Gariman

Aus Yogawiki

Gariman (Sanskrit: गरिमन् gariman m., Nom. Sg. गरिमा garimā) Schwere; Wichtigkeit, Würde, ehrenvolle Stellung; Macht; eine der Siddhi genannten übernatürlichen Fähigkeiten: die Fähigkeit, sich beliebig schwer zu machen. Garkiman geört zu den Ashta Siddhi, den acht außergewöhnlichen Fähigkeiten. Meist wird Gariman Siddhi als die Fähigkeit übersetzt sich besonders schwer zu machen, was interpretiert wird als physisches Gewicht. Gariman kann aber auch heißen, dass man eine besondere Würde ausstrahlt und dass die eigenen Worte ein besonderes Gewicht haben, dass der eigene Standpunkt start und fest ist.

Sieht sehr leicht aus - Denkst du es ist schwer?

Sukadev über Gariman

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Gariman

Gariman oder Garima ist ein Sanskrit-Wort und heißt Schwere oder auch Gewicht. Gariman ist die Schwere und Gewicht, durchaus auch zu verstehen, ein Mensch hat eine Schwere, oder etwas hat eine besondere Schwere. Also, Gariman heißt auch, dass etwas besonders schwer ist. Gariman gehört auch zu den so genannten Ashta Siddhis. Die Ashta Siddhis sind die acht großen Siddhis, die großen außergewöhnlichen Kräfte, die ein Yogi entwickelt, und von denen es auch heißt, dass Shiva sie hat. Zu den acht Siddhis gehört unter anderem die Fähigkeit, ganz klein zu werden, ganz groß zu werden, ganz leicht zu werden und eben auch ganz schwer zu werden. Also, Gariman ist eine der acht Siddhis und heißt die Fähigkeit, wirklich große Schwere zu haben. Da gibt es jetzt viele Interpretationen, es wird zum Beispiel auch gesagt, dass Hanuman sich so schwer machen konnte, dass niemand ihn wegheben konnte, auch nicht Bhima zum Beispiel, der sehr stark war. Und dann gibt es eine berühmte Episode in der Mahabharata, wo Hanuman wie ein alter Affe da war und Bhima wollte, dass Hanuman weggeht. Er wusste nicht, dass Hanuman ein großer Verehrer Gottes war und sogar sein Halbbruder war. Bhima behandelte ihn etwas von oben herab und als Hanuman sich nicht bewegte, wollte Bhima den Hanuman wegschieben oder wegtragen, und Hanuman machte sich so schwer, dass Bhima noch nicht mal den Schwanz von Hanuman hochheben konnte.

Aber Gariman ist nicht nur dieses Beispiel, was natürlich geholfen hat, dass Bhimas Stolz etwas geschwächt wurde und so Bhima in seiner spirituellen Entwicklung stark gefördert wurde und ab da war er etwas demütiger als vorher. Gariman soll natürlich auch heißen, manchmal gibt es Aufgaben, die so schwer sind, dass du davor scheiterst. Gott ist auch manchmal Gariman. Und da scheint es, als ob irgendwas ganz leicht ist und du denkst, es fällt ganz leicht, und dann merkst du, die Aufgabe ist sehr viel schwerer. Gott hat dort eine Gariman hineingebracht, damit du demütig wirst. Und dann, wenn du demütiger wirst, plötzlich geht es ganz leicht. So hat eben auch Gott die Fähigkeit zu Leichtigkeit. Etwas, was scheinbar schwer ist, wird plötzlich leicht, das ist wie ein Segen und Gnade Gottes. Auch als Aspirant kannst du sowohl Leichtigkeit als auch Schwere entwickeln. Leichtigkeit kann hier zum Beispiel heißen, dass du durchaus auch deine Meinung mal wechseln kannst. Anstatt fest zu beharren auf irgendetwas, was keine allzu große Notwendigkeit hat, auf Kleinigkeiten dich festzusetzen, durchaus eingehen auf andere und auf ihre Bedürfnisse und auf das, was jetzt am Tag gemacht wird. Also, es gibt diese Fähigkeit zur Leichtigkeit. Manchmal ist aber auch wichtig, die Fähigkeit zu Gariman, zur Schwere. Manchmal gilt es, den Standpunkt aufrechtzuerhalten. Manchmal gilt es, beständig zu sein, auch wenn der Wind bläst, auch wenn die öffentliche Meinung dir entgegengesetzt ist.

Gariman heißt, du bleibst fest, egal, was geschieht, du hast Gariman. So ist es gut, manchmal sich ganz klein zu machen, demütig zu sein, manchmal ist es gut, sich ganz groß zu machen und Verantwortung zu übernehmen und keine Scheu davor zu haben, auch mal im Mittelpunkt zu stehen und auf einer Bühne zu sein. Und manchmal ist es gut, sich anzupassen an andere, leicht zu sein, auch das Leben von seiner Leichtigkeit zu nehmen, freudig die Veränderungen anzunehmen. Und manchmal ist es wichtig, auch den Ernst der Lage zu verstehen, Gariman im Sinne von Schwere zu verstehen und selbst eine gewisse innere Schwere und Festigkeit zu haben. So kannst du die Ashta Siddhis alle auch im übertragenen Sinne sehen. Die Ashta Siddhis, die acht besonderen Kräfte von Shiva und eines Yogis, sind nicht nur übernatürliche Kräfte, sondern sie sind auch Fähigkeiten, die du als Aspirant entwickeln kannst und nutzen kannst. Unter anderem auch Gariman, die Fähigkeit zur Schwere, Festigkeit, Ernsthaftigkeit und Beharrlichkeit.

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