Bad Meinberg
Bad Meinberg: Ortsteil von Horn-Bad Meinberg in Nordrein-Westfalen, Kreis Lippe, im schönen Teutoburger Wald. Kurort, spiritueller Kraftort. Umgeben von wunderschöner Natur. Bekannt für Moorheilbäder, Kohlensäurebäder, mehrere Heilwässer. Dort ist auch der größte Ashram von Yoga Vidya beheimatet.
Geschichte von Bad Meinberg
- 978 Erste Erwähnung unter dem Namen curia meginbergen
- Seit dem 13. Jahrhundert: Meinberg ist Teil der Grafschaft Lippe
- 1676 Erste Erwähnung als Heilbad durch Andreas von Keil, genannt Cunaeus. Dieser empfiehlt den Meinberger Gesundbrunnen
- 1762 Dr. med. Johann Erhard Trampel (1737-1817) erhält vom Graf Simon August den Auftrag, Meinberg für die Tauglichkeit als Kurort zu untersuchen
- 1767 Durch Verfügung des Grafen wird Bad Meinberg Curort. In diesem Jahr schon 413 Kurgäste
- 1770 Errichtung des Historischen Kurpark (Barock-Stil)
- 1770 Errichtung des Logierhauses "Stern", 1775 "Rose"
- Um 1800: Unter dem Einfluss der Franzosen, welche Moorbäder lieben, wird Bad Meinberg zum Moorkurort
- 1903 Meinberg wird aufgrund fürstlicher Order Bad Meinberg
- 1933 Bad Meinberg wird Lippisches Staatsbad
- 1947 Nach 800 Jahren endet die Selbständdigkeit Lippes. Lippe und damit auch Bad Meinberg wird Teil von Nordrhein-Westfalen
- 1950-1985 Blütezeit des Kurbetriebs: Der Vielländerpark Silvatikum wird angelegt, viele Pensionen eröffnen, 7 große Kurkliniken werden errichtet
- 1970 Aus Horn und Bad Meinberg wird, unter Eingemeindung vieler Dörfer in der Umgebung, die Stadt Horn-Bad Meinberg
- Seit 1995 Rückgang des Kurbetriebs
- 2003 Von den 7 Kliniken verbleiben Kurklinik Schanzenberg, Roseklinik, Brunnenklinik
- 2003 Yoga Vidya e.V. erwirbt die ehemalige Kurklinik Silvatikum und verlegt seinen Hauptsitz nach Bad Meinberg
- 2009 Yoga Vidya erwirbt die ehemalige Parkklinik; das weltweit größte Yoga und Ayurveda Seminarhaus außerhalb von Indien entsteht
Wallfahrtsort Bad Meinberg
Der Pilgerweg nach Santiago de Compastella ist nicht nur für Katholiken oder Christen, sondern für spirituell suchende Menschen aller Richtungen ein Begriff, schon lange bevor Hape Kerkeling (ein Buddhist) das Buch "Ich bin dann mal weg" veröffentlichte, das über 100 Wochen Platz 1, der Bestseller Sachbücher anführte. Die Wallfahrt gilt in nahezu allen religiösen Traditionen als eine wertvolle spirituelle Praxis. Die alten Griechen pilgerten nach Epidauros, Delphi und Ephesos, die Juden bereits vor über 3000 Jahren nach Jerusalem. Für die Christen wurden die Wirkungsstätten Jesu zum Heiligen Land zu wichtigen Wallfahrtszielen. Eine Pilgerreise war damals sehr gefährlich und dauerte oft Jahre, wenn man zu Fuß von Mitteleuropa aus versuchte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth zu erreichen. Die größten Wallfahrtsorte der Katholiken sind Guadalupe (Mexico), Rom (Italien), Lourdes (Frankreich), Fatima (Portugal), Tschenstochau (Polen), Medjugorje (Bosnien-Herzegowina) und im deutschsprachigen Raum Altötting und Kevelaer. Die fünfte Säule des Islam (Haddsch) verpflichtet den frommen Muslim, wenigstens einmal im Leben nach Mekka zu pilgern. Die wichtigsten Pilgerorte der Buddhisten sind Lumbini, wo Siddharta geboren wurde, Bodh Gaya, dem Ort seiner Erleuchtung und Sarnath, wo der Buddha seine erste Predigt hielt. Der heiligste Wallfahrtsort der Hindus ist sicherlich Varanasi (= Benares) und für einen Yogi in der Tradition von Swami Sivananda ist es Rishikesh, weil Sivananda dort wirkte und die Divine Life Society gründete.
In Europa ist Bad Meinberg mittlerweile zum größten Wallfahrtsort für Yogis avanciert. Zehntausende kommen jedes Jahr hierher um Seminare zu besuchen oder einfach nur um Kraft zu tanken. Die beliebtesten Verkehrsmittel um nach Bad Meinberg zu kommen sind neben dem Auto auch der Zug, meist verbunden mit einer Abholung vom Bahnhof. Diese Weise in die Yogastadt zu kommen ist schnell und bequem. Schnelligkeit und Bequemlichkeit sind aber nicht die besten Begleiter auf dem spirituellen Weg, im Gegenteil: Die selbstverwirklichten Meister aller Traditionen empfehlen uns Askese (Tapasya) und Entschleunigung, verbunden mit Achtsamkeit und dem Motto: "Der Weg ist das Ziel".
Warum also nicht einmal vom Bahnhof Horn, die 3,9 km bis zum Seminarhaus zu Fuß gehen? Das würde der Umwelt gut tun (CO2 einsparen) und kann sogar als spirituelle Praxis (Karma-Yoga), den Weg für eine Gotteserfahrung ebnen. Beim Gehen wiederhole ich ein Mantra und habe den freien Himmel über mir, anstelle eine Autodaches. Wenn ich so nach 45 Minuten Fußmarsch am Seminarhaus ankomme, dann bin ich erstmal meinen Füßen dankbar, dass sie mich so weit getragen haben. Ich bin glücklich, dass ich meinen Körper bereits auf dem Weg spüren konnte und mit Mutter Erde in Berührung blieb. Daher freue ich mich bei der Ankunft im Haus Yoga-Vidya gleich doppelt. Vielleicht weil mir ein wenig vom Glück der religiösen Pilger aller Zeiten zuteil geworden ist. Es ist beschaulich allein zu gehen und dabei ein Mantra zu wiederholen, macht aber auch geistige Freude, wenn man einen Yogi oder eine Yogini an seiner Seite hat. Wer diese 4 km schon einmal zu Fuß gegangen ist, hat vielleicht wie ich, beim Gehen dieses sich steigernde Glücksgefühl empfunden, je mehr man sich dem Seminarhaus nähert. Der Weg wird nämlich immer schöner. Sobald man die Bahnhofstraße hinter sich hat und der Kreisel erscheint, erwartet einen die verkehrsberuhigte Fußgängerzone und im Anschluss daran der historische Kurpark bis man schließlich das Haus Shanti erreicht und der Anblick der Chakrapyramide das Herz höher schlagen lassen.
So möchte ich auch allen die in diesem Jahr in die Yogastadt Bad Meinberg pilgern werden "Ultreia" zu rufen, wie es die Pilger auf dem Jakobsweg seit über 1000 Jahren tun. Es bedeutet "Vorwärts! Weiter!"