Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 5 - Der Prozess der Wahrheitsverwirklichung
Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 5 - Der Prozess der Wahrheitsverwirklichung
Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 5 - Der Prozess der Wahrheitsverwirklichung
Die Methode der reinen Erkenntnis
Die philosophische Untersuchung und das angeborene Verlangen des Herzens stimmen darin überein, dass der eine absolute Brahman die alleinige Wirklichkeit ist. Wenn Brahman die Wahrheit ist, dann können alle äußeren Formen der Erfahrung nur Erscheinungen sein. Brahman ist kein zu erreichendes Objekt, das im Raum angesiedelt ist, denn ES ist das Selbst und kein äußeres Sein, das als zweites neben dem Selbst existiert. ES ist nicht einmal das Objekt der Erkenntnis, denn ES allein ist das ewige Subjekt der Erkenntnis und jeglicher Erkenntnisprozess ist lediglich eine Gedankenbewegung, das heißt eine bloße Erscheinung. Es gibt nichts, was Brahman erkennt, da der Brahman-Erkennende nicht getrennt von IHM sein kann. ES ist kein Objekt der Meditation, denn Meditation ist Gedanke, der in eine duale Funktion verwickelt ist und Brahman ist kein duales Wesen. Brahman wird nicht durch das Denken erreicht.
Brahman ist kein Objekt der Liebe, der Anbetung oder Verehrung, da all diese Dinge relative Kategorien voraussetzen, die der sich verändernden Welt angehören, die wiederum nicht der essentielle Brahman sein kann. Das Wirkliche kann niemals der Gegenstand irgendeiner Spekulation sein. ES kann weder gesehen, gehört, verstanden oder erkannt werden, - auch nicht nach Millionen von Jahren schwerer objektiver Bemühungen in der Raum-Zeit-Welt. Das Absolute transzendiert jede Funktion, jedes Werden und jeden Prozess. ES ist über dem Denken, Fühlen, Wollen, Empfinden, Feststellen, und über Name, Form und Handlung. Ein Individuum kann als Individuum niemals erkennen, was kein Individuum ist. Wir können nicht erkennen, was wir nicht im Kern unserer Herzen sind. All das, was wir erkennen und erfahren, reicht nicht über das hinaus, was wir potentiell oder offenbar sind. Jedes Wesen ist im Käfig seiner eigenen Erfahrung eingesperrt und kann nichts anderes als sich selbst erkennen. Doch 'Erkennen ' und 'Sein ' sind ein und dasselbe und daher können wir ein Ding nicht erkennen, ohne dieses Ding zu sein. Alles, was außerhalb von uns ist, ist eine Reflexion unseres Bewusstseins, und es gibt letztendlich nichts, was nicht unser Bewusstsein ist.
Was immer wir sind, das allein ist alles. In der Bewusstseinswelt des relativen Individuellen ist diese Art der Ausdehnung 'psychologischer', vom Standpunkt des Bewusstseins Selbst aus 'metaphysischer' Natur. Entsprechend den Handlungsweisen seiner eigenen erkennenden Organe, ist für ein relatives Subjekt die Form, in der ein Objekt erkannt wird, eigentümlich, während die der Form zugrundeliegende Wirklichkeit nicht von den Kategorien beherrscht wird, mittels derer die erkennenden Organe des Subjektes operieren, um die Form zu erkennen. Die Existenz der Person, die wahrgenommen wird, ist weder in den Bedingungen, denen das auf Objekte ausgerichtete Bewusstsein der wahrnehmenden Person unterworfen ist, enthalten, noch wird sie von ihnen beherrscht. Die Welt ist nicht die Schöpfung von irgendeinem besonderen individuellen Denkprozess, obwohl all die Besonderheiten, die das erkennende Subjekt vom erkannten Objekt erhalten hat, genau den Merkmalen entsprechen, die in die Gussform der inneren Organe des erkennenden Subjektes geschüttet worden sind. Obwohl es da eine objektive Wirklichkeit gibt, die durch das Subjekt mittels einer psychologischen Veränderung als 'geformt' erkannt wird, muss es, soweit es das Subjekt betrifft, akzeptiert werden, dass seine Erfahrung auch seine (vermeintliche) Wahrheit darstellt, ob nun äußere Objekte als Wirklichkeiten in sich selbst vorhanden sind oder nicht. Von der Ebene des relativen Subjektes aus gesehen wird deutlich, dass die, vom objektiven Bewusstsein dieses Subjektes untrennbaren Erfahrungen dessen private Bedingungen sind, wobei dennoch von seinem Standpunkt aus gesehen äußere Objekte existieren, da ohne deren Zulassung seine eigenen Erfahrungen keine Erklärung fänden. Wo kein wirkliches Objekt ist, kann auch kein wirkliches Subjekt sein. Der Wirklichkeitsgrad, der durch das Subjekt offenbart wird und der die Existenz des Subjektes beweist, ist in seinem Objekt ebenso gegenwärtig, obwohl diese relative Wirklichkeit des Objektes ausgelöscht sein mag, wenn diese Bedingung, in der das Subjekt das Objekt wahrnimmt, durch eine höhere Erkenntnis mit tieferer Essenz ersetzt wird. Dies ist die individuelle Bedeutung der Abhängigkeit des Objektes vom Subjekt.
Im Bewusstsein hat die gesamte objektive Natur der Welt keinen Bestand, und es existiert auch nicht die geringste Spur von Unwissenheit in Form der Vorstellung einer zweiten Wirklichkeit zum Bewusstsein Selbst. Was immer erkannt wird, ist Bewusstsein und nichts anderes. Bewusstsein ist das Absolute und folglich kann IHM auch keine objektive Wirklichkeit gegenüberstehen. Obwohl vom Standpunkt des Subjektes aus eine objektive Welt, die der Wirklichkeit des relativen Subjektes entspricht, als existent erkannt wird, - was auch immer der, durch diese objektive Welt offenbarte Wirklichkeitsgrad sein mag, und ungeachtet der Kategorien, in die das Subjekt eingebunden ist, aufgrund derer allein es seine Erfahrung hat -, kann eine solche äußere Welt nicht für das reine Bewusstsein existieren, da ES weder durch das Verstandesorgan noch den Intellekt oder die Sinne erkennt und wahrnimmt, - denn Seine Erfahrung ist Unmittelbar und Nicht-relativ. ES ist Selbst-Erkenntnis und nicht die Erkenntnis eines Objektes oder eines Erfahrungszustandes. Im Absoluten gibt es weder ein äußeres Bewusstsein, noch einen objektiven psychologischen Prozess und auch keine duale Wirklichkeit. Im Zustand des Individuums gibt es jedoch eine subjektive Erfahrung von einer objektiven Wirklichkeit, die von zweigeteilter Natur ist, nämlich die der Erkenntnis oder der Erfahrung des Subjektes von seinen eigenen Bedingungen und den Bedingungen der äußeren Welt, wobei die äußere Welt unabhängig von den Erfahrungen des Subjektes ist. Diese äußere Welt hat nur für das Individuum einen Wert, nicht aber für das Absolute.
Somit beruht die 'Vorstellung ' von der Natur der Wirklichkeit auf einer Veränderung innerhalb des inneren (erkennenden) Organs, das im Rahmen der Kategorien von Raum, Zeit und Ursächlichkeit arbeitet. In dem Augenblick, wo ein Gedanke diese Kategorien kreuzt, ist es kein (reiner) Gedanke mehr und die erkennende Funktion setzt aus. Solange wir fühlen, dass wir nicht Brahman sind, ist Brahman für uns lediglich das, was wir von IHM denken. Deshalb sind all diese 'Prozesse ', die dazu gedacht sind, uns zur Wahrheits-Verwirklichung zu führen, begrenzt und in sich nicht vollständig.
"Das EWIGE wird nicht durch das Nicht-ewige erreicht" -Katha Upanishad, II.10. "
So wie jene, die immer wieder über einen verborgenen Goldschatz laufen und ihn nicht finden, weil sie den Ort nicht kennen, genauso gehen täglich diese Wesen zum Aufenthaltsort BRAHMANS und finden IHN nicht; denn wahrlich, sie werden beständig durch das Falsche abgelenkt". -Chh. Upanishad, VIII.3.2.
Jene, die im Reich der Gedanken leben, können die Tiefen der Wirklichkeit nicht ergründen. Da Gebundenheit aus der bloßen Unwissenheit von einer gegebenen Tatsache resultiert, besteht Befreiung im reinen Wissen von der Wahrheit. Dieses Wissen ist nicht das 'Apara-Vidya' oder das 'geringere Wissen', das mit dem Denkprozess zusammenhängt, sondern 'Para-Vidya', das 'Höhere Wissen', "durch das Das Unzerstörbare Eine erreicht wird", was wiederum gleichbedeutend mit der direkten Nähe des Selbst-Identischen Bewusstseins ist. Reines Wissen ist nicht eine 'Vritti ' (Gedankenbewegung) des 'Manas' (Denkapparat), sondern das 'Svarupa' (die Form) Atmans (des Selbst). ES ist nicht so sehr 'erkennen', sondern 'sein ' und keinesfalls ein 'werden'. Falsches Wissen kann man nicht durch dessen Verehrung und Anbetung beseitigen, - auch nicht durch Meditation auf das falsche Wissen. Das Missverständnis (beim Anblick) des Seiles, das als Schlange angesehen wird, kann nicht durch Meditation auf die Form der Schlange oder über deren Verehrung aufgehoben werden. Unwissenheit, mit Furcht und Schmerz im Gefolge, wird ausschließlich durch Wissen beseitigt. Unter Wissen, das Unmittelbare Befreiung, - 'Sadyo-Mukti'-, verschafft, ist ein von allen Handlungen und Objekten befreites Wissen gemeint. Brahman ist durch keinerlei Mittel, die irgendeinem Zweck dienen, erkennbar. Reines Wissen ist nicht 'Mittel zum Zweck', sondern der Zweck Selbst. ES ist nicht das 'Wissen von etwas', sondern einfach 'Wissen'. In dem Moment, wo Reines Wissen aufsteigt, findet gleichzeitig eine Erleuchtung der Existenz und das plötzliche Verschwinden von Unwissenheit und Fesselung statt.
"Wer IHN alleine kennt, erreicht das UNSTERBLICHE; es gibt keinen anderen Weg" (Svet. Upanishad, III.8).
Wissen allein ist 'Moksha ' (Befreiung). "Derjenige, der den Höchsten Brahman kennt, wird Brahman" -Mund. Upanishad, III.2.9.
Wenn jemand wünscht, sich selbst zu erreichen, bedarf dies nicht einer Bewegung hin zu sich selbst oder eines Annäherungsversuches an sich selbst mittels irgendwelcher relativer Funktionen. Sich zu erreichen, heißt, Sich zu erkennen, wobei 'erkennen' nicht ein Mittel ist, um sich selbst zu erreichen; vielmehr ist das 'sich erkennen' identisch mit 'erreichen', was vergleichbar ist mit einem schlafenden Menschen, der aufwacht, sich (als Person) erkennt und somit auch sofort er selbst ist. Im Fall der Erkenntnis von Etwas, das das Wesenhafte von demjenigen ist, der ES zu erkennen versucht, sind Mittel und Zweck identisch. Dieses Wissen ist nicht abhängig von dem erkennenden Subjekt, sondern von der Natur des Objektes namens 'Brahman', das ewig Wirklich ist. Keine Handlung, die in eine objektive Tätigkeit verstrickt ist, kann die zugrundeliegende Unwissenheit beseitigen, da eine solche Handlung der Unwissenheit nicht zuwiderläuft. Unwissenheit kann Unwissenheit nicht beseitigen, wie auch wenig Dunkelheit durch Dunkelheit nicht beseitigt werden kann. Die Methode der reinen Erkenntnis ist der absolute Weg zur Verwirklichung des Absoluten. Hier sind Weg und Ziel dasselbe. Bewusstsein, selbst wenn es im Zustand scheinbarer Begrenzung ist, wird durch das absolute Gesetz Seiner Höheren, Wirklichen Natur beherrscht, die nicht innerhalb der Sphäre individueller Bedürftigkeit angesiedelt ist. Alle Gedanken beruhen notgedrungen auf dem Prinzip der bewussten Integration der Existenz. Das Richten von Gedanken gegen die absolute Notwendigkeit, die, den Vollkommenheits-Regeln der Existenz gemäß, jeden Zustand des individuellen Bewusstseins zur Anpassung an Sich Selbst verlangt, bewirkt Schmerz. Reine Erkenntnis erleuchtet uns, ohne uns dazu aufzufordern, etwas bestimmtes nach dieser Erleuchtung zu tun.
Reine Erkenntnis ist keine Handlung, denn sie ist nicht unabhängig von dem, was es zu erkennen gilt. Selbst 'Shravana' (das Hören der Schriften) 'Manana' (das Reflektieren über das Gehörte) und 'Nididhyasana' (tiefe Meditation über das Gehörte und Reflektierte) sind keine Handlungen im wirklichen Sinne, denn sie setzen die Erkenntnis dessen, was ihr Ziel ist, voraus. Die Natur der Wirklichkeit zu ermitteln, stellt bereits in sich selbst den Beginn des Prozesses der Wahrheits-Verwirklichung dar. Intellekt und Intuition sind nicht gegensätzlich, sondern unterscheiden sich nur im Grad und der Natur ihres Verständnisses von der Wahrheit. Die direkte Erkenntnis der Wirklichkeit ist der Höhepunkt der Erfahrung, die ihren Höhepunkt im Aufleuchten des Höheren Gereinigten Intellektes hat, was jedoch nicht heißt, dass die intellektuelle Würdigung der Wirklichkeit das Ziel der Philosophie ist, denn die Suche nach der Wahrheit endet hier nicht. Dennoch kann nicht verleugnet werden, dass unsere Wahrnehmung von der Wirklichkeit irgendwie einen direkten Bezug dazu hat, inwieweit wir die Überzeugung, dass die Welt als Erscheinung wirklich ist, abzuschütteln vermögen. Der Intellekt wird in der Intuition erhoben und nicht außer Kraft gesetzt. 'Viveka' ist nicht die Institutionelle Wahrheit, sondern eine intellektuelle Unterscheidungsfähigkeit, die dennoch als gereinigte Wahrnehmung den Weg zur Höchsten Intuitions-Erfahrung ebnet. Viveka verschmilzt in 'Jnana' (Wissen). Die intellektuelle Erkenntnis der Wirklichkeit ist der fundamentale Bestandteil zur Auflösung der Gedanken im Intuitionellen Wissen der Wahrheit. Allein das rein entschlossene und intelligente Erfassen von der Natur der Wahrheit, verändert den Geist des Menschen im Leben und lässt seine Empfindungen in jedem Moment tiefer, weiter und feiner werden. Der Intellekt ist die Pforte zur Intuition. Die Vernunft ist notwendig, um den Glauben in die Wahrheit zu rechtfertigen. Metaphysischer Scharfsinn ist die Grundlage, auf der das Gebäude der transzendentalen Erfahrung des Absoluten errichtet ist. Der wahre Philosoph ist kein Geschöpf seines Intellektes, sondern ein aufbauender Weiser. Seine Methode kann in drei aufeinanderfolgende Hauptpunkte eingeteilt werden; der vierte Punkt ist die letztendliche Verwirklichung selbst:
- Integrales Verständnis von der Natur der Wirklichkeit;
- Wiederholtes Festhalten am Integralen Verständnis;
- Fortschreitende Auflösung des Integralen Gedanken' im Integralen Bewusstsein;
- Absolute Erfahrung, die alle Beziehungen transzendiert.
Dies entspricht den folgenden Stufen der Vedanta-Terminologie:
- 'Shravana',
- 'Manana',
- 'Nididhyasana' und
- 'Sakshatkara'.
Jede weiterführende Stufe ist hier die vertiefte und erweiterte Wirkung der vorangegangenen Stufen. Selbst der Integrale Gedanke oder die Unendliche Gedankenbewegung (Brahmakara-Vritta) der dritten Stufe ist nur eine 'Stufe', ein 'Schritt', der die Unwissenheit und schließlich sich selbst auch in DEM auflöst, was über dem Sein und Nicht-Sein, über Wissen und Unwissenheit, über Freuden und Sorgen, über Substanz, Qualität und Verhältnismäßigkeit, über Raum, Zeit und Ursache, - über allem ist.
"Derjenige, der durch den Frieden der Erkenntnis das Reine Licht geworden ist, das durch die Behauptung des eigenschaftslosen Sein' erreicht wird, schaut ES". -Mund. Upanishad, III.1.8.
Das Wissen von Brahman entspringt keiner Handlung, sowenig Brahman das Ergebnis einer Handlung oder einer Wirkung ist, die durch eine Veränderung im Wesen dessen, der ES erkennt, hervorgerufen wird. Das Seil, das aufgrund der Auflösung der Unwissenheit, die die 'falsche Schlange' heraufbeschworen hat, als solches wahrgenommen wird, ist nicht das Ergebnis irgendeiner Handlung, vielmehr ist es bloße Unberührte Existenz, wie sie bereits vor der Auflösung der Unwissenheit und deren scheinbaren Beziehung zu ihr, war. Das Wissen von Brahman ist unabhängig von menschlicher Anstrengung und kann deshalb nicht mit irgendeiner Handlung in Verbindung gebracht werden, die von Natur aus relativ ist, die immer als das 'erkannt' wird, was außerhalb von Erkenntnis ist, und die niemals dasselbe ist wie bzw. verwandt ist zum Bewusstsein, welches von Natur aus über-empirisch und unveränderlich ist. Auch steht Brahman in keinerlei Beziehung zu einer Handlung als dem Objekt einer Wissens-Handlung, da Wissen keine Tätigkeit ist. Wissen ist Sein. Wenn Wissen zu einer Handlung wird, wer ist es dann, der diese Wissens-Handlung erkennt? Der Versuch, solch einen Erkennenden zu erkennen, würde zu einer unendlichen Wiederholung ohne jegliche Aussicht auf Befreiung führen. Brahman zu 'kennen ' ist Brahman 'sein', was Moksha oder Befreiung ist. Moksha ist nicht herstellbar, da ES ewig ist. Die Verwirklichung von Brahman ist die Verwirklichung von Atman oder dem Inneren Selbst, und da im Erkennen von sich selbst keinerlei Handlung hilfreich ist, ist Moksha oder Selbst-Verwirklichung auch nicht das Ergebnis irgendeiner Handlung. Handlung oder Bewegung hat nur eine Bedeutung, wenn etwas außerhalb im Raum erreicht oder bewirkt werden will; wenn es aber darum geht, etwas zu erreichen, was der Erreichende selbst ist, - der wiederum nicht irgend etwas ist, das irgendwo im Raum angesiedelt oder dem Zeitenlauf unterworfen ist, sondern wenn es das Bewusstsein ist, das erreicht wird und Selbst der Erreichende ist -, dann ist Handlung oder Bewegung völlig ungeeignet. Der Erkennende kann nicht durch eine Erkenntnis-Handlung erkannt werden, außerdem kann es keinen Erkenner des Erkennenden oder einen Erkenner der Erkenntnis geben. Individuelle Erkenntnis ist eine geistige Handlung, doch die Absolutheits-Erkenntnis, die das Sein Selbst ist, kann keine Handlung sein. Erkenntnis erscheint im Erkennen eines äußeren Gegenstandes als ein geistiger oder intellektueller Prozess, doch da Brahman nicht irgend etwas Äußerliches ist, kann ER auch nicht durch irgendeinen Prozess oder Handlung erkannt werden. Erkenntnis, die Brahman erkennt, ist Brahman Selbst; der Erkennende, die Erkenntnis und das Erkannte sind Eins in Brahman.
Jede Tätigkeit ist eine Offenbarung der fehlerhaften Natur des unvollkommenen Individuums. Eine Handlung, die ein Mittel zum Erreichen eines unerreichbaren Zieles ist, ist unvereinbar mit der Vollkommenheit, die höchste Erfüllung ist. Handlung ist nicht die innewohnende Natur der Dinge; vielmehr ist das, was Handlung genannt wird, der Aufstand der täuschenden Verschleierungen, in die die Dinge eingehüllt sind. Den Verlauf einer Handlung zu verändern ist möglich, doch Selbst-Erkenntnis ist stets unveränderlich. Handlung ist relativ; Erkenntnis ist Absolut. Handlung ist abhängig vom individuellen Täter; Erkenntnis ist unabhängig vom Individuum und ruht allein im unveränderlichen Erkenntnisobjekt 'Brahman', mit dem sie identisch ist.
Erkenntnis ist nicht wie die Handlung und deren Ergebnis dem Prozess der Entstehung, Aufrechterhaltung, Reinigung oder Wandlung unterworfen. Die Folge einer Handlung ist etwas, das als etwas anderes als die (vorausgegangene) Handlung erkannt oder erreicht wird; wird jedoch Erkenntnis erreicht, dann braucht nichts mehr getan oder erreicht zu werden. Handlung stammt aus der Anziehung oder Anregung durch irgend etwas außerhalb; doch Erkenntnis ist ERLEUCHTUNG, die unverzüglich als Erfahrung der Vollkommenheit des Absoluten die Fesseln des 'Samsara' (Kreislauf von Geburt und Tod) durchbricht. Da er auf eine Verschmelzung der Mittel mit dem Zweck hinzielt, ist 'Jnana-Marga' oder der 'Pfad der Erkenntnis' für diejenigen extrem schwer zu begehen, die nicht mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet sind. Die Schwierigkeiten kommen in solchen Hinweisen wie "auf des Messers Schneide" und "der pfadlose Pfad" und so weiter zur Geltung, was darauf hinweisen will, dass Erkenntnis auf einer eigenen und einmaligen Fährte voranschreitet, die weder vom Denkapparat noch dem Intellekt erkannt wird, da beide mit dem Material arbeiten, das ihnen die Sinne liefern. "Der Pfad der Erkennenden ist unauffindbar wie die Fährte der Vögel am Himmel und die der Meerestiere im Wasser."
Der große Acharya Shankara sagte:
"Diejenige intelligente und gelehrte Person, die ein Experte in der Beweisführung zugunsten der Wahrheit und im Widerlegen dessen ist, was falsch und der Wahrheit abträglich ist; diese, mit den oben erwähnten Qualitäten ausgestattete Person ist zur Wahrnehmung der Selbst-Erkenntnis fähig. Nur derjenige hat die Fähigkeit, Brahman zu erforschen und zu erkennen, der im Besitz der Unterscheidungsfähigkeit zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen ist, dessen Bewusstsein vom Unwirklichen abgewendet ist, der die innere Gelassenheit und die anderen Tugenden besitzt, und der nach Befreiung verlangt" -Viveka Chudamani, 16, 17.
Nur diejenigen, die eine durchdringende Einsicht haben und vollständig leidenschaftslos sind, können den Pfad der Erkenntnis gehen.
Die Verneinung und die Bejahung
Der Strebende sollte eine tiefgründige Meditation auf das Nicht-duale Bewusstsein mittels der 'Verneinung' des objektiven Bewusstseins, das mit der Ewigkeit des Wirklichen unvereinbar ist, praktizieren. Das Meditierende Bewusstsein sollte sich fest in seiner Quelle gründen, und zwar durch das klare Verständnis davon, dass Dualität nicht wirklich sein kann, und die Unterscheidung zwischen Jiva, Jagat und Ishvara unwahr ist, da
- 1. all diese Dinge relativ sind und aus Gründen der empirischen Existenz nichts aus seiner Vereinzelung heraus unabhängig oder tatsächlich existent ist, sondern das Eine vom Anderen abhängt;
- 2. alles einen darstellenden oder objektiven Charakter hat; alles in Raum, Zeit und Ursächlichkeit verwickelt ist und nicht wirklich mit dem Ewig Erfahrenden Bewusstsein verknüpft ist; und dass nichts sicher oder ohne Zweifel ist, außer dem tiefsten Bewusstsein von der eigenen Existenz;
- 3. die Wach-Zustands-Erfahrungen alle den Charakter von Traum-Erfahrungen haben und umgekehrt, - ungeachtet einer Höheren Wirklichkeits-Stufe, wie sie in der Wach-Zustands-Welt offenbar ist;
- 4. keine empirische Erfahrung für alle Zeiten besteht, sondern einer jeden durch eine andere widersprochen wird;
- 5. Ursächlichkeit lediglich ein Glaube ist, der sich auf praktische, relative Erfahrungen stützt und weder logisch verbürgt, noch durch irgendeinen gewichtigen Beweis begründet werden kann, und
- 6. in der Selbst-Verwirklichung das gesamte duale Universum verneint wird.
Der oben beschriebene dreiteilige Prozess der Wahrheits-Verwirklichung wird von den Methoden der 'Verneinung' und der 'Bejahung' getragen. Die 'Verneinung' ist die verstärkte Leugnung der mikro- und makrokosmischen Objektivität, die sich als eine Transzendenz der übergestülpten phänomenalen Hüllen darstellt, und zwar in Form der physischen, vitalen, mentalen, intellektuellen und unbekannten Ebenen der Existenz, welche sich sowohl individuell als auch kosmisch aus den groben, feinen und kausalen Offenbarungen, die sich im Grad der Intensität ihrer auf Objekte ausgerichteten Kraft voneinander unterscheiden, zusammensetzen. All diese Dinge werden als
"nicht dies, nicht das"
verneint, denn, - DAS, was das Wirkliche ist, ist nicht Das, was gesehen wird und was scheinbar einen Unterschied in der Existenz hervorruft. Selbst die Verehrung von Gott als außerhalb des Verehrers befindlich, ist letztendlich unzulässig, da GOTT auf diese Weise zu einem Objekt wird, das dem verehrenden Subjekt gegenübersteht. Alles, was ein Objekt von Erkenntnis ist, ist letztlich unwirklich, - ein 'Nicht-DAS' - ,
"derjenige, der eine zweite Gottheit neben seinem eigenen Selbst verehrt und dabei denkt 'Ich bin das Eine, ES ist das Andere', kennt (die Wahrheit) nicht; derjenige ist wie ein Opfertier" (Brih. Upanishad, I. 4.10)
und
"Allein das Selbst sollte als das Liebste verehrt werden" (Brih. Upanishad, I.4.8).
Selbst ein objektiver Gott ist eine Selbstbegrenzung des Absoluten und somit ein Wesen, das der subjektive Kenner einer objektiven Existenz und das objektive Ideal des subjektiven Devotees (Gottesverehrer) ist. Gott ist die Kosmische Vollständigkeit des physischen, feinstofflichen und kausalen Universums, wohingegen der Mensch eine, in den physischen, feinstofflichen und kausalen Körper hinein begrenzte individuelle Teilselbständigkeit darstellt. Deshalb sind sowohl Ishvara als auch das Individuum phänomenale Wesen, wobei Ishvara weitaus wirklicher als das Individuum ist. Jedenfalls sind alle objektiven Wesen, ob individuell oder kosmisch, durch die Kraft des ergänzenden Gedankens, der sich auf die Einheit der Existenz zubewegt, zu verneinen. Die Taittiriyopanishad (II.8; II.2-6) erklärt diese Methode der Selbst-Transzendenz, mit der die fünf objektiven Schichten des Bewusstseins zum Zweck der Erfahrung des Absoluten zu durchqueren sind. Jede innere Schicht ist feiner und ausgedehnter als die äußeren und durchdringt diese als deren Selbst oder wahres Sein. Wenn durch diese Methode der negativen Behauptung, unterstützt von Glaube und Vernunft, all die äußeren Bewusstseinsschichten durchschritten werden, wird das innere wirkliche Selbst, - Brahman - , das all diese Dinge als das Einzige Sein in Sich einschließt und transzendiert, verwirklicht. Hier werden der Körper und die Welt in all ihren Stufen der Offenbarung gleichzeitig verneint, womit die Wirklichkeit in Ihrer Essenz erfahren wird.
Die 'bejahende Methode' ist ein direkter Versuch, sich selbst mit dem Absoluten zu identifizieren. Sie beginnt mit der bewussten Übereinstimmung von sich selbst mit jedem Wesen des Universums und setzt sich fort mit den Ideen der Ewigkeit, Unendlichkeit, Unsterblichkeit, Unveränderlichkeit, Vollkommenheit, Unabhängigkeit und Absolutheit. Hier handelt es sich um eine weitaus kühnere Methode als die der verneinenden, da Positives im Gegensatz zu Negativem immer eine schwieriger zu erfassende Wirklichkeit ist, die einen weitaus größeren Aufwand an Mut, Ausdauer, Geduld, Standhaftigkeit und strenger Willensstärke erfordert.
(1) "Ich bin das Absolute"
und
(2) "All dies ist das Absolute",
sind die beiden Formen der positiven Behauptung der Wirklichkeit. Das sind die beiden Formen der positiven Behauptung der Wirklichkeit, wobei die letztgenannte (2) der erstgenannten (1) folgt. Die erste bezieht sich auf das Individuum und die folgende enthält die endgültige Gewissheit. Die erste entsteht in Beziehung zum subjektiven Körper, während die zweite in Beziehung zum gesamten Universum steht. Zuerst stellt sich (1) die Erfahrung ein: "ICH BIN die Wirklichkeit" und nachfolgend (2) die erweiterte Erfahrung: "All dies ist die Wirklichkeit; Ich bin das alles; Allein die Wirklichkeit IST".
(1) "Aham Brahmasmi"
und
(2) "Sarvam Khalvidam Brahma"
(1) und (2) (siehe auch oben!) bilden den großen 'bejahenden Prozess' der Selbst-Vervollkommnung, in dem selbst die UNENDLICHE GEDANKENBEWEGUNG (Brahmakaravritti) , die durch die erste Erfahrung ausgelöst wird, im reinen Existenz-Bewusstsein, das durch die zweite Erfahrung erreicht wird, aufgelöst wird. Dies ist eine Art von Versuch, sich sogleich selbst im Absolutheits-Bewusstsein zu ertränken, indem alle fremden dualen Gedanken (Vijatiyavrittinirodha) angehalten werden und dem Essentiellen Vereinigenden Bewusstsein erlaubt wird, sich selbst voll zu behaupten (Sajatiyavrittipravaha). Gedanken werden in bewusster Absolutheit durch die Abwehr der Idee von jeglicher Vielfältigkeit und Dualität zu Grabe getragen. Die individuelle Bemühung endet mit der 'Erfahrung von der Unendlichen Gedankenbewegung', denn hier beginnt die Auflösung des individuellen Getrenntheit-Bewusstseins im Bewusstsein der Unendlichen Vollkommenheit. Über dieser Ebene der Unendlichen Erkenntnis kann nur das Wirken von der Kraft der Wahrheit der Absoluten Einheit, die den Wechsel der Erfahrungen verursacht, funktionieren, denn anders kann eine solch mühelose Transformation nicht erklärt werden. Bemühung ist solange erforderlich, bis die objektive Vervollkommnung oder die Vervollkommnung des wahrnehmbaren Universums bewirkt ist; die Absolute Vervollkommnung dagegen, in DER selbst die Persönlichkeit oder das Individuum in das Unendliche Sein aufgesaugt wird, kann nicht die Wirkung irgendeiner Bemühung seitens des Individuums sein. Dies ist ein, über der Vernunft angesiedeltes Geheimnis und folglich kein Thema für philosophische Diskussionen.
Die Ideen vom Absoluten Meer des Lichtes, der Macht, Weisheit, Wonne, Unbedingter Vollkommenheit, Unbegrenzter Zufriedenheit und des Friedens sind die Wege der 'positiven Bejahung'. Es gibt zahllose Sätze in den Upanishaden, die diesen Prozess der Wahrheits-Verwirklichung herausstellen. Gedanken materialisieren sich durch intensive Bejahung selbst in die (erwünschte) Wirkung, so dass ein höherer und ausgedehnterer Bewusstseinszustand, der durch die Bejahung der „über-individuellen“ Wahrheit erfahren wird, zur Entfaltung des unmittelbar darüber befindlichen Zustandes verhilft, was zum Erreichen und zur Verwirklichung der Absoluten Vollkommenheit führt. Dies ist die Methode des 'Brahmabhyasa' oder 'Brahmabhavana', der Unverzügliche Befreiung bewirkt, - hier und jetzt.
"Derjenige erfährt hier Brahman". -Katha Upanishad, VI.14.
"Seine Lebensenergien scheiden nicht dahin; vielmehr verschmelzen sie genau hier (und jetzt)". -Brih.Upanishad, IV.4.6., III.2.11.
Der Brahman-Kenner durchschreitet nicht verschiedene Ebenen oder Regionen; - Er 'IST '.
Brahmakara- Vritti oder der Unendliche Gedanke
Das Bhramakara-Vritti ist der feinste, reinste und ausgedehnteste Zustand des Höheren Verstandes, der in sich das Brahman-Bewusstsein reflektiert. Selbst dieses VRITTI, obwohl das Höchste von allen psychischen Funktionen, ist letztlich relativ, da es dazu gedacht ist, die anfängliche Unwissenheit, welche ebenso relativ ist, zu zerstören. Es kann keine Beziehung zwischen dem Zerstörer und dem Zerstörten geben, es sei denn, beide nehmen denselben relativen Platz ein. Ein Absolutes Prinzip kann nicht zerstört werden, noch kann DAS, was Absolut und Beziehungslos ist, der Zerstörer von irgend etwas sein. Unwissenheit ist nicht absolut, sondern relativ. Es ist 'Vritti-Jnana' oder die psychische Intelligenz, die ein Objekt vor sich hat und die somit auch der Zerstörer von Unwissenheit ist, im Gegensatz zu 'Svarupa-Jnana' oder dem Essentiellen Bewusstsein, das nichts Zweites neben SICH hat. Wenn sein Werk der auflösenden Unwissenheit vollendet ist, versinkt im Brahmakara-Vritti der Wunsch nach einem Objekt und es verbleibt einzig die Absolutheits-Erfahrung.
'Brahmakara-Vritti' ist die Höchste Ausdehnung der Gedankenkraft in die Unendliche Natur des Absoluten, in der die Gedankentätigkeit des Geistes von der Wahrnehmung einer Vielheit und Dualität zurückgezogen wird und in die Wahrnehmung des Unendlichen fixiert ist. Dies ist der Höchste Geisteszustand, das Ende all seiner Veränderungen, wo er die Form unbegrenzter, raum- und zeitloser Existenz annimmt, und wo nichts mehr neben der grenzenlosen Ausdehnung des Bewusstseins besteht. Es ist nicht nur das bloße Empfinden eines Unendlichkeits-Zustandes, sondern eine Positive Unmittelbarkeit, wo das denkende Subjekt sich ins Unendliche ausdehnt. Dort verschwindet die Individualität gänzlich und die Erkenntnis der Essenz findet statt. Es ist das Spirituelle Auge, die intuitive Einsicht, die durch die wiederholte Praxis der Absolutheits-Bejahung erlangt wird. Es ist die letzte 'Vritti' (Gedankenwelle), deren Objekt ihre eigene unendliche Form ist, die durch nichts gestützt wird, die nichts außerhalb kennt und die allein auf der Kraft ihrer potentiellen und gegenwärtigen Inhalte ruht. Selbst diese Erfahrung wird durch die Absolutheits-Erfahrung, welche auch das Ziel der 'Brahmavritti' ist, transzendiert, indem sich die Vritti selbst, aufgrund der Erschöpfung ihrer Inhalte mittels dieser Erfahrung, durch sich selbst auflöst und somit in Einheit mit dem Absoluten ist.
Brahmasamstho-Amritatvameti "Derjenige, der in Brahman gegründet ist, erreicht Unsterblichkeit." -Chh.Upanishad, II.23.1.
Shri Shankaracharya erläutert den letzten Teil des Mantras folgendermaßen: "Wer wunschlos ist, das heißt, wessen Intellekt keine äußeren Objekte, - zu sehende gleichermaßen wie nicht zu sehende - , mehr wahrnimmt, und in wem, wenn er in diesem Zustand ist, die Dhatus (Elemente/Lebenskraft) oder die Organe wie Verstand und so weiter, die den Körper aufrechterhalten, befriedet sind, - derjenige erblickt, aufgrund des durch diese Dhatus erreichten Friedens, die Herrlichkeit des Selbst, welches frei ist von Veränderungen, die von Karmas (Handlungen) hervorgerufen werden und erkennt direkt 'Ich Bin Das', frei werdend von allen Sorgen." Die angeborene Natur aller vereinzelter Wesen beruht in der Liebe zu einem äußeren Wesen. Ein Individuum kann nicht leben, ohne irgend etwas oder irgendeinen Zustand das es bzw. der es nicht selbst ist, zu lieben. Die Liebe zu äußeren Dingen ist ein unwillkürlicher innerer Drang, der, um die Kluft im eigenen Wesen aufzufüllen, die Vereinigung mit allem (außerhalb) sucht, um dadurch zur Wahrheits-Erfahrung zu finden. Doch dies ist ein nutzloser Versuch, da die Eine Wahrheit nicht durch objektiven Kontakt, gleich welcher Art, erfahren werden kann. Der Mensch ist mit einer Art 'objektiver Neigung' bestraft. "Der Schöpfer legte die Sinne mit nach außen gerichteter Handlungsweise an" (Katha Upanishad, IV.1), und diese Kosmische Bewegung wird in allen Individuen, ihrer ungeachtet, empfunden. Allein der Denkapparat ist das wahre Sinnesorgan aller Wahrnehmungen, und seine Freude beruht daher im objektiven Streben. Unsere Torheit beruht darin, diesem Denkapparat (beziehungsweise Geistorgan) zu erlauben, in alle Richtungen zu eilen. Die zerstreuten Strahlen des Geistorganes sind an zahllosen Objekten des Universums interessiert, - sowohl den sicht- als auch den hörbaren. Die dem Geistorgan innewohnende Kraft offenbart Sich Selbst nur dann, wenn Sie in das Objekt namens 'Unendlichkeit' zentriert wird. Es ist der, durch eine Linse fallende, konzentrierte Sonnenstrahl, der die im Brennpunkt vereinigten Dinge verbrennen lässt und weniger die Strahlen, die in alle Richtungen verstreut sind. Das Geistorgan sollte auf die Eine Substanz konzentriert sein, die nicht im Raum angesiedelt ist, sondern die gesamte Existenz ausfüllt.
Diese Eine Substanz ist das Höchste Wesen, - Gott - , das Objekt der andächtigen Meditation. Liebe zu den Objekten des Samsara hat einen selbstsüchtigen Ursprung, wodurch sie zur Fessel wird, die das Selbst an Geburt, Leben und Tod innerhalb einer vorübergehenden Existenz bindet. Die Liebe zu Gott ist ein wahrhaftiges Selbst-Opfer, das dem Universellen dargebracht wird und das erlösend auf das phänomenale Bewusstsein wirkt. Die Liebe zum Universalen Wesen ist der Höhepunkt der Liebe. Das Ego kann sich (auf Dauer) nicht selbst behaupten, denn Gott ist überall. Das Geistorgan kann sich nicht in verschiedene Gedankenbewegungen aufteilen, da es letztlich kein anderes Objekt als Gott gibt. Wo immer es sich hinbewegt, fühlt es die Gegenwart des Einen Wesens. Die gesamte Welt ist bedeckt von der Herrlichkeit Gottes. ER, der höchst Machtvolle und Weise, durchdringt auf einen Streich die Erde und den Himmel. Das Denkorgan, das nicht mit sinnlicher Nahrung gefüttert wird, stirbt von selbst, so dass das Selbst Gott, die Vollendung aller Wünsche und Bestrebungen erreicht.
Der Umstand andächtiger Meditation
Meditation sollte sitzend in einem Asana, vorzugsweise im sog. Padmasana praktiziert werden, wobei entweder die Finger das Chinmudra formen und die Arme dabei, geradeaus gestreckt, die Knie berühren oder aber die geöffneten Handflächen bei angewinkelten Armen noch oben zeigen und übereinandergelegt zwischen den beiden Fersen (im Padmasana) liegen sollten. Obwohl es für die Praxis des Jnana Yoga keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der jeweiligen Stellung gibt, ist es hilfreich, zu Beginn der Meditation oder von Manana (Reflexion) und Nididhyasana (Eintauchen in den Gegenstand der Reflexion) im Padmasana zu sitzen. Die Meditations-Praxis sollte bis zum physischen Tod oder bis zum Aufsteigen der Selbst-Erkenntnis fortgesetzt werden. Am Anfang ist es ratsam, sich einen geeigneten Platz und die notwendige Zeit für die Meditation auszusuchen, und zwar in dem Ausmaß, wie dies den psychologischen Faktoren, die die Meditation unterstützen, dienlich ist. Wenn der Sadhaka jedoch fest verankert ist in der Meditation, kann diese durch bloßen Rückzug des Denkorganes vom Bewusstsein der Äußerlichkeiten zu jeder Zeit und an jedem Ort praktiziert werden.
Erfahrungsbedingte Vernunft ist nicht in der Lage, in geeigneter Weise über ihre eigene Unabhängigkeit nachzudenken. Es geschieht nicht immer, dass der analytische Intellekt von der richtigen Erfahrung geleitet wird, und solange dies der Fall ist, passiert es häufig, dass man am Rande der Grube wandelnd, in Selbstbetrug und Täuschung verfällt. Allein ein sorgfältig bewachter Intellekt kann die Fackel der korrekten Unterscheidung halten, um den Pfad zum Höheren Bewusstsein sicher ausleuchten und fortsetzen zu können. Der Glaube scheint die unbeholfene Vernunft zu transzendieren. Der Glaube kann direkt an der, in den SHrutis (Heiligen Schriften) verkündeten Wahrheit festhalten, während die theoretische Vernunft dies, - ohne das Durchschreiten der niederen Phänomene in Form von wissenschaftlichen Erklärungen darüber, was stets durch den Intellekt gefordert wird -, nicht kann. Der Intellekt will selbst Täuschung und Phantasie verstehen. Der formalistische Intellekt ist wie ein ungezogenes Kind, das nicht auf die Worte der Älteren hören will. Er wünscht immer selbständig zu sein. Doch diese Autonomie bestrebte Haltung ist nicht immer erfolgreich, zumal, wenn es sich um Dinge handelt, die zu den übersinnlichen und transempirischen Bereichen gehören. Vernunft, die sich gegen die angenommene Tradition der intuitiven Offenbarungen der SHRUTIS wendet, muss abgelehnt werden, - wie gerecht solch eine Vernunft auch erscheinen mag! Vernunft ist dazu gedacht, den Glauben, den wir in die Erklärungen der Heiligen Schriften haben, zu stärken. Wenn die philosophische Untersuchung zu einer anderen Schlussfolgerung kommt, die diesen Offenbarungen der Schriften nicht entsprechen, kann man durchaus davon ausgehen, von irgendwelchen Schatten in die Irre geführt worden zu sein. Ausgenommen von jener seltenen Höheren und Reinen Vernunft, die unabhängig über der Ursache und den Kategorien (von Raum und Zeit) angesiedelt ist, liegt selbst in der sogenannten Vernunftmäßigkeit, mit der der Mensch in der Welt im allgemeinen ausgestattet ist, ein verstecktes Element des Glaubens, der Hingabe und der Unterwerfung gegenüber den, - durch 'Beziehungen', die zu Erfahrungen im Individuum führten -, hervorgebrachten eigenen Überzeugungen und Ansichten. Die niedere logische Vernunftmäßigkeit wird nicht durch die Reine Unabhängige Vernunft, sondern durch die instinktive Erfahrung kontrolliert, die wiederum untrennbar von der Kausalkette und den Kategorien ist, die den Lebensgrund des Individuums formen. Vernunftmäßigkeit geht von Erfahrungen aus, die ihrerseits nicht als vernünftig zu bezeichnen sind. Sinnliche Wahrnehmung formt die Basis der 'relativen' Vernunftmäßigkeit und der Logik, welche in Begriffen der Ursache-Wirkung-Beziehung argumentieren. Die Gültigkeit dieser Art von Wahrnehmung kann nicht durch die Vernunft begründet werden. Wahrhaftig, unsere Sinneserfahrungen halten uns jederzeit zum Narren, wobei wir noch stolz darauf sind, diesen Täuschungen nachzulaufen. Unsere gestrigen wohldurchdachten Tatsachen und Überzeugungen werden durch die heutigen widerlegt und die heutigen durch diejenigen von morgen. Wo ist dann die Gewissheit, dass das, was wir intellektuell annehmen und instinktiv glauben, nicht ein Irrtum des verdrehten Geistorganes ist? Das, mit großem Aufwand an Ernsthaftigkeit und wirklichem Eifer vollzogene, intellektuelle und sorgfältige Durchsieben der empirischen Kategorien ist in sich selbst Beweis genug dafür, wie der Intellekt und der Instinkt uns täuschen, indem sie uns etwas lieben und tiefes Interesse an etwas haben lassen, was in einer Höheren und Wahren Ewigen Erfahrung vollständig widerlegt und verneint wird. Der Glaube in das Ideal, wie es durch die intuitive Eingebung, - den Shrutis -, empfangen wurde, scheint die einzige Zufluchtsstätte für das Individuum zu sein, das das Höhere Licht nicht direkt erschauen kann. Die Gnade des Höchsten Wesens wird herabsteigen und ...
"Derjenige, der vom persönlichen Willen befreit ist, wird IHN erschauen und frei von allen Sorgen sein, - durch die Gnade des Schöpfers wird er die Herrlichkeit des Selbst erschauen." -Katha Upanishad, II.20.
Shri Shankaracharya erläutert den letzten Teil des Mantras folgendermaßen: "Wer wunschlos ist, das heißt, wessen Intellekt keine äußeren Objekte, - zu sehende gleichermaßen wie nicht zu sehende - , mehr wahrnimmt, und in wem, wenn er in diesem Zustand ist, die Dhatus (Elemente/Lebenskraft) oder die Organe wie Verstand usw., die den Körper aufrechterhalten, befriedet sind, - derjenige erblickt, aufgrund des durch diese hatus erreichten Friedens, die Herrlichkeit des Selbst, welches frei ist von Veränderungen, die von Karmas (Handlungen) hervorgerufen werden und erkennt direkt 'Ich bin das', frei werdend von allen Sorgen."
Die angeborene Natur aller vereinzelter Wesen beruht in der Liebe zu einem äußeren Wesen. Ein Individuum kann nicht leben, ohne irgend etwas oder irgendeinen Zustand das es bzw. der es nicht selbst ist, zu lieben. Die Liebe zu äußeren Dingen ist ein unwillkürlicher innerer Drang, der, um die Kluft im eigenen Wesen aufzufüllen, die Vereinigung mit allem (außerhalb) sucht, um dadurch zur Wahrheits-Erfahrung zu finden. Doch dies ist ein nutzloser Versuch, da die Eine Wahrheit nicht durch objektiven Kontakt, gleich welcher Art, erfahren werden kann. Der Mensch ist mit einer Art 'objektiver Neigung' bestraft. "Der Schöpfer legte die Sinne mit nach außen gerichteter Handlungsweise an" (Katha Upanishad, IV.1), und diese Kosmische Bewegung wird in allen Individuen, ihrer ungeachtet, empfunden. Allein der Denkapparat ist das wahre Sinnesorgan aller Wahrnehmungen, und seine Freude beruht daher im objektiven Streben.
Unsere Torheit beruht darin, diesem Denkapparat (beziehungsweise Geistorgan) zu erlauben, in alle Richtungen zu eilen. Die zerstreuten Strahlen des Geistorganes sind an zahllosen Objekten des Universums interessiert, - sowohl den sicht- als auch den hörbaren. Die dem Geistorgan innewohnende Kraft offenbart Sich Selbst nur dann, wenn Sie in das Objekt namens 'Unendlichkeit' zentriert wird. Es ist der, durch eine Linse fallende, konzentrierte Sonnenstrahl, der die im Brennpunkt vereinigten Dinge verbrennen lässt und weniger die Strahlen, die in alle Richtungen verstreut sind. Das Geistorgan sollte auf die Eine Substanz konzentriert sein, die nicht im Raum angesiedelt ist, sondern die gesamte Existenz ausfüllt. Diese Eine Substanz ist das Höchste Wesen, - Gott - , das Objekt der andächtigen Meditation. Liebe zu den Objekten des SAMSARA hat einen selbstsüchtigen Ursprung, wodurch sie zur Fessel wird, die das Selbst an Geburt, Leben und Tod innerhalb einer vorübergehenden Existenz bindet. Die Liebe zu Gott ist ein wahrhaftiges Selbst-Opfer, das dem Universellen dargebracht wird und das erlösend auf das phänomenale Bewusstsein wirkt. Die Liebe zum Universalen Wesens ist der Höhepunkt der Liebe. Das Ego kann sich (auf Dauer) nicht selbst behaupten, denn Gott ist überall. Das Geistorgan kann sich nicht in verschiedene Gedankenbewegungen aufteilen, da es letztlich kein anderes Objekt als Gott gibt. Wo immer es sich hinbewegt, fühlt es die Gegenwart des Einen Wesens. Die gesamte Welt ist bedeckt von der Herrlichkeit Gottes. ER, der höchst Machtvolle und Weise, durchdringt auf einen Streich die Erde und den Himmel. Das Denkorgan, das nicht mit sinnlicher Nahrung gefüttert wird, stirbt von selbst, so dass das Selbst Gott, die Vollendung aller Wünsche und Bestrebungen erreicht.
"ER ist das letztendliche Ziel, von DEM sie (die Seelen) nicht zurückkehren; ER ist der Endpunkt (des Samsara )." -Prash.Upanishad, I.10.
Dies ist das Selbst-Ertränken im Wahrheits-Bewusstsein. Dies ist das Eintauchen ins Meer der Wonne. Dies ist das Baden im See des Ambrosia. Dies ist das tiefe Trinken der Unsterblichen Essenz.
Meditation auf das ewige Wesen ist die Höchste Liebesform. Durch den Umstand, dass das Universum als eine stufenweise Verkörperung des Geistes erscheint, ist der Glaube in die Stufen der Wahrheit und der Wirklichkeit notwendig. Auf ein vollständig transzendentes, mit dem Meditierenden Unverbundenes Sein zu meditieren, ist unmöglich, da eine anfängliche Verneinung der Dualität eine Hemmung der Denkfähigkeit und somit einen trägen Zustand hervorbringt, der sich frustrierend auf den meditativen Prozess auswirkt. Meditation beginnt in der Dualität und endet in der Einheit; sie beginnt mit der Anbetung Gottes und mündet in das Sein Gottes.
Die Purusha-Sukta der Rig-Veda beschreibt eine der größten Visionen des Höchsten Wesens (Rigveda, X.90), welches das Höchste Formhafte Objekt der spirituellen Meditation ist und in der Vishnu-Sukta folgendermaßen zum Ausdruck kommt:
"Wie das Auge sich in den Raum ausbreitet (und die Ausdehnung sieht), so schaut der Weise immer DAS, - Vishnus Höchsten Zustand. Die weisen BRAHMANEN, die stets spirituell erwacht sind, singen davon in unterschiedlicher Weise und erleuchten DAS, - den Höchsten Zustand Vishnus." -Rigveda, I.22. 20,21.
Eine spätere, diese Rigveda-Verse erwähnende Upanishad (Skanda) sagt, "dies ist die Lehre der Vedas zum Erwerb der Befreiung, und dies ist die geheime Lehre." Viele andere kleinere Upanishaden führen diese Verse als Zusammenfassung ihrer Belehrungen am Ende auf; und ebenso finden sie als Schlussakkord vieler Vedischer Hymnen Verwendung. Die oben zitierte und die berühmte Purusha-Hymne mit der Nasadiya-Shukta sind sozusagen die Summe und Substanz der vedischen Visionen vom Höchsten Wesen, ausgestattet mit den besten konzeptionellen Qualitäten und auf die Stufe der Vollkommenheit emporgehoben. Eine der Methoden, auf das Höchste Wesen zu meditieren, geschieht durch den Rückzugsprozess aller Wirkungen in die Höchste Ursache. Die Erde wird durch Wasser aufgelöst; das Wasser wird durch Feuer ausgetrocknet; das Feuer erlischt durch die Luft; die Luft wird im Raum (Äther) absorbiert; der Raum verliert sich im Virat-Purusha oder dem GOTT des Universums. Selbst dieser Purusha ist ein Ausdruck der Kosmischen Feinstofflichen Energie, die wiederum ein Ausdruck des Kosmischen Geistes ist. Der Kosmische Geist verschmilzt in der Kosmischen Intelligenz, die wiederum in das Unmanifestierte, - jene Unbeschreibliche, Uranfängliche Natur, genannt Mula-Prakriti, die Undifferenzierte Transzendentale Kraft der Objektivität -, eintaucht. Das Überschreiten dieses letzten Kausalzustandes enthüllt das Reine Sein-Bewusstsein und somit das Absolute, - Brahman. Diese Meditationspraxis zeichnet sich unter Aufbietung einer unaufhörlichen und ernsthaften Beständigkeit durch eine fortschreitende Transzendenz der niederen Stadien und dem Versuch, andauernd in einem tieferen und weiteren Bewusstsein zu verweilen, aus. Jedes menschliche Wesen hat die Fähigkeit dies zu vollbringen, doch hängt der Erfolg weitgehend davon ab, inwieweit sich jemand damit zufrieden geben kann, dass dies seine einzige Pflicht im Leben ist.
Es dürfte nicht verkehrt sein, an dieser Stelle die Essenz dessen, was Patanjali (indischer Philosoph) über Yoga (Einheit mit Gott) gesagt hat, verdichtet anzumerken:
"Yoga ist die Hemmung der Veränderungen im Inneren des Denkorganes. Dies führt zum Ruhen des Selbst in Seiner innewohnenden Natur. Die Kontrolle der geistigen Veränderungen wird durch (spirituelle) Praxis und Leidenschaftslosigkeit bewirkt. Von diesen beiden ist die Praxis diejenige Bemühung, die zur Sicherung der Festigkeit in der Meditation dient. Diese wird stabil, wenn sie ohne Unterbrechung über einen langen Zeitraum und mit vollständiger Hingabe praktiziert wird. Leidenschaftslosigkeit ist das Bewusstsein von der Herrschaft (über Wunsch und Verlangen), die durch das Nichtverlangen gegenüber sicht- als auch hörbaren Objekten, erreicht wird. Höher noch als dies alles ist die Wunschlosigkeit selbst gegenüber den uranfänglichen Formen der Existenz, was durch das Selbstbewusstsein erreicht wird. Schneller Erfolg ist denen gewiss, die intensiv mit Leidenschaftslosigkeit üben. Danach stellt sich das Innere Bewusstsein und gleichfalls die Abwesenheit aller Schwierigkeiten ein. Es sollte die Praxis der Bejahung von der Einen Wirklichkeit vollzogen werden. Dann wird das Bewusstsein mit Wahrheit erfüllt sein, und das samenlose Über-Bewusstsein wird auf diese Weise durch den Rückzug aller geistigen Veränderungen und Eindrücken erreicht." -Yoga-Sutras: 'Samadhi-Pada'.
Für diejenigen, die nicht auf die Gottheit, auf Ishvara, meditieren können, beschreibt Patanjali Meditationen auf 'die Leidenschaftslosen', das heißt, auf Personen, die das Höchste Sein verwirklicht haben. Wir können den Upanishaden auch entnehmen, dass die Suchenden nicht gewohnt waren, sich immer dem Reinen Absoluten hinzugeben, doch dass es viele gab, die sich mit den relativen Verwirklichungen der Kosmischen Kräfte anfüllten, obwohl diese letztlich dazu bestimmt waren, sie ebenso zum Absoluten zu führen. Einige Mystiker praktizieren Meditation anhand eines zweigeteilten Prozesses:
- (1) sie erachten das gesamte Universum als die eine Masse des Körpers der Kosmischen Gottheit, die sie anbeten, und
- (2) sie nehmen das Universum als die Gottheit ihrer Anbetung wahr, die angefüllt ist mit einer unendlichen Anzahl identischer Formen.
Hier verhilft nach dem Erreichen der objektiven Vervollständigung die Gnade des universellen Wesens zur Absoluten Vervollkommnung. Göttliche Gnade ist der Bewusstseinsschub oder die Anziehung des Teiles durch das Ganze, das mächtiger und wirklicher als der Teil ist; das gilt auch für den natürlichen spirituellen Drang, der die Seele zur Erkenntnis ihrer eigenen Essenz treibt, wenn sie ihr Teilbewusstsein dem Ganzheits-Bewusstsein unterwirft, das heißt, wenn sie die anziehungskräftige Region der zerstreuenden und unterscheidenden Natur überquert und in das Reich der vereinigenden Bewegung eintritt, die als Macht des Wahrheits-Bewusstseins mit ihrer spirituellen Anziehungskraft beschleunigt zum Absoluten Wirklichen Sein hin eilt. Die verschiedenen Ebenen des Höheren Bewusstseins durchquerend, erreicht der Meditierende fortschreitende Befreiung.
Selbst- Reinigung und Schülerschaft
Wissen und Meditation sind für jemanden, der weltlich, sinnlich, getäuscht, stolz, egoistisch und selbstsüchtig ist, nicht möglich. Es ist der reine und klare Spiegel, der die leuchtende Sonne reflektiert und nicht die aus Schlamm und Steinen gebauten Wände. Die Liebe für das Unendliche bedeutet Loslösung von allen Besonderheiten, einschließlich der Entsagung objektiver Nachgiebigkeit. Durch Entsagung wird die Gültigkeit eines mehrfachen und dualen Bewusstseins im Lichte der Wahrheit, dass es nur 'Eine Existenz' gibt, verneint. Das unterscheidende Erfassen von der Natur der innewohnenden Existenz erfordert die Verneinung des Zustandes der Erscheinung, der sich im Gegensatz zur Natur der Wirklichkeit befindet. Ein Streben nach Höheren Zwecken im Leben benötigt eine Transformation und Transzendenz der niederen Bedingungen des begrenzten Lebens. Das Sterbliche und das Unsterbliche stehen sich gegensätzlich gegenüber. Die instinktive Selbstbehauptung des individuellen Ego' kann niemals mit der Natur des Absoluten übereinstimmen. Vertrauen in die objektive Welt entspricht dem Verlust des Höchsten Zweckes im Leben. Vollständige Zufriedenheit und Göttliches Leben kann es nur in der Verwirklichung der Transzendenten Gegenwart geben. Dazu bedarf es eines Rückzuges von der Welt als Form samt ihren Inhalten. Zu- und Abneigungen, Anziehung und Abstoßung sind Störungen, die den Fortschritt der Seele auf ihrem Weg zur Ewigkeit behindern. Bevor der Innenhof der Wirklichkeit betreten wird, müssen die Knoten des Herzens, die das Individuum an die Erde binden, gelöst werden. Die vollständige Übergabe jeglicher Selbstbezogenheit und gefälligkeit ist, um der Spirituellen Vollkommenheit willen, die Bedingung, die von dem Prozess der Wahrheits-Verwirklichung gefordert wird. Die Wahrheit achtet nicht auf lahme Entschuldigungen und Verdrehungen der letztendlichen Tatsachen zugunsten eigener materieller Vorteile. Die selbstsüchtige Indidvidualität weiter zu füttern und das Bewusstsein auf ein Absolutes Ziel hin auszudehnen, sind die Dinge, die den Weg zur Letztendlichen Befreiung ebnen. In den Upanishaden finden wir eine wissenschaftliche und psychologische Darstellung dessen, was die größten Hindernisse auf dem Weg zur Selbst-Verwirklichung sind. Sie werden in drei verschiedene Hauptpunkte eingeteilt:
"Wunsch nach Nachkommenschaft; Wunsch nach Wohlstand; Wunsch nach der Welt. -BRIH.UPANISHAD, III.5
Der erste Wunsch ist einer der beiden vitalen Impulse des Lebens, die beiden anderen entspringen dem Instinkt nach Selbsterhaltung. Vom Ausdruck des schöpferischen Impulses wird gesagt, dass er nach der Loslösung vom Ursprünglichen Schöpferischen Willens des Universalen Sein' immer zu arbeiten hat. Verschiedenheit ist die Bedeutung von Offenbarung. Jede individuelle Kraft ist eine, im Zustand der ausgelassenen Entartung und der unkontrollierbaren Tätigkeit befindliche Kopie der Kosmischen Schöpferischen Kraft. Diese sich selbst-vervielfältigende Natur (Avidya / Unwissenheit) zu lenken, ist nicht einfach, es sei denn, man fängt mit Unterstützung der Höheren Sich Selbst-vollendenden NATUR (Vidya / Wissen) dagegen an zu kämpfen. Der Wahrheitssucher schreitet zur wahren Wurzel dieser selbst-vervielfältigenden Energie und zwingt sie, sich selbst im Grund-Gedanken aufzulösen. Derjenige, der die schöpferische Kraft verströmen lässt, wird in den endlosen Prozess der unterscheidenden und vervielfältigenden Existenz verwickelt und bleibt dem Absolutheits-Bewusstsein für immer fern. Jene, die die spirituelle Wirklichkeit erkannt haben, enthalten sich dem täuschenden Schöpfungsinstinkt und stehen fest im Wahrheits-Bewusstsein.
"BRAHMANEN, die das Selbst erkannt haben, erheben sich über den Wunsch nach Nachkommenschaft, dem Wunsch nach Wohlstand und dem Wunsch nach der Welt und leben das Leben von Bettlern."
Die Sucher, die die objektivierende Energie genügsam in die Bewusste Kraft transformieren, - die das Erblühen des Egos in das Objektlose Bewusstsein hinein bewirkt -, sind die ins ABSOLUTE einbezogenen Anwärter und Nutznießer dieser Höchsten KRAFT, die zu einer gründlichen spirituellen MEDITATION weiterführt. Die CHHANDOGYOPANISHAD sagt, dass ein stabiles Bewusstsein, das die Ego-Knoten zertrümmert, dann entsteht, wenn Reinheit und Licht aufsteigen. Solch glorreiche Anwärter erglühen in leuchtender spiritueller Stärke, die es leicht mit den furchtbarsten Naturgewalten aufnimmt. Dies sind die wahren Helden, die sich ihr Gewand (der Entsagung) mit dem Schwur umgegürtet haben, über alle Phänomene hinweg direkt ins Herz der Existenz zu springen. Liebe, die ein Objekt begehrt, ist nicht vollkommen. Wahre Liebe kommt niemals zum Ausdruck, sondern verschmilzt einfach in Erfahrung. Nur vergängliche Zuneigung und ungenügender Glaube schütten sich selbst über die Sinnesobjekte aus. Sobald sich Liebe den flüchtigen Erscheinungen zuwendet, ergießt sie sich auf (leblose) Asche. Wahre Liebe ist selbst-vervollkommnend und niemals das Medium der Begegnung von Subjekt und Objekt. Die gesamte Energie ist schöpferisch, doch wir müssen sie von der unterscheidenden Kreativität hin zur vereinigenden Kreativität lenken. Avidya (Unwissenheit) und Vidya (Wissen) sind beides schöpferische Kräfte des Absoluten; die erstgenannte ist ein Abstieg in die Unwissenheit und Trennung, während die zweite ein Aufstieg zu Wissen und Einheit ist. Der Wunsch nach Wohlstand ist der Wunsch nach Besitz und die Gier nach materiellem Gewinn, welche die Wirkung der instinktiven Liebe nach dem Leben, der selbst erhaltende Impuls der individuellen Natur ist. Da das 'Sein' wirklicher ist als das 'Werden', ist der Wunsch nach Selbst-Erhaltung ein stärkerer Instinkt als die Selbst-Vervielfältigung. Beide sind sehr innig miteinander verbunden. Sie arbeiten hauptsächlich über die Sinne und das 'Wasser-Prinzip' als ihrer Hauptenergie-Quelle und sind die wirkenden Kanäle für den Wunsch nach phänomenaler Existenz und formgebender Handlung. Die ganze Geschäftigkeit des einfachen grobgerasterten Lebens besteht im Wesentlichen aus dem Spiel der zwiefältigen individuellen Natur, - die Individualität zu schützen und wachsen zu lassen. Diese eindeutig schädlichen Impulse finden ihren negativen Ausdruck in 'Trägheit und Schlaf', - beides sind Zustände einer vorübergehenden Aufwärtswindung und Verlagerung der erhaltenden und schöpferischen Handlung, da die Sinne entweder erschöpft sind oder ihnen die, von der äußeren Natur geforderten Objekte verweigert werden. Geschwätzigkeit und physische Betätigung sind zwei der anderen dynamischen Formen des vitalen schöpferischen Impulses, die, wenn ihnen die Ausübung ihrer normalen Schaffensfunktion nicht gestattet ist, in gewaltsamen Methoden des Selbst-Ausdruckes ihren Verlauf nehmen. Die eigensinnige und unbezwungene niedere schöpferische Natur fließt ungestüm durch tausend Kanäle nach außen und verstrickt das Individuum durch zahllose Beziehungen in das soziale Leben dieser Welt. Der Wunsch 'als ein Individuum in Verschiedenheit' zu den relativen Verknüpfungen mit den anderen Individuen zu leben, stellt die gesamte Szenerie des weltlichen Lebens dar, das durch diesen mächtigen Prozess der aufspaltender Natur aufrechterhalten wird. Wenn ein solcher Prozess gewaltsam angehalten wird, kommt es zu einer allgemeinen negativen Reaktion der aktiven Kräfte in der Art, dass entweder alles durch das Eintreten des Tiefschlafes im Individuum in Vergessenheit geraten soll, oder dass die Kräfte zu Überreaktionen verleiten. Die Aufgabe des Schülers beruht daher in der doppelten Wachsamkeit gegenüber jeglicher positiver Betätigung und negativer Trägheit.
Der Wunsch nach der Welt liegt im Wunsch nach dem eigenen Namen, nach Ruhm, Macht, Herrschaft und Genuss in dieser oder in einer himmlischen Welt. Die beiden ersten Wünsche sind aus der hohen Einschätzung von der Größe des individuellen Daseins geboren, wodurch sowohl das Verlangen nach werbender und verkündigender Mitteilung an, als auch die Verleihung von herausragendem Lob und Ehre durch die anderen Individuen gestärkt wird. Diese Selbst-Beweihräucherung wird noch durch den Wunsch, über andere Individuen zu herrschen und im Unterschied zu ihnen als besondere Wissens- und Machtgröße über ihnen zu stehen, gesteigert. Dieser Prozess der egoistischen Beziehung zu äußeren Wesen, der dazu verwendet wird, den Sinn der individuellen Wirklichkeit noch zu verstärken, ist das Ergebnis der großen Einbildung, geboren aus dem doppelten Missgeschick, nämlich - das Wirkliche zu vergessen und nach dem Unwirklichen zu greifen. Der Höhepunkt der selbstsüchtigen Natur wird durch das Verlangen nach großem Namen, umfassendem Ruhm und gewaltiger Macht erreicht, welches das Ego-Bewusstsein daran hindert, sich selbst in das Unendliche Bewusstsein auszudehnen. Die ursprüngliche universale Schöpfungs- und Erhaltungstriebkraft wird irgendwie verdreht und verdorben, wenn sie im Individuum, das hinter dem Wirklichen zurückbleibt, zu arbeiten beginnt. Die Verdrehung der Wahrheit beginnt in gewissem Sinne schon bei Ishvara Selbst, obwohl ER durch Seine immense Nähe zum Absoluten ungefesselt bleibt und weil ER insbesondere kein Zweites Wesen neben Sich hat, auf das ER Sich beziehen könnte. Die Tränen fließen erst dann, wenn Dualität und Mannigfaltigkeit ihr verwüstendes Spiel spielen und wenn das Individuum aufgrund von Leidenschaft und Dunkelheit unfähig ist zu erkennen, was wirklich die Wahrheit ist und in welcher Beziehung es zur Welt und zu deren Inhalte steht. Die Allmacht der Absoluten Natur erniedrigt sich selbst im Individuum und in dessen Verlangen nach Selbst-Erhebung und Vormacht über andere, was die Wirkung des Missverständnisses hinsichtlich der wahren Beziehung zwischen den Individuen ist. Die Universale Natur der Allgegenwart und Allwissenheit wird in den Zustand des 'sich an das individuelle Leben klammern' und nicht zuletzt den dem 'individuellen Eingebildet sein' heruntergezogen. Verblendete Liebe ist die unbewusste und blinde Bewegung auf dem falschen Pfad parallel zu dem einen Band ganzheitlicher Liebe, das die Wesen des Universums in einem einzigen 'Selbst-Wonne-Sein' zusammenhält. Die Selbst-Liebe des Universalen Sein' entartet in relative Verhaftungen zwischen Seinen individuellen Teilen. Selbstsucht und Egoismus sind die rohen und verdorbenen Formen des Instinktes der ewigen Selbst-Existenz, die durch die Handlungen der verborgenen und verwirrenden Kraft der Wirklichkeit verdreht dargestellt wird. Das ganze Drama des phänomenalen Lebens ist ein blinder Kampf des sich entzweienden Bewusstseins in seinem Versuch, sich selbst in der Wahrheit der absoluten Natur der Wirklichkeit zu finden. Der Lebenskampf kann solange nicht aufhören, solange das Absolute Bewusstsein nicht verwirklicht ist, denn die Ewige Natur der Wirklichkeit wird nicht aufhören, Sich Selbst, - auch nicht für den Zeitraum eines einzigen winzigen Augenblickes -, im Individuum zu behaupten. Doch der Absolute Drag scheint im Individuum kein Gehör zu finden, solange dieses unfähig ist, die wahre Bedeutung der unfreiwilligen Rufe und die höheren Erfordernisse des Lebens, die durch die phänomenale Natur und die Schubkraft der Wahrheit auferstehen, zu erkennen. Die Unwissenheit des Individuums hinsichtlich der wahren Grundlagen der Erfahrung entspricht der Gegenwart von Kräften intensiver Bewusstseins-umwölkung und -selbstaufspaltung, was besser bekannt ist als Avidya (Unwissenheit) oder Tamas (Trägheit) und Kaama (Wunsch/Lust) oder Rajas (Leidenschaft). Die Ursache für das Lebensleid ist das mangelnde Wissen von der eigenen Beziehung zur 'Absoluten Selbst-Identität aller Individuen'. Es gibt da eine Art Torheit in jedem Individuum, die es an die Vielgestaltigkeit der Individuen glauben lässt, wodurch die bittere Frucht der vorübergehenden Existenz mit ihren furchtbaren begleitenden Gesetzen von Handlung und Gegenhandlung, von Ursache und Wirkung und so weiter heranreift, die unaufhörlich den endlosen Kreislauf von Geburt und Tod in den individuellen Bewusstseinszuständen vorantreibt.
Das Durchbrechen dieser zerstreuten Ausdauerbeziehung der Welt (zur Ewigkeit) kann nur durch das Höhere Wissen angeregt werden, das sich über die Beziehungen von Raum, Zeit, Ursache und Wirkung hinausbewegt. Ohne die Schwankungen dieser phänomenalen Beziehungen zu transzendieren, darf niemand darauf hoffen, irgendeinen Erfolg im Erwerb des Reinen Wissens oder in der Meditations-Praxis auf Gott zu haben. Wahrhaftig, es gibt keine andere Beziehung zwischen den Individuen als 'die Fülle der bewussten Identität von sich selbst zu sein'. Es sollte keine andere Haltung zwischen den Individuen geben als die Bewusstheit der Selbst-Identität des Vollkommenen Seins. Es gibt keine Unwissenheit und Sorgen, solange das Individuum zumindest ein absolutes Individuum, das heißt Ishvara ist, in dem es keinen Subjekt-Objekt-Gegensatz gibt; die Leiden entstehen in dem Moment, wo das Dualitäts-Bewusstsein heraufdämmert und das Vielfältigkeits-Bewusstsein die Dinge erschwert. Die Sünden, die durch individuelle Gedankenbeziehungen gezüchtet werden, handeln als 'Mala' oder Schmutz, der das Reine Selbst-Bewusstsein überzieht. Die Beziehungen selbst sind 'Vikshepa' oder die schleudernde Kraft, und die Täuschung, die die Beziehungen verursacht, ist 'Avarana' oder die betörende Unwissenheits-Wurzel. Dieser Schmutz, dieses Schleudern und dieses Bedecken sind die Ursachen der Fesselung und müssen durch intensive 'Meditation' und 'Wissen' beseitigt werden.
Ethik
Die Upanishaden betonen, dass ein Anwärter auf das Absolute ausgestattet sein sollte mit: "Ruhe des Denkorganes, Selbstkontrolle, Aufgabe der (Vorstellung) Handlungen (auszuführen), Seelenruhe, Glaube und Gedankenkonzentration." -BRIH.UPANISHAD, IV. 4.23.
Selbst-Reinigung, Selbst-Beherrschung und strenge Bußübungen bestehen aus der Verneinung der individuellen Beziehungen, die durch völlige Selbst-Verleugnung und den Verzicht auf Subjekt-Objekt-Beziehungen erreicht werden. Auf die Schwierigkeiten, dies zu erreichen, wird warnend hingewiesen: "Dies ist ein schwieriger Pfad, der, wie die Schneide einer scharfen Klinge, schwer zu begehen ist"; und deshalb wird uns angeraten:
"Steht auf! Erwacht! Werdet Menschen der WEISHEIT, erkennt (ES)." - Katha Upanishad, III.14.
weiterhin:
"Denen gehört diese makellose Wohnstätte BRAHMANS, die frei sind von Falschheit, Verworfenheit, List und Ränkespiel." -Prash.Upanishad, I. 16.
"Der die Unwahrheit spricht, trocknet aus bis zur innersten Wurzel." -Prash.Upanishad, VI.1
"Dieser Atman ist durch (praktizierte) Wahrheit, Strenge, vollständiges Wissen, Selbstbeschränkung, Beharrlichkeit erreichbar." -Mund.Upanishad, III.1.5.
Die Upanishaden werden nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Wahrheit (Satya) und Selbst-Beschränkung (Brahmacharya) die wichtigsten Mittel zum Erwerb von Reinheit und Wissen sind. Wir finden überall in ihnen den Verweis darauf, dass Brahman durch Brahmacharya erreicht wird. Prajapatis Anweisungen für Götter, Menschen und Dämonen, - die von Natur aus eine Neigung zur Leidenschaft, Gier und Zorn haben -, liegen die Mittel der 'Selbst-Beschränkung (Mäßigung), Nächstenliebe und Leidenschaftslosigkeit' als Heilmittel für die erwähnten drei Übel zugrunde (Brih.Upanishad, V.2.). Auf die vollständige Entsagung dieser Welt wird in den folgenden Erklärungen ebenso hingewiesen: "Brahmanen, die das Selbst kennen, wandern als Bettler," und "praktizieren Verzichtsübungen in den Wäldern, von Almosen lebend." Der Schüler wird gebeten "dem Lernen überdrüssig zu werden und sich zu wünschen, wie ein Kind zu leben", doch darüber hinaus "selbst von dem kindlichen Zustand angewidert zu sein" und "ein Weiser zu werden", um dann "sowohl den Weisheits- als auch den Nichtweisheits-Stand zu transzendieren" und "ein wirklicher Brahmane (Brahman-Kenner) zu werden." "Alles gereicht der Liebe des Selbst," und deshalb sollte gegenüber allem Seh- und Hörbaren eine völlige Unentschiedenheit entwickelt werden. Im Unendlichen wird nichts gesehen, nichts gehört, nichts erkannt. Wenn das (individuelle) Selbst entleert ist, wird Es vom Absoluten mit Sich Selbst gefüllt. "Alle Wünsche, die im Herzen angehäuft sind, sollten ausgemerzt werden" und "die fünf Sinne der Erkenntnis sollten zusammen mit dem Denkorgan aufhören zu arbeiten, und der Intellekt sollte stillstehen." " Weder derjenige, der sein schlechtes Verhalten nicht abgelegt hat, noch derjenige, der nicht ruhig ist, noch derjenige, der das Denkorgan nicht geordnet hat, kann DAS durch Intelligenz erreichen."
Die Verwirklichung der Wertlosigkeit von irgendwelchen Verbindungen hin zu den Objekten des Universums ist ein einziger fataler Schlag gegen alle bösen Verhaltensweisen. Eine Handlung oder ein Ding kann nicht durch seinen objektiven Wert beurteilt werden. Materieller Besitz wird nicht zum entscheidenden Kriterium von Wahrheit und Gerechtigkeit. "Es besteht keine Hoffnung auf Unsterblichkeit durch Wohlstand." Der wahre Wert einer Person oder einer Sache hängt nicht davon ab, als was er oder es gegenüber anderen erscheint. Nichts, was durch eine Person erreicht wird, wie lobenswert und groß es auch sein mag, ist auch nur einen blanken Heller wert, wenn diese Person nicht im Wissen der Wahrheit ist. "Wenn jemand Opferhandlungen und Gottesdienst und Bußübungen in dieser Welt vollzieht, und sei es für viele Tausende von Jahren, ist das, was er getan hat, ohne das Wissen vom Unzerstörbaren Sein wahrlich vergänglich." Der Sucher sollte sich nicht durch freudenspendende Schönheit und ein würdevolles Leben in der Sinnenwelt betören lassen. Wo keine Katze ist, ist die Ratte der König. Solange die ozeangleiche Flut des Brahman-Bewusstseins den Baum des Samsara nicht entwurzelt, scheint die Welt eine diamantene Wahrheit zu sein. Eine gedankenvolle Person sollte dahingehend unterscheiden, dass ihre Fähigkeiten, ihre Größe, Kraft, ihre verschiedenen Wünsche und Vorhaben ins Reich der Unzerstörbaren Wirklichkeit hineinreichen und nicht in diese Welt der Sterblichen,- auch nicht in die Götterhimmel. Alle spaltenden Versuchungen sollten geprüft und dahingehend transformiert werden, dass sie eine Kraft bilden, die die Innere Essenz des Lebens offenbart. Diese Leidenschaftslosigkeit wird durch die Einsicht in die unterschiedslose (innere) Natur von Subjekt und Objekt kultiviert. Die Unentschiedenheit gegenüber der wahrnehmbaren Vielfalt sollte immer aus einer intelligenten Überzeugung von der Wahrheit und nicht aus dem bloßen Scheitern im Leben geboren werden. Wahre Entsagung ist untrennbar von einer intensiven Liebe zum Wirklichen. Leidenschaftslosigkeit gegenüber dem relativen Leben bedeutet Leidenschaft für das, was absolut wahr ist. Der Widerwille dem phänomenalen Leben gegenüber entspricht dem Wunsch nach Selbst-Vervollkommnung und der Mystischen Innenschau.
Es ist nicht möglich, das endliche Leben zu transzendieren, wenn der Sucher nicht alle wechselnden Formen zurückweist und das natürliche Fließen des Offenbarungsstromes boykottiert. Je vollständiger das Werk der sich offenbarenden Natur ist, desto mehr entzieht sich die Wahrheit dem Blick. Das Geheimnis des Triumphes über die überwältigend ausdrucksstarke Gewohnheit des Lebens liegt im festen Zurückhalten des objektiven Flusses. Die Regel der Selbstkontrolle verschont selbst die Ausdruckskraft des höchsten Intellektes nicht. Selbst eine brillante Auslegung von der Natur der Metaphysischen Wirklichkeit ist mit dem Makel eines gewissen Mangels an Zurückhaltung seitens des Philosophen behaftet. Die Wahrheit ist unbarmherzig gerecht und exakt, und auch nicht zur geringsten Abweichung von Sich Selbst geneigt. Brahmacharya ist ein 'kategorischer Imperativ', der gemäß der Chhandogyopanishad (VIII. 5) nicht nur die allgemein verstandene Studentenperiode der Enthaltsamkeit und des Studiums der Vedas unter einem Lehrer, sondern den gesamten Lebenslauf des Brahmanen umfasst und als der Weg zur Selbst-Verwirklichung betrachtet wird. Die Anu-Gita sagt, dass derjenige ein Brahmachari ist, der völlige Selbstkontrolle erwirkt hat, der in Brahman ruht und der sich in der Welt als eine Form Brahmans umherbewegt. Er ist ein Anhänger völliger Gewaltlosigkeit und Liebe. Mitleid ist der Prozess der Selbst-Erfülltheit des essentiellen Geistes durch einen spontanen Ausfluss Seiner Selbst zu egolosen bewussten Wesen. Der Mensch mit Selbstkontrolle ist vorsichtig gegenüber dem Bösen, das häufig auch im Gewand der Heiligkeit und Frömmigkeit daherkommt. Sein spirituelles Auge ist immer offen.
Der Sucher mag, falls notwendig, die unterschiedlichen Methoden der Annäherung an das Absolute kennenlernen, um seine Zweifel bezüglich den letztendlichen Tatsachen zu klären. Doch für den Anwärter ist dies, aufgrund der Möglichkeit, hinsichtlich fundamentaler Gegebenheiten in Verwirrung zu geraten, nicht ganz ungefährlich. Kein Philosoph war jemals dazu fähig, die Wege, die zur Verwirklichung Brahmans führen, zu standardisieren. Es gibt immer sogenannte 'letzte Zweifel', die kein menschliches Wesen klären kann. Selbst wenn es Millionen verschiedener Methoden gibt, vereinigen sich diese in dem Moment zu einer einzigen Methode, wenn sie bis zu ihrer Absolutheit ausgeweitet werden. Unabhängig von all Seiner Natur ist das Absolute immer Eins. Für den Sucher ist es daher das beste, eine Methode aufzugreifen und diese solange anzuwenden, bis ihre eigene Absolutheit erreicht wird. Dabei wird verwirklicht, dass das Absolute des Einen das Absolute von Allen ist.
"Wie Regenwasser, das durch enge Rinnen die Berge herunter, hierhin und dorthin läuft, so verläuft sich derjenige, der viele Dharmas (Tugend/Pflicht) getrennt wahrnimmt und ihnen allen nachzulaufen versucht" -Katha Upanishad, IV.14.
Es entspricht der Natur der Unendlichen Wirklichkeit, auf unendlich vielen Wegen erreichbar zu sein, die alle richtig sind, wenn sie zum Unendlichen führen,
"wie reines Wasser, das, in reines Wasser gegossen, zu reinem Wasser wird, so rein wird das Selbst des Schauenden, der das Wissen erlangt hat" -Katha Upanishad,IV.15.
Scharfsichtigkeit, Leidenschaftslosigkeit, Gelassenheit, Selbstbeschränkung, Unentschiedenheit gegenüber der Welt, Seelenruhe, Glauben, Geistessammlung und das Verlangen nach Befreiung von den Fesseln, sind die Vorbedingungen der Spirituellen Meditation.
Der Lehrer und der Schüler
Wie intelligent der Sucher auch sein mag, es ist ihm, - von seltenen Ausnahmen völlig weltfremder Wesen abgesehen -, nicht möglich, die exakte Meditationstechnik auf das zu erreichende Ideal hin zu ergreifen. Die besten Ergebnisse bei der Weitergabe des spirituellen Wissens werden nicht so sehr über die Präzision des Verstandes und der Logik als vielmehr durch Bildhaftigkeit, Kunst und Schönheit erreicht. Was das Wesen des Menschen berührt sind eher die Veränderungen des Herzens als die des intellektuellen Verständnisses. Adhyatma-Vidya ist die Wissenschaft von der innersten Essenz des Universums, und dieses Wissen fällt nicht unter die Kategorien der objektiven Urteilskraft. Die Lehren der Weisen sind immer vom deutlichen Charakter der Ansprache an die gesamte Natur der Person und nicht nur eines Aspektes beschaffen. Die höchsten Lehren werden von Herz zu Herz weitergegeben. Die Sorgen des Lebens werden nicht durch blumige Ausdrucksweisen und feine Haarspaltereien vermindert. Die Ursache der Sorgen ist in der wahren Beschaffenheit des Individuums angelegt und nicht nur in dessen übergestülpten Hüllen. Die innere Erkrankung wird nicht durch das einfache Waschen der äußeren (Körper-) Hülle geheilt. Die Wurzel des Übels muss ausgegraben werden. Der beste Vollzug ist immer dann möglich, wenn beide, - Subjekt und Objekt -, eine bewusste Interaktion bilden, und nicht so sehr dadurch, dass das Bemühen allein durch das Subjekt erfolgt. Das Denkorgan ist das objektivierte Universale Bewusstsein. Das bewusste Subjekt und das bewusste Objekt sind beides Bewusstseinsausdehnungen, die sich im Grad der Feinheit und der Ausdehnung ihrer Bedingungen voneinander unterscheiden. Jeder höhere, feinere und ausgedehntere Zustand ist stärker und einschließlicher als die niederen. Keine Handlung oder sonstige Gegebenheit ist im niederen begrenzten Sinne ihrer Individualität vollkommen subjektiv oder vollkommen objektiv. Die Wahrheit liegt in der Mitte zwischen beiden. Handlung und Gegenhandlung arbeiten gleichzeitig als subjektive und objektive Kräfte, die innig miteinander verbunden sind. Das Innere und das Äußere sind die beiden gegensätzlichen Seiten des Einen ganzen Sein'. Es ergibt keinen Sinn, wenn es Augen gibt, aber kein Licht, oder wenn es Licht gibt, aber kein sehendes Auge. Der gegenseitige Kontakt ermöglicht die Wahrnehmung. Wenn die ganze individuelle Subjektivität die Wahrheit wäre, würde das Individuum der absolute Herrscher über das gesamte Universum sein; wenn dagegen die ganze Objektivität die Wahrheit wäre, könnte kein Individuum jemals Befreiung erlangen und die Freiheit wäre ein bloßes Hirngespinst. Das Subjekt und das Objekt haben deshalb die gleichen Anteile beim Festlegen der Wirkung innerhalb ihrer Interaktion. Die inneren und äußeren Formen der einen KRAFT verschmelzen miteinander, um eine Wirkung zu erzeugen. Diese Tatsache erklärt zufriedenstellend den wunderbaren Übermittlungsprozess, mit dem das Wissen vom Lehrer auf den Schüler übertragen wird. Die Transformation des Schülerbewusstseins ist die verbindende Handlung der wahrnehmbaren Fähigkeit und die bewusste Anwendung durch den Schüler, getragen von der Bewusstseins-Kraft des Lehrers, der dies ausstrahlt. Der Lehrer sollte
"ein Shrotriya (Schriftkundiger) und Brahmanishtha (Brahman-Kenner) sein" -Mund.Upanishad, I.2.12.
Die kräftigere spirituelle Energie des Lehrers wird in den weniger gereinigten geistigen Zustand des Schülers gegossen, was zur Auflösung der Dunkelheit und zur Erleuchtung des letzteren führt. Das Bewusstsein des Lehrers betritt die dunklen Ecken im Bewusstsein des Schülers, der dies mit der Kraft der Reinheit und Wahrheit erträgt, und im Umfang des, von Rajas (Leidenschaft) und Tamas (Trägheit) gereinigten Denkorganes empfängt. Wir hören von ernsthaften Suchern, die zum Lehrer gehen und ihn flehentlich bitten:
"Adhihi Bhagavo Brahma" - "O großer Meister, lehre mich Brahman."
Bhrigu erlernte Brahma-Vidya (Wissen von Brahman) von seinem Lehrer Varuna; Nachiketas von Yama; Sukesha und andere von Pippalada; Shaunaka von Angiras; Svetaketu von Uddalaka; Narada von Sanatkumara; Indra von Prajapati; Maitreyi von Yajnavalkya. Die Schüler werden im allgemeinen gebeten, sich für etliche Jahre der Stille und Abgeschiedenheit hinzugeben, bevor sie in die Heilige Wahrheit eingeweiht werden. Spirituelle Übungen praktizierend, erfreuten sie sich eines natürlichen Lebens an abgeschiedenen Orten. Das transzendentale Mysterium kann nicht so einfach zwischen der zerstreuenden Geschäftigkeit des sozialen Lebens verinnerlicht werden. Die dichten, grünen und entfernten Wälder, die abseits von der unmittelbaren Berührung mit der Luft des geschäftigen, weltlichen Lebens liegen, haben seit jeher die Liebhaber von Stille und Frieden angezogen. Die Wälder atmen ein neues, dem gewöhnlichen Menschen unbekanntes Leben aus und sprechen in der Sprache der Ewigkeit. Sie scheinen sich glücklicherweise der revoltierenden Kräfte und den brutalen Konflikten in der Natur, über die der Mensch sich so sehr beklagt, nicht bewusst zu sein. In diesen Wäldern verbringen die Sucher ihre Zeit in stiller Meditation, ganz der Höchsten Wirklichkeit ergeben.
"Glaube, Enthaltsamkeit, Verzicht und Wissen" (PRASH.UPANISHAD, I.10)
sind die Schlüsselwörter für diese Gesegneten, die mit eiserner Bestimmtheit Selbst-Vervollkommnung praktizieren. Die aufrechten Anwärter auf die Wahrheit, ausgestattet mit allen spirituell ethischen Qualifikationen, "wurden verwirklichend, dass das Nicht-Getane niemals durch das, was getan wird, zu erreichen ist, der handlungsgebundenen Welt überdrüssig," und gingen demütig und ergeben zum Lehrer, um von Ihm jenes Wissen zu erhalten, das ihnen das Unzerstörbare offenbart. Und der herrliche Lehrer offenbart ihnen das Wissen von Brahman. Die Schüler waren "jene Hochbeseelten, die die höchste Hingabe zum Höchsten Sein, und für ihren Lehrer nicht weniger als für das Höchste Sein hatten." Uddalaka veranschaulicht seine Anregung, dass nur "derjenige, der einen Lehrer bekommen hat (die Wahrheit) erkennen kann" damit, dass jemand ohne spirituelle Führung wie ein Mensch ist, der mit verbundenen Augen seinen Weg verfehlen und irgendwelche unerwünschten, dem Mangel an eigener Einsicht entsprechenden, Bestimmungsorte erreichen kann. Die Mundaka-Upanishad sagt, dass derjenige, der sich nach wirklichem Wohlstand sehnt, den Kenner des Selbst verehren soll. Es wird der Spitzfindigkeit des Intellektes nicht erlaubt sein, das Wachstum der Göttlichen Beziehung, die zwischen dem Guru und dem Sishya (Schüler) besteht, zu behindern.
"Selbst die Götter hatten darüber Zweifel, denn wahrhaftig, ER (der Guru) ist nicht leicht zu erkennen; diese Angelegenheit ist sehr fein." -Katha Upanishad, I.21.
"ER ist nicht leicht anhand der Erzählung einer untergeordneten Person zu erkennen, obwohl (ER) auf vielfältige Weise beschrieben sein mag; solange (ER) nicht durch jemand anderes (der höchst weise ist) erklärt wird, gibt es keinen Weg (zu IHM); ER ist unfassbar feiner als das Feinste und unbeweisbar." -Katha Upanishad, II.8.
Selbst der stolze Indra und der große Narada erschienen demütig vor ihren Lehrern. Das spricht für die majestätische Transzendenz des Absoluten, die mit normalen Mitteln nicht erkennbar ist. Wie arglos und einfach war jener Satyakama, der, als er nach seiner Herkunft gefragt wurde, zu seinem Lehrer sagte: "O Gebieter, aus welcher Familie ich stamme, weiß ich nicht; ich fragte meine Mutter und sie erwiderte mir: "Ich habe dich in meiner Jugend empfangen, als ich eifrig in Diensten war und ich weiß nicht, aus welcher Familie du bist"." Daraus schlussfolgerte der Lehrer, dass Satyakama ein Brahmane sein muss und sagte zu ihm, dass "ein Nicht-Brahmane nicht fähig sein wird, das (die Wahrheit) auszusprechen", und nahm ihn als Schüler an. Narada wiederum verbeugt sich und sagt,
"O Herr, ich bin in Sorge; mag mich der Herr meiner Sorgen entbinden. "Durch die Vernunft wird dieses Wissen nicht erreicht; über die Anleitung eines anderen ist ES leicht zu erkennen." -Katha Upanishad, II.9.
Das erklärt deutlich, dass Selbst-Erkenntnis nicht durch ein individuelles, der eigenen Unwissenheit ausgesetzten, Streben ohne einen Lehrer erreicht werden kann. Niemand kann ES aufgrund seiner eigenen persönlichen Bemühung ohne geeignete Führung erreichen, - so geheimnisvoll und fein ist ES. Bücherstudium ist totes Wissen; das, direkt vom Lehrer kommende Wissen ist dynamische Bewusstseins-Kraft. Darauf verweisend, wird gesagt: "Der Vater sollte das Brahman-Wissen dem ältesten Sohn oder einem geeigneten Schüler anvertrauen und sonst niemandem; selbst wenn ihm jemand diese Meer umschlungene Erde, angefüllt mit ihren Reichtümern anbieten sollte, wahrlich, -
'Dieses' (Wissen) ist größer als 'das' (die Erde)." -Chh.Upanishad, III.11.5.
Die Einweihung gewährt dem Schüler lediglich die Zulassung in den Spirituellen Strom; das wirkliche Bemühen zur Erhebung in das Absolute muss durch den Schüler erfolgen, und zwar durch fortgesetzte
"Meditation im Sinne konzentrierter Disziplin der Sinne, mit Wachsamkeit und Demut, - denn der meditative Zustand kommt und geht." -Katha Upanishad, VI.11.
Es gibt keinen größeren Fehler als den des spirituellen Stolzes. Selbst der Zustand Hoher Meditation ist vergänglich und zieht rasch vorbei. Lasst keinen Stolz aufkommen, keine Eitelkeit, auch wenn sich das Gefühl ausbreiten mag, befreit zu sein. Das Licht der Unterscheidung sollte immer hell leuchten. Wenn der Prozess der praktischen Bemühung vollendet ist, stellt sich schnell die Höchste Wirklichkeits-Erfahrung ein.
© Divine Life Society
Siehe auch
Literatur
- Divine Life Society - Bookstore - Swami Krishnananda - original in english
- Einige Kostenlose Bücher von Swami Krishnananda
- Shop Yoga Vidya - spirituelle Literatur
Seminare
Vedanta
- 28.02.2025 - 02.03.2025 Der Geist, das Glück und die Gunas - Vedanta im Alltag
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- 14.03.2025 - 16.03.2025 Indische Schriften und Philosophiesysteme
- Die wichtigsten Yogaschriften: Die 6 Darshanas. Unterrichtstechniken: Korrekturen und Hilfestellungen speziell für Anfänger, Yoga für den Rücken.