Yogaunterricht: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gilt sein Fahrzeug, den Körper, bereit zu machen, das göttliche Licht empfangen zu können.
Es gilt sein Fahrzeug, den Körper, bereit zu machen, das göttliche Licht empfangen zu können.


So gilt es zunächst ein Fundament zu schaffen und zu schauen, wie geh ich mit anderen Wesen um, Yamas. Weiter darf geschaut werden, wie geh ich mit mir selbst um, Niyamas. Es dürfen Asanas praktiziert werden, um den Körper geschmeidig zu machen, damit die Asana, gemeint ist hier die Meditationshaltung - fest und angenehm - bewegungslos gehalten werden kann. Du übst Pranayama für mehr Lebensenergie und richtige Atmung, denn ein Atem im Gleichgewicht ergibt einen ruhigen Geist. Das ermöglicht dir das Zurückziehen der Sinne, Pratyahara. Wenn die Sinnesobjekte nicht mehr die Anziehung haben, fällt Konzentration, Dharana leicht und über die stetige Konzentration fällst du anstrengungslos in Meditation, Dhyana. Wenn du das lange genug geübt hast, kommt Samadhi, der überbewusste Zustand.
Zunächst ist ein gutes Fundament zu schaffen und zu schauen, wie geh ich mit anderen Wesen um, Yamas. Weiter darf beobachtet werden, wie geh ich mit mir selbst um, Niyamas. Es dürfen Asanas praktiziert werden, um den Körper geschmeidig zu machen, damit die Asana, gemeint ist hier die Meditationshaltung - fest und angenehm - bewegungslos gehalten werden kann. Du übst Pranayama für mehr Lebensenergie und richtige Atmung, denn ein Atem im Gleichgewicht ergibt einen ruhigen Geist. Das ermöglicht dir das Zurückziehen der Sinne, Pratyahara. Wenn die Sinnesobjekte nicht mehr die Anziehung haben, fällt Konzentration, Dharana leicht und über die stetige Konzentration fällst du anstrengungslos in Meditation, Dhyana. Wenn du das lange genug geübt hast, kommt Samadhi, der überbewusste Zustand.


== Yoga im Yogaunterricht ==
== Yoga im Yogaunterricht ==
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Idealerweise befindest du dich dabei in einem Raum, der sauber und gut gelüftet ist. Du kannst spirituelles Inventar hinzuziehen, wie einen kleinen Altar mit einer Kerze, Räucherstäbchen und Murtis. Die Matten liegen ordentlich in Reihen. So wird eine gute gute Energie erzeugt, in denen sich die Teilnehmer auf sich selbst besinnen können.
Idealerweise befindest du dich dabei in einem Raum, der sauber und gut gelüftet ist. Du kannst spirituelles Inventar hinzuziehen, wie einen kleinen Altar mit einer Kerze, Räucherstäbchen und Murtis. Die Matten liegen ordentlich in Reihen. So wird eine gute gute Energie erzeugt, in denen sich die Teilnehmer auf sich selbst besinnen können.


== Yoga Vidya Yoga Stil ==
== Yoga Vidya Yoga Stil ==
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* Yoga Vidya Grundreihe für Energie-Erweckung und -Harmonisierung - langes Halten der Stellungen mit Konzentration auf die Chakren.
* Yoga Vidya Grundreihe für Energie-Erweckung und -Harmonisierung - langes Halten der Stellungen mit Konzentration auf die Chakren.
* Yoga Vidya Grundreihe für die Entwicklung von Geist und Psyche - langes Halten der Stellungen mit Affirmationen, Selbstbefragung und Visualisierung.  
* Yoga Vidya Grundreihe für die Entwicklung von Geist und Psyche - langes Halten der Stellungen mit Affirmationen, Selbstbefragung und Visualisierung.  


== Vedanta im Yoga Unterricht ==
== Vedanta im Yoga Unterricht ==

Version vom 3. Mai 2019, 10:28 Uhr

Kobra - fortgeschritten

Yogaunterricht bedeutet Schulung, um Yoga zu lernen. Yoga ist eine altindische, philosophische Lehre, in deren Zentrum die Vereinigung von Körper, Geist und Seele steht. Ziel des Yoga ist die Selbstverwirklichung. In Anlehnung an diese Lehre entwickelte sich in verschiedenen spirituellen Systemen ein praktischer Übungsweg.

Es gibt viele Traditionen, die Yoga in unterschiedlichen Ausprägungen lehren. Sie alle streben das Ziel an, Menschen wieder an ihre göttlich universelle Kraft anzubinden. Viele Yogaübende kommen heute aufgrund der positiven gesundheitlichen Wirkungen zum Yoga, die mit der Praxis von Asanas, Pranayama und Meditation einhergehen.

Yoga im Yoga Sutra von Patanjali

Im Yoga Sutra von Patanjali gibt es acht Glieder des Yoga, nämlich:

  • Yamas - Ethisches Verhalten im Umgang mit anderen
  • Niyamas - persönliche Lebensführung
  • Asana - Körperübungen
  • Pranayama - Atemübungen
  • Pratyahara - Zurückziehen der Sinne
  • Dharana - Konzentration
  • Dhyana - Meditation
  • Samadhi - überbewusster Zustand

Es gilt sein Fahrzeug, den Körper, bereit zu machen, das göttliche Licht empfangen zu können.

Zunächst ist ein gutes Fundament zu schaffen und zu schauen, wie geh ich mit anderen Wesen um, Yamas. Weiter darf beobachtet werden, wie geh ich mit mir selbst um, Niyamas. Es dürfen Asanas praktiziert werden, um den Körper geschmeidig zu machen, damit die Asana, gemeint ist hier die Meditationshaltung - fest und angenehm - bewegungslos gehalten werden kann. Du übst Pranayama für mehr Lebensenergie und richtige Atmung, denn ein Atem im Gleichgewicht ergibt einen ruhigen Geist. Das ermöglicht dir das Zurückziehen der Sinne, Pratyahara. Wenn die Sinnesobjekte nicht mehr die Anziehung haben, fällt Konzentration, Dharana leicht und über die stetige Konzentration fällst du anstrengungslos in Meditation, Dhyana. Wenn du das lange genug geübt hast, kommt Samadhi, der überbewusste Zustand.

Yoga im Yogaunterricht

Im Yogaunterricht, also in einer Yogastunde kannst du die Aspekte des Yoga üben.

Idealerweise befindest du dich dabei in einem Raum, der sauber und gut gelüftet ist. Du kannst spirituelles Inventar hinzuziehen, wie einen kleinen Altar mit einer Kerze, Räucherstäbchen und Murtis. Die Matten liegen ordentlich in Reihen. So wird eine gute gute Energie erzeugt, in denen sich die Teilnehmer auf sich selbst besinnen können.

Yoga Vidya Yoga Stil

Klassischerweise beginnt der Yogaunterricht mit einer kurzen Entspannung, damit die Übenden alle störenden Gedanken ablegen können und ganz bei sich selbst ankommen. Die Wiederholung eines Mantras stimmt alle Beteiligten auf das Göttliche ein und erzeugt eine gute Schwingung. Atemübungen werden praktiziert, Kapalabhati, für die Aktivierung von Energie und die Wechselatmung für Harmonisierung der Energie. Hierbei gilt es den Fokus nach innen zu richten und auf den Atem zu konzentrieren. Es folgt der Sonnengruß, eine fließende Abfolge von Körperstellungen, um das Herz Kreislauf System zu aktivieren. Im Anschluss wird eine Bauchmuskelübung geübt. Nun folgen die Asanas, zwölf Körperstellungen mit unterschiedlichen Wirkungen.

  • Kopfstand
  • Schulterstand
  • Pflug
  • Fisch
  • Vorwärtsbeuge
  • Kobra
  • Bogen
  • Heuschrecke
  • Drehsitz
  • Pfau oder Krähe
  • stehende Vorwärtsbeuge
  • Dreieck

Die Yoga Vidya Grundreihe kann an verschiedene Zielgruppen, und an unterschiedliche Zielsetzungen angepasst werden. Beispiele für Zielgruppen können Anfänger, Mittelstufe Fortgeschrittene, oder auch Senioren, Schwangere und Kinder sein. Unterschiedliche Zielsetzungen können die Yoga Fitness Reihe, Yoga für den Rücken, Hormonyoga, Yoga für Menschen mit besonderen Beschwerden sein.

Die sieben Unterrichtsprinzipen im Yoga Vidya Yoga Stil

  • 1. Aufbau auf der Yoga Vidya Grundreihe um maximale Wirkung auf allen Ebenen (körperlich, energetisch, geistig-emotional, spirituell) zu erzielen
  • 2. Anpassung an Zielsetzung und Zielgruppe
  • 3. Die Asanas werden gehalten (mindestens 10 Atemzüge)
  • 4. Betonung von Entspannung, Atmung, Konzentration, ständige Wiederholung im Unterricht
  • 5. Respekt vor der inneren Intelligenz der praktizierenden Schüler (Spürgenauigkeit, Entwicklung von Körperbewusstsein der Schüler durch entsprechende Ansagen)
  • 6. Der Yogalehrer unterrichtet mit Stimme, Händen und Füßen, Prana und Liebe
  • 7. Der Lehrer betrachtet sich selbst als Schüler, liebt die Schüler und die göttliche Kraft und fühlt sich als Instrument eines höheren Willens. Er praktiziert selbst, was er lehrt.

Für den Umgang mit Menschen mit besonderen Beschwerden gibt es weitere Grundsätze, die zu beachten sind.

Yoga Vidya - Konzepte für besondere Ausrichtungen

Sukadev hat durch seine langjährige Erfahrung und die tiefen Einsichten, die während seiner spirituellen Praxis gewinnen konnte, neben den normalen Unterrichtsreihen auch neue Konzepte für eine besondere Ausrichtung in seinem Yoga Stil entwickelt. Dazu gehören:

  • Yoga Vidya Grundreihe für Flexibilität und körperliche Entwicklung - mit vielen Variationen und gelegentlichem Einsatz von Hilfsmitteln.
  • Yoga Vidya Grundreihe für Energie-Erweckung und -Harmonisierung - langes Halten der Stellungen mit Konzentration auf die Chakren.
  • Yoga Vidya Grundreihe für die Entwicklung von Geist und Psyche - langes Halten der Stellungen mit Affirmationen, Selbstbefragung und Visualisierung.

Vedanta im Yoga Unterricht

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Tipps für Yogalehrende

Om Namah Shivaya - Ein Vortrag darüber, wie du Vedanta in den Yogaunterricht integrieren kannst.

  • Vedanta ist die Philosophie des Absoluten.
  • Vedanta sagt deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.
  • Vedanta kommt aus der Verwirklichung heraus – du bist nicht der Körper, du bist nicht die Psyche, Zeit und Raum sind nur Kreaturen des Geistes.

Diese Vedanta Prinzipien kannst du in den Yoga Unterricht integrieren sogar ohne Vedanta Fachterminologie zu verwenden. Es gibt die zwei Möglichkeiten:

  • Du könntest entweder, vielleicht zu Anfang der Yogastunde, kurz ein paar Vedanta Begriffe einführen und danach diese erfahrbar machen im Yogaunterricht, oder
  • du könntest die vedantischen Prinzipien einfach in den Asanas, Pranayama und Tiefenentspannung erfahrbar machen.

Was gibt es da zum Beispiel für Möglichkeiten:

  • Eine Möglichkeit ist ja grundsätzlich das Konzept der Achtsamkeit auf buddhistisch Vipassana, im Sanskrit Sakshi Bhav. Das heißt Beobachten. Der Übende, die Übende kann von Anfang bis Ende oder auch nur für bestimmte Teile der Yogastunde einfach beobachten. Am Leichtesten geht das zum Beispiel, wenn jemand in einer Asana ist, zum Beispiel der Vorwärtsbeuge. Man wird natürlich zu Anfang beim Einnehmen der Stellung, darauf achten das die Stellung so ist, dass der/ die Teilnehmende sich nicht verletzt, dann das der Atem tief ist, dann die Stellung bewegungslos machen.
  • Dann kannst du den Übenden, die Übende dazu veranlassen, den Körper zu spüren, Wahrnehmungen zu spüren und dabei nicht zu reagieren, nicht zu urteilen, analysieren, einfach nur spüren.
  • Vielleicht aber auch den Atem spüren, Prana, die Energien spüren. Dann auch spüren, welche Gedanken aufkommen oder welche Emotionen, Gefühle.
  • Und dann die Frage stellen „Wer bin ich?“. Ich bin nicht das Beobachtbare, ich bin der der beobachtet.
1. Wenn also eine Yogaschülerin spürt da ist Dehnung im Körper, dadurch kann sie sich bewusst machen, ich bin nicht der Körper, ich kann den Körper beobachten. Wenn sie spürt da kommt Prana, da gibt es ein schönes Pulsieren in den Händen oder die Wirbelsäule wird heiß oder das dritte Auge pulsiert, dann kann sie auch wieder sich bewusst machen „Ich bin nicht das Pulsieren“, „Ich bin nicht das Prana“, „Ich bin nicht die Hitze in der Wirbelsäule“, „Ich bin die Beobachterin/ der Beobachter.“
2. Und wenn Gedanken da sind, Wortgedanken, Bildgedanken oder auch Gefühle bewusst werden „All das bin ich nicht.“.
3. Und so bist du beim Vedantakonzept nachdem Sakshi Bhav - Neti, Neti „Nicht dies. Nicht dies.“, Fragestellung „Wer bin ich?“ Vichara und dann schließlich Bewusstsein Satchidananda Swarupoham, meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Bewusstheit von Ananda

Oder eben einfach sagen Sakshi Aham, „Ich bin der Beobachter. Immer gleich, nicht veränderlich.“. Auf diese Weise kannst du also die Achtsamkeit, Frage „Wer bin ich?“, Nichtidentifikation, Bewusstsein wer man ist, alles miteinander verbinden. Und manchmal können sich Teilnehmer/ Teilnehmerin eben auch bewusst machen, Glück ist nicht von Äußeren abhängig. Auch wenn die Rückseite der Beine irgendwo zieht und Schmerzen verursacht, ist es möglich das zu beobachten und sich dann zu spüren, als Ananda, als Freude. Und egal, welche Gedanken da sind, man kann sich davon lösen und sich erfahren als Freude. Und egal wie weit man kommt oder nicht kommt, dieses innere Gefühl des Glückes ist nicht davon abhängig. Das wäre Bewusstheit von Ananda.

Und dann gibt es auch Asanas die besonders geeignet sind, oder auch Pranayama, um das Bewusstsein zu erweitern. Sich bewusst machen „Ich bin Sat, unendliches Sein.“

  • Zum Beispiel bei Kapalabhati geht diese Ausdehnung fast von selbst, spätestens bei der dritten Runde, die Ausdehnung vom Kopf her und dann überall hin.
  • Oder auch im Drehsitz kann die Weite nach vorne, nach oben sein.
  • Oder auch bei den Rückbeugen, wie Anjaneyasana diese Ausdehnung in die Unendlichkeit.
  • Oder es gibt die Ausdehnungsentspannung zum Beispiel, die zu einer erfahrbaren Verbindung mit Allem führt.

So kannst du deine Teilnehmenden dazu inspirieren und letztlich auch ihnen zu ermöglichen, dass sie tatsächlich spüren Bewusstsein zu sein und nicht das was bewusst gemacht werden kann. Zu spüren, dass sie Freude sind die nicht abhängig ist von irgendetwas. Oder das sie reines Sein sind, nicht begrenzt, weder körperlich, noch durch Raum, noch durch Zeit. Und da ist Vedanta erfahrbar.

Ich möchte dich also durchaus ermutigen zum einen selbst während du Yoga übst Vedanta Prinzipien wirklich umzusetzen. Aus deinem Hatha Yoga üben eine wirkliche Vedanta Übung zu machen, so dass du diese auch in den Alltag bringen kannst. Und diese Vedanta Prinzipien auch in das Unterrichten zu integrieren. Deine Teilnehmenden werden dir dankbar sein. Sie werden zu tiefen Erfahrungen kommen und sie werden merken, dass doch von der Tiefe der Seele aus, sie sehr viel mehr wollen als was sie ursprünglich vom Yoga wollten, nämlich Entspannung, mehr Energie, Wohlbefinden und sich irgendwie besser fühlen. Hatha Yoga kann so tief führen.

Übrigens es gibt auch vollständige Jnana Yoga Stunden auf unserem Internetkanal zum Beispiel auf mein.yoga-vidya.de kannst du suchen nach in dem Suchfeld „Jnana Yogastunde“ oder „Vedanta Yogastunde“ und so findest du einige Beispiele. Oder mach mal eine Vedanta Yogalehrer Weiterbildung mit und dort wirst du nicht nur lernen in den Ashrams die Schriften und die Konzepte, sondern du wirst auch lernen, wie man Jnana Yoga, Vedanta in den Yoga Unterricht integriert.

Video - Vedanta im Yogaunterricht

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Siehe auch

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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