Kreuzbein
Als Kreuzbein wird der Knochen bezeichnet, auf dem die menschliche Wirbelsäule aufsitzt. Das Kreuzbein ist ein großer dreieckiger Knochen an der Basis der Wirbelsäule, der sich zwischen den beiden Beckenflügeln befindet und aus fünf beim Erwachsenen miteinander verwachsenen Wirbeln besteht, die zusammen wieder eine kyphotische Form haben.
Etymologie
Das Kreuzbein ist die kastrierte Form des lateinischen Adjektivs sacer, was "heilig" bedeutet. Aus dem Lateinischen os sacrum ("heiliger Knochen"), einer Bezeichnung des Altgriechischen ἱερὸν ὀστέον (hieròn ostéon). Anscheinend so genannt, entweder weil das Kreuzbein der Teil des Tieres war, das zum Opfer gebracht wurde, oder weil man annimmt, dass dort die Seele eines Menschen wohnt.
Anatomie
Das Kreuzbein hat ein stumpfes Ende, eine Spitze und drei Flächen (Facies pelvina, dorsalis und lateralis). Das stumpfe Ende des Kreuzbein bezeichnet man als Basis, den am weitesten nach ventral ragenden Punkt als Promontorium. Die Basis ist durch eine Bandscheibe mit dem letzten Lendenwirbel verbunden. Das Ende steht mit dem Steißbeim in Verbindung. Ein hervorstechendes Merkmal sind die 4 paarigen Öffnungen auf der Vorder- und Hinterseite des Kreuzbeins.
Die ehemaligen Dornfortsätze bilden einen artlich unterschiedlich hohen Kamm. Nach oben (bei Tieren vorn) liegt beidseitig auf einem kleinen Fortsatz je eine Gelenkfläche zum letzten Lendenwirbel. Die übrigen Gelenkfortsätze bilden bei einigen Arten (Mensch, Wiederkäuer) eine leistenartige Erhöhung. Die Querfortsätze bilden bei allen Säugetieren eine breite Platte ein sog. „Seitenteil“. Bei Tieren ist der vordere Teil des Seitenteils ist zum Kreuzbeinflügel vergrößert. Bei allen Säugetieren (Menschen eingeschlossen) besteht beidseitig eine ohrförmige Gelenkfläche, die mit der Gelenkfläche des Darmbeins das Iliosakralgelenk bildet und das Becken am Rumpf befestigt.