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Version vom 3. Mai 2013, 13:26 Uhr
Wahre Ruhe in der Meditation
Artikel von Swami Sivananda
Die Ermüdung durch die Sinnesorgane (indriyas) verlangt nach Ruhe. Deshalb tritt in rhythmischem Ablauf allnächtlich der Schlaf ein. Bewegung und Ruhe sind der Rhythmus des Lebens. Durch die Kraft der unbewußten Eindrücke (vasanas) bewegen sich die Gedanken in den Pfaden der Sinne. Tatsächlich ist ein traumloser Schlaf außerordentlich selten. Auch der Traum ist ein subtiles Werk der Gedanken. Deshalb gibt der Schlaf oft keine vollkommene Entspannung, die allein in der Meditation gefunden werden kann. Nur die dhyarta-Yogi, die sich ganz der Meditation hingeben, erlangen wirkliche Ruhe, da während der Meditation die Gedanken aus Mangel an gegenständlicher Ablenkung vollkommen konzentriert sind. In dieser vollkommenen Ruhe offenbart sich die ununterbrochene, ungestörte Seligkeit (ananda). Man muß Meditation selbst erfahren haben, um dies zu verstehen.
In Benares lebt ein Hatha-Yogi, der sich von dem Gesetz der Schwere befreien kann. Niemals schläft er des Nachts, sondern sitzt in asana und schöpft aus der Meditation wirkliche Ruhe, ohne des Schlafs zu bedürfen. Zu Anfang seiner Übungen wird der Schüler diese Ruhe wahrscheinlich nicht voll genießen, da sich noch ein ernster Kampf zwischen dem Willen und dem bewußten Ich (svabhava) abspielt, zwischen den alten Eindrücken (samskal'as) und den neuen, zwischen den alten und neuen Gewohnheiten, zwischen dem aufgeklärten Bewußtsein (purushartha) und der vergangenen Haltung. Die Gedanken widersetzen sich dem Neuen. Hat der Schüler den Zustand des litanumanasi « erreicht, das heißt hat er seine Gedanken geschwächt - die dritte Stufe (blzumika jnana) -, dann erfüllt ihn während der Meditation große Ruhe, und er wird in der Lage sein, seinen Schlaf allmählich auf drei bis vier Stunden täglich zu verkürzen.