Kunstform und Yoga im indischen Kultbild
Der Indologe Heinrich Zimmer (1890-1943) verfasste in den Jahren 1924 und 1925 das Buch "Kunstform und Yoga im indischen Kultbild". Darin beschäftigt er sich mit dem Yantra und Mandala als klassische indische Kultbilder und ihrer Verwendung im Yoga als Hilfsmittel, um die Alleinheit zu erfahren und die Welt zu transzendieren.
Heinrich Zimmer befaßt sich detailliert mit den Kultbildern, die linear-geometrisierend (yantra), figural ausgefüllt (mandala) oder dreidimensional-plastisch (pratimä) sind. Mit Hilfe der tantrischen Texte entschlüsselt er die Formensprache und Symbolbedeutung der verschiedenen Vielecke, der konzentrischen Außenringe und des quadratischen Rahmens mit den vier »Toren«.
des buddhistischen Heiligtums Boro Budur (auf Java) zugrundeliegen. Durch die Skulpturen wird Boro Budur zu einem dreidimensionalen Mandala. Um die Alleinheit
Heinrich Zimmer schreibt: "Für die indische Kunst ist der Mensch Gott, und sie ist geschaffen, damit er es erfahre und ihrer nicht mehr bedürfe. (...), indische Kunst [will] von innen geschaut sein."
1926 veröffentlichte dieses Buch die Frankfurter Verlags-Anstalt Berlin. Im Suhrkamp Verlag wurde das bis dahin vergriffene Werk 1987 erneut aufgelegt. Heinrich Zimmer schrieb über dieses Buch: "Ich schrieb das Buch nicht für Fachgelehrte und auch nicht als Beitrag zu Spezialuntersuchungen über die Materie. Ich mußte es schreiben, um zu mir selbst und auf meinen richtigen Weg zu gelangen. Es gewann mir viele Freunde, von denen ich manche persönlich kenne. Als erste Studie über Mandalas und ähnliche Diagramme zog es die Aufmerksamkeit von C. G. Jung auf sich; andererseits spürten die ausgezeichneten Archäologen der französischen Schule, daß hier etwas im Prinzip Neues geboten wurde."
Hier folgend findest Du alle Kapitel dieses Buches.
Heinrich Zimmer, "Kunstform und Yoga im indischen Kultbild (1987):
- Kapitel 2: Yoga und figurales Kultbild
- Kapitel 3: Yoga und lineares Kultbild - Yantra und Mandala
- Kapitel 4: Zeichensprache und Proportion im Kanon indischer Kunst
- Kapitel 5: Der Ort des Kultbildes in der Welt des Gläubigen
Literatur
- Notizen zu einem Lebenslauf, postum erschienen in: Merkur 7, 1953, I, S. 39 ff.