Sivaya Subramuniyaswami: Unterschied zwischen den Versionen
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Ende 1949 reiste Subramuniya per Schiff nach Amerika zurück und verschrieb sich sieben Jahre lang einer passionierten und zurückgezogenen Yoga- und Meditationspraxis. 1956 machte er nach eigenen Angaben in Denver, Colorado eine außergewöhnliche spirituelle Erfahrung, bei der „die Seele schließlich begann, sich vollkommen im Körper auszubreiten”.[5] Im darauffolgenden Jahr gründete Subramuniya in San Francisco die heutige Himalayan Academy und eröffnete Amerikas ersten Hindu Tempel nahe des Presidio Parks. 1968 schrieb er in der Schweiz über Shum, eine geheimnisvolle Sprache der Meditation, die die inneren Bereiche des Bewusstseins bezeichnet und darstellt. | Ende 1949 reiste Subramuniya per Schiff nach Amerika zurück und verschrieb sich sieben Jahre lang einer passionierten und zurückgezogenen Yoga- und Meditationspraxis. 1956 machte er nach eigenen Angaben in Denver, Colorado eine außergewöhnliche spirituelle Erfahrung, bei der „die Seele schließlich begann, sich vollkommen im Körper auszubreiten”.[5] Im darauffolgenden Jahr gründete Subramuniya in San Francisco die heutige Himalayan Academy und eröffnete Amerikas ersten Hindu Tempel nahe des Presidio Parks. 1968 schrieb er in der Schweiz über Shum, eine geheimnisvolle Sprache der Meditation, die die inneren Bereiche des Bewusstseins bezeichnet und darstellt. | ||
Kadavul Tempel im hinduistischen Kloster von Kauai | Kadavul Tempel im hinduistischen Kloster von Kauai |
Version vom 27. Februar 2014, 15:54 Uhr
Sivaya Subramuniyaswami (1927–2001), bei seinen Anhängern auch bekannt als "Gurudeva", wurde am 5. Januar 1927 in Oakland, Kalifornien geboren und wendete sich als junger Mann dem Shivaismus zu. Er reiste nach Indien und Sri Lanka, wo er 1949 von Yogaswami aus Jaffna initiiert wurde. In den 70er Jahren errichtete er in Kauai, Hawaii ein hinduistisches Kloster und gründete das Magazin Hinduism Today.[1]
Er war einer der Gurus des Shivaismus sowie Gründer und Oberhaupt der Saiva Siddhanta Church. Klaus Klostermaier beschrieb Subramuniyaswami als „wichtigsten Vertreter des Hinduismus außerhalb Indiens“.[2]
1986 ehrte ihn das Weltparlament der Religionen in Neu-Delhi als einen von fünf modernen Jagadacharyas (internationale Religionslehrer), die den Hinduismus in den vergangenen 25 Jahren am wirksamsten gefördert haben.[3][4] Er wurde zum Botschafter des Hinduismus auf weltweiten Treffen, obwohl er (direkt) lediglich drei Millionen der weltweit geschätzten eine Milliarde Hindus repräsentierte. Die Reichweite seiner Veröffentlichungen (einschließlich etwa 30 Bücher) spiegelte seinen Einfluss wider. 1988 vertrat er den Hinduismus auf dem „Global Forum of Spiritual and Parliamentary Leaders“ in Oxford, 1990 in Moskau und 1992 in Rio de Janeiro.[4] Das Buch „Religious Leaders of America“ setzte sich mit Subramuniyaswamis Rolle als „Pfeiler des orthodoxen Hinduismus“[4] auseinander.
Biografie
Jugend in Kalifornien (1927-1946)
1927 wurde er als Robert Hansen in Kalifornien geboren. In seiner Autobiografie beschreibt er, wie „die Gesamtheit der Kraft der Unendlichkeit des Moments von nun an begann, in mir immer stärker zu werden”.[5] Er ließ sich inspirieren vom Leben Swami Vivekanandas und den vier kleinen Bänden „Raja Yoga“, „Bhakti Yoga“, „Karma Yoga“ und „Inspired Talks“ sowie von Swami Vivekanandas meisterhaftem Gedicht „The Song of the Sannyasin“.
Sivaya Subramuniyaswami besaß eine Ausbildung in Yoga sowie klassischem orientalischen und westlichen Tanz. Mit 19 wurde er Mitglied als Tänzer in der San Francisco Ballet Company. Mit 20 reiste er nach dem 2. Weltkrieg erstmals per Schiff nach Indien. Seinen 21. Geburtstag feierte er kurz vor der Ankunft des Schiffes in Mumbai, Indien.
Leben in Sri Lanka (1947-1949)
Sivaya Subramuniyaswami verbrachte knapp 3 Jahre auf der Insel Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Bevor er seinem Guru begegnete, studierte er eineinhalb Jahre lang bei seinem 4. „Beschleuniger”. Sivaya Subramuniyaswami wollte eigentlich nur meditieren, doch sein Lehrer bat ihn, den Dorfbewohnern bei der Sanierung ländlicher Gebiete zu helfen. Sivaya Subramuniyaswami besuchte und lebte in zahlreichen buddhistischen Tempeln in Sri Lanka. Er wurde von den dortigen Mönchen aufgenommen und sah, wie diese lebten und sich kleideten. Diese Erfahrung hatte großen Einfluss auf die klösterlichen Verhaltensregeln, die er später in seinem eigenen Mönchsorden einführte.
In den Höhlen von Jalani, Kurugala Balandha, Sri Lanka, fastete und meditierte er so lange, bis er seinem Empfinden nach zur Erleuchtung gelangte. Nach seiner Rückkehr nach Colombo, Sri Lanka beschrieb Sivaya Subramuniyaswami seine Gefühle wie folgt: „Als ich in die Stadt zurückkehrte, sah nichts mehr so aus wie früher. Ich befand mich in einer anderen Dimension. Alles war plötzlich anders. Ich hatte etwas verloren: den Wunsch nach Selbsterkenntnis. Ich fühlte mich vollständig. Ich fühlte mich allein.“ [5]
Gurudeva im Jahr 1949, direkt nach seiner Rückkehr aus Sri Lanka
Zurück in Colombo traf Sivaya Subramuniyaswami erst seinen letzten Lehrer und anschließend seinen Guru. Eines Tages arrangierte sein Lehrer ein Treffen zwischen Sivaya Subramuniyaswami und seinem langersehnten Satguru Sage Yogaswami. Nach einem tiefgründigen Treffen verlieh ihm Yogaswami den Namen Subramuniya. Subra bedeutet: „das Licht, das aus der Quelle strömt“. Muni steht für einen stillen Lehrer, und ya bedeutet Zurückhaltung. Subramuniya bedeutet also: eine selbstbeherrschte Seele, die stumm bleibt oder aus der Intuition heraus spricht. Nach einigen weiteren Besuchen ernannte Jnanaguru Yogaswami Subramuniya zu einem Sannyasin (ein Mensch, der der Welt entsagt hat und in völliger Besitzlosigkeit lebt) und ordinierte ihn mit einem Klopfen auf die Schulter und der folgenden Anweisung:
Dieser Klang wird in Amerika vernommen werden! Ziehe nun um die Welt und brülle wie ein Löwe. Du wirst Palaste (Tempel) errichten und Tausende nähren.[6]
Bis zu seinem Tode im Jahr 1964 stand Yogaswami weiterhin durch Kandiah Chettiar mit Sivaya Subramuniyaswami in Verbindung. In der Reihe der Nachfolger galt Subramuniya als der 162. Jagadacharya des Nandinatha Sampradaya Kailasa Parampara. San Francisco (1949-1970)
San Franzisco
Ende 1949 reiste Subramuniya per Schiff nach Amerika zurück und verschrieb sich sieben Jahre lang einer passionierten und zurückgezogenen Yoga- und Meditationspraxis. 1956 machte er nach eigenen Angaben in Denver, Colorado eine außergewöhnliche spirituelle Erfahrung, bei der „die Seele schließlich begann, sich vollkommen im Körper auszubreiten”.[5] Im darauffolgenden Jahr gründete Subramuniya in San Francisco die heutige Himalayan Academy und eröffnete Amerikas ersten Hindu Tempel nahe des Presidio Parks. 1968 schrieb er in der Schweiz über Shum, eine geheimnisvolle Sprache der Meditation, die die inneren Bereiche des Bewusstseins bezeichnet und darstellt. Kadavul Tempel im hinduistischen Kloster von Kauai Kauai (1970-2001)
1970 verlegte Sivaya Subramuniyaswami seinen Ashram nach Kauai und errichtete am Flussufer nahe dem Fuß eines erloschenen Vulkans 'Kauai Aadheenam'. Das hinduistische Kloster 'Kauai Aadheenam' ist ein 1,9 km² großer Tempel- und Klosterkomplex auf der Hawaiianischen Garden Island. 1979 veröffentlichte er die „Holy Orders of Sannyas“. Diese beschreiben die Ideale, Gelübde und Bestrebungen des hinduistischen Mönchstums. 1979 gründete er das Magazin Hinduism Today und konzentrierte sich nach seinen Weltreisen in den frühen 80er Jahren darauf, alle Hindus ungeachtet ihrer Nationalität oder Konfession sowie inspirierende und lehrende Suchende weltweit zu vereinen. In Alaveddy, Sri Lanka übernahm Sivaya Subramuniyaswami offiziell das Hauptgebäude seines 1949 gegründeten Ashrams Sri Subramuniya.
In Kauai
1986 gründete Sivaya Subramuniyaswami in Mauritius auf Wunsch der Regierung einen Ableger seines Klosters. Man bat ihn, dort den ermatteten hinduistischen Glauben wiederzubeleben.[Zitat erforderlich] 1991 verfasste er die Nandinatha Sutras: 365 Aphorismen, die den Pfad des tugendhaften hinduistischen Lebens darstellen. Zu Beginn der 90er Jahre setzte er sich für eine gerechtere Behandlung der Tempelpriester ein. Diesen sollte der gleiche Respekt entgegengebracht werden, wie Geistlichen anderer Religionen auch. Im Jahr 2000 veröffentlichte er das Buch „How to Become a Hindu“. Dieses zeigt Suchenden auf, wie sie Zugang zum Glauben finden können und es widerlegt die Auffassung: „Du musst als Hindu geboren werden, um ein Hindu zu sein“. Im November desselben Jahres gründete er Hindu Press International (HPI), eine kostenlose tägliche Zusammenfassung von Nachrichten, die per E-Mail versendet und im Internet veröffentlicht werden. 2001 stellte er seine 3000 Seiten umfassende Master Course Trilogie „Dancing with Siva“, „Living with Siva“ und „Merging with Siva“ fertig. Die Bände enthalten tägliche Lektionen zur hinduistischen Philosophie, Kultur und Yoga. Am 12. November 2001 starb er im Beisein seiner Mönche und Anhänger.