Moksha Gita - Kommentar - Kapitel 9 - Die fünf Hüllen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
(Die Seite wurde neu angelegt: „thumb|[[Swami Sivananda mit Swami Krishnananda 1945]] '''Moksha Gita - Kommentar - Kapitel 9 - Die fünf Hüllen'…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:
=== Vers 1 + 2 ===
=== Vers 1 + 2 ===


[[Datei:Moksha Gita 08 01.gif|Datei:Moksha Gita 08 01.gif]]
[[Datei:Moksh 09 01.gif|Datei:Moksh 09 01.gif]]


''Der Guru sagte: Diese Annamaya-Hülle oder Nahrungsmittelhülle besteht aus den fünf Elementen. Sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge und voll von Teilen. Sie ist eine Wirkung der fünf Elemente. Sie ist voll von Unreinheiten. Deshalb bist du nicht dieser physische Körper oder die Annamaya-Hülle. Du bist der Zeuge dieses Körpers. Verstehe also: "Ich bin nicht der Körper. Ich bin Brahman."''
''Der Guru sagte: Diese Annamaya-Hülle oder Nahrungsmittelhülle besteht aus den fünf Elementen. Sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge und voll von Teilen. Sie ist eine Wirkung der fünf Elemente. Sie ist voll von Unreinheiten. Deshalb bist du nicht dieser physische Körper oder die Annamaya-Hülle. Du bist der Zeuge dieses Körpers. Verstehe also: "Ich bin nicht der Körper. Ich bin Brahman."''


Der physische Körper ist die gröbste Form der Gedanken. Die von den Eltern verzehrte Nahrung wird bei Männern in Sukla (Samen) und bei Frauen in Sonita umgewandelt, und durch die Kombination dieser beiden wird der physische Körper gebildet. Nach der Geburt wächst der Körper durch das Saugen der Milch, die nur eine Umwandlung der von der Mutter aufgenommenen Nahrung ist. Der Körper entwickelt sich weiter, indem er Nahrung zu sich nimmt. Er löst sich in der Erde auf, die eine andere Form der Nahrung ist. Der Körper ist selbst eine Nahrung für andere Lebewesen. Daher nennt man ihn die Nahrungshülle,  
Der physische Körper ist die gröbste Form der [[Gedanken]]. Die von den Eltern verzehrte Nahrung wird bei Männern in Sukla (Samen) und bei Frauen in Sonita umgewandelt, und durch die Kombination dieser beiden wird der physische [[Körper]] gebildet. Nach der Geburt wächst der Körper durch das Saugen der Milch, die nur eine Umwandlung der von der Mutter aufgenommenen Nahrung ist. Der Körper entwickelt sich weiter, indem er Nahrung zu sich nimmt. Er löst sich in der Erde auf, die eine andere Form der Nahrung ist. Der Körper ist selbst eine Nahrung für andere Lebewesen. Daher nennt man ihn die [[Nahrungshülle]], den materiellen Körper oder die irdische Umhüllung der Seele. Die Nahrungshülle ist ein Objekt der [[Wahrnehmung]]. Der [[Atman]] ist der Erkennende und der Körper ist das Erkannte. Folglich ist das [[Selbst]] anders als der Körper. Im Traum und im Tiefschlaf gibt es kein Bewusstsein des Körpers.


den materiellen Körper oder die irdische Umhüllung der Seele. Die Nahrungshülle ist ein Objekt der Wahrnehmung. Der Atman ist der Erkennende und der Körper ist das Erkannte. Folglich ist das Selbst anders als der Körper. Im Traum und im Tiefschlaf gibt es kein Bewusstsein des Körpers.  
Die [[5 Elemente|fünf Elemente]] bilden den physischen Körper. Diese Modifikationen von [[Maya]] sind nicht die Wahrheit, der Körper und seine [[Dharma]]s, Größe, Form, Geburt und Tod sind keine tatsächlichen Modifikationen des Selbst. [[Varnashrama]], Name und Klasse unterscheiden sich in verschiedenen Geburten. Sie sind lediglich zufällige Attribute des Körpers. Es gibt keinen physischen Körper, weder vor der Geburt noch nach dem Tod. Daher ist er nicht [[ewig]].  


 
Existenz, Geburt, Wachstum, Veränderung, Verfall und Tod sind die sechs [[Vikara]]s des physischen Körpers. So wie der Äther in einem Topf in keiner Weise von der Zerstörung des Topfes betroffen ist, so ist auch der Atman in keiner Weise von der Zerstörung des Körpers oder der [[Annamaya Kosha]] betroffen. Der Atman ist ungebunden. Der Äther ist feinstofflich, aber der Atman ist noch feinstofflicher. Atman ist formlos, unveränderlich, geburtslos, todeslos, frei von Alter. Er wird weder geboren noch stirbt er. Daher sollte man über diesen Atman oder Brahman [[meditieren]].  
Die fünf Elemente bilden den physischen Körper. Diese Modifikationen von Maya sind nicht die Wahrheit, der Körper und seine Dharmas, Größe, Form, Geburt und Tod sind keine tatsächlichen Modifikationen des Selbst. Varnashrama, Name und Klasse unterscheiden sich in verschiedenen Geburten. Sie sind lediglich zufällige Attribute des Körpers. Es gibt keinen physischen Körper, weder vor der Geburt noch nach dem Tod. Daher ist er nicht ewig.
 
 
Existenz, Geburt, Wachstum, Veränderung, Verfall und Tod sind die sechs Vikaras des physischen Körpers. So wie der Äther in einem Topf in keiner Weise von der Zerstörung des Topfes betroffen ist, so ist auch der Atman in keiner Weise von der Zerstörung des Körpers oder der Annamaya Kosha betroffen. Der Atman ist ungebunden. Der Äther ist feinstofflich, aber der Atman ist noch feinstofflicher. Atman ist formlos, unveränderlich, geburtslos, todeslos, frei von Alter. Er wird weder geboren noch stirbt er. Daher sollte man über diesen Atman oder Brahman meditieren.  


=== Vers 3 + 4 ===
=== Vers 3 + 4 ===


[[Datei:Moksha Gita 08 01.gif|Datei:Moksha Gita 08 01.gif]]
[[Datei:Moksh 09 02.gif|Datei:Moksh 09 02.gif]]


Die Pranamaya Kosha oder die vitale Hülle ist ein Produkt von Rajoguna. Auch sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge. Sie ist eine Wirkung. Deshalb bist du nicht die Pranamaya Kosha. Du bist der Zeuge dieser Hülle. Verstehe daher: "Ich bin nicht die Pranamaya Kosha. Ich bin Brahman."  
Die Pranamaya Kosha oder die vitale Hülle ist ein Produkt von Rajoguna. Auch sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge. Sie ist eine Wirkung. Deshalb bist du nicht die Pranamaya Kosha. Du bist der Zeuge dieser Hülle. Verstehe daher: "Ich bin nicht die Pranamaya Kosha. Ich bin Brahman."  
Zeile 33: Zeile 29:


Daher sollte es keine Identifikation mit der Pranamaya Kosha geben, und der Anwärter sollte den selbst existierenden Atman behaupten, der sich von ihr unterscheidet.  
Daher sollte es keine Identifikation mit der Pranamaya Kosha geben, und der Anwärter sollte den selbst existierenden Atman behaupten, der sich von ihr unterscheidet.  
=== Vers 1 + 2 ===
[[Datei:Moksh 09 01.gif|Datei:Moksh 09 01.gif]]
''Die Manomaya Kosha oder die geistige Hülle ist ein Produkt von Sattwa Guna. Auch sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge. Sie ist eine Wirkung. Deshalb bist du nicht die Manomaya Kosha. Du bist der Zeuge dieser Hülle. Verstehe daher: "Ich bin nicht Manomaya Kosha. Ich bin Brahman."''
Die Manomaya Kosha besteht aus dem Geist und den fünf Jnana Indriyas. Er ist ein Mittel, um Freude und Schmerz zu genießen. Der Verstand verursacht Egoismus im Körper und "Meinsein" in Haus, Söhnen, Frau, Reichtum usw. und geht durch die Wege oder Kanäle dieser fünf Indriyas nach außen. Es ist das innere Instrument, um die Erfahrungen und das Wissen dieser Welt zu erlangen. Das Gemüt ist mit den Vrittis oder Wellen der Lust, des Zorns usw. verbunden und ist ein schreckliches objektivierendes Mittel. Das Gemüt ist ein Vikari, es verändert sich ständig.
Das Selbst ist ein Zeuge der Manomaya Kosha. Das
Selbst ist Nirvikari. Der Geist ist nicht das Selbst. Das Selbst ist der Atman oder Brahman, unbefleckt, ewig und unveränderlich, und als solches sollte man über es meditieren.


© Divine Life Society
© Divine Life Society

Version vom 19. November 2022, 19:49 Uhr

Moksha Gita - Kommentar - Kapitel 9 - Die fünf Hüllen -

Die fünf Hüllen

Vers 1 + 2

Datei:Moksh 09 01.gif

Der Guru sagte: Diese Annamaya-Hülle oder Nahrungsmittelhülle besteht aus den fünf Elementen. Sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge und voll von Teilen. Sie ist eine Wirkung der fünf Elemente. Sie ist voll von Unreinheiten. Deshalb bist du nicht dieser physische Körper oder die Annamaya-Hülle. Du bist der Zeuge dieses Körpers. Verstehe also: "Ich bin nicht der Körper. Ich bin Brahman."

Der physische Körper ist die gröbste Form der Gedanken. Die von den Eltern verzehrte Nahrung wird bei Männern in Sukla (Samen) und bei Frauen in Sonita umgewandelt, und durch die Kombination dieser beiden wird der physische Körper gebildet. Nach der Geburt wächst der Körper durch das Saugen der Milch, die nur eine Umwandlung der von der Mutter aufgenommenen Nahrung ist. Der Körper entwickelt sich weiter, indem er Nahrung zu sich nimmt. Er löst sich in der Erde auf, die eine andere Form der Nahrung ist. Der Körper ist selbst eine Nahrung für andere Lebewesen. Daher nennt man ihn die Nahrungshülle, den materiellen Körper oder die irdische Umhüllung der Seele. Die Nahrungshülle ist ein Objekt der Wahrnehmung. Der Atman ist der Erkennende und der Körper ist das Erkannte. Folglich ist das Selbst anders als der Körper. Im Traum und im Tiefschlaf gibt es kein Bewusstsein des Körpers.

Die fünf Elemente bilden den physischen Körper. Diese Modifikationen von Maya sind nicht die Wahrheit, der Körper und seine Dharmas, Größe, Form, Geburt und Tod sind keine tatsächlichen Modifikationen des Selbst. Varnashrama, Name und Klasse unterscheiden sich in verschiedenen Geburten. Sie sind lediglich zufällige Attribute des Körpers. Es gibt keinen physischen Körper, weder vor der Geburt noch nach dem Tod. Daher ist er nicht ewig.

Existenz, Geburt, Wachstum, Veränderung, Verfall und Tod sind die sechs Vikaras des physischen Körpers. So wie der Äther in einem Topf in keiner Weise von der Zerstörung des Topfes betroffen ist, so ist auch der Atman in keiner Weise von der Zerstörung des Körpers oder der Annamaya Kosha betroffen. Der Atman ist ungebunden. Der Äther ist feinstofflich, aber der Atman ist noch feinstofflicher. Atman ist formlos, unveränderlich, geburtslos, todeslos, frei von Alter. Er wird weder geboren noch stirbt er. Daher sollte man über diesen Atman oder Brahman meditieren.

Vers 3 + 4

Datei:Moksh 09 02.gif

Die Pranamaya Kosha oder die vitale Hülle ist ein Produkt von Rajoguna. Auch sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge. Sie ist eine Wirkung. Deshalb bist du nicht die Pranamaya Kosha. Du bist der Zeuge dieser Hülle. Verstehe daher: "Ich bin nicht die Pranamaya Kosha. Ich bin Brahman."

Die Pranamaya Kosha besteht aus den fünf Pranas und fünf Karma-Indriyas oder Organen der Handlung. Obwohl das Prana wach ist, wenn man schläft, lädt es keinen Freund ein und bewirtet ihn nicht; es kann einen Dieb nicht aufhalten, der versucht, die Gegenstände in einem Haus zu entfernen. Deshalb ist es unempfindlich. Das Selbst ist eine Masse von Intelligenz. Es ist Chaitanya-Swarupa. Es ist völlig verschieden vom Prana. Das Selbst ist der Wissende, Sehende und Zeuge dieser Hülle.


Prana ist nur die aktive Arbeit des Geistes. Ein Mensch, der reinen Herzens ist, atmet rhythmisch. Der Atem eines übelgesinnten Menschen ist gestört. Wenn der Geist kontrolliert wird, wird das Prana automatisch kontrolliert. Der vedantische Aspirant praktiziert kein Pranayama, denn sein Atem wird automatisch reguliert und Kumbhaka folgt ganz natürlich, wenn das geistige Kumbhaka oder Konzentration und Meditation praktiziert werden. Die Pranas sind die rajasischen Manifestationen der dynamischen geistigen Kraft, die mit ihrem Auf und Ab das Gleichgewicht der individuellen Existenz aufrechterhalten, so wie ein Fahrrad im Gleichgewicht gehalten wird, wenn sich seine Räder kräftig drehen. Wenn diese Bewegung unterbrochen wird, fällt das Fahrrad um, und wenn das Prana gehemmt wird, bricht der individualisierende Geist zusammen mit dem Ego zusammen und stirbt.


Daher sollte es keine Identifikation mit der Pranamaya Kosha geben, und der Anwärter sollte den selbst existierenden Atman behaupten, der sich von ihr unterscheidet.

Vers 1 + 2

Datei:Moksh 09 01.gif

Die Manomaya Kosha oder die geistige Hülle ist ein Produkt von Sattwa Guna. Auch sie hat einen Anfang und ein Ende. Sie ist träge. Sie ist eine Wirkung. Deshalb bist du nicht die Manomaya Kosha. Du bist der Zeuge dieser Hülle. Verstehe daher: "Ich bin nicht Manomaya Kosha. Ich bin Brahman."

Die Manomaya Kosha besteht aus dem Geist und den fünf Jnana Indriyas. Er ist ein Mittel, um Freude und Schmerz zu genießen. Der Verstand verursacht Egoismus im Körper und "Meinsein" in Haus, Söhnen, Frau, Reichtum usw. und geht durch die Wege oder Kanäle dieser fünf Indriyas nach außen. Es ist das innere Instrument, um die Erfahrungen und das Wissen dieser Welt zu erlangen. Das Gemüt ist mit den Vrittis oder Wellen der Lust, des Zorns usw. verbunden und ist ein schreckliches objektivierendes Mittel. Das Gemüt ist ein Vikari, es verändert sich ständig.


Das Selbst ist ein Zeuge der Manomaya Kosha. Das Selbst ist Nirvikari. Der Geist ist nicht das Selbst. Das Selbst ist der Atman oder Brahman, unbefleckt, ewig und unveränderlich, und als solches sollte man über es meditieren.


© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

Vedanta

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/vedanta/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS