Eine kurze Geschichte des religiösen und philosophischen Denkens in Indien - Kapitel II - Die Upanishaden: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Upanishaden ==
== Die Upanishaden ==


Die Zeit des Übergangs  
 
Der vorherrschende Ton der Samhitas und Brahmanas war der der Frömmigkeit und des Zeremoniells, durchsetzt mit Schwärmereien religiöser Gefühle und kontemplativer Ekstase, die gelegentlich zu einer spirituellen Vision des Virat oder des kosmischen Allmächtigen führten. Obwohl das Denken der vedischen Rishis im Unterton eine spirituelle Vision der Dinge der Welt enthielt und ihre Opferidee ihren Höhepunkt in der Meditation über das Universum selbst als Opfer des Höchsten Purusha erreichte, wurde die Tendenz zu materiellen Opfern oder Yajnas zur Besänftigung der in den Samhitas besungenen Götter im gewöhnlichen Leben sowohl der Brahmanen als auch der Kshatriyas, die die oberen Klassen der sozialen Schichten bildeten, weiterhin stark betont. Neben dem Konzept des Opfers und des Gehorsams gegenüber den Gesetzen von rita und satya erhielt das Konzept von samsara oder der weltlichen Existenz als Teil der Erfordernisse des Prinzips der Reinkarnation der Seelen aufgrund von karma immer mehr Aufmerksamkeit, und die Nachdenklichen begannen die Notwendigkeit zu spüren, einen Weg der Erlösung aus dem wandernden Leben zu entdecken, da man erkannte, dass die Seelenwanderung das Ergebnis der Unterwerfung unter ein Gesetz ist, das im Leben des Einzelnen verletzt wurde. Das  
=== Die Zeit des Übergangs ===
Der vorherrschende Ton der [[Samhita]]s und [[Brahmana]]s war der der Frömmigkeit und des Zeremoniells, durchsetzt mit Schwärmereien religiöser Gefühle und kontemplativer Ekstase, die gelegentlich zu einer spirituellen Vision des Virat oder des kosmischen Allmächtigen führten. Obwohl das Denken der vedischen Rishis im Unterton eine spirituelle Vision der Dinge der Welt enthielt und ihre Opferidee ihren Höhepunkt in der Meditation über das Universum selbst als Opfer des Höchsten Purusha erreichte, wurde die Tendenz zu materiellen Opfern oder Yajnas zur Besänftigung der in den Samhitas besungenen Götter im gewöhnlichen Leben sowohl der Brahmanen als auch der Kshatriyas, die die oberen Klassen der sozialen Schichten bildeten, weiterhin stark betont. Neben dem Konzept des Opfers und des Gehorsams gegenüber den Gesetzen von rita und satya erhielt das Konzept von samsara oder der weltlichen Existenz als Teil der Erfordernisse des Prinzips der Reinkarnation der Seelen aufgrund von karma immer mehr Aufmerksamkeit, und die Nachdenklichen begannen die Notwendigkeit zu spüren, einen Weg der Erlösung aus dem wandernden Leben zu entdecken, da man erkannte, dass die Seelenwanderung das Ergebnis der Unterwerfung unter ein Gesetz ist, das im Leben des Einzelnen verletzt wurde. Das  
Bedürfnis nach einer strengen Befreiung von der Begierde, die die Ursache für die Verstöße gegen das Gesetz war, kristallisierte sich in der Lehre von Tapas oder Askese und  
Bedürfnis nach einer strengen Befreiung von der Begierde, die die Ursache für die Verstöße gegen das Gesetz war, kristallisierte sich in der Lehre von Tapas oder Askese und  
Selbstbeherrschung heraus, die ihren Ausdruck in der  
Selbstbeherrschung heraus, die ihren Ausdruck in der  
Aranyakas als eine aus den Brahmanas und Samhitas reifende Frucht. Der Tapasvin oder Verankerte, der ein zurückgezogenes Leben im Wald führte, genoss allmählich mehr Respekt als der Priester der Brahmanas und der Hymniker der Samhitas. Die Tendenz, das vedische Opfer mehr als einen Akt innerer Meditation denn als äußere Opfergabe zu betrachten, setzte sich durch, und die zeremonielle Frömmigkeit des früheren Teils der Veden ging in eine mystische Kontemplation der Schöpfung über, während man gleichzeitig entdeckte, dass das innere Opfer mächtiger ist als das äußere, um Ergebnisse zu erzielen.  
Aranyakas als eine aus den Brahmanas und Samhitas reifende Frucht. Der Tapasvin oder Verankerte, der ein zurückgezogenes Leben im Wald führte, genoss allmählich mehr Respekt als der Priester der Brahmanas und der Hymniker der Samhitas. Die Tendenz, das vedische Opfer mehr als einen Akt innerer Meditation denn als äußere Opfergabe zu betrachten, setzte sich durch, und die zeremonielle Frömmigkeit des früheren Teils der Veden ging in eine mystische Kontemplation der Schöpfung über, während man gleichzeitig entdeckte, dass das innere Opfer mächtiger ist als das äußere, um Ergebnisse zu erzielen.  
Die Suche nach der Realität  
 
=== Die Suche nach der Realität ===
Die Weisen, die ihr Leben mehr und mehr der Meditation in waldigen Rückzugsorten als den äußeren Yajnas der Brahmanen widmeten, demonstrierten ihre Überlegenheit gegenüber anderen durch ihre spirituellen Fähigkeiten. Der Weise erhob sich über die konventionellen Formalitäten des rituellen Dogmas und beschäftigte sich mit der Aufgabe, die Natur durch Tapas oder  
Die Weisen, die ihr Leben mehr und mehr der Meditation in waldigen Rückzugsorten als den äußeren Yajnas der Brahmanen widmeten, demonstrierten ihre Überlegenheit gegenüber anderen durch ihre spirituellen Fähigkeiten. Der Weise erhob sich über die konventionellen Formalitäten des rituellen Dogmas und beschäftigte sich mit der Aufgabe, die Natur durch Tapas oder  
Selbstbeschränkung zu meistern, was ihn befähigte, alles in der Welt gleichzeitig zu kennen. Er erlangte Allwissenheit und konnte ungehindert Zugang zu den verschiedenen Regionen des Universums haben. Bestimmte Weise kamen in ihren Kräften Gott fast nahe und konnten, wenn sie es wünschten, durch einen bloßen Blick oder sogar einen Gedanken Dinge erschaffen, erhalten oder zerstören. Durch Meditation löste der Weise das kosmische Geheimnis und stimmte sich auf das Absolute oder den göttlichen Herrn des Universums ein. Er überwand die Sterblichkeit und erlangte Erlösung von Geburt und Tod. Er wurde als der höchste Eroberer angesehen, und  
Selbstbeschränkung zu meistern, was ihn befähigte, alles in der Welt gleichzeitig zu kennen. Er erlangte Allwissenheit und konnte ungehindert Zugang zu den verschiedenen Regionen des Universums haben. Bestimmte Weise kamen in ihren Kräften Gott fast nahe und konnten, wenn sie es wünschten, durch einen bloßen Blick oder sogar einen Gedanken Dinge erschaffen, erhalten oder zerstören. Durch Meditation löste der Weise das kosmische Geheimnis und stimmte sich auf das Absolute oder den göttlichen Herrn des Universums ein. Er überwand die Sterblichkeit und erlangte Erlösung von Geburt und Tod. Er wurde als der höchste Eroberer angesehen, und  
In den Worten der Upanishad: "Die Welt gehört ihm, ja, er selbst ist die Welt". Das war die Würde der spirituellen Verwirklichung. Die Sammlung der Offenbarungen von solcher Weisen bildete die Aranyakas und die Upanishaden.  
In den Worten der Upanishad: "Die Welt gehört ihm, ja, er selbst ist die Welt". Das war die Würde der spirituellen Verwirklichung. Die Sammlung der Offenbarungen von solcher Weisen bildete die Aranyakas und die Upanishaden.  
Die Philosophie der Upanishaden  
 
=== Die Philosophie der Upanishaden ===
Die Doktrin der Schöpfung: Die Upanishaden lehnen weder die Autorität der Brahmanen noch die Wirksamkeit des Opfers ab. Aber sie gehen hinter den Opferkult zurück und betrachten ihn als eine spirituelle Übung. Der Durst nach Wissen konnte nicht durch eine Routine von äußeren Yajnas oder Zeremonien gestillt werden. Es war notwendig, eine Antwort auf die Frage nach der Erschaffung des Universums und der eigenen Beziehung zu ihm zu finden - innerlich und äußerlich. Die Schöpfungshymne des RigVeda, die Nasadiya Sukta, läutete die Suche nach dem Absoluten ein, und in der Brihadaranyaka Upanishad wird das Asvamedha-Opfer als ein Prozess des Universums betrachtet, der in der Meditation betrachtet werden sollte.  
Die Doktrin der Schöpfung: Die Upanishaden lehnen weder die Autorität der Brahmanen noch die Wirksamkeit des Opfers ab. Aber sie gehen hinter den Opferkult zurück und betrachten ihn als eine spirituelle Übung. Der Durst nach Wissen konnte nicht durch eine Routine von äußeren Yajnas oder Zeremonien gestillt werden. Es war notwendig, eine Antwort auf die Frage nach der Erschaffung des Universums und der eigenen Beziehung zu ihm zu finden - innerlich und äußerlich. Die Schöpfungshymne des RigVeda, die Nasadiya Sukta, läutete die Suche nach dem Absoluten ein, und in der Brihadaranyaka Upanishad wird das Asvamedha-Opfer als ein Prozess des Universums betrachtet, der in der Meditation betrachtet werden sollte.  
Aus den verschiedenen Schöpfungstheorien der Upanishaden können wir das gesamte Schema wie folgt zusammenfassen:  
Aus den verschiedenen Schöpfungstheorien der Upanishaden können wir das gesamte Schema wie folgt zusammenfassen:  
Brahman ist die Wirklichkeit und wird oft mit Purusha identifiziert. Der Zustand, in dem Brahman potent ist, mit der Möglichkeit einer zukünftigen Schöpfung, wird Avyakrita oder Unmanifest genannt, im späteren Vedanta auch als Ishvara bekannt. In der Sankhya-Terminologie ist dieser Zustand die Prakriti aller Dinge. Wenn der kosmische Wille vollständig projiziert ist, ist er Hiranyagarbha, oder in der Sankhya-Sprache Mahat.  
Brahman ist die Wirklichkeit und wird oft mit Purusha identifiziert. Der Zustand, in dem Brahman potent ist, mit der Möglichkeit einer zukünftigen Schöpfung, wird Avyakrita oder Unmanifest genannt, im späteren Vedanta auch als Ishvara bekannt. In der Sankhya-Terminologie ist dieser Zustand die Prakriti aller Dinge. Wenn der kosmische Wille vollständig projiziert ist, ist er Hiranyagarbha, oder in der Sankhya-Sprache Mahat.  
Hiranyagarbha oder der kosmische Intellekt wird, wenn er sich vollständig als Kosmos manifestiert, zu Virat. Nun der nachfolgende Prozess  
Hiranyagarbha oder der kosmische Intellekt wird, wenn er sich vollständig als Kosmos manifestiert, zu Virat. Nun der nachfolgende Prozess  
der Schöpfung ist der Beginn von Samsara oder  
der Schöpfung ist der Beginn von Samsara oder  
Individualisierung durch Trennung.  
Individualisierung durch Trennung.  
Das universelle Virat wird als adhyatma, adhibhuta und adhidaiva aufgefasst, wenn die verschiedenen Formen als Unterteilungen darin erscheinen. Die Sinne des Wissens und die Organe des Handelns sowie die psychologischen Funktionen haben ihre äußeren Entsprechungen und auch ihre vorsitzenden Gottheiten, die über sie herrschen. So hat der Gehörsinn den Klang (Äther) als sein physisches Gegenstück und die Gottheiten der Quartiere als seine herrschenden Gottheiten. Der Tastsinn hat Berührbarkeit (Luft) als sein physisches Gegenstück und Vayu als die ihm vorsitzende Gottheit. Der Sehsinn hat die Farbe (Feuer) als sein physisches Gegenstück in der Welt und die Sonne oder Aditya als seine vorsitzende Gottheit. Der Geschmackssinn hat den Geschmacksgenuss (Wasser) als physisches Gegenstück und Varuna als seine vorsitzende Gottheit. Der Geruchssinn hat den Geruch (Erde) als sein physisches Gegenstück und die Asvins als seine vorsitzenden Gottheiten. Die Organe der Sprache, des Greifens (Hände), der Fortbewegung (Füße), der Fortpflanzung und der Ausscheidung haben jeweils Agni, Indra, Vishnu, Prajapati und Yama als ihre vorsitzenden Gottheiten. Die Fähigkeiten des Denkens (manas), des Verstehens (buddhi), der Selbstanmaßung (ahamkara) und des Gedächtnisses (chitta) haben Soma (Mond), Brahma, Rudra und Vishnu als ihre vorsitzenden Gottheiten. Abgesehen von den physischen Gegenstücken und den präsidierenden Gottheiten haben die einzelnen oben genannten  
Das universelle Virat wird als adhyatma, adhibhuta und adhidaiva aufgefasst, wenn die verschiedenen Formen als Unterteilungen darin erscheinen. Die Sinne des Wissens und die Organe des Handelns sowie die psychologischen Funktionen haben ihre äußeren Entsprechungen und auch ihre vorsitzenden Gottheiten, die über sie herrschen. So hat der Gehörsinn den Klang (Äther) als sein physisches Gegenstück und die Gottheiten der Quartiere als seine herrschenden Gottheiten. Der Tastsinn hat Berührbarkeit (Luft) als sein physisches Gegenstück und Vayu als die ihm vorsitzende Gottheit. Der Sehsinn hat die Farbe (Feuer) als sein physisches Gegenstück in der Welt und die Sonne oder Aditya als seine vorsitzende Gottheit. Der Geschmackssinn hat den Geschmacksgenuss (Wasser) als physisches Gegenstück und Varuna als seine vorsitzende Gottheit. Der Geruchssinn hat den Geruch (Erde) als sein physisches Gegenstück und die Asvins als seine vorsitzenden Gottheiten. Die Organe der Sprache, des Greifens (Hände), der Fortbewegung (Füße), der Fortpflanzung und der Ausscheidung haben jeweils Agni, Indra, Vishnu, Prajapati und Yama als ihre vorsitzenden Gottheiten. Die Fähigkeiten des Denkens (manas), des Verstehens (buddhi), der Selbstanmaßung (ahamkara) und des Gedächtnisses (chitta) haben Soma (Mond), Brahma, Rudra und Vishnu als ihre vorsitzenden Gottheiten. Abgesehen von den physischen Gegenstücken und den präsidierenden Gottheiten haben die einzelnen oben genannten  
Funktionen ihren Platz im Körper, wie Ohren, Haut, Augen, Gaumen, Nasenlöcher, Mund, Hände, Füße, Genitalien und Anus. Die psychologischen Funktionen sind der Verstand, der Intellekt, das Ego und das Unterbewusstsein, einschließlich des Unbewusstseins.  
Funktionen ihren Platz im Körper, wie Ohren, Haut, Augen, Gaumen, Nasenlöcher, Mund, Hände, Füße, Genitalien und Anus. Die psychologischen Funktionen sind der Verstand, der Intellekt, das Ego und das Unterbewusstsein, einschließlich des Unbewusstseins.  
Diese Details sind  
Diese Details sind  
die in den älteren Upanishaden nicht vollständig vorhanden sind, sondern aus den Erläuterungen in den späteren Upanishaden entnommen werden müssen.  
die in den älteren Upanishaden nicht vollständig vorhanden sind, sondern aus den Erläuterungen in den späteren Upanishaden entnommen werden müssen.  
Die Schöpfungslehre, die bis zu diesem Stadium beschrieben wurde, ist das, was aus den verschiedenen Aussagen der Upanishaden zu einem systematischen Ganzen zusammengefasst werden kann. Aber dieses Schöpfungsschema wird in den Epen und besonders in den Puranas zu einem weiteren Detail der Vollständigkeit entwickelt, das wir hier mit Nutzen betrachten können, obwohl diese Entwicklungen nicht in den  
Die Schöpfungslehre, die bis zu diesem Stadium beschrieben wurde, ist das, was aus den verschiedenen Aussagen der Upanishaden zu einem systematischen Ganzen zusammengefasst werden kann. Aber dieses Schöpfungsschema wird in den Epen und besonders in den Puranas zu einem weiteren Detail der Vollständigkeit entwickelt, das wir hier mit Nutzen betrachten können, obwohl diese Entwicklungen nicht in den  
Schöpfungstheorien der Upanishaden zu sehen sind. Zusammen mit den Sinnen des Wissens und den Organen des Handelns und ihrer Position im Körper des Individuums gibt es die Erschaffung ihrer physischen Gegenstücke, nämlich Äther, Luft, Feuer (mit Licht und Wärme), Wasser und Erde. Der Schöpfer Brahma oder Hiranyagarbha projiziert aus seinem Geist die ursprünglichen Individuen - Sanaka, Sanandana, Sanatana, Sanatkumara und Sanatsujata. Dann werden aus dem kosmischen Körper Brahmas die ersten Stammväter der Wesen manifestiert: Marichi, Atri, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu, Bhrigu, Vasishtha, Daksha und Narada. Dann wird das Erscheinen von Rudra oder Siva beschrieben, der eine der Trinitäten oder Urgötter des Universums ist. Dann hören wir von der Erschaffung von Manu und Satarupa, dem ersten König und der ersten Königin, aus dem Körper Brahmas, die zwei Hälften eines Aspekts des Körpers von Brahma bildeten. Manu und Satarupa hatten Priyavrata und Uttanapada als ihre Söhne und Akuti, Devahuti und Prasuti als Töchter. Die Beziehungen dieser Nachkommen von Manu und Satarupa zu den früheren Nachkommen Brahmas, wie Marichi, Atri usw., wurden zu den Quellen der gesamten Schöpfung in all ihren Lokas oder Manifestationsebenen.  
Schöpfungstheorien der Upanishaden zu sehen sind. Zusammen mit den Sinnen des Wissens und den Organen des Handelns und ihrer Position im Körper des Individuums gibt es die Erschaffung ihrer physischen Gegenstücke, nämlich Äther, Luft, Feuer (mit Licht und Wärme), Wasser und Erde. Der Schöpfer Brahma oder Hiranyagarbha projiziert aus seinem Geist die ursprünglichen Individuen - Sanaka, Sanandana, Sanatana, Sanatkumara und Sanatsujata. Dann werden aus dem kosmischen Körper Brahmas die ersten Stammväter der Wesen manifestiert: Marichi, Atri, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu, Bhrigu, Vasishtha, Daksha und Narada. Dann wird das Erscheinen von Rudra oder Siva beschrieben, der eine der Trinitäten oder Urgötter des Universums ist. Dann hören wir von der Erschaffung von Manu und Satarupa, dem ersten König und der ersten Königin, aus dem Körper Brahmas, die zwei Hälften eines Aspekts des Körpers von Brahma bildeten. Manu und Satarupa hatten Priyavrata und Uttanapada als ihre Söhne und Akuti, Devahuti und Prasuti als Töchter. Die Beziehungen dieser Nachkommen von Manu und Satarupa zu den früheren Nachkommen Brahmas, wie Marichi, Atri usw., wurden zu den Quellen der gesamten Schöpfung in all ihren Lokas oder Manifestationsebenen.  
Die Puranas gehen ausführlicher auf die Erschaffung der niederen Gottheiten ein, wie z. B. der Devas, Gandharvas und Apsarases, Pitris, Yakshas, Siddhas, Charanas, Vidyadharas, Kinnaras, Kimpurushas und noch niederer Nagas, Rakshasas, Bhutas, Pretas und Pisachas. Die Erschaffung der Pflanzen, Tiere und Menschen soll nach der Srimad Bhagavata Purana gleichzeitig mit diesen niederen Wesensstufen stattgefunden haben.  
Die Puranas gehen ausführlicher auf die Erschaffung der niederen Gottheiten ein, wie z. B. der Devas, Gandharvas und Apsarases, Pitris, Yakshas, Siddhas, Charanas, Vidyadharas, Kinnaras, Kimpurushas und noch niederer Nagas, Rakshasas, Bhutas, Pretas und Pisachas. Die Erschaffung der Pflanzen, Tiere und Menschen soll nach der Srimad Bhagavata Purana gleichzeitig mit diesen niederen Wesensstufen stattgefunden haben.  


Ein wichtiges Merkmal der Schöpfung ist, dass im Falle von Ishvara, Hiranyagarbha und Virat das Erscheinen oder die Existenz von Objekten erst nach der Wahrnehmung durch den verzweigten kosmischen Willen (drishti-srishti) erfolgt, während individuelle psychologische Wahrnehmungen erst nach der Existenz der so kosmisch manifestierten Objekte erfolgen (srishti-drishti).
Die puranische Klassifizierung der sieben Regionen oder Ebenen, nämlich (1) Bhuloka, (2) Bhuvarloka, (3) Svarloka, (4)





Version vom 16. August 2023, 10:40 Uhr

Swami Krishnanandas Füße - Puja zum 60. Geburtstag

Eine kurze Geschichte des religiösen und philosophischen Denkens in Indien - Kapitel II - Die Upanishaden


Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org

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Die Upanishaden

Die Zeit des Übergangs

Der vorherrschende Ton der Samhitas und Brahmanas war der der Frömmigkeit und des Zeremoniells, durchsetzt mit Schwärmereien religiöser Gefühle und kontemplativer Ekstase, die gelegentlich zu einer spirituellen Vision des Virat oder des kosmischen Allmächtigen führten. Obwohl das Denken der vedischen Rishis im Unterton eine spirituelle Vision der Dinge der Welt enthielt und ihre Opferidee ihren Höhepunkt in der Meditation über das Universum selbst als Opfer des Höchsten Purusha erreichte, wurde die Tendenz zu materiellen Opfern oder Yajnas zur Besänftigung der in den Samhitas besungenen Götter im gewöhnlichen Leben sowohl der Brahmanen als auch der Kshatriyas, die die oberen Klassen der sozialen Schichten bildeten, weiterhin stark betont. Neben dem Konzept des Opfers und des Gehorsams gegenüber den Gesetzen von rita und satya erhielt das Konzept von samsara oder der weltlichen Existenz als Teil der Erfordernisse des Prinzips der Reinkarnation der Seelen aufgrund von karma immer mehr Aufmerksamkeit, und die Nachdenklichen begannen die Notwendigkeit zu spüren, einen Weg der Erlösung aus dem wandernden Leben zu entdecken, da man erkannte, dass die Seelenwanderung das Ergebnis der Unterwerfung unter ein Gesetz ist, das im Leben des Einzelnen verletzt wurde. Das Bedürfnis nach einer strengen Befreiung von der Begierde, die die Ursache für die Verstöße gegen das Gesetz war, kristallisierte sich in der Lehre von Tapas oder Askese und Selbstbeherrschung heraus, die ihren Ausdruck in der   Aranyakas als eine aus den Brahmanas und Samhitas reifende Frucht. Der Tapasvin oder Verankerte, der ein zurückgezogenes Leben im Wald führte, genoss allmählich mehr Respekt als der Priester der Brahmanas und der Hymniker der Samhitas. Die Tendenz, das vedische Opfer mehr als einen Akt innerer Meditation denn als äußere Opfergabe zu betrachten, setzte sich durch, und die zeremonielle Frömmigkeit des früheren Teils der Veden ging in eine mystische Kontemplation der Schöpfung über, während man gleichzeitig entdeckte, dass das innere Opfer mächtiger ist als das äußere, um Ergebnisse zu erzielen.

Die Suche nach der Realität

Die Weisen, die ihr Leben mehr und mehr der Meditation in waldigen Rückzugsorten als den äußeren Yajnas der Brahmanen widmeten, demonstrierten ihre Überlegenheit gegenüber anderen durch ihre spirituellen Fähigkeiten. Der Weise erhob sich über die konventionellen Formalitäten des rituellen Dogmas und beschäftigte sich mit der Aufgabe, die Natur durch Tapas oder Selbstbeschränkung zu meistern, was ihn befähigte, alles in der Welt gleichzeitig zu kennen. Er erlangte Allwissenheit und konnte ungehindert Zugang zu den verschiedenen Regionen des Universums haben. Bestimmte Weise kamen in ihren Kräften Gott fast nahe und konnten, wenn sie es wünschten, durch einen bloßen Blick oder sogar einen Gedanken Dinge erschaffen, erhalten oder zerstören. Durch Meditation löste der Weise das kosmische Geheimnis und stimmte sich auf das Absolute oder den göttlichen Herrn des Universums ein. Er überwand die Sterblichkeit und erlangte Erlösung von Geburt und Tod. Er wurde als der höchste Eroberer angesehen, und   In den Worten der Upanishad: "Die Welt gehört ihm, ja, er selbst ist die Welt". Das war die Würde der spirituellen Verwirklichung. Die Sammlung der Offenbarungen von solcher Weisen bildete die Aranyakas und die Upanishaden.

Die Philosophie der Upanishaden

Die Doktrin der Schöpfung: Die Upanishaden lehnen weder die Autorität der Brahmanen noch die Wirksamkeit des Opfers ab. Aber sie gehen hinter den Opferkult zurück und betrachten ihn als eine spirituelle Übung. Der Durst nach Wissen konnte nicht durch eine Routine von äußeren Yajnas oder Zeremonien gestillt werden. Es war notwendig, eine Antwort auf die Frage nach der Erschaffung des Universums und der eigenen Beziehung zu ihm zu finden - innerlich und äußerlich. Die Schöpfungshymne des RigVeda, die Nasadiya Sukta, läutete die Suche nach dem Absoluten ein, und in der Brihadaranyaka Upanishad wird das Asvamedha-Opfer als ein Prozess des Universums betrachtet, der in der Meditation betrachtet werden sollte. Aus den verschiedenen Schöpfungstheorien der Upanishaden können wir das gesamte Schema wie folgt zusammenfassen:

Brahman ist die Wirklichkeit und wird oft mit Purusha identifiziert. Der Zustand, in dem Brahman potent ist, mit der Möglichkeit einer zukünftigen Schöpfung, wird Avyakrita oder Unmanifest genannt, im späteren Vedanta auch als Ishvara bekannt. In der Sankhya-Terminologie ist dieser Zustand die Prakriti aller Dinge. Wenn der kosmische Wille vollständig projiziert ist, ist er Hiranyagarbha, oder in der Sankhya-Sprache Mahat. Hiranyagarbha oder der kosmische Intellekt wird, wenn er sich vollständig als Kosmos manifestiert, zu Virat. Nun der nachfolgende Prozess   der Schöpfung ist der Beginn von Samsara oder Individualisierung durch Trennung.

Das universelle Virat wird als adhyatma, adhibhuta und adhidaiva aufgefasst, wenn die verschiedenen Formen als Unterteilungen darin erscheinen. Die Sinne des Wissens und die Organe des Handelns sowie die psychologischen Funktionen haben ihre äußeren Entsprechungen und auch ihre vorsitzenden Gottheiten, die über sie herrschen. So hat der Gehörsinn den Klang (Äther) als sein physisches Gegenstück und die Gottheiten der Quartiere als seine herrschenden Gottheiten. Der Tastsinn hat Berührbarkeit (Luft) als sein physisches Gegenstück und Vayu als die ihm vorsitzende Gottheit. Der Sehsinn hat die Farbe (Feuer) als sein physisches Gegenstück in der Welt und die Sonne oder Aditya als seine vorsitzende Gottheit. Der Geschmackssinn hat den Geschmacksgenuss (Wasser) als physisches Gegenstück und Varuna als seine vorsitzende Gottheit. Der Geruchssinn hat den Geruch (Erde) als sein physisches Gegenstück und die Asvins als seine vorsitzenden Gottheiten. Die Organe der Sprache, des Greifens (Hände), der Fortbewegung (Füße), der Fortpflanzung und der Ausscheidung haben jeweils Agni, Indra, Vishnu, Prajapati und Yama als ihre vorsitzenden Gottheiten. Die Fähigkeiten des Denkens (manas), des Verstehens (buddhi), der Selbstanmaßung (ahamkara) und des Gedächtnisses (chitta) haben Soma (Mond), Brahma, Rudra und Vishnu als ihre vorsitzenden Gottheiten. Abgesehen von den physischen Gegenstücken und den präsidierenden Gottheiten haben die einzelnen oben genannten Funktionen ihren Platz im Körper, wie Ohren, Haut, Augen, Gaumen, Nasenlöcher, Mund, Hände, Füße, Genitalien und Anus. Die psychologischen Funktionen sind der Verstand, der Intellekt, das Ego und das Unterbewusstsein, einschließlich des Unbewusstseins. Diese Details sind   die in den älteren Upanishaden nicht vollständig vorhanden sind, sondern aus den Erläuterungen in den späteren Upanishaden entnommen werden müssen.

Die Schöpfungslehre, die bis zu diesem Stadium beschrieben wurde, ist das, was aus den verschiedenen Aussagen der Upanishaden zu einem systematischen Ganzen zusammengefasst werden kann. Aber dieses Schöpfungsschema wird in den Epen und besonders in den Puranas zu einem weiteren Detail der Vollständigkeit entwickelt, das wir hier mit Nutzen betrachten können, obwohl diese Entwicklungen nicht in den Schöpfungstheorien der Upanishaden zu sehen sind. Zusammen mit den Sinnen des Wissens und den Organen des Handelns und ihrer Position im Körper des Individuums gibt es die Erschaffung ihrer physischen Gegenstücke, nämlich Äther, Luft, Feuer (mit Licht und Wärme), Wasser und Erde. Der Schöpfer Brahma oder Hiranyagarbha projiziert aus seinem Geist die ursprünglichen Individuen - Sanaka, Sanandana, Sanatana, Sanatkumara und Sanatsujata. Dann werden aus dem kosmischen Körper Brahmas die ersten Stammväter der Wesen manifestiert: Marichi, Atri, Angiras, Pulastya, Pulaha, Kratu, Bhrigu, Vasishtha, Daksha und Narada. Dann wird das Erscheinen von Rudra oder Siva beschrieben, der eine der Trinitäten oder Urgötter des Universums ist. Dann hören wir von der Erschaffung von Manu und Satarupa, dem ersten König und der ersten Königin, aus dem Körper Brahmas, die zwei Hälften eines Aspekts des Körpers von Brahma bildeten. Manu und Satarupa hatten Priyavrata und Uttanapada als ihre Söhne und Akuti, Devahuti und Prasuti als Töchter. Die Beziehungen dieser Nachkommen von Manu und Satarupa zu den früheren Nachkommen Brahmas, wie Marichi, Atri usw., wurden zu den Quellen der gesamten Schöpfung in all ihren Lokas oder Manifestationsebenen.  


Die Puranas gehen ausführlicher auf die Erschaffung der niederen Gottheiten ein, wie z. B. der Devas, Gandharvas und Apsarases, Pitris, Yakshas, Siddhas, Charanas, Vidyadharas, Kinnaras, Kimpurushas und noch niederer Nagas, Rakshasas, Bhutas, Pretas und Pisachas. Die Erschaffung der Pflanzen, Tiere und Menschen soll nach der Srimad Bhagavata Purana gleichzeitig mit diesen niederen Wesensstufen stattgefunden haben.


Ein wichtiges Merkmal der Schöpfung ist, dass im Falle von Ishvara, Hiranyagarbha und Virat das Erscheinen oder die Existenz von Objekten erst nach der Wahrnehmung durch den verzweigten kosmischen Willen (drishti-srishti) erfolgt, während individuelle psychologische Wahrnehmungen erst nach der Existenz der so kosmisch manifestierten Objekte erfolgen (srishti-drishti).


Die puranische Klassifizierung der sieben Regionen oder Ebenen, nämlich (1) Bhuloka, (2) Bhuvarloka, (3) Svarloka, (4)


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Siehe auch


Literatur


Seminare

Spiritualität

14.07.2024 - 21.07.2024 Shivalaya Stille Retreat
Stille – Schweigen – Sein. In der Abgeschiedenheit des Shivalaya Retreatzentrums fühlst du dich dem Himmel ganz nah. Mit intensiver Meditations- und Yogapraxis findest du zu Ruhe, Entspannung und tie…
Swami Nirgunananda, Rukmini Keilbar
14.07.2024 - 19.07.2024 Bhakti: Die Welt der Herzensklänge
Entdecke verschiedene Wege, tief in deine innere Stimme einzutauchen, dich mit den spirituellen Klängen deines Selbst zu verbinden. Und es wird Momente tiefer Stille geben - immer im Fluss der Gegenw…
Matthias Meyne, Pieter Bünger