Rakshasa: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rakshasa''' ([[Sanskrit]]: राक्षस rākṣasa ''adj.'' u. ''m.'') den Dämonen ([[Rakshas]]) eigen, dämonisch, böse; [[Dämon]], böser Geist; eine Form der Eheschließung ([[Vivaha]]). | '''Rakshasa''' ([[Sanskrit]]: राक्षस rākṣasa ''adj.'' u. ''m.'') den Dämonen ([[Rakshas]]) eigen, dämonisch, böse; [[Dämon]], böser Geist; eine Form der Eheschließung ([[Vivaha]]). | ||
Ein Rakshasa heißt zu „einem Raksha“ bzw. zu Rakshas gehörig, etwas das wie ein Raksha, wie Rakhas ist. https://wiki.yoga-vidya.de/Rakshasa. Raksha kann heißen bewachen, aufpassen. Raksha ist der Name für eine Gruppe von Astralwesen bzw. Engel. Je nach Schriften sind die Rakshasas entweder Dämonen ähnlich wie Asuras. Manchmal sind sie jedoch ähnlich wie die Yakshas freundliche Geister. Man kann die Verwendung des Begriffs Rakshasas also in drei Gruppen einteilen: (1) Rakshasas als Dämonen, Gegenspieler der Götter. (2) Wohlwollende Schutzgeister bzw. Halbgötter bzw. Engelswesen, die meist an einem bestimmten Ort als Schutzgeister da sind (3) Rakshasas als schalkhafte Nachtwesen, die an einem bestimmten Ort bzw. Region sind, Menschen erschrecken und auch stören können. Rakshasa ist auch eine bestimmte Form der Brautwahl bzw. Eheschließung (Vivaha) nämlich das Rauben der Braut, oft mit Einverständnis der Braut. Im alten Indien gab es mehrere Formen der Brautwahl, Vivaha. Zum einen haben die Eltern die Partner bestimmt. Dann gab es Svayamvara, d.h. die Braut wählt den Bräutigam. Als drittes gab es Rakshasa, d.h. der Bräutigam „wählt“ die Braut, indem er sie entführt, raubt. Erfahre in diesem Vortragsvideo einiges über die Wortbedeutung des Sanskritbegriffs Rakshasa. | |||
==Sukadev über Rakshasa== | |||
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Rakshasa''' | |||
Rakshasa kann vielerlei Bedeutung haben. Zum einen sind Rakshasas bei den Astralwesen solche, die nicht positive Schwingung haben. Man kann sagen, auf dieser physischen Welt gibt es ja auch Menschen, die eher freundlich sind und solche, die unfreundlich sind. Ebenso gibt es auch auf der Astralwelt eher freundliche und unfreundliche Geister, kann man sagen. Rakshasa ist dann eher ein unfreundlicher Geist. Aber ich bin jetzt kein Befürworter der dualistischen Weltanschauung, wo es heißt, es gibt Gute und es gibt Böse. In Wahrheit gibt es nur Brahman und Brahman drückt sich aus in dieser Welt. Es gibt Purusha und Prakriti, es gibt Brahman und Maya. Wo ist da der Raum für gut und schlecht? Aber es gibt bestimmte Aspekte, die man nennen kann als nicht so gut. Also, es gibt bestimmte Schwingungen, die vielleicht dem Menschen nicht so zuträglich sind. In dem Vastu sagt man auch, auf jedem Grundstück braucht es einen Raum für die Rakshasas. Das heißt in dem Fall, es muss irgendetwas Unordentliches sein. Wenn man alles nur aufgeräumt hat, dann rutscht irgendwo letztlich alles ins Unterbewusstsein. Irgendwo brauchen auch Rakshasas, bestimmte Aspekte von Feinstoffwesen, und auch der menschliche Geist irgendetwas, wo er eher unordentlich ist, wo es ein bisschen chaotisch zugeht, wo es vielleicht nicht so schön ist. Das ist der Ort der Rakshasas. Genauso auch die menschliche Psyche. Die menschliche Psyche, tief im Inneren bist du Ananda, Freude, tief im Inneren bist du Prema, Liebe, tief im Inneren ist jede Eigenschaft gut und meint es gut. Manchmal ist es aber ein bisschen chaotisch, manchmal drücken sich die Eigenschaften nicht auf positive Weise aus. Z.B., du kannst vorsichtig sein, das wäre dann Daiva. Wenn die Vorsicht dazu führt, dass du so ängstlich bist, dass du dir nichts zutraust, wird Vorsicht zu Rakshasa. Du kannst auch voller Energie sein und Tatendrang, das wäre Daiva. Wenn aber dieser Tatendrang zur Ungeduld wird, dann wird diese Ungeduld, die vielleicht auch andere stören kann und dich stören kann, zum Rakshasa. Durchsetzungsfähigkeit ist Daiva. Wenn die Durchsetzungsfähigkeit zu Intoleranz und Frust wird, ist es Rakshasa. Auf eine gewisse Weise kann man sagen, alle Eigenschaften sind ursprünglich gut. Wenn diese guten Eigenschaften ungeschickt sich ausdrücken und vielleicht nicht auf eine angemessene Weise sich ausdrücken, dann werden sie zu Rakshasa. Das findet man auch in der indischen Mythologie, die ist ja voller Asuras und voller Rakshasas und die waren ursprünglich alle gut, viele waren ursprünglich Diener Gottes, viele waren ursprünglich Yogis, die also Yoga geübt haben. Die Yogis haben viel Kraft, viel Energie bekommen, sie haben dann aber dieser Kräfte in eine falsche Richtung genutzt. Oft auch eine Eigenschaft, die mit Egoismus und mit Machtgier gekoppelt ist, wird auch zu Asura- und Rakshasa-Eigenschaft. Wobei Rakshasa so ein Mittelding ist. Rakshasas sind nicht so machtvoll wie Asuras, aber sie sind schon in die falsche Richtung gehend. Asuras sind oft solche, die außergewöhnliche Kräfte bekommen haben, Siddhis, die intensiv Tapas, Praktiken, geübt haben, die stark an sich geübt haben, um Macht zu bekommen. Und diese Macht nutzen sie dann, statt zum Guten, für Egoismus und manchmal, um andere zu ärgern. Rakshasas sind oft solche, die Spaß daran haben, andere zu ärgern. Rakshasas sind normalerweise keine, die besonders große Macht bekommen. Rakshasa, kann man sagen, ist das Ungeschick im Kleinen, Asura ist die Umkehrung der positiven Macht in etwas Negatives. Also, Rakshasas, als Astralwesen solche, die vielleicht Schabernack treiben, solche, die Unordnung lieben, solche, die eher, wenn man dort hin kommt, eine Unruhe schaffen und nicht geeignet sind, den Geist zu erheben. Rakshasas in der Psyche sind Eigenschaften, die es eigentlich gut meinen, sich aber nicht so gut ausdrücken. Also, eine wohlmeinende Eigenschaft, die irgendwo chaotisch wird, das wird zu Rakshasa. Im Unterschied zu Asura, das ist eine starke, sehr starke Kraft, die dann ins Gegenteil verkehrt wird und die um reine Macht geht. Rakshasa dagegen ist nicht so sehr machtorientiert, sondern im Grunde genommen alles, was irgendwo ursprünglich gut war und dann sich nicht gut ausdrückt, das würde man sagen als Rakshasa-Eigenschaften. Also, Rakshasa – ein Dämon, ein böser Geist, aber eigentlich etwas, was ins Gegenteil verkehrt wird. Ich möchte vielleicht gerade noch zur Abgrenzung von Rakshasa ein paar andere Worte nennen, die eigentlich wie das Gegenteil aussehen. Es gibt z.B. Raksha – Raksha ist ein Wächter, ein Beschützer, sichernd. Deshalb findest du auch öfters in den Kirtans Rakshamam, das heißt: „Schütze mich.“ Das hat nichts mit Rakshasa zu tun. Und Raksha heißt schützen, und Rakshasa ist ein Dämon. Dann gibt es auch noch Rakta und das heißt Blut, es heißt auch gefärbt, heißt auch verliebt, heißt auch angenehm. Also, Rakshasas sind diese unguten Eigenschaften, so Geister, die Schabernack spielen, die einen in die Unruhe bringen, und im eigenen Geist die Eigenschaften, die sich auf ungute Weise ausdrücken. | |||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 14. Dezember 2014, 16:23 Uhr
Rakshasa (Sanskrit: राक्षस rākṣasa adj. u. m.) den Dämonen (Rakshas) eigen, dämonisch, böse; Dämon, böser Geist; eine Form der Eheschließung (Vivaha).
Ein Rakshasa heißt zu „einem Raksha“ bzw. zu Rakshas gehörig, etwas das wie ein Raksha, wie Rakhas ist. https://wiki.yoga-vidya.de/Rakshasa. Raksha kann heißen bewachen, aufpassen. Raksha ist der Name für eine Gruppe von Astralwesen bzw. Engel. Je nach Schriften sind die Rakshasas entweder Dämonen ähnlich wie Asuras. Manchmal sind sie jedoch ähnlich wie die Yakshas freundliche Geister. Man kann die Verwendung des Begriffs Rakshasas also in drei Gruppen einteilen: (1) Rakshasas als Dämonen, Gegenspieler der Götter. (2) Wohlwollende Schutzgeister bzw. Halbgötter bzw. Engelswesen, die meist an einem bestimmten Ort als Schutzgeister da sind (3) Rakshasas als schalkhafte Nachtwesen, die an einem bestimmten Ort bzw. Region sind, Menschen erschrecken und auch stören können. Rakshasa ist auch eine bestimmte Form der Brautwahl bzw. Eheschließung (Vivaha) nämlich das Rauben der Braut, oft mit Einverständnis der Braut. Im alten Indien gab es mehrere Formen der Brautwahl, Vivaha. Zum einen haben die Eltern die Partner bestimmt. Dann gab es Svayamvara, d.h. die Braut wählt den Bräutigam. Als drittes gab es Rakshasa, d.h. der Bräutigam „wählt“ die Braut, indem er sie entführt, raubt. Erfahre in diesem Vortragsvideo einiges über die Wortbedeutung des Sanskritbegriffs Rakshasa.
Sukadev über Rakshasa
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Rakshasa
Rakshasa kann vielerlei Bedeutung haben. Zum einen sind Rakshasas bei den Astralwesen solche, die nicht positive Schwingung haben. Man kann sagen, auf dieser physischen Welt gibt es ja auch Menschen, die eher freundlich sind und solche, die unfreundlich sind. Ebenso gibt es auch auf der Astralwelt eher freundliche und unfreundliche Geister, kann man sagen. Rakshasa ist dann eher ein unfreundlicher Geist. Aber ich bin jetzt kein Befürworter der dualistischen Weltanschauung, wo es heißt, es gibt Gute und es gibt Böse. In Wahrheit gibt es nur Brahman und Brahman drückt sich aus in dieser Welt. Es gibt Purusha und Prakriti, es gibt Brahman und Maya. Wo ist da der Raum für gut und schlecht? Aber es gibt bestimmte Aspekte, die man nennen kann als nicht so gut. Also, es gibt bestimmte Schwingungen, die vielleicht dem Menschen nicht so zuträglich sind. In dem Vastu sagt man auch, auf jedem Grundstück braucht es einen Raum für die Rakshasas. Das heißt in dem Fall, es muss irgendetwas Unordentliches sein. Wenn man alles nur aufgeräumt hat, dann rutscht irgendwo letztlich alles ins Unterbewusstsein. Irgendwo brauchen auch Rakshasas, bestimmte Aspekte von Feinstoffwesen, und auch der menschliche Geist irgendetwas, wo er eher unordentlich ist, wo es ein bisschen chaotisch zugeht, wo es vielleicht nicht so schön ist. Das ist der Ort der Rakshasas. Genauso auch die menschliche Psyche. Die menschliche Psyche, tief im Inneren bist du Ananda, Freude, tief im Inneren bist du Prema, Liebe, tief im Inneren ist jede Eigenschaft gut und meint es gut. Manchmal ist es aber ein bisschen chaotisch, manchmal drücken sich die Eigenschaften nicht auf positive Weise aus. Z.B., du kannst vorsichtig sein, das wäre dann Daiva. Wenn die Vorsicht dazu führt, dass du so ängstlich bist, dass du dir nichts zutraust, wird Vorsicht zu Rakshasa. Du kannst auch voller Energie sein und Tatendrang, das wäre Daiva. Wenn aber dieser Tatendrang zur Ungeduld wird, dann wird diese Ungeduld, die vielleicht auch andere stören kann und dich stören kann, zum Rakshasa. Durchsetzungsfähigkeit ist Daiva. Wenn die Durchsetzungsfähigkeit zu Intoleranz und Frust wird, ist es Rakshasa. Auf eine gewisse Weise kann man sagen, alle Eigenschaften sind ursprünglich gut. Wenn diese guten Eigenschaften ungeschickt sich ausdrücken und vielleicht nicht auf eine angemessene Weise sich ausdrücken, dann werden sie zu Rakshasa. Das findet man auch in der indischen Mythologie, die ist ja voller Asuras und voller Rakshasas und die waren ursprünglich alle gut, viele waren ursprünglich Diener Gottes, viele waren ursprünglich Yogis, die also Yoga geübt haben. Die Yogis haben viel Kraft, viel Energie bekommen, sie haben dann aber dieser Kräfte in eine falsche Richtung genutzt. Oft auch eine Eigenschaft, die mit Egoismus und mit Machtgier gekoppelt ist, wird auch zu Asura- und Rakshasa-Eigenschaft. Wobei Rakshasa so ein Mittelding ist. Rakshasas sind nicht so machtvoll wie Asuras, aber sie sind schon in die falsche Richtung gehend. Asuras sind oft solche, die außergewöhnliche Kräfte bekommen haben, Siddhis, die intensiv Tapas, Praktiken, geübt haben, die stark an sich geübt haben, um Macht zu bekommen. Und diese Macht nutzen sie dann, statt zum Guten, für Egoismus und manchmal, um andere zu ärgern. Rakshasas sind oft solche, die Spaß daran haben, andere zu ärgern. Rakshasas sind normalerweise keine, die besonders große Macht bekommen. Rakshasa, kann man sagen, ist das Ungeschick im Kleinen, Asura ist die Umkehrung der positiven Macht in etwas Negatives. Also, Rakshasas, als Astralwesen solche, die vielleicht Schabernack treiben, solche, die Unordnung lieben, solche, die eher, wenn man dort hin kommt, eine Unruhe schaffen und nicht geeignet sind, den Geist zu erheben. Rakshasas in der Psyche sind Eigenschaften, die es eigentlich gut meinen, sich aber nicht so gut ausdrücken. Also, eine wohlmeinende Eigenschaft, die irgendwo chaotisch wird, das wird zu Rakshasa. Im Unterschied zu Asura, das ist eine starke, sehr starke Kraft, die dann ins Gegenteil verkehrt wird und die um reine Macht geht. Rakshasa dagegen ist nicht so sehr machtorientiert, sondern im Grunde genommen alles, was irgendwo ursprünglich gut war und dann sich nicht gut ausdrückt, das würde man sagen als Rakshasa-Eigenschaften. Also, Rakshasa – ein Dämon, ein böser Geist, aber eigentlich etwas, was ins Gegenteil verkehrt wird. Ich möchte vielleicht gerade noch zur Abgrenzung von Rakshasa ein paar andere Worte nennen, die eigentlich wie das Gegenteil aussehen. Es gibt z.B. Raksha – Raksha ist ein Wächter, ein Beschützer, sichernd. Deshalb findest du auch öfters in den Kirtans Rakshamam, das heißt: „Schütze mich.“ Das hat nichts mit Rakshasa zu tun. Und Raksha heißt schützen, und Rakshasa ist ein Dämon. Dann gibt es auch noch Rakta und das heißt Blut, es heißt auch gefärbt, heißt auch verliebt, heißt auch angenehm. Also, Rakshasas sind diese unguten Eigenschaften, so Geister, die Schabernack spielen, die einen in die Unruhe bringen, und im eigenen Geist die Eigenschaften, die sich auf ungute Weise ausdrücken.