Sünde: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sünde'''


::''"Das (siehe:) [[Gewissen]] wird durch menschliche Sünde und Schwäche getrübt(..) niedere Impulse. (..Indes:) er[[wecker|weckt]] und geschärft durch reines Verhalten und die [[Praxis]] ethischer Tugenden." ([[Swami]] [[Sivananda]])
==Swami Sivananda über Sünde==
Artikel aus dem Buch "Practice of [[Karma Yoga]]" von [[Swami Sivananda]]


::''"In der [[Bhagavad Gita]] liest man oft von [[Papa]], Sünden. Gerade im ersten Kapitel hat  [[Arjuna]] (..) große [[Angst]], Sünden auf sich zu laden. Und [[Krishna]] sagt zum Schluss: Sarvadharmam parityaja / Mam ekam sharanam vraja / Aham twa sarvapapebhyo / Mokshaishyami ma suksha //- Papa ebhyo = ich befreie dich von allen Sünden, sorge dich nicht.
===Sünde ist nur ein Fehler===
::''Krishna: (...)  In Menschen, die an Vergnügen und [[Macht]] hängen und deren Geist durch solche Lehren gelenkt wird, bildet sich nicht diese Bestimmtheit, die stets auf [[Meditation]] und [[Samadhi ]] ausgerichtet ist. (..) Ob wir nun [[mehr|reich]] werden, indem wir vierzehn Stunden am Tag [[arbeit]]en, sieben Tage in der Woche [[ohne]] Pause oder ob wir dafür [[Ritual]]e machen, das Ergebnis ist das gleiche, nämlich Bindung. (...) Es ist sicher [[sinn]]voll, irgendwie Buße zu tun, wenn man eine schlechte Handlung begangen hat - am besten natürlich gegenüber dem betroffenen Menschen. Man kann sich entschuldigen und versuchen, die Sache gutzumachen. Manchmal ist das nicht möglich, entweder weil der Mensch so böse ist, dass er einem nicht erlaubt, etwas zu tun oder weil er nicht in der Nähe ist und man nichts mehr mit ihm zu tun hat. Dann kann man stattdessen irgendeine Sühneübung dafür machen; von der [[Mimamsa]] Philosophie lernen. Solange wir noch nicht so weit sind, vollständig [[ego]]frei zu handeln, können wir uns wenigstens zu guten Handlungen motivieren, indem wir uns sagen, Schlechtes kommt nur auf uns zurück. Und umgekehrt lernen wir auch, nicht an anderen Rache zu üben. Im Alten Testament heißt es: „ ‚Mein ist die Rache‘, spricht der Herr“. Jemand, der eine schlechte Handlung ausführt, [[gerechtigkeit|richtet]] sich selbst zugrunde. So wie [[Jesus]] auch in einem der Evangelien sagt: „Es muss ja Übles kommen, aber wehe dem, durch den es kommt!“ (..) Wer uns gegenüber schlecht handelt, ist für uns zwar ein [[minister|Diener]] des [[Karma]]s, aber er selbst wird darunter leiden müssen, wenn er es bewusst macht. Nicht umsonst sagt Jesus noch am [[Kreuz]]: „Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun“. (...) Wir sollten [[Mitleid]] mit denjenigen haben, die uns [[asteya|bestehlen]] oder ungerecht behandeln. Sie richten sich selbst zugrunde und schaffen sich ihr eigenes Leiden. Uns geben sie Gelegenheit zu wachsen und sind das Werkzeug dafür, dass wir unser eigenes Karma ausarbeiten können. Wenn man das verstanden hat, gewinnt man auch eine gewisse [[Gelassenheit]]. (....) es gibt auch keine Handlung, (.) damit es uns im späteren Leben gut geht, sondern wir tun alles für andere Menschen oder als Diener [[Gott]]es (Wenn man anderen hilft, ist es [[Punya]].) aus: [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Journal/Yoga_Vidya_Journal_Nr_3_April2000.html#Purva_Mimamsa"]
Der unwissende Mensch sagt nur: „Ich bin ein großer Sünder.“ Dies ist ein schwerwiegender Fehler. Denke nie auch nur für einen Moment, dass du ein Sünder bist. Du bist das heiligste Etwas, du bist das ewig reine Atman. Die Sünde kann dich nicht berühren. Du stehst über Gut und Böse, Dharma und Adharam. Punya und Papa sind bloße geistige Erfindungen. Sünden sind nur Fehler. Ein unwissender Jiva begeht diese Fehler auf seiner Reise durch diese Welt aufgrund von Avidya. Durch Fehler wird er an Erfahrung reicher und schreitet auf seinem spirituellem Weg voran. Jeder Fehler ist dein bester Lehrer. Man muss durch Sünden und Fehler lernen. Diese Fehler sind unvermeidbar. Manche Menschen werden zum Opfer der Gedanken über die Sünde. Sie brüten ständig: „Wir sind große Sünder. Wir haben viele Verbrechen begangen.“ Dies ist ein großer Irrtum.


 
Sollten dich jemals Sorgen dieser Art beunruhigen, dann denke: „Ich mache OM Japa. Dies verbrennt alle alten sündigen Handlungen. Dies wird meinen Geist reinigen. Ich mache Tapas, faste und bin wohltätig. Dies sind alles großartige Reinigungsmittel. Ich werde immer reiner. Nichts kann mich nun berühren. Ich bin wie ein reinigendes Feuer. Ich bin zur heiligen Person geworden.“ Versichere dir immer, wenn solch negative Gedanken über die Sünde dich heimsuchen: „Ich bin Nitya Suddha, der ewig reine Atman.“


:''"was für mich gut ist - nicht für den anderen"; [[Martin Luther]]; vgl. evtl. [[Sinn|frei von selbstsüchtiger Motivation]].
Vernimm die versichernden Worte Krishnas aus der Gita: „ Auch wenn du der größte Sünder von allen bist, du wirst doch wahrlich mit dem Floß der Erkenntnis alle Sünden durchqueren. So wie das lodernde Feuer Öl zu Asche verbrennt, Oh Arjuna, so verbrennt das Feuer der Erkenntnis alle Handlungen zu Asche. Wahrlich, es gibt in dieser Welt keine Läuterung, die der Erkenntnis vergleichbar ist. Wer im Yoga vollkommen ist, findet sie zur rechten Zeit im Selbst.“ Kap. IV-36, 37, 38.
:''Beichte'' scheint ein Überbleibsel aus vorrematorischer [[Zeit]] hier im Yogawiki katholischerseits durchaus bisweilen als hilfreich empfundenund auch unter [[Freund]]en undin [[Familie]]n kann es gut tun, eigene [[Fehler]] zu sehen und auch [[erfolg|einmal zu erwähnen]]. [[Projektion]]en, nur murren und die Fehler der anderen zu sehen ist weniger hilfreich für einen selbst, klassisches [[Zitat]] "ich, [[wer bin ich]], richte nicht" (= be[[ruhe|ruhigend]])
 
 
:''[[Bibliotherapie|den Punkt verfehlen]]'', d.h. zu viel [[Text]]?
 
:''„Womit jemand sündigt, damit wird er auch bestraft." ([[Weisheit]] 11, 16)
 
:''"Es gibt nichts, was Sie tun könnten. Doch es gibt etwas, wovon Sie  lassen könnten. (..) Geben Sie den Irrglauben auf, daß Menschen im [[Bewußtsein]] sündigen. ([[Anthony de Mello]]) ?
 
 
Vgl.: [[Willigis Jäger]]:  ''Die Welle ist das Meer. Mystische Spiritualität.'' Freiburg: [[Herder-Verlag]] 2000. ISBN 3-451-05046-3, S. (folgt)


„Selbst wenn ein Mensch der größte Sünder ist, wenn er Mich mit ausschließlicher Hingebung verehrt, muss er als rechtschaffen angesehen werden, denn er hat richtig entschieden. Bald wird er rechtschaffen und erlangt ewigen Frieden; Oh Arjuna, verkünde, dass der, der an Mich glaubt, mit Sicherheit niemals zerstört wird. Denn wenn sie bei Mir Zuflucht suchen, werden auch die, die vielleicht in Sünde geboren wurden – Frauen, Baishyas (Angehörige der Kaste der Geschäftsleute) und auch Shudras (Bezeichnung eines Mitgliedes des vierten Standes, Dienende) das höchste Ziel erreichen. Um wieviel (leichter) (erreichen) dann Brahmanen und königliche fromme Heilige (das Ziel); da du auf diese unbeständige und unglückliche Welt gekommen bist, verehre Mich. Hefte deinen Geist auf Mich; sei Mir ergeben; opfere Mir; verneige dich vor Mir; wenn du so gänzlich mit Mir verbunden bist, und Ich dein höchstes Ziel bin, wirst du zu Mir kommen.“ Kap. IX-30-34.


===Siehe auch===
===Siehe auch===
* [[Yoga im Gefängnis]]
* [[Yoga im Gefängnis]]
* [[Entscheidung]]
* [[Entscheidung]]

Version vom 24. März 2013, 10:05 Uhr

Sünde

Swami Sivananda über Sünde

Artikel aus dem Buch "Practice of Karma Yoga" von Swami Sivananda

Sünde ist nur ein Fehler

Der unwissende Mensch sagt nur: „Ich bin ein großer Sünder.“ Dies ist ein schwerwiegender Fehler. Denke nie auch nur für einen Moment, dass du ein Sünder bist. Du bist das heiligste Etwas, du bist das ewig reine Atman. Die Sünde kann dich nicht berühren. Du stehst über Gut und Böse, Dharma und Adharam. Punya und Papa sind bloße geistige Erfindungen. Sünden sind nur Fehler. Ein unwissender Jiva begeht diese Fehler auf seiner Reise durch diese Welt aufgrund von Avidya. Durch Fehler wird er an Erfahrung reicher und schreitet auf seinem spirituellem Weg voran. Jeder Fehler ist dein bester Lehrer. Man muss durch Sünden und Fehler lernen. Diese Fehler sind unvermeidbar. Manche Menschen werden zum Opfer der Gedanken über die Sünde. Sie brüten ständig: „Wir sind große Sünder. Wir haben viele Verbrechen begangen.“ Dies ist ein großer Irrtum.

Sollten dich jemals Sorgen dieser Art beunruhigen, dann denke: „Ich mache OM Japa. Dies verbrennt alle alten sündigen Handlungen. Dies wird meinen Geist reinigen. Ich mache Tapas, faste und bin wohltätig. Dies sind alles großartige Reinigungsmittel. Ich werde immer reiner. Nichts kann mich nun berühren. Ich bin wie ein reinigendes Feuer. Ich bin zur heiligen Person geworden.“ Versichere dir immer, wenn solch negative Gedanken über die Sünde dich heimsuchen: „Ich bin Nitya Suddha, der ewig reine Atman.“

Vernimm die versichernden Worte Krishnas aus der Gita: „ Auch wenn du der größte Sünder von allen bist, du wirst doch wahrlich mit dem Floß der Erkenntnis alle Sünden durchqueren. So wie das lodernde Feuer Öl zu Asche verbrennt, Oh Arjuna, so verbrennt das Feuer der Erkenntnis alle Handlungen zu Asche. Wahrlich, es gibt in dieser Welt keine Läuterung, die der Erkenntnis vergleichbar ist. Wer im Yoga vollkommen ist, findet sie zur rechten Zeit im Selbst.“ Kap. IV-36, 37, 38.

„Selbst wenn ein Mensch der größte Sünder ist, wenn er Mich mit ausschließlicher Hingebung verehrt, muss er als rechtschaffen angesehen werden, denn er hat richtig entschieden. Bald wird er rechtschaffen und erlangt ewigen Frieden; Oh Arjuna, verkünde, dass der, der an Mich glaubt, mit Sicherheit niemals zerstört wird. Denn wenn sie bei Mir Zuflucht suchen, werden auch die, die vielleicht in Sünde geboren wurden – Frauen, Baishyas (Angehörige der Kaste der Geschäftsleute) und auch Shudras (Bezeichnung eines Mitgliedes des vierten Standes, Dienende) das höchste Ziel erreichen. Um wieviel (leichter) (erreichen) dann Brahmanen und königliche fromme Heilige (das Ziel); da du auf diese unbeständige und unglückliche Welt gekommen bist, verehre Mich. Hefte deinen Geist auf Mich; sei Mir ergeben; opfere Mir; verneige dich vor Mir; wenn du so gänzlich mit Mir verbunden bist, und Ich dein höchstes Ziel bin, wirst du zu Mir kommen.“ Kap. IX-30-34.

Siehe auch