Rotes Tantra: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Wort [[Tantra]] ([[Sanskrit]]: तन्त्र tantra ''n.'') | Das Wort [[Tantra]] ([[Sanskrit]]: तन्त्र tantra ''n.'') bezeichnet eine religionsübergreifende, spirituelle und mystische Bewegung, die das göttliche Wirken in allem Existenten annimmt. | ||
Gott kann überall entdecken werden und es gibt nichts was man erreichen oder überwinden müsste, außer Begrenzungen. | |||
Ziel ist es, zum höchsten Bewusstsein der Einheit zu kommen. Dies wird erreicht, indem man mittels verschiedener Praktiken den eigenen Energielevel so erhöht, dass man die Einheit von Shiva und Shakti wahrnimmt. Da das Bewusstsein als passiv gesehen wird, wird vor allem Shakti, die Kosmische Energie, verehrt. So ist Tantra meist mit der Verehrung des Göttlichen in der weiblichen Form, der Göttin, der Urmutter, eben der Kosmischen Energie verbunden. | |||
Die tantrische Philosophie besagt, dass Geist und Materie nicht vollständig getrennt sind. Sie macht keinen Unterschied zwischen der menschlichen und der göttlichen Sphäre. Geist und Materie gehören beide zu einer höheren Realität, die Teil unserer wahren Natur ist. | |||
Das Tantra verwendet rituelle Techniken, Mantra- und Yantra-Praxis. Im Vergleich zu anderen Systemen wird das Weibliche (Shakti) im Tantra sehr verehrt. Die göttliche Mutter selbst wohnt nach den tantrischen Lehren im Körper als Kundalini-Energie. Diese schläft eingerollt am Ende der Wirbelsäule. Die tantrische Praxis zielt darauf hin, diese zu erwecken. Wenn sie erwacht, öffnet sie die verschiedenen Energiezentren des Körpers (Chakren) und steigt durch diese auf. Alle Gottheiten wohnen im menschlichen Körper, insbesondere in den Chakren. Die rechte Hälfte entspricht Shiva, dem männlichen Part, die Linke entspricht Shakti und ist damit weiblich. | |||
Tantra ist ein radikal monistisches System, welches besagt, dass es nur das Göttliche gibt, nichts ist zu überwinden, außer Begrenzungen. Und egal, wo du bist, du kannst in allem das Göttliche entdecken. | Tantra ist ein radikal monistisches System, welches besagt, dass es nur das Göttliche gibt, nichts ist zu überwinden, außer Begrenzungen. Und egal, wo du bist, du kannst in allem das Göttliche entdecken. | ||
Tantra sieht das Universum als ein Zusammenspiel von Bewusstsein (oft als Shiva bezeichnet) und Energie (Shakti). Beides sind göttliche Prinzipien, die in Wahrheit eins sind. Da alles im Universum ein Zusammenspiel von Bewusstsein und göttlicher Energie ist, ist letztlich alles göttlich. | |||
So ist Tantra wahrhaft monistisch (also von Einheit ausgehend). Vom höchsten Standpunkt aus gibt es nichts Gutes, nichts Schlechtes, da alles göttlich ist. Es gibt auch nicht die Unterscheidung von wirklich und unwirklich. | |||
Tantra ist eine spirituelle und mystische Richtung, die das Körperliche, das Weltliche, den Genuss und die Lust im Gegensatz zu anderen Richtungen nicht ausschließt. Es betrachtet die „Welt der Sinne“ nicht negativ, sondern benutzt sie, um durch Vereinigung zum Göttlichen zu gelangen. Einen menschlichen Körper zu haben, gilt im Tantra als äußerst kostbar. Er ist die Quelle der Kundalini-Erfahrung, die Wandlung hervorbringt. Im Gegensatz zur beispielsweise körperfeindlichen katholischen Kirche soll der Körper nicht überwunden, sondern erleuchtet werden. |
Version vom 17. Juni 2019, 12:19 Uhr
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Das Wort Tantra (Sanskrit: तन्त्र tantra n.) bezeichnet eine religionsübergreifende, spirituelle und mystische Bewegung, die das göttliche Wirken in allem Existenten annimmt.
Gott kann überall entdecken werden und es gibt nichts was man erreichen oder überwinden müsste, außer Begrenzungen.
Ziel ist es, zum höchsten Bewusstsein der Einheit zu kommen. Dies wird erreicht, indem man mittels verschiedener Praktiken den eigenen Energielevel so erhöht, dass man die Einheit von Shiva und Shakti wahrnimmt. Da das Bewusstsein als passiv gesehen wird, wird vor allem Shakti, die Kosmische Energie, verehrt. So ist Tantra meist mit der Verehrung des Göttlichen in der weiblichen Form, der Göttin, der Urmutter, eben der Kosmischen Energie verbunden.
Die tantrische Philosophie besagt, dass Geist und Materie nicht vollständig getrennt sind. Sie macht keinen Unterschied zwischen der menschlichen und der göttlichen Sphäre. Geist und Materie gehören beide zu einer höheren Realität, die Teil unserer wahren Natur ist.
Das Tantra verwendet rituelle Techniken, Mantra- und Yantra-Praxis. Im Vergleich zu anderen Systemen wird das Weibliche (Shakti) im Tantra sehr verehrt. Die göttliche Mutter selbst wohnt nach den tantrischen Lehren im Körper als Kundalini-Energie. Diese schläft eingerollt am Ende der Wirbelsäule. Die tantrische Praxis zielt darauf hin, diese zu erwecken. Wenn sie erwacht, öffnet sie die verschiedenen Energiezentren des Körpers (Chakren) und steigt durch diese auf. Alle Gottheiten wohnen im menschlichen Körper, insbesondere in den Chakren. Die rechte Hälfte entspricht Shiva, dem männlichen Part, die Linke entspricht Shakti und ist damit weiblich.
Tantra ist ein radikal monistisches System, welches besagt, dass es nur das Göttliche gibt, nichts ist zu überwinden, außer Begrenzungen. Und egal, wo du bist, du kannst in allem das Göttliche entdecken.
Tantra sieht das Universum als ein Zusammenspiel von Bewusstsein (oft als Shiva bezeichnet) und Energie (Shakti). Beides sind göttliche Prinzipien, die in Wahrheit eins sind. Da alles im Universum ein Zusammenspiel von Bewusstsein und göttlicher Energie ist, ist letztlich alles göttlich.
So ist Tantra wahrhaft monistisch (also von Einheit ausgehend). Vom höchsten Standpunkt aus gibt es nichts Gutes, nichts Schlechtes, da alles göttlich ist. Es gibt auch nicht die Unterscheidung von wirklich und unwirklich.
Tantra ist eine spirituelle und mystische Richtung, die das Körperliche, das Weltliche, den Genuss und die Lust im Gegensatz zu anderen Richtungen nicht ausschließt. Es betrachtet die „Welt der Sinne“ nicht negativ, sondern benutzt sie, um durch Vereinigung zum Göttlichen zu gelangen. Einen menschlichen Körper zu haben, gilt im Tantra als äußerst kostbar. Er ist die Quelle der Kundalini-Erfahrung, die Wandlung hervorbringt. Im Gegensatz zur beispielsweise körperfeindlichen katholischen Kirche soll der Körper nicht überwunden, sondern erleuchtet werden.