegründbares, aber für uns augenfälliges und sinnmachendes Zusammentreffen von Geschehnissen. Jeder kennt es und hat einen solchen „Aha-Moment“ schon erlebt.

Eigentlich existiert nichts anderes als Synchronizität. Sie ist das multiple Zusammenspiel, die immer neue Melodie des all–eingestimmten ewigen Seins. Synchronizität ist die Sprache des Universums, und wir verstehen sie nur sehr rudimentär. Wir sind wie Fremde im eigenen Land der Glückseligkeit. Die Existenz kommuniziert ununterbrochen mit uns. Und alle Vorkommnisse in ihr geschehen in vollkommenem Einklang, sie beziehen die fernste Galaxie und die winzige Amöbe in ihrem Tümpel in ihr poetisches Spiel mit ein. Es ist eine Gleichzeitigkeit, die keiner Kommunikationswege, keiner sichtbaren oder messbaren Verbindungen bedarf. Das materielle und immaterielle Sein ist ein Hologramm, ein Punkt und eine Unendlichkeit zugleich.

Der eigentliche und permanente Ausdruck der Schöpfung ist Freude. Jede Blüte erblüht in Freude. Jeder Vogel singt aus lauter Freude über sein Dasein. Und der ursprüngliche Mensch tanzte einen ununterbrochenen Freudentanz in der erlebten Allgegenwart Gottes. In diesem unserem dunklen Zeitalter sind die selten aufblitzenden Lichter freudvoller Momente eine Art Restverbindung, eine Erinnerung und Mahnung, ein Liebesruf Gottes oder der Göttin an uns. Sie fragen: In welchen Traum bist du gefallen? Sie sagen: Kehre um, blicke um dich, erkenne wieder deine Allverbundenheit. Diese Dunkelheit ist kein Realität, sie ist lediglich dein Vergessen, dein Albtraum. Erinnere dich wieder, wache auf, sei wieder aufgehoben im ewigen Licht, das keine Schatten kennt.

C. G. Jung war für den Westen ein Pionier. Dem Osten hatte er nichts Neues zu erzählen. Und aus einer Angst heraus hatte er es vermieden, in den Osten nach Indien zu fahren. Er hatte von Ramana Maharshi gehört, er hätte ihm begegnen können. Doch danach wäre er nicht mehr der große innovative Psychoanalytiker gewesen. Er spürte im Geheimen, in Indien hätte sich sein Ich und seine ganze innere Forschungsleistung in ein großes Lachen aufgelöst. Was wäre dann mit seiner Seriosität geschehen, mit seinem Ansehen, seinem Ruhm? Er blieb hier. Und so ist uns nur dieser klägliche Begriff „Synchronizität“ geblieben. Kein C. G. Jung ist als erwachter Meister nach Europa zurückgekehrt, um weitere Schüler zu erwecken. Wieviel Leid, wieviel Krieg und Unheil hätte dem Westen erspart bleiben können. Der Mut dieses einzigen Mannes, sein Ich aufzugeben, seine Reputation, hätte vielleicht ausgereicht.

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