Gefühl: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Auseinandersetzung mit unseren eigenen Gefühlen ist außerordentlich wichtig. Sie stellen eine starke Verbindung zu unserer Umwelt her. Gefühle und Gedanken sind in uns allen schon seit unserer Kindheit enthalten. Sie sind in uns gespeichert. Sie beeinflussen vehement unser Urteilsvermögen. Stell dir vor dein Vater oder deine  Mutter sagt zu dir „Du bist dumm“ oder „Du bist rücksichtslos“. Gedanken wie diese prägen sich in unser Gedächtnis ein und können uns manchmal ein ganzes Leben lang beeinflussen. Ähnliche Kritik veranlasst eine Verstärkung und Ausdehnung des Gefühls. So wird aus Ärger irgendwann in Zorn. Der Zorn wirkt sich dann auf alle unsere Beziehungen aus – auf unsere Beziehung zu unseren Eltern, Partner, Kindern, die Arbeit, auf unsere Beziehung zu Gott.
Die Auseinandersetzung mit unseren eigenen Gefühlen ist außerordentlich wichtig. Sie stellen eine starke Verbindung zu unserer Umwelt her. Gefühle und Gedanken sind in uns allen schon seit unserer Kindheit enthalten. Sie sind in uns gespeichert. Sie beeinflussen vehement unser Urteilsvermögen. Stell dir vor dein Vater oder deine  Mutter sagt zu dir „Du bist dumm“ oder „Du bist rücksichtslos“. Gedanken wie diese prägen sich in unser Gedächtnis ein und können uns manchmal ein ganzes Leben lang beeinflussen. Ähnliche Kritik veranlasst eine Verstärkung und Ausdehnung des Gefühls. So wird aus Ärger irgendwann in Zorn. Der Zorn wirkt sich dann auf alle unsere Beziehungen aus – auf unsere Beziehung zu unseren Eltern, Partner, Kindern, die Arbeit, auf unsere Beziehung zu Gott.
Müssen wir die Gefühlslasten aus unserer Kindheit weiter mit  uns herum tragen? Die Antwort lautet Nein. Wie kann uns das gelingen? Zunächst ist es notwendig zu verstehen, dass alle Menschen um uns herum betroffen sind. Außerdem müssen wir uns die hintergründigen Mechanismen anschauen - sie beginnen nämlich in unserer Kindheit. Wenn ich von Zorn erfüllt bin, wen strafe ich dabei? Ich strafe doch nur mich selber. Zorn verringert unser Selbstwertgefühl und beeinträchtigt unsere Gesundheit. Beispielsweise sind Anorexie, Bulimie und Fettleibigkeit an ein geringes Selbstwertgefühl gekoppelt.
'''Bei uns selber beginnen – das Vergangene als Vergangenheit akzeptieren'''
Wir müssen also erst in uns selber hinein schauen, wir müssen zu der Überzeugung gelangen „Ich bin nicht dumm etc.“ und wir müssen lernen uns von diesen negativen Gedankenmustern zu verabschieden, sie los zu lassen. Das ist natürlich schwierig. Nehmen wir von nun an einfach an, dass sie vergangen sind. Sie existieren nicht mehr. Das wirkt sich sofort positiv auf unsere Beziehungen auf. Von nun an kümmern wir uns darum dass sie funktioniert und wir werden frei von Angst. Wenn die Beziehung nicht funktionieren sollte, sind wir dazu in der Lage sie zu verlassen, weil sie nicht funktionierte und nicht aufgrund eines Gedankens (wie zum Beispiel „Ich bin dumm“).
'''Wie können wir Gefühle loslassen?'''
''Vergangenheit Loslassen, an uns selbst glauben''
Ist es wirklich so schwierig loszulassen? Loslassen ist einfach, wenn wir von uns selber überzeugt sind und an uns glauben. Dazu müssen wir uns vergegenwärtigen, dass das Geschehene Vergangenheit ist. Dann müssen wir an uns selber glauben – dass wir das Richtige tun und dass wir dazu in der Lage sind zwischen Positivem und Negativem  zu unterscheiden.
''Viveka/Unterscheidunskraft stärken durch Selbstvertrauen''
Was bedeutet positiv und negativ? Hierbei handelt es sich nicht um falsch oder richtig. Vielmehr geht es um das Verständnis dass ein negativer Gedanke zu einer negativen Reaktion führt. Angenommen du bildest dir ein dass du keine Zeit hast (Gedanke). Dies führt zu einer negativen Reaktion (Ärger). Dieser Ärger nimmt nun Einfluss auf dein gesamtes Tun. Zum Beispiel schläfst du schlechter und dadurch sinkt deine Leistungsfähigkeit auf der Arbeit. Der Ärger breitet sich in dir aus, aber auch in deinem Umfeld, was wiederum auf dich zurückfällt. So sagt vielleicht jemand zu dir „ich habe keine Zeit und das macht mich traurig“ und dann sagst du dir, ich bin auch traurig, obwohl du wütend bist.  Es entsteht also eine Negativspirale, alles was mit diesem Muster in Resonanz geht wird angezogen. Jegliches kann die Ursache sein. Aus diesem Grund wissen wir nicht mehr was der andere fühlt. Wir denken nicht mehr, wir verhalten uns wie Schafe. Jeder sollte sich als Beispiel einmal den Film „Shaun das Schaf“ ansehen. Durch den unbewussten Gefühlskontakt mit unserem Umfeld entstehen also Verankerungen von negativen Glaubenssätzen.

Version vom 17. März 2013, 13:19 Uhr

ein Artikel zum Vortrag von Dr. Nalini Sahay, mit freundlicher Genehmigung, über den Umgang mit Gefühlen am 14. März 2013

Am 14. Mai 2013 war die rennomierte Yogameisterin und Doktorin der Psychologie, Dr. Nalini Sahay zu Gast bei Yoga Vidya und hielt einen Vortrag über den Umgang mit Gefühlen

Wenn wir unsere Gefühle besser verstehen und sie uns immer wieder bewusst machen können wir besser mit ihnen umgehen

Was sind Gefühle?

Ein besseres Verständnis unserer Gefühle ist ausgesprochen wichtig. Dazu müssen wir sie jedoch erst einmal erkennen. Gefühle sind Emotionen, Energien die unseren Geist beschäftigen. Ein Gefühl taucht auf, sendet eine Nachricht an unser Gehirn, darauf folgt eine Antwort/Reaktion. Gefühle sind wertfrei, sie sind weder positiv noch negativ. Manchmal haben wir das Gefühl dass etwas nicht stimmt. Warum ist das so? Dieses Gefühl betrübt uns, zieht uns herunter. Gedanken lösen Gefühle aus, durch sie wiederum entstehen Emotionen. Durch Pratyahara können wir letztendlich unsere Gedanken und somit Gefühle kontrollieren, da wir uns dabei (durch den Rückzug der Sinne) von den Emotionen zurückziehen. Auch wenn dies ein wichtiger Prozess ist, liegt der Schwerpunkt heute auf den Gefühlen an sich.

Gefühle entstehen in der Kindheit

Die Auseinandersetzung mit unseren eigenen Gefühlen ist außerordentlich wichtig. Sie stellen eine starke Verbindung zu unserer Umwelt her. Gefühle und Gedanken sind in uns allen schon seit unserer Kindheit enthalten. Sie sind in uns gespeichert. Sie beeinflussen vehement unser Urteilsvermögen. Stell dir vor dein Vater oder deine Mutter sagt zu dir „Du bist dumm“ oder „Du bist rücksichtslos“. Gedanken wie diese prägen sich in unser Gedächtnis ein und können uns manchmal ein ganzes Leben lang beeinflussen. Ähnliche Kritik veranlasst eine Verstärkung und Ausdehnung des Gefühls. So wird aus Ärger irgendwann in Zorn. Der Zorn wirkt sich dann auf alle unsere Beziehungen aus – auf unsere Beziehung zu unseren Eltern, Partner, Kindern, die Arbeit, auf unsere Beziehung zu Gott.

Müssen wir die Gefühlslasten aus unserer Kindheit weiter mit uns herum tragen? Die Antwort lautet Nein. Wie kann uns das gelingen? Zunächst ist es notwendig zu verstehen, dass alle Menschen um uns herum betroffen sind. Außerdem müssen wir uns die hintergründigen Mechanismen anschauen - sie beginnen nämlich in unserer Kindheit. Wenn ich von Zorn erfüllt bin, wen strafe ich dabei? Ich strafe doch nur mich selber. Zorn verringert unser Selbstwertgefühl und beeinträchtigt unsere Gesundheit. Beispielsweise sind Anorexie, Bulimie und Fettleibigkeit an ein geringes Selbstwertgefühl gekoppelt.

Bei uns selber beginnen – das Vergangene als Vergangenheit akzeptieren

Wir müssen also erst in uns selber hinein schauen, wir müssen zu der Überzeugung gelangen „Ich bin nicht dumm etc.“ und wir müssen lernen uns von diesen negativen Gedankenmustern zu verabschieden, sie los zu lassen. Das ist natürlich schwierig. Nehmen wir von nun an einfach an, dass sie vergangen sind. Sie existieren nicht mehr. Das wirkt sich sofort positiv auf unsere Beziehungen auf. Von nun an kümmern wir uns darum dass sie funktioniert und wir werden frei von Angst. Wenn die Beziehung nicht funktionieren sollte, sind wir dazu in der Lage sie zu verlassen, weil sie nicht funktionierte und nicht aufgrund eines Gedankens (wie zum Beispiel „Ich bin dumm“).

Wie können wir Gefühle loslassen?

Vergangenheit Loslassen, an uns selbst glauben

Ist es wirklich so schwierig loszulassen? Loslassen ist einfach, wenn wir von uns selber überzeugt sind und an uns glauben. Dazu müssen wir uns vergegenwärtigen, dass das Geschehene Vergangenheit ist. Dann müssen wir an uns selber glauben – dass wir das Richtige tun und dass wir dazu in der Lage sind zwischen Positivem und Negativem zu unterscheiden.

Viveka/Unterscheidunskraft stärken durch Selbstvertrauen

Was bedeutet positiv und negativ? Hierbei handelt es sich nicht um falsch oder richtig. Vielmehr geht es um das Verständnis dass ein negativer Gedanke zu einer negativen Reaktion führt. Angenommen du bildest dir ein dass du keine Zeit hast (Gedanke). Dies führt zu einer negativen Reaktion (Ärger). Dieser Ärger nimmt nun Einfluss auf dein gesamtes Tun. Zum Beispiel schläfst du schlechter und dadurch sinkt deine Leistungsfähigkeit auf der Arbeit. Der Ärger breitet sich in dir aus, aber auch in deinem Umfeld, was wiederum auf dich zurückfällt. So sagt vielleicht jemand zu dir „ich habe keine Zeit und das macht mich traurig“ und dann sagst du dir, ich bin auch traurig, obwohl du wütend bist. Es entsteht also eine Negativspirale, alles was mit diesem Muster in Resonanz geht wird angezogen. Jegliches kann die Ursache sein. Aus diesem Grund wissen wir nicht mehr was der andere fühlt. Wir denken nicht mehr, wir verhalten uns wie Schafe. Jeder sollte sich als Beispiel einmal den Film „Shaun das Schaf“ ansehen. Durch den unbewussten Gefühlskontakt mit unserem Umfeld entstehen also Verankerungen von negativen Glaubenssätzen.