Totakashtakam

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Totakashtakam: Dies ist eine Oktade, die von Totaka (auch bekannt als Totakacharya) zum Lob seines Meisters Adi Shankaracharya verfasst wurde. Dem Madhaviya Shankara Digvijaya zufolge kam während Shankaracharyas Reisen in Indien, als er sich in Sringeri (eine Ortschaft im Bundesstaat Karnataka in Indien) aufhielt, ein Junge namens Anandagiri zu ihm und wurde von Shankaracharya als sein Schüler angenommen. Anandagiri war sehr gehorsam und fleißig. Er ging immer hinter dem Lehrer, blieb stehen,wenn er stehen blieb, hörte aufmerksam zu, was er sagte, und tat alles für ihn, ohne dass man es ihm sagte. Die anderen Schüler hielten jedoch nicht viel von ihm und hielten ihn sogar für einen Narren. Eines Tages war Anandagiri die Wäsche seines Lehrers waschen und kam zu spät zum Unterricht. Die anderen Schüler wurden unruhig, weil Shakaracharya einfach auf ihn wartete. Padmapada, einer der Hauptschüler, zeigte auf eine Wand und sagte, Anandagiri zu unterrichten sei dasselbe wie die Wand zu unterrichten. Um den Stolz dieser Schüler zu zerstreuen, und aus Liebe zu dem, den sie verleumdeten, erweckte der Acharya in ihm durch einen Willensakt das Wissen von vierzehn Themen. Anandagiri kam zum Unterricht, tanzte und sprach eine große Hymne in dem als Totaka bekannten Metrum zum Lob seines Gurus Adi Shankaracharya. Totaka (Toṭaka-तोटक-m. oder n.) ist unter anderem der Name eines Metrums, wobei Totakam (Toṭakakaṃ) ein Takt oder Vers, eine Strophe ist, wobei jede Zeile zwölf Silben enthält. Es gilt als sehr schwierig und Totaka hatte die Verse in diesem Metrum verfasst. So wurde der bescheidene Schüler Anandagiri zum Totakacharya (Toṭākācārya). Die Hingabe an den Guru ist eine Hilfe auf der Leiter, die einem Menschen hilft, zu diesem hohen Zustand der spirituellen Absorption aufzusteigen. Es war die Gnade des Acharya, die Anandagiri, den man für einen Narren hielt, befähigte, eine Hymne voller Weisheit und poetischem Geschick zu verfassen. Hier sind die Verse und ihre Bedeutungen in IAST und Devanagari.

Totakashtakam:
viditākhilaśāstrasudhājaladhe mahitopaniṣat kathitārthanidhe |
hṛdaye kalaye vimalaṃ caraṇaṃ bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 1||

Übersetzung: Oh Du, der Wissende des ganzen Milchozeans der Schriften! Der Erklärer der Themen der großen Schatzkammer der Upanishaden! Über Deine makellosen Füße meditiere ich in meinem Herzen,sei Du meine Zuflucht, oh Meister, Shankara!

karuṇāvaruṇālaya pālaya māṃ bhavasāgaraduḥkhavidūnahṛdam |
racayākhiladarśanatattvavidaṃ bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 2||

Übersetzung: Oh, Ozean des Mitgefühls! Rette mich, dessen Herz durch das Elend des Meeres der Geburt gequält wird! Lass mich die Wahrheiten aller Schulen der Philosophie verstehen! Sei Du, oh Meister Shankara, meine Zuflucht.

bhavatā janatā suhitā bhavitā nijabodhavicāraṇa cārumate |
kalayeśvarajīvavivekavidaṃ bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 3||

Übersetzung: Durch dich wurden die Massen glücklich gemacht, oh du, der du einen edlen Intellekt hast, der in der Erforschung der Selbsterkenntnis geübt ist! Ermögliche mir, die Weisheit über Gott und die Seele zu verstehen. Sei Du, oh Meister Shankara, meine Zuflucht.

bhava eva bhavāniti me nitarāṃ samajāyata cetasi kautukitā |
mama vāraya mohamahājaladhiṃ bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 4||

Übersetzung: Im Wissen, dass Du wahrhaftig der Höchste Herr bist, entsteht in meinem Herzen eine überwältigende Glückseligkeit. Beschütze mich vor dem weiten Ozean der Verblendung. Sei Du meine Zuflucht, oh Meister Shankara.

sukṛte'dhikṛte bahudhā bhavato bhavitā samadarśanalālasatā |
atidīnamimaṃ paripālaya māṃ bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 5||

Übersetzung: Das Verlangen nach der Einsicht in die Einheit durch Dich wird nur dann entstehen, wenn tugendhafte Taten im Überfluss und in verschiedenen Richtungen ausgeführt werden. Beschütze diese äußerst hilflose Person. Sei Du meine Zuflucht, oh Meister, Shankara.

jagatīmavituṃ kalitākṛtayo vicaranti mahāmahasaśchalataḥ |
ahimāṃśurivātra vibhāsi guro bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 6||

Übersetzung: O Lehrer! Um die Welt zu retten, nehmen die Großen verschiedene Formen an und wandern in Verkleidungen. Du leuchtest unter ihnen wie die Sonne. Sei Du meine Zuflucht, oh Meister, Shankara.

gurupuṃgava puṃgavaketana te samatāmayatāṃ nahi ko'pi sudhīḥ |
śaraṇāgatavatsala tattvanidhe bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 7||

Übersetzung: Oh der beste aller Lehrer! Der Höchste Herr mit dem Stier als Banner! Keiner der Weisen ist Dir gleich! Du bist barmherzig zu denen, die Zuflucht genommen haben! Die Schatzkammer der Wahrheit! Sei Du meine Zuflucht, oh Meister Shankara.

viditā na mayā viśadaikakalā na ca kiṃcana kāñcanamasti guro |
drutameva vidhehi kṛpāṃ sahajāṃ bhava śaṃkara deśika me śaraṇam || 8||

Übersetzung: Nicht einmal einen einzigen Zweig des Wissens habe ich richtig verstanden. Nicht einmal den geringsten Reichtum besitze ich, oh Lehrer. Schenke mir schnell Deine natürliche Gnade. Sei Du meine Zuflucht, oh Meister Shankara.

iti śrīmattoṭakācāryaviracitaṃ śrīśaṅkaradeśikāṣṭakaṃ sampūrṇam |
Sanskrit (in Devanagari Schrift):
विदिताखिलशास्त्रसुधाजलधे महितोपनिषत् कथितार्थनिधे ।
हृदये कलये विमलं चरणं भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ १॥
करुणावरुणालय पालय मां भवसागरदुःखविदूनहृदम् ।
रचयाखिलदर्शनतत्त्वविदं भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ २॥
भवता जनता सुहिता भविता निजबोधविचारण चारुमते ।
कलयेश्वरजीवविवेकविदं भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ ३॥
भव एव भवानिति मे नितरां समजायत चेतसि कौतुकिता ।
मम वारय मोहमहाजलधिं भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ ४॥
सुकृतेऽधिकृते बहुधा भवतो भविता समदर्शनलालसता ।
अतिदीनमिमं परिपालय मां भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ ५॥
जगतीमवितुं कलिताकृतयो विचरन्ति महामहसश्छलतः ।
अहिमांशुरिवात्र विभासि गुरो भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ ६॥
गुरुपुंगव पुंगवकेतन ते समतामयतां नहि कोऽपि सुधीः ।
शरणागतवत्सल तत्त्वनिधे भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ ७॥
विदिता न मया विशदैककला न च किंचन काञ्चनमस्ति गुरो ।
द्रुतमेव विधेहि कृपां सहजां भव शंकर देशिक मे शरणम् ॥ ८॥
इति श्रीमत्तोटकाचार्यविरचितं श्रीशङ्करदेशिकाष्टकं सम्पूर्णम् ।

Quelle

Quelle für die Hymne und Originalübersetzung in Englisch: Das Buch auf Englisch The Hymns of Shankara (1970) von Dr. T.M.P. Mahadevan.

Shankara Digvijaya, Strophen 63 bis 69.

Hier eine Rezitation von Totakashtakam:

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