Kaupina
Kaupina (Sanskrit: कौपीन kaupīna n.) Lendenschurz. Kaupina heißt, eine leichte Bekleidung, wird meistens im Deutschen als Lendenschurz übersetzt, was wie eine Art Unterhose ist, ohne dass man eine Überhose trägt. In früheren Zeiten haben die Asketen öfter entweder vollkommen nackt gelebt, um zu zeigen, dass sie auf alles verzichten, auf jegliche Kleidung. Kleidung ist Körperschmuck. Wozu braucht man Körperschmuck? Oder falls das irgendwo nicht als züchtig galt, wurde das ersetzt durch Kaupina, einen Lendenschurz.
In unseren Breiten ist das sicher nicht ganz angemessen. In Indien gibt es bis heute auch unter den Asketen, unter den Yoga-Übenden, die im Himalaya wohnen, solche, die nur ein Kaupina tragen. Natürlich vermehrt im Sommer als im Winter. Traditionellerweise waren ja die Inder, früher auch die Frauen, recht leicht bekleidet. In jahrhundertelanger Herrschaft durch die Moslems haben die Frauen letztlich angenommen, dass sie züchtig, immer nur mit langen Ärmeln, bekleidet herumlaufen dürfen. In Südindien ist es bis heute üblich, in die wichtigeren Tempel darf man nur hineingehen, wenn man einen nackten Oberkörper hat. Eine Kleidung am Oberkörper – für Männer natürlich nur – gilt als unzüchtig.
Das ist entgegengesetzt, wenn du probieren würdest, in eine katholische Kirche mit nacktem Oberkörper zu gehen, würdest du vermutlich gebeten werden, wieder rauszugehen. So sind die Gepflogenheiten unterschiedlich. Und öfters mal in den vielen Geschichten, die auch Swami Sivananda z.B. erzählt in seinem Buch „Inspirierende Geschichten“ oder „Parabeln“, da spielt Kaupina auch eine bestimmte Rolle. Zum Teil unterhält sich das Kaupina mit anderen Kleidungsstücken. (Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Katha)