Disziplin

Aus Yogawiki

Die Befreiende Disziplin

Nachteile und Vorteile


Ist unsere Disziplin mangelhaft, so können wir Hingabe und andere Tugenden praktizieren, aber die darauf
gründende Erleuchtung nicht erlangen.

Ohne Disziplin, können wir den spirituellen Lehrweg nicht gehen.
Sowie wie wir ohne Augen die Objekte nicht sehen können, so können wir ohne Fleiß den
Erleuchtungsweg nicht begreifen.
Sowie wir ohne Füße keinen Weg gehen können, können wir ohne Disziplin – liebevolles Bemühen,
keine Freude und Befreiung erlangen.
Sowie der Weg der Erleuchtung ohne Disziplin nicht erlangt wird, so können wir, wenn wir uns in
Disziplin üben eine Existenz mit all ihren Vorteilen erlangen.
So ist es das Disziplin die Grundlage aller Tugenden ist. Disziplin ist
das Feld, auf dem die Wirkungen der Praxis sich entfalten kann und
immer neue Tugenden hervorbringt.
Durch die Praxis der Disziplin erlangen wir Ruhe und die darauf aufbauende spirituelle
Einsicht.
Wird Disziplin eingehalten so verwirklicht sich Weisheit und wir erlangen die gewünschte vollkommene Erleuchtung.
Da Disziplin vielfältige Wirkungen hervorbringt ist die Erleuchtung
nicht schwer zu erlangen.

Wenn wir Disziplin besitzen können wir spirituelle Meister begegnen. Disziplin ist die beliebteste
Tugend.



Die zwei Essenzen von Disziplin

„Empfangen“ Sie wird von andern auf positive Art und Weise wahrgenommen .

Bewahren“ Die begleitende Motivation ist Hingabe.
Fall sie unbewusst fallen gelassen wird, kann sie wiederhergestellt werden.
Durch mitfühlende Toleranz bewahrt sie uns vor Schaden.


Gliederung

Drei Aspekte von Disziplin :


Disziplin durch Gelübde „ Ahimsa – nicht Verletzten“, stärkt unseren Geist.
Disziplin durch heilsamen Handlungen, bringt die anderen Tugenden hervor.
Disziplin anderen zu helfen, bringt ein mitfühlendes Verständnis für
andere.


Aspekte der Disziplin


Disziplin durch Gelübde

Gewöhnliche Gelübde und außergewöhnliche Gelübde

Für einen Yogi besteht Disziplin durch Gelübde im klaren nehmen, einer der Aspekte von Gelübde für die persönliche
Befreiung: Die moralische Disziplin von Yogis, Meistern, Mönchen,
Nonnen, Lehrern, Anwärter/in, Gelübde haltende, vollkommen
entsagenden und Schülern.
Sie alle unterlassen es - andern zu schaden und Leid zu verursachen. Yoga Praktizierende die persönliche
Befreiung wünschen, noch nicht Meditation oder Samadhi erlangt haben
unterlassen diese Handlungen wegen noch nicht erlangter Verständnis
willen, ein Samadhi erlangter entsagt zum Wohl anderer.

Disziplin bewahrt man nicht um Beamter zu werden, ein König, für höhere
Geburt, Gott gleich zu werden, nicht wegen Wohlstand oder Macht zu
erlangen oder ähnliches.
Disziplin bewahren wir nicht aus Angst vor den niederen Existenzen.

Wieso dann ?


Disziplin wird bewahrt um die spirituellen Wege zuerkennen, so das es für uns zum Nutzen ist und hilfreich für das Glück der Wesen. Aus diesem Grund wird Disziplin
bewahrt.

Aus Gewinnsucht und Ansehen sich selbst zu preisen und andere herabzusetzen.

Aus Gier leidende oder hilfebedürftige nicht den Erleuchtungsweg zu lehren.

Materielle Dinge nicht zugeben wenn diese notwendig sind.

Aus Ärger jemanden zu schaden ohne seine Entschuldigung anzuhören.

Den Erleuchtungsweg aufzugeben und etwas zu lehren das nur im Anschein nach Wahrhaftigkeit ist.


Ist zu Unterlassen !

Wer jedoch aus Wahrhaftigkeit handelt und wirklich auf die heilsame Disziplin ausgerichtet ist, macht keine Fehler.


Disziplin durch heilsame Handlungen


Nach dem ein Schüler,... die Disziplin durch Gelübde auf korrekte Weise angenommen hat. Widmet er Körper, Rede
und Bewusstsein dem Ziel der Erleuchtung, indem er alle ihm nur
möglichen heilsamen Handlungen ausführt.

Die Schüler sollten die ihre eigene Disziplin respektieren und die ihrer Meister.
Ihnen folgen durch Studium ihre Unterscheidungskraft stärken und um
Meditation sowie freudevolle Hingabe bemühen.

Sie sollten sich achten sich und anderen helfen, sie pflegen und die Kranken
umsorgen.

Üben sich aus tiefstem Herzen in Hingabe. Heben die guten Eigenschaften andere hervor und freuen sich über deren gute Eigenschaften.

Sie bleiben gleichmütig, wenn sie verachtet werden und widmen alles heilsame dem
Erleuchtungsweg, machen Dankgebete und geben sich den spirituellen
Erkenntnisweg hin.

Sie besitzen freudige Ausdauer in ihrem streben nach Erkenntnis, sind Gewissenhaft und erinnern sich der
spirituellen Schulung.

Achtsam halten sie ihrer Versprechen und bemühen sich ihren Bewusstsein zu reinigen.


Sie essen mäßig und widmen sich im ersten Teil und letzten Teil Nacht fleißig ihren Übungen.

Sie folgen den spirituellen Weg indem sie ihre eigen Fehler
beleuchten, „diese bekennen“ und sich befreien sich von ihren
Fehlern.

Sie üben alle Aspekte der Tugend durch Weisheit zu vereinen, zu bewahren und zu vermehren.


Dies ist Disziplin durch ausführen heilsamer Handlungen.




Die Disziplin, die das Wohl der Wesen bewirkt

Bei sinnvollen Handlungen freundschaftlich helfen.
Das Leid unglücklicher Wesen vertreiben.
Die nicht wissenden Kenntnisse vermitteln.
Erhaltene Güte dankbar erwidern.
Gefährdete und Furchtsame beschützen.
Das mit Leid einhergehende Elend vertreiben.
Bedürftige mit dem Notwendigen versorgen.
Auf gute Weise “Interessierte“ belehren und sie im Einklang auf dem Erkenntnisweg führen.
Andere durch liebevolle Art erfreuen.

Den spirituellen Weg vorleben.

Schädlichem auf heilsame Weise ein Ende setzen.

Durch spirituelle Kräfte schädliches abschrecken.

Sehnsucht nach Disziplin wecken.

Um das Vertrauen anderer zu erhalten und selbst kein Schaden zu nehmen, geben spirituelle Lehrer alle aus unreiner Motivation erwachsenden Handlungen durch Körper, Rede und Geistbewusstsein auf und bemühen sich auf allen drei Ebenen um ein Verhalten mit reiner Disziplin zu wahren.

Spirituelle Wesen unterlassen unrein motivierte körperliche Verhalten. So wie stressen, unbeherrschtes Benehmen wie unnötiges herumlaufen, umherspringen u.s.w..


Sie üben sich in einem Verhalten mit reiner Disziplin, sind gelassen, sanft und haben ein freundliches Wesen.

Wenn sie Wesen erblicken, schaue sie sie offen und liebevoll an und denke daran, dass es ihnen zu verdanken ist die Erleuchtung zu erlangen.

Wenn wir vor ihnen sitzen sollten wir die Beine nicht vor ihnen ausstrecken und nicht die Hände reiben.

Nicht Schmatzen, nicht reden mit vollem Mund und den Mund beim kauen geschlossen lassen .

Stühle oder andere Dinge nicht achtlos und laut ab stellen, Türen nicht heftig öffnen und euch am leisen Sprechen freuen.

Schlafe mit der rechten Seite oben, dein Herz nicht vom Bauchbereich gedrückt wird, in einer beliebigen Richtung.

Mit reiner Motivation zu reden bedeutet, nicht viel reden und ohne scharfe Bemerkungen.

Kindisch und verdorben für den Erleuchtungsweg werden wir sonst immer sturer, statt flexibler und entfernen uns weit weg von geistiger Ruhe und meditatibver Einsicht. Das sind die Fehler der Freunde vom Geschwätz.

Auch wenn wir gewisse Fehler sehen sollten wir sie nicht öffentlich verkünden, denn wer so handelt wird dieselben Früchte ernten.

Wer über die Fehler eines guten Aspiranten spricht für den rückt Erleuchtung in weite Ferne.


Wer aus Neid und Rivalität spricht für den rückt Erleuchtung in weite Ferne.

Hören wir also auf viel zu reden und scharfe Bemerkungen zu machen.


Wie ist der richtige Umgang mit der Sprache ?

Sprich zusammenhängend und folgerichtig.

Mit klar verständlichem Sinn, angenehm.

Frei von Anhaftung und Abneigung.

Freundlich und angemessen.

Geistiges verhalten mit unreiner Motivation entsteht aus verlangen nach Gewinn und Anerkennung sowie aus Haften an Schlaf, Trägheit u.ä.

Ein spiritueller Aspirant sollte beachten das streben nach Gewinn und Anerkennung “Begierde hervorruft, Hass hervorruft und Verblendung hervorruft“.


Sie sollten wissen, dass streben nach Gewinn und Anerkennung „Unaufrichtigkeit hervorruft, dass sie von allen spirituellen Aspiranten abgelehnt werden und die Wurzel des heilsamen zerstören“.


Er sollte beachten, dass streben nach Gewinn und Anerkennung, so verführerisch sind wie schöne Frauen bzw. schöne Männer u.ä.

Aber selbst wenn wir das finden wonach wir verlangt haben sind wir nicht damit zufrieden.

So wie das Trinken von Salzwasser unseren Durst nicht stillt, genauso stillt das Erlangen heiß ersehnter Freuden den Durst der Sinne nicht wirklich (nur Zeitweise).

Beachte dies, mäßige Dein Verlangen und lerne Genügsamkeit.

Wer an Schlafen und Dösen Freude findet der schwächt und mindert seine Weisheit. Deutlich schwächt er sein Verstand und stets schwächt er seine Wahrnehmung.

Gib dies also auf !

Spirituelles verhalten mit reiner Motivation besteht, im Kultivieren von Vertrauen und den anderen Qualitäten, so wie in den vorhergehenden Kapitel „Die kostbare menschliche Erfahrung“ beschrieben wurde.


Das stärken der Disziplin

Wir stärken Disziplin durch „Hingabe“ und die daraus entstehende Weisheit.

Das reinigen der Disziplin

Wir reinigen die Disziplin durch „Liebe und Mitgefühl“.

Die Wirkung der Disziplin

Disziplin hat zwei Wirkungen: Das Vorläufige und das Schlussendliche.

Die Schlussendliche Wirkung ist das verwirklichen der Erleuchtung, haben Aspiranten die befreiende Disziplin vollendet verwirklicht „erleuchten sie“.

Die vorläufige Wirkung ist dass erkennen das „Erleuchtung“ existiert !
Spirituelle Aspiranten mit reiner Disziplin können in ihrem Leben ihre Erkenntnisse verwirklichen.

Ohne von dem Glück und Freuden des Lebens überwältigt zu werden, folgen sie den Erleuchtungsweg um es dann schlussendlich zu verwirklichen.

Achtsam strebende Aspiranten die solche Disziplin haben, können als Weltenherrscher ohne schaden zu nehmen die Erleuchtung verwirklichen. Selbst wenn sie die Götterwelten erreichen nehmen sie keinen schaden, weil sie mit mitfühlender Achtsamkeit nach Erleuchtung streben.

Zudem werden spirituelle Aspiranten die Disziplin besitzen von allen Wesen geachtet und auf´s höchste geehrt und um Führung gebeten.


Zusammenstellungen von meinem Meister "Gampopa", durch die Mündliche Übertragungslinie der Mönche. Schriftliche und mündliche Unterweisungen durch meinem Lehrer Mönch Garchen Rinpoche.


Für Rechtschreibfehler entschuldigt.


Frei formuliert.

Tri Ratna Dharmadhatu