Die Philosophie der Panchadasi - Kapitel 12 - Die Glückseligkeit des Selbst: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Selbstliebe erklärt ===
=== Selbstliebe erklärt ===
   
   
Obwohl die Yogis, die sich mit Meditation beschäftigen und mit einem scharfen Unterscheidungsvermögen ausgestattet sind, die Glückseligkeit Brahmans in tatsächlicher Erfahrung erkennen, wie auch bei Gelegenheiten, bei denen Rajas im Geist aufhört, und zu der Zeit, wenn ein Eindruck von der Glückseligkeit Brahmans nach seiner Erfahrung im Zustand des Schlafes zurückbleibt, können die Unwissenden diese Glückseligkeit nicht so leicht entdecken, weil ihr Geist mit größeren Mengen von Rajas und Tamas beeinflusst ist. Aufgrund der  
Obwohl die [[Yogis]], die sich mit [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] beschäftigen und mit einem scharfen [[Unterscheidungsvermögen]] ausgestattet sind, die Glückseligkeit Brahmans in tatsächlicher Erfahrung erkennen, wie auch bei Gelegenheiten, bei denen [[Rajas]] im Geist aufhört, und zu der Zeit, wenn ein Eindruck von der Glückseligkeit Brahmans nach seiner Erfahrung im Zustand des Schlafes zurückbleibt, können die Unwissenden diese Glückseligkeit nicht so leicht entdecken, weil ihr Geist mit größeren Mengen von Rajas und [[Tamas]] beeinflusst ist. Aufgrund der Ausführung von [[Dharma]] und Adharma, oder verdienstvollen und sündigen Taten, dreht sich der [[Kreislauf von Geburt und Tod|Kreislauf von Geburten und Tode]] immer weiter, und der [[Jiva]] nimmt so unzählige Geburten. Es mag daher den Anschein haben, dass es für stumpfsinnige Menschen keinen Weg gibt, aus dem Rad des [[Samsara]] herauszukommen. Aber in Wirklichkeit ist der Weg des [[Sadhana]] weit und allumfassend, so dass für jeden, der sich in irgendeiner Lebenssituation befindet, ein Weg gefunden werden kann. In dem Augenblick, in dem man beginnt, seinen [[Egoismus]] auch nur im geringsten Maße zu opfern, befindet man sich auf dem richtigen Weg, auch wenn man auf einer niedrigeren Ebene lebt. Denjenigen, die über ein höheres Verständnis verfügen, wurde die Methode bereits im elften Kapitel erklärt, aber denjenigen, die eher extrovertiert sind, sollte selbstlose Aktivität und Upasana, oder andächtige Kontemplation, vorgeschrieben werden. Diejenigen, die wirklich danach streben, aber noch nicht mit einem höheren Verständnis ausgestattet sind, können das unten beschriebene Verfahren anwenden.  
Ausführung von Dharma und Adharma, oder verdienstvollen und sündigen Taten, dreht sich der Kreislauf von Geburten und Tode immer weiter, und der Jiva nimmt so unzählige Geburten. Es mag daher den Anschein haben, dass es für stumpfsinnige Menschen keinen Weg gibt, aus dem Rad des Samsara herauszukommen. Aber in Wirklichkeit ist der Weg des Sadhana weit und allumfassend, so dass für jeden, der sich in irgendeiner Lebenssituation befindet, ein Weg gefunden werden kann. In dem Augenblick, in dem man beginnt, seinen Egoismus auch nur im geringsten Maße zu opfern, befindet man sich auf dem richtigen Weg, auch wenn man auf einer niedrigeren Ebene lebt. Denjenigen, die über ein höheres Verständnis verfügen, wurde die Methode bereits im elften Kapitel erklärt, aber denjenigen, die eher extrovertiert sind,
 
sollte selbstlose Aktivität und Upasana, oder andächtige Kontemplation, vorgeschrieben werden. Diejenigen, die wirklich danach streben, aber noch nicht mit einem höheren Verständnis ausgestattet sind, können das unten beschriebene Verfahren anwenden.  
 


Dieses Verfahren wurde tatsächlich vom Weisen Yajnavalkya in seinen Anweisungen an seine Gefährtin Maitreyi befolgt. Er vertritt die Ansicht, dass alles in dieser Welt wünschenswert und liebenswert ist, um des Atman, des Wahren Selbst, willen. In dieser Lehre wird der Geist allmählich nach innen gelenkt, indem die äußeren Aspekte der Objekte und die äußere Natur der Welt in Betracht gezogen werden. Die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau zum Beispiel ist ein konditioniertes, persönliches Verlangen, das sich manifestiert. Wenn das Verlangen ausbleibt, entweder durch den Ruf der Pflicht oder durch das Nachlassen des Verlangens, wird auch die Liebe geringer. Die Liebe ist darauf ausgerichtet, dem eigenen Selbst letztendlich Befriedigung zu verschaffen, sei es im Falle des Ehemanns oder der Ehefrau. Selbst in der gegenseitigen Liebe ist der Anreiz der Wunsch nach dem eigenen Glück. Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist von ähnlicher Natur. Die Eltern erwarten, dass sich eine emotionale Spannung in ihrem Inneren löst, die ihnen auf vielerlei Weise Vergnügen bereitet, ohne dass sie eine wirkliche objektive Liebe zu den Kindern hegen, eine Tatsache, die allgemein bekannt ist. Man liebt den Reichtum nicht um des Reichtums willen, denn der Reichtum hat kein eigenes Bewusstsein und ist absolut wunschlos. Man möchte ihn als Instrument für das eigene Vergnügen nutzen. Die Menschen hüten das Vieh, weil sie von ihm Dienste erwarten. Ein Stier zum Beispiel wird nicht zu seinem Vergnügen, sondern zum Vergnügen des Betreffenden eingespannt und zum Tragen  
Dieses Verfahren wurde tatsächlich vom Weisen Yajnavalkya in seinen Anweisungen an seine Gefährtin Maitreyi befolgt. Er vertritt die Ansicht, dass alles in dieser Welt wünschenswert und liebenswert ist, um des Atman, des Wahren Selbst, willen. In dieser Lehre wird der Geist allmählich nach innen gelenkt, indem die äußeren Aspekte der Objekte und die äußere Natur der Welt in Betracht gezogen werden. Die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau zum Beispiel ist ein konditioniertes, persönliches Verlangen, das sich manifestiert. Wenn das Verlangen ausbleibt, entweder durch den Ruf der Pflicht oder durch das Nachlassen des Verlangens, wird auch die Liebe geringer. Die Liebe ist darauf ausgerichtet, dem eigenen Selbst letztendlich Befriedigung zu verschaffen, sei es im Falle des Ehemanns oder der Ehefrau. Selbst in der gegenseitigen Liebe ist der Anreiz der Wunsch nach dem eigenen Glück. Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist von ähnlicher Natur. Die Eltern erwarten, dass sich eine emotionale Spannung in ihrem Inneren löst, die ihnen auf vielerlei Weise Vergnügen bereitet, ohne dass sie eine wirkliche objektive Liebe zu den Kindern hegen, eine Tatsache, die allgemein bekannt ist. Man liebt den Reichtum nicht um des Reichtums willen, denn der Reichtum hat kein eigenes Bewusstsein und ist absolut wunschlos. Man möchte ihn als Instrument für das eigene Vergnügen nutzen. Die Menschen hüten das Vieh, weil sie von ihm Dienste erwarten. Ein Stier zum Beispiel wird nicht zu seinem Vergnügen, sondern zum Vergnügen des Betreffenden eingespannt und zum Tragen  
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die Reihe der Väter und Söhne nimmt kein Ende, und so müssen wir uns auch eine Reihe dieser übertragenen Atmans vorstellen, wobei es so aussehen mag, als könne der Atman wirklich außerhalb des eigenen Selbst liegen und als Objekt geliebt werden. Man sieht in dieser Welt, dass die Menschen eine intensive Liebe zu ihren Kindern haben und einen Sohn nicht nur als Mittel zu ihrem Glück in der anderen Welt, sondern sogar zu ihrem Vergnügen in dieser Welt betrachten. Man sieht, dass die Menschen in der Regel unglücklich sind, wenn sie keine Kinder haben, und es ist ein allgemeines Gefühl der Allgemeinheit der Menschheit, dass Kinder von großer Bedeutung sind, wie man vor allem daran sieht, dass die Menschen sehr darauf bedacht sind, dass ihre Familie und ihre Kinder gut in der Gesellschaft verankert sind und ihr Eigentum gut geschützt ist, selbst wenn sie kurz vor dem Tod stehen. Sie bemühen sich sehr, die Sicherheit und Beständigkeit ihrer Familie und Kinder auch nach ihrem eigenen Tod zu gewährleisten, was den Anschein erwecken kann, dass der eigene Atman auf sie übertragen wird und sie selbst der eigene Atman sind. Dies ist jedoch nicht die Wahrheit.  
die Reihe der Väter und Söhne nimmt kein Ende, und so müssen wir uns auch eine Reihe dieser übertragenen Atmans vorstellen, wobei es so aussehen mag, als könne der Atman wirklich außerhalb des eigenen Selbst liegen und als Objekt geliebt werden. Man sieht in dieser Welt, dass die Menschen eine intensive Liebe zu ihren Kindern haben und einen Sohn nicht nur als Mittel zu ihrem Glück in der anderen Welt, sondern sogar zu ihrem Vergnügen in dieser Welt betrachten. Man sieht, dass die Menschen in der Regel unglücklich sind, wenn sie keine Kinder haben, und es ist ein allgemeines Gefühl der Allgemeinheit der Menschheit, dass Kinder von großer Bedeutung sind, wie man vor allem daran sieht, dass die Menschen sehr darauf bedacht sind, dass ihre Familie und ihre Kinder gut in der Gesellschaft verankert sind und ihr Eigentum gut geschützt ist, selbst wenn sie kurz vor dem Tod stehen. Sie bemühen sich sehr, die Sicherheit und Beständigkeit ihrer Familie und Kinder auch nach ihrem eigenen Tod zu gewährleisten, was den Anschein erwecken kann, dass der eigene Atman auf sie übertragen wird und sie selbst der eigene Atman sind. Dies ist jedoch nicht die Wahrheit.  


=== Grade des Selbst ===
Die Beziehung, die der Vater zum Sohn hat, ist zum Beispiel nicht wirklich das Finden des eigenen Selbst im Sohn, sondern etwas anderes, das zweitrangig ist. Zur Klärung der verschiedenen Arten von Einstellungen, die die Menschen in Bezug auf die Dinge haben, kann das Konzept des Atman in drei Gruppen eingeteilt werden: 1) Gauna,
oder sekundär; 2) Mithya, oder falsch; und 3) Mukhya, oder primär.
Wenn man sagt, dass eine bestimmte Person ein Löwe ist, meint man nicht wirklich, dass der Mensch ein Löwe geworden ist. Gemeint ist, dass die betreffende Person die Tapferkeit eines Löwen besitzt. Die Identifikation eines Menschen mit
ein Löwe ist sekundär und nicht real, denn es ist klar, dass ein Mensch niemals ein Löwe werden kann, und doch wird ein solcher Vergleich nur aus einem bestimmten Blickwinkel und nicht in jeder Hinsicht angestellt. Das Gleiche gilt für die Identifikation des Atman des Vaters mit dem Sohn. Das bedeutet nicht, dass der Sohn wirklich der Atman des Vaters ist, denn das kann aus offensichtlichen Gründen niemals der Fall sein. Der Vater und der Sohn sind zwei verschiedene Personen, und die Verbindung zwischen dem einen und dem anderen ist mental und nicht real. Es gibt solche sekundären Beziehungen auch zu verschiedenen anderen Dingen in dieser Welt, die man als lieb oder liebenswert betrachtet. Daher ist das sekundäre Selbst oder der Gauna-Atman etwas, das außerhalb von einem selbst als Persönlichkeit liegt und nicht wirklich mit dem eigenen wirklichen Selbst verbunden ist. Aber es gibt noch ein anderes Selbst, das Mithya-Atman, das falsche Selbst. Wir wissen sehr wohl, dass es einen Unterschied zwischen den äußeren Hüllen, wie dem physischen Körper, und dem innersten Bewusstsein gibt, weil das Bewusstsein zu keinem Zeitpunkt zu einem Objekt wird; dennoch wird dieser Unterschied nicht gesehen. Es gibt eine falsche Überlagerung des Bewusstseins auf der Kosha, oder der Hülle, und so ist dieses überlagerte Selbst natürlich das Mithya-Selbst, oder das falsche Selbst. Im wirklichen Atman, dem Mukhya-Atman, gibt es jedoch keine solche Unterscheidung, wie sie zwischen dem Gauna-Atman und dem Mithya-Atman besteht. Der Mukhya-Atman oder das primäre Selbst hat nichts, was ihm entgegensteht, denn es gibt nichts, was ihm
untergeordnet ist, und er ist das innere Selbst oder das wesentliche Wesen von allem, einschließlich des Gauna-Atman und des Mithya-Atman. Daher betrachtet man durch übermäßige Anhaftung an ein bestimmtes Konzept des Selbst, nämlich Gauna, Mithya und Mukhya, die beiden erstgenannten als zweitrangig und nimmt das eine allein als
primär für die Erfüllung eines bestimmten Zwecks unter bestimmten Umständen. Angenommen, ein Mensch steht kurz vor dem Tod und hat zu diesem Zeitpunkt den Wunsch, dass sein Haus usw. auch nach seinem Tod beschützt werden soll, wer wird das tun? Nicht der Universale oder der Absolute Atman, denn er ist unveränderlich und nicht an Dinge gebunden. Auch nicht der Mithya-Atman oder der Körper, denn er ist im Begriff zu sterben. Es bleibt nur eine Sache übrig, die zur Erfüllung dieses Wunsches nützlich ist, nämlich die eigenen Kinder, die eigene Frau und dergleichen. Auch hier ist zu bedenken, dass wir den eigenen Sohn nicht wirklich als das eigene Selbst betrachten, und dies geschieht nur in einem sekundären Sinn, nur um den eigenen Besitz zu erhalten usw., und nicht für andere Zwecke, so wie wir, wenn wir sagen, dass der Schüler Feuer ist, dies nur sagen, um anzudeuten, dass der Schüler leuchtend wie Feuer ist, und nicht, dass das Feuer selbst der Schüler ist, denn eine solche Bedeutung wäre dem Kontext unangemessen als eine ungerechtfertigte und ausgedehnte Verwendung der Idee des Gauna-Atman. Aber wenn man sagt: "Ich bin dünn und schlank", "Ich werde mich nahrhaft ernähren und Fett ansetzen" usw., ist natürlich nur der Körper mit dem Begriff "Ich" gemeint und nicht andere, wie z.B. der Sohn usw. Wenn man das Gefühl ausdrückt: "Ich werde Buße tun und in den Himmel kommen", meint man das individuelle Selbst oder den Vijnana-Atman und nicht die anderen Atmans, den Körper, den Sohn usw., denn selbst wenn man die Annehmlichkeiten des Körpers außer Acht lässt, führt man





Version vom 16. Oktober 2022, 10:29 Uhr

Swami Krishnananda am Ganges

Die Philosophie der Panchadasi - Kapitel 12 - Die Glückseligkeit des Selbst

Die Glückseligkeit des Selbst

Selbstliebe erklärt

Obwohl die Yogis, die sich mit Meditation beschäftigen und mit einem scharfen Unterscheidungsvermögen ausgestattet sind, die Glückseligkeit Brahmans in tatsächlicher Erfahrung erkennen, wie auch bei Gelegenheiten, bei denen Rajas im Geist aufhört, und zu der Zeit, wenn ein Eindruck von der Glückseligkeit Brahmans nach seiner Erfahrung im Zustand des Schlafes zurückbleibt, können die Unwissenden diese Glückseligkeit nicht so leicht entdecken, weil ihr Geist mit größeren Mengen von Rajas und Tamas beeinflusst ist. Aufgrund der Ausführung von Dharma und Adharma, oder verdienstvollen und sündigen Taten, dreht sich der Kreislauf von Geburten und Tode immer weiter, und der Jiva nimmt so unzählige Geburten. Es mag daher den Anschein haben, dass es für stumpfsinnige Menschen keinen Weg gibt, aus dem Rad des Samsara herauszukommen. Aber in Wirklichkeit ist der Weg des Sadhana weit und allumfassend, so dass für jeden, der sich in irgendeiner Lebenssituation befindet, ein Weg gefunden werden kann. In dem Augenblick, in dem man beginnt, seinen Egoismus auch nur im geringsten Maße zu opfern, befindet man sich auf dem richtigen Weg, auch wenn man auf einer niedrigeren Ebene lebt. Denjenigen, die über ein höheres Verständnis verfügen, wurde die Methode bereits im elften Kapitel erklärt, aber denjenigen, die eher extrovertiert sind, sollte selbstlose Aktivität und Upasana, oder andächtige Kontemplation, vorgeschrieben werden. Diejenigen, die wirklich danach streben, aber noch nicht mit einem höheren Verständnis ausgestattet sind, können das unten beschriebene Verfahren anwenden.

Dieses Verfahren wurde tatsächlich vom Weisen Yajnavalkya in seinen Anweisungen an seine Gefährtin Maitreyi befolgt. Er vertritt die Ansicht, dass alles in dieser Welt wünschenswert und liebenswert ist, um des Atman, des Wahren Selbst, willen. In dieser Lehre wird der Geist allmählich nach innen gelenkt, indem die äußeren Aspekte der Objekte und die äußere Natur der Welt in Betracht gezogen werden. Die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau zum Beispiel ist ein konditioniertes, persönliches Verlangen, das sich manifestiert. Wenn das Verlangen ausbleibt, entweder durch den Ruf der Pflicht oder durch das Nachlassen des Verlangens, wird auch die Liebe geringer. Die Liebe ist darauf ausgerichtet, dem eigenen Selbst letztendlich Befriedigung zu verschaffen, sei es im Falle des Ehemanns oder der Ehefrau. Selbst in der gegenseitigen Liebe ist der Anreiz der Wunsch nach dem eigenen Glück. Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist von ähnlicher Natur. Die Eltern erwarten, dass sich eine emotionale Spannung in ihrem Inneren löst, die ihnen auf vielerlei Weise Vergnügen bereitet, ohne dass sie eine wirkliche objektive Liebe zu den Kindern hegen, eine Tatsache, die allgemein bekannt ist. Man liebt den Reichtum nicht um des Reichtums willen, denn der Reichtum hat kein eigenes Bewusstsein und ist absolut wunschlos. Man möchte ihn als Instrument für das eigene Vergnügen nutzen. Die Menschen hüten das Vieh, weil sie von ihm Dienste erwarten. Ein Stier zum Beispiel wird nicht zu seinem Vergnügen, sondern zum Vergnügen des Betreffenden eingespannt und zum Tragen

von Gewichten gebracht. Das Gefühl der Befriedigung, ein Brahmane oder

Kshatriya zu sein, weil man sich dadurch Ansehen, Macht usw. verschafft, gehört nicht zu diesen Umständen der Kaste usw., denn sie sind unbewusst und nur Attribute, aber sie bringen dem Geist nur die Freude desjenigen, der sich mit der Kaste identifizieren kann.

Menschen, die einen Wunsch dieser Art haben. Das ist bei Menschen in jedem Lebensstand oder jeder sozialen Position der Fall, die sie einnehmen mögen. Die Menschen lieben es, im Himmel, in Brahmaloka usw. zu herrschen, nicht in der Absicht, diesen Regionen etwas Gutes zu bringen, sondern zu ihrem eigenen Vergnügen. Auch das ist ganz klar. Verehrungen, die Gottheiten dargebracht werden, sind dazu gedacht, persönliche Ziele zu erreichen, Schwierigkeiten zu überwinden, sich von Problemen zu befreien usw. Es geschieht niemals zum Vergnügen der so verehrten Götter, denn die Götter wollen nichts von den Menschen, und es ist sinnlos zu glauben, dass sie durch menschliche Handlungen zufriedengestellt werden können. Auch hier geht es um die eigene Befriedigung. Die Menschen studieren die Schriften, wie die Veden, um das Stigma eines falschen Status im Leben zu überwinden. Das Studium befasst sich in Wirklichkeit nicht mit den Veden selbst, sondern allein mit dem Geist des Menschen. Wir achten die Erde und die anderen Elemente, weil sie uns einen Platz und eine Möglichkeit zum Leben geben, und wir können ohne sie nicht leben. Die Erde ist die Wohnstätte, Wasser löscht den Durst, Feuer spendet Wärme und ermöglicht es uns, unser Essen zu kochen, Luft hilft uns beim Trocknen und lässt unseren Lebensatem funktionieren, und der Raum macht unsere Existenz selbst möglich. Sie alle werden von uns sehr geschätzt, nicht um ihrer selbst willen, sondern weil sie uns auf die eine oder andere Weise Glück bringen. Psychologisch gesehen ist dies die Position, aber spirituell gesehen ist es ein Hinweis auf eine innere Berufung des Unendlichen, ohne die kein

Individuum existieren kann und deren Liebe der wahre Sinn hinter allen empirischen Lieben ist. Es ist sozusagen das Unendliche, das das Unendliche herbeiruft, wenn eine Sache sich zu einer anderen hingezogen fühlt, denn der Unendliche Atman ist die Quelle aller Glückseligkeit, und diese Glückseligkeit ist das wahre

Erklärung und das zentrale Ziel aller Gedanken, Gefühle und Handlungen in dieser Welt. Das Ziel des Lebens ist die Verwirklichung von Brahman, und es ist die Liebe zur Glückseligkeit von Brahman, die in dieser Welt verzerrt und in gebrochener Form als Zuneigung zu Dingen erscheint. Der Atman, oder Brahman, ist das Ziel. Es ist die Existenz dieser Glückseligkeit, die die Menschen hier ruhelos macht.


Alle Objekte der Welt sind der Liebe des Atman untergeordnet, und es ist sicher, dass die Zuneigung, die man zu den Objekten hat, nicht ausschließlich um ihrer selbst willen geschieht, sondern zur Befriedigung des eigenen Selbst, das alles in den verschiedenen Graden und Ebenen seines Ausdrucks zu sich zieht. Sogar das Gute, das man anderen tut, soll einem selbst die Befriedigung bringen, dass man die gute Tat vollbracht hat. Sogar die verschiedenen Arten von Hilfe, die man anderen zukommen lässt, bewirken eine Befreiung von der inneren Spannung, die durch das Gefühl des Schmerzes verursacht wird, das Leiden anderer nicht sehen zu können. Wir können im Allgemeinen sagen, dass das Objekt, dem gegenüber man eine Zuneigung hegt, dem Atman untergeordnet, instrumentell und sekundär ist.


Zweifellos gibt es Unterschiede in der Ausprägung der Liebe. Wenn sie sich zum Beispiel auf ein Objekt bezieht, das man noch nicht besitzt, wird sie Ichha oder Sehnsucht genannt. Wenn sie sich auf Gott oder den Guru bezieht, wird sie Bhakti oder Hingabe genannt. Wenn sie sich auf die Ausführung eines Yajna, eines Opfers usw. bezieht, wird sie Sraddha oder Glaube genannt. Wenn sie sich auf solche Objekte wie die Ehefrau usw. bezieht, wird sie Raga oder

Anhaftung genannt. Dennoch kann man sagen, dass all dies nur Verästelungen einer primären Sattvika Vritti sind, deren Ziel reines Vergnügen ist und die fortbesteht, ob das betreffende Objekt erreicht wird oder nicht.

erlangt oder von sich selbst entfernt wird. Solche Dinge wie Essen und Trinken sind nur äußere Instrumente, um uns selbst Glück zu bringen, und deshalb liebenswert. Aber man kann nicht sagen, dass der Atman auch nur ein Mittel oder Instrument ist, um Glück zu bringen, wie es Essen und Trinken sind, weil hier, im Fall des Atman, das Konzept der Instrumentalität nicht anwendbar ist. Man kann nicht sagen, dass der Atman gleichzeitig der Erfahrende und das Instrument sein kann, weil das Genießen und das Objekt, das man genießt, nicht miteinander identifiziert werden können und die beiden nicht eine Sache sein können. Man kennt das Genießen des Atman niemals als objektives Vergnügen, denn der Atman ist unübertroffen, er ist erhaben. Bei Sinnesfreuden ist unsere Zuneigung wankelmütig und unterliegt Bedingungen, weshalb sie von Zeit zu Zeit, von Person zu Person oder von einer Sache zur anderen wechselt, je nachdem, wie es die Gelegenheit erfordert, aber der Atman wird bedingungslos geliebt, und diese Liebe zum Atman kann niemals auf Bedingungen und Umstände oder auf irgendetwas in dieser Welt beschränkt werden. Es gibt keinerlei Veränderung in der Liebe, die man für sein eigenes Selbst empfindet, auch wenn man zu verschiedenen Zeiten ein Objekt zu sich nimmt und ein anderes aufgibt, weil die Vergnügungen, die diese Objekte einem bringen sollen, unterschiedlich sind. Der Atman kann nicht aufgegeben oder besessen werden wie die Objekte der Welt. Daher ist es unmöglich, in Bezug auf den Atman eine Haltung der Vorliebe oder Abneigung einzunehmen. Der Atman ist auch kein Objekt unserer Gleichgültigkeit, wie z.B.

ein Stück Gras oder Stroh, denn der Atman ist das eigentliche Wesen und die Natur der Person, die versucht, eine solche Haltung der Gleichgültigkeit zu entwickeln. Das Wesentliche

Atman ist kein Objekt mentaler Einstellungen und wird nicht durch persönliche Verhaltensweisen bedingt. Zweifellos kann man manchmal beobachten, dass Menschen, die an quälenden Krankheiten leiden und von großen Emotionen überwältigt werden, den Wunsch äußern, zu sterben, und es mag den Anschein haben, dass sie einen echten Hass auf das Selbst haben, aber das ist keineswegs die Tatsache. Sie hassen ihr eigenes Selbst nie wirklich, sondern haben die Nase voll von bestimmten unangenehmen Zuständen in ihrem Leben, weshalb sie es vorziehen würden, den Zuständen, die die Ursache für das Leid sind, ein Ende zu setzen, nicht aber dem Selbst selbst ein Ende zu bereiten. Selbstmord ist eine Liebe zur Schmerzfreiheit und nicht ein Hass auf sich selbst. Der Atman ist die Essenz selbst desjenigen, der versucht, Selbstmord zu begehen. Der Hass richtet sich nicht gegen den Atman. Aus all diesen Gründen sollte es klar sein, dass der Atman das Objekt der tiefsten und aufrichtigsten Liebe des Menschen ist.


Das sieht man auch daran, dass der Vater eine gewisse Zuneigung zu dem Freund seines Sohnes hat, weil er seinen eigenen Sohn liebt. Das wiederum hängt letztlich mit seiner Zuneigung zu sich selbst zusammen, und diese Liebe ist sicherlich viel größer als die zu seinem Sohn. Jeder fühlt: "Lass mich nicht aufhören zu sein, lass mich immer bleiben". Dieses innere, betende Gefühl ist immer in jedem Menschen vorhanden, woraus sich vordergründig eine große Liebe zum eigenen Selbst ergibt. Dennoch gibt es Menschen in dieser Welt, die oft den Sohn, die Ehefrau usw. als Repräsentanten

des eigenen Atman betrachten und meinen, dass die Liebe, die man für sie empfindet, echt ist. Aus der biblischen Anspielung, dass man als sein Sohn wiedergeboren wird, geht hervor, dass der Sohn der wahre Atman des Vaters ist und dass der Sohn der wahre Repräsentant des Vaters auf Erden ist, den er durch seine früheren verdienstvollen Taten erworben hat. Aber,

die Reihe der Väter und Söhne nimmt kein Ende, und so müssen wir uns auch eine Reihe dieser übertragenen Atmans vorstellen, wobei es so aussehen mag, als könne der Atman wirklich außerhalb des eigenen Selbst liegen und als Objekt geliebt werden. Man sieht in dieser Welt, dass die Menschen eine intensive Liebe zu ihren Kindern haben und einen Sohn nicht nur als Mittel zu ihrem Glück in der anderen Welt, sondern sogar zu ihrem Vergnügen in dieser Welt betrachten. Man sieht, dass die Menschen in der Regel unglücklich sind, wenn sie keine Kinder haben, und es ist ein allgemeines Gefühl der Allgemeinheit der Menschheit, dass Kinder von großer Bedeutung sind, wie man vor allem daran sieht, dass die Menschen sehr darauf bedacht sind, dass ihre Familie und ihre Kinder gut in der Gesellschaft verankert sind und ihr Eigentum gut geschützt ist, selbst wenn sie kurz vor dem Tod stehen. Sie bemühen sich sehr, die Sicherheit und Beständigkeit ihrer Familie und Kinder auch nach ihrem eigenen Tod zu gewährleisten, was den Anschein erwecken kann, dass der eigene Atman auf sie übertragen wird und sie selbst der eigene Atman sind. Dies ist jedoch nicht die Wahrheit.

Grade des Selbst

Die Beziehung, die der Vater zum Sohn hat, ist zum Beispiel nicht wirklich das Finden des eigenen Selbst im Sohn, sondern etwas anderes, das zweitrangig ist. Zur Klärung der verschiedenen Arten von Einstellungen, die die Menschen in Bezug auf die Dinge haben, kann das Konzept des Atman in drei Gruppen eingeteilt werden: 1) Gauna,

oder sekundär; 2) Mithya, oder falsch; und 3) Mukhya, oder primär.


Wenn man sagt, dass eine bestimmte Person ein Löwe ist, meint man nicht wirklich, dass der Mensch ein Löwe geworden ist. Gemeint ist, dass die betreffende Person die Tapferkeit eines Löwen besitzt. Die Identifikation eines Menschen mit

ein Löwe ist sekundär und nicht real, denn es ist klar, dass ein Mensch niemals ein Löwe werden kann, und doch wird ein solcher Vergleich nur aus einem bestimmten Blickwinkel und nicht in jeder Hinsicht angestellt. Das Gleiche gilt für die Identifikation des Atman des Vaters mit dem Sohn. Das bedeutet nicht, dass der Sohn wirklich der Atman des Vaters ist, denn das kann aus offensichtlichen Gründen niemals der Fall sein. Der Vater und der Sohn sind zwei verschiedene Personen, und die Verbindung zwischen dem einen und dem anderen ist mental und nicht real. Es gibt solche sekundären Beziehungen auch zu verschiedenen anderen Dingen in dieser Welt, die man als lieb oder liebenswert betrachtet. Daher ist das sekundäre Selbst oder der Gauna-Atman etwas, das außerhalb von einem selbst als Persönlichkeit liegt und nicht wirklich mit dem eigenen wirklichen Selbst verbunden ist. Aber es gibt noch ein anderes Selbst, das Mithya-Atman, das falsche Selbst. Wir wissen sehr wohl, dass es einen Unterschied zwischen den äußeren Hüllen, wie dem physischen Körper, und dem innersten Bewusstsein gibt, weil das Bewusstsein zu keinem Zeitpunkt zu einem Objekt wird; dennoch wird dieser Unterschied nicht gesehen. Es gibt eine falsche Überlagerung des Bewusstseins auf der Kosha, oder der Hülle, und so ist dieses überlagerte Selbst natürlich das Mithya-Selbst, oder das falsche Selbst. Im wirklichen Atman, dem Mukhya-Atman, gibt es jedoch keine solche Unterscheidung, wie sie zwischen dem Gauna-Atman und dem Mithya-Atman besteht. Der Mukhya-Atman oder das primäre Selbst hat nichts, was ihm entgegensteht, denn es gibt nichts, was ihm

untergeordnet ist, und er ist das innere Selbst oder das wesentliche Wesen von allem, einschließlich des Gauna-Atman und des Mithya-Atman. Daher betrachtet man durch übermäßige Anhaftung an ein bestimmtes Konzept des Selbst, nämlich Gauna, Mithya und Mukhya, die beiden erstgenannten als zweitrangig und nimmt das eine allein als

primär für die Erfüllung eines bestimmten Zwecks unter bestimmten Umständen. Angenommen, ein Mensch steht kurz vor dem Tod und hat zu diesem Zeitpunkt den Wunsch, dass sein Haus usw. auch nach seinem Tod beschützt werden soll, wer wird das tun? Nicht der Universale oder der Absolute Atman, denn er ist unveränderlich und nicht an Dinge gebunden. Auch nicht der Mithya-Atman oder der Körper, denn er ist im Begriff zu sterben. Es bleibt nur eine Sache übrig, die zur Erfüllung dieses Wunsches nützlich ist, nämlich die eigenen Kinder, die eigene Frau und dergleichen. Auch hier ist zu bedenken, dass wir den eigenen Sohn nicht wirklich als das eigene Selbst betrachten, und dies geschieht nur in einem sekundären Sinn, nur um den eigenen Besitz zu erhalten usw., und nicht für andere Zwecke, so wie wir, wenn wir sagen, dass der Schüler Feuer ist, dies nur sagen, um anzudeuten, dass der Schüler leuchtend wie Feuer ist, und nicht, dass das Feuer selbst der Schüler ist, denn eine solche Bedeutung wäre dem Kontext unangemessen als eine ungerechtfertigte und ausgedehnte Verwendung der Idee des Gauna-Atman. Aber wenn man sagt: "Ich bin dünn und schlank", "Ich werde mich nahrhaft ernähren und Fett ansetzen" usw., ist natürlich nur der Körper mit dem Begriff "Ich" gemeint und nicht andere, wie z.B. der Sohn usw. Wenn man das Gefühl ausdrückt: "Ich werde Buße tun und in den Himmel kommen", meint man das individuelle Selbst oder den Vijnana-Atman und nicht die anderen Atmans, den Körper, den Sohn usw., denn selbst wenn man die Annehmlichkeiten des Körpers außer Acht lässt, führt man


© Divine Life Society

Siehe auch

Literatur

Seminare

Vedanta

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