Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 6 - Eintritt in die Befreiung: Unterschied zwischen den Versionen

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SADYOMUKTI ist die Prozeßlose Unmittelbare Erfahrung BRAHMANS, die aufgrund der Gewöhnung an die nicht-duale Erkenntnis des SELBST raum- und zeitlos stattfindet. Es ist nur wenigen Auserlesenen vergönnt, BRAHMAN auf diese Weise zu verwirklichen, da die Mehrzahl der Anwärter ohne eine Art von objektivem Inhalt in ihren MEDITATIONEN nicht fortschreiten können. Die schnelle und plötzliche Erleuchtung im SADYOMUKTI ist eine einzigartige Erfahrung, die den relativen Vorstellungen hinsichtlich ISHVARA (GOTT mit Eigenschaften), JIVA (indiv. Seele) und JAGAT (Welt) ein Ende bereiten. Somit gibt es in der BEFREIUNG weder die stufenweise Erfahrung von Erscheinungen noch das Ruhen im Reich ISHVARAS oder BRAHMALOKA. BEFREIUNG ist das sofortige SEIN BRAHMANS.
SADYOMUKTI ist die Prozeßlose Unmittelbare Erfahrung BRAHMANS, die aufgrund der Gewöhnung an die nicht-duale Erkenntnis des SELBST raum- und zeitlos stattfindet. Es ist nur wenigen Auserlesenen vergönnt, BRAHMAN auf diese Weise zu verwirklichen, da die Mehrzahl der Anwärter ohne eine Art von objektivem Inhalt in ihren MEDITATIONEN nicht fortschreiten können. Die schnelle und plötzliche Erleuchtung im SADYOMUKTI ist eine einzigartige Erfahrung, die den relativen Vorstellungen hinsichtlich ISHVARA (GOTT mit Eigenschaften), JIVA (indiv. Seele) und JAGAT (Welt) ein Ende bereiten. Somit gibt es in der BEFREIUNG weder die stufenweise Erfahrung von Erscheinungen noch das Ruhen im Reich ISHVARAS oder BRAHMALOKA. BEFREIUNG ist das sofortige SEIN BRAHMANS.
=== Fortschreitende Befreiung ===
Wir finden in den UPANISHADEN Andeutungen zu KRAMA-MUKTI oder dem fortschreitenden Prozeß der Seelen-Befreiung.
Entsprechend den BRAHMA-SUTRAS (Aphorismen zur Beschreibung BRAHMANS) werden nur diejenigen durch das ÜBERMENSCHLICHE WESEN zu BRAHMALOKA (Wohnstätte BRAHMANS) geführt (siehe auch die CHHANDOGYA- und die BRIHADARANYAKA-UPANISHAD ), die keinerlei Symbol oder PRATIKA in ihrer MEDITATION auf das Qualifizierte BRAHMAN benutzen. Diejenigen, die auf Symbole meditieren, haben ihre Erkenntnis auf das Symbol reduziert, denn es ist die Regel, daß die Erfahrung identisch mit der Art der MEDITATION ist, so daß derjenige, der auf ein Symbol meditiert, BRAHMALOKA (Wohnstätte BRAHMAS) nicht erreichen kann. Die Verehrer des 'PANCHAGNIS' oder der '5 Feuer' (siehe auch CHHANDOGYA UPANISHAD ) jedoch gelangen zum BRAHMALOKA, von wo sie wieder zurückkehren müssen und somit das HÖCHSTE BRAHMAN nicht erreichen können. Die in der MEDITATION verwendeten verschiedenen Symbole geben zu verschiedenen, mit ihnen korrespondierenden, Erfahrungen Anlaß. Der auf das Qualifizierte BRAHMAN Meditierende erreicht SAGUNA BRAHMAN (das Formhafte BRAHMAN) und fährt von dort aus weiter zum HÖCHSTEN (Formlosen) BRAHMAN (NIRGUNA BRAHMAN ). Wenn die SHRUTIS (Hl. Schriften) sagen, daß die befreiten Seelen bis zum Ende des Weltzyklus im BRAHMALOKA warten und am Ende der Zeit zusammen mit BRAHMA in das Höchste BRAHMAN eingehen, kann dies nur bedeuten, daß die Erfahrung in BRAHMALOKA
a) nur eine Stufe in der Abgeltung der Ergebnisse früherer Wünsche oder qualifizierter MEDITATIONEN ist,
oder
b) die Fortsetzung des Lebens aus einem früheren Existenzzustand aufgrund der Abgeltung der Wirkungen solcher Wünsche oder MEDITATIONEN bzw. relativer Erfahrungen ist, welche die Ursachen der Erfahrung von BRAHMALOKA sind, und wo nichts mehr vorhanden ist, was die Seele an relative Erfahrungen bindet, so daß sie BRAHMALOKA transzendieren und das ABSOLUTE verwirklichen kann. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Seele, trotz erreichter SELBST-ERKENNTNIS, auf das Erwachen einer anderen Person warten müßte. In dem Moment, wo die ERKENNTNIS aufsteigt, erfährt die Seele das ABSOLUTE und nichts, - selbst das gesamte Universum nicht - , kann sie dann von dieser Erfahrung abhalten.
Die BRAHMA-SUTRAS bemerken, daß die erlöste Seele in BRAHMALOKA ihren, wie auch immer befindlichen, Zweck allein durch Reinen WILLEN erreicht, ohne irgendein anderes Instrument oder operative Hilfe. Diese befreite Seele hat keinen anderen MEISTER (obwohl sie nicht im Sinne von ISHVARA allmächtig ist); sie ist so weit ihr eigener MEISTER, soweit ihre möglichen Erfahrungen gehen. Diese Seele kann mit oder ohne Körper existieren, ganz wie es ihr gefällt. Selbst der Körper, den sie durch ihren WILLEN annimmt, ist nur die GEIST-SUBSTANZ, die diese Form trägt; tatsächlich hat sie aber weder Körper noch Sinnesorgane, sondern nur diese GEIST-SUBSTANZ für sich selbst, über die sie diese Manifestationen zu verschiedenen Zeiten für bestimmte Zwecke annehmen kann. Die befreite Seele kann gleichzeitig, ihrem WILLEN gemäß, mehrere Körper annehmen und beseelen, und durch diese gleichzeitig arbeiten und sich erfreuen; sie kann jedes Wesen beeinflussen oder in ihm arbeiten und sich erfreuen, und zwar in jeder Welt, wie sie es mag, - denn sie ist nahezu so allmächtig und allwissend wie ISHVARA. Wahrnehmung von Verschiedenheit und Freuden in BRAHMALOKA gelten für jene, die nicht das siebteBHUMIKA oder ERKENNTNIS-Stufe erreicht haben. In einem anderen Zustand als dem des siebten BHUMIKA ist die Erkenntnis und die Macht einer befreiten Seele in BRAHMALOKA begrenzt und nicht absolut, da dort noch das Bewußtsein der Persönlichkeit oder Individualität besteht. Die MEDITATION auf das Qualifizierte BRAHMAN basiert auf der Erkenntnis der relativen Erscheinung des Höchsten BRAHMAN und führt somit zur begrenzten Erfahrung und nicht unmittelbar zum siebten BHUMIKA oder der ABSOLUTHEITS-ERFAHRUNG.

Version vom 8. Mai 2022, 10:27 Uhr

Swami Krishnananda beim Arati

Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 6 - Eintritt in die Befreiung

Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 6 - Eintritt in die Befreiung

Die Natur von Sadyo-Moksha

Alle Bemühungen richten sich auf das gemeinsame Ideal mit dem Ziel der fortwährenden Aufhebung aller Sorgen und der Erfahrung Unendlicher WONNE. Wahre WONNE ist nur im UNENDLICHEN und Sorgen stets im Endlichen zu finden. Daher ist der Erwerb des UNENDLICHEN LEBENS der Höchste Zweck im endlichen Leben. Das teuerste Ziel von 'WISSEN' und 'MEDITATION’ ist die VERWIRKLICHUNG des ABSOLUTEN. MOKSHA (Befreiung) ist die höchste Ausdrucksform des SELBST in seiner ursprünglichen Natur der Höchsten VOLLKOMMENHEIT. Wahre Emanzipation (Befreiung) ist das BEWUSSTSEIN von der WIRKLICHKEIT und weder das Gefühl, irgend etwas zu werden, was vorher nicht vorhanden war, noch in eine andere 'Welt der größeren Freude' zu reisen. ES ist die Erkenntnis der EWIGEN EXISTENZ, die Bewußtheit der innewohnenden Natur des REINEN SEIN. ES ist die FREIHEIT, die durch das WISSEN davon, daß wir immer frei sind, gewonnen wird. WISSEN ist nicht nur die Ursache für Freiheit; ES ist die FREIHEIT Selbst. MOKSHA ist in JNANA (WISSEN) enthalten und somit nicht die Wirkung oder das Produkt von JNANA. JNANA ist EXISTENZ in Sich Selbst und kann daher nicht ein Mittel zum Erwerb von JNANA, bzw. vom WISSEN von der EXISTENZ, welche MOKSHA ist, sein, da sich ein existentes Ding nicht selbst erreicht (sondern 'ist'). 'CHIT ' (WISSEN) ist dasselbe wie 'SAT ' (SEIN). MOKSHA ist 'das zu sein, was ist'. Das eigene SELBST, - das SELBST-SEIN - , ist zu verwirklichen, und SELBST zu sein, heißt, ALLES zu sein.

"Es gibt kein Bewußtsein nach dem Tod (der Individualität)," sagt YAJNAVALKYA. Da BEWUSSTSEIN allein die Gesamtheit des Wesens ist, gibt es im HÖCHSTEN ZUSTAND kein Bewußtsein von irgend etwas Objektivem. ES ist die FÜLLE der VOLLKOMMENEN EXISTENZ. ES ist, doch ES ist nicht irgend etwas; ES sieht, doch ES sieht nicht irgend etwas; ES hört, doch ES hört nicht irgend etwas; ES erkennt, doch ES erkennt nicht irgend etwas. ES begibt Sich nirgends hin, wo ES nicht bereits ist, und ES bekommt nichts, was ES nicht schon hat. Selbst der Ausdruck "ES kennt nur Sich Selbst" (BRIH.UPANISHAD, I.4.10) ist nur eine Verlautbarung über die WAHRHEIT, die Selbstbewußtheit anzeigt, was typisch ist für ISHVARA, jedoch nicht für BRAHMAN. BRAHMAN weiß nicht, denn ER ist WISSEN; ER erfreut sich keiner Dinge, denn ER ist die FREUDE; ER 'existiert' nicht, denn ER ist 'EXISTENZ'. ER ist nicht-körperlich und hat keine Berührung mit irgendeinem Objekt. "ER ißt nichts und niemand ißt IHN". ER ist das Höchste "Unverkörperte, das unberührt von Leid und Freuden ist". Die VERWIRKLICHUNG des SELBST ist vergleichbar mit der strahlenden Sonne, die von keinen Wolken mehr verdeckt wird. ES ist die Wiedergewinnung der URSPRÜNGLICHKEIT im absoluten Sinne. ES ist "das Löschen der Flammen des Todes mit dem Wasser der Erkenntnis" (BRIH.UPANISHAD, III. 2.10). ES ist die Unpersönlichkeit der bewußten Natur - frei von Tod -, die nicht nur als EWIGE PERSON lebt. Eine Person, selbst die ABSOLUTE PERSON (ISHVARA) ist nicht-ewig. In der VERWIRKLICHUNG der WAHR­HEIT geschieht nicht wirklich eine Veränderung, aber es scheint so, als sei alles verändert! "Auch wenn aus der FÜLLE die FÜLLE entnommen wird, verbleibt die FÜLLE unverändert". Selbst das höchstmögliche Auslöschen der Persönlichkeit bewirkt nicht die geringste Veränderung in der wahren EXISTENZ. ES ist das einfache WISSEN, das große WISSEN, geheimnisvoll und kompliziert, das immer ungelöste Problem, das einzige Problem des gesamten Universums, - und dennoch ist ES die einzige WAHRHEIT für den WISSENDEN. Irgendwie läßt dieses kuriose Rätsel das Gefühl aufkommen, daß im UNENDLICHEN wahrhaftig nichts 'geschieht', obwohl sich Welten in IHM aufrollen. DAS, was so einfach mit 'EXISTENZ-BEWUSSTSEIN' bezeichnet wird und DAS so leicht zu verstehen ist, ist letztlich eine harte Nuß, die geknackt werden muß, - niemals verstanden, niemals erkannt, durch kein Individuum verwirklicht, die Höchste IDENTITÄT der größten POSITIVITÄT und der größten NEGATIVITÄT in einem. Das ABSOLUTE ist wahrhaftig überrelativ, übergeistig, überrational. Was immer gesprochen oder gedacht wird, ist nicht die WAHRHEIT, wie Sie IST. WAHRHEIT ist die Vereinigung von Kosmischem Denker und Kosmischem Denken.

Das Eingeständnis eines KOSMISCHEN DENKERS oder ISHVARA ist zweifellos notwendig, um eine Erklärung des Universums der Erfahrung und der darin bestehenden Übereinstimmung anzubieten. Die Existenz ISHVARAS kann nicht als eine Vorstellung JIVAS oder des empirischen Individuums angesehen werden, da sie in der Existenz ISHVARAS inbegriffen ist. Die Argumente, die die Existenz JIVAS begründen, können wie folgt, kurz angemerkt werden: Es gibt eine Welt der Erfahrung. Wer (oder was) ist die Ursache dieser Welt? Ist es der individuell Erfahrende? Das kann nicht sein, da das Individuum nicht die Macht über die anderen Individuen hat, die den größeren Teil der Welt bilden; außerdem wird der individuell Wahrnehmende zu einem Großteil durch die äußere Welt der Wahrnehmung beeinflußt. Es gibt da etwas außerhalb, - wo aber ist es? Das Individuum weiß es nicht. Wenn es keine Wirkung ohne Ursache geben kann, und wenn die Welt aufgrund ihrer veränderlichen Natur als eine Wirkung wahrgenommen wird, müßte die Welt eine Ursache haben, die vollständiges Wissen und Macht über die Welt hat. Daß diese Ursache intelligent und nicht träge ist, steht über jedem Zweifel; ansonsten würde die Welt als Wirkung blind und selbst das 'Bewußtsein von der Welt als einer Erscheinung' nicht möglich sein. Diese Ursache, die notwendigerweise aufgrund der Gegenwart der Welt erforderlich ist, wird mit ISHVARA oder GOTT, der All-Wissenheit und Allmacht besitzt und der Höchste HERR von allem Geschaffenen ist, bezeichnet. Die Endlichkeit der Erkenntnis bezüglich der Welt zeigt, daß es einen UNBEGRENZTEN WELT-KENNER gibt, der identisch ist mit der UNENDLICHEN WELT-ERKENNTNIS, d.h. der All-Wissenheit oder dem KOSMISCHEN BEWUSSTSEIN. Wenn ich als Individuum existiere, sollte ISHVARA als der UNIVERSALE KENNER ebenfalls existieren. Die Tatsache, daß 'ich bin', beweist, daß GOTT als die Wechselwirkung des Bewußtseins von meiner Existenz da ist. Wenn GOTT oder ISHVARA nicht ist, kann weder ich noch die Welt sein. Weder meine Existenz noch die Existenz der Welt und die gegenseitigen Beziehungen zwischen uns ergeben einen Sinn, wenn ISHVARA nicht existiert. Meine Existenz als Subjekt beweist, daß die Welt als ein Objekt existiert, und daß ISHVARA als das VEREINIGENDE BEWUSSTSEIN, das meinem Sein und dem Sein der Welt zugrundeliegt, existiert. Wenn eine letztendlich ursachenlose Ursache all dieser Dinge nicht existiert, kann nichts, was bewirkt wird, existieren oder dem Bewußtsein erscheinen. Aber es dürfte klar sein, daß die ganze Beweisführung auf der Tatsache des Bewußtseins vom individuellen 'Ich' und der objektiven Welt beruht. Die objektive Welt erscheint mir, weil ich ein bewußtes Wesen bin. Wenn ich also mein BEWUSSTSEIN erkenne, dann erkenne ich auch, warum und wie mir die Welt erscheint, und wie ISHVARA notwendigerweise in Beziehung zu mir und der Welt gefunden wird. Die Welt kann mir nur dann erscheinen, oder ISHVARA irgendeine Beziehung zu uns beiden haben, wenn ich ein individuell Erkennender bin. So mündet die Frage letztlich wieder in, "was bin ich?" ein. Während das 'Ich' normalerweise im Zustand der Nichtunterscheidung auf ein Individuum angewendet wird, drängen sich die rätselhafte Welt und ISHVARA ganz von selbst in die Erfahrung des Individuums. Durch eine korrekte Analyse ist jedoch herauszufinden, daß das 'Ich' kein Individuum, sondern das ABSOLUTE BEWUSSTSEIN ist, weshalb die Welt und ISHVARA nur empirische Notwendigkeiten und keine Absoluten Wirklichkeiten sein können.

Die Ansicht, daß ISHVARA eine tatsächliche Reflexion BRAHMANS und keine rein experimentelle Erfordernis für JIVA ist, läßt JIVA nach dem Transzendieren der Individualität zu ISHVARA aufsteigen, womit die Möglichkeit des SADYO-MUKTI verleugnet wird. Aus diesem Grund kann der Hinweis, daß ISHVARA eine unabhängige Reflexion BRAH­MANS im Kosmos ist, nicht angenommen werden. Nun sind wir aber genötigt, einige Erläuterungen zum Charakter ISHVARAS anzubieten. Folgendes scheint als Tatsache zu gelten: Die Grundlage oder Hypothese, auf der alles Denken oder Spekulieren sich aufbaut, beruht auf der Annahme, daß JIVA tatsächlich 'ist', daß die Welt 'ist', und daß ISHVARA die notwendige Ursache der Welt sein sollte. Es gibt kaum eine Gelegenheit, einmal die Frage aufzugreifen, wer die Welt erschaffen hat, denn es entspricht dem vordersten Postulat aller Philosophien und Religionen, daß die Welt eine Ursache haben sollte, welche alle JIVAS umfaßt. Die Ideen von JIVA, JAGAT und ISHVARA sind die Regel und die Bedeutung des Universums der Erfahrung aufgrund der Arbeitsweise unseres Bewußtseins, das diese drei Kategorien in solchen Begriffen benutzt, um damit den ersten Gedanken als solchen überhaupt ermöglichen zu können. Diese drei Kategorien haben keinerlei transzendente Bedeutung, da sie lediglich praktische Kunstgriffe zur Ermöglichung von Erfahrung darstellen und der wahre Lebensatem und -stoff unseres Erkenntnis-Prozesses sind. Die Logik erklärt diese drei Kategorien nicht, baut aber auf ihnen auf und ist aus ihnen, - den anfänglichen Vorstellungen oder Bewegungen der Erkenntnis heraus -, geboren. Logik kann uns keine metempirische (aus der Erfahrung gewonnene) Erkenntnis vermitteln. Logik ist der Name, der dem Gedanken-System und der Auftrag des Universums als mögliche Erfahrung irgendeines Individuums gegeben wurde.

Somit nimmt ISHVARA als eine Kosmische Realität Seinen Platz nicht deshalb ein, weil ER als unabhängige Ursache der Welt existierend erkannt wird, sondern weil ER eine der Erkenntnis-Kategorien und somit einen äußerst notwendigen UNIVERSALEN WERT darstellt, der allein die Werte und Existenzen innerhalb der gesamten Offenbarung und der in ihr vorzufindenden Harmonie und Einheit erklären kann. Ohne einen ISHVARA kann es keine Religion geben, so daß ER als eine Stufe innerhalb der VERWIRKLICHUNG der Nicht-Dualität handelt. Es ist kein Wunder, daß der Mensch als ein Zentrum des endlichen Bewußtseins den EWIGEN BRAHMAN als ein Objekt der Anbetung benutzt, indem er IHN zum Beschützer des Universums macht.

Es gibt da kein getrenntes Denkobjekt und nichts, über das nachgedacht wird, denn das Denken selbst ist das Denkobjekt; der Gedanke denkt sich selbst, alle Objekt sind nur Prozesse des Kosmischen Denkens und haben keine eigene Existenz. Der Gedanke und sein Objekt, Erkenntnis und das Erkannte, Sehen und das Gesehene, Beziehung und das darauf bezogene Objekt, Geist und Universum sind mit der UNIVERSALEN ESSENZ identisch. Das bewußte Transzendieren der fortgesetzten doppelten Beziehung im Kosmos, d.h. zum einen 'der Denker ', der identisch mit dem Denken ist, und zum anderen 'das Denken ', das identisch mit dem Gedachten ist, ist BEFREIUNG. Das Universum hat keine von seinem UNIVERSELLEN KENNER unabhängige WIRKLICHKEIT. Die ursprüngliche Täuschung bezüglich der Unterscheidung zwischen dem Denker und dem Denken ist nicht nur größer als die nachfolgende Täuschung bezüglich der Unterscheidung zwischen dem Denken und dem Gedachten, - sie ist auch deren Ursache. Das Denken hängt vom Denker und das Gedachte vom Denken ab. Das Denken ist das Objekt des Denkers, das Gedachte ist das Objekt des Denkens. Egoismus oder das Dualitäts-Bewußtsein sind die jeweiligen Wirkungen aus dem Fehler, daß in beiden Fällen das Objekt unabhängig und verschieden vom Subjekt ist. SAMSARA (Kreislauf aus Geburt und Tod) ist die Beziehung von Kenner zur Erkenntnis und dem Erkannten. Doch muß daran erinnert werden, daß zum Einen die Unterscheidung zwischen dem Denker und dem Denken, und zum Anderen die Unterscheidung zwischen dem Denken und dem Gedachten im KOSMISCHEN BEWUSSTSEIN von ISHVARA keine Gültigkeit hat. Diese Unterscheidung wird ISHVARA vom Individuum genau dann übergestülpt, wenn es als individueller Kenner seine eigene Verschiedenheit und die Vielfalt der Weltoffenbarung wahrnimmt (und als wirklich erachtet). Beziehungen sind nur für das Individuum von Bedeutung, nicht jedoch für das UNIVERSALE SEIN. Diese Unterscheidungen sind selbst in übermenschlichen Individuen gegenwärtig und sei dies in 'BRAHMALOKA' oder dem feinstmöglichen Zustand, der innerhalb der Reichweite des individualistischen Bewußtseins ist. DAS, was über allen Unterscheidungen und Beziehungen ist, ist BRAHMAN, das WISSEN dessen, was weder Denken noch Schlafen ist. DIES ist DAS, was durch endlose Verneinungen geltend gemacht wird, das unbeschreiblich und nicht vorstellbar ist, das Nichts ist und doch Alles! Die einzig annähernde Definition von der Natur der WIRKLICHKEIT ist vielleicht "DAS, was nicht irgend etwas , jedoch nicht Nichts ist; DAS, was ALLES ist und nichts als SICH SELBST kennt". DAS ist BRAHMAN! Deshalb sind 'Fesselung' und 'Befreiung' lediglich Mittel der 'Vergeßlichkeit' und der 'Bewußtheit' hinsichtlich dieser Tatsache und keine wirkliche Veränderung im SEIN. Die vollständige Transzendenz der eigenen Individualität bewirkt sogleich die VERWIRKLICHUNG des AB­SO­LUTEN. In dem Moment, wo JIVA (individuelle Seele) verneint wird, ist das Kosmische Spiel erklärt und Kosmos und ISHVARA versinken inBRAHMAN. MOKSHA ist weder eine Bewußtseinsmasse noch Selbst-Bewußtsein. ES ist das immer gegenwärtige und unveränderliche wahre Leben und die Ordnung des Universums. ES transzendiert selbst den Sinn der Unsterblichkeit, der ebenso konzeptionell ist. Das Licht des ABSOLUTEN setzt jeder relativen Existenz ein Ende, so daß die Welt nicht einmal als Erinnerung Bestand hat. So etwas wie träge, unbelebte und tote Materie oder blinde Kraft gibt es dort nicht. Alles ist HÖCHSTE KRAFT, WISSEN und WONNE ohne Bewegung oder Denktätigkeit. Es gibt dort keine Existenz-Ebenen, keine Bewußtseins-Zustände, keine abgestufte Wirklichkeit. ES ist der Gesegnete und Höchste ZUSTAND ABSOLUTER FREIHEIT und des BEWUSSTEN EWIGEN LEBENS, und dies nicht nur als eine Überzeugung, sondern als tatsächliches SEIN. ES ist die eindrucksvolle Aufhebung von aller Begrenzung und ERFAHRUNG der UNENDLICHKEIT und nicht bloß die Fortsetzung des persönlichen Lebens. ES ist die vollständige Gedankenauflösung in einfache EXISTENZ, welche das mächtigste NICHTS ist! ES ist ein unmittelbares 'hier' und 'jetzt' der Raum- und Zeitlosigkeit; das Unausdrückbare, weit über 'Freude und Sorgen', 'Wissen und Unwissenheit', 'Leben und Tod', ja über allem, was darüber ist! ES ist die vollste WIRKLICHKEIT, das Vollkommenste BEWUSSTSEIN, die Ungeheuerste MACHT, die Intensivste WONNE. Wahrheit, Wissen, Kraft, Glückseligkeit und Unsterblichkeit sind bloße Schatten. Ungesehen, transzendent, unvermischbar, undenkbar, nicht verständlich, unbeschreiblich, unzerstörbar; das Luftigste, das Tiefste, die WAHRHEIT, das Große, - DAS ist das ABSOLUTE. In Seiner Gegenwart ist das Licht einer unbegrenzten Anzahl von Sonnen reine Dunkelheit. ES überschreitet die Grenzen des SEINS und hebt alle Ideen von der Existenz auf. ES ist der RIESEN-GEIST, der das Denkorgan und das Ego verschluckt und das individuelle Bewußtsein bis zum äußersten Extrem auslöscht. ES ist der DONNER, der das Herz des Universums bricht; das AUFBLITZEN, das alle Sinne der empirischen Wirklichkeit hinwegschmilzt. Die Blase zerspringt im Ozean und der Fluß betritt das Meer! Die Seele versinkt in der äußersten WIRKLICHKEIT.

Die Erhabenheit des ABSOLUTEN ist größer als alle anderen Erhabenheiten. ES ist das krönende Gebäude der WAHRHEIT und HERRLICHKEIT. ES ist weder Form, noch Inhalt, noch Existenz. Die Seele versinkt im ABSOLUTEN mit einer Erfahrung der ALL-ERFÜLLTHEIT, - und ist weder Essenz noch Königreich, weder Stillstand noch Bewegung, weder Ungleichheit noch Gleichheit, weder sitzend noch ruhend, weder eins noch zwei, weder wahr noch falsch, weder Dies noch Das, weder etwas uns Bekanntes noch sonst irgendeinem Wesen bekannt. ES hat keinen Namen und es gibt keine Definition für ES! ES ist DAS, was IST! Es ist weder Liebe noch Gnade, weder Welt noch Seele, weder Gott noch Freiheit oder Licht, denn all diese Dinge sind relative Vorstellungen. ES ist nicht 'SAT-CHIT-ANANDA ' (Existenz-Wissen-Wonne), was nur ein Ideal ist, das 'anders ist' als das, was wir hier erfahren. SATCHIDANANDA ist nur das logisch Höchste, ein rein intellektueller Anhaltspunkt. Die WIRKLICHKEIT reicht über SATCHIDANANDA hinaus. ES ist SELBST, die EWIGE SONNE, die im unendlichen Himmel der absoluten Welt scheint! ES transzendiert das KOSMISCHE BEWUSSTSEIN. ES ist die überessentielle ESSENZ. Ewigkeit und Unendlichkeit umarmen sich, um Sein ZENTRUM der ERFAHRUNG zu sein. ES ist ein OZEAN, der die Erde, den Himmel und die Unterwelt hinwegschwemmt. Sonne, Mond und Sterne lösen sich in IHM auf. BRAHMA, VISHNU und SHIVA verschwinden in IHM. ES ist das LEBEN des Lebens, die WEISHEIT der Weisheit, die FREUDE der Freude, die KRAFT der Kraft, das WIRKLICHE des Wirklichen, die ESSENZ der Essenz. Geburtlosigkeit und Todlosigkeit fließen in IHM wie Wellenkronen. ES ist der Höchste TOD von allem und trotzdem der Höchste Gipfel wirklichen LEBENS. Die Gesamtheit aller Freuden des Universums sind lediglich ein verdrehtes Fragment DIESES HÖCHSTEN. ES macht dem Teufelskreis des vorüberziehenden Lebens ein Ende.

Es gibt keinen Stein, der von den UPANISHADEN in dem Versuch, dieser majestätischen ABSOLUTHEITS-ERFAHRUNG den besten Ausdruck zu geben, nicht aufgehoben, umgedreht und verworfen worden wäre:

"Der Kenner des SELBST überquert die Sorgen." "Derjenige, der diesen Höchsten BRAHMAN kennt, wird BRAHMAN selbst." "Der Kenner von BRAHMAN erreicht das Höchste ." "Wer in BRAHMAN ruht, erreicht das HÖCHSTE." Wer in BRAHMAN ruht, erreicht UNSTERBLICHKEIT." "Niemand kehrt zurück, niemand kehrt zurück."

"Nur wer IHN kennt, gelangt zu DEM, was über dem Tod ist. Das Höchste Wesen kennend, schüttelt der Weise sowohl Freude als auch Sorgen ab. Nur diejenigen, die IHN, den SELBST-EXISTENTEN, sehen, haben ewigen Frieden, - niemand sonst. Alle Wünsche lösen sich bei demjenigen ganz von selbst auf, dessen Wünsche vollständig zufriedengestellt sind und der vollkommen ist. Der Befreite wird einfältig, dreifältig, fünffältig, siebenfältig, neunfältig, elffältig, einhundertundelffältig, zwanzigtausendfältig! ER begibt sich vom Ufer der Dunkelheit ans andere Ufer (des Lichtes). Dort ist andauernde Erleuchtung und immer Tag. Furchtlosigkeit kennzeichnet den Zustand der BRAHMAN-WONNE. Selbst die Götter fürchten ihn (den Befreiten); selbst INDRA und PRAJAPATI können ihn, den zum SELBST-Herrscher werdenden, nicht zerstören. Der Herzensknoten ist durchtrennt, alle Zweifel sind verschwunden und jegliche (relative) Handlung erlischt, wenn DAS gesehen wird, was das Höchste und das Tiefste ist. Seine Lebensgeister verscheiden nicht, vielmehr versammeln sie sich hier. Schon BRAHMAN seiend, wird Er nun BRAHMAN Selbst. Er macht alles, Er ist der Schöpfer von allem, das Universum ist Ihm, Er Selbst ist das Universum. Dies ist der Höchste Schatz. Die befreiten Seelen betreten das ALL, sie treten in BRAHMAN ein und sind von der sterblichen Natur befreit. Die gesamte Konstitution der Individualität wird mit dem Höchsten UNZERSTÖRBAREN vereinigt. Wie die Flüsse, ihre Namen und Formen verlierend, in das Meer eintreten, so erreicht der Weise, von Name und Form befreit, das TRANSZENDENTALE GÖTTLICHE SEIN. Das ist UNSTERBLICHKEIT."

Dies ist die UNMITTELBARE BEFREIUNG (SADYOMUKTI), die, - aufgrund der Auflösung durch AVIDYA (Unwissenheit), KAAMA (Wunsch) und KARMA aufgebauten Persönlichkeits-Fabrik -, augenblickliche Erfahrung des Absoluten.KARMA ist des Wunsches Kind, welches erst zufriedengestellt wird, wenn seine Quelle, - die Unwissenheit, -durch die Verwirklichung BRAHMANS, - die Unübertroffene VOLLKOMMENHEIT -, vernichtet wird. Wie kann durch das Wissen um eine Sache, die andere erreicht werden? Erreichen und Wissen sind hier dasselbe, sie sind selbst-identisch. Das Höchste BRAHMAN ist ALLES.

SADYOMUKTI ist die Prozeßlose Unmittelbare Erfahrung BRAHMANS, die aufgrund der Gewöhnung an die nicht-duale Erkenntnis des SELBST raum- und zeitlos stattfindet. Es ist nur wenigen Auserlesenen vergönnt, BRAHMAN auf diese Weise zu verwirklichen, da die Mehrzahl der Anwärter ohne eine Art von objektivem Inhalt in ihren MEDITATIONEN nicht fortschreiten können. Die schnelle und plötzliche Erleuchtung im SADYOMUKTI ist eine einzigartige Erfahrung, die den relativen Vorstellungen hinsichtlich ISHVARA (GOTT mit Eigenschaften), JIVA (indiv. Seele) und JAGAT (Welt) ein Ende bereiten. Somit gibt es in der BEFREIUNG weder die stufenweise Erfahrung von Erscheinungen noch das Ruhen im Reich ISHVARAS oder BRAHMALOKA. BEFREIUNG ist das sofortige SEIN BRAHMANS.

Fortschreitende Befreiung

Wir finden in den UPANISHADEN Andeutungen zu KRAMA-MUKTI oder dem fortschreitenden Prozeß der Seelen-Befreiung.

Entsprechend den BRAHMA-SUTRAS (Aphorismen zur Beschreibung BRAHMANS) werden nur diejenigen durch das ÜBERMENSCHLICHE WESEN zu BRAHMALOKA (Wohnstätte BRAHMANS) geführt (siehe auch die CHHANDOGYA- und die BRIHADARANYAKA-UPANISHAD ), die keinerlei Symbol oder PRATIKA in ihrer MEDITATION auf das Qualifizierte BRAHMAN benutzen. Diejenigen, die auf Symbole meditieren, haben ihre Erkenntnis auf das Symbol reduziert, denn es ist die Regel, daß die Erfahrung identisch mit der Art der MEDITATION ist, so daß derjenige, der auf ein Symbol meditiert, BRAHMALOKA (Wohnstätte BRAHMAS) nicht erreichen kann. Die Verehrer des 'PANCHAGNIS' oder der '5 Feuer' (siehe auch CHHANDOGYA UPANISHAD ) jedoch gelangen zum BRAHMALOKA, von wo sie wieder zurückkehren müssen und somit das HÖCHSTE BRAHMAN nicht erreichen können. Die in der MEDITATION verwendeten verschiedenen Symbole geben zu verschiedenen, mit ihnen korrespondierenden, Erfahrungen Anlaß. Der auf das Qualifizierte BRAHMAN Meditierende erreicht SAGUNA BRAHMAN (das Formhafte BRAHMAN) und fährt von dort aus weiter zum HÖCHSTEN (Formlosen) BRAHMAN (NIRGUNA BRAHMAN ). Wenn die SHRUTIS (Hl. Schriften) sagen, daß die befreiten Seelen bis zum Ende des Weltzyklus im BRAHMALOKA warten und am Ende der Zeit zusammen mit BRAHMA in das Höchste BRAHMAN eingehen, kann dies nur bedeuten, daß die Erfahrung in BRAHMALOKA

a) nur eine Stufe in der Abgeltung der Ergebnisse früherer Wünsche oder qualifizierter MEDITATIONEN ist,

oder

b) die Fortsetzung des Lebens aus einem früheren Existenzzustand aufgrund der Abgeltung der Wirkungen solcher Wünsche oder MEDITATIONEN bzw. relativer Erfahrungen ist, welche die Ursachen der Erfahrung von BRAHMALOKA sind, und wo nichts mehr vorhanden ist, was die Seele an relative Erfahrungen bindet, so daß sie BRAHMALOKA transzendieren und das ABSOLUTE verwirklichen kann. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Seele, trotz erreichter SELBST-ERKENNTNIS, auf das Erwachen einer anderen Person warten müßte. In dem Moment, wo die ERKENNTNIS aufsteigt, erfährt die Seele das ABSOLUTE und nichts, - selbst das gesamte Universum nicht - , kann sie dann von dieser Erfahrung abhalten.

Die BRAHMA-SUTRAS bemerken, daß die erlöste Seele in BRAHMALOKA ihren, wie auch immer befindlichen, Zweck allein durch Reinen WILLEN erreicht, ohne irgendein anderes Instrument oder operative Hilfe. Diese befreite Seele hat keinen anderen MEISTER (obwohl sie nicht im Sinne von ISHVARA allmächtig ist); sie ist so weit ihr eigener MEISTER, soweit ihre möglichen Erfahrungen gehen. Diese Seele kann mit oder ohne Körper existieren, ganz wie es ihr gefällt. Selbst der Körper, den sie durch ihren WILLEN annimmt, ist nur die GEIST-SUBSTANZ, die diese Form trägt; tatsächlich hat sie aber weder Körper noch Sinnesorgane, sondern nur diese GEIST-SUBSTANZ für sich selbst, über die sie diese Manifestationen zu verschiedenen Zeiten für bestimmte Zwecke annehmen kann. Die befreite Seele kann gleichzeitig, ihrem WILLEN gemäß, mehrere Körper annehmen und beseelen, und durch diese gleichzeitig arbeiten und sich erfreuen; sie kann jedes Wesen beeinflussen oder in ihm arbeiten und sich erfreuen, und zwar in jeder Welt, wie sie es mag, - denn sie ist nahezu so allmächtig und allwissend wie ISHVARA. Wahrnehmung von Verschiedenheit und Freuden in BRAHMALOKA gelten für jene, die nicht das siebteBHUMIKA oder ERKENNTNIS-Stufe erreicht haben. In einem anderen Zustand als dem des siebten BHUMIKA ist die Erkenntnis und die Macht einer befreiten Seele in BRAHMALOKA begrenzt und nicht absolut, da dort noch das Bewußtsein der Persönlichkeit oder Individualität besteht. Die MEDITATION auf das Qualifizierte BRAHMAN basiert auf der Erkenntnis der relativen Erscheinung des Höchsten BRAHMAN und führt somit zur begrenzten Erfahrung und nicht unmittelbar zum siebten BHUMIKA oder der ABSOLUTHEITS-ERFAHRUNG.