Konzentrationshilfen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Konzentrationshilfen ==
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'''- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von [[Swami Sivananda]] -'''
 
Konzentrationshilfen, wenn der Geist abschweift, können sein:
 
* Selbstanalyse, um zu erkennen, wenn der Geist Fantasien nachhängt
* Pranayama (Atemübungen und -lenkung)
* Interesse am Konzentrationsobjekt
* Konkrete versus abstrakte Meditation
 
[[Manorajya]] („Luftschlösser bauen“) hat nichts mit Konzentration zu tun, sondern bedeutet, dass der Geist wild herumspringt. Verwechsle das nicht mit Konzentration und Meditation, sondern erkenne diese Gewohnheit des Geistes durch Selbstanalyse und halte sie in Schach.
 
Definition von Konzentration und Meditation im Kurma Puraṇa
 
* 12 Sekunden Konzentration auf einen Punkt ist 1 dharana
* 12 solcher dharanas, also 12 x 12 = 144 Sekunden, sind 1 dhyana (Absorption, Meditation)
* 12 solcher dhyanas – 144 x 12 Sekunden = 28 Minuten und 48 Sekunden , sind samadhi (Überbewusstsein).
 
=== Pranayama ===
 
Die Praxis von Konzentration und Pranayama (Atemlenkung, Atemübung) greifen ineinander über. Pranayama hilft der Konzentration und umgekehrt. Je nach Temperament ist es für den einen einfacher, mit Pranayama zu beginnen, für den anderen eher mit Konzentration.
In tiefer Konzentration steigt Prana (Lebensenergie) nach oben und sammelt sich im Kopfbereich. Das führt zu großer Freude und spiritueller Berührtsein. Pranayama, die Kontrolle des Atems, dünnt die Schleier von rajas  und tamas56 aus, die sattva56 verhüllen. Pranayama reinigt die Nadis (Energiebahnen), macht den Geist fest und beständig und somit fit für Konzentration.
 
So wie Gold im Schmelztiegel von Schlacken gereinigt wird, lösen sich die mentalen Schlacken durch Pranayama.
 
=== Interesse am Konzentrationsobjekt ===
 
Wenn du ein Buch mit großem Interesse liest, hörst du nicht, wenn jemand nach dir ruft oder dich anspricht. Du siehst nichts um dich herum, riechst nicht den Duft der Blumen neben dir auf dem Tisch. Das ist ekagratta, Einpünktigkeit des Geistes.
 
Mit derselben Einpünktigkeit denke in tiefer Konzentration an Gott oder den atman.
Es fällt leichter, den Geist auf einen äußeren Gegenstand zu richten, weil er daran gewöhnt ist und sich daher naturgemäß dafür interessiert. Es sind schon entsprechende Spuren im Gehirn gebahnt. Durch tägliche Meditation auf Gott oder das Selbst im Inneren trainierst du den Geist allmählich. Hat er erst einmal die unendliche Freude aus der Meditation erfahren, lässt er sich nicht mehr so leicht von äußeren Dingen ablenken.
 
So wie der Goldschmied zehnkarätiges Gold unter Zusatz von Säu¬ren im Schmelztiegel in reines Gold verwandelt, so läuterst du deinen Geist durch Konzentration und Reflexion über die Aussagen der Upanishaden und der Meister/innen, durch Meditation und Japa.
 
=== Etwaige Anfangserscheinungen ===
 
Zu Beginn der Meditation treten oft Zuckungen auf, zum Beispiel des Kopfes, der Hände, Arme, Beine und des Rumpfes. Lasse dich davon nicht erschrecken. Es hat nichts zu bedeuten. Durch die Meditation lösen sich alte Verspannungen, Gehirnzellen und Nerven verändern sich und reichern sich mit sattva an. Neue Bahnen und Kanäle bilden sich im Gehirn und im gesamten Geist-Psyche-System für diese sattva-Ströme und das wirkt sich auch auf die Muskeln aus, die dann vielleicht zucken oder zittern. Sei kühn und mutig. Mut ist eine wichtige Grundlage auf dem spirituellen Weg.
 
==== Konzentrationsübung 1 ====
 
Setze dich in eine geeignete Stellung, schließe die Augen und stelle dir vor, dass es überall nichts anderes gibt als Gott.
 
Voraussetzung, um Algebra, den Umgang mit abstrakten Zahlen, zu verstehen, ist, dass man vorher Arithmetik, das Rechnen mit konkreten Zahlen, gelernt und geübt hat.
 
Und man muss erst die Grundlagenschriften studieren, bevor man die höheren philosophischen Vedantawerke verstehen kann.
 
Ebenso übt man anfangs zuerst Konzentration auf einen konkreten Gegenstand, bevor man zur Meditation über das abstrakte brahman (nirguna, nirakara) übergeht. Man kann sich dem Unsichtbaren, Unbekannten nur über das Sichtbare und Bekannte annähern.
 
Je stärker der Geist auf Gott gerichtet ist, desto mehr Kraft bekommst du. Mehr Konzentration bedeutet mehr Energie. Konzentration öffnet die innersten Kammern der Liebe, des Reiches der Ewigkeit und den Zugang zu Erkenntnis.
 
==== Konzentrationsübung 2 ====
 
Setze dich in eine geeignete Stellung, schließe die Augen und stelle dir vor, dass es überall nichts anderes gibt als Gott.
 
Konzentriere dich. Meditiere. Entwickle die Kraft tiefen, konzentrierten Denkens. Viele dunkle Punkte klären sich auf diese Weise. Du erhältst Antworten und Lösungen von innen heraus. Du entwickelst übermenschliche Fähigkeiten und Verständnis.
 
Shukadeva wurde von seinem Vater zu König Janaka geschickt, um sein Wissen und seine Selbstverwirklichung zu überprüfen. Janaka unterwarf ihn zuerst einer Prüfung. Rings um den Palast hatte er Unterhaltung, Vorführungen, Musik und Tanz arrangiert, um Shukadevas Aufmerksamkeit abzulenken. Shukadeva bekam die Aufgabe, mit einer bis zum Rand gefüllte Schale Milch in der Hand drei Mal den Palast zu umrunden, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Er brachte das erfolgreich zustande, da er fest in seinem Selbst begründet war. Nichts konnte ihn ablenken.
 
==== Den Geist erziehen ====
 
Beginne langsam und regelmäßig. Am Anfang musst du deinem Geist gut zureden wie einem Kind: „O Geist, warum läufst du wertlosen vergänglichen Dingen nach? Das zieht nur Leid für dich nach sich. Schaue statt dessen zu Krishna, der Verkörperung von allem Schönem. Dort bekommst du beständiges Glück. Warum hörst du dir Schlager an? Lausche stattdessen Bhajans  und Kirtans , die dich erheben.“
 
Allmählich wird der Geist seine eingefahrenen, hinderlichen Gewohnheiten aufgeben und sich auf Gott richten. Sobald er erst einmal frei von rajas und tamas ist, wird er dich als dein Guru führen.
 
==== Schritte zur Konzentration und Meditation ====
 
* Beginne deine Meditation, indem du 3- 6 Mal om chantest. Das zieht den Geist von weltlichen Gedanken ab und zentriert ihn.
* Dann wiederhole weiter geistig om.
* Vermeide alle anderen Sinneseindrücke und Vorstellungen, denn damit sind gleich wieder weitere Assoziationen verbunden. 
* Richte den Geist nur auf eine einzige Vorstellung – zum Beispiel die Wiederholung von om und Ausrichtung auf einen Aspekt des Göttlichen. Schließe so alle anderen geistigen Regungen aus, bis der Geist ganz von dieser einen Vorstellung erfüllt ist.
* So wie man auch im Alltag etwas, worüber man wiederholt nachdenkt oder was man oft macht, immer besser versteht und kann, so führt das immer wieder Zurückführen des Geistes auf das eine Konzentrationsobjekt, die Wiederholung desselben Prozesses in der Meditation zu immer tieferer Abstraktion, Konzentration und Meditation.
 
Zu Beginn ist es schwierig, den Geist auf einen Gedanken allein zu richten. Verringere daher die Zahl der Gedanken allmählich, indem du ein Spektrum von Gedanken zu einem Gegenstand zulässt.
 
==== Übungsbeispiel für eine breit gestreute Konzentration ====
 
Wenn du an eine Rose denkst, kannst du verschiedenste Gedanken in Verbindung mit „Rose“ zulassen. Zum Beispiel kannst du
- an verschiedene Arten von Rosen in verschiedenen Erdteilen denken
- an verschiedene Formen und Farben von Rosen
- an verschiedene Produkte, die aus Rosen hergestellt werden und wozu man sie verwenden kann.
Beschränke aber alle Gedanken nur auf den Zusammenhang mit Rosen.
 
Nach und nach kannst du den Geist durch tägliche Übung auf einen einzigen Gedanken fixieren. Erfolgreiche Gedankenkontrolle braucht ständige Achtsamkeit.
 
 
==== Die Konzentration nimmt zu, wenn man: ====
 
* nicht jedem Wunsch nachgibt
* 1-2 Stunden täglich Schweigen bewahrt (mauna)
* sich 1-2 Stunden allein in einen Raum zurückzieht
* Pranayama übt
* die Anzahl der Meditationssitzungen pro Tag erhöht
 
sowie durch
 
* Gebet
* Hinterfragen, Unterscheiden
* inneres Loslassen, Nicht-Anhaften
* Selbstdisziplin
* Reduzieren äußerer Aktivitäten
* spirituelle Praxis
* eine freundliche, friedvolle Grundhaltung.
 
Versuche immer fröhlich und friedvoll zu sein. Dann kann sich dein Geist leichter konzentrieren. Kultiviere
 
* Freundlichkeit (maitri) gegenüber Gleichgestellten
* Mitgefühl (karuna) gegenüber Untergebenen, Schwächeren und Kranken
* Wohlwollen und Mitfreude (mudita) gegenüber Vorgesetzten und tugendhaften Mitmenschen
* Gleichmut (upeksha) gegenüber übelwollenden, boshaften Menschen.
 
Das führt zu heiterer Gelassenheit und überwindet Hass, Neid und Geringschätzung (ghrina).
 
Sobald die Zahl der Gedanken abnimmt, nimmt die Konzentration zu. Dorthin zu kommen ist eine anstrengene Aufgabe, die zuerst wenig erfreulich sein mag. Später aber wirst du dich freuen, denn du gewinnst dadurch eine ungeheure Gedankenkraft und inneren Frieden. Mit Geduld, Ausdauer, Wachsam¬keit, fester Entschlossenheit und Willenskraft kannst du die Gedanken so leicht zerdrücken wie eine Zitrone oder Orange. Wenn du sie so erst geschwächt hast, kannst du sie leicht ganz entwurzelt. Sie nur zu schwächen oder zu unterdrücken reicht nicht aus, denn dann kommen sie immer wieder.
 
==== Konzentration auf Sandhi ====
 
Konzentration auf Sandhi, den Übergang vom Wachen zum Träumen und diesen Übergang zu verlängern, ist eher schwierig. Setze dich abends in einen ruhigen Raum und beobachte den Geist ganz genau. Wenn du das drei Monate lang regelmäßig machst, wirst du Erfolg haben und diesen Grenzzustand erreichen und eine Weile aufrechterhalten können.
 
Wenn du dich in einem Raum nicht so gut konzentrieren kannst, setze dich draußen hin - auf eine Terrasse, an einen Fluss, an einen ruhigen Platz im Garten. 
 
Wenn man auf den Lichtschalter drückt oder eine Taschenlampe anknipst, flammt sofort Licht auf. So ähnlich ist Konzentration auf das ajna-chakra wie das Einschalten von Licht. Göttliches Licht strahlt sofort auf.
 
== Siehe auch ==
 
== Literatur ==
 
 
 
== Seminare ==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
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[[Kategorie:Konzentration]]
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Konzentration und Meditation]]

Aktuelle Version vom 21. August 2021, 08:25 Uhr

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