Frau

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Frauenbilder, Frauenkörper, Frauenrollen in der Geschichte

Das Bild der Frau, das sich über die Jahrhunderte entwickelt hat, prägt auch heute noch den weiblichen Geist. Wenn ich als Frau also weiß, was mich prägt, kann ich mich selbst besser verstehen. Nicht nur das Bild der Frau, das sich über die Jahrhunderte entwickelt hat, prägt uns, jede einzelne Frau bringt auch eine ganz eigene persönliche, familiäre Prägung mit sich, und jede Frau gibt auch ihre eigenen Erfahrungen an die nächste Generation weiter (Epigenetik). Die historischen Vorstellungen wirken also in jeder einzelnen Frau weiter - wir können die Bilder allerdings auch verändern!

Vorstellungen über die weibliche Menstruation

In der Antike schreibt Hippokrates, dass Frauen unvollkommener sind als Männer. Sie sind weicher, saugen sich regelmäßig voll, tropfen regelmäßig ab und bei gestörtem Abfluss entstehen diverse Krankheiten.

Im Mittelalter sieht man eine enge Verbindung von Sünde und Krankheit. Die Menstruation wird laut Hildegard von Bingen als Strafe und Sühne betrachtet. Diese Sichtweise geht soweit, dass man das Menstruationsblut als Gift wahrnimmt, das die Frau zu Bosheit und Giftigkeit führt.

In der Psychiatrie des 19. Jahrhunderts orientiert man sich auch an älteren Vorstellungen und geht davon aus, dass Frauen so etwas wie eine "monatliche Blödigkeit" entwickeln. Im letzten Jahrhundert galt die physische und psychische Schwäche der Frau als Voraussetzung dafür, dass sie ihre Aufgaben in der Gesellschaft erfüllen kann. Wenn eine Frau während ihrer Menstruation eine Straftat begangen hat, wurde sie dadurch als vermindert schuldfähig eingestuft und milder bestraft.

Das 19. Jahrhundert bringt aber auch medizinische "Erkenntnisse" mit sich. Der Zusammenhang zwischen Eisprung und Menstruation wird entdeckt. Die Menstruation an sich wird als widernatürlich und als vergeudete Schwangerschaft verstanden. Laut Rober Remak (1815 - 1865) gibt es eine Phase von zu viel sexueller Freiheit zwischen den Menstruationen.

Im frühen 20. Jahrhundert äußert sich Eduard Pflücker (1829 - 1910) zur Menstruation. Er sieht sie als kontinuierliche Reizung der Ovarialnerven bis zum Schwellenwert. Er meint, dass die Menstruation und die Überrreizung des Nervensystems zu hysterischen Anfällen führen. Hysterie wurde mit der Entfernung der Eierstöcke behandelt. Zur gleichen Zeit werden auch Abhandlungen über das periodische Irresein der Frau verfasst.

Vorstellungen über die Geburt

In der Antike war man der Meinung, dass die Gebärmutter im Organismus wandern kann, wobei sie dabei verschiedene Leiden verursacht, die als hsyterisch bezeichnet wurden. Platon (427 - 348 v. Chr.) war wohl der Meinung, dass die Männer, die ängstlich waren und nach einem "unrichtigen" Lebensstil lebten, im nächsten Leben als Frauen wiedergeboren wurden und dass ihre neuen Geschlechtsteile sie tyrannisieren würden. Dadurch würden sie ein sehr trauriges Leben führen. Galenos von Pergamon war der Meinung, dass auf der rechten Seite des Uterus Jungen entstehen und auf der weniger warmen Seite Mädchen, die einfach nur "unausgereifte Jungen" sind. Er vertrat wohl die Ansicht, dass alle weiblichen Geschlechtsorgane noch nicht entfaltete männliche Organe sind, wobei die Gebärmutter ein noch nicht nach außen gewanderter Hoden ist.

Im Mittelalter sahen viele Kirchenväter die Frauen als Stellvertreterinnen Evas. Das hieß für sie, dass Frauen beispielsweise unter Schmerzen gebären müssen, weil sie sündig sind. Die Frauenheilkunde wird weitgehend an Hebammen abgegeben, die strenge Grenzen einhalten mussten. In der Neuzeit wurden dann die Hebammen verdrängt und die meist männlichen Chirurgen übernahmen den Bereich der Geburt. heutzutage will man ein Hebammenstudium etablieren, damit sie den Ärzten gleichgestellt sind.

Frauenrollen und Frauenrechte im 20. Jahrhundert

  • 1900: Küche, Kinder
  • 1910: Küche, Kinder
  • 1910: Suffragette.
  • 1914: Küche, Kinder, Rüstungsproduktion
  • 1918: Frauenwahlrecht
  • 1920: Küche, Kinder
  • 1930: Küche, Kinder
  • 1940: Küche, Kinder, Rüstungsproduktion
  • 1950: Küche, Kinder, Baustelle
  • 1957: Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau
  • 1958: Ehemann darf die Arbeitsstelle der Frau nicht mehr kündigen
  • 1960: Wohnungsdekoration, Party-Gastgeberin, Zigarettenraucherin.
  • 1961: Erste Anlaufstelle für die Verwirklichung der freien Liebe
  • 1962: Feministin.
  • 1968: Terroristin/eigene politische Meinung
  • 1970: Versuchen ABBA oder Bony M-Tänzerin zu sein.
  • 1972: Frauenwahlrecht in der Schweiz
  • 1977: Keine gesetzlich vorgeschriebene Aufgabenteilung in der Ehe.
  • 1995: Gender Mainstreaming – Programm der 4. UN – Weltfrauenkonferenz zur weltweiten Unterstützung der Frauen und ihrer Rechte bzw. zur Verbesserung ihrer Lebensqualität.