Gnade: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gnade''' ist sprachgeschichtlich mit dem germanischen Wortstamm ''neth'' verwandt - dem [[Indogermanische Sprachfamilie|indogermanischen]] ''*net'' und dem [[Altindisch|altindischen]] ''[[nath]]'', das  heißt "''um Hilfe bitten''".[http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?textsize=37&mode=hierarchy&onlist=&lemid=GG20330#GG20330L1 hier]
Gnade: [von einem germanischen Wort mit der Bedeutung „unterstützen, helfen“(althochdeutschen ''ginada'' und vom mittelhochdeutschen ''genade'', mit dem Wortstamm ''neth'' und dem [[Indogermanische Sprachfamilie|indogermanischen]] ''*net'' und dem [[Altindisch|altindischen]] ''nath'' verwandt: ''um Hilfe bitten''); außerdem ''göttliche Gnade'' (lat. gratia, griech. charis)]. Religionswissenschaftlich die Hilfe [eines] Gottes, in den prophetischen Religionen (z.B. Judentum, Christentum, Islam) vornehmlich als unverdiente Vergebung menschlicher Sünden, in den mystischen Religionen indischer Herkunft in erster Linie als Erlösung aus irdischer Vergänglichkeit. Der Hinduismus kennt den Erlösungsweg der „Hingebung“ (Bhakti), der im vertrauenden Glauben an die Gnade eines monotheistischen Gottes besteht, der „Herr“ (Ischwara) oder „Erhabener“ (Bhagawan) genannt wird.  
Innerhalb des Buddhismus ist die Japanische „Schule des reinen Landes“ (Dschodo-schu) typische Vertreterin einer Gnadenreligion. Sie bekennt sich, dass allein die Gnade des Amida Buddha (Aamitabha) erlöse und aus dieser Welt zum „reinen Land“ (Dschodo) führe. Die Grundposition des Islams ist gekennzeichnet durch das häufigste Attribut, mit dem der Prophet Mohammed im „Koran“ das Wesen Allahs kennzeichnet, „der barmherzige Erbarmer“.


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==Aussagen anderer==


Die '''göttliche Gnade''' ([[Latein|lat.]] gratia, [[Griechische Sprache|griech.]] charis) steht auch  im Zusammenhang mit der [[Erleuchtung]], [[Erlösung]].
===Gebete Sivandas===


:''"Ins [[Heil]] (sc. ganzheitliche...) komme ich nicht allein durch mein eigenes Tun. (... Man)  muss nicht aus eigener [[Kraft]] leisten (..., sondern) [[Wunder|übernatürlich]] (...): Im Mittelhochdeutschen hieß "Die [[Surya|Sonne]] gie ze Gnade" das Herabneigen und Herabsteigen [[Gott]]es. In der Dunkelheit und im Chaos unseres Lebens brauchen wir das [[Licht]] der ''Gnade''." ([[Mönch|Pater]] Karl Wallner: Wer [[Glaube|glaubt]] wird selig. Bergisch-Gladbach: Lübbe, 2009, S. 265f.)''
====Das Bitten um Gottes Segen====
:Oh barmherziger Gott!
:Die Zeit verfliegt. Die Sinne rebellieren.  
:Der Geist springt umher. Maya führt in die Irre.  
:Die drei Feuer brennen. Die fünf Leiden quälen.  
:Freunde stören. Krankheiten plagen. Die Hitze des Sommers ist sengend. Fliegen, Moskitos, Käfer und Skorpione reizen.  
:Der Zauber der Welt ist verführerisch. Ich kann weder meditieren noch mich konzentrieren.  
:Ich kann auf dem spirituellen Pfad gar nichts tun ohne Deine gütige Gnade.  
:Oh Herr! Du bist ein Ozean der Gnade. Segne mich.  
:Wenn ich nur einen Tropfen aus dem Ozean erlange, wird er vertrocknen?


Yoga-[[Asanas]] symbolisieren das auch im Sonnengruß und indem man das eigene Maß, die [[Mitte]] einbalanciert - ohne sich zu überfordern... Wir sind darauf angewiesen, das Bewußtsein [[eigentlich]] getragen zu sein... immer wieder ein zu üben. Sogenanntes "los lassen" beispielsweise, [[Tao]]... klingen anders als die [[reinigung|verstaubte]] ''Gnade'' und darum geht [[es]] ja doch. Oder: "Manchmal können Dinge auf einen zu kommen".
====Die Suche nach Gott====
:Oh anbetungswürdiger Gott!
:Die Menschen verkünden, dass Du Deenabhandhu, Deenanath, Kripa Nidham, Karuna Sagar, Anatha Rakshaka bist.  
:Du hast Ahalya, Draupadi, Prahlad, Dhruva, Gajendra erretet, aber in meinem Fall hast Du nichts getan.  
:Ich bin immer noch in Schmerz, Qual und Dunkelheit.  
:Ich rufe laut nach Deiner Gnade und Hilfe.  
:Oh Du abwesender Herr dieser Welt! Wohin bist Du gegangen?


== Bedeutungen ==
====Gott ist die Seel‘ meiner Seele====
''Gnade'' ist [[Gott|dem Göttlichen]] - nah: als "[[dharma]]", das man praktizieren darf,  vielleicht auch in besonderen  [[Zufall|Zufällen]] und Begegnungen, Fügungen ("Gott sieht Dich": Altes Testament ...). Siehe auch das Bemühen um bestmögliches Handeln nach den [[Yama]]s und [[Niyama]]s, die zu kennen und hoffentlich in der Richtung zu befolgen auch eine ''Gnade'' sein dürfte. Siehe überdies etwa [[Intuition]], [[Gerechtigkeit]] -  und erst recht das Eingreifen [[Krishna]]s in der  [[Bhagavadgita]]; sich bemühen, bemühen, bemühen...  Wobei die "Be[[gier]]den des natürlichen Menschseins" einschließlich  sich grob überfordern von der ''Gnade'' entfernen. Vgl.  vielleicht das [[Tao]];  [[Pfingsten]]; den [[Clown]] in sich spielen lassen  etc.. bzw. und auch.[[Kutashta]]
:Oh strahlender Gott!
:Der Fisch kann nicht ohne Wasser leben.  
:Die Sonnenblume kann nicht ohne Sonne leben.  
:Die Pativrata kann nicht ohne ihren Mann leben.  
:Der Geist kann nicht ohne Prana leben.  
:Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen.
:Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich.  
:Oh Herr, komm, komm, nimm Deinen Thron in meinem Herzen.  
:Du bist das Prana meines Pranas.  
:Du bist die Seele meiner Seele.


Indes "Amazing Grace" ("fear"...), vgl. [[Kirtan]]heft Nr. 528 hier
====Gott ist die Seele des Universums====
:Du bist Göttliches Licht.  
:Du bist das Licht des Wissens.  
:Du vertreibst die Dunkelheit.  
:Du bist der höchste Guru.
:Du bist jenseits von Geist und Sprache.
:Du bist jenseits aller Begrenzungen.
:Du bist die Überseele.
:Du bist das Selbst des Universums.
:Du leuchtest aus Dir selbst.
:Du bist ohne Teile, ohne Handlung, ohne Glieder, ohne Makel oder Fehler, ohne Geburt und Tod.  
:Du bist unser Vater, Mutter, Bruder, Freund, Guru, Verwandter und einzige Zuflucht.
:Du verkörperst Frieden, Glückseligkeit, Wissen, Macht, Stärke und Schönheit.


====Was geschieht durch Gottes Gnade?====
:Oh gnädiger Gott! Durch Deine Gnade ...
:... möge ich die Wahrheit erkennen!
:... möge ich immer erhabene Gedanken denken!
:... möge ich mich als das Göttliche Licht verwirklichen!
:... möge ich der Menschheit mit höchster Hingabe dienen!
:... möge ich frei sein von Gier, Lust, Egoismus, Eifersucht und Hass!
:... möge ich das eine süße unsterbliche Selbst in allen Wesen erblicken!
:... möge ich Brahman mit reinem Verständnis verwirklichen!
:Möge dieses Licht der Lichter mich immer führen!
:Möge Er meinen Geist von allen Unreinheiten befreien! 
:Möge Er mich inspirieren! Möge Er mir Kraft, Mut und Stärke verleihen!
:Möge Er die Schleier von meinem Geist beseitigen! Möge er alle Hindernisse auf dem spirituellen Pfad beseitigen!
:Möge Er mein Leben glücklich und fruchtbar machen!
:Ich verneige mich vor Dir, oh Gott der Götter, oh Herr der Herren, oh Brahman der Upanischaden, Unterstützer von Maya und Ishvara!


:Zitat Bhagavadgita: (folgt, ...)
Das deutsche Wort ''Gnade'', vom althochdeutschen ''ginada'' und vom mittelhochdeutschen ''genade'', mit dem  Wortstamm ''neth'' und  dem [[Indogermanische Sprachfamilie|indogermanischen]] ''*net'' und dem [[Altindisch|altindischen]] ''nath'' verwandt: ''um Hilfe bitten'' s.o.
*Der [[Yogalehrer]], [[Harmonium]]- und Klavierspieler, jemand  mit besonderem Talent ist etwa ''ein be''gnade''ter [[Kirtan]]-Sänger''...
*''Gnade vor Recht'' meint auch, die "neue" ''Gnade'' Gottes, des christlichen Gottesverständnisses, des Neuen Testaments.
Gute, heilsame Regeln wie yamas und niyamas; auch [[Askese]], [[Gebet]]...unterstützen.
===Weltlich===
Rechtsstaatlichkeit und gesetzesmäßiges Handeln  sind  meist ''gnädig''  (geplant); bzw.  an das menschliche, rechtliche "Gesetz" [[sic!?]] ausgeliefert sein mit '''Ungnade''' etwa als  willkürliche, ''gnadenlose'' Strafe.
Zur Vorstellung der ''Gnade'' gehört, dass sie von Autoritäten ausgeht, persönlich und situationsbezogen ist, dass sie nicht gefordert werden kann wie ein vereinbarter Lohn und auch sonst in keiner Weise machbar ist (wie etwa der eigene Tod, der als ''Gnade'' empfangen wird). Das strukturelle Problem einer auf ''Gnade'' beruhenden [[Hierarchie]] besteht darin, dass sie milde und gerechte ([[Großmut|großmütige]]) Autoritäten voraussetzt, was nicht in jedem Fall gegeben ist.
[[Hierarchie]] als gute Autorität bedeutet  Herrschaft des Heiligen; [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hierarchie&action=edit] griech: ιεραρχία, eine Zusammensetzung aus  ιερός, ''hi|erós'' „heilig“ und αρχή, ''arché'', „Herrschaft“...
* ''Gnade der späten Geburt'' – Die (häufige) Redewendung bezeichnet eine Unschuld derer, die im
Nationalsozialismus noch nicht da oder für Verstrickungen zu jung waren. Im Zusammenhang mit verflachenden [[Medieninhalten]]  bedeutet eine „Gnade der frühen Geburt“, dass früher mehr kritischer [[Journalismus]] stattfand (auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk).
Verpflichtung zur ''Gnade'' bedeutet bei [[Führung]]sentscheiden, dass die [[Ausnahme]] höher gewichtet werden soll als die [[Regel]]. Sie setzt [[souverän]]e Autoritäten voraus und betont die Freiwilligkeit ihrer Entscheidungen.
Im dünn besiedelten Europa des [[Frühmittelalter]]s konnten die meisten Herrschaftsverhältnisse auf persönlichem Kontakt beruhen, daher war die Vorstellung der „gnädigen Autorität“ (mit Gott als höchstem Vorbild) der römischen Unterwerfung durch starke und stolze Machthaber überlegen. [[Autorität]] rechtfertigte sich durch die verpflichtende ''Gnade'' der höheren Autoritäten. Auf dem Gipfel dieser Pyramide stand das [[Gottesgnadentum]] der Monarchen.
In den [[Weltgericht]]sspielen des Mittelalters wird der Grundsatz „Gnade vor Recht“ veranschaulicht. Oft wird dabei allerdings das Recht aufgewertet, mit dem Argument, dass im Härtefall die Gnade den Vorrang habe.
[[Emanzipation]]sbestrebungen seit dem Spätmittelalter wenden sich gegen die Vorstellung der Gnade, von den [[Bauernkriege]]n bis zur [[Französische Revolution|Französischen Revolution]]. Das garantierte Recht wird in der Folge attraktiver als die Abhängigkeit von obrigkeitlicher Gnade. Die Französische Revolution stellt hier einen grundsätzlichen Wendepunkt dar, den man im Wandel des Künstlerbildes jener Zeit erkennen kann: Während [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] noch als begnadeter Künstler gilt, der seine Begabung empfangen hat, gesteht man [[Beethoven]] ähnlich wie dem Feldherrn [[Napoléon]] zu, die bestehenden Traditionen eigenmächtig zu zerschlagen. – Oft werden Eigenmächtigkeiten mit einer Vorstellung des [[Naturrecht]]s gerechtfertigt, auf das man gegenüber der willkürlichen Gnade fragwürdiger Autoritäten pochen könne.
Heute ist es nur noch in wenigen umstrittenen Fällen möglich, dass eine Autorität bestehendes Recht willkürlich außer Kraft setzt, um Gnade zu üben ([[Gnadenrecht]], [[Ausnahmezustand]]).
Der politisch-soziale Konflikt, ob Gnade oder Recht den Vorrang haben, spiegelte sich während des Aufstrebens der [[Naturwissenschaft]]en in theologischen Diskussionen: Ob Gott willig oder fähig dazu sei, [[Naturgesetz]]e zu brechen, um ein [[Wunder]] zu üben. Einen berühmt gewordenen aufklärerischen Standpunkt vertrat gegen Mitte des 18. Jahrhunderts [[David Hume]].
Oft mit dem Begriff der Gnade in Zusammenhang gebracht wurden [[Privileg]]ien oder Nachteile, die mit der nicht machbaren eigenen [[Abstammung]] verbunden waren – vor allem seit dem 19. Jahrhundert, als sie zunehmend in Frage gestellt wurden. Die damit verbundene Entlastung von Verantwortung und tendenzielle Ablehnung der Machbarkeit scheint noch in moderneren Begriffsbildungen auf („[[Gnade der späten Geburt]]“, siehe oben).
== Christliche Theologie ==
Gnade - der freie und unverdienbare Hulderweis [[Gott]]es gegenüber den christusgläubigen [[Mensch]]en, oder jenen, die noch christusgläubig sein könnten, also nicht explizit christus'''un'''gläubig sind. Alle Menschen, gleich welcher [[Religion]], haben nach [[Christentum|christlicher]] Auffassung die Sünden des Adam geerbt. Dies wird als „der Mensch habe ''in Adam'' gesündigt“ bezeichnet. Adam habe sich als erster Mensch dazu entschieden zu sündigen und ist somit schuldig geworden. Hier wird die biblische Erzählung des ersten Menschen also buchstäblich, wortwörtlich verstanden.
Nach christlicher Auffassung könne sich jeder Mensch auf Erden nicht selbst die [[Erlösung]] von seiner Schuld erarbeiten, sondern [[Gott]] kann jedem Menschen in göttlicher Gnade [[Vergebung]] schenken. Die christliche Lehre besagt zudem, dass Gott nicht jedem Menschen diese Gnade erweist, weil es Menschen gibt, die im Zustand der Ungnade leben.  Dies bedeutet, dass  der menschliche Wille bezüglich der Gnade eingeschränkt ist, d.h. man kann nicht Christusgläubig sein wollen, man ist es aus göttlicher Gnade heraus (vgl. wohl [[Karma]]).
Gnade und Ungnade ist keine Wesenheit, die blind auf die Menschen einwirkt, sondern sie ist grundsätzlich an die Qualität der persönlichen Beziehung mit dem [[Christentum|christlichen]] [[Gott]] gebunden und scheinbar willkürlich von Gott bestimmt. Ihr Wirkenvermögen hängt ab von der Tiefe und Intensität dieser Beziehung, die in der [[Taufe]] begründet wird. Sie bedingt diese Beziehung und wird zugleich von ihr bedingt. Es besteht ein Austausch, und die Gnade selbst ist dieser Austausch. Sie ist die Ursache ihres Wirkens, des Erblühens und Reifens einer [[gott]]-[[mensch]]lichen Beziehung, ohne menschliche Beeinflussbarkeit. Der Christenmensch kann sich zu Lebzeiten dank kirchlicher Vermittlung (so die Lehre der römisch-katholischen Kirche) der Gnade Christi sicher sein, dass er göttliche Gnade erfährt, immer wenn er seine Sünden bereut, bekennt und sich dem Leben in Liebe wieder zuwendet.
 


=== Biblische Aussagen ===
=== Biblische Aussagen ===
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:''Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden'' {{Bibel|Röm|5|20|LUT}}
:''Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden'' {{Bibel|Röm|5|20|LUT}}


=== Katholisch ===
==Siehe auch==
Die ''Gnadenlehre'' des [[Augustinus von Hippo]] basiert auf der Vorstellung, dass es jedem Menschen freistehe, dem Willen Gottes zu gehorchen oder zu [[Sünde|sündigen]]. Ohne die Gnade [[Gott]]es kann der Mensch nicht wirksam [[das Gute]] tun. Jedem Menschen aber steht es frei, sich bewusst gegen die Gnade zu stellen und [[Sünde|sündig]] zu handeln (Kompendium 425, KKK 2002).
* [[Bhakti]]
 
* [[Bhumikas]]
Zitat: „Du bist ein Kind der Gnade. Wenn [[Gott]] dir die Gnade deshalb gab, weil er sie umsonst gab, so [[liebe]] ihn auch umsonst. Liebe Gott nicht um Lohn, er selbst sei dein Lohn!“ (vgl u.a. auch [[Bhagavadgita]]: unabhängig von den Früchten, von Lob und Tadel bestmöglich handeln...)
* [[Guru]]
 
* [[Mystik]]
Gnade ist Ausdruck der [[Liebe]] Gottes. [[Dreifaltigkeit|Gott-Mensch-Sohn]] [[Jesus Christus]] erlöst die christusgläubigen Menschen, mit Hilfe der Gnade. Neben dem rechten Christusglauben soll der Gläubige noch die Gnadenmittel, das sind die [[Sakramente]] annehmen.
* [[Meister]]
 
Der Wille der Menschen führt nicht allein zu einem guten christlich-ethischen gottgefälligen Gläubigen, es bedarf noch des Geschenks der Gnade, die oberstes christlich-ethisches Prinzip ist. Die willkürliche, selektierende Gnade, als Liebe Gottes, steht über Ethik und Gesetz, Rechten [[Gute Werke|guten Werken]] und anderen Religionen. Diesen Teil der Gnade (gratia) nennt man „gratia praeveniens“, weil sie den ausgewählten Gläubigen ohne Beeinflussbarkeit durch [[Glaube]]n, Denken oder Handeln gewährt wird.
 
Gnade soll auch in rechter Weise angenommen werden. Geschieht dies, so befähigt sie den Gläubigen zu guten Werken und wirkt solche mit ihm und durch ihn: das nennt man die „gratia cooperans“, weil sie mit dem Gläubigen zusammen wirkt.
 
Wichtig in der [[Katholische Theologie|katholischen Theologie]] ist die Unterscheidung von ungeschaffener Gnade (d.i. Gott selbst in seiner Liebe) und geschaffener Gnade (d.i. der Mensch in der Weise, wie Gottes Zuwendung an ihm wirksam wird). Die heiligmachende Gnade erneuert den Menschen in grundlegender Weise (erstmals und grundlegend durch die [[Taufe]]), die helfende Gnade [[Erleuchtung|erleuchtet]] den Verstand und stärkt den Willen, Gott und den Nächsten zu lieben. Alles Gute und aller Glaube kommt also zuerst von Gott, der den Gläubigen zum richtigen Christusglauben erst befähigt.
 
Die Gnade wird angeboten und nicht aufgezwungen. Sie ist das Bewegungsfeld der frei-
persönlichen und geheimen Beziehung einer Menschenseele mit ihrem Schöpfer.
 
 
==== Invidentia fraternae gratiae ====
Die Kirche kennt den Neid auf die Gnadengaben eines anderen (lat. [[invidentia fraternae gratiae]]). Diese Sünde zählt sie zu den [[Heiliger Geist|Sünden wider den Heiligen Geist]], die nach Aussage der Bibel nicht vergeben werden.
 
=== Reformatorisch ===
 
Der Mensch kann nach reformatorischem Verständnis von sich aus nicht vor Gott bestehen, er ist von sich aus immer gottlos und das heißt: Sünder. Gott allein kann den Menschen annehmen und ins Recht setzen -  eine Tat Gottes allein aus Gnade ([[sola gratia]]). Kein Werk des Menschen kann die Rechtfertigung herbeiführen. Der Gnadenakt der Rechtfertigung gründet in der Erwählung des Menschen durch Gott in Jesus Christus. Bei der Rechtfertigung allein aus Gnade wird dem Gläubigen die Gerechtigkeit Jesu zugerechnet. Als von Gott allein aus Gnade gerechtfertigte Person kann sie vor Gott bestehen.
Das reformatorische Gnadenverständnis ist von [[Martin Luther]] in aller Konsequenz in seiner Schrift „Vom unfreien Willen“ dargestellt.
 
Der sündige Mensch muss dabei Gott im Gebet um Vergebung bitten. Hier liegt der Unterschied zum katholischen Glauben: Der Katholik wendet sich in der Beichte an einen Priester, dieser vergibt dem Sünder in seiner Funktion als Vertreter Jesu Christi in Gottes Namen die Sünden, denn auch nach katholischem Verständnis kann allein Gott einem Menschen seine Sünden vergeben.
 
Im reformatorischen Glauben wendet sich der Gläubige im Gebet direkt an Jesus Christus, damit dieser ihm seine Sünden vergibt. Es ist also in beiden Fällen Jesus Christus, der handelt, beim Katholiken als Christus durch das Gebet eines Priesters, beim Evangelischen durch das direkte Gebet an Jesus Christus.


''siehe auch:'' [[Rechtfertigung (Theologie)]]
==Literatur==
* [https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p579_Goettliches-Elixier---Swami-Sivananda/ Göttliches Elexier - Swami Sivananda]
* [https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p914_Die-Kundalini-Energie-erwecken---Sukadev-V--Bretz/ Die Kundalini Energie erwecken]


==Videos==
<vimeo.com v=6764438 />
* [http://mein.yoga-vidya.de/video/video/search?q=gnade Videos über Gnade]


{{Deutsche Wikipedia}}
[[Kategorie: Glossar]]
[[Kategorie: Bhakti Yoga]]
[[Kategorie: Kundalini Yoga]]
[[Kategorie: Meister]]

Version vom 16. September 2013, 15:15 Uhr

Gnade: [von einem germanischen Wort mit der Bedeutung „unterstützen, helfen“(althochdeutschen ginada und vom mittelhochdeutschen genade, mit dem Wortstamm neth und dem indogermanischen *net und dem altindischen nath verwandt: um Hilfe bitten); außerdem göttliche Gnade (lat. gratia, griech. charis)]. Religionswissenschaftlich die Hilfe [eines] Gottes, in den prophetischen Religionen (z.B. Judentum, Christentum, Islam) vornehmlich als unverdiente Vergebung menschlicher Sünden, in den mystischen Religionen indischer Herkunft in erster Linie als Erlösung aus irdischer Vergänglichkeit. Der Hinduismus kennt den Erlösungsweg der „Hingebung“ (Bhakti), der im vertrauenden Glauben an die Gnade eines monotheistischen Gottes besteht, der „Herr“ (Ischwara) oder „Erhabener“ (Bhagawan) genannt wird. Innerhalb des Buddhismus ist die Japanische „Schule des reinen Landes“ (Dschodo-schu) typische Vertreterin einer Gnadenreligion. Sie bekennt sich, dass allein die Gnade des Amida Buddha (Aamitabha) erlöse und aus dieser Welt zum „reinen Land“ (Dschodo) führe. Die Grundposition des Islams ist gekennzeichnet durch das häufigste Attribut, mit dem der Prophet Mohammed im „Koran“ das Wesen Allahs kennzeichnet, „der barmherzige Erbarmer“.

Aussagen anderer

Gebete Sivandas

Das Bitten um Gottes Segen

Oh barmherziger Gott!
Die Zeit verfliegt. Die Sinne rebellieren.
Der Geist springt umher. Maya führt in die Irre.
Die drei Feuer brennen. Die fünf Leiden quälen.
Freunde stören. Krankheiten plagen. Die Hitze des Sommers ist sengend. Fliegen, Moskitos, Käfer und Skorpione reizen.
Der Zauber der Welt ist verführerisch. Ich kann weder meditieren noch mich konzentrieren.
Ich kann auf dem spirituellen Pfad gar nichts tun ohne Deine gütige Gnade.
Oh Herr! Du bist ein Ozean der Gnade. Segne mich.
Wenn ich nur einen Tropfen aus dem Ozean erlange, wird er vertrocknen?

Die Suche nach Gott

Oh anbetungswürdiger Gott!
Die Menschen verkünden, dass Du Deenabhandhu, Deenanath, Kripa Nidham, Karuna Sagar, Anatha Rakshaka bist.
Du hast Ahalya, Draupadi, Prahlad, Dhruva, Gajendra erretet, aber in meinem Fall hast Du nichts getan.
Ich bin immer noch in Schmerz, Qual und Dunkelheit.
Ich rufe laut nach Deiner Gnade und Hilfe.
Oh Du abwesender Herr dieser Welt! Wohin bist Du gegangen?

Gott ist die Seel‘ meiner Seele

Oh strahlender Gott!
Der Fisch kann nicht ohne Wasser leben.
Die Sonnenblume kann nicht ohne Sonne leben.
Die Pativrata kann nicht ohne ihren Mann leben.
Der Geist kann nicht ohne Prana leben.
Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen.
Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich.
Oh Herr, komm, komm, nimm Deinen Thron in meinem Herzen.
Du bist das Prana meines Pranas.
Du bist die Seele meiner Seele.

Gott ist die Seele des Universums

Du bist Göttliches Licht.
Du bist das Licht des Wissens.
Du vertreibst die Dunkelheit.
Du bist der höchste Guru.
Du bist jenseits von Geist und Sprache.
Du bist jenseits aller Begrenzungen.
Du bist die Überseele.
Du bist das Selbst des Universums.
Du leuchtest aus Dir selbst.
Du bist ohne Teile, ohne Handlung, ohne Glieder, ohne Makel oder Fehler, ohne Geburt und Tod.
Du bist unser Vater, Mutter, Bruder, Freund, Guru, Verwandter und einzige Zuflucht.
Du verkörperst Frieden, Glückseligkeit, Wissen, Macht, Stärke und Schönheit.

Was geschieht durch Gottes Gnade?

Oh gnädiger Gott! Durch Deine Gnade ...
... möge ich die Wahrheit erkennen!
... möge ich immer erhabene Gedanken denken!
... möge ich mich als das Göttliche Licht verwirklichen!
... möge ich der Menschheit mit höchster Hingabe dienen!
... möge ich frei sein von Gier, Lust, Egoismus, Eifersucht und Hass!
... möge ich das eine süße unsterbliche Selbst in allen Wesen erblicken!
... möge ich Brahman mit reinem Verständnis verwirklichen!
Möge dieses Licht der Lichter mich immer führen!
Möge Er meinen Geist von allen Unreinheiten befreien!
Möge Er mich inspirieren! Möge Er mir Kraft, Mut und Stärke verleihen!
Möge Er die Schleier von meinem Geist beseitigen! Möge er alle Hindernisse auf dem spirituellen Pfad beseitigen!
Möge Er mein Leben glücklich und fruchtbar machen!
Ich verneige mich vor Dir, oh Gott der Götter, oh Herr der Herren, oh Brahman der Upanischaden, Unterstützer von Maya und Ishvara!


Biblische Aussagen

Die Gnade ist im Neuen Testament durch Jesus Christus geworden:

Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Vorlage:Bibel

Die Gnade steht im Gegensatz zum eigenen Rühmen:

Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Vorlage:Bibel

Die Gnade Gottes ermöglicht ein christliches Leben:

Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, daß wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Vorlage:Bibel

Die Gnade Gottes ist unausschöpflich:

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. Vorlage:Bibel

Die Gnade ist mächtiger als die Sünde:

Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden Vorlage:Bibel

Siehe auch

Literatur

Videos

<vimeo.com v=6764438 />