Mandala: Unterschied zwischen den Versionen

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*orange: Energie, dynamische Kraft, Strebsamkeit, Mut
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*grün: Natur, Gleichgewicht, Wachstum und Hoffnung. [http://my.yoga-vidya.org/profiles/blogs/mandalas-1]
*grün: Natur, Gleichgewicht, Wachstum und Hoffnung. [http://my.yoga-vidya.org/profiles/blogs/mandalas-1]
Mandalas werden vor allem im Buddhismus verwendet, im Hinduismus werden Yantras benutzt.
==Mandalas im Buddhismus==
===Vajrayana Buddhismus in Tibet===
Das tibetische Mandala ist ein Mittel, um Weisheit und Mitgefühl zu erlangen, und dient dazu, Menschen auf dem Weg der Erleuchtung zu leiten. Die Mönche meditieren über das Mandala, indem sie es sich als dreidimensionales Gebilde vorstellen. Mandalas sind somit meist zweidimensionale Darstellungen dreidimensionaler geistiger Objekte. Die Visualisierung fördert die geistige Konzentrationsfähigkeit des Praktizierenden. Auch wird dabei die Ich-Anhaftung, die im Buddhismus als Ursache allen Leids gesehen wird, mehr und mehr aufgelöst.
Das Mandala spiegelt die Essenz der Vajrayana Lehren. Jedes einzelne Detail ist durch die Tradition festgelegt und trägt eine bestimmte symbolische Bedeutung, oft auf mehr als einer Ebene. Das Mandala stellt sowohl die Natur der Erfahrung als auch die Komplexität des erleuchteten und des verwirrten Geistes dar. Es wird als ein Ort betrachtet, der getrennt und geschützt vom immerwährenden Wandel und der Unreinheit der äußeren Welt des Samsara ist, und wird deshalb auch als „Buddhafeld“ oder Ort des Nirvana und Friedens angesehen.
Im Vajrayana Buddhismus wurden die Sandmandalas entwickelt:
Nachdem ein besonderes Mandala ausgewählt wurde, beginnen die Mönche damit, mit heiligen Gesängen und Rezitationen jenen Ort zu weihen, an dem das Mandala gestaltet werden soll. Als nächstes skizzieren sie das Mandala aus der Erinnerung heraus auf einer speziell dafür angefertigten Ebene und füllen es dann sorgfältig mit buntem Sand aus. Traditionell arbeiten vier Mönche an einem Mandala, das entsprechend in vier Viertelkreise aufgeteilt wird. Das Mandala wird vom Zentrum beginnend nach außen aufgebaut. Während der Arbeit an dem Mandala singen und meditieren die Mönche, um die himmlischen Energien und den Segen der Gottheiten anzurufen. Nach Vollendung wird das Mandala geweiht.
Sandmandalas werden nur für eine begrenzte Zeit erschaffen. Nach oft tage- oder wochenlanger Arbeit wird der Sand während einer Zeremonie, in dem die Mönche tiefe Klänge ertönen lassen, auf einen Haufen zusammengekehrt und in fließendes Wasser (einen Bach oder einen Fluss) ausgeschüttet, um die Segnungen des Mandalas mit allem zu teilen. Dies symbolisiert die Vergänglichkeit des Lebens und das Ideal der Entsagung von der materiellen Welt.
Buddhistische Schriften erklären, dass Sandmandalas positive Energien aussenden. Beruhend auf der zentralen Bedeutung der Vier Edlen Wahrheiten gründen fast alle tibetischen Mandalas auf der Zahl vier (oder dem Quadrat) und ihren Vielfachen (8, 16 usw.). Von jedem Mönch eines tibetisch-buddhistischen Klosters wird erwartet, dass er während seiner Ausbildung die Konstruktion von Mandalas erlernt.
Das Mandala stellt Weisheit und Unbeständigkeit dar. Der äußere Ring symbolisiert normalerweise Weisheit bzw. die Ermahnung, sich immer an den Tod zu erinnern und die Unbeständigkeit des Samsara, die Vergänglichkeit des Lebens, zu erkennen. Innerhalb dieses Ringes befinden sich die Mauern des Mandala Palastes (das Quadrat), der von Gottheiten und Buddhas bewohnt und vom sogenannten Reinen Land umgeben wird. Der Mittelpunkt repräsentiert den Samen oder das Zentrum des Universums.
Eine bekannte Mandala-Form ist das Mandala der „Fünf Buddhas“, in dem archetypische Buddha-Gestalten verschiedene Aspekte der Erleuchtung verkörpern. Ihre bildliche Darstellung ist von der jeweiligen buddhistischen Schule und sogar von dem bestimmten Zweck des Mandalas abhängig. Ein verbreitetes Mandala dieser Art ist das der „Fünf Weisheitsbuddhas“. Wenn es gemeinsam mit dem Mandala der „Fünf Weisheitskönige“ abgebildet wird, bilden sie das „Mandala der zwei Reiche“.
===Andere Länder===
Im chinesisch-japanischen Kulturraum bestehen Mandalas oft aus Schriftzeichen anstatt aus Bildern.
====Shingon Buddhismus====
Dieser japanische Zweig des Mahayana Buddhismus benutzt Mandalas regelmäßig in seinen Ritualen. Als Shingon Gründer Kukai von seiner Ausbildung in China zurückkam, brachte er zwei Mandalas mit, die ins Zentrum der Shingon Rituale rückten: das „Mandala des Mutterschoß-Reiches“ und das „Mandala des Diamantreiches“. Diese zwei Mandalas werden für die Initiierungsriten der Shingon-Studenten verwendet. So muss zum Beispiel jeder Student mit verbundenen Augen jeweils eine Blume auf jedes Mandala werfen. Der Bereich, auf dem die Blume landet, gibt Hinweise darauf, welcher Schutzgottheit der Neuling folgen sollte. Sandmandalas, die im tibetischen Buddhismus zu finden sind, werden im Shingon Buddhismus nicht verwendet.
====Nichiren Buddhísmus====





Version vom 9. Januar 2014, 16:28 Uhr

Mandala (Sanskrit मण्डल: „Kreis, Bogen, Kugel“, tib.: dkyil 'khor) besteht aus dem Wortstamm manda (welcher „Essenz“ bedeutet) und dem Suffix -la („Behältnis“). Somit ist Mandala „ein Gefäß, das die Essenz enthält“.

Der Begriff stammt aus der Hymnensammlung des Rigveda und bezeichnet dort die 10 Abschnitte (Liederkreise) des Werkes. Man glaubte, dass der Ursprung des Universums in diesen Hymnen liegt, deren heilige Klänge die genetische Struktur der Wesen und Dinge beinhalten. Hier sieht man schon die Bedeutung von „Mandala“ als Modell des Kosmos.

Neben diesem bekannteren Sinngehalt des Wortes bezeichnet Mandala auch die Bahn der Planeten oder den Umkreis und Einflussbereich eines Königs oder eines anderen Machthabers.

Als geometrische, traditionell meist runde, aber auch quadratische, Form ist das Mandala symmetrisch auf den Mittelpunkt hin ausgerichtet und dient der Meditation, Verinnerlichung und Konzentration. Es ist ein Symbol von Heilung, Ganzheit, Einheit und des Absoluten. Außerdem repräsentiert es die göttliche Ordnung des Universums, und erinnert uns so an unsere Beziehung zum Unendlichen, jene Welt, die sich innerhalb und über unseren Körper und unseren Geist hinaus ausdehnt.

Mandalas dienen als Sammelpunkte universeller Kräfte. Indem der Praktizierende geistig in das Mandala eintritt und sich auf das Zentrum hin bewegt, wird er durch die kosmischen Prozesse von Zerfall bzw. Auflösung und Wiedergeburt geleitet und zur Essenz der Realität geführt.

Chinesische, Japanische und tibetische Mandalas stellen im Wesentlichen zwei Aspekte des Universums dar: das Garbha-Dhatu (Sanskrit: “Mutterschoß-Welt” (Garbha: Keim, Embryo; Dhatu: essentieller Teil); japanisch: taizō-kai), in dem eine Bewegung vom Einen zum Vielen stattfindet, und das Vajra-Dhatu (Sanskrit: “Diamant-Welt” (Vajra: Diamant); japanisch: kongō-kai), mit der Bewegung vom Vielen zum Einen.

Jedes einzelne Element der Mandalas besitzt einen Sinn. So haben zum Beispiel folgende Formen die nachstehende Bedeutung:

  • der Kreis: Entfernung, Sicherheit, das Absolute
  • das Quadrat: Stabilität und Gleichgewicht
  • das Dreieck: Wasser, Vitalität und Wandlung
  • das Herz: Vereinigung, Sonne, Liebe und Glück
  • der Stern: das Geistliche und die Freiheit.

Beispiele für die Bedeutung der Farben sind:

  • weiß: Licht, Reinheit, Leere
  • schwarz: Tod, das Mysterium, Unwissen
  • grau: Weisheit und Erneuerung
  • blau: Frieden, Freude und Zufriedenheit
  • orange: Energie, dynamische Kraft, Strebsamkeit, Mut
  • grün: Natur, Gleichgewicht, Wachstum und Hoffnung. [1]

Mandalas werden vor allem im Buddhismus verwendet, im Hinduismus werden Yantras benutzt.

Mandalas im Buddhismus

Vajrayana Buddhismus in Tibet

Das tibetische Mandala ist ein Mittel, um Weisheit und Mitgefühl zu erlangen, und dient dazu, Menschen auf dem Weg der Erleuchtung zu leiten. Die Mönche meditieren über das Mandala, indem sie es sich als dreidimensionales Gebilde vorstellen. Mandalas sind somit meist zweidimensionale Darstellungen dreidimensionaler geistiger Objekte. Die Visualisierung fördert die geistige Konzentrationsfähigkeit des Praktizierenden. Auch wird dabei die Ich-Anhaftung, die im Buddhismus als Ursache allen Leids gesehen wird, mehr und mehr aufgelöst. Das Mandala spiegelt die Essenz der Vajrayana Lehren. Jedes einzelne Detail ist durch die Tradition festgelegt und trägt eine bestimmte symbolische Bedeutung, oft auf mehr als einer Ebene. Das Mandala stellt sowohl die Natur der Erfahrung als auch die Komplexität des erleuchteten und des verwirrten Geistes dar. Es wird als ein Ort betrachtet, der getrennt und geschützt vom immerwährenden Wandel und der Unreinheit der äußeren Welt des Samsara ist, und wird deshalb auch als „Buddhafeld“ oder Ort des Nirvana und Friedens angesehen. Im Vajrayana Buddhismus wurden die Sandmandalas entwickelt: Nachdem ein besonderes Mandala ausgewählt wurde, beginnen die Mönche damit, mit heiligen Gesängen und Rezitationen jenen Ort zu weihen, an dem das Mandala gestaltet werden soll. Als nächstes skizzieren sie das Mandala aus der Erinnerung heraus auf einer speziell dafür angefertigten Ebene und füllen es dann sorgfältig mit buntem Sand aus. Traditionell arbeiten vier Mönche an einem Mandala, das entsprechend in vier Viertelkreise aufgeteilt wird. Das Mandala wird vom Zentrum beginnend nach außen aufgebaut. Während der Arbeit an dem Mandala singen und meditieren die Mönche, um die himmlischen Energien und den Segen der Gottheiten anzurufen. Nach Vollendung wird das Mandala geweiht. Sandmandalas werden nur für eine begrenzte Zeit erschaffen. Nach oft tage- oder wochenlanger Arbeit wird der Sand während einer Zeremonie, in dem die Mönche tiefe Klänge ertönen lassen, auf einen Haufen zusammengekehrt und in fließendes Wasser (einen Bach oder einen Fluss) ausgeschüttet, um die Segnungen des Mandalas mit allem zu teilen. Dies symbolisiert die Vergänglichkeit des Lebens und das Ideal der Entsagung von der materiellen Welt. Buddhistische Schriften erklären, dass Sandmandalas positive Energien aussenden. Beruhend auf der zentralen Bedeutung der Vier Edlen Wahrheiten gründen fast alle tibetischen Mandalas auf der Zahl vier (oder dem Quadrat) und ihren Vielfachen (8, 16 usw.). Von jedem Mönch eines tibetisch-buddhistischen Klosters wird erwartet, dass er während seiner Ausbildung die Konstruktion von Mandalas erlernt. Das Mandala stellt Weisheit und Unbeständigkeit dar. Der äußere Ring symbolisiert normalerweise Weisheit bzw. die Ermahnung, sich immer an den Tod zu erinnern und die Unbeständigkeit des Samsara, die Vergänglichkeit des Lebens, zu erkennen. Innerhalb dieses Ringes befinden sich die Mauern des Mandala Palastes (das Quadrat), der von Gottheiten und Buddhas bewohnt und vom sogenannten Reinen Land umgeben wird. Der Mittelpunkt repräsentiert den Samen oder das Zentrum des Universums. Eine bekannte Mandala-Form ist das Mandala der „Fünf Buddhas“, in dem archetypische Buddha-Gestalten verschiedene Aspekte der Erleuchtung verkörpern. Ihre bildliche Darstellung ist von der jeweiligen buddhistischen Schule und sogar von dem bestimmten Zweck des Mandalas abhängig. Ein verbreitetes Mandala dieser Art ist das der „Fünf Weisheitsbuddhas“. Wenn es gemeinsam mit dem Mandala der „Fünf Weisheitskönige“ abgebildet wird, bilden sie das „Mandala der zwei Reiche“.

Andere Länder

Im chinesisch-japanischen Kulturraum bestehen Mandalas oft aus Schriftzeichen anstatt aus Bildern.

Shingon Buddhismus

Dieser japanische Zweig des Mahayana Buddhismus benutzt Mandalas regelmäßig in seinen Ritualen. Als Shingon Gründer Kukai von seiner Ausbildung in China zurückkam, brachte er zwei Mandalas mit, die ins Zentrum der Shingon Rituale rückten: das „Mandala des Mutterschoß-Reiches“ und das „Mandala des Diamantreiches“. Diese zwei Mandalas werden für die Initiierungsriten der Shingon-Studenten verwendet. So muss zum Beispiel jeder Student mit verbundenen Augen jeweils eine Blume auf jedes Mandala werfen. Der Bereich, auf dem die Blume landet, gibt Hinweise darauf, welcher Schutzgottheit der Neuling folgen sollte. Sandmandalas, die im tibetischen Buddhismus zu finden sind, werden im Shingon Buddhismus nicht verwendet.

Nichiren Buddhísmus

Siehe auch