Disziplin
Die Befreiende Disziplin
Nachteile und Vorteile
Ist unsere Disziplin mangelhaft, so können wir Hingabe und andere Tugenden praktizieren, aber die darauf
gründende Erleuchtung nicht erlangen.
Ohne Disziplin, können
wir den spirituellen Lehrweg nicht gehen.
Sowie wie wir ohne Augen
die Objekte nicht sehen können, so können wir ohne Fleiß den
Erleuchtungsweg nicht begreifen.
Sowie wir ohne Füße keinen Weg
gehen können, können wir ohne Disziplin – liebevolles Bemühen,
keine Freude und Befreiung erlangen.
Sowie der Weg der Erleuchtung
ohne Disziplin nicht erlangt wird, so können wir, wenn wir uns in
Disziplin üben eine Existenz mit all ihren Vorteilen erlangen.
So
ist es das Disziplin die Grundlage aller Tugenden ist. Disziplin ist
das Feld, auf dem die Wirkungen der Praxis sich entfalten kann und
immer neue Tugenden hervorbringt.
Durch die Praxis der Disziplin
erlangen wir Ruhe und die darauf aufbauende spirituelle
Einsicht.
Wird Disziplin eingehalten so verwirklicht sich Weisheit
und wir erlangen die gewünschte vollkommene Erleuchtung.
Da
Disziplin vielfältige Wirkungen hervorbringt ist die Erleuchtung
nicht schwer zu erlangen.
Wenn wir Disziplin besitzen können
wir spirituelle Meister begegnen. Disziplin ist die beliebteste
Tugend.
Die zwei Essenzen von Disziplin
„Empfangen“ Sie wird von andern auf positive Art und Weise wahrgenommen .
„Bewahren“
Die begleitende Motivation ist Hingabe.
Fall sie unbewusst fallen
gelassen wird, kann sie wiederhergestellt werden.
Durch
mitfühlende Toleranz bewahrt sie uns vor Schaden.
Gliederung
Drei Aspekte von Disziplin :
Disziplin durch Gelübde „ Ahimsa – nicht Verletzten“, stärkt unseren Geist.
Disziplin durch
heilsamen Handlungen, bringt die anderen Tugenden hervor.
Disziplin
anderen zu helfen, bringt ein mitfühlendes Verständnis für
andere.
Aspekte der Disziplin
Disziplin
durch Gelübde
Gewöhnliche Gelübde und außergewöhnliche
Gelübde
Für einen Yogi besteht Disziplin durch Gelübde im
klaren nehmen, einer der Aspekte von Gelübde für die persönliche
Befreiung: Die moralische Disziplin von Yogis, Meistern, Mönchen,
Nonnen, Lehrern, Anwärter/in, Gelübde haltende, vollkommen
entsagenden und Schülern.
Sie alle unterlassen es - andern zu
schaden und Leid zu verursachen. Yoga Praktizierende die persönliche
Befreiung wünschen, noch nicht Meditation oder Samadhi erlangt haben
unterlassen diese Handlungen wegen noch nicht erlangter Verständnis
willen, ein Samadhi erlangter entsagt zum Wohl anderer.
Disziplin
bewahrt man nicht um Beamter zu werden, ein König, für höhere
Geburt, Gott gleich zu werden, nicht wegen Wohlstand oder Macht zu
erlangen oder ähnliches.
Disziplin bewahren wir nicht aus Angst
vor den niederen Existenzen.
Wieso dann ?
Disziplin wird bewahrt um die spirituellen Wege zuerkennen, so das es für uns zum Nutzen ist und hilfreich für das Glück der Wesen. Aus diesem Grund wird Disziplin
bewahrt.
Aus Gewinnsucht und Ansehen sich selbst zu
preisen und andere herabzusetzen.
Aus Gier leidende oder hilfebedürftige nicht den Erleuchtungsweg zu lehren.
Materielle Dinge nicht zugeben wenn diese notwendig sind.
Aus Ärger jemanden zu schaden ohne seine Entschuldigung anzuhören.
Den Erleuchtungsweg aufzugeben und etwas zu lehren das nur im Anschein nach Wahrhaftigkeit ist.
Ist zu Unterlassen !
Wer jedoch aus Wahrhaftigkeit handelt und wirklich auf die heilsame Disziplin ausgerichtet ist, macht keine Fehler.
Disziplin durch heilsame Handlungen
Nach dem ein Schüler,... die Disziplin durch Gelübde auf korrekte Weise angenommen hat. Widmet er Körper, Rede
und Bewusstsein dem Ziel der Erleuchtung, indem er alle ihm nur
möglichen heilsamen Handlungen ausführt.
Die Schüler
sollten die ihre eigene Disziplin respektieren und die ihrer Meister.
Ihnen folgen durch Studium ihre Unterscheidungskraft stärken und um
Meditation sowie freudevolle Hingabe bemühen.
Sie sollten
sich achten sich und anderen helfen, sie pflegen und die Kranken
umsorgen.
Üben sich aus tiefstem Herzen in Hingabe. Heben die guten Eigenschaften andere hervor und freuen sich über deren gute Eigenschaften.
Sie bleiben gleichmütig,
wenn sie verachtet werden und widmen alles heilsame dem
Erleuchtungsweg, machen Dankgebete und geben sich den spirituellen
Erkenntnisweg hin.
Sie besitzen freudige Ausdauer in ihrem
streben nach Erkenntnis, sind Gewissenhaft und erinnern sich der
spirituellen Schulung.
Achtsam halten sie ihrer Versprechen
und bemühen sich ihren Bewusstsein zu reinigen.
Sie essen mäßig und widmen sich im ersten Teil und letzten Teil Nacht fleißig ihren Übungen.
Sie folgen den spirituellen Weg indem sie ihre eigen Fehler
beleuchten, „diese bekennen“ und sich befreien sich von ihren
Fehlern.
Sie üben alle Aspekte der Tugend durch Weisheit zu
vereinen, zu bewahren und zu vermehren.
Dies ist Disziplin durch ausführen heilsamer Handlungen.
Die Disziplin, die das Wohl der Wesen bewirkt
Bei sinnvollen Handlungen freundschaftlich
helfen.
Das Leid unglücklicher Wesen vertreiben.
Die nicht wissenden Kenntnisse vermitteln.
Erhaltene Güte dankbar
erwidern.
Gefährdete und Furchtsame beschützen.
Das mit
Leid einhergehende Elend vertreiben.
Bedürftige mit dem
Notwendigen versorgen.
Auf gute Weise “Interessierte“
belehren und sie im Einklang auf dem Erkenntnisweg führen.
Andere
durch liebevolle Art erfreuen.
Den spirituellen Weg vorleben.
Schädlichem auf heilsame Weise ein Ende setzen.
Durch spirituelle Kräfte schädliches abschrecken.
Sehnsucht nach Disziplin wecken.
Um das Vertrauen anderer zu erhalten und selbst kein Schaden zu nehmen,
geben spirituelle Lehrer alle aus unreiner Motivation erwachsenden
Handlungen durch Körper, Rede und Geistbewusstsein auf und bemühen
sich auf allen drei Ebenen um ein Verhalten mit reiner Disziplin zu
wahren.
Spirituelle Wesen unterlassen unrein motivierte
körperliche Verhalten. So wie stressen, unbeherrschtes Benehmen wie
unnötiges herumlaufen, umherspringen u.s.w..
Sie üben sich in einem Verhalten mit reiner Disziplin, sind gelassen, sanft und haben ein freundliches
Wesen.
Wenn sie Wesen erblicken, schaue sie sie offen und
liebevoll an und denke daran, dass es ihnen zu verdanken ist die
Erleuchtung zu erlangen.
Wenn wir vor ihnen sitzen sollten wir
die Beine nicht vor ihnen ausstrecken und nicht die Hände
reiben.
Nicht
Schmatzen, nicht reden mit vollem Mund und den Mund beim kauen
geschlossen lassen .
Stühle oder andere Dinge nicht achtlos und laut ab stellen, Türen nicht heftig öffnen und euch am leisen
Sprechen freuen.
Schlafe mit der rechten Seite oben, dein Herz
nicht vom Bauchbereich gedrückt wird, in einer beliebigen
Richtung.
Mit reiner Motivation zu reden bedeutet, nicht viel
reden und ohne scharfe Bemerkungen.
Kindisch und verdorben für den Erleuchtungsweg werden wir sonst immer sturer, statt flexibler und
entfernen uns weit weg von geistiger Ruhe und meditatibver Einsicht.
Das sind die Fehler der Freunde vom Geschwätz.
Auch wenn wir
gewisse Fehler sehen sollten wir sie nicht öffentlich verkünden,
denn wer so handelt wird dieselben Früchte ernten.
Wer über
die Fehler eines guten Aspiranten spricht für den rückt Erleuchtung
in weite Ferne.
Wer aus Neid und Rivalität spricht für den rückt Erleuchtung in weite Ferne.
Hören wir also auf viel zu reden und scharfe Bemerkungen zu machen.
Wie
ist der richtige Umgang mit der Sprache ?
Sprich
zusammenhängend und folgerichtig.
Mit klar verständlichem Sinn, angenehm.
Frei von Anhaftung und Abneigung.
Freundlich und angemessen.
Geistiges verhalten mit unreiner Motivation entsteht aus verlangen nach Gewinn
und Anerkennung sowie aus Haften an Schlaf, Trägheit u.ä.
Ein
spiritueller Aspirant sollte beachten das streben nach Gewinn und
Anerkennung “Begierde hervorruft, Hass hervorruft und Verblendung
hervorruft“.
Sie sollten wissen, dass streben nach Gewinn und Anerkennung „Unaufrichtigkeit hervorruft, dass sie von allen spirituellen Aspiranten abgelehnt werden und die Wurzel des heilsamen zerstören“.
Er sollte beachten, dass streben nach Gewinn und Anerkennung,
so verführerisch sind wie schöne Frauen bzw. schöne Männer u.ä.
Aber selbst wenn wir das finden wonach wir verlangt haben sind wir nicht damit zufrieden.
So wie das Trinken von Salzwasser unseren Durst nicht stillt, genauso
stillt das Erlangen heiß ersehnter Freuden den Durst der Sinne nicht
wirklich (nur Zeitweise).
Beachte dies, mäßige Dein
Verlangen und lerne Genügsamkeit.
Wer an Schlafen und Dösen
Freude findet der schwächt und mindert seine Weisheit. Deutlich
schwächt er sein Verstand und stets schwächt er seine
Wahrnehmung.
Gib dies also auf !
Spirituelles
verhalten mit reiner Motivation besteht, im Kultivieren von Vertrauen
und den anderen Qualitäten, so wie in den vorhergehenden Kapitel
„Die kostbare menschliche Erfahrung“ beschrieben
wurde.
Das stärken der Disziplin
Wir stärken
Disziplin durch „Hingabe“ und die daraus entstehende
Weisheit.
Das reinigen der Disziplin
Wir reinigen
die Disziplin durch „Liebe und Mitgefühl“.
Die Wirkung
der Disziplin
Disziplin hat zwei Wirkungen: Das Vorläufige
und das Schlussendliche.
Die Schlussendliche Wirkung ist das verwirklichen der Erleuchtung, haben Aspiranten die befreiende
Disziplin vollendet verwirklicht „erleuchten sie“.
Die
vorläufige Wirkung ist dass erkennen das „Erleuchtung“ existiert
!
Spirituelle Aspiranten mit reiner Disziplin können in ihrem
Leben ihre Erkenntnisse verwirklichen.
Ohne von dem Glück und
Freuden des Lebens überwältigt zu werden, folgen sie den
Erleuchtungsweg um es dann schlussendlich zu verwirklichen.
Achtsam
strebende Aspiranten die solche Disziplin haben, können als
Weltenherrscher ohne schaden zu nehmen die Erleuchtung verwirklichen.
Selbst wenn sie die Götterwelten erreichen nehmen sie keinen
schaden, weil sie mit mitfühlender Achtsamkeit nach Erleuchtung
streben.
Zudem werden spirituelle Aspiranten die Disziplin
besitzen von allen Wesen geachtet und auf´s höchste geehrt und um
Führung gebeten.
Zusammenstellungen von meinem Meister "Gampopa", durch die Mündliche Übertragungslinie der Mönche. Schriftliche und mündliche Unterweisungen durch meinem Lehrer Mönch Garchen Rinpoche.
Für Rechtschreibfehler entschuldigt.
Frei formuliert.
Tri Ratna Dharmadhatu