Sanskrit Kurs Lektion 17

Aus Yogawiki

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Das Partizip Präteritum Passiv

Das Partizip Präteritum Passiv (kurz: PPP) ist ein Partizip der Vergangenheit (Präteritum), das in der Regel die Bedeutung des Passivs besitzt.

Bedeutung und Verwendung

Das Partizip Präteritum Passiv entspricht in seiner Bedeutung weitestgehend dem deutschen Partizip 2 ("getanzt, gesungen, gelacht" usw.), bezeichnet also etwas Vergangenes und Abgeschlossenes. Es wird im Sanskrit vorwiegend (jedoch nicht ausschließlich) zur Bildung des Passivs der Vergangenheit bzw. in der passiven Konstruktion (Karmani Prayoga) verwendet.

Das PPP funktioniert syntaktisch wie ein Adjektiv. Viele Adjektive im Sanskrit sind formal PPPs, z.B. bedeutet rakta ("rot" Rakta) wörtlich "gerötet, gefärbt".

Bildung

Die Suffixe (Pratyaya) -ta bzw. -na treten in der Regel an die schwache Form der Verbalwurzel (Dhatu), z.B.:

  • kṛ (Wurzel) "tun" + -ta wird zu kṛta (Krita) "getan"
  • śru (Wurzel) "hören" + -ta wird zu śruta (Shruta) "gehört"
  • bhid (Wurzel) "spalten" + -na wird zu bhinna (Bhinna) "gespalten"

Syntax der passiven Konstruktion

Das Partizip Präteritum Passiv (PPP) nimmt wie ein Adjektiv (Visheshana) Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) des Substantivs an, auf das es sich bezieht. Es bezeichnet das logische Objekt (Karman) der Handlung und steht daher in der passiven Konstruktion (Karmani Prayoga) im Nominativ (Prathama). Das logische Subjekt (Kartri) bzw. der Agens der Handlung in der passiven Konstruktion im Instrumental (Tritiya).


Übung 1

  • Devanagari: शब्दः पुरुषेण श्रुतः |
  • wissenschaftliche Transliteration: śabdaḥ puruṣeṇa śrutaḥ |
  • vereinfachte Transkription: shabdah prushena shrutah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Der Klang (Shabda Nom. Sg.) von dem Mann (Purusha Instr. Sg.) wurde gehört (Shruta, Nom. Sg.), d.h. "Der Mann hat den Klang gehört."



Siehe auch