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| Hari Hari Bol Kirtan Text, Video, Audio mp3 download, Übersetzung und Erläuterungen. Hari Hari Bol ist ein [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Krishnatext.html Krishna] Kirtan. Erfahre mehr über seine Bedeutung, lausche Videos und Audios, lerne Hari Hari Bol, im Yoga Vidya Kirtanheft die Nr. 152, selbst zu singen, anzuleiten, auf einem Musikinstrument zu begleiten.
| | === [[Soham - Ich bin der ich bin - Lyrics, Video, mp3 - 59]] === |
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| ;152. Hari Hari Bol
| | <div class="entry-byline"> |
| :Hari Hari Bol Hari Hari Hari Bol
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| :Keshava Madhava Govinda Bol // 1 //
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| :Shri Krishna Govinda Hare Murare | | Gepostet von [[members/SukadevBretz|Sukadev Bretz]] am 4. April 2015 um 4:00 |
| :He Natha Narayana Vasudeva // 2 //
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| :''(gopala Bol Govinda Bol
| | </div> |
| :Shiva Bol Shiva Bol Shiva Shiva Shiva Bol
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| :Shiva Shankara Shri Mahadeva Bol
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| :Nilakantha Bol Mahadeva Bol
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| :Shiva Shiva Bol Shiva Shiva Shiva Bol
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| :Shiva Shankara Shri Mahadeva Bol)''
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| [[File:https://wiki.yoga-vidya.de/images/thumb/2/21/MG_0075Krishna.jpg/250px-MG_0075Krishna.jpg|thumb|right|200px|Krishna]]
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| * [https://www.youtube.com/watch?v=hcbwbSt9hH8 Videos zum Hören und Mitsingen]
| | </div> |
| * [[#erlaeuterung|Erläuterungen und Übersetzungen]]
| | <div class="section entry-content cf"> |
| * [[#noten|Noten und Akkorde]]
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| * [[#audio|Audio mp3, auch zum Download]]
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| "Hari Hari Bol ist ein sehnsuchtsvoller Kirtan, ein meditativer Kirtan, der auch dynamischer gesungen werden kann. Er drückt die Sehnsucht des Individuums nach der Einheit mit dem Göttlichen aus.
| | „Soham - Ich bin der ich bin“ Liedertext, Video, Audio mp3 download, Übersetzung und Erläuterungen. Soham - Ich bin der ich bin ist ein [http://wiki.yoga-vidya.de/Vedanta Vedanta] Kirtan Lied von Swami [http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Sivananda]. Erfahre mehr über seine Bedeutung, lausche Videos und Audios, lerne Soham - Ich bin der ich bin, im Yoga Vidya Kirtanheft die Nr. 59, selbst zu singen, anzuleiten, auf einem Musikinstrument zu begleiten. |
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| Es gibt verschiedene Kirtans, die mit Hari Hari Bol beginnen. Hari Bol als Ausruf der Verehrung Gottes ist ähnlich wie "Shiva Bol" heutzutage in Indien sehr verbreitet - und seit Jahrhunderten haben sich daraus wunderbare Kirtans entwickelt. "
| | '''<span class="font-size-3">Soham Soham, Soham Shivoham<br /> |
| | Soham Soham, Soham Shivoham<br /> |
| | <br /> |
| | Bhajo Rādhe Krishna<br /> |
| | Bhajo Rādhe Shyāma<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin das ich bin, ich bin das ich bin.<br /> |
| | Ich bin weder Körper noch Geist, unsterbliches Selbst bin ich.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin nicht dieser Körper, dieser Körper ist nicht mein.<br /> |
| | Ich bin nicht dieser Geist, dieser Geist ist nicht mein.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin nicht dieses Prana, dieses Prana ist nicht mein.<br /> |
| | Ich bin nicht diese Sinne, diese Sinne sind nicht mein.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin nicht dieser Intellekt, dieser Intellekt ist nicht mein.<br /> |
| | Ich bin nicht die Gefühle, diese Gefühle sind nicht mein.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin Sat Chid Ānanda Sat Chid Ānanda,<br /> |
| | Sein, Wissen und Glückseligkeit.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin der Geist aller Geister, das Prana allen Pranas.<br /> |
| | Ich bin die Seele der Seelen, Das Selbst allen Selbsts.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin Atman in allen Wesen, Augapfel aller Augen.<br /> |
| | Ich bin die Sonne aller Sonnen, das Licht aller Lichter.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin das Pranava der Veden, Brahman der Upanishad.<br /> |
| | Ich bin die Stille in den Wäldern, der Donner in den Wolken.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin die Geschwindigkeit in Elektronen, Bewegung in der Wissenschaft<br /> |
| | Ich bin der Glanz in der Sonne, die Welle im Radio.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin Träger dieser Welt, Seele dieses Körpers.<br /> |
| | Ich bin Ohr aller Ohren, Auge aller Augen.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin die Kraft der Elektrizität, Intelligenz im Geist.<br /> |
| | Ich bin das Leuchten im Feuer, die Kasteiung im Asketen.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin die Vernunft der Philosophen, Wille der Jnanis.<br /> |
| | Ich bin Prem in Bhaktas, Samādhi der Yogis.<br /> |
| | <br /> |
| | Bhajo Rādhe Krishna Bhajo Rādhe Shyāma<br /> |
| | Bhajo Rādhe Krishna Bhajo Rādhe Shyāma<br /> |
| | <br /> |
| | Wille ist Atmabal, Wille ist dynamisch.<br /> |
| | Entwickle einen starken Willen und erkenne Dein Selbst.<br /> |
| | <br /> |
| | Dein Wille ist geschwächt durch Wünsche und Begierden.<br /> |
| | Zerstöre sie an der Wurzel durch Vivek Vairag Tyag.<br /> |
| | <br /> |
| | Mein Wille ist machtvoll, kann Berge versetzen,<br /> |
| | kann die Natur beherrschen, ich bin eins mit dem Kosmischen.<br /> |
| | <br /> |
| | Mein Wille ist rein und stark, nichts steht ihm entgegen.<br /> |
| | Ich kann Menschen führen, ich habe stets Erfolg.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin heiter und glücklich. Ich bin immer guter Dinge.<br /> |
| | Ich strahle Freude und Frieden zu Freunden in der ganzen Welt.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich bin der Yogi der Yogis, ich bin der Kaiser der Kaiser.<br /> |
| | Ich bin der König der Könige, der Fürst aller Fürsten.<br /> |
| | <br /> |
| | Ich kann Millionen Menschen von weitem heilen<br /> |
| | Das kommt von meinem starken Willen.<br /> |
| | <br /> |
| | Entwickle Geduld und beherrsche Dein Gemüt.<br /> |
| | Kontrolliere die Sinne und meditiere.<br /> |
| | <br /> |
| | Entwickle Ausdauer und übe Selbstbeherrschung.<br /> |
| | All dies wird dir helfen zu großer Willenskraft.<br /> |
| | <br /> |
| | Soham Soham Soham Shivoham<br /> |
| | Soham Soham Soham Shivoham<br /> |
| | </span>''' |
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| == Hari Hari Bol Kirtan Videos == | | <br /> |
| | [http://wiki.yoga-vidya.de/images/thumb/0/06/Sivananda-gelb.jpg/250px-Sivananda-gelb.jpg [[File:http://wiki.yoga-vidya.de/images/thumb/0/06/Sivananda-gelb.jpg/250px-Sivananda-gelb.jpg?width=200|200px|class=align-right|250px-Sivananda-gelb.jpg?width=200]]]<br /> |
| | [[#video|Videos zum Hören und Mitsingen]]<br /> |
| | [[#erlaeuterung|Erläuterungen und Übersetzungen]]<br /> |
| | [[#noten|Noten und Akkorde]]<br /> |
| | [[#audio|Audio mp3, auch zum Download]] |
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| <youtube|hcbwbSt9hH8> | | <br /> |
| | <br /> |
| | Bei Yoga Vidya ist Soham auch ein Diksha Mantra, also ein Mantra, in das man eine Einweihung erhalten kann. Soham wird auch bei bestimmten Meditationen, z.B. bei der Ujjayi Meditation, als Hauptmantra verwendet. |
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| == Übersetzungen und Erläuterungen zum Hari Hari Bol Kirtan == | | == Soham - Ich bin der ich bin Videos == |
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| Es gibt verschiedene Weisen, wie man den Hari Hari Bol Kirtan übersetzen kann. Für einen [http://wiki.yoga-vidya.de/Bhakta Bhakta], einen Gottesverehrer, einen Kirtanisten, ist ein Kirtan ein Lobpreis Gottes. Oft sind sich auch in Indien die Sänger nicht bewusst, was die Bedeutung der Worte ist. Sie spüren einfach Bhakti, Hingabe, Liebe, Gottesnähe.
| | == Übersetzungen und Erläuterungen zum Soham - Ich bin der ich bin == |
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| === Spirituelle Übersetzung Hari Hari Bol ===
| | Es gibt verschiedene Weisen, wie man den Soham - Ich bin der ich bin übersetzen kann. Grundsätzlich ist die Bedeutung eines Kirtans mehr als die Bedeutung der einzelnen Worte. Für einen [http://wiki.yoga-vidya.de/Bhakta Bhakta], einen Gottesverehrer, einen Kirtanisten, ist ein Kirtan ein Lobpreis Gottes. Oft sind sich auch in Indien die Sänger nicht bewusst, was die Bedeutung der Worte ist. Sie spüren einfach Bhakti, Hingabe, Liebe, Gottesnähe. |
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| Lasst uns Krishna lobpreisen. Er ist eine Inkarnation vom lichterfüllten Vishnu (Hari). Er ist voller Schönheit und Liebe, unser guter Hirte. Oh Krishna, ich singe für dich. Du bist Herr aller Wesen, du wohnst in allen Wesen, du bist das Licht aller Geschöpfe. Lasst uns Shiva lobpreisen, den Gütigen, den Glücksverheißenden. Oh Shiva, du bist Wohltäter, du bringst Segen. Du bist der großartige Göttliche, voller Mitgefühl.
| | === Soham - Ich bin der ich bin Bedeutung und Herkunft === |
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| === Hari Hari Bol Kirtan Bedeutung und Herkunft ===
| | Soham Soham, Soham Shivoham, das ist ein beliebter Kirtan bei Yoga-Vidya. Soham, Shivoham „Ich bin, der ich bin oder ich bin, das ich bin“ drückt die Unsterblichkeit der Seele aus. Mit Soham Shivoham sagst du, ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin eins mit dem Göttlichen. Meine wahre Natur ist dieses Ewige und Unendliche. Wir singen dies gerne im Rahmen des Satsangs nach dem Jaya Ganesha. Man kann es auch im Rahmen von Vedantavorträgen wiederholen, um einem etwas noch klarer zu machen. Intellekt ist eine Sache, aber es gilt den Intellekt auch mit Emotionen zu füllen. Und wenn man dieses Mantra mit der Kraft der Melodie und des Rhythmus wiederholt, kommt Power dahinter. Und so ist nach dem Singen von Soham Shivoham oft eine sehr tiefe Meditation möglich.<br /> |
| | <br /> |
| | Das Soham, Soham „Ich bin der ich bin“ hat drei Teile. Bei Yoga Yidya singen wir meistens nur den ersten Teil. Und das ist der Teil, wo es darum geht, die Unsterblichkeit der Seele zu beschreiben. Ich bin nicht Körper, ich bin nicht Psyche. Das beginnt also mit Soham und es geht dann bis zu: Ich bin Sat Chid Ananda, Sat Chid Ananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit.<br /> |
| | Der zweite Teil ist in Analogie der Bhagavad Gita. Im zehnten Kapitel beschreibt Krishna, dass er in allem Großartigen ist. Und so können wir das Gleiche sagen: „Ich bin das Leuchten im Feuer, ich bin die Kasteiung im Asketen, ich bin die Vernunft der Philosophen, Wille der Jnanis.“ Das sind Aussagen von Krishna in der Bagavad Gita. Dort können wir Gott spüren. Dort können wir Gott erfahren. Dort können wir uns Gottes bewusst machen.<br /> |
| | Der dritte Teil ist eine Affirmation. Affirmationen für Willenskraft. Entwickle deinen Willen, erkenne dein Selbst, mein Wille ist machtvoll, er kann Berge versetzen. In diesem dritten Teil können wir über Minderwertigkeitskomplexe und falsche Bescheidenheit hinauswachsen. Du kannst sagen: „Ja, ich bin das unsterbliche Selbst, ich habe unendlichen Willen, ich kann alles.“<br /> |
| | Bei Yoga-Vidya wie auch bei Swami Vishnu Devananda singen wir meistens nur den ersten Teil. Und auch Swami Sivananda hat diesen häufiger gesungen. Soham Soham, ich bin der ich bin. Ich bin weder Körper noch Geist, ich bin das unsterbliche Selbst. |
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| „Hari Hari Bol, Shri Krishna Govinda” ist einer der meditativen Kirtans bei Yoga Vidya. „Hari Hari Bol“ wird in ruhiger Melodie gesungen, man wird ihn auch nicht beschleunigen, sondern bleibt in dieser ruhigen, harmonischen Melodie. Hari heißt wörtlich „gelblich“, Hari heißt auch „der voller Liebe ist, heißt auch „strahlend wie die Sonne“. Bol heißt „singe“ und „lobpreise“. Lobpreise also Gott als diese strahlende Sonne.
| | == Soham - Ich bin der ich bin Noten und Akkorde == |
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| Er ist Keshava, er ist wunderschön. Er ist Madhava, voller Liebe. Er ist Govinda, der gute Hirte. „Shri Krishna Govinda Hare Murare.“ Krishna wird angerufen, der Govinda ist, guter Hirte. Murare, er hilft einem, alle Negativitäten loszuwerden. Er ist Natha, großer Herr und Meister. Er ist Narayana, in allen Wesen. Er ist Vasudeva, Licht aller Geschöpfe. Ein wunderbarer Kirtan, auch ein Kirtan, der Sukadev besonders am Herzen liegt, das bin ich, Gründer von Yoga Vidya.
| | === Soham - Ich bin der ich bin Harmonium Lern-Video === |
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| <youtube|rF-1sMojl7E>
| | Sukadev spielt auf dem Harmonium Soham - Ich bin der ich bin, damit du es selbst lernen kannst, mitspielen bzw. auf Harmonium oder anderem Musikinstrument begleiten kannst |
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| === Text des Hari Hari Bol Kirtan mit diakritischen Zeichen === | | == Audio mp3s - auch zum Download == |
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| Hier der Text des Hari Hari Bol Kirtan in der [http://wiki.yoga-vidya.de/IAST IAST] Transkription, also mit diakritischen Zeichen, auch wissenschaftliche Umschrift genannt. Wenn du dich mit der IAST Umschrift auskennst, weißt du genau, wie die Wörter genau ausgesprochen werden.
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| ;152. hari hari bol
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| :hari hari bol hari hari hari bol
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| :keśava mādhava govinda bol // 1 //
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| :śrī kṛṣṇa govinda hare murāre
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| :he nātha nārāyaṇa vāsudeva // 2 //
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| :''(gopāla bol govinda bol
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| :śiva bol śiva bol śiva śiva śiva bol
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| :śiva-śaṅkara śrī mahādeva bol
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| :nīlakaṇṭha bol mahādeva bol
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| :śiva śiva bol śiva śiva śiva bol
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| :śiva śaṅkara śrī mahādeva bol)''
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| === Wort-für-Wort-Übersetzung ===
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| Hier die Wort-für-Wort-Übersetzung des Hari Hari Bol Kirtan:
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| ;hari hari bol hari hari hari bol
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| ;keśava mādhava govinda bol // 1 //
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| ;śrī kṛṣṇa govinda hare murāre
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| ;he nātha nārāyaṇa vāsudeva // 2 //
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| :''(gopāla bol govinda bol
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| :śiva bol śiva bol śiva śiva śiva bol
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| :śiva-śaṅkara śrī mahādeva bol
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| :nīlakaṇṭha bol mahādeva bol
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| :śiva śiva bol śiva śiva śiva bol
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| :śiva śaṅkara śrī mahādeva bol)''
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| === Hari Hari Bol Kirtan in Devanagari Schrift ===
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| Hier der Hari Hari Bol Kirtan in der Schrift, in der in Indien Sanskrit geschrieben wird, also in der [http://wiki.yoga-vidya.de/Devanagari Devanagari] Schrift:
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| ;हरि हरि बोल् हरि हरि हरि बोल्
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| ;केशव माधव गोविन्द बोल् // १ //
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| ;श्री कृष्ण गोविन्द हरे मुरारे
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| ;हे नाथ नारायण वासुदेव // २ //
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| :''(गोपाल बोल् गोविन्द बोल्
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| :शिव बोल् शिव बोल् शिव शिव शिव बोल्
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| :शिवशङ्कर श्री महादेव बोल्
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| :नीलकण्ठ बोल् महादेव बोल्
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| :शिव शिव बोल् शिव शिव शिव बोल्
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| :शिवशङ्कर श्री महादेव बोल्)''
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| == Hari Hari Bol Kirtan Noten und Akkorde ==
| | Hier findest du einige Audio mp3s, auch zum Download, des Soham - Ich bin der ich bin: |
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| Hier findest du die Noten und die Akkorde des Hari Hari Bol Kirtan. Wenn du Harmonium, Klavier, Gitarre oder ein anderes Melodieinstrument beherrschst oder nach Noten singen kannst, wird dir das sehr hilfreich sein.
| | * http://mantra.podspot.de/files/Soham-Deutsche-Uebersetzung-Sukadev%5B1%5D.MP3 |
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| [https://storage.ning.com/top
| | Übrigens: Viele Mantra und Kirtan mp3s zum Download findest du auf der [http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/142-2/ Mantra mp3] Seite. |
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| User
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| weiter bitte
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| ChatGPT
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| ology/rest/1.0/file/get/8699406260?profile=original 152 Hari Hari Bol]
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| === Hari Hari Bol Kirtan Harmonium Lern-Video ===
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| Sukadev spielt auf dem Harmonium Hari Hari Bol Kirtan, damit du es selbst lernen kannst, mitspielen bzw. auf Harmonium oder anderem Musikinstrument begleiten kannst.
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| <youtube|hcbwbSt9hH8>
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| == Audio mp3s - auch zum Download ==
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| Hier findest du einige Audio mp3s, auch zum Download, des Hari Hari Bol Kirtan:
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| ;[https://jkv3wg.podcaster.de/download/Hari-Hari-Bol-mit-Narayani.mp3 Hari Hari Bol mit Narayani]
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| === Erläuterungen === | | === Erläuterungen === |
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| Hier ein Kurzvortrag zur Bedeutung von Hari Hari Bol Kirtan. | | Hier ein Kurzvortrag zur Bedeutung von Soham - Ich bin der ich bin |
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| <audio controls src="https://jkv3wg.podcaster.de/download/152-Hari-Hari-Bol-Yoga-Vidya-Kirtanheft-Erlaeuterungen.mp3"></audio>
| | == Weitere Kirtans, Mantras und Lieder == |
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| == Weitere Kirtans, Mantras und Lieder ==
| | Soham - Ich bin der ich bin ist ein Vedanta Kirtan, Lied von Swami Sivananda. Hier findest du weitere inspirierende Lieder und Kirtans: |
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| Hari Hari Bol ist ein Krishna Kirtan. Hier findest du weitere inspirierende Lieder und Kirtans:
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/jisa-hala-me-jisa-hala-me Jisa Hala Me] |
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/lakshmi-narayana-lakshmi Lakshmi Narayana] |
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/maha-mantra-hare-rama-hare Mahamantra] |
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/govinda-narayana-govinda Govinda Narayana] |
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| Radha Krishna - Radha Krishna - Radha Krishna
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/sunaja-1 Sunaja] |
| Krishna Govinda - Krishna Govinda
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/chidananda-chidananda-1 Chidananda - Chidananda - Cidananda] |
| Hari Hari Bol
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/chidananda-deutsche Wissen Wonne Absolute Wonne Jederzeit] |
| Govinda Narayana - Govinda Narayana
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/serve-love-give-purify Serve Love GIve Purify Meditate Realise] |
| Radhe Bolo - Radhe Bolo
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/diene-liebe-gib Diene Liebe Gib Reinige dich Meditiere und Verwirkliche] |
| Shri Krishna Govinda - Shri Krishna Govinda - Sri Krishna Govinda
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/song-of-eighteenities Song of Eighteenities] |
| Yamuna Tira Vihari - Yamuna Tira Vihari
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/is-there-not-a-nobler-mission Is There Not a Nobler Mission] |
| Govinda Jaya Jaya
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/hat-das-leben-nicht-einen-hoeheren-sinn Hat das Leben nicht einen höheren Sinn] |
| Hey Hey Govinda
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/song-of-will-soham Song of Will - Soham] |
| Hey Govinda
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/soham-ich-bin-der-ich-bin Soham - ich bin der ich bin] |
| He Radhe
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/song-of-salutation Song of Salutation] |
| Krishna Keshava Pahimam - Krishna Keshava Pahimam - Krishna Keshava Pahimam
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/er-wohnt-im-herzen-aller-bhaktas Er wohnt im Herzen aller Bhaktas - Swami Sivanandas Song of Salutation deutsch] |
| Bansuri - Bansuri
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/63-das-lied-der-achtzehnheiten Lied der Achtzehnheiten] |
| Radhe Radhe Govinda - Radhe Radhe Govinda
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| Bhajo Radhe Govinda
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| Jaya Radha Madhava
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| Govinda Hare
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| Hari Haraye Namah Krishna - Hari Haraye Namah Krishna - Hari Haraye Namah Krishna
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| Achyutastakam - Achyutastakam
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| Natavara Lala - Natavara Lala
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| [Gop | |
| User
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| weiter, bitte mit media wiki code
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| ChatGPT
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| ala Gopala - Gopala Gopala](http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/gopala-gopala-gopala-gopala)
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| Krishnaya Govindaya - Krishnaya Govindaya - Krishnaya Govindaya
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| Hey Nanda Nanda Gopala - Hey Nanda Nanda Gopala
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| Hey Natha Narayana Vasudeva - Hey Natha Narayana Vasudeva
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| Nanda La La
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| Madhava Murahara - Madhava Murahara
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| Murali Krishna - Murali Krishna
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| Om Shri Krishna Jay - Om Shri Krishna Jay
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| Jaya Shri Krishna Chaitanya - Jaya Shri Krishna Chaitanya
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| Radhe Radhe Govinda (Version 3) - Radhe Radhe Govinda (Version 3)
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| Hey Govinda Hey Gopala
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| Govinda Hare
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| He Madhava
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| Krishna Govinda Govinda - Krishna Govinda Govinda - Krishna Govinda Govinda
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| Hari Sharanam - Hari Saranam
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| Narayana Hari Om - Narayana Hari Om
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| Om Namo Bhagavate Vasudevaya - Om Namo Bhagavate Vasudevaya - Om Namo Bhagavate Vasudevaya
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| Mahamantra - Hare Krishna
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| Devakinandana Gopala
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| Radha Krishna
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| 188 Hare Rama Hare Krishna Mahamantra
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| === Links zu Mantras und Kirtans === | | === Links zu Mantras und Kirtans === |
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| Yoga Vidya Kirtanheft in Buchform
| | * [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/mythologiesanskritmantras/kirtan-textheft Yoga Vidya Kirtanheft in Buchform] |
| Yoga Vidya Satsang Videos
| | * [http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang Yoga Vidya Satsang Videos] |
| Mantra und Kirtan Seminare
| | * [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/mantras-und-musik/ Mantra und Kirtan Seminare] |
| Yoga Vidya Ashrams und Zentren - hier kannst du Mantras mit anderen gemeinsam singen
| | * [https://www.yoga-vidya.de/center/ Yoga Vidya Ashrams und Zentren - hier kannst du Mantras mit anderen gemeinsam singen] |
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| === Youtube Playlist Hari Hari Bol Kirtan ===
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| Hier findest du alle Youtube Videos zum Hari Hari Bol Kirtan.
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| <youtube|videoseries?list=PLcBI8RAEyafPB1baFo6x8wUioGplGE9Ud>
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| === Alternative Schreibweise vom Hari Hari Bol Kirtan ===
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| Es gibt verschiedene Weisen, wie man die Sanskritschrift transkribieren kann. In Indien findest du Mantras ganz unterschiedlich geschrieben. Hier eine in Indien durchaus übliche alternative Schreibweise, in der man z.B. statt ''sh'' ''s'', statt ''v'' ''w'', statt langem ''u'' ''oo'' und statt langem ''i'' ''ee'' schreibt.
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| ;152. Hari Hari Bol
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| :Hari Hari Bol Hari Hari Hari Bol
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| :Kesava Madhava Govinda Bol // 1 //
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| :Sree Krisna Govinda Hare Murare
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| :He Natha Narayana Vasudeva // 2 //
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| :''(gopala Bol Govinda Bol
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| :Siva Bol Siva Bol Siva Siva Siva Bol
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| :Siva Sankara Sree Mahadeva Bol
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| :Neelakantha Bol Mahadeva Bol
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| :Siva Siva Bol Siva Siva Siva Bol
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| :Siva Sankara Sree Mahadeva Bol)''
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| Dieser Text wurde mit MediaWiki-Formatierungen umgewandelt, um eine bessere Integration in Wiki-Seiten zu ermöglichen. Es umfasst Links, Abschnittsüberschriften, Listen und spezielle Formatierungen für Kirtan-Texte und Übersetzungen. Dadurch wird der Inhalt übersichtlich gegliedert und ist zugänglich für Leser, die sich für den Hari Hari Bol Kirtan, seine Bedeutung, Übersetzungen und die Musik interessieren.
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| TAITTIRĪYA-UPANIṢAD
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| '''Einleitung'''
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| Diese Upanishad gehört zum ''Kṛṣṇa-Yajur-Veda'' und ist Teil des ''Taittirīya-Āraṇyaka''. Der siebte, achte und neunte ''prapāṭhaka'' dieses ''āraṇyaka'' bilden diese Upanishad. Sie ist eine der wichtigen Upanishaden. Sie formuliert einige Lehren des ''vedānta'' in elementarer Form. Ihre Texte werden häufig in späteren philosophischen Texten zitiert. Sie enthält die grundlegenden Lehren des ''vedānta''-Systems. Hier wird klar formuliert, inwiefern ''brahman'' das höchste Selbst ist, vollständig verschieden von der Welt. ''Brahman'' wird als die Quelle von allem beschrieben. Die Grundideen dieser Upanishad sind dieselben wie die der anderen Upanishaden, aber hier sind sie systematischer arrangiert. Hindu-Philosophen achten diese Upanishad ganz besonders.
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| Es gibt eine wunderbare Überlieferung zum Namen dieser Upanishad: Einmal stritt der große Weise Yājñavalkya mit seinem ''guru'' Vaiśampāyana, woraufhin dieser ihn dazu aufforderte, jenen ''veda'' zurückzugeben, den er unter ihm studiert hatte. Yājñavalkya spie ihn (vor ihm) aus. Die anderen ''ṛṣis'', die Schüler von Vaiśampāyana, verwandelten sich in Rebhühner (''tittiris'') und pickten den ausgespienen ''veda'' auf. Daher wurde er als ''Taittirīya-Saṃhitā'' (bzw. -''Upaniṣad) ''bekannt.
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| Die ''Taittirīya-Upaniṣad'' besteht aus drei Teilen, die ''vallīs''* genannt werden (und die wiederum in verschiedene ''anuvākas'' [Lektionen] unterteilt sind):
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| * ''Śikṣā-Vallī'' (Ranke der Unterweisung)
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| * ''Brahmānanda-Vallī'' (Ranke der absoluten Glückseligkeit)
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| * ''Bhṛgu-Vallī'' (Ranke des Bhṛgu)
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| Diese (drei) Namen ergeben sich aus dem jeweils ersten Wort und haben nichts mit dem Inhalt der ''vallī'' zu tun. Sāyaṇa (ind. Philosoph aus dem 14. Jh. n. Chr.) nennt sie ''Sāṃhitī-'', ''Vāruṇī-'' und ''Yājñikī-Vallī'', entsprechend den jeweiligen Inhalten.
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| '''Die ''Śikṣā''- bzw. ''Saṃhiti-Vallī '''''behandelt einige mystische Probleme, die mit dem Text und dem Studium der Veden verbunden sind. Der Lehrer gibt den jungen ''brahma-cārīs'' einige klare Anweisungen über Charakterbildung, die Regeln richtigen Verhaltens und Lebens. Er legt die Tugenden und Ideale dar, die sie entwickeln sollten, um sich für ''brahma-jñāna'', das Wissen um das Selbst, vorzubereiten. Dieser Abschnitt beschreibt die Ausbildung und das moralische und geistige Training, die auf die Einweihung in die Wissenschaft von ''brahman'' hinführen. Dabei geht es um das tägliche Studium der Veden, die Ausführung der täglichen Rituale und die Verhaltensweisen in Einklang mit den heiligen Schriften. Diese ''vallī'' hat keine inhaltliche Verbindung zu den anderen ''vallīs'' und dient nicht dazu, die Lehre zu verstehen; dennoch ist sie sehr nützlich als Vorbereitung, die den Ablauf des Studiums festlegt. Dies wird hier genauer dargestellt als in jeder anderen Upanishad.
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| '''Die ''Brahmānanda''- bzw. ''Vāruṇī''-''Vallī''''' handelt von der Glückseligkeit des ''brahman''. Sie enthält die eigentliche Lehre der ''Taittariya-Upaniṣad''. Sie beginnt mit einem Vers aus dem ''Ṛg-Veda'', der die Essenz der ganzen Upanishad darstellt: „Wer ''brahman'' kennt, das Existenz, Wissen und unendlich ist und der in der Höhle des Herzens wohnt, in dem unendlichen Äther, der hat damit all seine Wünsche gleichzeitig erfüllt und erfreut sich am allwissenden ''brahman''.“
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| Diese ''vallī'' beschreibt die Reihenfolge der Schöpfung: „Aus der Seele (''brahman'') entsprang der Äther, aus dem Äther die Luft, aus der Luft das Feuer, aus dem Feuer das Wasser, aus dem Wasser die Erde, aus der Erde die jährlichen Kräuter, aus den Kräutern die Nahrung, aus der Nahrung der Same, aus dem Samen der Mensch. Denn der Mensch ist wahrlich die Essenz der Nahrung.“ Dieser Abschnitt beschreibt, dass ''brahman ''höchste Glückseligkeit (''ānandamaya'') ist. Er handelt vom Wissen um ''brahman''.
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| '''Die ''Bhṛgu''- bzw. ''Yājñikī''-''Vallī'' '''handelt von der Geschichte von Bhṛgu, dem Sohn des Varuṇa, der Askese übte und dadurch aus den Unterweisungen seines Vaters verstand, dass Glückseligkeit ''brahman'' ist. Diese Geschichte bestätigt die Lehren, die in den vorangegangenen ''vallīs'' gegeben wurden. Es wird offensichtlich, dass das Wissen um ''brahman'' nicht auf einmal erreicht wird. Der Suchende erreicht erst in mehreren Stufen eine immer klarere Idee von ''brahman''. Das Mittel, dieses Wissen zu gewinnen, ist die Praxis der Askese bzw. die Meditation. In dieser ''vallī'' werden auch die fünf ''kośas'', die (Körper-) Hüllen beschrieben. Die ''vedānta''-Lehre der drei Körper und der fünf Hüllen basiert unmittelbar auf dieser Upanishad.
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| Im ''Aruṇḍhatī-Nyāya'' (Gleichnis vom Morgenstern) zeigt man zuerst auf einen großen Stern, dann auf einen kleineren in der Nähe und dann auf den kleinsten (auf den man eigentlich hinweisen will). Ähnlich führen die Lehren dieser ''vallī'' den Geist vom Groben zum Feinen, vom Feinen zum noch Feineren bis schließlich zum Allerfeinsten, dem ''ātman'', dem Selbst, das von den genannten fünf Hüllen umschlossen ist.
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| * ''' ŚIKṢĀ-VALLĪ '''
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| (Ranke der Unterweisung)
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| '''Prathamo 'nuvākaḥ (Erste Lektion)'''
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| ''oṃ śaṃ no mitraḥ śaṃ varuṇaḥ''''।'''' śaṃ no bhavatvaryamā''''।'''' śaṃ na indro bṛhaspatiḥ''''।'''' śaṃ no viṣṇururukramaḥ''''।'''' namo brahmaṇe''''।'''' namaste vāyo''''।'''' tvameva pratyakṣaṃ brahmāsi''''।'''' tvameva pratyakṣaṃ brahma vadiṣyāmi''''।'''' ṛtaṃ vadiṣyāmi''''।'''' satyaṃ vadiṣyāmi''''।'''' tanmāmavatu''''।'''' tadvaktāramavatu''''।'''' avatu mām''''।'''' avatu vaktāram''''।'''' oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥''
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| '''''Om''''''''. Möge Mitra gut zu uns sein! Möge Varuṇa gut zu uns sein! Möge Āryamā gut zu uns sein! Mögen Indra und Bṛhaspati gut zu uns sein! Möge Viṣṇu mit großen Schritten gut zu uns sein! Verehrung dem ''brahman''! Verehrung dir, o Vāyu! Du bist wahrlich das sichtbare ''brahman''; ich werde dich als das sichtbare ''brahman'' erklären! Ich werde dich den Gerechten nennen! Ich werde dich den Wahren nennen! Möge ES mich beschützen! Möge ES den Lehrer beschützen! Möge ES mich beschützen! Möge ES den Lehrer beschützen! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden!'''
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| Erläuterung: Dieser Vers ist ein ''śānti-mantra'' (Friedenshymne). Der erste ''anuvāka'' besteht aus diesem ''śānti-mantra''. ''Anuvāka'' ist eine weitere Form der Unterteilung in den Veden.
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| ''Śikṣā'' heißt im Generellen „Unterweisung“, aber hier, in den Veden, kommt noch die wissenschaftliche Bedeutung der Aussprache hinzu. ''Śikṣā'' zählt zu den sechs Disziplinen der ''vedāṅgas'' (Glieder der Veden)*; darin sind die Regeln der Phonetik niedergelegt.
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| Vāyu ist ''hiraṇya-garbha'', der kosmische ''prāṇa''. Das Rezitieren einer Friedens-hymne (s. S. 299) soll die ''devatās'' (diversen Gottheiten) gnädig stimmen. Der spirituelle Weg wird durch ihre Gnade geebnet; Hindernisse werden beseitigt. Du wirst nicht mehr vergessen, was du gelernt hast. Wenn jene ''devatās'', die den verschiedenen Organen des Körpers zugeordnet sind, gnädig gestimmt sind, werden sie dir Gesundheit schenken. Man erbittet ihr Wohlwollen, denn nur im gesunden Zustand kann man die Texte ohne Schwierigkeiten studieren. Wenn du die (weiter oben erwähnte) Friedenshymne rezitierst, wirst du anschließend gut meditieren können.
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| Die dreifache Wiederholung von ''oṃ śāntiḥ'' soll die drei Arten von Hindernissen beseitigen: 1. ''adhyātmika'' (durch sich selbst verursachte), 2. ''adhidaivika'' (durch die ''devas'' verursachte) und 3. ''ādhibhautika'' (durch Lebewesen verursachte).
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| Mitra ist die Gottheit, die die Aktivität des ''prāṇa'' regiert und auch den Tag. Varuṇa ist die Gottheit, die ''apāna'' vorsteht und auch der Nacht. Aryamā steht dem Auge vor und auch der Sonne. Indra regiert Stärke und die Hände. Bṛhaspati ist für Sprache und Intellekt zuständig. Viṣṇu herrscht über die Füße.
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| ''Hiraṇya-garbha'' ist das sichtbare, manifeste ''brahman''. Er ist näher als die Sinne, das Auge etc. Möge ''brahman'' mich beschützen, indem Es mir Wissen gibt. Möge dasselbe ''brahman'' den Lehrer schützen und ihm die Fähigkeit geben, die Schriften zu erklären.
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| Alle Werke und ihre Früchte sind unter der Kontrolle von ''prāṇa'' (''hiraṇya-garbha''). Verehrung Dir! Ich nenne Dich den Gerechten, denn die Wahrheit, gewonnen durch Intelligenz, Studium der Schriften und Praxis, ist unter Deiner Kontrolle. Ich nenne Dich den Wahren, denn die Wahrheit, die man ausspricht, wird durch Deine Gnade und deinen Einfluss gesichert.
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| Hier endet der erste anuvāka.
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| '''Dvitīyo 'nuvākaḥ (Zweite Lektion)'''
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| ''oṃ śīkṣāṃ vyākhyāsyāmaḥ''''।'''' varṇaḥ svaraḥ''''।'''' mātrā balam''''।'''' ''
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| ''sāma santānaḥ''''।'''' ityuktaḥ śīkṣādhyāyaḥ''''॥''
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| '''''Om''''''''. Wir werden jetzt die Wissenschaft der Aussprache erklären: die Buchstaben, Höhe des Tones und Akzent, Länge bzw. Maß, Kraft oder Stärke (des ausgesprochenen Lautes), Modulation, Fluss und Kontinuität. So wurde das Kapitel über die Wissenschaft der Aussprache (Phonetik) erklärt.'''
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| Erläuterung: '''''Varṇaḥ''''' – Buchstabe, also die Einteilung in velare, palatale, retroflexe, dentale und labiale Laute; '''''svaraḥ''''' – Akzent: hoch, mittel und tief (''udātta etc.''); '''''mātrā''''' – Maß oder Länge: kurz, lang oder dreifach (''hrasva'', ''dīrgha'', ''pluta''); '''''balam''''' – die Kraft beim Aussprechen; '''''sāma''''' – das gleichmäßige Aussprechen der Laute; '''''santānaḥ''''' – Fluss, Kontinuität des Aussprechens; die Verbindung von zwei Lauten, bekannt als ''sandhi''.
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| Die korrekte Aussprache eines ''mantra'' ist unbedingt notwendig, wenn du das gewün-schte Ergebnis erzielen willst. Man sollte den ''mantra'' nicht in Eile wiederholen, etwa um eine bestimmte Anzahl von ''mālās'' (Gebetsketten) in einer vorgegebenen Zeit zu beenden, denn dann könnte man den ''mantra'' falsch aussprechen. Die ganze Wirksamkeit eines ''mantra'' hängt von der korrekten Rezitation ab. Die Kraft des ''mantra'' liegt im Klang. Der Klang und das bezeichnete Objekt sind nicht voneinander zu trennen. Nur wenn der ''mantra'' richtig ausgesprochen wird, kann das gewünschte Resultat erreicht werden.
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| Daher ist die Wissenschaft von der Aussprache (Phonetik) außerordentlich wichtig für den Studierenden. Wenn er deren Prinzipien kennt, kann er den ''man tra'' richtig aussprechen. So beginnt diese Upanishad mit einem Kapitel über Phonetik, damit er die ''mantras'' der nachfolgenden Kapitel richtig rezitieren kann.
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| Hier endet der zweite anuvāka.
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| '''Tṛtīyo 'nuvākaḥ (Dritte Lektion)'''
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| ''saha nau yaśaḥ''''।'''' saha nau brahmavarcasam''''।'''' athātaḥ saṃhitāyā upaniṣa-daṃ vyākhyāsyāmaḥ''''।'''' pañcasvadhikaraṇeṣu''''।'''' adhilokamadhijyauti-ṣamadhividyamadhiprajamadhyātmam''''।'''' tā mahāsaṃhitā ityācakṣate''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' Die Schüler sagen: „''''''Mögen Herrlichkeit und Ruhm zu uns beiden kommen. Möge das Licht von ''brahman'' (das Leuchten spirituellen Wissens) auf uns beide scheinen.“ Der Lehrer sagt: „Jetzt werden wir die Upanishad der ''saṃhitā'' unter fünf Titeln erklären: bezogen auf die Welten, die Himmelskörper, das Wissen, die Nachkommen und das Selbst. Dies, so sagen sie, sind die großen ''saṃhitās''.“'''
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| Erläuterung: '''''Nau''''' – zu uns beiden, den Lehrer und den Schüler; '''''brahmavarcasam''''' – das vedische Licht, das Licht ''brahmans'', das Leuchten der Spiritualität; das Leuchten im Gesicht dessen, der über ''brahman'' meditiert oder der die Veden studiert hat. '''''Adhilokam''''' – Wissen, die Welt betreffend; '''''adhijyautiṣam''''' – bezüglich der Himmelskörper; '''''adhividyam''''' – in Bezug auf das Wissen; '''''adhiprajam''''' – bezüglich der Nachkommen; '''''adhyātmam''''' – in Bezug auf das Selbst.
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| '''''Saṃhitā''''' – eine Verbindung zweier Worte oder Buchstaben; eine Sammlung vedischer ''mantras''. ''Saṃhitā'' bedeutet entweder die Verbindung zweier Buchstaben zu einem Wort oder die Verbindung von Wörtern zu einem Satz oder die Verbindung von Sätzen zu einer Abhandlung oder Dichtung etc. Das Wort ''saṃhitā'' bezeichnet daher auch eine Sammlung von Hymnen, etwa des ''Ṛg-Veda'', und speziell eine Sammlung von Hymnen, die zu einer bestimmten Schule gehören. Solch eine ''saṃhitā'' ist z.B. der Satz ''i-se-tva'' („Ich teile dich“), wobei die Silbe ''i'' die Erde repräsentieren mag, ''tva'' den Himmel und ''se'' die Verbindung von beiden und wobei die Vereinigung all dieser Elemente zu einem Wort die Luft repräsentiert. Von ''mahā-saṃhitā'' spricht man, wo es einerseits ''saṃhitā'' gibt und wo außerdem die vereinigten Dinge so umfassend vereinigt sind, wie z.B. die Erde.
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| „Möge der Ruhm, der sich aus dem tiefen Wissen um die ''saṃhitā'' und andere Upanishaden ergibt, zu uns beiden kommen, dem Lehrer und dem Schüler. Möge das Leuchten der Spiritualität zu uns beiden kommen.“ – Dies ist das Gebet des Schülers, der noch nicht das höchste Ziel erreicht hat. Dies kann nicht das Gebet des verwirklichten Lehrers sein.
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| Die Regeln der Aussprache waren vorher gelehrt worden. Die ''śruti'' sagt, dass wir jetzt die esoterische Lehre erklären werden, welche Gegenstand der ''saṃhitā'' der fünf ''adhikaraṇas'' ist, der Gegenstände des Wissens.
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| Diejenigen, die die Veden kennen, nennen jene Upanishaden, welche diese fünf Gegenstände behandeln, die großen ''saṃhitās'' – groß, weil sie Themen behandeln, so groß und weit wie die Welten.
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| Das Wissen um ''brahman'' wird ''upaniṣad'' genannt, weil es die Unwissenheit zerstört, den ursprünglichen Grund für Geburt und Tod. Es führt uns in die Nähe von ''brahman'' und daher wird es ''upaniṣad'' genannt. Das Buch wird auch deswegen ''upaniṣad'' genannt, weil es ''vidyā'', das Wissen um das Selbst, enthält. Hier bedeutet es die heiligen Lehren.
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| ''athādhilokam''''।'''' pṛthivī pūrvarūpam''''।'''' dyauruttararūpam''''।'''' ''
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| ''ākāśaḥ sandhiḥ vāyuḥ sandhānam''''।'''' ityadhilokam''''॥'''' 2''''॥''
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| <ol start="2">
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| * ''' Bezogen auf die Welt: Die Erde ist die erste Form. Der Himmel ist die letzte Form. ''Ākāśa'' (Äther) ist die Vereinigung. ''Vāyu'' (Luft) ist das Medium (der Vereinigung). Soviel in Bezug auf die Welt. '''''' '''
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| Erläuterung: '''''Pūrvarūpam''''' – die erste Form; '''''uttararūpam''''' – die letzte Form; '''''sandhiḥ''''' – Vereinigung; '''''sandhānam''''' – das Medium, durch das die Vereinigung zustande gebracht wird.
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| Das Wissen, die Welt betreffend: Die Erde ist die erste Form, d.h. der erste Buchstabe. Man sollte so kontemplieren: Der erste Laut bzw. der erste Buchstabe einer Verbindung (''saṃhitā'') ist die Erde; der letzte ist der Himmel und dazwischen ist der Luftraum. ''Ākāśa'' bedeutet ''antarikṣa'', der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde. Die Verbindung oder Verknüpfung ist das, was zwischen der ersten und der letzten Form ist. Darin treffen sich die beiden.
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| ''athādhijyautiṣam''''।'''' agniḥ pūrvarūpam''''।'''' āditya uttararūpam''''।'''' ''
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| ''āpaḥ sandhiḥ''''।'''' vaidyutaḥ sandhānam''''।'''' ityadhijyautiṣam''''॥'''' 3''''॥''
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| <ol start="3">
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| * ''' Bezogen auf die Himmelskörper: Feuer ist die erste Form. Die Sonne ist die letzte Form, Wasser ist die Verbindung. Blitz ist das Medium (der Verbindung). Soviel zu den Lichtern, den Himmelskörpern. '''
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| ''athādhividyam''''।'''' ācāryaḥ pūrvarūpam''''।'''' antevāsyuttararūpam''''।''''
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| vidyā sandhiḥ''''।'''' pravacanaṃ sandhānam''''।'''' ityadhividyam''''॥'''' 4''''॥''
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| <ol start="4">
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| * ''' Bezogen auf das Wissen: Der spirituelle Lehrer ist die erste Form, der Schüler ist die letzte Form, Wissen ist die Verbindung. Unterweisung ist das Medium. Soviel zum Wissen. '''
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| ''athādhiprajam''''।'''' mātā pūrvarūpam''''।'''' pitottararūpam''''।'''' prajā sandhiḥ''''।'''' ''
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| ''prajananaṃ sandhānam''''।'''' ityadhiprajam''''॥'''' 5''''॥''
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| <ol start="5">
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| * ''' Bezogen auf die Nachkommen: Die Mutter ist die erste Form, der Vater ist die letzte Form. Die Nachkommen sind die Verbindung. Zeugung ist das Medium. Dies ist das Wissen bezüglich der Nachkommen. '''
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| ''athādhyātmam''''।'''' adharā hanuḥ pūrvarūpam''''।'''' uttarā hanuruttararūpam''''।'''' ''
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| ''vāk sandhiḥ''''।'''' jihvā sandhānam''''।'''' ityadhyātmam''''।'''' itīmā mahāsaṃhitāḥ''''॥'''' 6''''॥''
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| ''' '''
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| <ol start="6">
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| * ''' Bezogen auf das Selbst (hier steht „Selbst“ für den Körper): Der Unterkiefer ist die erste Form, der Oberkiefer ist die letzte Form; Sprache ist die Vereinigung; die Zunge ist das Medium. Soviel zum Selbst. Dies sind die großen ''saṃhitās''. '''
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| ''ya evametā mahāsaṃhitā vyākhyātā veda''''।'''' sandhīyate prajayā paśubhiḥ''''।'''' ''
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| ''brahmavarcasenānnādyena suvargyeṇa lokena''''॥'''' 7''''॥''
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| <ol start="7">
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| * ''' Wer so über diese Verbindungen, d.h. diese genannten großen ''saṃhitās'', kontempliert, erhält Nachkommen, Vieh, das Licht von ''brahman'', alle Arten von Nahrung und die Himmelswelt. '''
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| Erläuterung: '''''Veda''''' – weiß; hier bedeutet es: darüber meditiert. Man sollte mit stetigem und unerschütterlichem Glauben meditieren und in Übereinstimmung mit den Schriften.
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| Wer dem Lehrer mit Hingabe und Glaube dient, von dem sagt man, dass er ''upāsana'' für den ''guru'' macht. Er wird die Früchte davon ernten. Wer über die großen ''saṃhitās'' meditiert, erhält Früchte, Nachkommen, Vieh etc.
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| Der Geist des Schülers wird durch die genannten fünf Arten von Meditation geschult und diszipliniert. Am Anfang konzentriert sich der Geist auf grobe Objekte, dann auf feinere und feinere. So wird der Geist scharf und zielgerichtet. Schließlich wird er bereit für die Kontemplation über den allerfeinsten ''ātman'', das innerste Selbst aller Wesen.
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| Hier endet der dritte anuvāka.
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| '''Caturtho 'nuvākaḥ (Vierte Lektion)'''
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| ''yaśchandasāmṛṣabho viśvarūpaḥ''''।'''' chandobhyo'dhyamṛtāt saṃbabhūva''''।''''
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| sa mendro medhayā spṛṇotu''''।'''' amṛtasya deva dhāraṇo bhūyāsam''''।''''
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| śarīraṃ me vicarṣaṇam''''।'''' jihvā me madhumattamā karṇābhyāṃ bhūri viśru-vam''''।'''' brahmaṇaḥ kośo'si medhayā pihitaḥ''''।'''' śrutaṃ me gopāya''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' Möge Er, der höchste aller ''devas'', dessen Form kosmisch ist, der aus den unsterblichen Veden geboren ist, der Gott von allem, möge der mich mit Weisheit stärken. Möge ich Weisheit besitzen, die zur Unsterblichkeit führt. Möge mein Körper kräftig sein. Möge meine Zunge lieblich sein. Möge ich viel mit meinen Ohren hören. Du bist die Hülle von ''brahman'', umgeben von Intelligenz (weltlichem Wissen). Mögest du bewahren, was ich gehört habe.'''
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| Erläuterung: Dieser Abschnitt enthält Gebetshymnen und Hymnen für Opferungen, die Weisheit und Reichtum bewirken sollen. Der Schüler ruft ''praṇava'' (''om'') an, das Symbol für ''brahman'' und die Mutter aller Veden. ''Om'' wird angerufen, um mit Wissen und weltlichem Besitz gesegnet zu werden.
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| Einige Kommentatoren sehen in diesem Abschnitt ein Gebet an Indra.
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| '''''Viśvarūpaḥ''''' – hat viele bzw. alle Formen, denn ''om'' zieht sich durch die ganze Sprache hindurch. Es ist enthalten in allen artikulierten und nichtartikulierten Klängen. '''''Ṛṣabhaḥ''''' – Anführer, Bulle; wie ein Bulle unter den Veden, d.h. herausragend, der höchste. Das ist ''om''.
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| ''Om'' ist die kraftvollste Silbe der Veden. Es ist die Essenz, die aus allen Veden herausgezogen wird. Es ist auch der Name von ''brahman''. Deswegen ist die heilige Silbe ''om'' herausragend. Diese Silbe wird hier zum Gegenstand der Meditation. ''Om'' übertrifft noch den Nektar, d.h. die Veden. Prajāpati (Name von Brahmā) übte Askese, um herauszufinden, was das Beste der Welten, der ''devas'', der Veden und der ''vyāhṛtis'' sei. ''Om'' präsentierte sich Ihm als das Beste. ''Om'' ist das sichere Boot, um den Ozean der Unwissenheit zu überqueren. Man kann ''brahman'' mithilfe von ''om'' realisieren. ''Om'' ist das Symbol für ''brahman''. ''Om'' ist der Gott von allem, denn er kann alles Gewünschte gewähren.
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| '''''Spṛṇotu''''' – „möge stärken“. Möge ''om'', der Gott von allem, mich mit Weisheit stärken. Nur das Wissen um ''brahman'' kann wahre Stärke und Mut geben.
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| '''''Amṛtasya''''' – des unsterblichen (Wissens von ''brahman''), d.h. des Wissens, das die Ursache von Unsterblichkeit ist. Dieser Abschnitt handelt von ''brahma-jñāna'', dem Wissen um das Selbst.
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| Möge mein Körper kräftig werden und bereit für die Meditation. (Hier findet ein Wechsel von der dritten zu ersten Person statt.) Möge meine Zunge lieblich werden, d.h. liebliche Worte aussprechen. Der Körper und die Sinne sollten recht fit, gesund und stark sein. Nur so ist das Wissen um das Selbst möglich.
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| ''Om'' ist wie eine Schwertscheide für ''brahman''. ''Om'' ist verschleiert und versteckt durch weltliches Wissen. ''Om'' ist der Schrein von ''brahman'', der umhüllt ist von Intelligenz. Hier soll gesagt werden: ''Om'' (bzw. ''brahman'') wird gewöhnlichem Intellekt nicht offenbar.
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| '''''Śrutam me gopāya''''' – beschütze, was ich gehört habe. '''''Śrutam''''' – was gehört wurde; '''''me''''' – durch mich; '''''gopāya''''' – schütze; hilf mir, es zu bewahren; mach es nützlich und fruchtbringend; schütze das Wissen von ''brahman'', das ich durch Hören gelernt habe; lass mich nicht vergessen, was ich gelernt habe.
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| Der nächste Vers enthält eine Hymne, die beim Opfern von Gaben in das Feuer rezitiert wird. Sie soll Reichtum bringen.
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| ''āvahantī vitanvānā''''।'''' kurvāṇā'cīramātmanaḥ''''।'''' vāsāṃsi mama gāvaśca''''।''
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| ''annapāne ca sarvadā''''।'''' tato me śriyamāvaha''''।'''' lomaśāṃ paśubhiḥ saha svāhā''''।''
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| ''ā mā yantu brahmacāriṇaḥ svāhā''''।'''' vi māyantu brahmacāriṇaḥ svāhā''''।''
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| ''pramāyantu brahmacāriṇaḥ svāhā''''।'''' damāyantu brahmacāriṇaḥ svāhā''''।''
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| ''śamāyantu brahmacāriṇaḥ svāhā''''।'''' yaśo jane'sāni svāhā''''।''
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| ''śreyān vasyaso'sāni svāhā''''।'''' taṃ tvā bhaga praviśāni svāhā''''।''
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| ''sa mā bhaga praviśa svāhā''''।'''' tasmin sahasraśākhe''''।''
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| ''ni bhagāhaṃ tvayi mṛje svāhā''''।'''' yathāpaḥ pravatā yanti''''।''
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| ''yathā māsā aharjaram''''।'''' evaṃ māṃ brahmacāriṇaḥ''''।''
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| ''dhātarāyantu sarvataḥ svāhā''''।'''' prativeśo'si''''।'''' pra mā bhāhi''''।''
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| ''pra mā padyasva''''।'''' vitanvānā śamāyantu brahmacāriṇaḥ svāhā''''।''
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| ''(dhātarāyantu sarvataḥ svahaike ca)''''॥'''' 2''''॥''
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| * ''' Sie, die meine Kleider, mein Vieh, meine Nahrung und mein Getränk reichlich bringt und dies schnell und für alle Zeiten tut, Göttin des Reichtums, bringe mir Schafe, Ziegen und Vieh. Segen! Mögen die ''brahma-cārīs'' (Brahmanen-Schüler) zu mir kommen. Segen! Mögen die ''brahma-cārīs'' von allen Seiten zu mir kommen. Segen! Mögen die ''brahma-cārīs'' in großer Zahl zu mir kommen. Segen! Mögen die ''brahma-cārīs'' ihre Sinne kontrollieren. Segen! Mögen die ''brahma-cārīs'' Stille des Geistes erfahren. Segen! Möge ich berühmt werden unter den Menschen. Segen! Möge ich der Beste unter den Reichen werden. Segen! O Gott, möge ich in Dich eingehen. Segen! Mögest Du, o Gott, in mich eintreten. Segen! In Dir, der tausend Zweige hat, möge ich wohlgereinigt werden, o Gott. Segen! So wie das Wasser zu tieferen Ebenen fließt, so wie die Monate in das Jahr eilen, so mögen die ''brahma-cārīs'' zu mir kommen von allen Seiten, o Gott. Segen! Du bist mein Ort der Ruhe. Mögest Du mich erleuchten! Möge ich Dich gewinnen! '''
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| Erläuterung: Diese ''mantras'' werden rezitiert, wenn die Gaben in das Opferfeuer gegeben werden. Angesprochen ist die heilige Silbe ''om''. Wer dieses Ritual ausführt, betet um den oben genannten Reichtum; er sagt: „Nachdem du mir Weisheit gegeben hast, bringe mir Reichtum, Schafe, Ziegen und Vieh.“ Mit dem Wort ''svāhā'' (Heil!/Segen!) wird jeweils die Gabe geopfert.
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| '''''Kurvāṇā''''' – tuend, schnell erfüllend; '''''ātmanaḥ''''' – mir; '''''sahasra-śākhe''''' – mit tausend Zweigen oder Abteilungen. All die verschiedenen ''mantras'' werden als Zweige, d.h. Ausdrucksformen, der einen heiligen Silbe ''om'' angesehen.
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| '''''Ni bhagāham tvayi mṛje '''''– „In Dir, der viele Zweige hat, möge ich gereinigt werden“, d.h. reinige mich von Sünden dadurch, dass ich das ''om'' rezitiere; '''''tam tvā bhaga praviśāni''''' – möge ich in Dich eintreten, o Gott, und eins mit Dir werden; '''''sa mā bhaga praviśa''''' – auch Du, o Gott, tritt in mich ein; mögen wir eins werden.
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| '''''Aharjaram''''' bedeutet ein Jahr; entweder weil es die Welt alt werden lässt, indem es Tag für Tag weiterläuft, oder weil der Tag in ihm erschöpft wird.
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| '''''Dhātaḥ''''' – Erhalter der Welten; der alles anordnet und alles austeilt; '''''prativeśa''''' – Zuflucht, Ruheplatz; ein Ort, wo diejenigen, die Zuflucht zu Dir nehmen, sich von ihren Sünden befreien. Deswegen, o ''praṇava'', erleuchte mich. Nimm mich auf in Dir. Mach mich eins mit Dir, so wie ein Metall von Quecksilber umhüllt wird oder wie Salz sich in Wasser auflöst.
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| Reichtum kann helfen, gut zu handeln. Gute Taten werden Sünden zunichtemachen. Wissen dämmert auf, wenn Sünden vernichtet sind. Auch die ''smṛti'' sagt: „Weisheit scheint auf in den Menschen, wenn ihre Sünden vernichtet sind. Sie verwirklichen das höchste Selbst, ''paramātman'', in sich selbst, so wie man in einem klaren Spiegel sein Gesicht sieht.“
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| Hier endet der vierte anuvāka.
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| '''Pañcamo 'nuvākaḥ (Fünfte Lektion) '''
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| ''bhūrbhuvaḥ suvariti vā etāstisro vyāhṛtayaḥ''''।'''' tāsāmu ha smaitāṃ ''
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| ''caturthīm''''।'''' māhācamasyaḥ pravedayate''''।'''' maha iti''''।'''' tat brahma''''।'''' sa ātmā''''।'''' ''
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| ''aṅgānyanyā devatāḥ''''।'''' bhūriti vā ayaṃ lokaḥ''''।'''' bhuva ityantarikṣam''''।'''' ''
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| ''suvarityasau lokaḥ''''।'''' maha ityādityaḥ''''।'''' ādityena vāva sarve lokā ''
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| ''mahīyante''''।'''' bhūriti vā agniḥ''''।'''' bhuva iti vāyuḥ''''।'''' suvarityādityaḥ''''।'''' ''
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| ''ṃaha iti candramāḥ''''।'''' candramasā vāva sarvāṇi jyotī ''''ँ''''ṣi mahīyante''''।'''' ''
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| ''bhūriti vā ṛcaḥ''''।'''' bhuva iti sāmāni''''।'''' suvariti yajū ''''ँ''''ṣi''''।'''' maha iti brahma''''।'''' brahmaṇā vāva sarve vedā mahīyante''''।'''' bhūriti vai prāṇaḥ''''।''
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| ''bhuva ityapānaḥ''''।'''' suvariti vyānaḥ''''।'''' maha ityannam''''।'''' ''
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| ''annena vāva sarve prāṇā mahīyante''''।'''' tā vā etāścatasraścaturdhā''''।'''' catasraścatasro vyāhṛtayaḥ''''।'''' tā yo veda''''।'''' sa veda brahma''''।'''' ''
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| ''sarve'smai devā balimāvahanti''''॥'''' 1, 2, 3''''॥'''' (asau lokau yajū ''''ँ''''ṣi veda ḍhve ca)''''॥''
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| '''1.-3. ''Bhūḥ'','' bhuvaḥ'','' suvaḥ'' – so lauten die drei heiligen Ausrufe (''vyāhṛtis''). (Wahlich, ''''''der Seher) Māhācamasyaḥ lehrte eine vierte ''mahaḥ'', welche ''brahman'' ist, der ''ātman''. Die anderen (''devatās'') sind seine Glieder. ''Bhūḥ'' ist diese Welt, ''bhuvaḥ'' der Himmel bzw. Luftraum und ''suvaḥ'' die Kausalwelt. ''Mahaḥ'' ist die Sonne. Durch die Sonne werden alle Welten genährt. ''Bhūḥ'' ist das Feuer. ''Bhuvaḥ'' ist die Luft. ''Suvaḥ'' ist die Sonne. ''Mahaḥ'' ist der Mond. Durch den Mond gedeihen alle Himmelskörper. ''Bhūḥ'' ist ''Ṛg'', ''bhuvaḥ'' ist ''Sāma'', ''suvaḥ'' ist ''Yajur'' und ''mahaḥ'' ist ''brahman'' (bzw. die Silbe ''om''). Es ist durch ''brahman'', dass die Veden gedeihen. ''Bhūḥ'' ist ''prāṇa''. ''Bhuvaḥ'' ist ''apāna''. ''Suvaḥ'' ist ''vyāna''. ''Mahaḥ'' ist Nahrung. Durch die Nahrung gedeihen die ''prāṇas''. Diese vier Genannten sind vierfach. Und die vier ''vyāhṛtis'' sind jede vierfach. Wer diese erkennt, erkennt ''brahman''. Alle ''devas'' sind Opfergaben für ihn. '''
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| Erläuterung: Zuerst wurde die Art und Weise der Meditation behandelt, die der Gegenstand der ''saṃhitā'' war. Dann wurden die ''mantras'' beschrieben, die für diejenigen gedacht waren, die Weisheit und Reichtum suchten. Diese ''mantras'' führten schließlich zum Wissen. In diesem Abschnitt lehrt die ''śruti'' das Geheimnis der Meditation über ''brahman'' in Gestalt der ''vyāhṛtis'' (Anrufungen). Man kann Selbstverwirklichung erlangen, indem man auf die ''vyāhṛtis'' meditiert.
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| Die vier ''vyāhṛtis'' sollten jeweils in vier verschiedenen Formen kontempliert werden. Deswegen gibt es viermal vier (also insgesamt sechzehn) Aspekte der ''vyāhṛtis'':
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| * ''Bhū'' ist diese Welt, ''bhuvas'' ist der Himmel, ''suvar ''ist die andere Welt und ''mahas'' ist die Sonne. Alle Welten werden durch die Sonne vergrößert.
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| * ''Bhū'' ist Feuer, ''bhuvas'' ist Luft, ''suvar'' ist Sonne und ''mahas ''ist der Mond. Alle himmlischen Lichter werden durch den Mond erhöht.
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| <ol start="3">
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| * ''Bhū'' ist ''Ṛg''-''Veda'', ''bhuvas'' ist ''Sāma''-''Veda'', ''suvar'' ist ''Yajur''-''Veda'' und'' mahas'' ist ''brahman''. Alle Veden werden durch ''brahman'' erhöht.
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| * ''Bhū'' ist die nach oben strebende Energie (''prāṇa''),'' bhuvas'' ist die nach unten strebende Energie (''apāna''), ''suvar'' ist die nach allen Richtungen strömende Energie (''vyāna'') und ''mahas'' nährt die Energie. Alle Energien werden durch Nahrung erhöht.
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| Wer die ''vyāhṛtis'' kennt, wie oben beschrieben, kennt ''brahman''. Alle ''devas'', die ja die Glieder darstellen, verehren den Wissenden, wenn dieser eins wird mit dem selbstleuchtenden, glückseligen höchsten Selbst, dem ''brahman''.
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| Hier endet der fünfte anuvāka.
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| '''Ṣaṣṭho 'nuvākaḥ̣ (Sechste Lektion)'''
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| In diesem ''anuvāka'' wird die Natur der Entität erklärt, über die meditiert werden soll, außerdem der Pfad, über den ''brahman'' erreicht werden kann sowie die Früchte der Meditation und die Art und Weise, wie man meditieren sollte.
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| Im fünften ''anuvāka'' war der Gegenstand der Meditation ein Symbol, die ''vyāhṛti'', die dabei als die Welten betrachtet wurde. Im sechsten ''anuvāka'' ist der Gegenstand der Meditation ''brahman'', das aus Gedanken geformt wird und mit anderen Attributen versehen ist. Zuvor war die Frucht der Meditation: „Die ''devas'' zahlen Tribut.“ Jetzt erreicht der Meditierende die Herrschaft und Souveränität und auch die Früchte der Meditation über die'' vyāhṛtis''. Er bekommt eine feste Stellung in ''agni'', in der Form von ''bhūḥ''. Die beiden ''anuvākas'' zusammengenommen stellen eine ''upāsanā'' dar.
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| ''sa ya eṣo'ntarhṛdaya ākāśaḥ''''।'''' tasminnayaṃ puruṣo manomayaḥ''''।'''' amṛto ''
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| ''hiraṇmayaḥ''''।'''' antareṇa tāluke''''।'''' ya eṣa stana ivāvalambate''''।'''' sendrayoniḥ''''।'''' ''
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| ''yatrāsau keśānto vivartate''''।'''' vyapohya śīrṣakapāle''''।'''' bhūrityagnau ''
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| ''pratitiṣṭhati''''।'''' bhuva iti vāyau''''।'''' suvarityāditye''''।'''' maha iti brahmaṇi''''।'''' ''
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| ''āpnoti svārājyam''''।'''' āpnoti manasaspatim''''।'''' vākpatiścakṣuṣpatiḥ''''।'''' ''
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| ''śrotrapatirvijñānapatiḥ''''।'''' etattato bhavati''''।'''' ākāśaśarīraṃ brahma''''।''''
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| satyātmaprāṇārāmaṃ manaānandam''''।'''' śāntisamṛddhamamṛtam''''।'''' ''
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| ''iti prācīnayogyopāssva''''॥'''' 1''''॥'''' (vāyāvamṛtamekaṃ ca)''
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| '''1.-2. Hier, in diesem Raum im Herzen, wohnt der ''puruṣa'', der aus dem ''manas'' besteht (''manomaya''), unsterblich und strahlend. Zwischen den beiden Gaumen hängt das Zäpfchen herunter – das ist der Geburtsort von Indra (d.h. der Pfad, auf dem Indra, d.i. ''brahman'', erreicht wird). Dort spaltet sich die Haarwurzel auf und teilt damit die zwei Regionen des Schädels. Er (dieser ''puruṣa'') wohnt im Feuer als ''bhūḥ'', in der Luft als ''bhuvaḥ'', in der Sonne als ''suvaḥ'', in ''brahman'' als ''mahaḥ''. Er wird selbst der Gott (aller Götter). Er wird der Gott des ''manas'', der Gott der Sprache, der Gott der Augen, der Gott der Ohren und der Gott des Intellekts. Dann wird er dies, nämlich ''brahman'', das den Raum als seinen Körper hat, dessen Natur Wahrheit ist, das sich im Leben tummelt (in ''prāṇa''), dessen ''manas'' Glückseligkeit ist, das voller Frieden ist und unsterblich. So, o ''prācīṇa-yogya'' (würdiger Nachfolger der Alten, Mann des uralten Yoga), meditiere über Es. '''
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| Erläuterung: In der fünften Lektion ist die Kontemplation über die niederen Götter gelehrt worden. Die sechste Lektion handelt von der Kontemplation über ''brahman''. Zwischen den zwei Gaumen hängt das Zäpfchen wie eine Brust. Es ist der Sitz von Indra. Dort ist die Haarwurzel, welche die zwei Parietalknochen des Schädels trennt. Die rechte und die linke Seite des Innern des Mundes, direkt oberhalb der Zungenwurzel, werden ''tālukas'', die zwei Säulen (des Rachens), genannt.
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| '''''Antarhṛdaye''''' – im Innern des Herzens. '''''Puruṣa''''' – Er wird ''puruṣa'' genannt, weil Er in dieser ''pura'' („Stadt“ des Körpers) liegt oder weil er die Welten durchdringt. '''''Manomaya''''' – ausgestattet mit einem ''manas''; voll vom ''manas''; voll von der Kraft des Wissens des ''manas''. Die Wurzel ''man'' bedeutet „wissen“. ''Manomaya'' bedeutet „voll von Wissen“. Der ''puruṣa'' wird so genannt, weil Er durch Wissen erkannt wird oder weil ''manas'' das ist, womit man denkt. ''Manomaya'' bedeutet „aus ''manas'' gemacht“, denn Er ist die für den ''manas'' zuständige Gottheit; Er wird durch den ''manas'' angedeutet und Er identifiziert sich mit ''manas''. Außerdem wird die Seele durch ''manas'' manifestiert. Wer meditiert, muss den ''manas'' dazu benutzen.
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| '''''Ayam puruṣo manomayaḥ''''' – dieser ''puruṣa'', die Seele, die aus Denken geformt ist. ''Hiraṇmayaḥ'' – von goldenem Strahlen. Für den Sucher ist es leicht, über ''brahman'' als eine Flamme, ein Licht, zu meditieren, das in der Höhle des Herzens ist (''jyotir-dhyāna''). '''''Ākāśa-śarīram''''' – Raum (Äther) als Körper; oder: mit einem Körper, der subtil ist wie der Raum. '''''Satyātma''''' – dessen Natur Wahrheit ist. '''''Prāṇārāmam''''' – sich am Leben ergötzend; oder: in welchem andere sich ergötzen; '''''mana-ānandam''''' – dessen ''manas'' immer glückselig ist; '''''śānti-samṛddham''''' – voller Frieden, reich an Frieden; '''''amṛtam''''' – unsterblich; '''''iiti''''' – so, auf diese Weise; '''''prācīṇayogya''''' – jemand, der sich auf die Meditation über ''brahman'' vorbereitet hat, indem er sich von Sünden gereinigt hat durch die obligatorischen Rituale, die ''nitya-'' und ''naimittika-karmas'', die in dem vorangegangenen Abschnitt beschrieben wurden.
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| Es wurde gesagt, dass die ''devatās'', repräsentiert durch ''bhūḥ'', ''bhuvaḥ'' und ''suvaḥ'', die Glieder von ''brahman'' sind, dem ''hiraṇya-garbha'', der durch ''mahaḥ'', die vierte ''vyāhṛti'', dargestellt wird. Die Höhle des Herzens ist Sein Wohnsitz, so wie der ''śālagrāma'' [ein heiliger Stein mit Ammonitfossilien am Flussbett des Gandak] der Sitz von Viṣṇu ist. Wenn du über ''brahman'' im Herzen meditierst, nimmst du Es direkt wahr wie eine Frucht in deiner Hand.
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| ''Brahman'' durchdringt den ganzen Körper. Für den Anfänger ist es schwierig, sich auf das alldurchdringende ''brahman'' zu konzentrieren. Daher haben die ''ṛṣis'' die Höhlung des Herzens als Seinen Sitz festgesetzt, um es dem jungen Aspiranten zu erleichtern, den Geist auf ''brahman'' zu fixieren. Außerdem ist das Herz das Vitalzentrum des Menschen. Es ist der Sitz des Lebens und voll von Arterien. Deswegen wird es als der geeignetste Ort für die Meditation über ''brahman'' betrachtet. Dies ist eine Art ''pratīkopāsana ''(''pratīka-upāsana''). Diese Form der Meditation ist bekannt als ''dahara-vidyā'' (das innere Wissen von ''brahman'') und ''śāṇḍilya-vidyā ''(alles ist ''brahman'') (vgl. ''Chāndogya-Upaniṣad'' 8.1-2 und 3.14).
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| Im Herzen gibt es eine Höhle wie in einem Topf. Viele ''nāḍis'' enden im Herzen. Das Herz ist wie ein umgekehrter Lotos. Hier wohnt der ''puruṣa'', ''brahman''. Er ist der Wissende, der Gott von allem. Er ist das Selbst desjenigen, der ihn in seinem Herzen wahrnimmt.
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| Hier wird beschrieben, wie ein ''yogī ''seinen Körper beim Tod verlässt. Eine sehr wichtige ''nāḍī'', die ''suṣumṇā'', tritt oben aus dem Herzen aus. Diese ''nāḍī'' verläuft in der Mitte, zwischen den zwei Gaumen. Sie ist der Pfad zu Indra, dem niederen ''brahman''. Sie ist der Weg, um ''brahman'' zu verwirklichen. Der ''yogī'' tritt mithilfe von ''udāna-vāyu'' in die ''suṣumṇā'' ein und verlässt den Körper, indem er die Schädeldecke aufsprengt. Wenn der Geist in diese ''nāḍī'' eindringt, wird er konzentriert und ist dann unmittelbar fähig, das höchste Selbst zu verwirklichen. Die ''suṣumṇā-'' ''nāḍī'' ist der Wohnsitz des höchsten Gottes. Sie ist er Weg, durch den man Unsterblichkeit erreicht. Der ''yogī'' praktiziert ''khecarī-mudrā'', wenn er den Atemweg am hinteren weichen Gaumen mit seiner Zungenspitze blockiert, den Atem anhält und den ''prāṇa'' zum ''brahma-randhra'' (Fontanelle am Scheitelpunkt des Kopfes) führt. Dann wird er ''brahman''. Damit ist ''saguṇa-brahman'' gemeint. Der ''yogī'', der den Körper durch das gewaltsame Öffnen der Schädeldecke verlässt, wird eins mit ''hiraṇya-garbha''. Dies ist der ''devayāna''-Weg.
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| Wer den Weg der ''suṣumṇā'' kennt und den ''ātman'' sieht, tritt aus dem Kopf aus und wohnt im Feuer, welches als die ''vyāhṛti'' „''bhū''“ über diese Welt herrscht und welches Teil von ''brahman'' ist. Er bedeckt die ganze Welt. Auf ähnliche Weise wohnt er in der Luft und in der Sonne. Wenn er das Selbst von allem wird, gehören die Sinne aller Lebewesen ihm. In dieser Welt wird er ein ''svarāj'' (unabhängiger König, Fürst) genannt. Ebenso wird derjenige, der über ''brahman'' meditiert, ein solcher König. Er gewinnt die Herrschaft über ''manas'', Sprache, Ohr, Auge etc. Alle Götter bringen ihm ihre Ehrerbietung dar. Er erhält dieselbe Macht wie Agni, Vāyu und Āditya (die Sonne). Durch Meditation über die vierte ''vyāhṛti'' wird er gefestigt in ''brahman'' und bleibt in ''brahma-loka'' oder ''satya-loka''. Er gewinnt die Macht dieses ''brahman''. Er wird selbst der Gott über Agni und andere untergeordnete Götter. Da er ihr König ist, zahlen ihm alle Götter Tribut, so sagt man. Da er den Status der universalen Seele gewonnen hat, wird er der Gott von ''manas'', Intellekt, Sprache, Auge und Ohr aller Wesen.
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| Meditiere über ''brahman'' als Träger all der obigen Qualitäten. Das ist die Unterweisung des spirituellen Lehrers Māhācamasya. Damit will er in dem Schüler, der ein ''prācīna-yogya'' (Studierender des ''Sāma-Veda'') ist, die notwendige Ehrerbietung wachrufen. Diese Ermahnung des Lehrers zeigt die hohe Achtung, die er gegenüber der Wahrheit empfindet, die hier gelehrt wird.
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| Hier endet der sechste anuvāka.
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| '''Saptamo 'nuvākaḥ (Siebte Lektion)'''
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| Das Hauptthema der ''śruti'' ist die Lehre, dass alles in Wahrheit ''brahman'' ist. Der Suchende wird Schritt für Schritt zu dieser höchsten Erkenntnis geführt. Die Meditation über ''brahman'' in der Form der ''vyāhṛti'' wurde bereits erklärt. In diesem Abschnitt wird nun die Meditation über dasselbe ''brahman'' in der Form von ''pāṅktas'' (fünffach, fünfmalig) behandelt, beginnend mit der Erde (repräsentiert durch die fünffache Welt, die fünf leitenden Gottheiten und die fünffache Sphäre, was sich auf die Seele bezieht):
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| ''pṛthivyantarikṣaṃ dyaurdiśo'vāntaradiśaḥ''''।'''' agnirvāyurādityaścandramā na-
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| kṣatrāṇi''''।'''' āpa oṣadhayo vanaspataya ākāśa ātmā''''।'''' ityadhibhūtam''''।'''' athādhyāt-mam''''।'''' prāṇo vyāno'pāna udānaḥ samānaḥ''''।'''' cakṣuḥ śrotraṃ mano vāktvak''''।'''' carma māṃsaṃ snāvāsthi majjā''''।'''' etadadhividhāyarṣiravocat''''।'''' pāṅktaṃ vā idaṃ sarvam''''।'''' pāṅktenaiva pāṅktaṃ spṛṇotīti (sarvamekaṃ ca)''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' Die Erde, der Zwischenbereich (''antarikṣam''), der Himmel, die (Haupt-) Himmelsrichtungen, die Richtungen dazwischen, das Feuer, die Luft, die Sonne, der Mond, die Sterne, die Wasser, die Kräuter, die Waldbäume, Raum und der ''ātman'' – so viel zu den Geschöpfen (''iti adhibhūtam''). Jetzt zum Selbst (''adhyātman''): ''prāṇa'', ''vyāna'', ''apāna'', ''udāna'' und ''samāna'', die Augen, die Ohren, der ''manas'', die Sprache und der Tastsinn, die Haut, das Fleisch, die Muskeln, die Knochen und das Mark. Nachdem er all dies analysiert hat, erklärte der Seher: „All dies ist ''pāṅkta''; Er erhält und stärkt (den ''pāṅkta'' durch den ''pāṅkta''). ''' | |
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| Erläuterung: Die vedischen Texte erklären: „Eine Ansammlung von fünf Worten ist ''pāṅkti'' und das Opfer ist ''pāṅkta''.“ Daher ist alles, beginnend mit den Welten bis hin zu der Seele, definiert als ''pāṅkta''. Dies wird als Opfer (Verehrung) betrachtet. Durch das Ausführen des Opfers wird ''brahman'' erreicht in der Form von ''pāṅkta''. ''Pāṅkta'' ist ein vedisches Metrum, das aus fünf Füßen [''pādas''] mit je acht Silben besteht. Wenn diese Universum als ''pāṅkta'' betrachtet wird, bedeutet das so viel wie: Es ist ein ''yajña'', ein Opferritual.
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| Die Erde, der Zwischenraum, der Himmel, die (Haupt-) Himmelsrichtungen und die dazwischenliegenden Richtungen sind die ''loka-pāṅktas'', eine Sammlung der fünf Welten. Feuer, Luft, Sonne, Mond und Sterne bilden die Gruppe der fünf ''devatās''. Die Wasser, die Kräuter, die Waldbäume, Raum und der ''ātman'' – das ist die Gruppe der fünf lebenden Wesen (''bhūtas''). „''Ātman''“ bezeichnet hier ''virāṭ'', die universale Seele, die sich selbst in Form der sichtbaren, physischen Welt manifestiert. Die fünf lebenden Wesen (''adhibhūtas'') sind also äußere, grobe Objekte.
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| Beginnend mit ''prāṇa'' haben wir die Gruppe der fünf Lebensströme; beginnend mit den Augen haben wir die fünf Sinne (''jñānendriyas'') und beginnend mit der Haut die fünf primären Gewebe des Körpers (''dhātus''). Diese betreffen die Seele.
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| Der'' ṛṣi'' (Seher) ist der ''veda'' bzw. der Seher, der die Veden verwirklicht hat, nachdem er die ganze objektive Welt als fünffach klassifiziert hat und sie in ''adhibhūta'' und ''adhyātma'', objektiv und subjektiv, unterteilt hat.
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| Dies also ist ''pāṅkta'', die fünffache Natur. Die äußeren Fünfergruppen werden gestärkt, aufrechterhalten oder gefüllt durch die inneren Gruppen von fünf (die sich auf die Seele beziehen). Die zwei Abteilungen werden unter einer Überschrift zusammengefasst. Sie werden als ein und dasselbe erkannt. Man sollte die innere Gruppe als eins mit der äußeren Gruppe ansehen. Wer über alles, was ''pāṅkta'' ist, meditiert, wird eins mit ''brahman'', Prajāpati.
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| Hier endet der siebte anuvāka.
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| '''Aṣṭamo 'nuvākaḥ (Achte Lektion)'''
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| '''Meditation auf ''Om'''''
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| ''omiti brahma''''।'''' omitīdaṃ sarvam''''।'''' omityetadanukṛtirha sma vā ''
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| ''apyo śrāvayetyāśrāvayanti''''।'''' omiti sāmāni gāyanti''''।'''' ''
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| ''oṃ śomiti śastrāṇi śaṃsanti''''।'''' omityadhvaryuḥ pratigaraṃ pratigṛṇāti''''।'''' ''
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| ''omiti brahmā prasauti''''।'''' omityagnihotramanujānāti''''।'''' omiti brāhmaṇaḥ pravakṣyannāha brahmopāpnavānīti''''।'''' brahmaivopāpnoti''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' ''Om'' ist ''brahman''. All dies ist ''om''. ''Om'' wird geäußert, um Zustimmung anzuzeigen. Mit ''om'' beginnen sie das Rezitieren. Mit ''om'' singen sie die ''Sāma''-''Veda''-Verse. Sie sagen ''oṃ śom'' und rezitieren die ''śāstras'' (Schriften). ''Om'' – so spricht der ausübende ''adhvaryu'' (Opferpriester, Brahmane) die Antwort. Mit ''om'' gibt der Brahmane seine Zustimmung. Durch ''om'' erlaubt er die Opferung der Gabe in das Feuer. „Möge ich die Veden (''brahman'') erhalten“, denkt der Brahmane und sagt ''om'', bevor er die Rezitation der Veden beginnt. Und so erhält er die Veden (bzw. ''brahman''). '''
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| Erläuterung: Die ''śruti'' hat zunächst die Meditation über ''brahman'' in Form der ''vyāhṛtis'' gelehrt und danach in Form der ''pāṅktas'', der Fünfergruppen. In diesem ''anuvāka'' wird nun erklärt, wie ''om'' zu allen Arten von Verehrung gehört und eine notwendige Vorbedingung für alle Arten von Meditation ist.
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| Der siebte ''anuvāka'' ist eine Lektion für die unterste Art von Aspiranten, die nur einen groben Intellekt haben. Ihre Form von Meditation ist grob. Man meditiert dort über ''brahman'' in seiner manifesten Form, als Erde und andere sichtbare Objekte. Der sechste ''anuvāka'' ist für mittlere Aspiranten. Da geht es um die Meditation über ''brahman'' in subtiler Form, wie Verstand etc. Der achte ''anuvāka'' ist für die höchste Klasse der Aspiranten. Es geht um die Meditation über das reine ''brahman'' des ''vedānta'', bezeichnet durch ''praṇava'' (''om'').
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| Obwohl die Silbe ''om'' nur ein Klang ist, ist sie doch ein Mittel, das höhere wie das niedere ''brahman'' zu erreichen. Sie ist in der Tat ein Ort und ein Bild des höheren und auch des niederen ''brahman'', so wie etwa eine Statue ein Ort wie auch ein Bild von Viṣṇu ist. Die ''śruti'' sagt: „Allein durch dieses Mittel geht er zu einem von beiden“ (''Praśna-Upaniṣad'' 5.2).
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| Man sollte über die Silbe ''om'' als ''brahman'' meditieren – ''brahman'' in Form eines Wortes –, denn ''om'' ist all dies; alle Worte sind enthalten in der Silbe ''om''. ''Praṇava'' oder ''om'' wird von allen sehr hoch geschätzt und verehrt. ''Om'' ist nur ein Klang, in sich selbst nicht wahrnehmungsfähig und kann daher auch die Verehrung, die ihm dargebracht wird, nicht selbst wertschätzen. Und doch, wie im Falle der Verehrung, die einem Bildnis dargebracht wird, ist sich der Gott doch sehr wohl der Verehrung des Anbetenden bewusst. Er belohnt ihn.
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| ''Om'' ist ''brahman''; ''om'' ist das ganze Universum. Der ''udgātṛ'' (Priester, der den ''Sāma-Veda'' rezitiert) beginnt mit ''om'' bzw. mit ''oṃ śom'' werden die Prosaverse begonnen. Der ''adhvaryu'' (Priester, der den ''Yajur-Veda'' rezitiert und Opferhandlungen ausführt) äußert ''om'' als Bestätigung. Wenn der ''hotṛ'' (Priester, der den ''Ṛg-Veda'' rezitiert) die ''Ṛg-''Hymnen rezitiert hat, bestätigt sie der ''adhvaryu'' mit einem Antwortruf (''pratigara'') der Ermutigung. Dann spricht er ''om''. Jeder, der ein vedisches Ritual ausführt, beginnt mit der Silbe ''om'', bevor ein ''mantra'' rezitiert wird. Wenn der Brahmanenpriester den Soma-Saft extrahiert, rezitiert er ''om''. Mit ''om'' weist er das ''agni-hotra'' (Feueropfer) an.
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| Wenn er gefragt wird: „Soll ich die Opfergabe darbringen?“, sagt er „''om''“ und stimmt damit der Opfergabe an das Feuer zu. Jede Handlung, die mit ''om'' begonnen wird, trägt Früchte. So sollte über die heilige Silbe ''om'' (''praṇava'') als ''brahman'' meditiert werden.
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| „So wie alle Blätter an dem Stängel befestigt sind, so ist alle Sprache fest an die Silbe ''om'' angebunden“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 2.23.3). So wie die Blätter von dem ''vaṭa'' (der Banyan-Feige), dem ''aśvattha'' (der heiligen Feige) etc. durch Fasern durchsetzt sind, so sind jegliche Sprache und jeglicher Klang durchdrungen von ''om''.
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| So wie alles Benannte von seinem Namen abhängt, so ist alles, was du siehst, die Silbe ''om''. So wie ''brahman'' die Grundlage von allem ist, so ist ''om'' die Grundlage aller Klänge und aller Sprache.
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| Sprich also die Silbe ''om'' (Bezeichnung für ''brahman'') aus. Mache ''japa'' (''mantra''-Widerholung) mit ''om'', singe ''om''. Währenddessen meditiere auf ''brahman'', das durch ''om'' ausgedrückt wird.
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| In ''om'' ist dieses ganze Universum, das aus Name und Form besteht, enthalten. Alle Dinge sind in ''om'' eingeschlossen durch die Worte, die sie bezeichnen. Da ''om'' in allem gegenwärtig ist, kann es die Bezeichnung und das Symbol für ''brahman'' sein, das auch in allem enthalten ist.
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| Hier endet der achte anuvāka.
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| '''Navamo 'nuvākaḥ (Neunte Lektion)'''
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| Man sagt, dass man allein durch Wissen Unabhängigkeit erlangt. So könnte man denken, dass die Handlungen, die in der ''śruti'' angewiesen werden, keinen Nutzen haben. Dieser ''anuvāka'' befasst sich mit Handlungen, um zu zeigen, dass sie doch ein Mittel sind, um das eigentliche Ziel des Menschen zu erreichen.
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| Im achten ''anuvāka'' wird gesagt, dass man über ''brahman'' mithilfe des ''praṇava'' (''om'') meditieren sollte. Man könnte denken, dass das höchste Ziel nur durch ''upāsana'' (hier: tiefe Versenkung, Meditation) erreicht werden kann und dass Handlungen ohne Nutzen sind. Dieser ''anuvāka'' lehrt, dass bestimmte Handlungen mit ''upāsana'' verbunden werden sollten. Wenn die Pflichten vernachlässigt werden, kann ''upāsana'' nicht die gewünschte Wirkung hervorbringen.
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| Diese Pflichten sind vorgeschrieben für einen ''upāsaka'' (jemand, der ''upāsana ''praktiziert), der nicht ohne Unterbrechung meditieren kann, der also noch einige Unreinheiten in seinem Geist hat. Wer ''brahman'' kennt, hat nichts mit Handlungen zu tun. Wer ständig meditiert, kann kein ''agni-hotra'' ausführen. Er muss den Körper, die Sinne und den Geist kontrollieren.
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| ''ṛtaṃ ca svādhyāyapravacane ca''''।'''' satyaṃ ca svādhyāyapravacane ca''''।'''' ''
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| ''tapaśca svādhyāyapravacane ca''''।'''' damaśca svādhyāyapravacane ca''''।'''' ''
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| ''śamaśca svādhyāyapravacane ca''''।'''' agnayaśca svādhyāyapravacane ca''''।'''' ''
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| ''agnihotraṃ ca svādhyāyapravacane ca''''।'''' atithayaśca svādhyāyapravacane ''
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| ''ca mānuṣaṃ ca svādhyāyapravacane ca''''।'''' prajā ca svādhyāyapravacane ca''''।'''' ''
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| ''prajanaśca svādhyāyapravacane ca''''।'''' prajātiśca svādhyāyapravacane ca''''।'''' ''
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| ''satyamiti satyavacā rāthītaraḥ''''।'''' tapa iti taponityaḥ pauruśiṣṭiḥ''''।'''' ''
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| ''svādhyāyapravacane eveti nāko maudgalyaḥ''''।'''' taddhi tapastaddhi tapaḥ''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' Rechtschaffenheit sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Wahrhaftigkeit sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Askese sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Selbstkontrolle sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Gelassenheit sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Die (drei heiligen) Feuer sollten mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Feueropfer sollten mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Das Bewirten von Gästen sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Die Erfüllung menschlicher Pflichten sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Das Zeugen von Nachkommenschaft sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Der richtige Moment des Geschlechtsakts sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Das Fortführen der menschlichen Spezies sollte mit dem Studieren und Lehren der Veden geübt werden. Satyavacā, der Sohn des Rāthītara, betont, dass nur Wahrhaftigkeit geübt werden sollte. Taponitya, der Sohn des Pauruśiṣṭi, betont, dass nur Enthaltsamkeit geübt werden sollte. Nāka, der Sohn des Maudgalya (bzw. Mudgala), betont, dass nur die Veden studiert und geübt werden sollten – das ist wahre Askese, ja, das ist wahre Askese. '''
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| Erläuterung: '''''Ṛtam''''' – Rechtsachaffenheit, rechtes Handeln; '''''satyam''''' – Wahrhaftigkeit, richtiges Wissen; '''''svādhyāya'''''-'''''pravacane '''''– mit dem Studium und der Lehre von den Veden, d.h. lautes Rezitieren der Veden, die tägliche Zeremonie, genannt ''brahma-yajña'', das tägliche feierliche Rezitieren der Veden; '''''tapaḥ''''' – Askese, z.B. das Durchführen von ''kṛchra-vrata'', Fasten und andere Arten körperlicher Einschränkungen; '''''damaḥ''''' – Selbstbeherrschung, Kontrolle der Sinne; '''''śamaḥ '''''– innere Ruhe, Gelassenheit; '''''agnayaḥ''''' – die Feuer; '''''agni-hotraṃ''''' – das Brand- bzw. Feueropfer; '''''atithayaḥ''''' – Gäste; '''''mānuṣam''''' – weltliche Pflichten gegenüber den Menschen, soziale Pflichten, wie z.B. Heirat; '''''prajā''''' – Nachkommen, ''garbhādhāna'' (Zeugung, Befruchtung, Empfängnis) sowie andere Rituale, die der Schwangerschaft vorausgehen; '''''prajanaḥ '''''– Geschlechtsakt im richtigen Zeitabschnitt; '''''prajātiḥ''''' – Zeugen eines Nachfahren, d.h. der Sohn sollte verheiratet werden, damit die menschliche Spezies sich fortsetzt; '''''satyavacāḥ '''''– dessen Sprache Wahrheit ist; '''''taponityaḥ''''' – der regelmäßig in seiner Askese ist.
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| In diesem ''anuvāka'' betont die ''śruti'', dass das Studium der Veden kombiniert werden muss mit der Ausübung der vorgeschriebenen Pflichten, der ''nitya''- und ''naimittika-karmas'' (der regelmäßigen und der besonderen Pflichten). Große Betonung liegt auf dem Studieren und Lehren der Veden. Die Pflicht eines Studenten der Veden ist, dass er diese sein ganzes Leben hindurch studiert und an Schüler weitergibt. Er muss dabei rechtschaffen und wahrhaftig sein. Er sollte seine Sinne kontrollieren und Gott verehren und anrufen. Er sollte die heiligen Feuer entzünden, ''agni-hotra'' ausführen und Gäste ehren und bewirten. Er sollte seinen sozialen Verpflichtungen nachkommen. Er sollte Kinder zeugen und sie aufziehen. Das Ausüben der Pflichten, die in den ''śrutis'' und ''smṛtis'' aufgeführt sind, ist wahrhaftig eine Hilfe, das höchste Ziel zu erreichen.
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| Bei all den erwähnten Pflichten sollte man ganz besonders auf das Studieren und Lehren der Veden achten. Daher wurde jedes Mal das „Studieren und Lehren der Veden“ wiederholt. Wissen um die Veden kann nur durch angemessenes Studium der Veden erreicht werden; und von diesem Wissen hängt das Erreichen des höchsten Ziels ab. Das Lehren der Veden soll uns helfen, dieses Wissen nicht zu vergessen, und es vermehrt Tugend und moralisches Verdienst (''dharma''). Das Wissen vervollkommnet sich und verankert sich unauslöschbar durch das Lehren anderer. Die Verbreitung spirituellen Wissens ist der höchste ''dharma'' des Menschen. Sie ist die höchste Form der Wohltätigkeit; sie hilft, das menschliche Leiden von der Wurzel her auszurotten, indem sie die Unwissenheit beseitigt. Daher sind das Studieren und Lehren der Veden von höchster Wichtigkeit. Sie sind in sich selbst eine Art Askese. Sie werden hier das höchste ''tapas'' genannt.
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| Im letzten Abschnitt werden unterschiedliche Ansichten einiger Seher genannt. Der Sohn des Rāthītara legt den größten Wert auf Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Der Sohn des Pauruśiṣṭi glaubt, dass Askese das Wichtigste ist. Nāka, der Sohn von Maudgalya, betont das Studieren und Lehren der Veden. Am Schluss wird bestätigt, dass Askese das Wichtigste ist. Die Wiederholung von „Wahrhaftigkeit“, von „Askese“ und von „Studieren und Lehren der Veden“, auch wenn sie zuvor mehrmals erwähnt wurden, soll dazu inspirieren, diesen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
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| Hier endet der neunte anuvāka.
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| '''Daśamo 'nuvākaḥ̣ (Zehnte Lektion) '''
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| Die neunte Lektion handelte von rechtem Denken und Handeln. Die zehnte Lektion handelt von Weisheit und spirituellen Erfahrungen. Aus der Tatsache, dass dieses Thema auf die neunte Lektion folgt, können wir schließen, dass göttliche Visionen und intuitives Wissen der Wahrheit, welches zur Befreiung führt, demjenigen zufallen, der frei ist von Wünschen, der nach Wissen dürstet und der die Pflichten erfüllt, die durch die Schriften vorgegeben sind. Das Wissen, welches ''brahman'' offenbart, kommt zu ihm ohne weitere Belehrung. Durch die Wiederholung des folgenden ''mantra'' können sogar Menschen, die nicht die Veden gelernt haben (weil sie nicht klar genug sind oder aus anderen Gründen) und die nicht für ''brahma-yajña'' fähig sind, doch die Früchte von ''brahma-yajña'' ernten.
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| ''ahaṃ vṛkṣasya rerivā''''।'''' kīrtiḥ pṛṣṭhaṃ gireriva''''।'''' ūrdhvapavitro vājinīva
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| svamṛtamasmi''''।'''' draviṇaṃ savarcasam''''।'''' sumedhā amṛtokṣitaḥ''''।''''
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| iti triśaṅkor-vedānuvacanam''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' „Ich bin der Beweger (Fäller) des Baumes (des ''saṃsāra''). Mein Ruhm ist wie ein Berggipfel. Ich bin ganz und gar rein. Ich bin der unsterbliche Eine, so wie Er in der Sonne ist. Ich bin der strahlende Reichtum. Ich bin von großartiger Weisheit, unsterblich, unvergänglich.“ So lautet Triśaṅkus Lehre der Weisheit. '''
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| Erläuterung: ('''''Saṃsāra''-''')'''''vṛkṣasya''''' – ''saṃsāra''-Baumes; '''''rerivā''''' – Beweger; '''''pṛṣṭham''''' – Spitze, Gipfel; '''''vājini''''' – in der Sonne; '''''draviṇam''''' – Reichtum; '''''savarcasam''''' – strahlend, leuchtend, brillant; '''''sumedhā'' ''asmi''''' – ich bin von großer Weisheit; '''''amṛto-kṣitaḥ''''' – unsterblich, unvergänglich. Es könnte auch bedeuten: benetzt mit Nektar, durchtränkt mit ''amṛta'', den Wassern der Unsterblichkeit. '''''Vedānuvacanam''''' – die Wiederholung der Veden, Interpretation der Veden, Lehre des höchsten Wissens.
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| Der ganze Abschnitt ist eine vorbereitende Anrufung für das Studium der Veden. Er sollte vor dem täglichen Lesen der Veden rezitiert werden mit der Absicht, Wissen zu erlangen.
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| Diese Welt wird mit einem Baum verglichen (vgl.'' Bhagavad-Gītā'' 15.1, ''Kaṭha- Upaniṣad'' 6.4). Es ist der ''aśvattha ''(heilige Feigenbaum), dessen Name bedeutet „das, was nicht bis morgen andauern wird“.
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| Die Welt, in der wir leben, ist vergänglich und eine Täuschung. Sie wird mit einem Baum verglichen, denn sie ist vergänglich wie ein Baum; er kann gefällt werden durch die Axt des Wissens um das Selbst. Triśaṅku, ein Erleuchteter, sagt, dass er die Welt durch das Wissen um ''ātman'' zerstört hat. Der Text könnte allerdings auch so gedeutet werden: „Ich bin der Beweger des ''saṃsāra''-Baumes, denn ich bin die Seele in seinem Innern.“
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| Die Herrlichkeit eines erleuchteten Weisen kann nicht beschrieben werden. Selbst die Götter opfern ihm und folgen seinen Anweisungen. Deswegen sagt Triśaṅku: „Mein Ruhm ist wie ein Berggipfel.“
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| „Ich bin selbst der Unsterbliche, von dem man sagt, dass er in der Sonne wohnt. Ich bin so rein wie der Unsterbliche, der in der Sonne wohnt.“ Dies bezieht sich auf den ''savitṛ-puruṣa'', die Manifestation des ''brahman'' in der Sonne.
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| Das Wissen um ''brahman'' fällt dem zu, der die vorgeschriebenen Pflichten erfüllt (in Übereinstimmung mit den ''śrutis'' und ''smṛtis''), der frei ist von Anhaftung, Wunsch und Ego und der innigst nach Befreiung verlangt. Wissen dämmert in ihm, dessen Geist gereinigt worden ist durch ''svādhyāya'', die Rezitation der heiligen Texte.
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| Wissen um ''brahman'' ist ''savarcasam''. Es ist strahlend, insofern es ''brahman'' erhellt. So wie die Lampe die Existenz eines Gegenstandes sichtbar macht, so offenbart das Wissen um das Selbst ''brahman''. Dieses Wissen ist auch Reichtum, denn es ist die Ursache der Erlösung und Befreiung, so wie weltlicher Reichtum die Ursache weltlicher Freuden ist. So wie Reichtum die weltlichen Wünsche und Sehnsüchte zu einem gewissen Ausmaß beseitigt, so beseitigt das Wissen um ''brahman'' alle Leiden dieser Welt, aber diesmal ganz und gar.
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| Das Wissen um ''brahman'' ist unerschöpflicher, göttlicher Reichtum. Göttlicher Reichtum ist strahlend und mächtig, denn durch seine Kraft werden ''saṃsāra'' und Unwissenheit zerstört.
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| ''Brahman'' ist der allerhöchste Reiniger, denn Es befreit den durstenden Suchenden von ''saṃsāra'', dem Rad der Wiedergeburt. Wenn der Suchende gereinigt ist, wird er zum reinen ''brahman''.
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| Der Seher Triśaṅku hat in seiner göttlichen Vision diesen ''mantra'' gesehen, der seine spirituelle Erfahrungen beschreibt. Die Rezitation dieses ''mantra'' bringt Reinheit und spirituellen Fortschritt. Wer sich nach endgültiger Erlösung verzehrt, sollte diesen ''mantra'' täglich rezitieren, mit Glauben und Hingabe.
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| „Möge ich den unerschöpflichen Reichtum des ''brahma-jñāna'' besitzen. Möge ich die klare intellektuelle Kraft haben, die Lehren der Schriften zu verstehen, welche ''brahma-jñāna'' darlegen. Möge ich dann mit der Ambrosia brahmischer Glückseligkeit durchtränkt sein, mit den heiligen Wassern der Unsterblichkeit.“
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| Gemäß Triśaṅku stellt die Rezitation dieses ''mantra'' die vedische Disziplin dar, die als ''brahma-jñāna'' bekannt ist. Der Suchende sollte es täglich rezitieren, mit Glauben und Hingabe.
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| Hier endet der zehnte anuvāka.
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| '''Ekādaśo 'nuvākaḥ̣ (Elfte Lektion)'''
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| '''Ermahnung'''
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| Nun kommt die letzte Unterweisung, die seinerzeit ein Schüler erhielt, wenn er sein vedisches Studium abschloss. Sie entspricht etwa einer heutigen Festansprache an der Universität, wenn die Studenten ihr Studium erfolgreich mit dem Doktor-examen abgeschlossen haben.
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| ''vedamanūcyācāryo'ntevāsinamanuśāsti''''।'''' satyaṃ vada''''।'''' dharmaṃ cara''''।'''' ''
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| ''svādhyāyānmā pramadaḥ''''।'''' ācāryāya priyaṃ dhanamāhṛtya prajātantuṃ mā ''
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| ''vyavacchetsīḥ''''।'''' satyānna pramaditavyam''''।'''' dharmānna pramaditavyam''''।'''' kuśalānna pramaditavyam''''।'''' bhūtyai na pramaditavyam''''।'''' ''
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| ''svādhyāyapravacanābhyāṃ na pramaditavyam''''॥'''' 1''''॥'''' ''
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| * ''' Wenn der Lehrer die Veden vollständig gelehrt hat, ermahnt er den Schüler: Sprich die Wahrheit, erfülle deine Pflicht, vernachlässige niemals das Studium der Veden, lasse nicht die Linie der Nachkommen abreißen, nachdem du dem Lehrer die gewünschte Gegenleistung dargebracht hast. Weiche nicht von der Wahrheit ab. Weiche nicht von deiner Pflicht ab. Vernachlässige niemals dein Wohlergehen. Vernachlässige niemals deinen Wohlstand. Vernachlässige niemals das Studieren und Lehren der Veden. '''
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| Erläuterung: '''''Antevāsinam''''' – den Schüler; '''''satyaṃ vada'' '''– sprich die Wahrheit. Wahrhaftigkeit bedeutet, so über etwas zu sprechen, wie es tatsächlich wahrgenommen worden ist, ohne Heuchelei und ohne schlechte Hintergedanken. Man sollte niemals eine Lüge aussprechen, so klein sie auch sein mag, auch nicht aus Gedankenlosigkeit.
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| '''''Dharmaṃ cara''''' – tue deine Pflicht. Das bezieht sich besonders auf die Pflichten, die in den ''śrutis'' und ''smṛtis'' niedergelegt sind. Es geht da um ''agni-hotra'' und andere Opferhandlungen. Jaimini hat ''dharma'' so definiert: „''Dharma'' ist das, was in den Worten der Vorschrift (den Veden) gelehrt wird.“ ''Dharma'' bedeutet ''agni-hotra'' und andere Rituale, die in den bestehenden ''śruti''s vorgeschrieben sind.
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| '''''Priyaṃ dhanam '''''– die gewünschte Vergütung Gabe (''dak-ṣiṇā''); der Ausgleich für den Lehrer in Form von Kühen, Gold, Kleidung etc., wie es der Lehrer wünscht, in Übereinstimmung mit dem Gesetz; '''''prajātantum''''' – die Linie der Nachkommen; '''''mā vyavacchetsīḥ''''' – lass die Linie der Nachkommen nicht abreißen. Heirate eine würdige Person und zeuge Kinder. Die Ehe ist nicht für sexuelles Vergnügen da. Sie ist eine heilige Verpflichtung gegenüber den Vorfahren und der Gemeinschaft. Die Linie der Nachkommen muss fortgesetzt werden. So bekommen die Seelen der Vorfahren (''pitraḥ'') ihre Opfergaben ohne Unterbrechung. Und die Stärke der Gemeinschaft wird erhalten. Falls keine Kinder kommen, muss man ''putra-kāmeṣṭi ''durchführen (ein Ritual [''kāmeṣṭi''], um Kinder [''putra''] zu bekommen). Jedoch kann ein Schüler, der die entsprechenden spirituellen ''saṃskāras'' hat, der frei von weltlichen ''vāsanās'' ist, ein ''sannyāsī'' werden.
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| '''''Satyānna pramaditavyam''''' – weiche nie von der Wahrheit ab; '''''dharmānna pramaditavyam'' '''– vernachlässige nie deine Pflichten; '''''kuśalānna pramaditavyam''''' – vernachlässige nicht dein eigenes Wohlergehen; schütze dich selbst, wo es nötig ist. Tue aber alles mit einer guten Motivation und Absicht; '''''bhūtyai na pramaditavyam''''' – kümmere dich um deinen eigenen Wohlstand, z.B. durch ''yajñas'' (Opfer-rituale) etc. Ohne einen gewissen Reichtum ist es nicht möglich, Rituale etc. auszuführen, die deiner Befreiung förderlich sind.
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| Das Erfüllen der Pflichten, die durch die ''śrutis'' und ''smṛtis'' vorgeschrieben sind, ist unbedingt notwendig. Dadurch wird das Herz gereinigt. Wer ein reines Herz hat, erlangt leicht das Wissen um ''brahman''. Die ''smṛti'' sagt: „Man vernichtet Sünde durch Askese und erreicht Unsterblichkeit durch Wissen. Wünsche dir, ''brahman ''durch Askese zu erkennen.“ Die Pflichten sollten also erfüllt werden, um das Herz zu reinigen und Wissen zu erlangen. Die Erfüllung der Pflichten ist in sich schon ein Schritt in Richtung auf endgültige Befreiung, da sie eine tiefe Vorliebe für Wissen mit sich bringt. Pflichterfüllung vernichtet die vergangenen Sünden. Die Pflichten sollten erfüllt werden, bis das Wissen um den ''ātman'' erreicht ist. Nachdem aber Weisheit und Wissen gewonnen sind, liegt kein Sinn mehr in den Handlungen und Ritualen. Sie haben ihren Zweck erfüllt.
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| Die ''śrutis'' sagen: „Er findet das Furchtlose als Stütze. In ihm brennt wahrhaftig nicht mehr der Gedanke: ‘Warum habe ich nicht Gerechtigkeit geübt?’ Er gewinnt Sicherheit und Stärke.“ In dieselbe Richtung geht der Vers aus der ''Īśāvāsya-Upaniṣad'': „Indem er den Tod durch ''avidyā'' (''karma'', d.h. Handlungen, Rituale) hinter sich lässt, erreicht er Unsterblichkeit durch Wissen.“
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| Wer die Veden unter einem Lehrer studiert hat, sollte von ihm die eigenen Pflichten erfahren, bevor er in sein Haus zurückkehrt. Auch die ''smṛti'' sagt: „Wenn du weißt (Wissen erlangt hast), beginne, deine Pflichten zu erfüllen.“
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| Weiche niemals von der Wahrheit ab. Vernachlässige niemals deine Pflicht. Man könnte denken: „Wenn ich einmal die religiösen Handlungen vollbracht habe, brauche ich sie nicht mehr zu tun. Um dieser Vermutung zuvorzukommen, wiederholt die ''śruti'' (hier: die Upanishad) die Instruktionen. Die Wiederholung soll deutlich machen, dass die Pflichten das ganze Leben lang erfüllt werden müssen (solange man noch kein endgültiges Wissen erlangt hat), und nicht nur mal vorübergehend.
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| Das Sprechen der Wahrheit steht stellvertretend auch für andere Tugenden: Gewaltlosigkeit (''ahiṃsā''), Nichtstehlen (''asteya''), Keuschheit (''brahma-carya'') und Freiheit von Gier (''aparigraha'').
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| Was man gelernt hat, sollte man an andere weitergeben. Das ist ebenfalls eine wichtige Pflicht.
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| '''Verehrungswürdige Personen'''
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| ''devapitṛkāryābhyāṃ na pramaditavyam''''।'''' mātṛdevo bhava pitṛdevo bhava''''।'''' ''
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| ''ācāryadevo bhava''''।'''' atithidevo bhava''''।'''' yānyanavadyāni karmāṇi''''।'''' ''
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| ''tāni sevitavyāni''''।'''' no itarāṇi''''।'''' yānyasmākaṃ sucaritāni''''।'''' ''
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| ''tāni tvayopāsyāni''''।'''' no itarāṇi''''॥'''' 2''''॥'''' ''
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| <ol start="2">
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| * ''' Vernachlässige nicht die Pflichten gegenüber den Göttern und den Vorfahren. Deine Mutter sei dein Gott. Dein Vater sei dein Gott. Der Lehrer sei dein Gott. Der Gast sei dein Gott. Nur tadelsfreie Handlungen sollten ausgeführt werden und keine anderen. Nur gute Taten sollten von dir vollzogen werden und keine anderen. '''
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| Erläuterung: Die Pflichten gegenüber den Göttern sollten erfüllt werden, wie z.B. ''agni-hotra'', ''vināyaka-vrata'', ''ananta-vrata'' etc.; ebenso die gegenüber den Vorfahren, wie z.B. ''śraddhā'' (jährliches Opfer) und ''tarpaṇa''.
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| Verehre Mutter, Vater, Lehrer und Gäste. Sie seien wie Götter für dich und nicht nur einfach Menschen. Diene ihnen mit großem Respekt.
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| Handle untadelig, wie vorgeschrieben von ''śiṣṭācāra'', den Regeln für Rechtschaffene. Tue nichts Tadelnswertes, selbst wenn es von ansonsten Rechtschaffenen oder gar Gelehrten der Veden ausgeführt wird.
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| ''ye ke cāsmacchreyāṃso brāhmaṇāḥ''''।'''' teṣāṃ tvayā''sanena praśvasitavyam ''''॥'''' 3''''॥'''' ''
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| <ol start="3">
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| * ''' Du solltest den Brahmanen, die uns übergeordnet sind, ihre Müdigkeit nehmen, indem du ihnen einen Sitz o.Ä. anbietest.'''
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| Erläuterung: Wenn der Text so aufgeteilt wird: ''tvayāsane na praśvasitavyam'', dann bedeutet er: „Welche Brahmanen besser sind als wir selbst – wenn sie sitzen, wäre es nicht einmal richtig, zu atmen.“ Dies ist eine andere Interpretation.
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| Wenn gelehrte Brahmanen, die höhergestellt sind nach Alter und Qualifikation, sich in einer Versammlung zur Diskussion niedergelassen haben, dann atme nicht einmal ein Wort. Sage nichts! Höre ihren wertvollen Aussagen zu. Versuche nur, die Essenz ihrer Rede zu verstehen. Widersprich ihnen nicht. Beginne keine Diskussion mit ihnen in familiärem Ton in dem Glauben, dass auch du gelehrt bist. Sprich nicht in ihrer Gegenwart.
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| ''śraddhayā deyam''''।'''' aśraddhayā'deyam''''।'''' śriyā deyam''''।'''' hriyā deyam''''।'''' ''
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| ''bhiyā deyam''''।'''' saṃvidā deyam''''।'''' atha yadi te karmavicikitsā vā vṛttavicikitsā vā syāt''''॥'''' 4''''॥'''' ''
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| ''ye tatra brāhmaṇāḥ saṃmarśinaḥ''''।'''' yuktā āyuktāḥ''''।'''' alūkṣā dharmakāmāḥ syuḥ''''।'''' yathā te tatra varteran''''।'''' tathā tatra vartethāḥ''''।'''' athābhyākhyāteṣu''''॥'''' 5''''॥''
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| ''ye tatra brāhmaṇāḥ saṃmarśinaḥ''''।'''' yuktā āyuktāḥ''''।'''' alūkṣā dharmakāmāḥ syuḥ''''।'' '' ''
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| ''yathā te teṣu varteran''''।'''' tathā teṣu vartethāḥ''''।'''' eṣa ādeśaḥ''''।'''' eṣa upadeśaḥ''''।'''' ''
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| ''eṣā vedopaniṣat''''।'''' etadanuśāsanam''''।'''' evamupāsitavyam''''।'''' evamu caitadupā-syam''''॥'''' 6''''॥'''' ''
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| '''4.-6. Eine Gabe sollte mit Herzlichkeit gegeben werden; sie sollte nie ohne Herzlichkeit gegeben werden. Sie sollte großzügig gegeben werden, in rechtem Maß, mit Respekt und mit Freundlichkeit. Wenn ein Zweifel in dir aufkommen sollte hinsichtlich einer Handlung oder eines Verhaltens, so solltest du dabei so handeln wie es in dem Fall die Brahmanen tun würden, die umsichtig sind und religiös, nicht von anderen gedrängt, nicht grausam, dem ''dharma'' hingegeben. Bezüglich Personen, die wegen schlechter Taten angeklagt sind: Handle ihnen gegenüber so, wie in dem Fall die Brahmanen handeln würden, die umsichtig und religiös sind, nicht von anderen gedrängt, nicht grausam, dem ''dharma'' hingegeben. So ist die Anweisung, so ist die Lehre. Dies ist die geheime Lehre der Veden. Dies ist das Gebot (Gottes). Dies sollte befolgt werden. Dies sollte verinnerlicht werden. '''
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| ''' '''
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| Erläuterung (Teil I): '''''Śriyā deyam '''''– in Großzügigkeit gegeben. Verschiedene Kommentatoren haben ''śriyām'' unterschiedlich erklärt. Einige interpretieren es als „angemessen“, „mit Unterscheidungskraft“. Sureśvarācārya (ind. Philosoph und Schüler von Shankara) sagt: „Gaben sollten entsprechend den eigenen Möglichkeiten gegeben werden“, denn das sei sattvige Gabe. Ein Reicher sollte großzügige Gaben verteilen; alles andere brächte Schande über ihn.
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| '''''Hriyā deyam''''' – in Bescheidenheit, ohne zu protzen; '''''dharmakāmāḥ''''' – die nur für den ''dharma'' arbeiten, nicht für persönliche Vorteile; die nur ihre Pflicht erfüllen wollen; die Rechtschaffenheit lieben; '''''vedopaniṣad''''' – das Geheimnis der Veden, die Essenz der Lehren der Veden; '''''upāsitavyam '''''– sollte befolgt werden.
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| Wann immer du einem gelehrten und weisen Brahmanen begegnest, diene ihm, indem du ihm einen Sitz anbietest, ''padya'' (Fußwaschung), ''arghya'' (Gabe), schmackhaftes Essen etc.
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| Wenn du einem Brahmanen eine Gabe anbietest, gib sie mit Ehrerbietung und Herzlichkeit. Was ohne Ehrerbietung gegeben wird, ist ohne Wert, in dieser und der anderen Welt. Man erntet nicht die Früchte der Tat, wenn eine Gabe ohne Respekt gegeben wird. Gib mit vollem Herzen, mit Vertrauen und mit Ehrerbietung.
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| Jede Handlung, die voller Hingabe ausgeführt wird, reinigt das Herz und stärkt das religiöse Bewusstsein.
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| '''„Dies sollte befolgt werden. Dies sollte befolgt werden“''' – die Wiederholung betont die Anweisungen. Niemand sollte sie vernachlässigen.
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| Die Anweisungen sind vedische Vorschriften (''ādeśa''). So wie ein König seinen Dienern Befehle gibt, so befehlen die vedischen Vorschriften dem Schüler, diese Vorschriften einzuhalten.
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| Wie aber soll man in Zweifelsfragen entscheiden?
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| Sureśvarācāryas Kommentar dazu: „Es gibt zwei Arten von Handlungen. Jene, die in den ''śrutis'', wie z.B. ''agni-hotra'', und jene, die in den ''smṛtis'', wie z.B. s''andhyā-vandana ''(Ritual, das während der Dämmerung abgehalten wird), vorgeschrieben sind. An einer Stelle heißt es: ‘Die Opferung sollte geschehen, wenn die Sonne aufgegangen ist.’ An anderer Stelle heißt es wiederum: ‘Die Opferung sollte geschehen, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist.’ Diese Aussagen können Raum für Unklarheit schaffen. Vielleicht mag dabei auch Zweifel aufkommen, ''wie ''die s''andhyā-devatā'' (göttliche Form zur Zeit der Dämmerung) verehrt werden sollte, ob sie männlichen oder weiblichen Geschlechts ist? Die Schriften sprechen von den Gottheiten mal so, mal so.
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| Ein anderes Beispiel wären ‘weltliche Bräuche’, die in der Familie überliefert werden, z.B. die Fragen: ‘Ist es erlaubt, die Tochter eines Onkels mütterlicherseits zu heiraten?’; ‘Ist es erlaubt, Fleisch von Tieren zu essen?’ Dazu wurden unterschiedliche Regeln überliefert. In solchen Zweifelsfällen solltest du so handeln, wie die Brahmanen es tun würden, die im selben Land leben, im selben Stamm, in dem du zu der Zeit lebst. Die Brahmanen sollten frei sein von Anhaftung, Abneigung, Ängstlichkeit und anderen schlechten Tendenzen des Geistes, und sie sollten kompetent sein, entsprechend den Schriften zu urteilen. Sie sollten selbst regelmäßig ihre Pflichten korrekt erfüllen, die täglichen und die besonderen. Sie sollten frei sein von Ärger und Scheinheiligkeit und sie sollten nur aus moralischen Gründen handeln und nicht wegen der Belohnung und der Ehre.“
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| Erläuterung (Teil II): Was ist verdienstvoller – ''vidyā'' (Wissen) oder ''karma ''(religiöse Handlungen)? Das wird jetzt besprochen. Erreichen wir das höchste Gut durch ''karma'' oder durch Wissen oder durch eine Kombination von beiden?
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| Es könnte argumentiert werden, dass es durch ''karma'' allein erreicht wird, denn nur der ist qualifiziert für religiöse Handlungen, der ein Wissen der Veden hat. Die ''smṛtis'' sagen: „Die Veden, mit dem geheimen Wissen, sollten von dem Zweimal-Geborenen (in das Studium der Veden Eingeweihten) gelernt werden.“ Dieses Wissen schließt das Wissen um den ''ātman'' ein, wie es in den Upanishaden gelehrt wird. Der Satz „Wenn man das weiß, opfert man“ zeigt, dass nur ein Mann des Wissens für religiöse Handlungen qualifiziert ist. Es wird auch gesagt: „zuerst Wissen, dann Handlung“. Einige glauben, dass das Ziel der Veden die Ausführung von Handlungen sei. Wenn das höchste Gut nicht durch Handlungen erreicht werden kann, dann wären die Veden ohne Nutzen. Das höchste Gut ergibt sich also allein durch Handlungen.
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| Diese eben genannte Position ist unhaltbar. Es wird doch zugegeben, dass ''mokṣa'' (Befreiung) ewig ist. Die Resultate von Handlungen hingegen sind vergänglich. Vorübergehende Glückseligkeit ist letzten Endes nicht wünschenswert. Wenn das höchste Gut sich aus Handlungen ergäbe, wäre es vergänglich. Daher können Handlungen keine Befreiung bewirken. Sie können keine ewige Glückseligkeit geben.
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| Es gibt einen Unterschied zwischen dem Wissen, das Voraussetzung ist, um ''karma'' (Rituale) durchzuführen, und dem Wissen, welches erst durch Meditation erreicht wird. Für die Durchführung von ''karma'' reicht gehörtes Wissen völlig aus. Das Wissen über die Prozesse der Meditation ist nicht notwendig. Die ''śruti'' sagt: „Höre“, und fügt dann hinzu: „reflektiere und meditiere.“ Das Ziel, das durch Reflektion und Meditation erreicht wird, ist ein anderes, als das, das durch Hören angestrebt wird.
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| Jemand könnte argumentieren, dass ''mokṣa'' das Resultat von ''karma'' sein könnte, das durch ''vidyā'' (''jñāna'' oder ''upāsana'') unterstützt wird. Es ist in der Tat möglich, dass (Opfer-)Handlungen, wenn unterstützt durch ''vidyā'', eine Kraft entwickeln, die eine neue und zusätzliche Wirkung erzeugen. So wie Gift, das in sich selbst den Tod bringen kann, durch die Kombination mit einem ''mantra'' ganz neue Effekte haben kann, so könnte ''mokṣa'' durch Handlungen erreicht werden, die unterstützt sind durch Wissen.
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| Diese Position ist nicht haltbar. „Was selbst ein Produkt ist, kann nicht ewig sein“ – diese Wahrheit ist auch hier anwendbar. Was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Man könnte argumentieren: Wirkungen, die durch die Schriften erzeugt werden, können vielleicht dauerhaft sein. – Nein. Die ''śruti'' ist eine Offenbarung; sie offenbart eine Sache, wie sie ist. Sie erklärt etwas, das existiert. Sie kann nicht etwas erschaffen, das nicht existiert. Nicht einmal hundert ''śrutis'' können etwas schaffen, das ewig dauert. Was einen Beginn hat, muss auch ein Ende haben. Das Ewige kann nicht geschaffen werden. Was geschaffen ist, ist notwendigerweise vergänglich. Auf diese Weise ist das Argument widerlegt, dass eine Kombination von ''karma'' und ''vidyā'' Befreiung geben kann.
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| Man könnte argumentieren, dass sowohl Wissen als auch ''karma'' Hindernisse auf dem Weg zu ''mokṣa'' aus dem Wege räumen. – Nein. Handlungen bewirken etwas ganz anderes als Wissen. Die Früchte von ''karma'' sind ''utpatti'' (Geburt, Entstehung), ''vikāra'' (Transformation), ''saṃskāra'' (Weihung) und ''āpti'' (Erfüllung eines Wunsches). Aber ''mokṣa'' ist völlig verschieden von diesen Wirkungen.
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| ''Mokṣa'' ist nicht etwas, das man erreicht. Das Ziel, die Befreiung (''brahman''), ist bereits überall. Es existiert nicht getrennt von denen, die sich darauf zubewegen. Es ist nicht verschieden von dem Pilger, der den spirituellen Weg geht. ''Brahman'' ist die Ursache von ''ākāśa''. Es ist der Schöpfer und die Ursache von allem. Daher ist Es allgegenwärtig. Alle bewussten Seelen sind identisch mit ''brahman''. Daher ist ''mokṣa'' nicht ein Ding, das man erreichen oder erwerben könnte.
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| Ein Ort oder eine Stadt, die man erreichen will, ist etwas anderes als der Reisende selbst; sie ist räumlich entfernt von dem Reisenden. Dagegen weisen Hunderte von Texten der ''śrutis'' und ''smṛtis'' darauf hin, dass die individuelle Seele nicht verschieden ist von ''brahman'', z.B.: „Nachdem Es das Universum geschaffen hatte, trat Es in es ein“ (''Taittirīya-Upaniṣad'' 2.6) oder: „Wisse auch, dass Ich der Kenner des Feldes aller Felder bin, o Nachkomme Bharatas [Arjuna]. Wissen um beides, Feld und Kenner des Feldes, betrachte Ich als eigentliche Erkenntnis“ (''Bhagavad-Gītā'' 13.2).
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| Ein Opponent könnte sagen: Diese Auffassung widerspricht den ''śrutis'', die einerseits von einem „Weg“ und von der „Glorie der befreiten Seele“ sprechen, aber andererseits davon, dass diese jede beliebige Form annehmen, zum ''pitṛ-loka'' gehen, Geschlechtspartner und materielle Dinge etc. haben kann''', '''falls sie will.
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| Wir sagen dazu: All diese Textstellen beziehen sich auf ''kārya-brahman'' (''brahman'', das sich im Universum manifestiert). Nur in diesem manifesten ''brahman'' werden wir auf das andere Geschlecht treffen, nicht aber in ''kāraṇa-brahman'' (dem unmanifesten ''brahman''), das eins ist und unteilbar.
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| * „Existenz allein, mein Lieber, war am Anfang, eins allein, ohne ein Zwei-
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| </ul>
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| tes.“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 6.2.1)
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| <ul>
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| * „Wo man nichts anderes sieht, nichts anderes hört, nichts anderes versteht,
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| </ul>
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| das ist das Unendliche.“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 7.24.1)
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| <ul>
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| * „Wenn das Selbst all dies ist, wie könnte Es ein anderes sehen?“
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| </ul>
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| (''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' 4.5.15)
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| Eine Verbindung von Wissen und Werken ist unmöglich. Wissen und ''karma'' können nicht koexistieren; sie sind einander entgegengesetzt. Ein Wissen, das sich mit der Wahrheit befasst, in der es Objekt und Handelnden nicht gibt, muss dem ''karma'' entgegengesetzt sein, welches nur durch Handelnden, das Objekt der Handlung etc. funktionieren kann. Man kann das Bedingte und das Unbedingte nicht vereinbaren. Eins von beiden muss falsch sein, bedingt durch Unwissenheit.
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| <ul>
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| * „Denn wenn es – scheinbar – Dualität gibt, dann sieht man das andere.“
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| </ul>
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| (''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' 2.4.14)
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| <ul>
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| * „Wer hier irgendeinen Unterschied sieht, der geht von Tod zu Tod.“
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| </ul>
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| (''Kaṭha-Upaniṣad'' 2.10)
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| <ul>
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| * „Dieses ewige Seiende, das niemals bewiesen werden kann, muss als eins
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| </ul>
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| und nur eins angesehen werden.“ (''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' 6.4.20) | |
| <ul>
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| * „Eins allein, ohne ein Zweites.“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 6.2.1)
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| * „''Brahman'' allein ist all dies.“ bzw. „Dieses Selbst allein ist all dies.“
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| </ul>
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| (''Chāndogya-Upaniṣad'' 7.25.2)
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| Wo es nicht die Unterscheidung von Ausführendem, Objekt der Handlung, der Handlung selbst etc. gibt, ist keine Handlung möglich. Tausende von Textstellen in den ''śrutis'' bestätigen, dass die Lehre der Dualität unvereinbar ist mit dem Wissen um das Selbst. Wissen und ''karma'' sind einander entgegensetzt. Sie können nicht kombiniert werden. Daher ist die Meinung, dass Befreiung das Resultat einer Verbindung von Wissen und ''karma'' sein könnte, schlichtweg falsch.
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| Der Opponent sagt dagegen immer noch: Das steht in Widerspruch zu den ''śrutis'', den autoritativen Texten. Darauf antworten wir: Äußere Objekte kann sich nur wünschen, wer kein Wissen um das Selbst hat. Nur wer Wünsche hat, führt ''karmas'' durch. Wer solche Früchte ernten möchte, muss einen Körper annehmen. Wer Wissen um das Selbst hat, hat keine Wünsche. Da der ''ātman'' das eigene Selbst ist, kann der ''ātman'' nicht ein Gegenstand des Wünschens sein. Im eigenen wahren Selbst gefestigt zu sein – das ist ''mokṣa''. Daher besteht ein krasser Gegensatz zwischen Wissen und Handlungen. Wissen braucht keine Handlungen, um ''mokṣa'' herbeizuführen.
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| Die obligatorischen Handlungen können zum Wissen beitragen, denn sie beseitigen die angehäuften Sünden der Vergangenheit, die als Hindernisse im Wege stehen. Aus dem Grund werden in unserem Text die Werke erwähnt. Es liegt also kein Widerspruch darin, dass die ''śrutis'' Handlungen empfehlen und vorschreiben.
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| Wir schließen daher, dass das höchste Gut, die Befreiung, durch Wissen allein erreicht werden kann.
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| Hier endet der elfte anuvāka.
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| '''Dvādaśo 'nuvākaḥ̣ (Zwölfte Lektion)'''
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| ''' '''
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| '' ''
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| ''om, śaṃ no mitraḥ śaṃ varuṇaḥ''''।'''' śaṃ no bhavatvaryamā''''।''''
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| śaṃ na indro bṛhaspatiḥ''''।'''' śaṃ no viṣṇururukramaḥ''''।''''
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| namo brahmaṇe''''।'''' namaste vāyo''''।'''' tvameva pratyakṣaṃ brahmāsi''''।'''' ''
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| ''tvāmeva pratyakṣaṃ brahmāvādiṣam''''।'''' ṛtamavādiṣam''''।'''' satyamavādiṣam''''।'''' ''
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| ''tanmāmāvīt''''।'''' tadvaktāramāvīt''''।'''' āvīnmām''''।'''' āvīdvaktāram''''।'''' ''
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| ''oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥'''' ''
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| ''' '''
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| '''''Om''''''''! Möge Mitra gut zu uns sein! Möge Varuṇa gut zu uns sein! Möge Āryamā gut zu uns sein! Mögen Indra und Bṛhaspati gut zu uns sein! Möge Viṣṇu mit großen Schritten gut zu uns sein! Verehrung dem ''brahman''! Verehrung dir, o Vāyu! Du bist wahrlich das sichtbare ''brahman''; ich habe Dich als das sichtbare ''brahman'' erklärt. Ich habe Dich den Gerechten genannt; ich habe Dich den Wahren genannt. ES hat mich beschützt. ES hat den Lehrer beschützt. ES hat mich beschützt! ES hat den Lehrer beschützt! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden!'''
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| Erläuterung: Zu Beginn des ersten ''anuvāka'' der ''Śikṣā-Vallī'' wurde dieser ''śāntiḥ-mantra'' zitiert, um den Segen der Götter herbeizurufen, auf dass das Studium erfolgreich und glücklich abgeschlossen würde und alle Hindernisse bei der Aufnahme des Wissens beseitigt würden. Hier wird der ''mantra'' wiederholt, um den Segen der Götter für die Selbstverwirklichung herbeizurufen.
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| Der elfte ''anuvāka'' enthielt die Ermahnung des Lehrers an den Schüler. Es wurde gelehrt, dass ''upāsana'' und Werke unterstützende Hilfsmittel für das Erlangen des Wissens um ''brahman'' sind. Nach Shankara sollte die 12. Lektion eher zur ''Brahmānanda-Valli'' hinzugerechnet werden.
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| Hier wird also der ''śāntiḥ-mantra'' aus dem ersten ''anuvāka'' wiederholt, aber es gibt einige kleine Unterschiede. An einigen Stellen ist die Zeitform geändert, so wie es hier, am Schluss, sinnvoll ist. Beim ersten Mal hieß es: „Ich werde ''brahman'' erklären“, denn ''brahman'' war da noch nicht gelehrt worden. Und es hieß: „Möge Es mich beschützen.“ Aber hier wird gesagt: „Ich habe ''brahman'' erklärt“ und „Es hat mich beschützt“, denn ''brahman'' ist bereits erklärt worden und mögliche Hindernisse beim Studium sind bereits, durch die Gnade der Götter, beseitigt worden. Der Schüler drückt hier seine Dankbarkeit gegenüber Gottheiten wie Indra, Varuṇa etc. aus. Selbst wenn die Arbeit vollendet ist, könnte man dennoch die Früchte nicht wirklich ernten, wenn man undankbar ist. Der Schüler erinnert sich hier an das Gute, das ihm von den Gottheiten zugeflossen ist, indem alle Hindernisse von innen und von außen beseitigt wurden, und drückt auf diese Weise seine Dankbarkeit aus. So wird die Sünde der Undankbarkeit vermieden.
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| Hier endet der zwölfte Anuvāka
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| und somit die śikṣā-Vallī der taittirīya-Upaniṣhad.
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| * ''' BrahmĀnanda-Vallī'''
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| (Ranke der absoluten Glückseligkeit)
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| '''Anfangs-Mantra (''om, saha nāvavatu'' ... )'''
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| ''' '''
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| ''om, saha nāvavatu''''।'''' saha nau bhunaktu''''।'''' saha vīryaṃ karavāvahai''''।'''' ''
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| ''tejasvi nāvadhītamastu''''।'''' mā vidviṣāvahai''''।'''' oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥''
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| ''' '''
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| '''''Om''''''''. Möge Es uns beide beschützen (den Lehrer und den Schüler)! Möge Es uns beide die Glückseligkeit von ''mukti'' erfahren lassen! Mögen wir beide uns bemühen, die wahre Bedeutung der Schriften zu verstehen! Mögen unsere Studien Frucht bringen. Mögen wir nie miteinander streiten! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden!'''
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| Erläuterung: Hier wird darum gebetet, dass Lehrer und Schüler ein gutes Verhältnis miteinander haben mögen. Dieser Friedens-''mantra'' soll jedes negative Gefühl beseitigen, das durch irgendeinen Fehler oder eine Achtlosigkeit seitens des Schülers oder auch des Lehrers aufgekommen sein mag. Das Wissen, das vom Lehrer gegeben wird, kann keine Früchte bringen, wenn nicht der Geist in Frieden ist, denn der Lehrer ist nicht verschieden von ''īśvara'' (dem absoluten Bewusstsein). Diese Friedenshymne soll alle Hindernisse beseitigen, welche die Aufnahme des Wissens beeinträchtigen könnten.
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| '''''Saha vīryaṃ karavāvahai''''' – Mögen wir gemeinsam die Kraft besitzen, die Wissen ermöglicht! Mögen wir beide Stärke entwickeln, die das Wissen fördert! Mögen wir uns beide anstrengen, die wahre Bedeutung der Schriften zu erkennen! Mögen wir mit großer Energie zusammenwirken!
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| '''''Tejasvi nāvadhītamastu''''' – Möge unser Studium erhellend sein, stark und wirksam! Möge unser Studium uns befähigen zu verstehen, was gelehrt wird! Möge ''brahman'' uns beide beschützen, sodass der Lehrer mit voller Kraft lehren kann und ich die Lehren gut aufnehmen kann, ohne zu zweifeln; und möge so meine Unwissenheit völlig beseitigt werden! Möge der Lehrer voll Freude sehen, dass meine Unwissenheit verschwunden ist! Mögen wir zu diesem Zweck völlig harmonisch zusammenarbeiten, sodass eine Kraft entsteht, welche die Aufnahme des Wissens erleichtert! Mögen wir keine negativen Gefühle gegen einander hegen! Es könnte ja sein, dass der Schüler verärgert ist, weil seiner Meinung nach der Lehrer etwas nicht richtig erklärt hat. Und der Lehrer könnte unzufrieden sein, weil der Schüler kein Vertrauen hat und keine Hingabe zeigt. Möge so etwas nicht geschehen!
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| All dies ist die Absicht dieser Friedenshymne.
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| '''Prathamo 'nuvākaḥ (Erste Lektion)'''
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| ''om brahmavidāpnoti param''''।'''' tadeṣā'bhyuktā''''।'''' satyaṃ jñānamanantaṃ''
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| ''brahma''''।'''' yo veda nihitaṃ guhāyāṃ parame vyoman''''।'''' ''
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| ''so'śnute sarvān kāmān saha brahmaṇā vipaściteti''''॥''
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| ''tasmādvā etasmādātmana ākāśaḥ saṃbhūtaḥ''''।'''' ākāśādvāyuḥ''''।'''' vāyoragniḥ''''।'''' agnerāpaḥ''''।'''' adbhyaḥ pṛthivī pṛthivyā oṣadhayaḥ''''।'''' oṣadhībhyo'nnam''''।'''' annātpuruṣaḥ''''।'''' sa vā eṣa puruṣo'nnarasamayaḥ''''।'''' tasyedameva śiraḥ''''।''''
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| ayaṃ dakṣiṇaḥ pakṣaḥ''''।'''' ayamuttaraḥ pakṣaḥ''''।'''' ayamātmā''''।'''' idaṃ pucchaṃ pratiṣṭhā''''।'''' tadapyeṣa śloko bhavati''''॥'''' ''
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| '''''Om''''''''! Der Kenner des ''brahman'' erreicht das Höchste. Dazu wird die folgende Hymne rezitiert: „''Brahman'' ist Wahrheit, Wissen und Unendlichkeit. Wer Es erkannt hat, als verborgen im Herzen, dem transzendenten ''ākāśa'' (''paramākāśa''), der verwirklicht all diese Wünsche, zugleich mit dem allwissenden ''brahman''.“'''
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| '''Aus diesem ''ātman'' wird der Äther (''ākāśa'') geboren; aus dem Äther die Luft (''vāyu''); aus der Luft das Feuer; aus dem Feuer das Wasser; aus dem Wasser die Erde; aus der Erde die Kräuter und Pflanzen; aus den Pflanzen die Nahrung; aus der Nahrung der Mensch. Der Mensch ist also aus der Essenz der Nahrung gemacht. Dies ist sein Kopf; dies ist seine rechte Hand („Flügel“); dies ist seine linke Hand; dies ist sein Körper. Dies ist der Unterteil und die Stütze.''' '''Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Brahmavit''''' – der Kenner des ''brahman''; der, der ''brahman'' kennt, der Es durch tiefe Einsicht verwirklicht hat; ['''''param āpnoti '''''– erreicht das Höchste; '''''tat eṣā abhyuktā''''' – denn dies ist der Vers, der von den Ahnen/Alten erklärt wurde;] '''''satyaṃ jñānamanantaṃ brahma '''''– ''brahman'' ist Wahrheit (Sein), Wissen (Bewusstsein) und Unendlichkeit; '''''vyoman''''' – Raum, ''ākāśa''; '''''annara-samayaḥ''''' – gefüllt mit der Essenz der Nahrung; '''''pakṣaḥ''''' – Seite, Arm, Flügel; '''''dakṣi-ṇaḥ pakṣaḥ''''' – rechter Hand, rechter Flügel; '''''uttaraḥ pakṣaḥ''''' – linke Hand, linker Flügel; '''''puccham''''' – Unterteil.
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| In der ersten ''vallī'' wurde zunächst die Meditation besprochen, die nicht mit Handlungen unvereinbar ist oder ihnen entgegengesetzt ist. Dann wurde durch die ''vyāhṛtis'' (formelhafte Sprüche) das Wissen um den bedingten ''ātman'' gelehrt, das zu ''svarājya ''(unabhängiger Herrschaft) und Souveränität führt. Aber dies allein kann nicht die völlige Auflösung der Unwissenheit bringen, welche der Same des ''saṃsāra'', der weltlichen Existenz, ist. Das Thema des gegenwärtigen Abschnitts ist nun ''brahma-vidyā'' (die Wissenschaft vom Selbst). Nur das Wissen um das nichtbedingte ''brahman'' kann die Unwissenheit, welche der Same allen Elends ist, völlig zerstören.
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| '''''Om brahmavid āpnoti param''''' – Der Kenner des ''brahman'' erreicht das Höchste. Das ist die Kernaussage dieser ''vallī''. Diese ''vallī'' enthält die Essenz der ganzen Upanishad. Befreiung durch das Wissen um ''brahman'' ist ihre zentrale Lehre. Wie eine Mutter das Kind überredet, eine Medizin zu trinken, indem sie sagt, dass das Kind dadurch eine gesunde Hautfarbe erhält, so überredet die ''śruti'' uns – die wir noch Kinder im Spirituellen sind –, nach Selbstverwirklichung zu streben, indem sie uns deren Früchte schmackhaft zu machen versucht. Wir können jemanden nur dann zu etwas überreden, wenn wir ihm das Ergebnis vor Augen halten. Die ''śruti'' beginnt mit den Worten: „Der Kenner des ''brahman'' erreicht das Höchste“, um uns zur richtigen Handlung zu motivieren.
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| Selbstverwirklichung ist nicht bloßes Verstehen von ''brahman'' durch Studieren von Büchern über ''vedānta'' und die Upanishaden. Es geht nicht um intellektuelles Verständnis. Es geht um unmittelbares Erfassen und Sehen (''ātma-sākṣātkāra'') durch beständige und intensive Meditation.
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| ''Brahman'' ist dein eigenes wahres Selbst, deine Seele. Es kann kein Objekt der Erkenntnis werden. Es ist immer das Subjekt, der Zeuge. ''Brahman'' erkennen heißt: Eins-Werden mit dem absoluten Bewusstsein durch ''nirvikalpa-samādhi''.
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| Das Gewinnen des Wissens beginnt mit dem Hören der ''śrutis'' (''śravaṇa''). Diese sagen: „Man sollte über den ''ātman'' hören, nachdenken und meditieren.“ Es gibt nichts Größeres als ''brahman''. ''Brahman'' ist ''parama'' (das Höchste). Später wird gesagt werden: „Der Kenner des ''brahman'' fürchtet nichts, er wird nicht berührt von Tugend oder Laster.“ Daraus wird klar, dass man den ''saṃsāra'' nicht vollständig hinter sich lässt, auch wenn man das Wissen um ''brahman'' erreicht hat.
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| Es gibt ein Argument: Wenn ''brahman'' in allem gegenwärtig ist und das Selbst von allen ist, so ist Es nicht etwas, was erreicht werden kann. Wenn wir von „Erreichen“ sprechen, so wird immer etwas von etwas anderem erreicht, ein begrenztes Objekt von einem anderen. Wenn aber ''brahman'', das Selbst von allen, grenzenlos ist, so ist es nicht richtig, von einem „Erreichen“ zu sprechen, so als sei Es von mir selbst getrennt. „Erreichen“ setzt immer eine Dualität voraus, mit Begrenzungen von Raum, Zeit usw. Wie kann ''brahman'' „erreicht“ werden, wo Es doch jenseits aller Begrenzungen ist?
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| Hier liegt kein Widerspruch vor, denn das „Erreichen“ oder „Nichterreichen“ bezieht sich nur auf die Wahrnehmung oder Nichtwahrnehmung (als ''brahman''). Der ''jīva'', die Seele, ist bereits immer eins mit ''brahman''. Aber er identifiziert sich mit dem begrenzten Körper, der in Wahrheit außerhalb vom ''ātman'' ist.
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| Zehn Leute, die gerade einen Fluss überquert hatten, wollten sicherstellen, dass alle gut angekommen waren. Jeder zählte und kam immer auf das Ergebnis „neun“; es fehlte also offensichtlich einer und alle fingen an zu weinen. Schließlich wurden sie von einem Außenstehenden beruhigt, der ihnen klar machte, dass der Zählende selbst jeweils der zehnte war. Jeder hatte immer nur die anderen, also das Äußere, gezählt und vergessen, dass er der Zehnte war. So vergisst auch der ''jīva'', in seiner Unwissenheit, sein eigenes Sein, das eins ist mit ''brahman''. Obwohl ''brahman'' das eigene Selbst ist, sieht er Es nicht. So wie durch die Erkenntnis „Ich bin der Zehnte“ das eigene Selbst quasi wiedergefunden wird, so wird auch ''brahman'', der ''ātman'', wiedergefunden durch die Zerstörung von ''ajñāna'' (Unwissenheit).
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| Das Wort ''brahman'', von der Wurzel ''brhm'' (wachsen), bezeichnet etwas Großes. Es weist hin auf Etwas, das ewig, rein, bewusst, frei, unendlich, unveränderlich, selbstleuchtend, alldurchdringend usw. ist. So sagt die ''śruti'': „''Satyaṃ jñānaṃ anantaṃ'' ''brahma'' – Wahrheit, Wissen, Ewigkeit ist ''brahman.''“ Dies sind also die Attribute (''viśeṣaṇārtha'') von ''brahman'', der „Substanz“ (''viśeṣya''). Hier haben wir eine Definition von ''brahman'', die Es von allen anderen „Substanzen“ unterscheidet, die unwirklich, nichtbewusst und endlich sind.
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| Nun könnte man aber sagen: Es gibt ja gar keine andere „Substanz“, also kein anderes ''brahman'', von dem man Es unterscheiden kann. Daher sind die drei Attribute ''satyam, jñānam ''und'' anantam'' ohne Nutzen. Aber dieses Argument ist unhaltbar. Denn die Zusätze ''satyam'' etc. sind nur Definitionen und sollen nicht qualifizieren. Normalerweise sollen qualifizierende Zusätze etwas von anderen Dingen gleicher Gattung unterscheiden. Aber diese Zusätze (''satyam, jñānam, anantam'') sollen ''brahman'' von allem anderen, also von der ganzen Welt, abgrenzen. Sie sollen ''brahman'' nur definieren.
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| Was ist ''satyam''? Das, dessen Form sich nicht ändert, durch die es einmal erkannt worden ist. Dagegen ist das, dessen Form sich verändert (''anṛtam'') falsch. So sind alle Formen, die sich ändern, unwirklich, unwahr. Veränderlichkeit ist Falschheit. Die ''śruti'' sagt: „Alle Form, die sich verändert (''vikāra''), ist nur ein Name, eine Schöpfung der Sprache. Was man „Lehm“ nennt, ist allein wahr (nicht die Töpfe, die daraus gemacht worden sind); so ist Existenz (''sat'') allein wahr.“ Also grenzen die Worte „''brahman'' ist ''satyam''“ von allen veränderlichen Formen ab.
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| Ist ''brahman'' also eine Ursache in der Art des Lehms? Dann wäre Es ohne Intelligenz. So ist es aber nicht. Die ''śruti'' sagt: „''Brahman'' ist Wissen (''jñānam'') und Bewusstsein.“ Es ist Wissen selbst, absolutes Bewusstsein, und nicht das, was weiß oder Wissen hat. Es ist nicht der Akt des Wissens, denn dann könnte Es nicht real und unendlich sein. Wenn Es der Wissende wäre, dann wäre Es ja der Veränderung unterworfen und wäre abgegrenzt vom Gewussten. Die ''śruti'' sagt: „Wo man nichts anderes sieht und nichts anderes kennt außer das Selbst – das ist das Unendliche (''bhūman'', ''brahman''); aber wo man etwas anderes sieht und etwas anderes weiß – das ist das Endliche“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 7.24.1).
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| Man sieht ein Objekt nur, wenn es von einem selbst getrennt ist. ''Bhūman'', das Unendliche, ist das, wo kein anderes Objekt existiert. Wenn jetzt jemand sagt: Das Selbst ist sowohl der Wissende als auch das Gewusste, so sagen wir: Das kann nicht sein, denn dann hätte es Teile. Es ist also nicht das Wissende – im Unterschied zum Gewussten – und auch nicht das Gewusste – im Unterschied zum Wissenden. Das Wort ''jñānam'' wird hinzugefügt, um die falsche Idee zu eliminieren, dass ''brahman'' ein Agens oder eine Ursache seine könnte, und auch die Idee, dass es ein Objekt, wie etwa Lehm, sein könnte, welches nichtbewusst und nichtintelligent ist. ''Brahman'' ist weder das Gewusste, als verschieden vom Wissenden, noch ist Es das Wissende, als verschieden vom Gewussten. Es ist selbst reines Wissen, Wissen an sich, jenseits der Unterscheidung von Wissendem und Gewusstem.
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| '''''Guhā''''' – Höhlung, Höhle (von der Wurzel ''guh'' – verbergen, bedecken). Der ''buddhi'' (Intellekt) ist die Höhle, denn in ihm sind die drei Kategorien Wissen, Gewusstes und Wissender versteckt. Oder aber: Die zwei Hauptziele des Lebens sind in ihm verborgen – Genuss und Befreiung.
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| ''Ākāśa'' (''vyoman'', Raum) wird hier als ''avyākṛta'' interpretiert (das Undifferenzierte). Der materielle ''ākāśa'' steht tiefer als der ''avyākṛta''. ''Avyākṛta'' ist der höchste ''ākāśa''. Er ist in ''buddhi''. ''Avyākṛta'' ist der höchste ''ākāśa'', weil er dem ''akṣara'', dem Unzerstörbaren, dem höchsten ''brahman,'' am nächsten ist. Das wird ausgedrückt in der ''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' (3.8.11), in der der Weise Yājñavalkya sagt: „Dort, o Gārgī, in diesem unzerstörbaren ''akṣara'', ist der ''ākāśa'' (''avyākṛta'') hineinverwoben wie Kette und Einschlag.“
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| An verschiedenen Stellen der ''śrutis'' wird ''brahman'' „''ākāśa''“ genannt, weil Es subtil, formlos, alldurchdringend und unendlich ist wie der ''ākāśa''. So wie alle Objekte im ''ākāśa'' enthalten sind, so existiert die ganze Welt in ''brahman''.
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| Der Strebende hört die Lehre der ''śruti'', zieht seinen Geist von den äußeren Objekten ab und tritt in das ein, was in der Höhle des Herzens (''guhā'') wohnt, und verwirklicht den ''ātman'', der die einzige Wirklichkeit ist.
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| Was gewinnt der, der auf diese Weise ''brahman'' verwirklicht? Er verwirklicht alle seine Wünsche. Genießt er sie alle – Nachkommen, Himmel etc. – auf einmal oder nacheinander? Die ''śruti'' sagt: „[…] zusammen mit dem allwissenden ''brahman''.“ Das soll zeigen, dass er sie alle zugleich genießt. Er ist nicht abhängig von Objekten des Genusses, denn er ist eins mit dem allwissenden, allgegenwärtigen ''brahman''. Seine Freuden hängen nicht von der Erfüllung seiner Pflichten ab und auch nicht von der Aktivität der Sinne etc. Er ist selbst das unendliche, stets glückselige ''brahman''.
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| Zu Beginn des ''mantra'' war gesagt worden, dass ''brahman'' Existenz, Wissen und Unendlichkeit ist. Das wird jetzt näher erläutert. Unendlichkeit ist dreifältig, nämlich im Raum, in der Zeit und in der Substanz. ''Ākāśa'' z.B. ist unendlich im Raum, denn es gibt keine Grenzen im Raum. Aber ''ākāśa'' ist nicht unendlich hinsichtlich Zeit und Substanz, denn er ist eine Wirkung, im Gegensatz zu ''brahman'', welches nicht in der Zeit begrenzt ist. Nur was eine Wirkung ist, ist begrenzt in der Zeit; ''brahman'' jedoch ist keine Wirkung. ''Brahman'' hat keine Ursache, so ist Es unbegrenzt in der Zeit. Dasselbe gilt hinsichtlich der Substanz. ''Brahman'' ist unbegrenzt hinsichtlich Substanz, denn Es ist eins mit allem; Es ist nicht verschieden von irgendetwas. Wenn es etwas anderes gäbe als ''brahman'', würde jenes andere Es begrenzen. Wenn es die Erkenntnis von etwas anderem gäbe, würde sich der Geist von Ihm abwenden können, hin zu dem anderen. Das wäre in gewisser Weise das Ende dessen, von dem sich der Geist abgewandt hat. Wenn sich mein Denken zu der Kuh wendet, wendet es sich vom Pferd ab. Das wäre sozusagen das Ende des Pferdes. So sind sowohl die Kuh als auch das Pferd begrenzt. In ''brahman'' gibt es keine derartige Unterscheidung. So ist ''brahman'' Unendlichkeit sogar hinsichtlich der Substanz.
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| Hier könnte man fragen: Wieso ist ''brahman'' nicht verschieden von irgendetwas anderem? Antwort: Weil Es die Ursache aller Dinge ist. Man kann aber andererseits nicht sagen, ''brahman'', als Ursache, sei verschieden von Seinen Wirkungen und daher nicht unendlich. Denn das, was man die Wirkung nennt, ist unwirklich. Es gibt in Wahrheit keine Wirkung, die verschieden wäre von der Ursache, ''brahman''. Daher kann man auch den Geist nicht von ihr abwenden.
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| Die ''śruti'' sagt: „Alle Veränderung ist nur in Worten und ist nur Name. Dass sie Lehm ist, ist die einzige Wahrheit“; „Sein ist die einzige Wahrheit.“ Daher ist ''brahman'' unendlich im Raum, als Ursache von ''ākāśa''. Etwas Alldurchdringendes (wie der ''ākāśa'') kann nicht aus etwas hervorkommen, das nicht alldurchdringend ist. Ebenso ist ''brahman'' unendlich in der Zeit, denn Es ist nicht die Wirkung irgendeiner Ursache. Und ''brahman'' ist unendlich als Substanz, denn es gibt nichts, was von Ihm verschieden wäre. ''Brahman'' ist also die Absolute Realität.
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| '''''Tasmāt''''' – aus Ihm, aus ''brahman''. ''Brahman'' wird dann definiert als ''satyaṃ jñānam-anantaṃ brahma''. ''Brahman'' ist der ''ātman''. Die ''śruti'' sagt: „Das ist der ''ātman'' von allem. Das ist Existenz. Das ist der ''ātman''“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 6.8.7). Aus ''brahman'' ist ''ākāśa'' geboren.
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| ''Ākāśa'' ist das, was Klang als sein Attribut hat und was allen Dingen, die eine Form haben, den Raum gibt. Aus ''ākāśa'' kommt ''vāyu'' (Luft) mit zwei Qualitäten: Berührung, seine eigene Qualität, und Klang, der zu ''ākāśa'' gehört, der Ursache von ''vāyu''. Aus ''vāyu'' kommt ''agni'' (Feuer) mit drei Qualitäten: den beiden zuvor genannten plus Farbe oder Form, welche seine eigene Qualität ist. Aus Feuer kommt Wasser mit vier Qualitäten: den drei genannten plus Geschmack, seiner eigenen. Aus dem Wasser kommt die Erde mit Geruch als eigener Qualität plus den vier anderen. Kräuter und Pflanzen kommen aus der Erde. Nahrung kommt aus den Pflanzen. Und ''puruṣa'', der Mensch, kommt aus der Essenz der Nahrung, welche die Form des Samens angenommen hat. Wir sehen den Menschen als ''vikāra'', das Produkt der Essenz der Nahrung.
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| Der Same ist die Essenz aller Körperteile. Er besteht aus der Energie aller Glieder und hat daher auch die Form eines Menschen. Der Same trägt die Gedanken-Form des menschlichen Erzeugers in sich. Was aus diesem Samen geboren wird, hat auch menschliche Form. Alle Lebewesen haben unvermeidlich dieselbe Form wie ihre Eltern.
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| Ausnahmslos alle Geschöpfe sind Modifikationen von Nahrung und stammen von ''brahman'' ab. Warum wird hier nur der Mensch erwähnt? Er ist herausragend. Inwiefern? Nur der Mensch ist qualifiziert und berechtigt, ''karma'' (hier: Rituale) auszuführen und Wissen zu erlangen. Nur er kann den Lehren der Schriften folgen. Nur er allein sucht Gott. Die ''śruti'' sagt: „Im Menschen ist das Selbst (''ātman'') mehr ausgedrückt. Er hat Intelligenz, Vernunft, Urteilskraft und Unterscheidungsvermögen. Er wünscht sich ewige Glückseligkeit und Unsterblichkeit, durch angemessene Mittel. Er spricht das aus, was er weiß. Er weiß.“ Er denkt, überlegt, reflektiert und meditiert. Er weiß, was gut ist und was schlecht, was richtig und was falsch. Nur der Mensch strebt danach, das innere ''brahman'' durch Wissen zu erlangen. Er ist es, den die ''śrutis'' mit ''brahman'' zu vereinen suchen, durch Wissen. Tiere hingegen haben keine derartigen Eigenschaften. Sie kennen hauptsächlich Fressen und Trinken. Sie können nicht denken und meditieren.
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| Der physische Körper ist von der ''śruti'' beschrieben worden, um dem Strebenden zu ermöglichen, die wahre Natur von ''brahman'' zu verstehen – so wie man auf das Ende eines Zweiges hinweist, um jemanden den Stern zu zeigen, der genau dahinter liegt. Die ''śruti'' versucht, den Sucher zu einem Selbst nach dem anderen zu führen, das darin verborgen ist – bis schließlich der ''ātman'' erreicht ist. Indem man über eine Hülle nach der anderen meditiert, verwirklicht man ihre wahre Natur. Schließlich ist man soweit, stetig über den ''ātman'' zu meditieren. Die ''śruti'' führt den Suchenden vom gröbsten Aspekt zu immer feineren, bis er den feinsten, den innersten ''ātman,'' erfassen kann.
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| Im Folgenden repräsentiert die ''śruti'', um darüber zu meditieren, die fünf Teile des ''anna-maya-kośa'' – dieselben Teile, die auch das Opferfeuer hat. „Das Opferfeuer ist arrangiert in Form eines Falken, eines Reihers oder eines anderen Vogels. Es hat einen Kopf, zwei Flügel, einen Rumpf und einen Schwanz. In ähnlicher Weise wird hier jeder ''kośa ''(Hülle) als aus fünf Teilen bestehend dargestellt“ (Sureśvarācārya).
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| Dieser ''puruṣa'', der aus der Essenz der Nahrung besteht, hat einen Kopf etc. Im Falle der anderen ''kośas'' (''prāna-maya'' etc.) ist da nicht wirklich ein Kopf, die Teile werden aber als Kopf etc. repräsentiert. Bei ''anna-maya-kośa'' wird allerdings betont: „Dies allein ist der Kopf“, denn dieser ''kośa'' hat ja wirklich einen Kopf im normalen Sinne. Ähnlich ist es bei den anderen Teilen (Gliedern). Da heißt es: Dies ist seine rechte Hand (die Südseite des Mannes, der nach Osten blickt); dies ist die linke Hand (die Nordseite); dies ist der mittlere Teil, der Rumpf. Die ''śruti'' sagt: „Das mittlere Glied ist der ''ātman''.“
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| Der Teil des Körpers unterhalb des Nabels wird als Unterteil bezeichnet. Er ist die Stütze (''pratiṣṭhā''), das Fundament.
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| Auf ähnliche Weise sollten der ''kośa'' und die anderen verstanden werden. Diese haben eigentlich keinen Kopf usw. Aber es ist doch besser, sich vorzustellen, dass sie nach derselben Form (des grobstofflichen/physischen Körpers) strukturiert sind – so wie geschmolzes Erz die Form der Gussform annimmt. Auf diese Weise wird die Meditation über die vier ''kośas'' unterstützt.
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| '''''Iti''''' [... ''vipaściteti''''॥''] – zeigt hier das Ende des ''mantra'' an.
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| Hier endet der erste Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Dvitīyo 'nuvākaḥ (Zweite Lektion)'''
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| ''' '''
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| ''annādvai prajāḥ prajāyante''''।'''' yāḥ kāśca pṛthivīṃ śritāḥ''''।''''
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| atho annenaiva jīvanti''''।'''' athainadapiyantyantataḥ''''।'''' ''
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| ''annaṃ hi bhūtānāṃ jyeṣṭham''''।'''' tasmāt sarvauṣadhamucyate''''।''''
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| sarvaṃ vai te'nnamāpnuvanti''''।'''' ye'nnaṃ brahmopāsate''''।''''
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| annaṃ hi bhūtānāṃ jyeṣṭham''''।'''' tasmāt sarvauṣadhamucyate''''।''''
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| annād bhūtāni jāyante''''।'''' jātānyannena vardhante''''।''''
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| adyate'tti ca bhūtāni''''।'''' tasmādannaṃ taducyata iti''''॥''''
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| tasmādvā etasmādannarasamayāt''''।'''' anyo'ntara ātmā prāṇamayaḥ''''।''''
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| tenaiṣa pūrṇaḥ''''।'''' sa vā eṣa puruṣavidha eva''''।''''
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| tasya puruṣavidhatām''''।'''' anvayaṃ puruṣavidhaḥ''''।''''
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| tasya prāṇa eva śiraḥ''''।'''' vyāno dakṣiṇaḥ pakṣaḥ''''।''''
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| apāna uttaraḥ pakṣaḥ''''।'''' ākāśa ātmā pṛthivī pucchaṃ pratiṣṭhā''''।''''
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| tadapyeṣa śloko bhavati''''॥'''' ''
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| '''Alle Wesen, die auf der Erde existieren, werden aus Nahrung geboren; dann leben sie von Nahrung und am Ende werden sie wieder zu Nahrung. So ist Nahrung das älteste aller Geschöpfe. Daher wird sie „die Medizin aller“ genannt. Alle, die die Nahrung als ''brahman'' verehren, erhalten Nahrung. Nahrung ist wahrlich das älteste aller Geschöpfe. Daher wird es „die Medizin von allen“ genannt. Aus Nahrung werden alle Wesen geboren und wenn sie geboren sind, wachsen sie durch Nahrung. Nahrung wird von allen Wesen gegessen und sie wiederum isst sie. Daher wird sie ''anna'' (Nahrung) genannt. Außer jenem, welches aus der Essenz der Nahrung geschaffen ist, gibt es noch ein weiteres Selbst im Innern, das aus ''prāṇa'' gemacht ist. Durch dieses ist jenes angefüllt. Dieses (''prāṇa-maya'') hat genau die Form des Menschen (''puruṣa''). Seine menschliche Form entspricht jener menschlichen Form. ''Prāṇa'' ist sein Kopf, ''vyāna'' ist sein rechter Flügel (Seite), ''apāna'' ist sein linker Flügel, ''ākāśa'' ist der Rumpf, Erde ist der Unterteil, die Stütze. Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Prajāḥ''''' – Geschöpfe; '''''prajāyante''''' – werden geboren; '''''jīvanti''''' – leben; '''''jyeṣṭham''''' – der älteste; '''''sarvauṣadham''''' – die Medizin für alle Arten von Krankheiten, die Medizin für alle; '''''jāyante''''' – werden erzeugt; '''''jātāni''''' – geboren; '''''vardhante''''' – wachsen; '''''adyate''''' – werden gegessen; '''''atti''''' – isst; '''''annarasamayāt''''' – weil es voller Nahrung ist; aus der Essenz von Nahrung bestehend; '''''puruṣavidhaḥ''''' – von der Form eines Menschen; '''''puruṣavidhatām''''' – menschliche Form; '''''dakṣiṇaḥ pakṣaḥ '''''– rechter Flügel, rechte Seite; '''''uttaraḥ pakṣaḥ''''' – linker Flügel, linke Seite; '''''pucchaṃ''''' – der Unterteil, die Stütze; '''''pratiṣṭhā '''''– der Sitz, die Füße, die Basis; '''''annāt''''' '''''vai''''' (''annādvai'') – aus der Nahrung, die in ''rasa'' (Saft, Essenz) transformiert worden ist, werden alle Geschöpfe geboren, die beweglichen (''jaṅgama'') und die unbeweglichen (''sthāvara''). Alle Geschöpfe auf der Erde werden einzig aus Nahrung geboren. ''Anna'' ist die grobe Manifestation der Materie.
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| Wenn die Wesen geboren sind, leben und wachsen sie durch Nahrung. Und am Ende ihres Lebens gehen sie wieder zur Nahrung, d.h. sie werden in Nahrung absorbiert und aufgelöst. Inwiefern? Nahrung ist von allen Lebewesen das älteste und das zuerst geborene. Sie ist die Grundlage und die Ursache aller anderen Wesen, die aus Nahrung geschaffen sind. Sie ist die Quelle für die anderen ''kośas'' (Hüllen). Der ''prāṇa-maya-kośa'' und die anderen ''kośas'' bestehen zwar nicht aus ''anna'', physischer Nahrung, aber wachsen doch durch die Nahrung, die der Mensch isst.
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| Insofern werden alle Wesen aus Nahrung geboren, leben durch Nahrung und werden am Ende in Nahrung aufgelöst. Da dies die Natur der Nahrung ist, wird sie „die Medizin für alle“ genannt: Sie kann den Körper kühlen und den brennenden Hunger aller Wesen stillen. Nach dem Tod, nachdem also der ''prāṇa'' den Körper verlassen hat, zerfällt der Körper, die physische Hülle (''anna-maya''-''kośa''), in die Elemente, die grobe Materie.
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| Die groben Elemente wurden zuerst geschaffen. Die Körper aller Wesen bestehen aus diesen Elementen. Daher ist ''annam'' (Nahrung, Materie) das älteste aller Geschöpfe.
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| Die ''śruti'' fährt nun fort und erklärt die Frucht, die derjenige gewinnt, der die Nahrung als ''brahman'' erkannt hat, der über Nahrung als ''brahman'' meditiert: Er erhält alle Arten von Nahrung. Er wird eins mit dem ''virāṭ'' und erhält alle Nahrung. Wie sollte man meditieren? Folgendermaßen: „Ich bin geboren aus Nahrung. Meine Seele ist Nahrung. Ich habe mein Sein in Nahrung. Am Ende werde ich in Nahrung aufgelöst. Daher ist Nahrung ''brahman''.“ Man könnte fragen: Wie kann die Meditation über die Nahrung als das Selbst dazu führen, dass man alle Nahrung erhält? Die ''śruti'' antwortet: „Denn Nahrung ist das älteste aller Wesen, denn sie wurde vor allen anderen Kreaturen geboren und daher wird gesagt, dass sie die Medizin für alle ist.“ Deshalb ist es richtig, dass derjenige, der über die Nahrung als den ''ātman'' meditiert, alle Nahrung erhalten sollte.
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| „Aus der Nahrung werden die Wesen geboren und wenn sie geboren sind, wachsen sie durch Nahrung.“ – Diese Wiederholung fasst das Gesagte zusammen, bzw. sie soll anzeigen, dass damit das gegenwärtige Thema abgeschlossen ist.
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| Im Folgenden gibt die ''śruti'' die Etymologie des Wortes ''anna'': Nahrung wird von allen Wesen gegessen und sie ist selbst der Esser aller Wesen. Da sie gegessen wird und selbst isst, wird sie ''anna'' genannt. Nahrung, in ihrem begrenzten Aspekt, wird von allen Wesen gegessen und in ihrem universellen Aspekt werden alle Wesen in ihr absorbiert und aufgelöst. Insofern ernährt sie sich von allen Wesen.
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| '''''Iti''''' [... ''taducyata iti''''॥''] – kennzeichnet hier den Abschluss der Abhandlung über die erste Hülle (''kośa'').
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| Die ''śruti'' zeigt im Folgenden, dass die individuelle Seele eins mit ''brahman'' ist. ''Brahman'' ist im Innern und gleichzeitig jenseits der fünf Hüllen, angefangen von ''anna-maya''-''kośa'' (der Nahrungshülle) bis hin zu ''ānanda-maya-kośa'' (der Glückseligkeits-Hülle). Die ''śruti'' extrahiert den Kern im Innern, indem sie ihn von den fünf Hüllen befreit, die alle aus Unwissenheit geformt sind. Es ist, wie wenn man die Spreu vom Weizenkorn trennt und so das Korn sichtbar macht.
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| Im Weiteren führt die ''śruti'' den Geist, mit all seinem Verlangen nach Sinnesobjekten, zum inneren Sein hinter dem ''anna-maya''-''kośa'', indem sie die Natur des ''prāṇa'' und des ''prāṇa-maya-kośa'' (der Hülle der Lebensenergie) erklärt. Das innere Selbst aus ''prāṇa'' ist verschieden von der Nahrungshülle, wird aber nur fälschlich als der ''ātman'' angesehen und mit dem wahren Selbst identifiziert. Das ''prāṇa-''Selbst füllt das Nahrungs-Selbst von innen, so wie die Luft einen Blasebalg füllt, ist aber noch nicht das wahre Selbst.
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| Die Nahrungshülle wird von vier anderen Hüllen durchdrungen, beginnend mit ''prāṇa-maya-kośa''. Dieser wird wiederum von ''mano-maya''-''kośa'' durchdrungen und dieser von ''vijñāna-maya-kośa''; dieser von ''ānanda-maya''-''kośa''.
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| Der ''anna-maya''-''kośa'' ist angefüllt vom ''prāṇa-maya'', so wie die Schlange vom Seil „angefüllt“ ist (wobei letzteres fälschlicherweise als Schlange angesehen wird). Der ''anna-maya''-''kośa'' ist eine Wirkung des ''prāṇa-maya'' und ist eine reine Einbildung. So wie die ''śruti'' sagt: „Jegliche Wirkung ist nur ein Name, eine Schöpfung der Sprache.“
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| Der ''prāṇa-maya-kośa'' ist feiner als die physische Hülle. Die Lebenskräfte des ''prāṇa-maya'' führen die verschiedenen Funktionen des Körpers aus (Verdauung, Blutkreislauf, Ausscheidung etc.) und lenken den Körper von innen. Der ''prāṇa-maya'' enthält die fünf ''karmendriyas'' (Handlungsorgane): Sprechorgan, Hände, Füße, Geschlechts- und Ausscheidungsorgan. Die verschiedenen Glieder des physischen Körpers haben ihre Entsprechung im ''prāṇa-maya''-''kośa''. Dieser, zusammen mit dem Mentalkörper und dem Körper des Intellekts, bilden den ''liṅga-śarīra'', den feinstofflichen oder auch Astralkörper.
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| Das ''prāṇa-maya''-Selbst hat die Form des Menschen, mit Kopf, Händen usw. Hat es dann in sich selbst einen Kopf, Hände etc.? Die ''śruti'' sagt: Nein. Nur das Nahrungs-Selbst hat eine menschliche Form. Das ''prāṇa-maya''-Selbst hingegen ist nur nach dem Nahrungs-Selbst geformt, so wie eine Statue geformt ist nach der Gussform, in die das flüssige Metall gegossen worden ist. Die Statue selbst hat eigentlich nicht selbst die Form. Entsprechend ist das innere Selbst geformt nach dem äußeren. So wie Wasser die Form des Kruges annimmt, so nimmt auch der ''prāṇa-maya-kośa'' die Form des ''anna-maya''-''kośa'' an.
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| Die ''śruti'' erklärt: Der ''prāṇa'', der aus Nase und Mund herausströmt, ist selbst der Kopf des ''prāṇa-maya''-Selbst. Entsprechend kann man sich die Seiten etc. des ''prāṇa-maya''-Selbst vorstellen. ''Vyāna'', die Luft, die den ganzen Körper durchdringt, ist die rechte Seite; ''apāna'' ist die linke Seite; ''samāna'', die im ''ākāśa'', der Mitte des Körpers, wohnt, ist der Rumpf oder das Zentrum. Der zentrale Teil ist der ''ātman''. Die ''śruti'' sagt: „Wahrlich, der mittlere dieser Glieder ist der ''ātman''.“ Die Erde ist der Unterteil, die Stütze. Die Erde ist die Gottheit, die das Leben des Körpers trägt. Sie ist die Grundlage seiner Existenz. Anderswo sagt die ''śruti'': „Diese (Erde) unterstützt den ''apāna'' des Menschen. Aber dazu wird der Körper hochgehalten durch die Tätigkeit von ''udāna''. Sonst würde er durch sein eigenes Gewicht zusammenfallen.“ So ist also die Erde der Unterteil, die Stütze, des ''prāṇa-maya''-Selbst. Die Erde ist die Lebenskraft, die sich aufwärts bewegt. Sie wird „Erde“ genannt, weil sie die Stütze der Lebenskräfte ist.
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| Hier endet der zweite Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Tṛtīyo 'nuvākaḥ (Dritte Lektion)'''
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| ''prāṇaṃ devā anu prāṇanti''''।'''' manuṣyāḥ paśavaśca ye''''।''''
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| prāṇo hi bhūtānāmāyuḥ''''।'''' tasmāt sarvāyuṣamucyate''''।'''' ''
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| ''sarvameva ta āyuryanti''''।'''' ye prāṇaṃ brahmopāsate''''।'''' ''
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| ''prāṇo hi bhūtānāmāyuḥ''''।'''' tasmāt sarvāyuṣamucyata iti''''।'''' ''
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| ''tasyaiṣa eva śārīra ātmā''''।'''' yaḥ pūrvasya''''।'''' tasmādvā etasmātprāṇamayāt''''।'''' anyo'ntara ātmā manomayaḥ''''।'''' tenaiṣa pūrṇaḥ''''।'''' sa vā eṣa puruṣavidha eva''''।'''' tasya puruṣavidhatām''''।'''' anvayaṃ puruṣavidhaḥ''''।'''' tasya yajureva śiraḥ''''।'''' ṛgdakṣiṇaḥ pakṣaḥ''''।'''' sāmottaraḥ pakṣaḥ''''।'''' ādeśa ātmā''''।'''' atharvāṅgirasaḥ pucchaṃ pratiṣṭhā''''।'''' tadapyeṣa śloko bhavati''''॥'''' ''
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| '''Durch ''prāṇa'' leben die Götter und so auch die Menschen und die Tiere. ''Prāṇa'' ist wahrlich das Leben der Wesen. Deswegen wird er „das universale Leben“ genannt oder „das Leben aller“. Diejenigen, die ''prāṇa'' als ''brahman'' verehren, erreichen die volle Lebensspanne. ''Prāṇa'' ist wahrlich das Leben der Wesen. Daher wird er „das universale Leben“ bzw. „das Leben aller“ genannt. '''
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| '''Von jenem (''anna-mayātmā'') ist dieser (''prāṇa-mayātmā''), der im Körper erzeugt wird, die Seele. Verschieden von diesem ''prāṇa-maya''-Selbst gibt es noch ein anderes Selbst, das aus dem ''manas'' gemacht ist. Von diesem Selbst, das aus dem ''manas'' gemacht ist, ist jenes (das ''prāṇa-maya''-Selbst) angefüllt. Dieses hat auch die Form des Menschen. Seine menschliche Form ist die des anderen (Körpers). Von dieser (''manas''-Form) ist ''yajus'' [Opfersprüche des ''Yajur-Veda''] der Kopf; ''ṛc ''[Verse, Hymnen des ''Ṛg-Veda''] ist die rechte Seite; ''sāman ''[Melodien, Lieder des ''Sāma-Veda''] ist die linke Seite; die Anweisungen der Schriften (''ādeśa'') sind der Rumpf; ''atharva-āṅgirasa'' ist der Unterteil, die Stütze. Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Devāḥ''''' – die Götter bzw. die Sinne; '''''paśavaḥ''''' – Tiere; '''''puruṣa-vidhaḥ''''' – von der Form des Menschen; '''''puruṣa-vidhatām''''' – menschliche Form; '''''sarvam ''''' '''''āyus '''''– volles Leben; ['''''sarvāyuṣam''''' – Lebenselement des Universums]; '''''ādeśaḥ '''''– Anweisung, Vorschrift; es bezeichnet hier ''brahman'' (d.h. ''brāhmaṇa''), eine Abteilung der Veden, denn es schreibt alles vor, was vorgeschrieben werden sollte.
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| Die Götter leben durch ''prāṇa''. Die Götter (Agni, Vāyu etc.) führen die Handlung des Atmens usw. durch gemäß oder durch ''prāṇa'', der die Form von Luft hat. Nur durch ''prāṇa'' leben die Götter. In ihrem makroskopischen Aspekt herrschen die Götter über die verschiedenen Funktionen der Natur. In unserem Text aber geht es um die Einzelseele. Hier bezeichnet das Wort „Götter“ die Sinne. Durch die Schwingung des ''prāṇa'' üben die Götter ihre zugewiesenen Aufgaben aus. Nur wenn ''prāṇa'' tätig ist, können die Götter tätig werden. Die Sinne erhalten ihr Leben nur vom ''prāṇa''. Und auch die Menschen und Tiere können nur tätig sein, wenn ''prāṇa'', das Lebensprinzip, tätig ist. Die Lebewesen haben ihre Existenz nicht nur im ''anna-maya''-Selbst, sondern auch im ''prāṇa-maya''-Selbst, das innerhalb des ''anna-maya''-Selbst wohnt und den ganzen physischen Körper durchdringt.
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| Alle Lebewesen haben ein ''mano-maya''-, ''vijñāna-may''a- und ''ānanda-maya''-Selbst, jeweils eins innerhalb des anderen. Das innere Selbst durchdringt jeweils das äußere. Alle diese „Selbste“ bestehen aus ''ākāśa'' und den anderen Elementen. Sie alle existieren nur durch Unwissenheit. Sie alle sind im Besitz der höchsten Seele, ''brahman'', das überall ist, das alles ist, das die Ursache von ''ākāśa'' etc. ist, das ewig, unveränderlich, selbstexistent ist, das Existenz, Wissen und Unendlichkeit ist und das jenseits der fünf Hüllen ist. Das ist wahrlich das Selbst aller, der ''ātman''.
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| Es wurde gesagt, dass die Götter durch ''prāṇa'' leben. Wie kommt das? ''Prāṇa'' ist das Leben von allen. Die ''Kauṣītaki-Upaniṣad ''(3.2) [aus dem ''Ṛg-Veda''] sagt: „Solange ''prāṇa'' in diesem Körper ist, so lange ist da Leben.“ Jeder weiß, dass der Tod eintritt, wenn ''prāṇa'' den Körper verlässt.
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| Wer den äußeren, speziellen ''anna-mayātman'' nicht weiter beachtet und über den inneren, allgemeinen ''prāṇa-mayātman'' als ''brahman'' meditiert im Sinne von: „Ich bin ''prāṇa'', ich bin der ''ātman'' von allem, das Selbst aller Wesen, die Grundlage jeglichen Lebens“, stirbt niemals vorzeitig. Er stirbt keinen unnatürlichen Tod, bevor seine vorgesehene Lebensdauer abgelaufen ist. Gemäß den Veden ist die volle Lebensspanne hundert Jahre.
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| Die ''śruti'' sagt: „''Prāṇa'' ist das Leben aller Wesen, daher sagt man, dass er das Leben aller ist.“ Diese Wiederholung soll die Nützlichkeit dieses Wissens (''upāsana'') ins Bewusstsein rufen. Wer immer über bestimmte Attribute des ''brahman'' meditiert, erhält genau diese Eigenschaften.
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| Die ''śruti'' macht jetzt klar, was das Ziel all dieser Lehren bezüglich des ''prāṇa-maya-kośa'' ist: Dieser ist das Selbst, das im ''anna-maya''-''kośa'' wohnt. Dieser physische Körper wird fälschlich als der reine ''ātman'' angesehen – eine falsche Identifikation, bedingt durch Unwissenheit. Die ''śruti'' möchte, dass du die Idee aufgibst, dass der Körper das Selbst ist. Du sollst die Idee aufgreifen, dass der ''prāṇa-maya-kośa'' das Selbst ist. So wird der Geist vom Groben zum Feineren, dem ''prāṇa-maya''-''kośa'' geführt. Wenn diese Idee tief verankert ist, dann verschwindet die Illusion, dass der ''anna-maya'' das eigene Selbst ist. ''Anna-maya'' ist nur der Körper und ''prāṇa-maya'' ist das Selbst, das im physischen Körper wohnt.
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| Ananda Giri interpretiert es so, dass derselbe ''cid-dhātu'' (das Prinzip des Bewusstseins), welcher das wahre Selbst des ''anna-maya'' ist, auch das Selbst des ''prāṇa-maya'' ist.
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| Die ''śruti'' geht jetzt weiter zum ''mano-maya''-Selbst. ''Manas'' (das Denkorgan) ist jener innere Sinn, jenes innere Organ, das aus ''saṅkalpa ''(Gedanke, Wille) und ''vikalpa'' (Zweifel) besteht. Er ist der Sitz der Willenskraft. So wie der ''anna-maya''-''kośa'' aus Nahrung gemacht ist, so ist der ''mano-maya-kośa'' aus Verstand, Gefühlen etc. gemacht.
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| Das ''mano-maya''-Selbst ist das innere Selbst des ''prāṇa-maya''-Selbst. Es durchdringt den ''prāṇa-maya-kośa''. Letzterer ist angefüllt vom ''mano-maya''-''kośa''. Dieser enthält die Organe des Wissens, also Ohr, Haut, Auge, Zunge und Nase. Aber die wirklichen Sinne sind im Innern. Was man von außen sieht, die physischen Augen etc., sind nur Instrumente. Der ''mano-maya-kośa'' ist subtiler und ausgedehnter als der ''prāṇa-maya-kośa'', der wiederum feiner und ausgedehnter ist als der ''annamaya''-''kośa''.
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| Der ''mano-maya''-''kośa'', die mentale „Hülle“, ist im Innern des ''prāṇa-maya''-''kośa ''wie der Schlauch im Reifen oder die Blase im Fußball. Durch den ''mano-maya-kośa'' sagst du: „Ich denke“, „Ich stelle mir vor.“ Zum Zweck der Kontemplation wird er wie eine menschliche Form beschrieben, mit fünf Gliedern – Kopf, rechte Seite, linke Seite, Rumpf und Unterkörper. So wie Wasser die Form des Kruges annimmt oder das flüssige Metall die Gestalt der Gussform, so formt sich der ''mano-maya-kośa'' nach dem ''prāṇa-maya''-''kośa''.
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| Des Weiteren erklärt die ''śruti'' die Meditation über das ''mano-maya''-Selbst: Das'' yajus'' ist eine Klasse von Hymnen bzw. ''mantras'' (Opfersprüchen des ''Yajur-Veda''), die keinen bestimmten Regeln bezügl. Silben, Versmaß etc. folgen. Alle Kompositionen dieser Art werden ''yajus'' genannt. Wegen ihre besondere Bedeutung werden die ''yajus-mantras'' als Kopf dargestellt. Sie sind deshalb wichtig, weil sie unmittelbar in Opferritualen eingesetzt und zusammen mit dem Ausruf ''svāhā'' (Heil!/Segen!) mit der Opfergabe dargebracht werden. Oder anderes dargelegt: Das, was wir ''yajus'' nennen, ist nur ein ''manovṛtti'', d.h. ein Gemütszustand, ein Modus, eine Funktion, ein Akt des Geistes. Er entsteht über Stimme, Klang, Intonation der Silben, inneres Engagement, Meditation etc. Der Gedanke, der sich hierdurch manifestiert, nennt sich ''yajus''. Dasselbe gilt für die ''ṛc-'' und ''sāman''-Hymnen.
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| Die ''yajus-mantras'' repräsentieren das Wissen des ''ātman'', das von der Aktivität des Geistes abhängt und durch ''upādhis'' (Hüllen, die das Selbst umgeben) begrenzt ist. Sie repräsentieren die Vitalität des ''ātman'', der weder einen Anfang noch ein Ende hat. Mit anderen Worten: Die Veden sind ewig!
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| Die ''śruti'' spricht von der Einheit der Veden mit dem ewigen Selbst: „Er ist der ''ātman'', der im ''manas'' verborgen ist und in dem alle Veden eins werden.“ Diese Worte haben nur dann einen Sinn, wenn der ''ṛc'' etc. ewig sind. Die Hymne sagt auch: „Die ''ṛcs'' wohnen in ''akṣara'' (dem Unzerstörbaren, dem höchsten Himmel), in dem alle ''devas'' ihren Sitz haben“ (''Taittirīya-Āraṇyaka'', ''Kṛṣṇa-Yajur-Veda'').
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| Die'' atharvāṅgirasa'' sind ''mantras,'' die von Atharvan (Feuerpriester und ältester Sohn von Brahmā) und Aṅgiras (einer der ''saptarṣis'', der sieben Weisen) gesehen worden sind. Die dazugehörigen ''brāhmaṇas'' sind der Unterteil, die Stütze, denn sie handeln hauptsächlich von Ritualen, die das Wohlergehen der Menschen fördern, indem sie Frieden und Stärke bringen.
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| Hier endet der dritte Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Caturtho 'nuvākaḥ (Vierte Lektion)'''
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| ''' '''
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| ''yato vāco nivartante''''।'''' aprāpya manasā saha''''।'''' ānandaṃ brahmaṇo vidvān''''।'''' ''
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| ''na bibheti kadācaneti''''।'''' tasyaiṣa eva śārīra ātmā''''।'''' yaḥ pūrvasya''''।'''' ''
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| ''tasmādvā etasmānmanomayāt''''।'''' anyo'ntara ātmā vijñānamayaḥ''''।'''' ''
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| ''tenaiṣa pūrṇaḥ''''।'''' sa vā eṣa puruṣavidha eva''''।'''' tasya puruṣavidhatām''''।''''
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| anvayaṃ puruṣavidhaḥ''''।'''' tasya śraddhaiva śiraḥ''''।'''' ṛtaṃ dakṣiṇaḥ pakṣaḥ''''।'''' satyamuttaraḥ pakṣaḥ''''।'''' yoga ātmā''''।'''' mahaḥ pucchaṃ pratiṣṭhā''''।'''' ''
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| ''tadapyeṣa śloko bhavati''''॥''
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| '''Woher die Sprache zurückkehrt, zusammen mit dem ''manas'', ohne Es zu erreichen – wer die Glückseligkeit von diesem ''brahman'' kennt, fürchtet sich zu keiner Zeit. Dieser ''manas'' ist die verkörperte Seele dessen (des ''brahman''). Der ''prāṇa-maya'' hat den ''mano-maya'' als sein Selbst und dieser hat den ''prāṇa-maya'' zu seinem Körper. '''
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| '''Dieser ''mano-maya'' („der aus dem ''manas'' gemacht ist“) unterscheidet sich von einer anderen inneren Seele, die aus Wissen gemacht ist (''vijñāna''). Durch diese wird jener (''mano-maya'') angefüllt. Auch diese (innere Seele) hat die Form eines Menschen. Entsprechend jener menschlichen Form ist diese menschliche Form (''vijñāna-maya''). Hingabe (''śraddhā'') ist ihr Kopf; Gerechtigkeit (''ṛtam'') ist ihre rechte Seite; Wahrheit (''satyam'') ist ihre linke Seite; Yoga (Meditation) ist ihr Rumpf (das Selbst); ''mahaḥ'' (''hiraṇya-garbha'', kosmischer ''manas'') ist ihr Unterteil, die Stütze. Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Vidvān''''' – der, der weiß; '''''na bibheti''''' – fürchtet sich nicht; '''''vijñāna-mayaḥ''''' – aus Wissen geformt; '''''ṛtam''''' – Gerechtigkeit; '''''satyam''''' – Wahrheit.
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| ''Brahman'' ist jenseits von Sprache und Denken. Aber man kann ''brahman'' auf intuitive Weise verwirklichen, durch Meditation und ''nirvikalpa-samādhi''. Wenn man die ewige Glückseligkeit des ''brahman'' kennt, wird man absolut furchtlos und frei von Angst. Angst kann nur dort aufkommen, wo Dualität ist. Wie kann es Angst geben für jemanden, der die Einheit des Selbst überall sieht?
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| Der ''mano-maya''-''kośa ''besteht aus ''vṛttis ''bzw. ''saṅkalpas'' (Gedanken). Er ist feiner als der ''prāṇa-maya-kośa'' und kontrolliert diesen von innen. Er ist das innere Selbst des ''prāṇa-maya-kośa''.
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| Innerhalb der Hülle, die aus dem ''manas'' besteht (''mano-maya''), ist da noch ein weiteres Selbst, bestehend aus ''vijñāna'', Wissen. Dieses Selbst ist das innere Selbst des ''mano-maya'' und füllt ihn aus. Im vorangehenden ''anuvāka'' (Lektion 3) sahen wir, dass der ''mano-maya'' aus den Veden besteht. ''Vijñāna'' ist das Wissen, das in den Veden gelehrt wird.
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| Die ''śruti'' führt den Sucher, der sich von ''anna-maya'', ''prāṇa-maya'' und ''mano-maya'' zurückgezogen hat, noch weiter nach innen, sogar über den ''mano-maya'' hinaus. ''Vijñāna-maya'' ist Entscheidungswissen, eine Eigenschaft des Intellekts. Es ist die Entscheidungsfähigkeit, die den ''manas'' leitet. Wenn der ''manas'' zweifelt, ob er dies oder das tun soll, kommt der ''vijñāna-maya'' zur Hilfe, indem er zu einem Entschluss kommt: „Ich muss dies tun!“ Die Opferrituale werden erst dann ausgeführt, wenn sie aus rechten Quellen des Wissens abgesichert sind. ''Vijñāna'' ist die Grundlage aller Opferrituale.
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| Der ''mano-maya'' besteht aus ''vṛttis'', Zuständen des ''manas''. ''Vijñāna'' hingegen ist der Besitzer dieser Zustände. Er ist die Wirkursache aller Gedanken.
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| Nun geht die ''śruti'' dazu über, die Methode der Meditation über das ''vijñāna-maya-''Selbst zu erläutern: Wer durch die Veden ein abgesichertes Wissen erlangt hat, gewinnt zunächst Glauben und Vertrauen (''śraddhā'') in Hinsicht auf die Dinge, die zu tun sind. Da Vertrauen das Erste ist, wenn es darum geht, was zu tun ist, ist es sozusagen der Kopf des ''vijñāna-maya''. Vertrauen ist der Hauptfaktor hinsichtlich Wissens.
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| Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit werden die Seiten („Flügel“) genannt, denn ohne diese kann sich keine feste Überzeugung erheben.
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| Yoga ist Konzentration und Meditation. Yoga ist sozusagen der Rumpf, denn ohne Meditation kann man kein Wissen über die Realität gewinnen. ''Mahaḥ'', d.h. das Prinzip des ''mahat'' (''hiraṇya-garbha'', kosmischer ''manas'') wird „das Rückgrat“ bzw. „die Stütze“ genannt, denn sie ist die Ursache und Stütze des individuellen Intellekts, so wie etwa die Erde die Grundlage und Stütze der Bäume und Sträucher ist. ''Mahat'' ist das große Prinzip, das zuerst geboren wurde. An anderer Stelle sagt die ''śruti'': „der große Anbetungswürdige, der Erstgeborene“ (''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' 5.4). Er ist die Stütze und Quelle allen Wissens. Daher ist er die Stütze des ''ātman'', das aus Wissen gemacht ist, des ''vijñāna-maya''-Selbst.
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| Hier endet der vierte Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Pañcamo 'nuvākaḥ (Fünfte Lektion) '''
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| ''vijñānaṃ yajñaṃ tanute''''।'''' karmāṇi tanute'pi ca''''।'''' vijñānaṃ devāḥ sarve''''।'''' brahma jyeṣṭhamupāsate''''।'''' vijñānaṃ brahma cedveda''''।'''' tasmāccenna pra-mādyati''''।'''' śarīre pāpmano hitvā''''।'''' sarvān kāmān samaśnuta iti''''।''''
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| tasyaiṣa eva śārīra ātmā''''।'''' yaḥ pūrvasya''''।'''' tasmādvā etasmādvijñānamayāt''''।'''' anyo'ntara ātmā''nandamayaḥ tenaiṣa pūrṇaḥ''''।'''' sa vā eṣa puruṣavidha eva''''।'''' tasya puruṣavidhatām''''।'''' anvayaṃ puruṣavidhaḥ''''।'''' tasya priyameva śiraḥ''''।''''
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| modo dakṣiṇaḥ pakṣaḥ pramoda uttaraḥ pakṣaḥ''''।'''' ānanda ātmā''''।'''' ''
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| ''brahma pucchaṃ pratiṣṭhā''''।'''' tadapyeṣa śloko bhavati''''॥''
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| '''Wissen führt das Opfer aus, ebenso wie ''karma''. Alle Götter verehren das Wissen als ''brahman'', das Älteste. Wenn ein Mensch das Wissen als ''brahman'' erkannt hat und nicht davon abweicht, werden all seine Wünsche erfüllt, nachdem er seine Sünden des Körpers zurückgelassen hat. '''
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| '''Von jenem ist dieses das verkörperte Selbst. Verschieden von diesem Selbst, das aus Wissen besteht (''vijñāna-maya''), gibt es ein anderes Selbst im Innern, das aus Glückseligkeit besteht. Von diesem ist jenes angefüllt. (''Ānanda-maya'' füllt und durchdringt ''vijñāna-maya.'') Auch es hat die Form des Menschen. Gemäß der menschlichen Form von jenem ist die menschliche Form von diesem. Dieses hat Liebe (''priya'') als Kopf. Freude (''modaḥ'') ist die rechte Seite („Flügel“); Entzücken (''pramodaḥ'') ist die linke Seite; Glückseligkeit (''ānandam'') ist der Rumpf (das Selbst); ''brahman'' ist der Unterteil, die Stütze. Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Ānanda-mayaḥ''''' – aus Glückseligkeit geformt; '''''priyam''''' – Liebe; '''''modaḥ''''' – Freude, Befriedigung; Freude, die sich aus erfüllten Wünschen ergibt; '''''pramodaḥ''''' – Entzücken, große Zufriedenheit, intensivierte Freude.
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| ''Vijñāna'' (Wissen) vollzieht die Opfer, denn ein Mensch, der Wissen hat, opfert mit Glauben, Vertrauen und Hingabe. Daher wird Wissen der Handelnde genannt. ''Buddhi'' (Intellekt) fasst den Entschluss und ''manas'' und die Sinne wirken durch den grobstofflichen Körper. Insofern ist ''vijñāna'' der eigentliche Tätige.
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| Das Wort ''karma'' bezieht sich zunächst nur auf heilige Opferhandlungen, aber hier schließt es auch normale Handlungen ein. Alle Handlungen werden gemäß dem Beschluss und der Zustimmung des Intellekts ausgeführt.
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| Da alle Handlungen durch Wissen (''vijñāna'') ausgeführt werden, ist das ''vijñāna-maya''-Selbst ''brahman''. Alle Götter (Indra etc.) meditieren über ''hiraṇya-garbha'', welcher der Älteste ist. Denn Er ist der Erstgeborene, die erste Manifestation und die Quelle aller individuellen Aktivitäten. Alle Handlungen beruhen auf vorangehendem Wissen. Alle Götter vertrauen in diese Seele des Wissens und meditieren über sie. Dadurch, dass sie das große ''brahman'' verehren, gewinnen sie Wissen und Macht. Wenn sie über ''hiraṇya-garbha'' meditieren, identifizieren sie sich mit Ihm und erreichen dadurch übernatürliche Kräfte (''aiśvarya'') und Wissen (''jñāna'').
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| Wenn ein Mensch ständig über ''hiraṇya-garbha'' meditiert, fühlt er sich eins mit Ihm und erreicht wunderbare Kräfte.
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| Wenn ein Mensch auf diese Weise über ''hiraṇya-garbha'' meditiert und Ihn verwirklicht, und wenn er danach niemals von jenem ''brahman'' abweicht oder ihn verlässt, und wenn er ständig diesen Gedanken mit sich trägt, dass das ''vijñāna- maya''-Selbst ''brahman'' ist, wird er außerdem frei von allen Sünden.
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| Alle Sünden ergeben sich aus der Identifikation des Selbst mit dem Körper. Der Körper ist die letzte Ursache aller Sünden und allen Elends. Wenn man sich aber mit ''hiraṇya-garbha'' identifiziert, durch stetige Meditation und Verehrung, verschwindet das Körperbewusstsein und damit jegliche Sünde; in etwa so wie der Schatten verschwindet, wenn der Schirm weggenommen wird. Er wird eins mit ''hiraṇya-garbha'' bzw. ''vijñāna-maya-brahman'' und alle seine Wünsche werden erfüllt.
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| Die ''śruti'' geht nun dazu über, die Natur des ''ānanda-maya''-Selbst zu erklären. Das ''ānanda-maya''-Selbst ist auch eine Wirkung. Es ist der „Genießende“, und zwar durch ''avidyā'' (Unwissenheit), denn es identifiziert sich selbst mit dem ''antaḥkaraṇa'', dem inneren Sinn, der wiederum vierfach ist: ''manas'', Intellekt, Erinnerung und Ego. Das ''ānanda-maya''-Selbst besteht aus den latenten Eindrücken von Liebe und anderen Formen des Glücks. Der ''ānanda-maya'' ist der Samen- bzw. Kausalkörper (''kāraṇa-śarīra''). Dieser Körper ist im Tiefschlaf aktiv. Die Gesamtsumme aller Kausalkörper aller Einzelseelen konstituiert die ''upādhi'' bzw. ''māyā'' von Īśvara.
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| Liebe (''priya'') kommt hoch, wenn man das geliebte Kind anblickt. Sie ist der Kopf des ''ānanda-maya''-Selbst, weil sie das Eindringlichste und Hervorstechendste ist. Es ist das ''ānanda-maya''-Selbst, das fühlt: „Ich bin glücklich, ich bin der Genießende.“
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| Freude (''modaḥ'') kommt hoch, wenn man z.B. ein ersehntes Objekt bekommt. Euphorie (''pramodaḥ'') ist die gesteigerte Form davon. Liebe, Freude und Entzücken sind Reflektionen der Glückseligkeit, die in sattvigen Zuständen des Geistes aufkommen.
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| Glückseligkeit (''ānanda'') ist der Rumpf. Sie ist das Zentrum der Liebe, Freude und des Entzückens, denn sie zieht sich durch alle diese hindurch und ist mit ihnen ständig verbunden. ''Ānanda'' ist das nichtbedingte, höchste ''brahman''. Diese Glückseligkeit wird manifest in einem ''manas'', der nicht durch ''tamas'' verdunkelt ist. Sie kommt auf, wenn ihm geliebte Dinge oder Personen präsentiert werden. Dies sind letztlich sinnliche Freuden (''viṣaya-sukha''). Solche Freuden sind vorübergehend, denn das ''karma'', das sie hervorbringt, ist vergänglich.
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| Wenn der Geist durch Askese, Wissen, Keuschheit, Vertrauen und Hingabe gereinigt wird, wird er mehr und mehr frei von ''tamas'' und wird friedvoll und in sich ruhend. Dann wird die innere Freude größer und größer. An späterer Stelle sagt die ''śruti'': „Freude ist Er.“ Man wird immer glückseliger, denn „dies ist es, was Freude erzeugt.“ Es gibt noch einen anderen Text: „Alle Wesen leben von einem kleinen Teil dieser Glückseligkeit“ (''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' 4.3.32).
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| Die Glückseligkeit zeigt sich in Abstufungen je nach Art des ''karma''. Glückseligkeit ist hundert Mal stärker als die Befriedigung durch die Erfüllung eines Wunsches. Die ''śruti'' beschreibt an anderer Stelle, wie die Glückseligkeit mit dem Faktor Hundert zunimmt, je nachdem, wie der Mensch seine Wünsche hinter sich gelassen hat.
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| Das ''ānanda''-''maya''-Selbst wird von ''brahman'', dem Urgrund von allem, gestützt.
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| Das höchste ''brahman'', das als ''satyaṃ'' ''jñānaṃ'' ''ānantam'' (Sein/Wahrheit, Wissen und Unendlichkeit) beschrieben worden ist, ist der Hauptgegenstand dieser Abhandlung. Die Beschreibung der fünf Hüllen hat den Zweck, auf das höchste ''brahman'' hinzuweisen, das jenseits der fünf Hüllen ist. Das höchste ''brahman'', das im Innern der fünf Hüllen wohnt, ist das Selbst von ihnen allen. Das nonduale ''brahman'' stellt die letztendliche Basis aller Dualität dar, die nur durch Unwissenheit erschaffen worden ist. Da ''ānanda-maya'' schließlich zur Einheit führt, kann man ''brahman'', das alles unterstützt und die Grundlage aller Vielfalt ist, als die Stütze, als das Rückgrat des ''ānanda-maya'' bezeichnen.
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| Die fünf Hüllen (''kośas'') des Menschen sind hier beschrieben, um das große Übel des ''saṃsāra'' zu zerstören. Löse jede Hülle auf in das, was ihr jeweils unmittelbar folgt, bis hin zur letzten Ursache. Schließlich wirst du dann zum Wissen um ''brahman'' geführt werden, das jenseits der Dualität von Ursache und Wirkung ist, das weder Ursache noch Wirkung ist. Du wirst dann die Einheit der Einzelseele mit dem höchsten Selbst verwirklichen.
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| ''Māyā'' ist die illusionserzeugende Kraft von ''brahman''. Sie ist die materielle Ursache des Universums. Sie besteht aus den drei ''guṇas'' (Eigenschaften) ''sattva'' (Reinheit), ''rajas'' (Leidenschaft, Wille) und ''tamas'' (Dunkel-, Träg- und Faulheit):
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| <ul>
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| * '' Tamas'' ist die Ursache des ''anna-maya''-''kośa''; hier herrscht die Eigenschaft
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| von Trägheit.
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| <ul>
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| * '' Rajas'' ist die Ursache des ''prāṇa-maya-kośa''; hier herrscht die Eigenschaft
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| des Handelns (''kriyā-śakti'').
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| <ul>
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| * '' Sattva'' gemischt mit ''tamas'' ist die Ursache des ''mano-maya''-''kośa; ''hier
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| </ul>
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| herrschen neben tugenhaften auch tamasige Qualitäten (wie Hass, Neid, Faulheit etc.) im ''manas''.
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| <ul>
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| * '' Sattva'' gemischt mit ''rajas'' ist die Ursache des ''vijñāna-maya''-''kośa''; hier
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| </ul>
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| werden sowohl tugendhafte Eigenschaften, wie Erkenntnisfähigkeit (''jñāna-śakti''), als auch rajasige Qualitäten, wie Willenskraft und Wünsche (''icchā-śakti''), durch ''manas'' und ''buddhi'' erzeugt.
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| <ul>
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| * S''attva'' ist die Ursache des ''ānanda-maya''-''kośa''; hier herrschen reine Liebe,
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| </ul>
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| Freude und Wonne.
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| ''Icchā-śakti'' erzeugt Wünsche. ''Jñāna-śakti'' gibt dem Menschen das Wissen, wie er ein gewünschtes Objekt bekommen kann, und durch ''kriyā-śakti'' holt (bzw. erarbeitet) er sich das.
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| Geburt und Tod sind die ''dharmas'' (Attribute) des ''anna-maya''-''kośa''. Hunger und Durst sind die ''dharmas'' des ''prāṇa-maya''. ''Moha'' (Unbewusstheit) und ''śoka (''Kummer, Schmerz) sind die Attribute des ''mano-maya''. Der ''ātman'' ist immer rein und unverhaftet. Er ist absolut frei von den ''ṣaḍūrmis'' („sechs Wellen“, die Leid erzeugen im Ozean des ''saṃsāra''): ''śoka'' – Kummer, Leid, Trauer; ''moha'' – Täuschung, Dummheit; ''pipāsā'' – Durst; ''kṣudhā'' – Hunger; ''jarā'' – Altern; ''mṛtyu'' – Tod.*
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| ''Anna-maya''-''kośa'' ist der grobstoffliche Körper (''sthūla-śarīra''), während ''prāṇa-'', ''mano- und vijñāna-maya''-''kośa'' zum feinstofflichen Körper (''liṅga-śarīra'') zählen und ''ānanada-maya''-''kośa'' zum Kausalkörper (''kāraṇa- śarīra'').
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| Der grobstoffliche/physische Körper ist im Wachzustand aktiv, der feinstoffliche Körper im Traumzustand und der Kausalkörper im Tiefschlaf. Im Tiefschlaf stellt der ''ānanda-maya''-''kośa'' den dünnen Schleier dar, der die Einzelseele von der höchsten Seele, ''brahman'', trennt.
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| Hier endet der fünfte Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Ṣaṣṭho 'nuvākaḥ̣ (Sechste Lektion)'''
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| ''asanneva sa bhavati''''।'''' asad brahmeti veda cet''''।'''' asti brahmeti cedveda''''।'''' ''
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| ''santamenaṃ tato viduriti''''।'''' tasyaiṣa eva śārīra ātmā''''।'''' yaḥ pūrvasya''''।'''' ''
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| ''athāto'nupraśnāḥ''''।'''' utāvidvānamuṃ lokaṃ pretya kaścana gacchatī3 u''''।'''' ''
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| ''āho vidvānamuṃ lokaṃ pretya kaścitsamaśnutā 3 u''''।'''' so'kāmayata''''।'''' ''
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| ''bahu syāṃ prajāyeyeti''''।'''' sa tapo'tapyata''''।'''' sa tapastaptvā''''।'''' idaṃ sarvamasṛjata''''।'''' ''
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| ''yadidaṃ kiñca''''।'''' tat sṛṣṭvā tadevānuprāviśat''''।'''' tadanupraviśya''''।'''' ''
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| ''sacca tyaccābhavat''''।'''' niruktaṃ cāniruktaṃ ca''''।'''' nilayanaṃ cānilayanaṃ ca''''।'''' ''
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| ''vijñānaṃ cāvijñānaṃ ca''''।'''' satyaṃ cānṛtaṃ ca satyamabhavat''''।'''' yadidaṃ kiñca''''।'''' ''
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| ''tatsatyamityācakṣate''''।'''' tadapyeṣa śloko bhavati''''॥''
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| '''Wer ''brahman'' als nichtexistent ansieht, wird selbst nichtexistent. Wer ''brahman'' als existent erkennt, den erkennt man als existent. Wahrlich, dieser (''ānanda-maya-kośa'') ist das verkörperte Selbst von Jenem (''brahman''). '''
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| '''Daraus entsteht die Frage: Geht der, der nicht erkennt, dort hin, wenn er den Körper verlassen hat? Und erreicht der, der erkennt, Jenes, nachdem er die Welt verlassen hat?'''
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| '''Er wünschte: „Möge ich viele sein; möge ich geboren werden.“ Er übte ''tapas''. Nachdem Er ''tapas'' geübt hatte, brachte Er all dies hervor. Nachdem Er es hervorgebracht hatte, trat Er in es ein. Nachdem Er eingetreten war, wurde Er ''sat'' (Seiendes, Manifestes) und ''tyat'' (das Jenseitige, was nicht manifest ist), das Definierte und das Undefinierte, der Wohnsitz und der Nichtwohnsitz, Wissen und Unwissenheit, Wahrheit und Falschheit und all dies, was immer existiert. Daher wird es „Existenz“ genannt. Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Asat''''' – nichtexistent; '''''avidvān''''' – jemand, der nicht weiß; '''''vidvān''''' – jemand, der weiß; '''''pretya''''' – nachdem er gestorben ist; '''''amum''''' – das; '''''lokam''''' – die Welt; '''''gacchati''''' – geht; '''''āho''''' – Oh! Sage mir!; '''''akāmayata''''' – wünschte; '''''prajāyeya''''' – möge ich erzeugen; '''''so'kāmayata bahu syāṃ prajāyeyeti '''''– möge ich viele sein; möge ich geboren werden; '''''bahu''''' – viele; '''''syām''''' – möge ich sein; ich werde sein; '''''tapas''''' – hier: Wissen. ''Brahman'' dachte nach über den Plan, wie die Welt geschaffen werden sollte. '''''Tat sṛṣṭvā tadevānuprāviśat''''' – nachdem Er es hervorgebracht hatte, trat Er in es ein; '''''sat''''' – seiend; was manifest ist; '''''tyat''''' – das Jenseitige, was nicht manifest ist; '''''niruktam''''' – definiert; '''''aniruktam''''' – nichtdefiniert; '''''nilayanam''''' – der Wohnsitz, die Stütze; '''''anilayanam''''' – Nichtwohnsitz, nicht unterstützt, nicht eine Stütze; '''''vijñānam''''' – Wissen; '''''avijñānam''''' – Unwissenheit; '''''satyam''''' – Wahrheit; '''''anṛtam''''' – Falschheit; '''''ācakṣate''''' – nennen.
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| Wer nicht an die Existenz von ''brahman'' glaubt, führt ein Leben der Sinne. Er ist lasterhaft. Er hat keine höheren Ideale. Für ihn ist die Welt alles. Er identifiziert sich mit dem physischen Körper und den anderen „Hüllen“ und sieht sie als das wahre Selbst an. Er wird „nichtexistent“. Er erreicht keine Unsterblichkeit und kein ewiges Leben. Er stürzt in die Tiefe von Dunkelheit und Unwissenheit und ist gefangen im Kreislauf von Geburt und Tod.
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| Wenn hingegen ein Mensch erkannt hat, dass ''brahman'' existiert, dass ''brahman'' alles unterstützt und die Grundlage der Differenzierung ist, dass ''brahman'' der Same jeglicher Handlung ist und dass in Ihm keine Verschiedenheit existiert – wenn er das erkannt hat, führt er ein Leben der Tugend. Er hat Ideale und höhere Aspirationen. Er führt kein Leben der Sinne. Er verhält sich richtig hinsichtlich Kaste, Lebensstadien usw. Er entwickelt inneren Abstand und Unterscheidungsfähigkeit und hält sich fern von Sinnlichkeit. Er meditiert, arbeitet hart, um ''brahman'' zu erreichen, und wird schlussendlich eins mit Ihm. Die Weisen betrachten ihn als „existierend“, denn er ist eins geworden mit ''brahman'', das selbst Existenz (''sat'') ist.
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| Wie könnte man die Existenz von ''brahman'' überhaupt anzweifeln? Das kommt daher, dass ''brahman'' jenseits der Erfahrung ist, jenseits der menschlichen Sprache. Man glaubt im Allgemeinen nur an die Existenz dessen, was in den Bereich der Sprache fällt. Daher ist es verständlich, dass man nicht an etwas glaubt, das nicht ausgesprochen werden kann. Die Leute verstehen, dass ein Krug existiert, denn man kann über ihn reden. Wenn man nicht über ihn sprechen kann, existiert er nicht für sie. Ebenso glaubt so mancher, dass ''brahman'' nicht existiert. Daher wird gesagt: „Wenn er weiß, dass ''brahman'' existiert, […]“.
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| ''Ānanda-maya'' ist das verkörperte Selbst des ''vijñāna-maya''. Er ist subtiler und ausgedehnter als letzterer. Er durchdringt diesen. ''Ānanda-maya'' ist sozusagen das Selbst, das im ''vijñāna-maya''-''kośa'' wohnt.
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| Doch niemals kann es einen Zweifel geben, dass ''ānanda-maya'' nicht existiert. Im Gegensatz dazu kann man aber ''brahman'' anzweifeln, denn Es ist ohne alle Unterscheidungen und Es ist allen gemeinsam.
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| Jetzt kommen die Fragen der Schüler an den Lehrer. ''Brahman'', die Ursache von ''ākāśa'' etc., ist sowohl im Wissenden wie auch im Unwissenden. Daher könnte man denken, dass auch Unwissende ''brahman'' erreichen können. Und wenn der Unwissende ''brahman'' nicht erreichen kann, dann kann doch eigentlich auch der Wissende ''brahman'' nicht erreichen. Welche Beweise gibt es, dass die Erleuchteten ''brahman'' erreichen?
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| Der folgende Abschnitt soll diese Fragen beantworten.
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| Es wurde gesagt, dass ''brahman'' ''satyam'' (Wahrheit) ist. Es ist Wahrheit, weil Es existiert. Die ''śruti'' beginnt nun, die Existenz von ''brahman'' abzusichern.
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| Ein Opponent könnte sagen: ''Brahman'' existiert nicht. Denn was existiert, wie etwa ein Krug, wird gesehen und erfahren; was aber nicht existiert, wie etwa das Horn eines Hasen, wird nicht gesehen. ''Brahman'' kann man nicht sehen; daher existiert Es nicht.
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| Antwort: Dieses Argument ist unhaltbar. Denn ''brahman'' ist die Ursache von ''ākāśa'' etc. Man kann nicht sagen, dass ''brahman'' nicht existiert, denn Äther usw. – von dem ''brahman'' ja die Ursache ist – kann man mit den Sinnen sehen. Die ''śruti'' erklärt, dass ''ākāśa'', und überhaupt alles in der Schöpfung, aus ''brahman'' geboren ist. Es ist ja eine allgemeine Erfahrung, dass das, aus dem etwas hervorgeht, auch existiert. Beispiel: Lehm und Samen sind Ursachen des Krugs und des Baumes. Also muss man sagen: ''Brahman'' existiert, denn Es ist die Ursache des Äthers etc.
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| Wir sehen in unserer Welt nichts, das aus nichts geboren wäre. Wenn Dinge aus nichts entstünden, könnte man sie nicht mit den Sinnen sehen. Aber sie werden ja gesehen! Daher existiert ''brahman''. Die ''śruti'' erklärt: „Wie kann Existenz aus Nichtexistenz geboren werden? Wie könnte etwas aus nichts entstehen?“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 6.2.2). Also muss man sagen, dass ''brahman'' existiert.
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| Man kann wiederum auch nicht argumentieren, dass ''brahman'' nicht intelligent ist, weil Es die Ursache ist, so wie etwa Lehm oder ein Same. Nein, ''brahman'' ist Etwas, das reine Wünsche hat (''satya-kāma''). Und wir wissen ja, dass nur ein intelligentes und bewusstes Wesen Wünsche haben kann. Wir haben festgestellt, dass ''brahman'' allwissend ist. Daher ist es richtig zu sagen, dass ''brahman'' reine Wünsche hat.
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| Ein Opponent könnte sagen: Wenn ''brahman'' Wünsche hat, dann hat Es ja offensichtlich noch nicht alles erreicht.
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| Antwort: Das ist nicht korrekt, denn ''brahman'' hängt nicht von Wünschen ab. Wegen Seiner Unabhängigkeit wird Es von Wünschen nicht berührt; ''brahmans'' Wünsche sind ohne Makel. Sie können Es nicht zum Handeln anspornen, wie etwa ein Mensch durch unreine Wünsche beeinflusst und zum Handeln angeregt wird. ''Brahman'' hat nur wahre (''satya'') und weise (''jñāna'') Wünsche. Sie sind ihrer Natur nach wie ''brahman'' selbst und sind daher rein. ''Brahman'' wird nicht von ihnen geleitet oder angestachelt.
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| Auf der anderen Seite ruft ''brahman'' die Wünsche der fühlenden Wesen hervor, entsprechend ihren Taten. ''Brahman'' ist also unabhängig von Wünschen. Es hat keine unerfüllten Wünsche. Es gibt auch nichts, das Es sich wünschen könnte, denn Es braucht keine äußeren Faktoren oder Mittel. Die Wünsche der Menschen gehören nicht zu seinem Selbst. Sie hängen ab von dem Wirken des ''dharma'' und von anderen Faktoren. Sie brauchen zusätzliche äußere Hilfsmittel, nämlich Körper und Sinnesorgane, um Dinge zu bekommen, die von ihrem Selbst verschieden sind. Dagegen sind ''brahmans'' Wünsche unabhängig von äußeren Bedingungen usw. Es stehen keine entsprechenden Motive dahinter. Sie sind eins mit Ihm selbst. Sie sind nicht unterscheidbar von Ihm.
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| ''Brahman'' vervielfältigt sich nicht so, dass Es etwa Dinge hervorbringt, die von Ihm verschieden wären, so wie ein Vater sich vervielfältigt, indem er einen Sohn zeugt. Wie denn also? Es geschieht durch die Manifestation von Name und Form, die unmanifest in Ihm vorhanden waren.
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| ''Brahman'' übte ''tapas'', d.h. Es dachte über die Ordnung der Welt nach, die geschaffen werden sollte. Auf diese Weise schuf Es das Universum mit Raum, Zeit, Namen und Formen, worin die Wesen sich ausleben konnten, entsprechend ihrem ''karma''.
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| Nach Rāmānujas (ind. Philosoph und Lehrer des Hinduismus im 10. Jh.) ''viśiṣṭādvaita''-Philosophie (Weltbild über eine differenzierte Einheit) ist diese Welt ein ''pariṇāma'' (Transformation) von ''brahman''. Das bedeutet: Wie Milch sich in Sauermilch verwandelt, so hat sich ''brahman'' in die Welt verwandelt, die aus feinen und groben Dingen besteht; diese Lehre heißt ''pariṇāma-vāda''. Sie enthält aber einen gravierenden Fehler: Wie könnte es eine Veränderung geben in dem transzendenten und vollkommenen ''brahman''? Veränderung ist nur möglich in Raum und Zeit. ''Brahman'' aber ist jenseits von Zeit, Raum und Kausalität.
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| Und doch liegt die Welt gegenwärtig vor uns. Wie kann man das erklären? Shankara bringt die Theorie des ''vivarta-vāda*''. Die sagt aus, dass ''brahman'' keine Veränderung erfahren hat, um diese Schöpfung hervorzubringen. Es gibt da eine unverständliche Illusionskraft in ''brahman''. Diese Kraft, die ''māyā'' (Täuschung,
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| Illusion) genannt wird, hat die Welt hervorgebracht.
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| ''Brahman'' trat ein in dasselbe Universum, das Es geschaffen hatte, eben durch diese ''māyā''. Wie geschah das? Trat Es in es ein in Seiner eigenen Form, als Schöpfer? Oder tat Es das in einer anderen Form? Die Endung -''ktvā'' (Partizip), „nachdem Es hervorgebracht hatte“, weist darauf hin, dass der Schöpfer selbst in das Universum eintrat.
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| Ein Opponent könnte vielleicht sagen: So kann es nicht sein, wenn ''brahman'' die Ursache des Universums ist, wie etwa Lehm die Ursache des Kruges ist. Denn die Wirkung ist eins mit der Ursache: Die Schöpfung hat die Natur von ''brahman''. Die Ursache ist selbst in die Wirkung transformiert worden. Daher kann eigentlich die Ursache nicht in die Wirkung eintreten, nachdem letztere geschaffen worden ist, so als ob die Ursache nicht von Anfang an darin gewesen wäre. Es gibt so etwas nicht, dass der Lehm in den Krug eintritt. Vielmehr ist der Lehm in den Krug transformiert worden. So wie Lehm, in Form von Staub, in den Krug eintreten könnte, so könnte allerdings der ''ātman'', in anderer Form, in das Universum aus Namen und Formen eintreten. Die ''śruti'' sagt ja auch: „nachdem Er in diese Form eingetreten ist in Form des ''jīvātman''“ (''Chāndogya-Upaniṣad'' 6.3.2).
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| Antwort: Diese Auffassung ist falsch. Denn ''brahman'' ist eins. In der Tat könnte der Lehm, in Form von Staub, in den Krug eintreten, denn Lehm besteht aus Teilen; und es gibt da einen Raum, der noch nicht von Staub gefüllt ist. Aber ''ātman'' ist einer und hat keine Teile. Es gibt keinen Platz, der noch nicht von Ihm gefüllt wäre. Deswegen kann von „Eintreten“ nicht die Rede sein.
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| Opponent: Wie kann Es denn überhaupt „eintreten“? Die ''śruti'' sagt doch: „In jene selbe Sache trat Es dann ein.“ Lass uns einmal annehmen, dass ''brahman'' aus Teilen bestünde. Dann wäre es gut möglich, dass Es in die Namen und Formen einträte, und zwar in der Form des ''jīva'', so wie eine Hand in den Mund eingeführt wird.
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| Antwort: Diese Erklärung ist nicht richtig. Man kann nicht sagen, dass ''brahman'' Teile hat und dass er so, als ''jīvātman'', in die Welt aus Namen und Formen eintritt wie die Hand in den Mund. Denn es gibt keinen Ort, wo Es nicht ist.
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| Opponent: Es tritt in die Ursache selbst ein.
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| Antwort: Dann wäre Es nicht mehr der ''jīvātman'' – so wie der Krug aufhört, ein Krug zu sein, wenn er in den Lehm eintritt, also zu Lehm wird.
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| Opponent: Man könnte sich das „Eintreten“ so vorstellen wie eine Widerspiegelung der Sonne im Wasser.
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| Antwort: So kann es nicht sein, denn ''brahman'' ist unendlich und formlos. Nur ein begrenztes und körperliches Ding könnte sich auf einer anderen Oberfläche widerspiegeln. Aber vom ''ātman'' kann es keine Widerspiegelung geben, denn Er ist formlos, unendlich und alldurchdringend, insofern Er die Ursache von Äther ist. Ein derartiges „Eintreten“ in Form einer Widerspiegelung ist völlig unmöglich, denn es gibt nichts anderes außer ''brahman'', in dem Es sich wiederspiegeln könnte und auch überhaupt keinen Ort oder Raum, als den, den Es selbst einnimmt.
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| Opponent: Wenn das so ist, dann kann es überhaupt kein „Eintreten“ geben. Wir müssen also diesen Teil des Textes ignorieren.
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| Antwort: Nein, er hat eine andere Bedeutung. Die ''śruti'' begann mit den Worten: „Der Kenner ''brahmans'' erreicht das Höchste. ''Brahman'' ist Wahrheit, Wissen und Unendlichkeit. Wer den kennt, der in der Höhle verborgen ist… “ Hier geht es um Wissen. Um Wissen zu vermitteln, sprach die ''śruti'' von den Wirkungen ''brahmans'', angefangen von ''ākāśa'' bis hin zu Nahrung. In diesem Zusammenhang war die Rede von den ''kośas''. Jeweils innerhalb eines ''kośa'' war der nächsthöhere, angefangen von ''anna-maya'' bis hin zu ''ānanda-maya'' (Glückseligkeits-Selbst). Innerhalb dieses letzteren ist ''brahman'', die Stütze von allen, die Grundlage aller differenzierten Manifestation. In diesem Zusammenhang wird dann von „Eintreten“ gesprochen. Das ist eine metaphorische Darstellung, kein äußeres Faktum. Es ist bildlich gesprochen.
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| ''Brahman'' wird erkannt in der „Höhle“ des Intellekt (''buddhi'') in seinen spezifischen Formen als Seher, Hörer, Denker, Wissender etc. Das ist sein „Eintreten“. Daher existiert ''brahman'', die Ursache von allem. Wir sollten Es als Existenz selbst erkennen.
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| Was wurde aus ''brahman'', nachdem Es in seine eigene Wirkung eingetreten war? Es wurde das Körperliche, die Form (''mūrta'') und das Unkörperliche, Formlose (''amūrta''). Die Formen und das Formlose blieben vor der Schöpfung in einem unmanifesten und undifferenzierten Zustand. Nach Beginn der Schöpfung werden sie differenziert – durch den ''ātman'', der in ihnen wohnt. Obwohl sie differenziert sind, bleiben sie doch eins mit dem ''ātman'', sowohl im Raum wie auch in der Zeit.
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| Außerdem wurde ''brahman'' zum ''nirukta'' (Definierten) und zum ''anirukta'' (Undefinierten). „Definiert“ nennt man ein spezifisches Objekt, das sich von anderen unterscheidet. Das Gegenteil ist „undefiniert“. ''Nirukta'' und ''anirukta'' sind Attribute von ''mūrta'' und ''amūrta'' – des Formhaften und Formlosen. Das Formhafte und das Formlose haben auch Attribute wie „sichtbar“ bzw. „nichtsichtbar“, „Stütze“ bzw. „Nichtstütze“, „Wohnsitz“ bzw. „Nichtwohnsitz“.
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| Obwohl „nichtsichtbar“, „nichtdefiniert“ und „Nichtwohnsitz“ Attribute des Formlosen sind, gehören sie doch zur manifesten Welt, insofern sie nach der Schöpfung ins Sein gekommen sind. Sie gehören in die Kategorie des Differenzierten und nicht zu ''brahman'', das unmanifest und die Ursache ist (das allerdings selbst auch formlos ist).
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| ''Vijñāna'' ist belebt und bewusst, ''avijñāna'' ist unbelebt und unbewusst, etwa wie ein Stein.
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| Mit ''satyam'' ist hier relative Wahrheit gemeint. Es weist nicht auf die Absolute Realität hin, denn ''brahman'', die Absolute Realität, ist nur eins. Wasser wird z.B. ''satyam'' (wirklich) genannt, wenn es mit der illusionären Fata Morgana verglichen wird. Das Gegenteil ist ''anṛta'' (falsch). Die Schlange in dem Seil, der Dieb im Pfahl und das Silber im Perlmutt sind falsch.
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| Die Upanishad begann mit den Worten: „''Brahman'' ist Wahrheit, Wissen und Unendlichkeit.“ ''Brahman'', das Eine, transformierte sich in die Form und das Formlose. Außerhalb von ''brahman'' gibt es weder Form noch Formloses. Daher sagen die Kenner des ''brahman'', dass ''brahman'' Wahrheit ist, dass all dies ''brahman'' ist.
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| Der Abschnitt begann mit der Frage: „Existiert ''brahman''?“ Als Antwort wurde gesagt: „Der ''ātman'' wünschte: ‘Möge ich viele werden.’“ Dementsprechend schuf er ''ākāśa'' und alles andere im Universum, das Manifeste und das Unmanifeste. Er trat in die Namen und Formen ein als Sehender, Hörender, Denkender und Wissender. Wir sollten verstehen, dass ''brahman'' existiert, der die Ursache von allem ist, der in allen Geschöpfen wohnt und der sich als Sehender, Hörender etc. manifestiert.
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| Hier endet der sechste Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Saptamo 'nuvākaḥ (Siebte Lektion)'''
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| ''asad vā idamagra āsīt''''।'''' tato vai sadajāyata''''।'''' tadātmānaṃ svayamakuruta''''।'''' tasmāt tatsukṛtamucyata iti''''।'''' yadvai tatsukṛtam''''।'''' raso vai saḥ''''।''''
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| rasaṃ hyevāyaṃ labdhvānandī bhavati''''।'''' ko hyevānyāt kaḥ prāṇyāt''''।''''
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| yadeṣa ākāśa ānando na syāt''''।'''' eṣa hyevānandayāti''''।'''' yadā hyevaiṣa etasminnadṛśye'nātmye'nirukte'nilayane'bhayaṃ pratiṣṭhāṃ vindate''''।''''
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| atha so'bhayaṃ gato bhavati''''।'''' yadā hyevaiṣa etasminnudaramantaraṃ
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| kurute''''।'''' atha tasya bhayaṃ bhavati''''।'''' tattveva bhayaṃ viduṣo 'manvānasya''''।'''' tadapyeṣa śloko bhavati''''॥''
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| '''Wahrlich, am Anfang war das Nichtexistente. Aus dem wurde das Existente geboren. Jenes schuf sich selbst aus sich selbst. Daher wird Es „selbstgeschaffen“ genannt. Dieses Selbstgeschaffene ist die Quelle von Freude. Ein Mensch, der diese Quelle der Freude erlangt hat, ist gesegnet. Wer könnte leben und atmen, hätte er nicht die Glückseligkeit in der Höhlung seines Herzens? Dieses ''brahman'' selbst gewährt Glückseligkeit. Wenn dieser ''ātman'' furchtfreie Einheit mit ''brahman'' erlangt, das unsichtbar, nichtkörperlich, nichtdefiniert und ohne Wohnsitz ist, dann wird er frei von Angst und Furcht. Wenn hingegen dieser ''ātman'' auch nur die geringste Unterscheidung in ''brahman'' macht, dann gibt es Angst für ihn. Jenes ''brahman'' selbst wird die Quelle von Angst für den, der unterscheidet und nicht reflektiert. Mehr dazu im nächsten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Asat''''' – nichtexistent; '''''idam''''' – dies; '''''agre''''' – am Anfang, vormals, vorher; '''''sat''''' – Existenz; '''''ajāyata''''' – wurde geboren; '''''rasaḥ''''' – Freude, Glückseligkeit; wörtlich „Geschmack“; '''''abhayam''''' – furchtlos; '''''yadā hyeva''''' – weil; '''''eṣaḥ''''' – dieser, der Verehrer; '''''etasmin''''' – in diesem; '''''adṛśye''''' – unsichtbar; '''''anātmye''''' – nichtkörperlich, nicht verkörpert; '''''anirukte''''' – undefiniert; '''''anilayane''''' – ohne Wohnsitz, ohne Stütze; '''''pratiṣṭhām''''' – Existenz, Wohnsitz; '''''vindate''''' – erlangt.
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| '''''„'''''Wohnsitz“ bezieht sich hier auf ''avyakta ''(die nichtmanifestierte Urmaterie), worin das Universum sich im latenten, aufgelösten Zustand (''pralaya'') befindet. Er könnte sich auch auf ''antaḥ-karaṇa'' beziehen, der der Sitz aller ''vāsanās ''(Wünsche, Eindrücke, Vorstellungen) ist.
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| „Nichtwohnsitz“ bezieht sich hier auf ''brahman'', das sogar jenseits der Ursache ist. ''Brahman'' wird nicht durch irgendetwas gestützt, insofern ist Es Nichtwohnsitz (ohne Haus oder Stütze). Es ruht in seiner eigenen Größe.
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| „Nichtexistent“ bezeichnet das unmanifeste ''brahman'' – im Gegensatz zu diesem Universum, das in spezifischen Namen und Formen manifestiert ist. Es ist keine absolute Nichtexistenz gemeint, denn aus solcher könnte keine Existenz hervorkommen.
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| ''Idam'' bezieht sich auf das Universum aus Namen und Formen. Das Existente: die manifeste, geschaffene Welt aus spezifischen Namen und Formen. Vor der Schöpfung war diese nichtexistent, sie war ''brahman'' selbst – hier als „nichtexistent“ oder „nichtseiend“ bezeichnet.
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| Ist die Schöpfung verschieden von ''brahman'', so wie der Sohn vom Vater verschieden ist? Die ''śruti'' sagt: „''Brahman'', der Nichtexistenz genannt wird, schuf sich selbst.“ Daher wird Es „selbsterschaffen“ genannt. ''Brahman'' transformierte sich in die sichtbare Welt durch seine eigene inhärente Kraft, ohne äußere Hilfe oder äußeren Anstoß. Es gibt, außerhalb von ''brahman'' selbst, keine materielle Ursache des Universums, so wie Lehm Ursache für den Krug ist; und es gibt auch keine Wirkursache, wie den Töpfer. ''Brahman'' ist sowohl die materielle wie auch die Wirkursache des Universums. Deshalb wird ''brahman'' „''sukṛta''“ genannt, die Ursache par excellence, die Selbstursache. ''Brahman'' ist selbsterschaffen.
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| ''Brahman'' ist selbsthandelnd, aber der ''jīva'' ist nicht selbst ein Handelnder. Er wird angetrieben durch den ''antar-yāmī'' (inneren Lenker).
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| Der Abschnitt kann auch anders interpretiert werden: ''Brahman'' wird wegen seiner Güte ''sukṛta'' (verdienstvolle Handlung, das Gute) genannt. ''Brahman'' schuf alles aus sich selbst heraus und blieb dabei eins mit der ganzen Welt. So wird Es ''sukṛta'' genannt, als die Verkörperung solch einer guten Handlung. ''Sukṛta'' bedeutet „wohlgetan“. Das bezieht sich auf die Handlung, nicht auf den Handelnden selbst. Sogar in der Welt sagt man, dass alles, was der Meister tut, „wohlgetan“ ist; man nennt so aber nicht das, was durch den Diener getan wurde. ''Sukṛta'' bedeutet „selbsterschaffen“, „die unabhängige Ursache“. Die Schlussfolgerung: ''Brahman'' existiert, denn nur etwas, das existiert, kann etwas „gut“ (''sukṛta'') machen.
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| Um auch noch auf andere Weise zu beweisen, dass ''brahman'' existiert, lehrt die ''śruti'', dass ''brahman'' Glückseligkeit und Entzücken (''rasa'') ist. ''Rasa'' ist das, was Freude und Befriedigung gibt. ''Brahman'' ist der höchste ''rasa''. Durch den ''rasa'' von ''brahman'' erscheint dieses Universum, welches in sich ohne ''rasa'' ist, als voll von ''rasa''.
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| Liebe zu ''brahman'' könnte nicht entstehen, wenn Es nicht die Natur der Glückseligkeit hätte. Durch das Wort ''rasa'' wird angezeigt, dass ''brahman'' selbst Glückseligkeit ist. Alle Sinnesfreuden sind nur Widerspiegelungen jener höchsten Glückseligkeit des ''brahman''. Man findet, dass die weisen Verehrer von ''brahman'' voller Freude sind, auch ohne äußere Dinge, die ihnen Freude geben. Für sie ist ''brahman'', und nur ''brahman'', die Freude und die Ursache der Freude. Sie sind in der ewigen Glückseligkeit ''brahmans'', allein durch Selbstkontemplation. Daher existiert ''brahman'', weil Es die Ursache von Freude ist.
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| Im folgenden Teil zeigt die ''śruti'', dass ''brahman'' existiert, weil Es die Quelle der physischen Aktivitäten wie Atmen etc. und zugleich auch der Sinnesfreuden ist. Wir sehen, dass Atem geschieht, und zwar mithilfe von ''prāṇa'' und ''āpana''. Dabei arbeiten die Vitalströme und die Sinne zusammen. Diese Kombination von Vorgängen und deren wechselseitige Abhängigkeit – und das alles zugunsten eines einzelnen Wesens – wäre nicht möglich ohne ein unabhängiges und intelligentes Seiendes. So ist die allgemeine Erfahrung. Zum Beispiel kombinieren sich ja Sand, Ziegel, Zement ect. auch nicht von allein zu einem Gebäude, ohne das Einwirken eines intelligenten Wesens, nämlich des Hausherrn.
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| Die ''śruti'' erklärt, dass ''brahman'', das eine Verkörperung von Glückseligkeit ist und das wahre Zentrum unseres Seins, die Ursache unseres Lebens und aller Sinnesaktivitäten ist. Ohne ''brahman'' können die Augen nicht sehen, die Ohren nicht hören und die ''prāṇas'' können ihre Aufgabe nicht erfüllen. Das Ziel der Existenz ist es, die ewige Glückseligkeit von ''brahman'' zu gewinnen. Der Mensch sucht Glück, das andauert. Aus Unwissenheit heraus sucht er es im Äußeren. Dabei scheitert er. Dann entsteht Unterscheidungsfähigkeit in ihm, er sucht im Innern, richtet seine Aufmerksamkeit nach innen und findet schließlich, durch Meditation, die anhaltende Glückseligkeit in seinem eigenen Selbst, dem ''ātman''. Der Weg des Sinnesmenschen ist nur ein Zick-Zack-Weg zum Ort der höchsten Glückseligkeit. Jeder Moment im Leben führt nur zu ''saccidānanda-brahman''. Wenn diese Glückseligkeit nicht in dem höchsten Äther in der Höhle des Herzens wäre, wer könnte dann überhaupt atmen und Leben? Daher kann man sagen, dass ''brahman'' existiert.
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| ''Brahman'' bringt die Freude im Leben. Wenn ein Wunsch sich erfüllt hat, zieht sich der Geist für einen Moment von dem Wunschobjekt zurück, bevor ein neuer Wunsch entsteht, und erfährt dann die Glückseligkeit des Selbst. Das ist es eigentlich, was man Freude und Vergnügen nennt. Dies erkennen aber nur die, die unterscheiden können. Wir müssen letztlich zugeben, dass ''brahman'' sogar als die Quelle aller Sinnesfreuden existiert.
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| ''Brahman'' existiert sogar als die Ursache der Furcht im Unwissenden und die der Furchtlosigkeit im Weisen. Man kann Furchtlosigkeit nur erreichen, indem man sich mit etwas verbindet, das wirklich existiert. Furchtlosigkeit kann nicht aufkommen durch die Verbindung mit etwas, das nicht existiert. Die ''śruti'' zeigt im Folgenden, wie ''brahman'' die Ursache von Furchtlosigkeit ist.
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| Furcht entsteht durch Unwissenheit. Der Mensch ist verhaftet an den Körper und entwickelt dadurch Angst. Er denkt, dass er vernichtet ist, wenn der Körper vergeht. Wenn er aber Wissen um ''brahman'' gewinnt, merkt er, dass er ewig und unsterblich ist. Er sieht, dass er eins ist mit ''brahman'', und wird dadurch absolut angstfrei. Er erreicht ''brahman,'' sobald er ''brahman'' erkennt.
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| Wenn er sich hingegen mit dem Körper identifiziert, trennt er sich vom universalen Leben und der transzendenten Realität. Er fühlt sich getrennt, und so ist er immer bedürftig und fühlt sich elend.
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| Was immer sichtbar ist, ist ein Phänomen, eine Erscheinung. Man kann es wahrnehmen. ''Brahman'' ist kein Phänomen, kein Objekt der Wahrnehmung. Es ist unsichtbar. Das bedeutet, Es ist keiner Veränderung unterworfen. ''Brahman'' verändert sich nicht, da Es die Ursache aller Veränderungen und aller Phänomene ist. Nichtsichtbar und körperlos, wie Es ist, kann Es nicht beschrieben werden. Es ist ohne alle Attribute.
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| Furcht und Angst entstehen, wenn da ein zweites Objekt ist. Die ''śruti'' erklärt: „Durch ein Zweites, wahrlich, entsteht Furcht“ (''Bṛhadāraṇyaka-Upaniṣad'' 1.4.2). Unterschiede und Dualität sind die Ursachen von Angst. Die Unterschiede sind aus Unwissenheit geboren. Der Kenner des Selbst, der seine Einheit mit ''brahman'' erkannt hat, sieht keine Unterscheidungen und wird dadurch angstfrei. Er fürchtet nicht Geburt und Tod. Wenn er in seinem Selbst zentriert ist, ruht er in seinem eigenen ''saccidānanda-svarūpa''. Man könnte vor etwas anderem Angst haben, aber nicht vor sich selbst. ''Brahman'' ist die Ursache der Furchtlosigkeit. Auch wenn es in der Welt viele Ursachen für Furcht geben könnte, so ist doch der ''jīvan-mukta'' angstfrei. Das zeigt deutlich, dass ''brahman'', das den Wissenden von aller Angst befreit, existiert. Wenn ''brahman'' nicht existierte, könnte der Mensch niemals Angstfreiheit erreichen. Also existiert ''brahman''.
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| Der Mensch gerät in Angst, wenn er auch nur die geringste Verschiedenheit zwischen sich und ''brahman'' sieht. Wenn ein Mensch denkt, dass er verschieden von Gott ist und dieser ihn strafen könnte, hat er natürlich Angst. Nur durch Unwissenheit trennt sich der Mensch von ''brahman''. Im Falle des Unwissenden ist der ''ātman'' in gewisser Weise selbst die Ursache der Angst.
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| ''Brahman'' kann nicht durch intellektuelle Überlegungen verwirklicht werden. Es ist jenseits der Reichweite des Intellekts. Es gibt in ''brahman ''keine Dreiheit von Wissendem, Wissen und Gewusstem.
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| Hier endet der siebte Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Aṣṭamo 'nuvākaḥ (Achte Lektion)'''
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| '''Stufen der Glückseligkeit'''
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| ''bhīṣā'smādvātaḥ pavate''''।'''' bhīṣodeti sūryaḥ''''।'''' bhīṣā'smādagniścendraśca''''।'''' ''
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| ''mṛtyurdhāvati pañcama iti''''।'''' saiṣā''nandasya mīmāṃsā bhavati''''।'''' ''
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| ''yuvā syātsādhuyuvā'dhyāyakaḥ''''।'''' āśiṣṭho dṛḍhiṣṭho baliṣṭhaḥ''''।'''' ''
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| ''tasyeyaṃ pṛthivī sarvā vittasya pūrṇā syāt''''।'''' sa eko mānuṣa ānandaḥ''''।'''' ''
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| ''te ye śataṃ mānuṣā ānandāḥ''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' Aus Furcht vor Ihm bläst der Wind, aus Furcht vor Ihm geht die Sonne auf und aus Furcht vor Ihm gehen Indra, Feuer und als fünftes der Tod ihren Aufgaben nach. – Jetzt folgt eine Untersuchung der Glückseligkeit (''ānanda brahman''). Angenommen, da ist ein guter junger Mann, wohlbewandert in den Schriften, diszipliniert, entschlossen und stark. Angenommen, ihm gehört die Welt voller Reichtum – das ist eine Einheit menschlichen Glücks. Hundertmal so groß wie diese Einheit menschlichen Glücks ...'''
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| ''sa eko manuṣyagandharvāṇāmānandaḥ''''।'''' śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' ''
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| ''te ye śataṃ manuṣyagandharvāṇāmānandāḥ''''।'''' sa eko devagandharvāṇā-mānandaḥ''''।'''' śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' te ye śataṃ devagandharvāṇā-mānandāḥ''''।'''' sa ekaḥ pitṛṇāṃ ciralokalokānāmānandaḥ''''।'''' śrotriyasya cākā- mahatasya''''।'''' te ye śataṃ pitṛṇāṃ ciralokalokānāmānandāḥ''''।'''' ''
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| ''sa eka ājānajānāṃ devānāmānandaḥ''''॥'''' 2''''॥''
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| '' ''
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| <ol start="2">
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| * ''' ... ist das Glück eines menschlichen ''gandharva'' (Engelswesen) – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen. Hundertmal so groß wie das Glück der menschlichen ''gandharvas'' ist das Glück der himmlischen ''gandharvas'' – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen. Hundertmal so groß wie das Glück der himmlichen ''gandharvas'' ist das Glück der Manen, die in der zeitlosen Welt wohnen – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen. Hundertmal so groß wie das Glück der Manen, die in der zeitlosen Welt wohnen, ist das der ''devas'', die im Himmel geboren sind – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen.'''
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| ''śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' te ye śatamājānajānāṃ devānāmānandāḥ''''।'''' ''
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| ''sa ekaḥ karmadevānāṃ devānāmānandaḥ''''।'''' ye karmaṇā devānapiyanti''''।'''' ''
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| ''śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' te ye śataṃ karmadevānāṃ devānāmānandāḥ''''।'''' ''
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| ''sa eko devānāmānandaḥ''''।'''' śrotriyasya cākāmahatasya''''।''''
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| te ye śataṃ devānāmānandāḥ''''।'''' sa eka indrasyānandaḥ''''॥'''' 3''''॥''
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| '' ''
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| <ol start="3">
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| * ''' Hundertmal so groß wie das Glück der ''devas'', die im Himmel geboren sind, ist das Glück der Götter, die als ''karma-devas'' bekannt sind, die durch Opferhandlungen ''deva''s geworden sind – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen. Hundertmal so groß wie das Glück der ''karma-devas'' ist das Glück des Indra – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen. '''
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| ''' '''
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| ''śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' te ye śatamindrasyānandāḥ''''।'''' ''
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| ''sa eko bṛhaspaterānandaḥ''''।'''' śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' ''
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| ''te ye śataṃ bṛhaspaterānandāḥ''''।'''' sa ekaḥ prajāpaterānandaḥ''''।'''' ''
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| ''śrotriyasya cākāmahatasya''''।'''' te ye śataṃ prajāpaterānandāḥ''''।'''' ''
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| ''sa eko brahmaṇa ānandaḥ''''।'''' śrotriyasya cākāmahatasya''''॥'''' 4''''॥''
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| <ol start="4">
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| * ''' Hundertmal so groß wie das Glück Indras ist das Glück Bṛhaspatis – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen.'''
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| '''Hundertmal so groß wie das Glück Bṛhaspatis ist das Glück Prajāpatis – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen. Hundertmal so groß wie das Glück Prajāpatis ist das Glück von Brahmā – und auch das Glück eines Menschen, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen.'''
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| ''sa yaścāyaṃ puruṣe''''।'''' yaścāsāvāditye''''।'''' sa ekaḥ''''।'''' ''
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| ''sa ya evaṃvit''''।'''' asmāllokātpretya''''।'''' ''
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| ''etamannamayamātmānamupasaṅkrāmati''''।'''' ''
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| ''etaṃ prāṇamayamātmānamupasaṅkrāmati''''।'''' ''
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| ''etaṃ manomayamātmānamupasaṅkrāmati''''।'''' ''
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| ''etaṃ vijñānamayamātmānamupasaṅkrāmati''''।'''' ''
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| ''etamānandamayamātmānamupasaṅkrāmati''''।'''' ''
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| ''tadapyeṣa śloko bhavati ''''॥'''' 5''''॥''
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| ''' '''
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| <ol start="5">
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| * ''' Er, der im Menschen ist, und Er, der in der Sonne ist, sind eins. Wer dies weiß, erreicht, wenn er den Körper verlassen hat, (zunächst) den ''ātman'', der aus Nahrung gemacht ist, dann den ''ātman'' aus ''prāṇa'', dann den ''ātman'' aus ''manas'', dann den aus ''buddhi'' und schließlich den ''ātman'' aus Glückseligkeit. Mehr dazu im letzten Vers. '''
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| Erläuterung: '''''Adhyāyakaḥ''''' – jemand, der die Veden studiert hat; '''''āśiṣṭhaḥ''''' – diszipliniert; '''''draḍhiṣthaḥ''''' – entschlossen, fest; '''''baliṣṭhaḥ''''' – sehr stark; '''''śrotriyasya''''' – jemand, der in den Veden bewandert ist; '''''akāma-hatasya''''' – jemand, der nicht von Wünschen beeinflusst ist; '''''cira-loka-lokānām''''' – jener (Manen), die im ewigen Himmel wohnen; '''''karma-devāḥ''''' – die durch ihre guten Taten zu Göttern geworden sind; '''''ājāna''''' – die Welt der Götter, der Halbgötter (''deva-loka''); '''''ājāna-jānām devānām''''' – Götter, Halbgötter, die im Himmel geboren werden.
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| Vāyu (der Windgott), Sūrya (der Sonnengott), Agni (der Feuergott), Indra (der Wettergott) und Yama (der Todesgott) sind die Götter, die die Vorgänge im Universum lenken und ihre Pflichten tun, damit die Welt weitergeht. Sie folgen einem bestimmten Gesetz und müssen sich immer bemühen. Damit sie fortfahren, muss da ein Aufseher sein. Das ist ''brahman'', der Verursacher ihrer Furcht. ''Brahman'' muss also da sein. Die genannten Götter erfüllen ihre Pflicht wie die Diener eines Königs. Sie leben in ständiger Furcht vor ''brahman''. Ihre ganze Existenz hängt von ''brahman'' ab.
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| Der Todesgott, Yama, ist der fünfte Gott; er rennt immer hierhin und dorthin, um die Menschen, deren Lebenszeit abgelaufen ist, zu töten.
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| Jene Ursache der Furcht, also ''brahman'', ist Glückseligkeit. Ist diese Seine Glückseligkeit Seine eigene, Ihm innewohnend und natürlich, oder ist sie verursacht durch den Kontakt der Sinne mit ihren Objekten? Ist sie unabhängig von allen äußeren Faktoren?
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| Durch die uns vertrauten Sinnesfreuden können wir die höchste Glückseligkeit ''brahmans'' erahnen, welche durch einen Intellekt erreicht werden kann, der von allen Sinnesobjekten zurückgezogen ist. Man kann sagen, dass sogar jedes weltliche Vergnügen ein winziges Partikel der Glückseligkeit ''brahmans'' ist.
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| Wenn die Unterscheidung von Subjekt und Objekt durch Erkenntnis aufgehoben ist, dann wird die natürliche, allgegenwärtige, nonduale Glückseligkeit verwirklicht. Je mehr die Unwissenheit und die Wünsche ausgedünnt werden, desto mehr wächst die Glückseligkeit.
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| In der höchsten Glückseligkeit ''brahmans'' gibt es kein Mehr oder Weniger. Nur in den sinnlichen Freuden gibt es Abstufungen. Die Menschen genießen jeweils nur einen Tropfen der Glückseligkeit ''brahmans'', entsprechend ihren guten Taten.
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| Wenn Wissen durch ''avidyā'' verhüllt ist, wird die Glückseligkeit ''brahmans'' zu weltlicher Freude. Diese ist abgestuft je nach Intelligenz, ''karma'' und äußeren Umständen. Dieselbe Glückseligkeit, die durch einen Menschen erfahren wird, der die Veden kennt und frei ist von Wünschen, wird in geringem Maße vom Menschen erfahren und in Abstufungen, jeweils verhundertfacht, von den ''gandharvas'' etc. bis hin zu ''hiraṇya-garbha'', wo der Höhepunkt erreicht ist.
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| '''''Manuṣya-gandharvas '''''– (ehemalige) Menschen, die durch ihre Verdienste und ihr höheres Wissen zu Licht-/Engelswesen aufgestiegen sind. Sie haben die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen uvm. Sie können jede Form annehmen, die sie wünschen. Sie strömen einen Wohlgeruch aus. Sie haben feinstoffliche Körper und Sinne. Es gibt für sie nur wenige Hindernisse. Sie haben die Fähigkeit, Dualität zu überwinden. Sie haben alles, was für ihr Vergnügen förderlich sein mag. Ein ''manuṣya-gandharva'' erfährt hundertmal mehr Wonne als ein Mensch.
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| '''''Śrotriya '''''– jemand, der in den Veden wohlbewandert und frei von Wünschen ist. Er erfährt hundertmal mehr Wonne als ein (gewöhnlicher) Mensch. Sein Glück ist so groß wie das der ''gandharvas''. Wunschlosigkeit ist der Schlüssel, höchste Wonne zu erfahren.
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| '''''Deva-gandharvas '''''– himmlische Engelswesen/Halbgötter seit Beginn der Schöpfung. Sie sind die Sänger/Musiker des Himmels. Sie haben höhere Kräfte und sind feinstofflicher als die ''manuṣya-gandharvas''.
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| '''''Ājānajāḥ '''''– Engelswesen/Halbgötter, die im Himmel entstanden sind bzw. erschaffen wurden. Sie haben diesen Status durch Opferhandlungen, so wie sie in den ''smṛtis'' vorgeschrieben sind, erreicht.
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| '''''Karma-devas''''' haben das Reich der Götter durch das Ausführen von ''agni-hotra'', wie es in den Veden vorgeschrieben ist, erreicht.
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| Es gibt dreiunddreißig ''devas'', die die Opfergaben aller Rituale empfangen. Sie existieren seit Beginn der Schöpfung. Es sind: die acht ''vasus'' (Göttergruppe der Naturerscheinungen), die elf ''rudras'' (Gruppe von Sturmgöttern), die zwölf ''ādityas'' (Gruppe von Lichtwesen), Indra (König der'' devas'') und Prajāpati (Herr der Geschöpfe).
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| Bṛhaspati ist der Lehrer von Indra, deshalb steht er höher im Rang.
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| Prajāpati ist der Herr aller Geschöpfe. Er ist der ''virāṭ ''(das gesamte manifeste Universum)'''''; '''''die drei Welten sind sein Körper. Alle Wesen existieren in ihm. Er stellt die Gesamtsumme aller individuellen Leben dar. Er ist der Eine, der viele geworden ist und die ganze Welt durchdringt.
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| Brahmā (bzw. ''hiraṇya-garbha'') ist der kosmische Geist, das universale Leben. In Ihm vereinigen sich alle Stufen der Glückseligkeit in Eins. Er besitzt den ''dharma'', welcher die Glückseligkeit erzeugt. Er ist völlig frei von Wünschen. Er ist der ''sūtra-ātman ''(Fadenseele).
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| Sogar die Glückseligkeit des ''hiraṇya-garbha'' ist nur ein Partikelchen der höchsten Glückseligkeit. So wie die Tropfen im Ozean vereinigt sind, so vereinigt sie alle „Teile“ des Glücks sich. Das ist die Natur von ''brahman'', der nondual ist. In Ihm gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen der Glückseligkeit und dem, der sie erfährt.
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| Die vorangehende Untersuchung wir zusammengefasst in den Worten: „Er, der im Menschen ist, und Er, der in der Sonne ist, sind eins.“ Das innerste Selbst, der ''ātman'' des Menschen, ist dasselbe, das auch der Sonne Licht und Energie gibt.
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| Das Ziel des Lebens ist es, eins mit ''brahman'', dem höchsten Selbst, zu werden. Wissen um ''brahman'' allein ist das Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Wissen löscht die Unwissenheit aus. Nur wer ''brahman'' kennt, kann absolut ohne Angst sein. ''Mokṣa'' ist ewig; er kann nicht durch Rituale erreicht werden.
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| Nur wenn der Wissende überall nichts als sein eigenes Selbst sieht, kann er furchtlos sein, denn da ist nichts außer ihm, das er fürchten könnte. Alle Wesen außer ''brahman'' sind Geschöpfe der Unwissenheit, denn nur das Wissen um ''brahman'' lässt dich die Welt als unwirklich erfahren. Die Idee von Dualität ist die Erschaffung von Unwissenheit.
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| Hier endet der achte Anuvāka der Brahmānanda-Vallī.
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| '''Navamo 'nuvākaḥ (Neunte Lektion)'''
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| ''yato vāco nivartante''''।'''' aprāpya manasā saha''''।'''' ānandaṃ brahmaṇo vidvān''''।'''' na bibheti kutaścaneti''''।'''' etaṃ ha vāva na tapati''''।'''' kimahaṃ sādhu nākaravam''''।'' '' kimahaṃ pāpamakaravamiti''''।'''' sa ya evaṃ vidvānete ātmānaṃ spṛṇute''''।''''
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| ubhe hyevaiṣa ete ātmānaṃ spṛṇute''''।'''' ya evaṃ veda''''।'''' ityupaniṣat''''॥''
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| '''Wer die Glückseligkeit ''brahmans'' kennt, von der alle Worte, zusammen mit dem ''manas'', zurückgeworfen werden, fürchtet nichts mehr. Ihn belasten keine Gedanken mehr wie: „Warum habe ich nicht das Gute getan? Warum habe ich eine Sünde begangen?“ Der, der weiß, betrachtet beides als den ''ātman''. Wahrlich, er betrachtet beides als den ''ātman''. So lautet die Upanishad!'''
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| Erläuterung: '''''Vidvān''''' – der Wissende; '''''kutaścana''''' – vor irgendetwas; '''''na''''' – nicht; '''''bibheti''''' – fürchtet sich; '''''tapati''''' – sorgt sich; '''''etam''''' – dieses; '''''ha''''' – sicherlich; '''''sādhu''''' – gute Handlung; '''''ete''''' – diese; '''''eṣaḥ''''' – dieser.
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| Dieser Vers gibt eine kurze Zusammenfassung der Lehre der ''Brahmānanda-Vallī''.
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| ''Brahman'', die nichtbedingte, nonduale Glückseligkeit, ist jenseits von Sprache und Denken. Sprache kann alles beschreiben, was Name und Form hat. Der ''manas'' kann vielleicht alles wissen, was Name und Form hat, aber ''brahman'' ist ohne Name, ohne Form und daher nicht beschreibbar, nicht denkbar. Sprache und Denken, Name und Wahrnehmung gehen immer Hand in Hand.
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| Wer das unsichtbare, eigenschaftslose, nichtbenennbare ''brahman'' kennt, fürchtet sich vor nichts. Er verwirklicht die Einheit des Selbst. Für ihn verschwinden alle Unterscheidungen und jegliche Getrenntheit. Alles ist sein eigenes Selbst, und daher kennt er keine Furcht.
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| Der ''brahman-''Kenner wird nicht durch Gedanken gequält wie: „Warum habe ich nicht das getan, was gut und richtig ist? Warum habe ich Schlechtes getan?“, denn er betrachtet das Gute und das Schlechte nur als verschiedene Manifestationen desselben ''ātman''. Tugend und Laster berühren ihn nicht. Auf diese Weise verursacht er auch keine Wiedergeburt.
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| Der ''brahman-''Kenner weiß, dass nur der ''manas'', niemals der ''ātman, ''handelt. So entstehen keine egoistischen Wünsche und er setzt keine Erwartungen in die Früchte seiner Handlungen. Auch vergangene Handlungen bereut er nicht. Er bleibt immer im Selbst und ist immer voller Wonne. Er identifiziert sich nicht mit seinem Körper oder seinem ''manas ''(Denkorgan, Verstand, Geist, Empfinden). Er weiß, er ist nicht der Handelnde und auch nicht der Genießende. Er erkennt, dass Tugend und Laster nur verschiedene Aspekte desselben ''ātman'' sind. Das stärkt sein Wissen um den ''ātman''. Das selbst ist eins und überall dasselbe. Dies ist die Zusammenfassung der Lehre.
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| Hier endet der neunte Anuvāka und somit
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| die Brahmānanda-Vallī der taittirīya-Upaniṣhad.
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| ''' '''
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| '''Abschluss-Mantra (''om, saha nāvavatu'' ... )'''
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| ''' '''
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| ''' '''
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| ''om, saha nāvavatu''''।'''' saha nau bhunaktu''''।'''' saha vīryaṃ karavāvahai''''।'''' ''
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| ''tejasvi nāvadhītamastu''''।'''' mā vidviṣāvahai''''।'''' oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥''
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| ''' '''
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| '''''Om''''''''! Möge Er uns beide beschützen (den Lehrer und den Schüler)! Möge Er uns beide die Glückseligkeit von ''mukti'' erfahren lassen! Mögen wir beide uns bemühen, die wahre Bedeutung der Schriften zu verstehen! Mögen unsere Studien Frucht bringen. Mögen wir nie miteinander streiten! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden!'''
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| '''III. bhṚgu-vallī'''
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| (Ranke des Bhṛgu)
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| '''Anfangs-Mantra (''om, saha nāvavatu'' ... )'''
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| ''' '''
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| ''' '''
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| ''om, saha nāvavatu''''।'''' saha nau bhunaktu''''।'''' saha vīryaṃ karavāvahai''''।'''' ''
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| ''tejasvi nāvadhītamastu''''।'''' mā vidviṣāvahai''''।'''' oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥''
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| ''' '''
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| '''''Om''''''''! Möge Er uns beide beschützen (den Lehrer und den Schüler)! Möge Er uns beide die Glückseligkeit von ''mukti'' erfahren lassen! Mögen wir beide uns bemühen, die wahre Bedeutung der Schriften zu verstehen! Mögen unsere Studien Frucht bringen. Mögen wir nie miteinander streiten! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden! '''
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| '''
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| ''''''Prathamo 'nuvākaḥ (Erste Lektion) '''
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| ''bhṛgurvai vāruṇiḥ''''।'''' varuṇaṃ pitaramupasasāra''''।'''' adhīhi bhagavo brahmeti''''।'''' tasmā etat provāca''''।'''' annaṃ prāṇaṃ cakṣuḥ śrotraṃ mano vācamiti''''।''''
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| taṃ hovāca''''।'''' yato vā imāni bhūtāni jāyante''''।'''' yena jātāni jīvanti''''।'''' ''
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| ''yat prayantyabhisaṃviśanti''''।'''' tadvijijñāsasva''''।'''' tad brahmeti''''।''''
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| sa tapo'tapyata''''।'''' sa tapastaptvā''''॥''
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| '''Bhṛgu, der Sohn des Varuṇa, begab sich zu seinem Vater und sprach: „Verehrter Vater, lehre mich ''brahman''.“ Er (Varuṇa) sagte zu ihm (Bhṛgu): „Nahrung, ''prāṇa'', Augen, Ohren, ''manas'' und Sprache (sind ''brahman'').“ Er sagte des Weiteren zu ihm: „Das, aus dem diese Wesen geboren sind, das, durch das sie leben, nachdem sie geboren sind, und das, in welches sie eintreten, wenn sie gehen – suche Das zu erkennen. Das ist ''brahman''.“ Er (Bhṛgu) übte Askese, und nachdem er Askese geübt hatte ...'''
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| Erläuterung: '''''Pitaram''''' – den Vater; '''''upasasāra''''' – trat zu ihm, näherte sich ihm; '''''adhīhi''''' – lehre; '''''tasmai''''' – zu ihm; '''''etat''''' – dies; '''''provāca''''' – sagte; '''''tam''''' – zu ihm; '''''uvāca''''' – sagte; '''''yataḥ''''' '''''vai''''' – aus dem; '''''imāni''''' – diese; '''''bhūtāni''''' – Wesen; '''''jāyante''''' – geboren sind; '''''yena''''' – durch das; '''''jātāni''''' – geboren; '''''jīvanti''''' – leben; '''''prayanti''''' – verstorben; '''''saṃviśanti''''' – treten ein; '''''tat''''' – das; '''''vijijñāsasva''''' – suche zu wissen.
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| Um das Wissen, ''brahma-vidyā'', zu preisen, beginnt die ''śruti'' mit einer Geschichte. Die ''Śikṣā-Vallī'' und die ''Brahmānanda-Vallī'' hatten Handlungen und Kontemplation behandelt, die ''bahiraṅga-sādhana'' (indirekten Hilfsmittel), ''brahmā-
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| vidyā'' zu erlangen. Die gegenwärtige ''vallī'' befasst sich mit ''vicāra'' (Nachforschung, Unterscheidung), dem direkten Mittel der Wissensgewinnung.
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| Nahrung (''annam'') ist der Körper und ''prāṇa'' der Verzehrer. ''Prāṇa'' ist das Leben im Körper. Auge, Ohr, ''manas'' und Sprache unterstützen die Wahrnehmung. Dies sind die Tore zur Wahrnehmung ''brahmans''. Sie sind sozusagen die Tore zur glorreichen Stadt ''brahmans'' (Brahmāpurī). Nur durch diese Tore kann man die Stadt ''brahmans'' erreichen. Es sind Hilfsmittel, um ''brahman'' zu erkennen.
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| Zunächst also spricht Varuṇa von diesen Toren, die zu ''brahman'' führen. Dann gibt er eine Beschreibung von ''brahman'': ''Brahman'' ist das, aus dem alles geboren wird, angefangen von Brahmā bis hinunter zum Wurm. Es ist das, durch das alles lebt und wächst und in das alles eingeht zur Zeit der großen Auflösung (''mahā-pralaya''), nachdem es schon vorher, in allen Stadien, eins mit ''brahman'' war.
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| Erkenne ''brahman'', das auf diese Weise durch Nahrung etc. definiert ist, das die erste Ursache ist, aus der alle Dinge dieser Welt hervorgekommen sind.
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| Bhṛgu hörte von seinem Vater die Tore oder Zuwege zu ''brahman'', er hörte die Beschreibung von ''brahman'' und dann begann er, Askese zu üben, welche das Hilfsmittel ist, um Wissen von ''brahman'' zu gewinnen.
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| Die Lehre, die Varuṇa seinem Sohn Bhṛgu gegeben hat, ist unvollständig. Bhṛgu vermutete, dass sein Vater noch andere Mittel wüsste, um ''brahman'' zu erkennen. Bhṛgu dachte, dass Askese ein nützliches Mittel sei, obwohl sein Vater nichts davon gesagt hatte. Askese ist tatsächlich das hervorragendste Mittel. Daher übte Bhṛgu Askese.
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| Die spezielle Art von Askese, die hier gemeint ist, ist Stille und Konzentration (''samādhāna'') der äußeren und inneren Sinne. Dies ist in der Tat die beste Askese. Die ''smṛti'' sagt: „Konzentration des Geistes und der Sinnesorgane ist wahrlich die höchste Askese. Sie ist allen anderen ''dharmas'' überlegen; sie ist der höchste ''dharma''. Sie ist eine größere Tugend als alle anderen Tugenden.“
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| Hier endet der erste Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Dvitīyo 'nuvākaḥ (Zweite Lektion)'''
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| ''annaṃ brahmeti vyajānāt''''।'''' annāddhyeva khalvimāni bhutāni jāyante''''।''''
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| annena jātāni jīvanti''''।'''' annaṃ prayantyabhisaṃviśantīti''''।''''
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| tadvijñāya punareva varuṇaṃ pitaramupasasāra''''।'''' adhīhi bhagavo brahmeti''''।'''' taṃ hovāca''''।'''' tapasā brahma vijijñāsasva''''।'''' tapo brahmeti''''।''''
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| sa tapo'tapyata''''।'''' sa tapastaptvā''''॥''
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| '''Er (Bhṛgu) lernte, dass Nahrung ''brahman'' ist, denn aus Nahrung sind alle diese Wesen geboren; von Nahrung leben sie, nachdem sie geboren sind, und in Nahrung gehen sie ein, nachdem sie gestorben sind. Nachdem er das erkannt hatte, trat er wieder zu seinem Vater Varuṇa und sagte: „Verehrter Vater, lehre mich ''brahman''.“ Er (Varuṇa) sagte zu ihm: „Durch Askese (''tapas'') suche du, ''brahman'' zu erkennen; Askese ist ''brahman''.“ Er übte Askese, und nachdem er Askese geübt hatte …'''
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| Erläuterung: '''''Annam''''' – Nahrung; '''''brahma''''' – ''brahman''; '''''iti''''' – so; '''''vyajānāt''''' – verstand; '''''imāni''''' – diese; '''''bhūtāni''''' – Wesen, '''''jāyante''''' – sind geboren; '''''jīvanti''''' – leben; '''''punareva''''' – wiederum;''''' tapasā brahma vijijñāsasva''''' – erkenne ''brahman'' durch Askese (insbes. Konzentration, Meditation); '''''sa''''' – er; '''''tapaḥ''''' – Askese; '''''taptvā''''' – nachdem er Askese geübt hatte.
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| Bhṛgu hatte also erfahren, dass Nahrung ''brahman'' ist. Nahrung ist die materielle Ursache des ''anna-maya-koṣa ''(Nahrungs-Hülle), d.h. des physischen Körpers. Bhṛgu schloss, dass Nahrung ''brahman'' ist, denn sie enthält all die charak- teristischen Qualitäten von ''brahman'', denn aus Nahrung werden alle Wesen geboren etc. Nahrung ist die wirkliche Ursache des physischen Lebens. Sie erhält das Leben. Diese Erkenntnis befriedigte ihn aber nicht vollständig. Er dachte: „Nahrung hat einen Anfang und ist eine Wirkung, während ''brahman'' keine Ursache hat und ohne Anfang ist.“ Ihm kamen also Zweifel und er wollte mehr wissen. Er ging wieder zu seinem Vater, um mehr Klarheit zu bekommen.
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| In dieser ''vallī'' wird große Betonung auf Askese (''tapas'') gelegt, denn diese ist wirklich das beste Mittel, um Wissen von ''brahman'' zu erwerben. Deswegen sagte Varuṇa zu Bhṛgu: „Versuche, ''brahman'' durch Askese zu erkennen. Askese ist ''brahman''.“ Varuṇa hoffte, dass sein Sohn das äußerst subtile ''brahman'' erkennen würde dadurch, dass er seinen Geist durch ''tapas'' reinigte. Denn bis dahin hatte er offensichtlich noch einen groben Intellekt, was man daran sah, dass er Nahrung als ''brahman'' ansehen konnte. Er war noch nicht in der Lage, ''brahman'' zu verstehen, das ja jenseits der fünf Hüllen ist. Daher verschrieb er die Praxis des ''tapas''.
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| Die Wiederholung von ''tapas'' soll in dem Geist von Bhṛgu einprägen, dass ''tapas'' das beste Mittel, ja das einzige Mittel ist, um das Selbst zu verwirklichen. Varuṇa will sagen: Solange du noch nicht das gefunden hast, auf das die Beschreibung von ''brahman'' zutrifft, solange du noch diese Sehnsucht hast, ''brahman'' zu erkennen, so lange solltest du ''tapas'' (Konzentration, Askese) üben, welches der einzige Weg zu ''brahman'' ist.
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| Wenn Varuṇa sagt: „''Tapas'' ist ''brahman''“, so ist das eine Art Höflichkeit, um die Wahrheit zu verankern, dass ''tapas'' das nächstliegende Mittel ist (die beste Annährung), Wissen um ''brahman'' zu erlangen.
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| Hier endet der zweite Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Tṛtīyo 'nuvākaḥ (Dritte Lektion)'''
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| ''prāṇo brahmeti vyajānāt prāṇāddhyeva khalvimāni bhūtāni jāyante
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| prāṇena jātāni jīvanti''''।'''' prāṇaṃ prayantyabhisaṃviśantīti''''।'''' tadvijñāya''''।''''
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| punareva varuṇaṃ pitaramupasasāra''''।'''' adhīhi bhagavo brahmeti''''।'''' ''
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| ''taṃ hovāca''''।'''' tapasā brahma vijijñāsasva''''।'''' tapo brahmeti''''।''''
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| sa tapo'tapyata''''।'''' sa tapastaptvā''''॥''
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| '''Er (Bhṛgu) verstand, dass ''prāṇa'' (Leben) ''brahman'' ist, denn aus ''prāṇa'' werden all diese Lebewesen geboren. Nachdem sie geboren sind, leben sie durch ''prāṇa''; und nachdem sie gestorben sind, gehen sie in ''prāṇa'' ein. Nachdem er das erkannt hatte, ging er wieder zu seinem Vater, um mehr zu erfahren, und sagte: „Verehrter Vater, lehre mich ''brahman''.“ Er (Varuṇa) sagte zu ihm: „Durch Askese versuche, ''brahman'' zu erkennen. Askese ist ''brahman''.“ Er übte Askese, und nachdem er Askese geübt hatte …'''
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| Erläuterung: '''''Iti''''' – so; '''''vyajānāt''''' – verstand; '''''hi eva''''' – wahrlich.
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| Bhṛgu dachte ein zweites Mal nach, mit konzentriertem Geist, und kam zu dem Schluss, dass ''prāṇa'' (Leben) ''brahman'' ist. Er dachte: „Das Leben ist die Ursache der Geburt. Es erhält den Körper. Wenn ''prāṇa'', das Leben, den Körper verlässt, dann stirbt der Mensch. ''Prāṇa'' allein belebt den Körper. Durch ''prāṇa'' funktionieren der ''manas'' und die Sinne. Da ''prāṇa'' also die Ursache von Geburt, Erhaltung und Tod ist, muss ''prāṇa'' (Lebensatem, -energie) ''brahman'' sein.“ Aber Bhṛgu war doch nicht zufrieden mit dieser Schlussfolgerung. Er dachte: „Dieser ''prāṇa'' kann nicht ''brahman'' sein, denn er ist nicht intelligent (''jaḍa''), er ist eine Wirkung, er hat eine Ursache, er hat Anfang und Ende.“ So ging er wieder zu seinem Vater, um mehr zu verstehen.
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| Hier endet der dritte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Caturtho 'nuvākaḥ (Vierte Lektion)'''
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| ''' '''
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| ''' '''
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| ''' '''
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| ''mano brahmeti vyajānāt''''।'''' manaso hyeva khalvimāni bhūtāni jāyante''''।'''' manasā jātāni jīvanti''''।'''' manaḥ prayantyabhisaṃviśantīti''''।'''' tadvijñāya''''।''''
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| punareva varuṇaṃ pitaramupasasāra''''।'''' adhīhi bhagavo brahmeti''''।'''' ''
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| ''taṃ hovāca''''।'''' tapasā brahma vijijñāsasva''''।'''' tapo brahmeti''''।''''
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| sa tapo'tapyata''''।'''' sa tapastaptvā''''॥''
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| ''' '''
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| '''Er (Bhṛgu) verstand, dass der ''manas'' (Geist, Verstand, Denkorgan etc.) ''brahman'' ist, denn aus dem ''manas'' sind all diese Lebewesen geboren und nachdem sie geboren sind, leben sie durch den ''manas'' und wenn sie sterben, gehen sie in den ''manas'' ein. Nachdem er das erkannt hatte, trat er wieder zu seinem Vater und sprach: „Verehrte Vater, lehre mich ''brahman''.“ Er (Varuṇa) sagt zu ihm: „Durch ''tapas'' suche ''brahman'' zu erkennen. ''Tapas'' ist ''brahman''.“ Er übte ''tapas'', und nachdem er ''tapas'' geübt hatte …'''
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| Erläuterung: '''''Manaḥ''''' – ''manas''; '''''brahma''''' – ''brahman''; '''''iti''''' – so, '''''vyajānāt''''' – verstand, begriff; '''''manasa''''' – aus dem ''manas'';''''' hi eva khalu''''' – wahrlich; '''''imāni''''' – diese; '''''bhūtāni''''' – Geschöpfe.
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| Bhṛgu dachte zum dritten Mal darüber nach. Er überlegte: „Der ''manas'' ist subtiler als der physische Körper und auch als der ''prāṇa''. Er ist auch intelligent. Der Gedanke allein führt zu Handlung und hält das Leben aufrecht. Durch Gedanken reinkarniert sich der Mensch und nimmt einen Körper an. Selbst der Eintritt des ''prāṇa'' in den Mutterleib hängt vom ''manas'' ab.“ Die ''Praśna-Upaniṣad'' sagt: „Durch einen Akt des ''manas'' allein kommt der Mensch in diesen Körper“; „Während die Sinne noch im ''manas'' sind, was immer seine Gedanken sind, damit geht er in den ''prāṇa''. ''Prāṇa'', vereint mit dem Feuer und dem ''ātman'', führt ihn in die Welt, die er aufgebaut hat.“ Der Tod tritt ein, wenn der Mensch – durch die Gedanken! – alle Anhaftung an den Körper losgelassen hat. Der ''manas'' ist auch die Ursache der Auflösung. Der ''manas ''ist also die Ursache von Geburt, Erhaltung und Tod des Körpers. So kam Bhṛgu zu dem Schluss, dass der ''manas'' ''brahman'' ist. Aber auch dieses Ergebnis gab ihm keine völlige Befriedigung. Er dachte, dass der ''manas'' ja nur ein Organ der Erkenntnis ist, dass er also abhängig ist vom eigentlichen Handelnden. Er ist eine Wirkung, er hat eine Ursache, ist nicht selbstleuchtend, hat Anfang und Ende. Deswegen kann er nicht ''brahman'' sein, der Nichtverursachte. So ging Bhṛgu also erneut zum Vater für weitere Erhellung.
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| Hier endet der vierte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Pañcamo 'nuvākaḥ (Fünfte Lektion)
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| ''' '''
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| ''' '''
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| ''vijñānaṃ brahmeti vyajānāt''''।'''' vijñānāddhyeva khalvimāni bhūtāni jāyante''''।'''' vijñānena jātāni jīvanti''''।'''' vijñānaṃ prayantyabhisaṃviśantīti''''।'''' ''
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| ''tadvijñāya punareva varuṇaṃ pitaramupasasāra''''।'''' adhīhi bhagavo brahmeti''''।'''' taṃ hovāca''''।'''' tapasā brahma vijijñāsasva''''।'''' tapo brahmeti''''।'''' ''
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| ''sa tapo'tapyata''''।'''' sa tapastaptvā''''॥''
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| ''' '''
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| '''Er verstand, dass Wissen ''brahman'' ist, denn [nur] durch Wissen werden all diese Lebewesen geboren; im Wissen, geboren worden zu sein, leben sie und sind verschieden; durch Wissen treten sie wieder [in diese Welt] ein. '''
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| '''Sobald er es verstanden hatte, trat er [wieder] an seinen Vater Varuṇa heran, um mehr zu erfahren. Er sagte: „O Verehrter, lehre mich ''brahman''.“'''
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| '''Er (Varuṇa) sprach: „Durch Buße wirst du ''brahman'' kennenlernen. Buße ist ''brahman''!“'''
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| '''Er (Bhṛgu) übte Buße, und nachdem er Buße geübt hatte ...'''
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| Erläuterung: Zum vierten Mal dachte (Bhṛgu''') '''über die Sache nach: „Wissen ist feinstofflicher als der Verstandes ist quasi das Mittel. Die'' śruti'' lehrt, dass Wissen zugleich Mittel, Buße und ''brahman'' ist. Das Wissen ist aufgrund seines Handelns die Ursache für die Geburt des Körpers, denn es steuert und lenkt Geist, Sinne und Körper – es treibt sie zum Handeln an. Wissen ist die „Nahrung“ des Körpers und verursacht [dessen] Auflösung, wenn es in einen Kampf oder Ähnliches, das zum Tode führt, verwickelt ist. Nach dem Tod bringt das Wissen [je nach ''karma''] den feinstofflichen Körper entweder in den Himmel oder in die Hölle; anschließend bringt er ihn wieder auf diese Erde zurück. Daher muss Wissen, das zur Definition ''brahmans'' passt, ''brahman'' sein.“
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| Aber auch diese Erkenntnis stellte ihn nicht ganz zufrieden. Er dachte: „Wissen ist das Mittel aller Handlungen des ''jīva'' (der individuellen Seele) und auch der Genießer der Früchte der Handlungen.“ Wissen wird mit Leid verbunden, da es nicht absolut rein ist. Es ist nicht frei von Sorgen, Nöten, Kummer, Leiden und schwierigen Lebensbedingungen.
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| Darüber hinaus können diese vier Prinzipien – Nahrung, Leben, Verstand und Intelligenz – nicht die Quelle der Entstehung aller Wesen sein. Die Elemente der Materie können nicht aus dem Wissen heraus entstehen. Daher kann Wissen nicht ''brahman'' sein.“ Also ging er wieder zu seinem Vater, um noch mehr erhellt zu werden.
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| Hier endet der fünfte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Ṣaṣṭho 'nuvākaḥ̣ (Sechste Lektion)'''
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| ''ānando brahmeti vyajānāt''''।'''' ānandāddhyeva khalvimāni bhūtāni jāyante''''।'''' ānandena jātāni jīvanti''''।'''' ānandaṃ prayantyabhisaṃviśantīti''''।''''
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| saiṣā bhārgavī vāruṇī vidyā''''।'''' parame vyomanpratiṣṭhitā''''।''''
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| sa ya evaṃ veda pratitiṣṭhati''''।'''' annavānannādo bhavati''''।''''
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| mahānbhavati prajayā paśubhirbrahmavarcasena''''।'''' mahān kīrtyā''''॥''
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| ''' '''
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| '''Er verstand, dass Glückseligkeit ''brahman'' ist, denn aus Glückseligkeit sind all diese Wesen geboren, durch Glückseligkeit leben sie, nachdem sie geboren sind, und nach dem Tod gehen sie wieder in die Glückseligkeit ein. '''
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| '''Dies ist das Wissen, das Bhṛgu gelernt hat und das durch Varuṇa gelehrt worden ist. Diese (Glückseligkeit) ist fest gegründet in dem höchsten Raum (der Höhle im Herzen). Wer dies weiß, wird eins mit ''brahman''. Er wird der Besitzer von Nahrung und wird der Esser der Nahrung. Er ragt heraus durch Nachkommen, Vieh und spirituelles Strahlen. Er wird groß an Ruhm. '''
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| Erläuterung: '''''Sā''''' '''''eṣā''''' ('''''saiṣā''''') – dies ist das; '''''vidyā''''' – Wissen; '''''parame''''' – im höchsten; '''''vyoman''''' – Raum/Himmel; '''''pratiṣṭhitā''''' – ist etabliert (welches seine feste Basis hat); '''''annavān''''' – Nahrung besitzend; '''''annādaḥ''''' – Esser von Nahrung; '''''bhavati''''' – wird; '''''mahān''''' – groß, großartig; '''''brahmavarcasena''''' – durch spirituelles Leuchten; '''''kīrtyā''''' – durch Ruhm.
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| Glückseligkeit ist ohne Schmerz. Sie ist das höchste Ziel der Menschen. Sie ist der Grund für die Urelemente der Materie. Daher ist Glückseligkeit ''brahman''.
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| Varuṇa führte seinen Sohn Schritt für Schritt von den groben zu den subtileren Aspekten der Existenz, von der groben physischen Hülle zur innersten Glückseligkeit. Bhṛgu reinigte sich selbst durch Askese und drang tiefer und tiefer ein, durch Konzentration und Meditation. Schließlich verstand er, dass die innerste Glückseligkeit ''brahman'' ist. Er erkannte die letzte Wahrheit, die grundlegende Realität.
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| Der ''ānanda-maya-kośa'' (Wonnekörper) ist der ''karana-śarira ''(Kausalkörper) des ''jīva'' (individuelle Seele). Dieser ist subtiler als der ''vijñāna-maya-kośa''. Bhṛgu drang tiefer ein. Er wollte wissen, was jenseits des ''vijñāna-maya-kośa'' ist und entdeckte den ''ānanda-maya-kośa''. Nachdem er den ''ānanda-maya-kośa'' gefunden hatte, erreichte er schließlich den ''pratyag-ātman'', das ''brahman'', das das innerste Selbst ist, das die Basis und die Stütze des Lebens und der Existenz ist und das die Form von Glückseligkeit hat.
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| Dieses Kapitel betont also, dass Askese notwendig ist, um ''brahman'' zu erkennen. Diese Askese besteht in der Kontrolle der äußeren und inneren Organe.
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| Die ''śruti'' verlässt dann die Geschichte von Bhṛgu und Varuṇa. Sie spricht von der Glückseligkeit ''brahmans'', die in der Höhle des Herzens zu finden ist. Das Wissen darum wird durch unmittelbare, intuitive Erfahrung gewonnen, nachdem man Askese geübt hat, d.h. Konzentration des Geistes. Die Frucht dieses Wissens ist, dass man eins mit ''brahman'' wird. Man wird gefestigt in dem allglückseligen ''brahman''. Man lässt die fünf Hüllen hinter sich und erreicht jene höchste Stütze, die in der ''Ānanda-Vallī'' (''Brahmānanda-Vallī'') beschrieben wird und die jenseits von Ursache und Wirkung ist.
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| Im ''vedānta'' gibt es drei ''ākāśas'':
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| * ''Bhūtākāśa'' – Raum der Elemente; die Welt der groben Objekte.
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| * ''Cittākāśa'' – mentaler Raum; die Welt der Gedanken.
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| * ''Cidākāśa'' – Raum des Wissens; höchster, subtilster Raum. Das Prinzip
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| </ul>
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| ''brahmans'', des Unzerstörbaren, die grundlegende Realität, die Basis aller relativen Existenz, der groben und der feinen. Der höchste Raum ist auch als die Höhle des Herzens beschrieben, wo man über ''brahman'' meditiert.
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| Derjenige, der in dieser Weise eins mit ''brahman'' wird, gewinnt reichliche Nahrung und wird ein Verzehrer der Nahrung, der diese auch genießen kann. Sein Verdauungsfeuer ist stark. Er wird außerdem reich an Nachkommen, Vieh und spirituellem Leuchten, was die Folge eines stillen Geistes ist. Auch wird er berühmt durch seine guten Taten.
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| Hier endet der sechste Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Saptamo 'nuvākaḥ (Siebte Lektion)'''
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| ''' '''
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| Wissen um ''brahman'' kann leicht erreicht werden von einem Suchenden, der einen reinen und zielgerichteten Geist hat. Die ''śruti'' empfiehlt in den folgenden Abschnitten einige Kontemplationen, die den ''manas'' zielgerichtet machen, besonders für diejenigen, die aufgrund ihrer weltlichen Wünsche einen unruhigen Geist haben.
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| Da Nahrung das erste Tor zum Wissen um ''brahman'' ist, empfiehlt die ''śruti'' die Kontemplation über ''brahman'' unter Benutzung des Symbols der Nahrung. Wer über Nahrung als ''brahman'' meditiert, erreicht einen stetigen Geist. Außerdem wird er reichlich Nahrung erhalten und einen gesunden Appetit haben. Er wird gesegnet sein mit Nachkommen, Vieh, Pferden und spirituellem Strahlen sowie mit Ruhm. Der Sucher sollte nie die Speise verachten, sondern sie betrachten, als sei sie der ''guru'', da er ja durch sie, durch die Kontemplation darüber, zum Wissen um ''brahman'' gelangt.
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| ''annaṃ na nindyāt''''।'''' tad vratam''''।'''' prāṇo vā annam''''।'''' śarīramannādam''''।''''
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| prāṇe śarīraṃ pratiṣṭhitam''''।'''' śarīre prāṇaḥ pratiṣṭhitaḥ''''।'''' tadetadannamanne pratiṣṭhitam''''।'''' sa ya etadannamanne pratiṣṭhitaṃ veda pratitiṣṭhati''''।'''' annavānannādo bhavati''''।'''' mahān bhavati prajayā paśubhirbrahmavarcasena''''।'''' mahān kīrtyā''''॥''
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| '''Sprich niemals schlecht über Nahrung. Das sei dein Vorsatz und Gelübde. '''
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| '''''Prāṇa'''''''' (Leben) ist Nahrung. Der Körper ist der Verzehrer der Nahrung. Der Körper ist in ''prāṇa'' festgemacht. ''Prāṇa'' ist im Körper festgemacht. So ist Nahrung in Nahrung festgemacht. Wer weiß, dass Nahrung in Nahrung festgemacht ist, wird eins mit ''brahman''. Er wird der Besitzer von Nahrung und der Verzehrer von Nahrung. Er wird groß in Nachkommen, in Vieh und in spirituellem Strahlen. Er wird groß an Ruhm. '''
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| Erläuterung: '''''Annam''''' – Nahrung; '''''na nindyāt '''''– man sollte nicht schlecht über Nahrung sprechen; '''''vratam''''' – Gelübde; '''''veda''''' – weiß.
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| Der Suchende sollte über keine Art von Nahrung schlecht sprechen, denn man erreicht ''brahman'' durch das Tor der Nahrung.
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| ''Anna-maya-koṣa'' (Nahrungshülle), der aus Nahrung besteht, ist sozusagen das erste Tor zur Verwirklichung von ''brahman''. Dieser Körper, aus Nahrung gebildet, ist das wichtigste Instrument, um ''brahman'' zu verwirklichen. Sprich also niemals schlecht über Nahrung. Das sei dein Gelübde.
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| Auf diese Weise wird die Nahrung gepriesen.
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| ''Prāṇa'' ist Nahrung. ''Prana'' ist im Innern des Körpers, und was im Innern von etwas anderem ist, das kann man als Nahrung des anderen bezeichnen. Nahrung ist ganz und gar ''prāṇa''. Nahrung ist eine Ausdrucksform von ''prāṇa''. Nahrung gibt dem Körper Stärke und Energie. So kann sie ''prāṇa'' genannt werden.
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| ''Prāṇa'' ist im Körper festgemacht. Daher ist ''prāṇa'' Nahrung und der Körper ist der Verzehrer der Nahrung. In ähnlicher Weise ist der Körper Nahrung und ''prāṇa'' ist der Verzehrer der Nahrung. Wieso ist der Körper in ''prāṇa'' festgemacht? Weil die Existenz des Körpers von ''prāṇa'' abhängt. Wenn der ''prāṇa'' den Körper verlässt, zerfällt dieser. Wie eine Säule im Innern des Hauses dieses stützt, so unterstützt auch der ''prāṇa'' den Körper von innen. Daher kann man sagen, dass der Körper im ''prāṇa'' festgemacht ist. Körper und ''prāṇa'' hängen wechselseitig voneinander ab. Sie sind verschiedene Aspekte derselben Nahrung. Ohne die Hilfe von Körper und ''prāṇa'' ist ''brahman'' nicht zu verwirklichen.
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| Die Nahrung hält Körper und ''prāṇa'' aufrecht. Daher sollte der Sucher immer die Nahrung lobpreisen. Er sollte nicht schlecht über die Nahrung sprechen, selbst wenn sie nicht gut gekocht ist. Lob sei der Nahrung, die dem Sucher hilft, das höchste Ziel zu erreichen, nämlich Selbstverwirklichung und ''mokṣa''.
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| Hier endet der siebte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Aṣṭamo 'nuvākaḥ (Achte Lektion)'''
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| ''' '''
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| ''annaṃ na paricakṣīta''''।'''' tad vratam''''।'''' āpo vā annam jyotirannādam''''।''''
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| apsu jyotiḥ pratiṣṭhitam''''।'''' jyotiṣyāpaḥ pratiṣṭhitāḥ''''।'''' tadetadannamanne pratiṣṭhitam''''।'''' sa ya etadannamanne pratiṣṭhitaṃ veda pratitiṣṭhati''''।'''' annavānannādo bhavati''''।'''' mahān bhavati prajayā paśubhirbrahmavarcasena''''।'''' mahān kīrtyā''''॥''
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| ''' '''
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| '''Lehne keine Nahrung ab. Das ist das Gelübde. Wasser ist Nahrung. Feuer ist der Nahrungsverzehrer. Feuer ist festgemacht in Wasser. Wasser ist festgemacht in Feuer. So ist Nahrung in Nahrung festgemacht. Derjenige, der weiß, dass Nahrung in Nahrung festgemacht ist, ist in sich gegründet. Er wird reich an Nahrung und wird Verzehrer von Nahrung. Er wird groß an Nachkommen, an Vieh und an spirituellem Strahlen. Er wird groß an Ruhm. '''
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| Erläuterung: '''''Na paricakṣīta''''' – man sollte Nahrung nicht ablehnen; '''''jyotiḥ''''' – Feuer (Hitze, Licht); '''''annādam''''' – Verzehrer von Nahrung; '''''apsu jyotiḥ pratiṣṭhitam''''' – das Feuer ruht im Wasser.
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| Dieser Vers soll die Nahrung lobpreisen. Die Nahrung, die am Mittagstisch angeboten wird, sollte nicht abgelehnt werden, weil sie vielleicht nicht gut ist. Wenn man keine Nahrung ablehnt, indem man Unterscheidungen trifft wie „gut“ oder „schlecht“, dann wird man groß und angesehen.
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| Wasser, das getrunken wird, wird durch das Verdauungsfeuer im Magen verdaut. Daher wird Wasser als Nahrung angesehen und Feuer ist der Verzehrer.
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| Reis, Weizen, Früchte und Gemüse wachsen mithilfe von Wasser. Daher kann Wasser wie Nahrung betrachtet werden. ''Jyotis'' (Hitze, Feuer) hilft bei der Verdauung der Nahrung. So wird ''jyotis'' der Verzehrer von Nahrung.
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| Blitz ist gegenwärtig im Regenwasser. Der Körper schwitzt, wenn er überhitzt wird. Insofern betrachtet man Wasser und Feuer als sich gegenseitig unterstützend. Aus demselben Grund sind sie Nahrung füreinander.
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| Hier endet der achte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ
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| '''Navamo 'nuvākaḥ (Neunte Lektion)'''
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| ''annaṃ bahu kurvīta''''।'''' tad vratam''''।'''' pṛthivī vā annam''''।''''
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| ākāśo'nnādaḥ''''।'''' pṛthivyāmākāśaḥ pratiṣṭhitaḥ''''।'''' ''
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| ''ākāśe pṛthivī pratiṣṭhitā''''।'''' tadetadannamanne pratiṣṭhitam''''।''''
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| sa ya etadannamanne pratiṣṭhitaṃ veda pratitiṣṭhati''''।''''
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| annavānannādo bhavati''''।'''' mahānbhavati prajayā paśubhirbrahmavarcasena''''।'''' mahān kīrtyā''''॥''
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| ''' '''
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| '''Sammle viel Nahrung an. Das ist das Gelübde. Die Erde ist die Nahrung. ''Ākāśa'' (Äther) ist der Verzehrer der Nahrung. In der Erde ist ''ākāśa'' festgemacht. In ''ākāśa'' ist die Erde befestigt. So ist Nahrung in Nahrung befestigt. Derjenige, der weiß, dass Nahrung in dieser Weise in Nahrung festgemacht ist, ist gefestigt. Er wird reich an Nahrung und wird der Verzehrer der Nahrung. Er wird groß an Nachkommen, an Vieh und an spirituellem Strahlen. Er wird groß an Ruhm. '''
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| Erläuterung: '''''Annaṃ bahu kurvīta''''' – möge er viel Nahrung erwerben; '''''kurvīta''''' – mache; '''''tad vratam''''' – das ist die Regel für den ''brahman''-Sucher; '''''pṛthivyām ākāśaḥ pratiṣṭhitaḥ''''' – ''ākāśa'' ruht in der Erde.
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| Hier wird ermahnt, dass man viel Nahrung ansammeln soll, um sie an Reisende und Gäste zu verteilen. Die Erde wohnt im Äther, welcher über und unter ihr ist. Die Erde ist von allen Seiten von Äther umgeben. So ist die Erde die Nahrung und der Äther ist der Verzehrer. Der Äther ist die Grundlage bzw. der Behälter. Äther und Erde verhalten sich wie Behälter und Inhalt. Man kann über sie meditieren als wechselseitig aufeinander ruhend. Der Strebende sollte über sie so kontemplieren, dass eins des anderen Nahrung ist.
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| In den letzten drei Kapiteln wurde die Nahrung glorifiziert. Diese geringeren Kontemplationen wurden dem Sucher empfohlen, um Konzentration des Geistes zu erlangen: Nahrung als ''brahman'', Leben und Körper, Wasser und Feuer, Erde und Äther. Ohne Nahrung sind keine Meditation und kein ''sādhana'' möglich. Nahrung sollte als Gott oder ''brahman'' betrachtet werden. Sie sollte glorifiziert und verehrt werden. Die Verehrung der Nahrung wird dich schließlich zur Verwirklichung des höchsten Selbst führen. Wann immer du vor deiner täglichen Nahrung sitzt, sage: „''Annam'' (Nahrung) ist ''brahman''.“ Verehre Nahrung als ''brahman''. Dadurch wirst du Selbstverwirklichung erlangen.
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| Hier endet der neunte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ.
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| '''Daśamo 'nuvākaḥ̣ (Zehnte Lektion)'''
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| ''na kañcana vasatau pratyācakṣīta''''।'''' tad vratam''''।'''' tasmādyayā kayā ca ''
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| ''vidhayā bahvannaṃ prāpnuyāt''''।'''' arādhyasmā annamityācakṣate''''।''''
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| etadvai mukhato'nnaṃ rāddham''''।'''' mukhato'smā annaṃ rādhyate''''।''''
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| etad vai madhyato'nnaṃ rāddham''''।'''' madhyato'smā annaṃ rādhyate''''।''
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| ''etadvā antato'nnaṃ rāddham''''।'''' antato'smā annaṃ rādhyate''''।'''' ''
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| ''ya evaṃ veda''''॥'''' 1''''॥''
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| * ''' Sende niemanden weg, der um Obdach ersucht. Das ist DAS Gelübde. Deshalb sollte man viel Nahrung auf alle möglichen Weisen ansammeln. Man sagt: „Das Essen ist bereit.“ Wenn Nahrung in der besten Weise zubereitet ist, wird sie auch dem Gast in der besten Weise dargeboten. Wenn Nahrung nur mittelmäßig zubereitet ist, wird sie auch dem Gast nur mittelmäßig gegeben. Wenn Nahrung auf die niederste Weise zubereitet ist, wird sie auch dem Gast nur auf die niederste Weise gegeben. Wer dies weiß ... '''
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| Erläuterung: '''''Na'''''''' ''kañcana''''' – niemanden; '''''vasatau''''' – von dem Haus; '''''pratyācakṣīta''''' – sollte abgewiesen werden; '''''tasmāt''''' – deshalb; '''''yayā kayā'' ''ca'' ''vidhayā''''' – durch alle Weisen; '''''prāpnuyāt''''' – sollte bekommen.
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| Wer über Erde und ''ākāśa'' wie oben meditiert, sollte keinen Gast abweisen, der um Obhut bittet. Dies sollte das Gelübde des Strebenden sein. Wenn Obdach gewährt wird, sollte natürlich auch Essen gegeben werden. Daher sollte der Hausherr Vorräte anlegen; das ist der ''dharma'' des Hausvaters. Andernfalls würde der Hausherr eine Sünde begehen.
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| Durch welche Mittel auch immer: Natürlich sollte Reichtum nur auf ehrliche Weise erworben werden, in Übereinstimmung mit den Vorschriften der ''śrutis'' und ''smṛtis''.
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| Wann auch immer ein Gast kommt, sagt der Hausherr höflich: „Das Essen ist bereit.“ Wie und wann auch immer ein Mann Essen gibt, so wird ihm auch gegeben werden. Wenn die beste Nahrung gegeben wird, reichlich, mit Freundlichkeit etc., in der besten Zeit des Lebens, wird ihm auch entsprechend, im nächsten Leben, gegeben werden. Das ist eine sattvige Gabe. Wenn aber Nahrung nicht reichlich gegeben wird und nicht mit der richtigen Haltung, so wird ihm im nächsten Leben auch entsprechend gegeben werden. Das ist eine rajasige Gabe. Wenn Nahrung lieblos, mit Verachtung und schlecht gekocht gegeben wird, wird ihm im nächsten Leben Entsprechendes widerfahren. Das ist eine tamasige Gabe.
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| ''kṣema iti vāci''''।'''' yogakṣema iti prāṇāpānayoḥ''''।'''' karmeti hastayoḥ''''।''
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| ''gatiriti pādayoḥ''''।'''' vimuktiriti pāyau''''।'''' iti mānuṣīḥ samājñāḥ''''॥'''' 2''''॥''
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| <ol start="2">
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| * ''' ''Brahman'' wohnt in der Sprache als Bewahrer, als Erwerber und Bewahrer in ''prāṇa'' und ''apāna'', als Handeln in den Händen, als Bewegung in den Füßen und als Ausscheidung im Anus. So ist die Meditation (über ''brahman'') in Hinsicht auf den Menschen. '''
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| Erläuterung: '''''Kṣemaḥ''''' – Bewahrung; '''''vāci'' '''– in der Sprache; '''''yogakṣemaḥ''''' – Gewinn und Sicherheit; '''''gatiḥ''''' – Bewegung; '''''pādayoḥ''''' – in den zwei Füßen; '''''vimuktiriti pāyau''''' – als Ausscheidung im Anus; '''''iti''''' –so weit; '''''mānuṣīḥ''''' – in Hinsicht auf den Menschen, '''''samājñāḥ''''' – Meditation.
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| '''''Kṣema''''' – das, was erworben wurde; das Wohlbefinden des Menschen. Der Strebende sollte kontemplieren, dass ''brahman'' in der Sprache als Sicherheit und Wohlbefinden wohnt. Wenn du einem Freund begegnest, fragst du ihn: „Wie es geht dir? Wie ist deine Gesundheit?“ etc. Durch Sprache wünschst du Wohlergehen des anderen. So liegt Wohlergehen in Sprache.
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| '''''Yoga''''' – Erwerben, was noch nicht erworben wurde.
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| Ohne ''prāṇa'' und ''apāna'' ist kein Leben möglich. Gewinn und Sicherheit, Erwerb und Absicherung sind dann da, wenn ''prāṇa'' und ''apāna'' stark sind. Aber all das ist eigentlich nicht wirklich von ihnen abhängig, sondern letztlich von ''brahman''. So sollte man kontemplieren, dass ''brahman'' in ''prāṇa'' und ''apāna'', in Gewinn und Sicherheit, wohnt, als die eigentliche Kraft des Erwerbens und Absicherns.
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| In gleicher Weise sind auch die Kraft der Bewegung in den Händen, die Bewegung der Beine und die Ausscheidung letztlich von ''brahman'' abhängig.
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| ''Brahman'' wohnt in den Händen als Handlung, in den Füßen als Bewegung und im Anus als Ausscheidung – so sollte man über ''brahman'' kontemplieren, in Bezug auf den physischen Menschen.
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| ''atha daivīḥ''''।'''' tṛptiriti vṛṣṭau''''।'''' balamiti vidyuti yaśa iti paśuṣu''''।''
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| ''jyotiriti nakṣatreṣu''''।'''' prajātiramṛtamānanda ityupasthe''''।'''' sarvamityākāśe''''।''
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| ''tatpratiṣṭhetyupāsīta''''।'''' pratiṣṭhāvān bhavati''''।'''' tanmaha ityupāsīta''''।''
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| ''mahān bhavati''''।'''' tanmana ityupāsīta''''।'''' mānavān bhavati''''।'''' tannama ityupāsīta''''।'''' ''''namyante'smai kāmāḥ''''।'''' tad brahmetyupāsīta''''।'''' brahmavān bhavati''''।'''' ''
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| ''tad brahmaṇaḥ parimara ityupāsīta''''।'''' paryeṇaṃ mriyante dviṣantaḥ sapatnāḥ''''।'''' pari ye'priyā bhātṛvyāḥ''''॥'''' 3''''॥''
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| ''' '''
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| <ol start="3">
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| * ''' Nun folgt die Kontemplation in Bezug auf die Götter: als Befriedigung im Regen; als Kraft im Blitz; als Ruhm im Vieh; als Licht in den Sternen; als Nachkommen, Unsterblichkeit und Freude im Geschlechtsorgan; als alles im ''ākāśa''. Lass ihn über Das als Stütze meditieren – so wird er wohlunterstützt. Lass ihn über Das meditieren als groß – so wird er groß; lass ihn über Das meditieren als den ''manas'' – so wird er wohlüberlegt; lass ihn über Das als Ehrerbietung meditieren – so verehren ihn alle Wünsche; lass ihn über Das meditieren als das Höchste – so gewinnt er Überlegenheit; lass ihn über Das meditieren als ''brahmans'' zerstörenden Aspekt – so werden alle, die ihn hassen, und alle Rivalen um ihn herum sterben. '''
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| Erläuterung: '''''Atha''''' – als nächstes; '''''daivīḥ''''' – in Bezug auf die Himmlischen; '''''tṛptiriti''''''' '''vṛṣṭau''''' – Befriedigung im Regen; '''''balam iti vidyuti '''''– Kraft im Blitz; '''''yaśa'' ''iti'' ''paśuṣu'' '''– Ruhm im Vieh; '''''jyotiḥ iti nakṣatreṣu''''' – Licht in den Sternen; '''''prajātir-amṛtam-ānanda ityupasthe''''' – Nachkommen, Unsterblichkeit und Freude im Geschlechtsorgan; '''''sarvam iti ākāśe''''' – alles im ''ākāśa ''(Äther, Raum); '''''pratiṣṭhā iti '''''– als Stütze; '''''upāsīta''''' – man sollte meditieren (über).
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| Regen ist eine Quelle von Befriedigung, Genuss und Freude dadurch, dass er Nahrung hervorbringt. Daher sollte man über ''brahman'' meditieren als Befriedigung im Regen. Entsprechend sollte man über ''brahman'' meditieren als Kraft im Blitz; als Ruhm im Vieh; als Nachkommen, Unsterblichkeit und Freude im Geschlechtsorgan. Vieh ist eine Quelle großen Reichtums für Bauern; es bringt ihnen Ansehen.
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| Man gewinnt eine relative Art von Unsterblichkeit durch das Zeugen von Nachkommen, denn das sichert das Überleben der Spezies. Daher sollte man in dieser Weise im Geschlechtsorgan über ''brahman'' meditieren.
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| Alles ist im ''ākāśa'' (Äther). Daher sollte alles als ''brahman'' kontempliert werden, was im Raum ist. Der ''ākāśa'' durchdringt alle Dinge. Über diese Qualität, alles zu durchdringen, sollte als ''brahman'' meditiert werden. Wer über ''brahman'' als alles im Raum meditiert, wird eins mit allem. ''Ākāśa'' ist selbst ''brahman'' und so sollte man ihn als die Grundlage von allem verehren.
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| In welcher Form man auch immer über ''brahman'' meditiert – diese Form wird man selbst. Man wird stark, wenn man über Stärke meditiert. Wenn du über ''brahman'' als Größe meditierst, wirst du groß an Reichtum usw. Wenn du über ''brahman'' als ''manas'' meditierst, wirst du umsichtig etc. Wenn du über ''brahman'' als Ehrerbietung meditierst, ehren dich alle Wunschobjekte und dienen dir.
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| ''Parimara'' ist das, worin alle ''devatās'' zerstört werden, d.h. Regen, Blitz, Mond, Sonne und Feuer. In der ''Chāndogya-Upaniṣad'' heißt es, dass in ''vāyu'' alle ''devas'' ihre endgültige Auflösung erfahren. ''Vāyu'' ist der zerstörende Aspekt von ''brahman''. ''Vāyu'' ist eins mit ''ākāśa'', nicht verschieden von ''ākāśa''. Daher ist ''ākāśa'' ''brahmans'' zerstörender Aspekt bzw. Ort, in den alle Dinge in der endgültigen Auflösung eingehen, in dem sie verschwinden. Wer mit ''vāyu ''(dem Wind) eins ist und zugleich über ''ākāśa'' – als zerstörender Aspekt von ''brahman'' – meditiert, wird alle Feinde und Rivalen in seiner Umgebung vernichten.
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| ''sa yaścāyaṃ puruṣe''''।'''' yaścāsāvāditye''''।'''' sa ekaḥ''''।'''' ''
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| ''sa ya evaṃvit''''।'''' asmāllokāt pretya''''।''
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| ''etamannamayamātmānamupasaṅkramya''''।'''' ''
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| ''etaṃ prāṇamayamātmānamupasaṅkramya''''।'''' ''
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| ''etaṃ manomayamātmānamupasaṅkramya''''।'''' ''
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| ''etaṃ vijñānamayamātmānamupasaṅkramya''''।'''' ''
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| ''etamānandamayamātmānamupasaṅkramya''''।'''' ''
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| ''imām̐llokānkāmānnī kāmarūpyanusañcaran''''।'''' ''
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| ''etat sāma gāyannāste''''॥'''' 4''''॥''
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| <ol start="4">
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| * ''' Der, der im Menschen ist, und der, der in der Sonne ist, sind ein und derselbe. Wer dies so weiß, wenn er diese Welt verlässt und wenn er dieses ''anna-maya''-Selbst erreicht, und wenn er dann das ''prāṇa-maya''-Selbst erreicht, und wenn er dann das ''mano-maya''-Selbst erreicht, und wenn er dann das ''vijñāna-maya''-Selbst erreicht, und wenn er dann das ''ānanada-maya''-Selbst erreicht und isst, was er mag, und Formen annimmt, wie es ihm gefällt –, der reist durch diese Welten und sitzt da und singt den folgenden ''sāma''-Gesang:'''
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| Erläuterung: '''''Saḥ '''''– er; '''''yaḥ''''' – der; '''''ayam''''' –dies; '''''puruṣe''''' – im Menchen;''' ''āditye''''' – in der Sonne; '''''sa ya evaṃ-vit''''' – der dies weiß; '''''asmāt''''' – von dieser; '''''etam annamayam ātmānam-upasaṅkramya''''' – nachdem er das ''anna-maya''-Selbst erreicht hat; '''''kāmānnī''''' – Essen genießend nach seinem Wunsch; '''''anusañcaran''''' – wandernd, reisend.
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| Schritt für Schritt wandert er durch das ''anna-maya''-Selbst etc., bis er am Ende in das ''ānanda-maya''-Selbst (der Seele der Glückseligkeit) eintritt. Dann sitzt er da und singt den ''sāma-gāna'', den Gesang der Einheit.
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| Er wird der ''ātman'' von allem. Er erhält das Wissen um die Einheit des ''ātman'' im Menschen und des ''ātman'' in der Sonne. Alle Unterscheidungen, Verschiedenheit und Dualitäten verschmelzen in eins. Er wird zu ''brahman'', der Wahrheit ist, Wissen und Unendlichkeit, der unsterblich ist, furchtlos, unsichtbar, ungeboren, selbsterschaffen und der eins ist ohne ein Zweites.
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| Der Kenner des ''brahman'' genießt dann sofort alle Dinge und alle Vergnügungen, denn er ist eins mit ''brahman'' geworden. Die Dinge haben keine unabhängige Existenz. Sie existieren nur in und durch ''brahman'', welches allein das wahre Sein ist. Der Kenner des ''brahman'' empfindet, dass die ganze Welt sein eigener Körper ist. Er isst alles, was er mag, er nimmt jede Form an, die er möchte und wandert durch die Welten, die Erde und die anderen Welten, da er eins mit allem ist. Er nimmt alle Welten als das Selbst wahr. Er erkennt, dass ihm alle Formen gehören.
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| Er sitzt da und singt ''sāman''. ''Sāmans'' sind vedische Hymnen, die gesungen werden (''sāma-gāna''). Aber hier bedeutet es „Gleichheit“, „Einheit“, also ''brahman''. ''Sāman'' ist ''brahman'', der ''sāman'' ist – eins mit allem. ''Sāman'' zu singen bedeutet, zum Nutzen der Welt allen zu verkünden, dass er eins ist mit der ganzen Welt und mit ''brahman'', dass er in der vollständigen Erfüllung lebt. Dies ist ein ''mantra'', der Einheit (''samatva'') lehrt.
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| Der Kenner des Selbst weiß um seine Einheit mit dem höchsten Selbst und mit der ganzen Welt. So fühlt er, dass auch er alles durchdringt. Er fühlt sich,
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| als ob er alle Welten bereist, obwohl er zugleich friedvoll in seinem eigenen
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| '''''saccid-ānanda'''''-'''''svarūpa''''' ruht, dem unpersönlichen Absoluten.
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| ''hā3vu hā3vu hā3vu''''।'''' ''
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| ''ahamannamahamannamahamannam''''।''''
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| ahamannādo3'hamannādo3'hamannādaḥ''''।'''' ''
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| ''ahaṃ ślokakṛdahaṃ ślokakṛdahaṃ ślokakṛt''''।'''' ''
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| ''ahamasmi prathamajā ṛtā3sya''''।'''' ''
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| ''pūrvaṃ devebhyo'mṛtasya nā3bhāyi''''।'''' ''
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| ''yo mā dadāti sa ideva mā3vāḥ''''।'''' ''
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| ''ahamannamannamadantamā3dmi''''।'''' ''
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| ''ahaṃ viśvaṃ bhuvanamabhyabhavām''''।'''' ''
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| ''suvarna jyotīḥ''''।'''' ya evaṃ veda''''।'''' ''
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| ''ityupaniṣat''''॥'''' 5''''॥''
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| <ol start="5">
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| * ''' Oh! Oh! Oh! Ich bin die Nahrung, ich bin die Nahrung, ich bin die Nahrung. Ich bin der Verzehrer der Nahrung, ich bin der Verzehrer der Nahrung, ich bin der Verzehrer der Nahrung; ich bin der Autor des ''śloka'', ich bin der Autor des ''śloka'', ich bin der Autor des ''śloka''. Ich bin der Erstgeborene der Wahrheit. Noch vor den Göttern bin ich das Zentrum der Unsterblichkeit. Wer immer mir gibt, der rettet sich wahrlich selbst. Ich, die Nahrung, verzehre den, der Nahrung isst. Ich habe alle Welt erobert. Ich bin leuchtend wie die Sonne. Wer das so weiß (erreicht das alles). Dies ist die Upanishad. '''
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| Erläuterung: '''''Aham annam '''''– Ich bin Nahrung! '''''Aham annādaḥ''''' – Ich bin der Verzehrer der Nahrung! '''''Aham ślokakṛt '''''– Ich bin der, der die Schrift macht! '''''Prathamajāḥ''''' – der Erstgeborene; '''''ṛtasya''''' – unter den wahren Dingen; '''''devebhyaḥ ''''' '''''pūrvam''''' – bevor die Götter waren; '''''amṛtasya nābhāy '''''– das Zentrum, die Grundlage, die Stütze der Unsterblichkeit; '''''yaḥ''''' – der; '''''mā''''' – mir; '''''dadāti''''' – gibt; '''''avāḥ''''' – rettet; '''''suvar na''''' '''''jyotīḥ''''' – wie das goldene Licht; '''''ya''''' '''''evam veda''''' – wer so weiß; '''''iti upaniṣad''''' – dies ist die Upanishad.
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| Dies ist der Gesang des ''jīvan-mukti''. Er besingt seine Einheit mit allem. Die dreifachen Wiederholungen zeigen sein Staunen. Er hat seine kleine Persönlichkeit verloren und hat seine Einheit mit dem ganzen Universum verwirklicht. Er ruft aus: „Ich bin nondual, fehlerlos, ''brahman'', ich bin selbst die Nahrung und der Verzehrer der Nahrung. Ich bin der Genießende und der Gegenstand des Genusses, das Subjekt und das Objekt. Ich, der ich vorher eins mit meinem Körper war, bin ''brahman'', welches alles ist. Das geschah durch die Gnade meines ''guru'' und der Schriften.“ Mit den Worten „Ich bin Nahrung“ drückt er die Erfahrung der Einheit aus. Er fühlt: „Welche Nahrung auch immer bereitet wird, all das bin ich selbst. Name und Form sind unwirklich; sie sind nur Erscheinungen und falsch. Die Wirklichkeit, die allem zugrunde liegt, die ''saccidānanda'' ist, bin ich selbst.“
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| „Ich bin die Verbindung, die Einheit, zwischen der Nahrung und dem Verzehrer. Ich bin die Verbindung als der Wahrnehmende und das Objekt der Wahrnehmung. Ich bin das Bewusstsein, welches die Verbindung herstellt zwischen dem Genießenden und dem Gegenstand des Genusses. Ich bin selbst der, der die verschieden Elemente zusammenbringt.
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| Die dreifache Wiederholung ist auch dazu da, Zuversicht zu schaffen, wie im Falle eines Schwurs. Und sie soll auch die Hochachtung ausdrücken vor dem Wissen und soll dadurch zugleich Vertrauen hervorrufen in den Hörern, die noch kein solches Vertrauen haben. Sie soll auch das große Staunen ausdrücken. Der Weise erfährt: „Vorher dachte ich, ich sei der Handelnde, sei der Körper, der ''manas'', der ''prāṇa'' und die Sinne. Nun weiß ich, dass ich eins mit ''brahman'' bin. Ich bin voller Staunen und Ehrfurcht. Die Dualität von Nahrung und Essendem etc. war nur eine täuschende Erscheinung.“
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| '''''Prathamajāḥ''''' – der Erstgeborene, ''hiraṇya-garbha''.
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| Ich war sogar eher da als die ''devas''. Ich existierte vor der Manifestation der ''jīvas''. Ich bin das Zentrum der Unsterblichkeit der ''devas'', denn ich bin das Selbst, die Grundlage ihrer Unsterblichkeit. Die endgültige Befreiung der individuellen Intelligenzen besteht darin, dass sie die Einheit mit mir, d.h. mit ''brahman'', verwirklichen. Ich bin die Stütze der Befreiung, wie die Nabe eines Rades.
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| Wer immer Nahrung gibt an die, die sie erbitten, d.h., wer diese Nahrung, in Form des Wissens um ''brahman'' als Nahrung, weitergibt an die dürstenden Wahrheitssucher, rettet sie in der Tat von dem Elend und dem Kummer weltlicher Existenz.
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| In der Form des ''devatā'', der über die Nahrung präsidiert, verschlinge (d.h. strafe) ich den Geizhals, welcher das Essen selbst verzehrt, ohne an andere abzugeben. Für solche Menschen gibt es keine Chance, Wissen um das Selbst zu erlangen. Die ''śrutis'' (Veden) sagen: „Ein vollendeter Sünder ist der, der alleine isst.“ Die'' Bhagavad-Gītā ''sagt: „Sünde essen jene Sünder, die Essen nur für sich selbst zubereiten.“
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| Als Rudra zerstöre ich die ganze Welt zur Zeit des ''pralaya'', der endgültigen Auflösung.
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| So wie die Sonne scheint, ohne Unterstützung anderer Lichter, so bin auch ich selbstleuchtend. So wie die Sonne die Dunkelheit vertreibt, so vertreibe ich die Dunkelheit der Unwissenheit, die durch'' avidyā'' hervorgerufen wurde.
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| Wer durch ''anna-maya'' und die anderen Selbste den nondualen, teillosen ''ātman'' verwirklicht, der als „''brahman'', die Stütze“ bezeichnet wurde, und zwar mit Ausdauer und ausgewogenem Geist, frei von Wünschen und Inhalten – wer also das Wissen um das Selbst aus diesen ''vallīs'' gewonnen hat, durch intensive Hingabe und ''tapas'', wie Bhṛgu, dem fallen all die genannten Früchte zu.
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| Obwohl bereits zuvor gesagt worden ist, dass der Weise diese Früchte erntet, wird es doch hier wiederholt, um deutlich zu machen, dass nur der Erleuchtete diese Früchte erlangt.
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| Hier endet der zehnte Anuvāka der BhṚgu-VallĪ
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| und somit die TAITTIRĪYA-UPANIṢAD.
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| * ''' Abschluss-Mantra (''om, saha nāvavatu ...'')'''
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| ''om, saha nāvavatu''''।'''' saha nau bhunaktu''''।'''' saha vīryaṃ karavāvahai''''।'''' ''
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| ''tejasvi nāvadhītamastu''''।'''' mā vidviṣāvahai''''।'''' ''
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| ''oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥''
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| ''' '''
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| '''''Om''''''''! Möge Er uns beide beschützen (den Lehrer und den Schüler)! Möge Er uns beide die Glückseligkeit von ''mukti'' erfahren lassen! Mögen wir beide uns bemühen, die wahre Bedeutung der Schriften zu verstehen! Mögen unsere Studien Frucht bringen. Mögen wir nie miteinander streiten! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden!'''
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| * ''' Abschluss-Mantra (''oṃ śaṃ no mitraḥ ...'')'''
| | === Youtube Playlist Soham - Ich bin der ich bin === |
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| | Hier findest du alle Youtube Videos zum Soham - Ich bin der ich bin |
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| | ''Tags:'' [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/Kirtan Kirtan], [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/Mantra Mantra], [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/Soham-Ich-bin-der-ich-bin Soham-Ich-bin-der-ich-bin], [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/Spirituelle-Lieder Spirituelle-Lieder], [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/Vedanta-Kirtan-Lied-von-Swami-Sivananda Vedanta-Kirtan-Lied-von-Swami-Sivananda], [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/Yoga-Vidya-Kirtanheft Yoga-Vidya-Kirtanheft], [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/list/tag/vidya-mantra vidya-mantra] |
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| ''oṃ śaṃ no mitraḥ śaṃ varuṇaḥ''''।'''' śaṃ no bhavatvaryamā''''।'''' ''
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| ''śaṃ no indro bṛhaspatiḥ''''।'''' śaṃ no viṣṇururukramaḥ''''।'''' ''
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| ''namo brahmaṇe''''।'''' namaste vāyo''''।'''' tvameva pratyakṣaṃ brahmāsi''''।'''' ''
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| ''tvameva pratyakṣaṃ brahma āvādiṣam''''।'''' ṛtamavādiṣam''''।'''' ''
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| ''satyamavādiṣam''''।'''' tanmāmāvīt''''।'''' tadvaktāramāvīt''''।''
| | <span class="js-followDescription followDescription">E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen – </span> |
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| ''āvīnmām''''।'''' āvīdvaktāram''''॥''
| | [[#|Folgen]] |
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| ''oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ''''॥''
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| '''''Om''''''''! Möge Mitra gut zu uns sein! Möge Varuṇa gut zu uns sein! Möge Āryamā gut zu uns sein! Mögen Indra und Bṛhaspati gut zu uns sein! Möge Viṣṇu mit großen Schritten gut zu uns sein! Verehrung dem ''brahman''! Verehrung dir, o Vāyu! Du bist wahrlich das sichtbare ''brahman''; ich habe Dich als das sichtbare ''brahman'' erklärt. Ich habe Dich den Gerechten genannt; ich habe Dich den Wahren genannt. ES hat mich beschützt. ES hat den Lehrer beschützt. ES hat mich beschützt! ES hat den Lehrer beschützt! ''Oṃ'', Frieden, Frieden, Frieden!'''
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