Siddhi
Siddhi (Sanskrit: siddhi f. "Vollendung") Siddhi ist aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt
- 1. übernatürliche Kraft
- 2. Vollendung
- 3. Erfolg
welche/n man durch die spirituelle Praxis erlangt.
Die Beschreibung von Sidhi
Der Begriff Siddhi stammt aus dem Mahabharata. Im Pancatantra bezeichnet es jede Art von ungewöhnlicher Eigenschaft oder Fähigkeit. Als juristischer Begriff im Manusmriti, verweist sie auf die Begleichung einer Schuld. Im tantrischen Buddhismus, der Samkhya Karika und Tattva Samasa bezieht es sich speziell auf den Erwerb von übernatürlichen Kräften durch psychische oder magische Mittel. Dazu gehören Hellsehen, Levitation, Bilokation, Materialisierung, Telepathie, den Körper auf die Größe eines Atoms verkleinern, Zugang haben zu Erinnerungen früherer Inkarnationen oder Leben, etc. Der Begriff wird in diesem Sinne auch in der Sarva-Darsana-Samgraha von Madhvacharya verwendet (1238 -1317).
In Patanjali Yoga Sutras IV.1 heißt es:
janma auṣadhi Mantra tapah samādhijāḥ siddhayaḥ
„Vollendung kann durch Geburt, die Verwendung von Kräutern, Beschwörungen, Selbstdisziplin oder Samadhi erreicht werden.“
Die fünf Siddhis des Yoga
In der Bhagavata Purana werden die fünf Siddhis des Yoga wie folgt beschrieben: • tri-kāla-jñatvam: Wissen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft • advandvam: das Aushalten von Hitze, Kälte und anderen Gegensätzen • para citta ādi abhijñatā: Kenntnis über den Geist von anderen • agni arka ambu viṣa ādīnām pratiṣṭambhaḥ: Einfluss auf Feuer, sonne, Wasser, Gift, etc. • aparājayah: Unbesiegbarkeit
Die acht Haupt Siddhis
Im Hinduismus unterscheidet man acht Siddhis (Ashta Siddhi): • Aṇimā: Verkleinerung des Körpers auf die Größe eines Atoms • Mahima: Unendliche Ausdehnung des Körpers • Garima: unendlich schwer werden • Laghima: beinahe schwerelos werden • Prāpti: unbeschränkten Zugang zu allen Orten haben • Prākāmya: Realisierung aller Wünsche • Iṣṭva: absolute Herrschaft • Vaśtva: die Macht, alles zu unterjochen
Die zehn Neben Siddhis
Gott Krishna beschreibt in der Bhagavata Purana die zehn Neben Siddhis als: • anūrmi-mattvam: Unbeinflusst von Hunger, Durst oder anderen körperlichen Bedürfnissen • dūra-śravaṇa: Weit entfernte Dinge hören • dūra-darśanam: Weit entfernte Dinge sehen • manaḥ-javah: den Körper an jeden gewünschten Ort versetzen (Teleportation) • kāma-rūpam: die gestalt jeder gewünschten Form annehmen • para-kāya praveśanam: das Eintreten in Körper anderer • sva-chanda mṛtyuh: Sterben, wenn man es möchte • devānām saha krīḍā anudarśanam: Das Erleben und die Teilnahme am Spiel der Götter • yathā sańkalpa saḿsiddhiḥ: Vollendung der eigenen Bestimmung • ājñā apratihatā gatiḥ: Aufträge oder Befehlen warden nicht behindert
Die Hindhu Götter mit Siddhi Eigenschaften
Die beiden hinduistischen Götter Ganesha und Hanuman sind im Besitz der acht Haupt Siddhis (ashtamahasiddhis) und können Zugang zu diesen Siddhis gewähren.