Kama Sutra

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Illustration zum Kamasutra, wahrscheinlich 19. Jh.

Kamasutra (Sanskrit: कामसूत्र kāmasūtra m.) Leitfaden (Sutra) der Erotik (Kama) und der Liebeskunst. Der Verfasser des Kama Sutra ist Vatsyayana, der vermutlich im 3. Jh. nach Chr. lebte.

Das Lehrbuch der Liebeskunst

Eine erstmalige Übersetzung des Kamasutra vom Sanskrit ins Englische wurde im Jahr 1884 von Richard F. Burton durchgeführt, wodurch sein Inhalt auch vermehrt der westlichen Welt zugänglich wurde. Das Kamasutra bietet auf enzyklopädische Weise das in einer langen Tradition der indischen Geschichte entstandene Wissen über Liebe und Sexualität dar. In sieben Hauptteilen handelt das Werk ab, was sich auf Geschlechtsverkehr, Partnerwahl, Verhalten zur eigenen Gattin, Verhalten zu den Gattinnen anderer, Prostitution und Geheimmittel (z.B. Aphrodisiaka) bezieht. Vermutlich gibt es eine Verbindung zwischen dem Kamasutra und der Tradition des Tantra, worin vielmals von einer Umwandlung von Sexualenergien gesprochen wird.

Kama als Lebenskunst im Kama Sutra

Sinnliches Genießen (Kama) stellt in der hinduistischen Tradition eines der drei Purusharthas (Lebensziele) dar. Die Entfaltung von Kama gilt im Kamasutra als Lebenskunst, die durch sein Studium erlernt werden kann. Eine detaillierte, im nüchternen und sachlich Stil geprägte Beschreibung macht dies möglich. Als Maßstab für das Stillen von Verlangen, insbesonders für die gehobene Bevölkerungsschicht, zählt hierbei die Kultur bei der Sinnesbefriedigung anstelle von maßlosen Exzessen. Das essentielle Grundprinzip im Kamasutra bezieht sich auf ein auf wechselseitigem Einverständnis beruhenden Aufeinander-Eingehen der Partner mit viel Gefühl. Ahimsa, also Aufzwingen, gar mit Gewalt, ist hierbei also Tabu. Die sattwige Sinnesbefriedigung steht zentral.

Siehe auch

Literatur