Hellseher von Berlin
Hellseher von Berlin war der Name, unter dem der Hellseher, Yoga-Experte und Okkultist Max Moecke Anfang der 1930er Jahre bekannt wurde. Max Moecke war damals sehr populär: Er hatte mehrere Bücher verfasst, bezeichnete sich selbst als "wissenschaftlicher Hellseher", wurde in Zeitschriften interviewt, seine Ratschläge wurden in vielen Zeitungen unter Bezugnahme auf den "Hellseher von Berlin" abgedruckt. Als Sozialdemokrat stand Max Moecke dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber. Trotzdem wollte Rudolf Heß ihn noch im Mai 1933 Mittel geben für die Eröffnung einer Hochschule für Okkultismus. Der Titel "Hellseher von Berlin" für Max Moecke missfiel allerdings Erik Jan Hanussen, einem anderen Hellseher und Astrologe in Berlin. Erik Jan Hanussen ließ Anfang März Max Moecke von SA Leuten zusammenschlagen, wurde dann aber selbst ein paar Wochen später von den Nazis ermordet.