Yoga Meditation

Aus Yogawiki

Yoga Meditation ist die Bezeichnung für Meditationstechniken, die im Yoga breite Verwendung finden. Oft wird Meditation mit Buddhismus in Verbindung gebracht, gerade in Wissenschaftskreisen versteht man unter Meditation oft buddhistische Meditation. Allerdings ist Yoga Meditation sehr viel älter. Buddhistische Meditation hat sich aus der Yoga Meditation entwickelt - und gerade im deutschsprachigen Raum gibt es besonders viele Menschen, die Yoga Meditation üben.

Was ist Yoga Meditation?

Hier soll es zunächst weniger um Yoga Meditation im Speziellen, dafür mehr um Meditation im Allgemeinen gehen.

Die Sehnsucht nach Frieden als Grundlage der Yoga Meditation

Bewusst oder unbewusst sind wir alle auf der Suche nach dem Frieden der Seele, den die Meditation bringt. Jeder von uns hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie er Frieden findet; wir haben alle eigene Meditationsgewohnheiten – von der alten Dame, die strickend am Feuer sitzt, bis zum Bootsverleiher, der den Sommernachmittag am Fluss verstreichen lässt, ohne Gedanken an das Verrinnen der Zeit. Wird unsere Aufmerksamkeit beansprucht, so beruhigt sich der Geist; wenn wir unsere Gedanken auf eine Sache zu konzentrieren vermögen, verstummt das ununterbrochene innere Geschwätz.

Tatsächlich resultiert die Zufriedenheit, die wir verspüren, wenn unser Geist ganz in Anspruch genommen ist, weniger aus der Aktivität selbst als vielmehr aus der Konzentration: Wir vergessen all unsere Sorgen und Nöte.

Doch bringen uns diese Aktivitäten nur für eine kurze Zeit unseren Seelenfrieden, nämlich solange sie uns beschäftigen. Sobald der Geist wieder abgelenkt wird, kehrt er zum gewohnten ruhelosen Umherwandern zurück, verbraucht Energie für die Gedanken an die Vergangenheit oder für die Träume über die Zukunft. Der Gegenwart weicht er dabei stets aus.

Meditationstraining für Zufriedenheit

Erst durch ein Meditationstraining des Geistes werden wir zu anhaltender Zufriedenheit finden. Meditation ist die Praxis ständiger Beobachtung des Geistes. Das bedeutet, den Geist auf einen Punkt zu konzentrieren, ihn zu beruhigen, damit er das Selbst erkennt. Durch die Unterbrechung der Gedankenwellen kommt man zum Verständnis seiner wahren Natur, man findet Weisheit und Ruhe in sich.

Durch Übung wird der Geist zur Konzentration befähigt

Wenn man sich zum Beispiel auf die Flamme einer Kerze oder auf ein Mantra konzentriert, kehrt die Aufmerksamkeit beständig zum Gegenstand der Konzentration zurück. Die Bewegung des Geistes beschränkt sich auf einen kleinen Kreis. Zunächst werden Ihre Gedanken weiter wandern wollen, doch durch stete Übung kann man die Zeit der geistigen Konzentration verlängern. Im Anfangsstadium, wenn der Geist sich noch leicht ablenken lässt, bezeichnet man die Meditation korrekter als »Konzentration«. Der Unterschied zur Konzentration ist ein gradueller, kein technischer.

Swami Vishnu-devananda erklärt das so:

»Während der Konzentration hält man den Geist an festen Zügeln; während der Meditation sind die Zügel nicht mehr notwendig, denn der Geist bleibt aus freien Stücken auf einer einzigen Gedankenwelle.«

Meditation im Rahmen der Acht Stufen von Patanjali

In der Reihe der acht Stufen von Patanjali bilden Konzentration und Meditation das sechste und siebte Glied des Raja Yoga. Das achte ist Samadhi oder Überbewusstsein – ein Zustand jenseits von Zeit, Raum und Kausalität, wo Körper und Geist transzendiert werden und vollkommene Einheit herrscht. Im Samadhi werden der Meditierende und der Gegenstand der Konzentration eins – denn das Gefühl der Trennung oder Dualität wird durch das Ego erzeugt.

Meditation in den Veden

Den alten Veden zufolge bedeutet Konzentration oder Dharana das Fixieren des Geistes auf einen Gedanken für eine Zeitspanne von zwölf Sekunden; Meditation oder Dhyana entspricht zwölf Dharanas – ungefähr zweieinhalb Minuten – und Samadhi zwölf Dhyanas – weniger als eine halbe Stunde.

Wirkung der Meditation auf das Denken und Handeln

Ähnlich wie Sonnenstrahlen, mit Hilfe eines Vergrößerungsglases gebündelt, etwas zum Brennen bringen können, lässt sich der Geist durch die Konzentration der Gedankenwellen stärken und schärfen. Fortgesetzte Meditation beeinflusst das ganzes Handeln: Man entwickelt mehr Zielstrebigkeit und stärkere Willenskraft, Ihr Denken wird klarer und konzentrierter.

Swami Vishnu-devananda schreibt: »Meditation erwirbt man nicht leicht. Ein schöner Baum wächst langsam. Man muss auf die Blüte warten, auf das Reifen der Frucht und auf ihren vollen Geschmack. In der Blüte der Meditation drückt sich ein Frieden aus, der das ganze Wesen durchdringt. Die Frucht aber ... ist unbeschreiblich.«

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