Nasikagra Drishti - untere Shambhavi Mudra

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Nasikagra Drishti - untere Shambhavi Mudra: Mit diese zu den Augen-Mudras zählende Übung ist das Schauen auf die Nasenspitze gemeint. Dies beruhigt den Geist, hilft sich nach innen zu konzentrieren und das Anahata Chakra (Herz-Chakra) zu aktivieren. Die Nasikagra Drishti sind auch bekannt als Nasikagra Drishti untere Shamhavi Mudras oder einfach nur untere Shambhavi Mudras. Diese werden in verschiedenen Variationen ausgeführt:

  • Blick auf die Nasenspitze mit geradem Kopf (Grundübung)
  • Blick zum Erdboden mit geradem Kopf

Darüber hinaus gibt es weitere Untervariationen.


Übungsvideos zu Nasikagra Drishti - untere Shambhavi Mudra

Übungsvideos zu Untere Shambhavi Mudra - Grundübung mit Variation

In diesem Vortrag führt Sukadev dich durch die Grundübung des unteren Shambhavi Mudra sowie einer weiteren Variation, dem Schauen zum Erdboden.

Begleittext zum Übungsvideo Untere Shambhavi Mudra - Grundübung mit Variation

(Unbearbeitete Transkription)

Grundübung - Blick auf die Nasenspitze: Untere Shambhavi Mudra heißt, du schaust nach unten. Shambhavi Mudras sind alles Augen-Mudras. Also, du kannst schauen zur Nasenspitze hin. Wenn du beständig zur Nasenspitze hinschaust, dann hilft das auch, das dritte Auge zu aktivieren, denn die Nasenspitze ist auch ein Reflexpunkt für das dritte Auge. Während du zur Nasenspitze hinschaust, spürst du vielleicht auch dein drittes Auge. Du kannst dann auch kurz die Augen wieder schließen und eventuell spürst du dann das dritte Auge gut. Dann öffne wieder die Augen und schaue zur Nasenspitze soweit es geht und dann entspanne die Augen wieder, indem du die Augen wieder schließt. Spüre nun das dritte Auge, also Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn oder stelle dir vor, dass du diesen Punkt spüren kannst. Wiederhole noch einmal: Öffne die Augen, schaue zur Nasenspitze, betrachte die Nasenspitze, dann entspanne die Augen durch das Schließen der Augen und spüre wieder das dritte Auge. Das ist also eine Form von Shambhavi Mudra, mit etwas Übung kannst du auch das verlängern, du kannst auch längere Zeit zur Nasenspitze schauen. Du kannst es sogar ausbauen, dass du dreißig Minuten dort hinschaust. Krishna in der Bhagavad Gita empfiehlt ja das Schauen auf die Nasenspitze als Grundtechnik der Meditation. Dazu musst du aber das langsam aufbauen, dass nicht die Augen sich verspannen oder du Kopfweh bekommst. Du kannst dieses untere Shambhavi Mudra auch nur dann üben oder du solltest es nur üben, wenn du die anderen Yoga-Augenübungen machst, wie die Augen nach links und nach rechts und oben und unten, um ein gutes Gleichgewicht zu bekommen. Unteres Shambhavi Mudra hilft, den Geist zu beruhigen, es hilft, zu einem Gefühl von Ruhe und Stille zu kommen, es ist auch etwas, was hilft, die Mondenergie zu aktivieren, etwaige unruhigen Energien zu harmonisieren, hilft auch, wenn du heftige Energieerfahrungen hast, ähnlich wie Schulterstand oder großes Khechari kann auch unteres Shambhavi Mudra beruhigend, harmonisierend wirken.

Variation - Blick auf die Erde (Kurzverion): Es gibt noch eine weitere Form von unterem Shambhavi Mudra, das heißt, bei geradem Kopf nach unten schauen, z.B. auf den Boden. Das geht auch im Stehen oder im Gehen, nach unten schauen dämpft die Stimmung, beruhigt, erdet. Wenn du also irgendwie das Gefühl hast, du bist zu sehr abgehoben, dann kann es helfen, nach unten zu schauen. Umgekehrt, angenommen, deine Stimmung ist etwas gedrückt, dann kann es helfen, nach oben zu schauen, das hebt die Stimmung. Du kannst unteres Shambhavi Mudra in der einfachen Variation im Alltag ausprobieren und du kannst auch mal ausprobieren zur Einleitung der Meditation, so zwei- oder dreimal, fünfzehn bis dreißig Sekunden lang, unteres Shambhavi Mudra zu üben, vielleicht vertieft es deine Meditationserfahrung.


Übungsvideos zu Untere Shamhavi Mudra - Variante A - Blick zur Nasenspitze als Tratak-Variation

Begleittext zum Übungsvideo Untere Shamhavi Mudra - Variante A - Blick zur Nasenspitze als Tratak-Variation

(unbearbeitete Transkription)


Sitze ruhig und gerade, schließe einen Moment lang die Augen. Bei geschlossenen Augen schaue weit weg und spüre Herz-Chakra, Mitte des Herzens, spüre Stirn-Chakra, Punkt zwischen den Augenbrauen, Mitte der Stirn. Spüre beides, Herz und Stirn und die Nasenspitze. Öffne die Augen, schaue zur Nasenspitze oder richte deinen Blick mit beiden Augen dorthin, wo du die Nasenspitze sehen kannst. Eventuell siehst du dort wie ein Dreieck, das nach oben zeigt, schaue genau auf dieses Dreieck, schaue auf die Spitze von dem Dreieck und bemühe dich, die Spitze ruhig zu halten. Atme dabei ruhig. Dann entspanne die Augen, schließe die Augen. Bei entspannten Augen und geschlossenen Augen schaue weit weg. Und jetzt werde dir bewusst, wo spürst du das Chakra mehr, sei es in der Stirngegend, sei es in der Herzgegend, sei es die Nasenspitze. Wenn du eines dieser drei Chakras mehr spürst, dann konzentriere dich dort oder spüre alle drei gleichzeitig, Herz, Stirn und Nasenspitze. Genieße das Energiegefühl dort. Dann öffne wieder die Augen, schaue bei entspannten Augen zur Nasenspitze hin, eventuell entsteht dabei ein Dreieck bei deiner Nasenspitze oder eine leichte Spitze nach oben. Schaue zu dieser Spitze und versuche, die Spitze ruhig zu halten. Wenn es dir nicht so ganz gelingt, diese Spitze zu sehen, schaue einfach da hin, wo die Nasenspitze zu vermuten ist. Atme ruhig und lächle innerlich. Entspanne wieder die Augen, schließe die Augen. Spüre wieder die Herzgegend oder die Stirngegend oder die Nasenspitzengegend oder alle drei. Vielleicht siehst du auch ein Licht oder hörst einen inneren Klang. Öffne die Augen nochmals, schaue zur Nasenspitze, siehe wieder dieses entstehende Dreieck, wenn dir das gelingt und schaue dann an die Spitze des Dreiecks, das an der Nasenspitze entsteht. Versuche, diese Spitze ruhig zu halten, zu Anfang wird das nicht gelingen und die Spitze geht mehr nach oben oder nach unten, lächle darüber, mache es spielerisch. Während du auf diese Nasenspitze schaust, kannst du auch gleichzeitig dein drittes Auge spüren oder das Herz-Chakra spüren. Dann entspanne die Augen, schließe die Augen. Bei geschlossenen Augen schaue mit den Augen weit weg, spüre wieder entweder Herz-Chakra oder Nasenspitzen-Chakra oder Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Vielleicht spürst du Freude, vielleicht Licht, vielleicht Ruhe. Wenn du willst, gehe jetzt weiter in die Meditation. Ansonsten palmiere die Hände, gib die Handflächen aneinander, reibe erst die Hände und dann gib die Handteller über die Augen und spüre die angenehme Energie der Handflächen die Augen ganz entspannen. Und senke die Arme und genieße dieses schöne Gefühl in den Augen und vielleicht diese Freude im Herzen oder das sanfte Pulsieren in der Nase und der Stirngegend.

Das war unteres Shambhavi Mudra, Variation A, Blick zur Nasenspitze, auch eine Variation von Tratak. Unteres Shambhavi Mudra mit Blick zur Nasenspitze ist etwas, was hilft, den Geist zur Ruhe zu bringen, ist etwas, was gut ist zu Anfang der Meditation, gerade dann, wenn du eher unruhig bist, um den Geist zu beruhigen, zu harmonisieren ist es gut. Auch wenn du unruhige Energien hast, vielleicht auch durch eine Kundalini-Erweckung oder durch eine Prana-Erweckung, die sich eher unruhig bemerkbar macht, dort hilft es, auf die Nasenspitze sich zu konzentrieren, das hilft auch der Mondenergie, den Amrita, den Nektar des Mondes, oberhalb des Gaumens zum Fließen zu bringen, das ist harmonisierend und beruhigend. Es hilft, das Herz-Chakra zu öffnen oder auch das dritte Auge. Nasenspitzen-Chakra ist zum einen Reflex-Chakra zum Ajna Chakra, auch ein Reflex-Chakra zum Mond-Chakra. Wenn du diese Übungen längere Zeit machst, man kann z.B. unteres Shambhavi Mudra eine halbe Stunde lang üben, wenn du jeden Tag es etwas verlängerst, kannst du so in zwei, drei Monaten dreißig Minuten ununterbrochen zur Nasenspitze schauen, dann merkst du vielleicht, das innere Gerüche entstehen. Die guten Räucherstäbchen versuchen so, diesen inneren Geruch, Antar Gandhara oder Antar Gandhi, zu aktivieren oder nachzumachen. Oder es kann auch ein Geschmack in der Kehle entstehen. Die inneren Sinne können aktiv werden durch Shambhavi Mudra. So, wenn du nach oben schaust zum Punkt zwischen den Augenbrauen, können innere Lichter entstehen, zur Nasenspitze zu schauen, kann den inneren Geruch aktivieren. Schauen zur Nasenspitze ist auch die Meditationstechnik, die Krishna im sechsten Kapitel der Bhagavad Gita empfiehlt. Krishna rät ja gerade Arjuna zu dieser Meditationstechnik. Arjuna, sein Schüler, Arjuna gilt als jemand, der sehr wach war, keiner, der unter Müdigkeit litt, sondern eher einer, der ein bisschen eine Neigung hatte, überdreht zu sein. Und das Schauen zur Nasenspitze hilft dann zur Beruhigung, zur Harmonisierung und auch zur Öffnung des Herzens. Wenn du magst, kannst du diese Technik nutzen als deine Meditation, immer im Wechsel hinschauen und dann wieder Augen schließen, du kannst diese auch üben zum Anfang der Meditation, man kann dieses untere Shambhavi Mudra auch üben mit geschlossenen Augen, was z.B. gut ist, wenn du in einer Gruppe bist und jetzt nicht öfters mal so wirken willst, als ob du zur Nasenspitze schaust und dann woanders hinschaust, sondern die Augen geschlossen halten, da kannst du zur Nasenspitze schauen und wieder loslassen. Man kann es nutzen beim Pranayama, man kann es nutzen während der Asanas oder auch zwischendurch, um in eine ruhige, meditative Stimmung zu kommen. Es gibt noch eine Variation vom unteren Shambhavi Mudra für den Alltag, um die Stimmung zu beruhigen und Kontakt zur Erde aufzunehmen, dafür gibt es eine eigene Übungsanleitung.

Übungsvideos zu Untere Shamhavi Mudra - Variante B - Blick zur Erde (Langversion) zur Beruhigung und Kontakt zur Erde

Begleittext zum Übungsvideo Untere Shamhavi Mudra - Variante B - Blick zur Erde zur Beruhigung und Kontakt zur Erde

(unbearbeitete Transkription)

Sitze gerade oder stehe ganz entspannt, schließe einen Moment lang die Augen, atme ein paar Mal tief mit dem Bauch ein und aus, lächle dabei innerlich. Öffne die Augen und schaue nach unten zur Erde, etwa dreißig bis fünfundvierzig Grad nach unten, ohne den Kopf nach unten zu senken. Wenn vor dir eine Wiese ist oder ein Felsen oder Blumen oder Büsche, ist das besonders schön, aber auch wenn vor dir der Boden eines Raumes ist oder Asphalt, geht es auch. Schaue nach unten und stelle dir vor, du schaust weiter nach unten, als was du sehen kannst, du schaust bis in die Erde hinein. Und während du so nach unten schaust, spüre dein Herz und mit dem Herzen schaue auch in die Erde. Oder spüre dein drittes Auge, deine Stirn und auch damit spüre in die Erde hinein. Dann schließe einen Moment lang die Augen. Bei entspannten, geschlossenen Augen spüre weiter nach unten in die Erde. Mutter Erde gibt dir Ruhe und Festigkeit. Noch einmal, öffne die Augen und schaue wieder nach unten, im Winkel von etwa dreißig bis fünfundvierzig Grad nach unten. Schaue wieder zur Erde oder durch den Fußboden in die Erde hinein. Schaue so nach unten, gleichzeitig spüre entweder mit dem Herzen oder mit dem Stirn-Chakra in die Erde. Nimm Kontakt auf mit der Erde. Dann entspanne die Augen, schließe die Augen und fühle dich so verbunden mit Mutter Erde, in Ruhe, in Harmonie, geerdet. Dann vertiefe wieder deinen Atem.

Das war unteres Shambhavi Mudra, Variation B, Blick nach unten zur Beruhigung und zur Kontaktaufnahme mit Mutter Erde. Dieses untere Shambhavi Mudra kannst du auch zwischendurch immer wieder üben. Wenn du eine Neigung zum Überdreht-Sein hast oder zu Unruhe, wenn du ein bisschen zu abgehoben bist, im Ayurveda würde man auch sagen, wenn du eine Vata-Störung hast, dann ist es gut, dich nach unten zu orientieren. Dann schaue öfters mal nach unten, spüre nach unten, fühle Mutter Erde, du wirst merken, du wirst beruhigter sein, du spürst vielleicht auch wieder dein Herz, du fühlst eine Ruhe, ein Vertrauen. Urvertrauen ist ja auch ein Vertrauen des Geborgen-Seins und geborgen sein hat etwas mit Mutter Erde zu tun. Probiere es aus, eine einfache Technik, auch und gerade für zwischendurch. Vom unteren Shambhavi Mudra gibt es auch Variation A, eine gute Technik zur Einleitung der Meditation, es gibt noch oberes Shambhavi Mudra, linkes und rechtes Shambhavi Mudra und noch andere Shambhavi Mudras und viele weitere Mudras.

Siehe auch

Seminare zum Thema bzw. im indirekten Zusammenhang

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