Tägliche Lesung Sivananda Oktober 01: Unterschied zwischen den Versionen

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==13.10.01 VERGIEßE DEINE GNADE==
==13.10.01 VERGIEßE DEINE GNADE==


Oh Herr, wenn Du die Sonne bist, bin ich der Sonnenstrahl. Wenn Du der Ozean
Oh Herr, wenn Du die Sonne bist, bin ich der Sonnenstrahl. <br />
bist, bin ich der Tropfen. Wenn Du die Lotusblume bist, bin ich das
Wenn Du der Ozean bist, bin ich der Tropfen. <br />
Blütenblatt. Wenn Du der Baum bist, bin ich das Blatt. Es gibt keinen anderen
Wenn Du die Lotusblume bist, bin ich das Blütenblatt.<br />
Herrn wie Dich - Du bist der Ozean des Mitgefühls. Ich habe keine
Wenn Du der Baum bist, bin ich das Blatt. Es gibt keinen anderen <br />
Qualifikationen Und doch hast Du mich gesegnet. Durch das Singen Deines
Herrn als Dich - Du bist der Ozean des Mitgefühls. Ich habe keine <br />
Namens habe ich alle Fesseln zerrissen, Ich habe Yama´s Schlinge
Qualifikationen und doch hast Du mich gesegnet. Durch das Singen Deines <br />
Namens habe ich alle Fesseln zerrissen, Ich habe Yamas Schlinge<br />
zerschnitten. Sivananda singt, um Deine Gnade zu erlangen.
zerschnitten. Sivananda singt, um Deine Gnade zu erlangen.



Version vom 19. Februar 2023, 10:52 Uhr

Auf dieser Seite sind Inspirationen von Swami Sivananda gesammelt, die aus sehr verschiedenen Werken stammen. Diese wurden bereits im Oktober 2001 als "Gedanken zur täglichen Inspiration" veröffentlicht.

01.10.01 YOGA DER MEDITATION

Übe jeden Tag Meditation!

Oh geliebter Ram! Du befindest dich jetzt in einer starken Festung. Eine spirituelle Festung, in der dich keine Versuchungen beeinflussen können. Du bist vollkommen sicher. Jetzt kannst du ohne Furcht energisch sadhana (spirituelle Praxis) praktizieren. Töte den Feind - den Geist (mind). Trage den spirituellen Lorbeerkranz aus Frieden, Gleichsicht und Zufriedenheit.

Du leuchtest bereits, voll der brahmischen Glückseligkeit. Der all-gnädige Herr hat dir alle Sorten der Behaglichkeit, gute Gesundheit und einen dich führenden guru gegeben. Was willst du mehr? Wachse. Entfalte dich. Realisiere die Wahrheit und verkünde sie überall.

Sei still. Kenne dich selbst. Wisse das. Verschmelze den Geist damit. Die Wahrheit ist recht klar und einfach. Leben in Abgeschiedenheit und intensive Meditation sind zwei wichtige Voraussetzungen für die Selbstverwirklichung. Wenn dein sadhana unterbrochen wurde, vervollständige das Ausgefallene später.

Sei jederzeit selbstbeherrscht, weil die Sinne, aus heiterem Himmel, auf einmal unruhig werden können. Deshalb sagte Krishna: "Oh Sohn von Kunti, die erregten Sinne selbst eines weisen Menschen, tragen seinen Geist ungestüm hinfort, auch wenn er strebsam ist."

Die umherwandernde Gewohnheit des Geistes muss dadurch kontrolliert werden, dass man ihn an einem Punkt haften lässt, durch eine Methode des sadhana, durch einen guru und durch eine Form des yoga. Auf einem rollenden Stein setzt sich kein Moos an. Wenn du dir ein Buch zum Studium vornimmst, musst du es beenden, bevor du dir ein neues vornimmst. Wenn du dir irgendeine Arbeit vornimmst, musst du deine Aufmerksamkeit ganz herzig auf sie richten und sie beenden, bevor du dir eine andere Arbeit vornimmst.

Verursache keinem lebenden Geschöpf weder Schmerz noch Leid, weder durch Gier, noch durch Selbstsucht, Reizbarkeit oder Verdruss. Gib deinen Ärger und Groll auf. Gib den Geist des Kämpfers und der hitzigen Debatten auf. Streite dich nicht. Wenn du dich mit jemandem zankst, kannst du für drei, vier Tage nicht meditieren, weil das Gleichgewicht deines Geistes gekippt ist. So wird viel Energie in nutzlosen Kanälen verschwendet. Auch das Blut wird heiß; die Nerven zerrüttet. Bewahre immer einen gelassenen Geist. Meditation geht aus einem gelassenen Geist hervor.

Ein Aspirant muss sensitiv sein und doch einen Körper und Nerven besitzen, die vollkommen unter Kontrolle sind. Je größer das zarte Gefühl wird, desto schwieriger wird die Aufgabe. Geräusche, die von einer gewöhnlichen Person kaum wahrgenommen werden, sind für einen sehr sensitiven Menschen eine Tortur. Entwickle die innere Kraft des Selbst. Die Zentralisierung der Gedanken gebietet der nach außen gehenden Tendenz des Geistes Einhalt.

02.10.01 SAMADHI - WAHRHEIT UND SCHWINDEL

Verwechselt nicht tiefen Schlaf mit samadhi. Die Herrlichkeit des Zustandes von turiya (die Erfahrung absoluter Stille; das Eintauchen in das Selbst; d.Ü.) ist unaussprechbar. Seine Pracht ist unbeschreiblich. Wenn der Körper leicht ist, wenn der Geist klar ist, wenn es dort Frohsinn gibt, wisse, dass du meditierst. Wenn der Körper schwer ist, der Geist träge, wisse, dass du schläfst, während du meditierst.

Bei den Aspiranten gibt es immer eine Klage: "Die letzten zwölf Jahre habe ich meditiert und ich habe keinerlei Verbesserungen gemacht, keinerlei Verwirklichung. Was ist der Grund?" Sie haben sich nicht selbst in tiefe Meditation in die innersten Nischen ihres Herzens gestürzt. Sie haben den Geist nicht richtig mit Gedanken an Gott getränkt. Sie haben kein regelmäßiges, systematisches sadhana (Praxis) gemacht. Sie haben die indriyas (Sinne) nicht richtig diszipliniert. Sie haben nicht die nach außen gehenden Strahlen des Geistes gesammelt. Sie haben nicht den Entschluss gefasst: "Ich will Gott in eben dieser Sekunde verwirklichen".

Sie haben nicht ihren ganzen Geist an Gott gegeben. Sie haben nicht den anwachsenden Fluss göttlichen Bewusstseins aufrecht gehalten.

Selbst wenn ihr bei dem sadhaka (Sucher) keinerlei Puls fühlen könnt, wenn er in Meditation ist, selbst wenn sein Atmen aufhört, denkt nicht, dass er sich im nirvikalpa samadhi (bedingungsloser Zustand) befindet. Wenn er es ist, wird er mit übersinnlichem, göttlichem Wissen zurückkehren. Erst dann kann man sagen, dass er wahres samadhi erlangt hat. Atmen und Puls können auch aus anderen Gründen aufhören.

Der sadhaka muss in der Meditation vollkommenes Bewusstsein haben. Es liegt nicht viel Gewinn darin, wenn er im bloßen Zustand von jada (inaktiv) verbleibt, selbst dann nicht, wenn er unempfänglich gegenüber äußeren Geräuschen wird.

Oh Aspirant, kämpft hart. Bemüht euch aufrichtig. Meditiert regelmäßig und systematisch. Genug der hitzigen Diskussionen und der hitzigen Debatten. Zieht euch in einen abgelegenen Raum zurück. Schließt eure Augen. Meditiert tief und still. Fühlt Gottes Gegenwart. Wiederholt seinen Namen - Om - mit Eifer, Freude und Liebe. Füllt euer Herz mit prem (Liebe). Zerstört Gedanken, Launen, Fantasien und Wünsche, wenn sie an der Oberfläche eures Geistes aufsteigen.

Zieht den umherwandernden Geist zurück. Fixiert ihn auf Gott. Jetzt wird eure Meditation tief und intensiv. Öffnet nicht eure Augen. Rührt euch nicht von eurem Sitzplatz. Vereinigt euch mit ihm. Taucht tief in die Nischen eures Herzens. Stürzt euch in den leuchtenden atman (das Selbst, die Seele). Trinkt den Nektar der Unsterblichkeit. Erfreut euch an der Stille. Frieden. Stille. Herrlichkeit.

03.10.01 DER BEFREITE WEISE

Wenn die vasanas (Neigungen) und die Anhaftung an Objekte der Welt gänzlich verschwinden und wenn ihr euch in diesem unveränderlichen Zustand befindet, dann seid ihr zu einem jivanmukta (befreiter Weiser) geworden. Ihr werdet in eurem eigenen Selbst verweilen. Ihr werdet in diesem non-dualen, höchsten Sitz ruhen. Die Sichtweise eines jnani (jnana-vision) wird in euch entstehen, das Licht der Weisheit wird klar leuchten, wie die Sonne bei der Abwesenheit von Wolken. Ihr werdet euch jetzt nie wieder zu weltlichen Objekten hingezogen fühlen. Ihr werdet von Täuschungen und Sorgen gänzlich befreit sein.

Ihr werdet sogar fühlen, dass das Selbst allein alles in der Welt erfüllt und durchdringt. Ihr werdet mit brahmischem Glanz strahlen. Ihr werdet Gleichsicht und einen ausgeglichenen Geist besitzen. Ihr werdet frei von Verlangen nach Sinnesobjekten sein, weil der Geist immer gelassen, voll brahmischer Glückseligkeit, bleibt. Ihr werdet im kühlen, duftenden Nektar baden, der von dem zufriedenen und ruhigen Geist herabtröpfelt.

Fortgeschrittene Aspiranten sollten mit jeder Art von Arbeit und dem Studium von religiösen Büchern aufhören, wenn sie schnell in samadhi eintreten möchten. Sie sollten mouna (Schweigen) einhalten und an einem abgelegenen Platz an den Ufern des Ganges, des Yamuna oder eines anderen passenden Flusses bleiben. Sie sollten ausschließlich von eineinhalb Pint (0,85 Liter) Milch am Tag leben, oder allein von Milch und Früchten. Sie sollten sich selbst mit vollem Ernst in samadhi stürzen.

Sie sollten ihren Schlaf auf zwei oder drei Stunden reduzieren. Sie sollten mit ihrer Praxis am Anfang des Winters beginnen. In der Meditation liegt wahre Ruhe - diese Ruhe ist viel höherwertiger als die Ruhe, die man im Tiefschlaf erlangt. Eine, oder selbst nur eine halbe Stunde tiefer Schlaf genügt dem Menschen, der regelmäßig meditiert.

Samadhi, moksha (Befreiung), turiya (transzendentaler Zustand), sind synonyme Begriffe. Samadhi bedeutet Überbewusstsein. Im samadhi ist der Meditierende sich seines eigenen Selbst bewusst. Moksa ist Freiheit von Geburt und Tod. Es ist die Erlangung des Zustandes des `paramananda´ (höchste Glückseligkeit). Es ist Freiheit von allen Arten des Schmerzes. Turiya transzendiert die drei Zustände - den Wachzustand, den Traumzustand und den Zustand des Tiefschlafes - und wird somit der vierte Zustand genannt.

04.10.01 NIRVIKALPA SAMADHI

Der Zustand des samadhi ist jenseits der Reichweite des Verstandes und der Sprache. Sogar bei weltlichen Erfahrungen kann man einiges nicht erklären, z. B. Geschmack. Ihr könnt den Geschmack eines Apfels einem, der noch keinen geschmeckt hat, nicht erklären, noch könnt ihr die Eigenschaft von Farbe einem blinden Menschen erklären. Der Zustand des samadhi ist völlige Freude, Glückseligkeit und Frieden; nur so viel kann gesagt werden. Man muss das selbst erfahren.

Im samadhi (dem überbewussten Zustand) verliert der Meditierende seine Individualität und wird identisch mit dem höchsten Selbst. Er wird zu einer Verkörperung der Glückseligkeit, des Friedens und des Wissens. Nur so viel kann gesagt werden. Das könnt ihr nur durch konstante Meditation erfahren.

Nirvikalpa samadhi ist der Zustand des Überbewusstseins oder der Göttlichkeit. In diesem Zustand gibt es kein vikalpa oder Einbildung. Das ist das Ziel des Lebens. Alle geistigen Aktivitäten hören jetzt auf. Die Tätigkeit des Intellektes und der zehn indriyas (Sinne) enden gänzlich.

Der spirituelle Aspirant ruht jetzt im atman (Selbst). Zwischen Subjekt und Objekt gibt es keinen Unterschied. Die Welt und alle Gegensätze verschwinden voll und ganz. Dies ist ein Zustand jenseits aller Relativität, obgleich es kein Zustand der Trägheit ist. Es ist unbeschreiblich. Es muss von dem Aspiranten selbst gefühlt und erfahren werden. In diesem Zustand verschwindet die Dreiheit - der Wissende, das Gewusste und das, was man wissen kann. Der Mensch ist jetzt Brahman - es gibt kein individuelles Sein mehr.

Versucht, euch dieses schlaflosen Zustandes zu erfreuen, in welchem alle Sinne und der Geist in einem Zustand der Ruhe verweilen und der Intellekt völlig aufhört, zu funktionieren. Der schlaflose Schlaf ist maha nidra (der überbewusste Zustand). Von diesem Schlaf gibt es kein Erwachen.

Im samadhi geht der yogi im Herrn auf. Alle Begrenzungen und Unterschiede verschwinden. Der yogi erlangt höchstes Wissen und Glückseligkeit. Dieser Zustand ist jenseits jeder Beschreibung. Ihr müsst ihn selbst verwirklichen.

Samadhi ist der überbewusste Zustand, in dem der Schleier der Unwissenheit plötzlich gehoben wird und der devotee (Anhänger) mit der überwältigenden Herrlichkeit des einen wahren göttlichen Glanzes verschmilzt. Im samadhi wird die Seele aus ihrem materiellen Gefängnis gelöst und vom individuellen Bewusstsein getrennt. Ein ekstatisches Gefühl des Einsseins steigt auf und die Seele wird von der unendlichen Intelligenz, der sie entsprang, absorbiert.

Obgleich er große spirituelle Kräfte besitzt, wünscht ein Mensch, nachdem er samadhi erreicht hat nicht, die Umstände und Verhältnisse zu ändern, in denen er lebte, bevor er samadhi erlangte. Das gewöhnliche Bewusstsein erblüht im samadhi zum Überbewussein. Der Strom des samsara (der Strom der Geburten und Tode) hört auf zu fließen.

05.10.01 EIN BAUM OHNE WURZELN

Es gibt einen geheimnisvollen Baum, der hat keine Wurzeln. Er ist nicht aus einem Samen gewachsen. Er trägt Früchte, ohne geblüht zu haben. Er hat keine Zweige, keine Blätter. Er hat kein Mark, keinen Stamm. Viele Vögel sitzen auf diesem Baum. Es ist ein sehr alter Baum. Er ist ohne Anfang und ohne Ende. Er ist ohne Ursache. Er trocknet nie aus. Er kann nicht durch eine Axt gefällt werden. Er gibt Millionen Schutz. Er ist vijnana-vriksa (der Baum des reinen Wissens). Er verleiht Unsterblichkeit. Dem kalpaka vriksa (wunscherfüllender Baum) ist er überlegen.
--- So spricht Sivananda


MEIN VERHEIßUNGSVOLLER TAG
Ich feierte diesen glücksverheißenden Tag unter großem öffentlichen Aufsehen und äußerst prunkvoll, voller Erleuchtung und freudiger Lieder. Mein Wunsch wurde erfüllt. Ich habe meinen Geliebten getroffen. Wie soll ich Worte finden für die Schönheit meines Geliebten? Er leuchtet wie Millionen Sonnen. Er hat sich selbst in meinem Herzen inthronisiert. Die Lampe der Liebe brennt voller Glanz. Ich badete ihn mit dem Wasser der Liebe, ich schmückte ihn mit den Blumen von prem (Liebe), ich gab ihm Butter und Kandiszucker. Ich habe aus dem Becher der Liebe getrunken, welcher gefüllt ist bis zum Rand - es ist der Becher der vollkommenen Freude; meine Verzückung entspringt aus ihm. Die Gnade meines Herrn kam über mich. Wie gesegnet ich bin, da ich meinen Geliebten gesehen habe.
---So spricht Sivananda

6.10., 7.10 nicht gefunden

08.10.01 ARBEITET ARBEITET ARBEITET

Sprecht nicht über Vedanta und Brahman. Arbeitet, arbeitet, arbeitet. Es gibt zu viel Gerede und vedantisches Geschwätz. Genug der prahlerischen Rede und Plauderei. Hört auf, Vorträge zu halten und hört auf mit der Pedanterie. Werdet zum praktischen vedantin. Seid gut zu anderen, selbst in stürmischen Zeiten. Zeigt jetzt eure Stärke und euren Mut. Entwickelt ein sanftes Herz, das beim Anblick des Leidens anderer schmelzen kann. Ich möchte glühende junge Menschen - tapfer, leidenschaftslos und weise; mit eisernem Willen; mit Körpern und Nerven wie Eisenbeton; die die Himalajas pulverisieren können; die die Wasser des Ozeans schlürfen können; die den Tod wie eine Gewürzgurke verzehren können; die durch den Pazifik schwimmen können; die den Mount Everest ausreißen können; die den Feuerball schlucken können.

--- So spricht Sivananda

NEHMT EINE DOSIS DER GÖTTLICHEN DROGE

Oh Mensch! Nehmt eine Dosis dieser geheimnisvollen Droge. Die wundervolle Droge, die innen wächst; die Droge, die die Krankheit des Todes heilt - die Droge des Lebens, des Lichtes und der Glückseligkeit; die Droge, die Unsterblichkeit verleiht. Die göttliche Droge; die Droge der Gnade; die Droge, die euch vor Freude tanzen lässt; die äußerst seltene Droge, die die Dunkelheit zerstreut; die lieblichste Droge, die so kostbar ist; die einzige Droge, die Kummer beseitigt; die Droge, die die sechs Leidenschaften tötet; die Droge, die euch furchtlos macht; die Droge, die euch in samadhi versetzt. Es ist die stille Droge Bhuma, euer innerster atman. Das ist meine Stärke, Freude und Allheilmittel; das ist das potenzielle, unsterbliche Elixier.

--- So spricht Sivananda

09.10.01 EWIGER WOHNSITZ

Dort lebt der Brahman bei sich selbst; Dort sitzt er ohne Stütze; Dort gibt es weder Tag noch Nacht; Dort gibt es weder Tugend noch Untugend; Dort gibt es weder Licht noch Dunkelheit; Dort gehen weder Sonne noch Mond auf; Dort dringen weder Schmerz noch Leid ein; Dort kann der Tod nicht auf seiner Trompete blasen; Dort können weder Hunger noch Krankheit peinigen; Dort schläft oder wacht niemand. Es ist eine Stadt der Todlosigkeit. Es ist der Wohnsitz der Furchtlosigkeit. Es ist der Sitz ewiger Glückseligkeit. Es ist Brahma Nirvana oder Paramamgati. Sivananda sagt: "Meditiert auf Brahman, an dem Ort, Wo der Ganges und der Jumna zusammentreffen; Und ruht friedvoll, für immer."

GLÜCK LIEGT INNEN
Der Moschus ist im Nabel des Hirschen; Aber er rennt hierhin und dorthin, um ihn zu riechen. Die Kette ist um den Hals des Mädchens; Aber sie rennt hin und her auf der Suche nach ihr. Der zehnte Mann ist in Wirklichkeit da; Aber er vergisst, sich selbst zu zählen und schreit. Frische Butter ist überall um euch; Aber doch geht ihr hierhin und dorthin auf der Suche nach ghee (geklärte Butter). Der kostbare Diamant ist in euch; Aber ihr rennt vergeblich zerbrochenen Glasstücken hinterher. Der Schlüssel ist in eurer Tasche; aber ihr sucht ihn umsonst, hier und da. Ebenso ist der Ozean der Glückseligkeit in euch; Und doch rennt ihr auf der Suche nach ihm hierhin und dorthin. Die Sonne der Sonnen scheint immer in euch; Aber eure blinden Augen können ihr nicht gewahr werden. Der ewige Klang tönt in euch; Aber eure tauben Ohren können ihn nicht hören. Sivananda sagt: "Schaut nach innen und meditiert, Und erfreut euch der ewigen Glückseligkeit des atman."

10.10.01 SITZT IN STILLE

Ich bin weder männlich, noch weiblich; Ich bin weder dvaita (Dualismus), noch advaita (Non-Dualismus); Ich bin weder saguna (mit Eigenschaften), noch nirguna (ohne Eigenschaften); Ich bin weder Seher, noch Hörer; Ich bin weder Körper, noch Geist (mind); Ich bin weder weit, noch nah; Ich bin weder schwarz, noch rot; Ich bin weder dünn, noch beleibt; Ich lebe weder von Nahrung, noch von Luft, Ich bewege mich nicht und halte nicht an; Ich werde weder in die Hölle gehen, noch in den Himmel; Ich lache weder, noch weine ich; Ich arbeite und doch arbeite ich nicht; Ich höre ohne Ohren und sehe ohne Augen; Ich rieche ohne Nase und schmecke ohne Zunge; Wenige verstehen mich. Derjenige, der mich versteht, sitzt in Stille. Sivananda sagt: "Geheimnisvoll ist diese Stille. Ertränkt euch selbst in dieser Stille Und seid glücklich."

KOMMT AUS EURER MEDITATION HERAUS

Oh Narren! Was macht ihr in diesem Raum? Warum habt ihr die Türen geschlossen? Meditiert ihr oder baut ihr Sandburgen? Plant ihr oder schlaft ihr? Was seht ihr mit geschlossenen Augen? Dunkelheit? Oder einige weiße Punkte? Ist das eure Vision von Gott? Verschwendet nicht dieses kostbare menschliche Leben. Seht Gott überall - In der Sonne; In den Bäumen; dem Kind, der Kuh; In der Brise; In dem alten Menschen; In dem fließenden Bach; in der Landschaft. Er ist nicht alleine in eurem trikuti (Augenbrauen-Zentrum). Könnt iht vierundzwanzig Stunden meditieren? Werdet nicht tamasisch oder faul. Verwechselt nicht tamas (Trägheit) mit satva (Göttlichkeit). Genug, genug eurer Meditation. Eure Zellen sind geladem mit schwerem tamas. Kommt und dient Gott in allen Formen. Hier ist ein dynamischer Pfad der kosmischen Vision.
--- So spricht Sivananda

11.10.01 MUSIK DER STILLE

Hört die Musik des Zusammenkommens der Seele mit der Seele - Es ist die göttliche Musik, hinreißend und ergreifend. Es ist die Musik, die verzückende Extase verleiht. Das Licht dieser Musik erleuchtet die Welt. Es ist der Ursprung aller Vokalmusik; Es ist der Ursprung aller Musikinstrumente; Es ist die Musik dieser überragenden Stille; Es ist die Musik der Flöte von Sri Krishna; Es ist die Musik, die Radha entzückt; Es ist die Musik ohne Spiel und ohne Saiteninstrumente; Es ist die Musik des sahasrara (tausendblättriger) Lotus. Sivananda sagt: "Höre auf mich, Bruder, Es gibt nur wenige, Die diese Musik der Stille gehört haben."

DU SELBST KENNST DICH SELBST

Wir können die Natur nicht kennen. Du alleine weißt, was Du bist; Du selbst kennst Dich selbst, durch Dich selbst. Dein Geist (mind) kann Dich nicht erreichen - Was kann armseliges Verstehen wissen? Sprache kann soweit nicht reichen, Die Kraft der Gedanken versagt. Du bist nicht ein geistiges Konzept, Du kannst innerhalb der Mauern des Geistes nicht eingeschlossen werden - Du bist unendlich. Asketen praktizieren pancagni tapas ("Fünf-Feuer-Askese"); Hatha yogis halten ihren Atem an Und praktizieren tratak (Starren). Alleine durch Hingabe kannst Du im Wesen gekannt werden. Nur ein paar wenige Gesegnete haben Dich einst verwirklicht, Nur durch Deine Gnade.
---So spricht Sivananda

12.10.01 HIER REGNET NEKTAR

Mein Herz trinkt jetzt diesen Nektar

Mein Herz trinkt jetzt diesen Nektar; Ich habe mich in diesen Ozean der Freude gestürzt; Ich habe aus dem Becher der unsterblichen Glückseligkeit getrunken. Es gibt hier weder Zweifel noch Sorgen. Der Schrecken des Todes existiert nicht mehr. Hier gibt es den süßen Duft der Seele. Die Musik der Seele erklingt von selbst. Höchster Frieden herrscht hier, leuchtender Schein strömt hervor; es spielt die süße Melodie der Harmonie. Das ist das sorgenfreie Land eines alten Menschen. Der Durst der fünf Sinne wird hier gestillt. Hier strömt und strömt der Nektarregen, Der heilige Strom des Jamna-Ganges Fließt hier beständig. Der Kreis der Geburten und Tode endet hier. Kommt, kommt, meine lieben Gefährten, besucht dieses grenzenlose Reich nur einmal und seht meines Herrn Durbar (Residenz).
---So spricht Sivananda

OZEAN DER ANMUT

Ich habe den Schlüssel des Mysteriums gefunden. In diesem Land der Glückseligkeit herrscht wundervolle Ruhe. Wundervoll ist das sorgenfreie Land. Es ist ein unendlicher Ozean der Anmut. Schaut nach Innen und ruht friedvoll. Die drei Formen des Leides gibt es nicht mehr; die fünf Arten der Gebrechen sind nicht hier. Man wird sprachlos und still - Es gibt eine erstaunliche Stille. Der Seher, das Gesehene und die Sicht sind eins geworden. Der Wissende, das Gewusste und das Wissen sind eins. Es spielt die göttliche Musik der höchsten Harmonie - Ohne das Spiel von Fingern oder Saiten. Man erfreut sich des Friedens und der Vollkommenheit. Glückseligkeit gibt es, gefüllt bis zum äußersten Rand. Ich habe die Einheit verwirklicht
---So spricht Sivananda

13.10.01 VERGIEßE DEINE GNADE

Oh Herr, wenn Du die Sonne bist, bin ich der Sonnenstrahl.
Wenn Du der Ozean bist, bin ich der Tropfen.
Wenn Du die Lotusblume bist, bin ich das Blütenblatt.
Wenn Du der Baum bist, bin ich das Blatt. Es gibt keinen anderen
Herrn als Dich - Du bist der Ozean des Mitgefühls. Ich habe keine
Qualifikationen und doch hast Du mich gesegnet. Durch das Singen Deines
Namens habe ich alle Fesseln zerrissen, Ich habe Yamas Schlinge
zerschnitten. Sivananda singt, um Deine Gnade zu erlangen.

DU BIST MEINE STÜTZE

Oh Herr, Du alleine bist mein Geist und meine Sinne.
Du bist meine Zunge, Ohren und Augen.
Du bist mein prana (der Lebensodem).
Du alleine wohnst in meinem Herzen.
Du alleine bleibst meinem Atem treu.
Du füllst meinen gesamten Körper.
Du bist das Leben in mir.
Du bist der Urheber meiner Gedanken.
Du bist der innere Herrscher.
Du bewegst alle inneren Organe.
Du erleuchtest meinen Intellekt.
Du bist mein Ein und Alles.
Du bist meine wahre Seele.
Du bist die Seele meiner Seele.
Ich habe niemanden außer Dir.
Du alleine bist mein wahrer Freund.
Du bist mein Guru, mein Vater und meine Mutter.
---So spricht Sivananda

Du bist meine einzige Zuflucht,
Ich sehne mich alleine nach Deiner Gnade.
Du bist der Wissende und der Lehrer,
Du bist das Wissen, das weiß,
Du bist die letzte Wahrheit,
Die erkannt oder verwirklicht werden kann.
---So spricht Sivananda

14.10.01 KOMM ZU MIR

Ich möchte nur dich, mein Gott. Wenn die Sinne fauchen und zerren, komm zu mir und zermalme sie. Wenn ich überarbeitet und müde bin, komm zu mir mit deinem Frieden und deiner Harmonie. Wenn mein Geist unruhig wird, komm zu mir mit deiner Yoga-Kraft und beruhige diesen ungestümen Geist. Wenn Wünsche und Begierden mich attackieren, komm zu mir mit deinem Licht und deiner Gnade. Wenn Furcht mich überwältigt, komm zu mir mit deinem Mut. Wenn avidya (Unwissenheit) mich zu erdrücken sucht, komm zu mir mit deinem höchsten Wissen.
---So spricht Sivananda

GEHEIMNISSE DER LIEBE

Heikel und unergründlich ist der Pfad der Liebe. Er ist wie die Schneide einer scharfen Rasierklinge. Aber der wahre Liebende begeht ihn leicht. Seine Gnade glättet seinen Pfad. Dort gibt es kein Fragen oder Feilschen, alles ist Opfer und Selbsthingabe. Es ist das Hervorströmen der Liebe des Herzens Zu den Lotusfüßen des Herrn. Selbstsucht wird in dem Feuer der Liebe verbrannt, Wünsche werden in den Flammen der Liebe zerstört. Zwei werden jetzt zu Einem. Der Liebende stürzt sich in den Ozean der göttlichen Liebe, er taucht ein in das Meer der göttlichen Freude. Er bringt sich selbst ganz dem Dienst am Herrn dar, Sein tan (Körper), man (Geist), dhan (Reichtum) - Das ist das Geheimnis dieser Liebe.
---So spricht Sivananda

15.10.01 LIED DER ERMAHNUNG

Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare
Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare.
Radhe Shyama Radhe Shyama Shyama Shyama Radhe Radhe
Radhe Krishna Radhe Krishna Krishna Krishna Radhe Radhe
Gouri Sankar Gouri Sankar Sankar Sankar Gouri Gouri
Uma Sankar Uma Sankar Sankar Sankar Uma Uma.
Oh mein Jesus Oh Lord Jesus Heil Heil Jesus Oh Vater Vater
Oh meine Maria Oh Jungfrau Maria Heil Heil Maria Oh Mutter Mutter
Oh mein Buddha Oh Lord Buddha Heil Heil Buddha Oh Erlöser Erlöser
Oh mein Allah Oh Lord Allah Heil Heil Allah Oh Vater Vater
Oh meine Shakti Oh Adi Shankti Heil Heil Shakti Oh Mutter Mutter.

Gibt es nicht einen edleren Lebenszweck als Essen, Trinken und Schlafen?
Es ist schwierig, eine menschliche Geburt zu erhalten; versucht deshalb euer
Bestes, innerhalb dieser Geburt (euer Selbst; d.Ü.) zu verwirklichen.
Pfui diesem Schuft, Wehe diesem Mensch, der sein ganzes Leben in sinnlichen Vergnügungen verschwendet.
Die Zeit reißt Könige und Barone hinfort -
Wo ist Yudhistra? Wo ist Asoka? Wo ist Shakespeare?
Wo ist Valmiki? Wo ist Napoleon? Wo ist Shivaji?
Seid auf und macht Yogisches Sadhana; ihr werdet euch höchster Glückseligkeit erfreuen.
Seid auf und macht Brahma Vichar; ihr werdet Unsterblichkeit (Kaivalya Moksha) erlangen.
Könnt ihr wahre Shanti (Frieden) erwarten, wenn ihr eure Zeit mit leerem Geschwätz verschwendet?
Könnt ihr euch Höchsten Friedens erfreuen, wenn ihr eure Zeit mit Romanen und Zeitungen verschwendet?
Mit Kämpfen und Streiten? Mit verleumderischen Skandalen?
Bin ich nicht du? Bist du nicht ich? Einer allein ist deshalb wahr.
Wenn der Geist in der Stille schmilzt, werdet ihr Selbstverwirklichung erfahren.
Sagt mir offen: Was habt ihr gelernt aus den Erdbeben in Bihar und Quetta?
Habt iht nun wahres Vairagya (Enthaltsamkeit)? Praktiziert ihr Japa und Kirtan?
Könnt ihr wahres Shanti erwarten, wenn ihr eure Zeit mit Kartenspiel und in Kinos verschwendet?
Wenn sich zum Zeitpunkt eures Todes eure Kehle zusammenzieht, wer wird euch helfen, Erlösung zu erlangen?

Hare Rama Hare Rama .........