Siddhi: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:
welche/n man durch die spirituelle Praxis erlangt.
welche/n man durch die spirituelle Praxis erlangt.


[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
{{dnf}}


__TOC__
== Die Beschreibung von Sidhi ==
Der Begriff Siddhi stammt aus dem Mahabharata. Im Pancatantra bezeichnet es jede Art von ungewöhnlicher Eigenschaft oder Fähigkeit. Als juristischer Begriff im Manusmriti, verweist sie auf die Begleichung einer Schuld.
Der Begriff Siddhi stammt aus dem Mahabharata. Im Pancatantra bezeichnet es jede Art von ungewöhnlicher Eigenschaft oder Fähigkeit. Als juristischer Begriff im Manusmriti, verweist sie auf die Begleichung einer Schuld.
Im tantrischen Buddhismus, der Samkhya Karika und Tattva Samasa bezieht es sich speziell auf den Erwerb von übernatürlichen Kräften durch psychische oder magische Mittel. Dazu gehören Hellsehen, Levitation, Bilokation, Materialisierung, Telepathie, den Körper auf die Größe eines Atoms verkleinern, Zugang haben zu Erinnerungen früherer Inkarnationen oder Leben, etc. Der Begriff wird in diesem Sinne auch in der Sarva-Darsana-Samgraha von Madhvacharya verwendet (1238 -1317).
Im tantrischen Buddhismus, der Samkhya Karika und Tattva Samasa bezieht es sich speziell auf den Erwerb von übernatürlichen Kräften durch psychische oder magische Mittel. Dazu gehören Hellsehen, Levitation, Bilokation, Materialisierung, Telepathie, den Körper auf die Größe eines Atoms verkleinern, Zugang haben zu Erinnerungen früherer Inkarnationen oder Leben, etc. Der Begriff wird in diesem Sinne auch in der Sarva-Darsana-Samgraha von Madhvacharya verwendet (1238 -1317).
Zeile 18: Zeile 17:


„Vollendung kann durch Geburt, die Verwendung von Kräutern, Beschwörungen, Selbstdisziplin oder Samadhi erreicht werden.“
„Vollendung kann durch Geburt, die Verwendung von Kräutern, Beschwörungen, Selbstdisziplin oder Samadhi erreicht werden.“
Inhalt
1 Die fünf Siddhis des Yoga
2 Die acht Haupt Siddhis
3 Die zehn Neben Siddhis
4 Die Hindhi Götter mit Siddhi Eigenschaften




Die fünf Siddhis des Yoga
== Die fünf Siddhis des Yoga ==
In der Bhagavata Purana werden die fünf Siddhis des Yoga wie folgt beschrieben:
In der Bhagavata Purana werden die fünf Siddhis des Yoga wie folgt beschrieben:
•  tri-kāla-jñatvam: Wissen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft  
•  tri-kāla-jñatvam: Wissen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft  
Zeile 35: Zeile 28:




Die acht Haupt Siddhis
== Die acht Haupt Siddhis ==
Im Hinduismus unterscheidet man acht Siddhis (Ashta Siddhi):
Im Hinduismus unterscheidet man acht Siddhis (Ashta Siddhi):
•  Aṇimā: Verkleinerung des Körpers auf die Größe eines Atoms  
•  Aṇimā: Verkleinerung des Körpers auf die Größe eines Atoms  
Zeile 47: Zeile 40:




Die zehn Neben Siddhis
== Die zehn Neben Siddhis ==
Gott Krishna beschreibt in der Bhagavata Purana die zehn Neben Siddhis als:
Gott Krishna beschreibt in der Bhagavata Purana die zehn Neben Siddhis als:
•  anūrmi-mattvam: Unbeinflusst von Hunger, Durst oder anderen körperlichen Bedürfnissen  
•  anūrmi-mattvam: Unbeinflusst von Hunger, Durst oder anderen körperlichen Bedürfnissen  
Zeile 62: Zeile 55:




Die Hindhu Götter mit Siddhi Eigenschaften
== Die Hindhu Götter mit Siddhi Eigenschaften ==
Die beiden hinduistischen Götter Ganesha und Hanuman sind im Besitz der acht Haupt Siddhis (ashtamahasiddhis) und können Zugang zu diesen Siddhis gewähren.
Die beiden hinduistischen Götter Ganesha und Hanuman sind im Besitz der acht Haupt Siddhis (ashtamahasiddhis) und können Zugang zu diesen Siddhis gewähren.
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
{{dnf}}

Version vom 27. Juli 2012, 11:29 Uhr

Siddhi (Sanskrit: siddhi f. "Vollendung") Siddhi ist aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt

welche/n man durch die spirituelle Praxis erlangt.


Die Beschreibung von Sidhi

Der Begriff Siddhi stammt aus dem Mahabharata. Im Pancatantra bezeichnet es jede Art von ungewöhnlicher Eigenschaft oder Fähigkeit. Als juristischer Begriff im Manusmriti, verweist sie auf die Begleichung einer Schuld. Im tantrischen Buddhismus, der Samkhya Karika und Tattva Samasa bezieht es sich speziell auf den Erwerb von übernatürlichen Kräften durch psychische oder magische Mittel. Dazu gehören Hellsehen, Levitation, Bilokation, Materialisierung, Telepathie, den Körper auf die Größe eines Atoms verkleinern, Zugang haben zu Erinnerungen früherer Inkarnationen oder Leben, etc. Der Begriff wird in diesem Sinne auch in der Sarva-Darsana-Samgraha von Madhvacharya verwendet (1238 -1317).

In Patanjali Yoga Sutras IV.1 heißt es:

    janma auṣadhi Mantra tapah samādhijāḥ siddhayaḥ

„Vollendung kann durch Geburt, die Verwendung von Kräutern, Beschwörungen, Selbstdisziplin oder Samadhi erreicht werden.“


Die fünf Siddhis des Yoga

In der Bhagavata Purana werden die fünf Siddhis des Yoga wie folgt beschrieben: • tri-kāla-jñatvam: Wissen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft • advandvam: das Aushalten von Hitze, Kälte und anderen Gegensätzen • para citta ādi abhijñatā: Kenntnis über den Geist von anderen • agni arka ambu viṣa ādīnām pratiṣṭambhaḥ: Einfluss auf Feuer, sonne, Wasser, Gift, etc. • aparājayah: Unbesiegbarkeit


Die acht Haupt Siddhis

Im Hinduismus unterscheidet man acht Siddhis (Ashta Siddhi): • Aṇimā: Verkleinerung des Körpers auf die Größe eines Atoms • Mahima: Unendliche Ausdehnung des Körpers • Garima: unendlich schwer werden • Laghima: beinahe schwerelos werden • Prāpti: unbeschränkten Zugang zu allen Orten haben • Prākāmya: Realisierung aller Wünsche • Iṣṭva: absolute Herrschaft • Vaśtva: die Macht, alles zu unterjochen


Die zehn Neben Siddhis

Gott Krishna beschreibt in der Bhagavata Purana die zehn Neben Siddhis als: • anūrmi-mattvam: Unbeinflusst von Hunger, Durst oder anderen körperlichen Bedürfnissen • dūra-śravaṇa: Weit entfernte Dinge hören • dūra-darśanam: Weit entfernte Dinge sehen • manaḥ-javah: den Körper an jeden gewünschten Ort versetzen (Teleportation) • kāma-rūpam: die gestalt jeder gewünschten Form annehmen • para-kāya praveśanam: das Eintreten in Körper anderer • sva-chanda mṛtyuh: Sterben, wenn man es möchte • devānām saha krīḍā anudarśanam: Das Erleben und die Teilnahme am Spiel der Götter • yathā sańkalpa saḿsiddhiḥ: Vollendung der eigenen Bestimmung • ājñā apratihatā gatiḥ: Aufträge oder Befehlen warden nicht behindert


Die Hindhu Götter mit Siddhi Eigenschaften

Die beiden hinduistischen Götter Ganesha und Hanuman sind im Besitz der acht Haupt Siddhis (ashtamahasiddhis) und können Zugang zu diesen Siddhis gewähren.