Sankt Dorothea

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Familie

Die heilige Jungfrau Dorothea ist in Rom geboren und stammt aus edlem Geschlecht. Ihr Vater Thorus und war ein reicher Ratsherr, und ihre Mutter Thea und stammt auch vom edeln Blut der Ratsherren in Rom.

Flucht vom Krieg

Zu dieser Zeit war ein großer Krieg gegen die Christen, so dass man sie von dem römischen Land vertrieb. Thorus wollte sich nicht zu einem anderen Glauben bekennen, denn er war ein Christ. Er schmiedete Pläne, aus der Stadt Rom zu fliehen, und somit Erbe und Eigentum, Weingärten, Burgen, und was er sonst noch besaß, hinter sich zu lassen. Zusammen mit seiner Hausfrau Thea machte er sich auf dem Weg, und sie schifften über Wasser nach Kappadozia mit ihren zwei Töchtern, Christin und Kalixtin, die er auch getauft und den christlichen Glauben gelehrt hatte. Schließlich kam er in die Stadt Cäsarea.

Geburt Dorotheas

In derselben Stadt bekam er ein heiliges Töchterchen. Ein Priester taufte sie Dorothea, nach den Namen der Eltern, denn sie liebten ihre Tochter sehr. Das Kind war bald erfüllt mit dem Heiligen Geist, und lebte fröhlich und tugendlich, und war keusch und besonders schön und übertraf mit ihrer Schönheit alle Jungfrauen der selben Gegend.

Heiratsablehnung

Ihr reines Leben passte dem bösen Geist nicht, und er riet dem Richter Fabricio, sie zu seiner Frau zu machen. Der Richter hätte sie gerne als eheliche Hausfrau gehabt, und sendete einen Boten zu ihr. Er bat sie fleißig, seine Frau zu werden, und versprach ihr große Besitztümer. Als Dorothea das erfuhr, tat ihr das leid, und sie lehnte ihn mit all seinem Vermögen ab. Sie sagte: »Ich will keinen Ehemann haben, denn ich bin mit Jesus Christus verheiratet, dem obersten Herrn.« 

Im Gericht

Daraufhin erzählte man den Richter, dass sie ihn ablehnte, und dass sie eine Christin wäre. Dann war der Richter so zornig, dass er sie ins Gericht bringen ließ. Als sie vor ihn kam, sprach er zu ihr: »Wende dich unseren Göttern, und du vermeidest viel Schmerz und den Tod.« Sie sagte: »Gott, der im Himmel ist, hat aus seinem göttlichen Mund gesprochen: >Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm allein dienen. < Also wirst du mich nie dazu bringen, dass ich mich den Bösen Geistern wende, die in deinen Bildern wie Tiere leben und ihren Schöpfer nicht erkannten, solange sie lebten.«

Gefoltert und eingekerkert

Dann war der Richter zornig und ließ Dorothea in wallendes Öl setzen. Also half ihr Gott, wodurch sie kein Leid fühlte. Stattdessen empfand sie, als ob sie mit edlem Balsam gesalbt würde. Das Zeichen sahen viele Heiden und wurden dadurch zum christlichen Glauben bekehrt. Das machte den Richter aber noch zorniger, und er sagte, sie hätte es mit Zauberei getan, und befahl, sie in einen finsteren Kerker zu legen. Darin lag sie neun Tage und Nächte, ohne Essen und Trinken. Doch Gott versorgte sie, und ein Engel vom Himmel nährte sie.

Raus aus dem Kerker

Auf den zehnten Tag nahm man sie wieder aus dem Kerker und brachte sie erneut vor dem Richter. Allerdings war sie so schön, als ob sie nie im Kerker gewesen wäre. Das Volk wunderte sich, dass sie so lange ohne Essen gewesen war. Der Richter sprach: »Dorothea, ich meine es ernst, betest du die Götter nicht an, so wird man dich an einem Kreuz aufhängen.« Darauf sagte sie: »Solange ich vor dem ewigen Schmerz behütet bin, achte ich nicht auf den vergänglichen Schmerz. Tu also mit mir, was du willst. Ich begehre meinen Herrn Jesus Christus, der lebendige Sohn Gottes.«

Engel steigen vom Himmel hinab

Dorothea richtete ihre Augen zum Himmel, und bat ihren Gemahl, Jesus Christus, dass er seine Gewalt mit einem schönen Zeichen zeigte. Nun war an dem Ort eine hohe Säule aufgerichtet, worauf der Richter sein Götzenbild gestellt hatte, damit man es dort anbetete und ansah. Gott erhörte das Gebet der Jungfrau und schickte eine große Schar Engel vom Himmel herab, die die Säule und das Götzenbild zerbrachen. Die Menschen, die da waren, hörten den bösen Feind in den Lüften schreien und sprechen: »0h Dorothea, warum willst du uns von unserer Wohnung verwüsten und vertreiben! Du tust uns viel zu viel Leid mit deinem Gebet.« Von dem Zeichen wurden viele Heiden zum christlichen Glauben bekehrt. Das vermehrte den Zorn des Richters, und er befahl, sie alle zu foltern und zu töten. Ihre Seelen stiegen zum Himmel empor.

Am Kreuz

Danach versuchte der Richter auf einer lieben Art und Weise mit Dorothea zu reden. Er wollte sie von ihrem Glauben bringen, doch schaffte es nicht. Und da er ihre Festigkeit sah, befahl er, sie an einen Kreuz zu hängen. Also hängte man sie mit den Füßen zum Himmel und mit dem Haupt zur Erde. Dann schlug man sie mit Gerten und mit Geißeln, und zerkratzte sie auch mit Krallen. Danach brannte man ihre Brust mit brennenden Fackeln ab. Das große Opfer brachte sie an die Grenzen von Leben und Tod. Als letztes sperrte man sie im Kerker ein, bis zum nächsten Morgen. Und in der Nacht wurde sie gesund durch Gottes Gnade.

Dorotheas Schwestern

Früh am nächsten Morgen, ließ der Richter sie vor ihn bringen. Er sah sie an, und all ihre Wunden waren geheilt und verschwunden. Kein Haar war gekrümmt. Er sagte zu ihr: »0h du aller schönste Jungfrau, gebe endlich deinen Glauben auf, denn du wurdest genug gefoltert.« Dorothea hatte, wie schon erwähnt, zwei Schwestern. Diese hatten sich aus großer Furcht von Gott, dem Herrn, von ihm gekehrt und waren ungläubig geworden. Der Richter, schickte die Schwestern zu Dorothea, damit sie sie von dem Glauben abbrachten. Doch Dorothea erzählte ihnen so süßlich vom christlichen Glauben, dass ihre Herzen erleuchteten, und sie sich wieder zu Christus bekehrten. Sie gaben es öffentlich bekannt und beteten Christus an, den wahren lebendigen Gott. Als der Richter das erfuhr, wurde er wütend, und ließ die zwei Schwestern zusammen binden und verbrennen. Dann stiegen ihre Seelen zu einem Ort des ewigen Friedens empor.

Hinrichtungsbefehl

Hinterher schickte der Richter Dorothea zu sich. Und sprach zu ihr: »Sag an, Dorothea, wie lange willst du uns noch aufziehen mit deinen Zauberlisten? Entweder bete meine Götter an, oder ich lass dir den Kopf abschlagen!« Sie antwortete fröhlich zu dem Richter: »Ich werde gern leiden für die Liebe unseres Herrn. In seinem Garten werde ich für immer Glück finden, und ich werde darin die schönen Äpfel pflücken und die zarten Rosen sammeln.« Daraufhin gab der Richter den Befehl, ihr den Kopf abzuschlagen.

Begegnung mit Theophilus

Als man sie aus der Stadt führte, begegnete ihr Theophilus, der der Schreiber des Richters war. Er bekam Dorotheas Rede mit; als sie sagte, sie wolle sich freuen mit ihrem Gemahl, und wolle in seinem Garten die Rosen und die süßen Äpfel brechen. Er sagte mit spöttischem Ton: »Dorothea, sobald du in den Garten kommst zu deinem Gemahl, sende mir die süßen Äpfel und die schönen Rosen!« Sie sagte: »Das werde ich gern tun.« Aber Theophilus glaubte nicht, dass sie das tun würde.

Ein Kind erscheint

Man brachte Dorothea an dem Ort ihrer Hinrichtung und sie neigte sich schon unter das Schwert. Plötzlich erschien ihr ein schönes zartes Kindlein. Es war purpurfarbig bekleidet und auf sein Gewand waren überall Sternchen gestreut. Es ging barfuß, und hatte krauses Haar. In seiner Hand trug es ein schönes Körbchen, worin drei Rosen und drei Äpfel waren. Sankt Dorothea sagte: »Mein Herr, ich bitte dich, dass du das Körbchen Theophilo, dem Schreiber, bringst!« Im nächsten Moment war sie enthauptet, und ihre Seele fand für immer Frieden.

Theophilus wird bekehrt

Zur selben Zeit befand sich Theophilus im Palast des Richters. Da kam das schöne zarte Kindlein, ging zu Theophilo, und lockte ihn heimlich an einen Ort und sagte zu ihm: »Nimm diese Rosen und Äpfel! Die hat dir unsere Schwester Dorothea aus dem Paradies gesendet.« Schnell verschwand das Kindlein vor seinen Augen. Daraufhin wuchs groß in Theophilus das Gefühl der Reue, und er rief mit einer lauten Stimme: »Christus ist wahrlich der Sohn Gottes, und in ihm ist keine Falschheit. Selig sind die, die um seinetwillen leiden!« Seine Kameraden sagten: »Theophilus, bist du von Sinnen?« Theophilus sagte: »Ich bin nicht von Sinnen. Aber sagt mir: Welchen Monat haben wir?!« Sie antworten ihm: »Es ist Februar.«  Theophilus sprach weiter: »Nun ist das ganze Land in Kappadozia überzogen von Kälte, und kein Baum trägt seine Blätter. Was meint ihr also, wo diese Rosen und Äpfel herkommen?« Sie sagten: »So was sahen wir nie zu dieser Zeit.« Er erzählte ihnen: »Als Dorothea, die sich die Gemahlin Christus nennt, hinausgeführt wurde, um ihren Urteil zu empfangen, verspottete ich sie und sagte: >Sende mir die Rosen und Äpfel aus dem himmlischen Garten. < Sie versicherte mir, dass sie es um meinetwillen tun würde. Und schaut, kaum war ihr Opfer vollendet, kam so ein schöner zarter Knabe von weniger als vier Jahren, und brachte mir diesen Korb mit Rosen und mit Äpfeln, und sprach zu mir: >Die heilige Dorothea sendet dir das.< Als ich sie empfing, verschwand das Kind von meinen Augen.«

====Theophilus Hinrichtungv Theophilus Gesellen gingen zornig zu dem Richter und verkündeten: »Theophilus, dein Schreiber, der bis auf diesen Tag gegen die Christen geeifert hat, steht nun rufend vor den Toren und lobt Christus Namen und verleitet die Menschen mit seiner Predigt.« Der Richter schickte ihn zu sich und sprach zu ihm: »Was ist es, was du da draußen geredet hast!« Theophilus antwortete: »Ich lobte die Christen, die für ihren Gott und Herrn sterben. Denn Christus allein ist der wahre lebendige Gott. Das ist hier offenbart worden, denn diese Äpfel und Rosen hat er mir gesendet aus seinem Garten, um seines Gemahlin Willens, der heiligen Jungfrau Dorothea.« Der Richter sagte: »Unseliger Theophilus, dein falscher Glaube wird dir ein böses Ende bringen. « Theophilus zeigte aber keine Angst: »Ich will um den christlichen Glauben gerne sterben. Gib mir nur ein klein wenig Zeit!« Das erlaubte ihm der Richter. Vor seinem Tod war Theophilus getauft und er empfing das Fronleichnam des Herrn sowie sein heiliges Blut. Der Richter ließ ihn schließlich in Stücken reißen, und befahl, ihn vor den Tieren und Vögeln zu werfen, damit sie ihn äßen. Theophilus litt geduldig und starb gesegnet. Seine Seele hatte nun für immer den Frieden gefunden.