Fülle
Heinrich Zimmer über Fülle
Auszug aus der Legende des Jyotishka aus „Buddhistische Legenden“ von Heinrich Zimmer
Vor Zeiten, ihr Mönche, einundneunzig Weltalter vor dem unseren, erstand Vipashyin mit Namen, ein „In der Wahrheit Gekommener“, in der Welt, ein Heiliger, Wahrhaft Erleuchteter, mit Wissen und Wandel begabt, ein Heilgänger, ein Weltwisser, ein Unvergleichlicher, ein Bändiger der Menschen, ein Lehrer von Göttern und Menschen, ein Buddha, ein Erhabener. Begleitet von zweiundsechzigtausend Mönchen wanderte er durch die Lande und kam zur Königsstadt Bandhumati und verweilte zu Bandhumati im Haine der Stadt. Zu jener Zeit hielt in der Königsstadt Bandhumati ein König, Bandhumant mit Namen, die Herrschaft. Glück und Fülle, Reichtum und Mildtätigkeit und Zuwachs der Bevölkerung gingen von ihr aus; alle Zwietracht erlosch, Hader, Aufruhr, Schlägerei und Diebe und Seuchen gab es nicht; Reis und Zuckerrohr, Rinder und Büffel gediehen wohl.
Als ein König des Rechts übte er seine Königsherrschaft in Gerechtigkeit. Zu seinen Untertanen gehörte ein Hausvater, mit Namen Anangana, der war reich, groß an Geld, groß an Einkünften. Sein Hauswesen war umfänglich und ausgedehnt, er besaß den Reichtum Vaishravanas, des Gottes der Schätze, wetteiferte an Reichtum mit Vaishravana. Der erwog: „Oft habe ich den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin in mein Haus geladen und gespeist, aber noch nie habe ich ihn drei Monde lang mit allem, wessen er bedarf, versehen. Jetzt will ich den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin drei Monde lang mit allem, wessen er bedarf, versehen.“ Als er sich so bedacht hatte, begab er sich zum Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin. Er trat vor den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin hin, neigte ehrfürchtig das Haupt zu seinen Füßen und setzte sich seitwärts von ihm nieder. Der Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin belehrte, beschenkte, entflammte und begeisterte den Hausvater Anangana, der ihm zur Seite saß, mit erbaulicher Lehrrede. Als er ihn in mancherlei Wendung mit erbaulicher Lehrrede belehrt, beschenkt, entflammt und begeistert hatte, schwieg er. Da erhob sich der Hausvater Anangana von seinem Sitze, entblößte ehrerbietig seine rechte Schulter, neigte sich mit aneinander gelegten Händen zum Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin und sprach zu ihm: „Der Erhabene lasse sich mitsamt der Mönchsschar drei Monde lang von mir Gewänder und Almosenspeise, Matten zum Liegen und Sitzen, Stärkungen und Heilmittel und Dinge des täglichen Bedarfs gefallen.“ — Der Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin bezeigte dem Hausvater Anangana sein Gefallen durch Schweigen. Als der Hausvater Anangana aus dem Schweigen des Erhabenen sein Gefallen entnahm, neigte er ehrfürchtig sein Haupt zu den Füßen des Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin, erhob sich von seinem Sitz und ging von dannen. —
König Bandhumant hörte: „Der Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin ist mit zweiundsechzigtausend Mönchen, durch die Lande wandernd, nach Bandhumati gekommen und weilt im Haine von Bhandhumati.“ Als er das hörte, kam ihm der Gedanke: „Oft habe ich den Erhabenen in mein Haus geladen und gespeist, aber noch nie habe ich ihn drei Monde lang mit allem, wessen er bedarf, versehen. Jetzt will ich den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin drei Monde lang mit allem, wessen er bedarf, versehen.“ Als er sich so bedacht hatte, begab er sich zum Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin. Er trat vor den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin hin, neigte ehrfürchtig das Haupt zu seinen Füßen und setzte sich seitwärts von ihm nieder. Der Erhabene belehrte, beschenkte, entflammte und begeisterte König Bandhumant, der ihm zur Seite saß, mit erbaulicher Lehrrede. Als er ihn in mancherlei Wendung mit erbaulicher Lehrrede belehrt, beschenkt, entflammt und begeistert hatte, schwieg er. Da erhob sich König Bandhumant von seinem Sitze, entblößte ehrerbietig seine rechte Schulter, neigte sich mit aneinander gelegten Händen zum Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin und sprach zu ihm:
„Der Erhabene lasse sich mitsamt der Mönchsschar drei Monde lang von mir Gewänder und Almosenspeise, Matten zum Liegen und Sitzen, Stärkungen und Heilmittel und Dinge des täglichen Bedarfs gefallen.“ —
„Großer König, der Hausvater Anangana hat mich vor dir eingeladen.“—
“Lass es dir gefallen, Erhabener, ich werde dafür sorgen, dass der Hausvater Anangana Bescheid weiß.“ —
„Großer König, falls der Hausvater Anangana es dir zugesteht, hast du mein Gefallen.“ —
Da neigte König Bandhumant ehrfürchtig sein Haupt zu den Füßen des Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin, erhob sich von seinem Sitze und begab sich nach Hause.
König Bandhumant verwies den Hausvater Ananga¬na gröblich durch einen Boten: „Wisse Hausvater, dass ich den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin vor dir spei¬sen werde. Du wirst es ertragen können, wenn du hinterher an die Reihe kommst, den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin zu speisen.“ —
Der sagte: „Göttliche Majestät, ich habe den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin vor dir eingeladen; also werde ich ihn speisen.“ —
Der König sagte: „Hausvater, dem mag so sein, aber du bist ein Einwohner meines Reiches. Habe ich nicht das Recht, einen Gast vor dir zu speisen?“ —
„Göttliche Majestät, zwar bin ich ein Einwohner deines Reiches, aber wer zuerst eingeladen hat, speist den Gast. Die Göttliche Majestät hat kein Recht darauf zu bestehen.“ —
„Hausvater, ich gestehe dir nicht zu, nach deinem Willen zu verfahren. Sondern wer von uns den anderen in seiner Darbietung übertrifft, der soll den Buddha während der noch übrigen Zeit speisen dürfen.“—
“So soll es sein“, gab der Hausvater Anangana zur Antwort.
Da bereitete der Hausvater Anangana in derselben Nacht reine und feine, feste und weiche Speise. Er erhob sich bei Tagesanbruch, stellte einen Wassertopf bereit und ließ den Erhabenen durch einen Boten wissen, es sei an der Zeit: „Es ist an der Zeit, Verehrter, das Mahl ist gerüstet. Der Erhabene tue, was ihm an der Zeit dünkt.“ Der Erhabene Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin hatte sich in der Frühe angekleidet, nun nahm er Bettelschale und Obergewand und begab sich samt seiner Mönchsschar dorthin, wo ihn der Hausvater Anangana zum Mahle geladen hatte. Er trat ein und setzte sich vor der Mönchsschar auf den für ihn bestimmten Sitz. Als der Hausvater Anangana sah, dass der Buddha mitsamt seinem Orden nach Gefallen Platz gefunden hatte, erfreute und sättigte er ihn eigenhändig mit reiner und feiner, fester und weicher Speise. Als er ihn auf mancherlei Art eigenhändig mit reiner und feiner, fester und weicher Speise erfreut und gesättigt hatte und bemerkte, dass der Erhabene sein Mahl beendet hatte und Hände und Almosenschale wusch, nahm er einen niederen Sitz und setzte sich vor den Erhabenen, um seine Lehrrede zu vernehmen. Der Wahrhaft Erleuchtete belehrte, beschenkte, entflammte und begeisterte darauf den Hausvater Anangana mit erbaulicher Lehrrede. Als er ihn in mancherlei Wendung mit erbaulicher Lehrrede belehrt, beschenkt, entflammt und begeistert hatte, ging er von dannen. —
Ebenso wurde er vom König Bandhumant gespeist. (Das ist ausführlich zu erzählen.) Keinmal übertraf Kö¬nig Bandhumant ihn in seiner Darbietung.
Da stützte König Bandhumant die Wange in die Hand und versank in Sinnen. Seine Kronbeamten fragten: „Göttliche Majestät, was stützt du die Wange in die Hand und bist in Sinnen versunken?“ —
Er sagte: Verehrte, wie soll ich nicht in Sinnen versinken, wo ich nicht imstande bin, einen Hausvater, der Einwohner meines Reiches ist, in seinen Darbietungen zu übertreffen?“ —
Sie sagten: „Göttliche Majestät, jener Hausvater hat kein Brennholz. Befiehl, dass kein Brennholz verkauft werden darf.“
Der König ließ ausschellen: „Verehrte, kein Einwohner meines Reiches darf Brennholz verkaufen. Wer verkauft, darf nicht in meinem Reiche wohnen.“
Der Hausvater Anangana hub an, das Mahl mit edlen duftenden Hölzern zu bereiten, er tränkte Stoffe mit wohlriechendem Öl und kochte mit ihnen die Speisen. Von süßem Dufte ward die ganze Stadt Bandhumati erfüllt und eingehüllt.
Der König Bandhumant fragte: „Verehrte, woher kommt dieser liebliche Duft?“ — Sie berichteten ihm ausführlich. — Er sagte: „Ich will ebenso tun. Habe ich nicht die Mittel dazu?“ —
Die Kronbeamten sagten: „Göttliche Majestät, wozu geschieht das? Dieser Hausvater hat keine Söhne, nicht lange und er wird sterben, und all sein Besitz wird der königlichen Majestät zufallen. Gib den Holzhandel frei.“
Er gab den Holzhandel frei. Der Hausvater Ananga¬na hörte: „Der König hat den Holzhandel freigegeben.“
Da ward sein Sinn von Finsternis erfüllt, und er sprach das grausame Wort: „Ich habe noch Feuerholz genug zum Essenkochen, um ihn samt all seinen Kronbeamten zu verbrennen.“
Der König stützte die Wange in die Hand und war in Sinnen versunken. Seine Kronbeamten fragten ihn: „Göttliche Majestät, was stützt du die Wange in die Hand und bist in Sinnen versunken?“ — Er erzählte ihnen ausführlich. — Sie sagten: „Göttliche Majestät, sei nicht niedergeschlagen. Wir werden es schon machen, dass die Göttliche Majestät den Hausvater Anangana übertrifft.“
Am nächsten Tage ließen sie die Stadt Bandhumati von Steinen, Kieseln und Scherben säubern, ließen allerwärts Sandelwasser sprengen und Gefäße mit duftendem Räucherwerk aufhängen, ließen Stoffe, Blumengewinde und Pfauenschweife breiten und überall Fahnen und Banner aufrichten und vielerlei Blumen streuen. Dann ließen sie einen runden Pavillon errichten, dessen Glanz alles das noch übertraf. Ihn schmückten sie mit glänzenden Sitzen, die waren mit Stoffen bedeckt, die von vielerlei Juwelen funkelten. Dorthin trug man ein Mahl, das so verlockend wie der göttliche Unsterblichkeitstrank war und würdig des ehrwürdigsten Schöpfers aller drei Welten: Zart, weich und duftend und aus vielerlei verschiedenen Speisen zusammengestellt.
Danach ward König Bandhumant angezeigt: Göttliche Majestät, solchermaßen ist die Stadt geschmückt; solcher Art ist das Mahl. Erheitere dich!“ König Bandhumant sah und ward aufs höchste verwundert. Darauf ließ er, in seinem Denken ganz von Verwunderung benommen, durch einen Boten den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin wissen, es sei an der Zeit: „Es ist an der Zeit, Verehrter, das Mahl ist gerüstet. Der Erhabene tue, was ihm an der Zeit dünkt.“
Der Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin hatte sich in der Frühe angekleidet, nun nahm er Bettelschale und Obergewand und begab sich samt seiner Mönchsschar dorthin, wo König Bandhumant ihn zum Male geladen hatte. Er trat ein und setzte sich vor der Mönchsschar auf den für ihn bestimmten Sitz. Der mächtige Elefant des Königs Bandhumant, der von seiner Königsweihe her Glückssymbol war, hielt einen Sonnenschirm, der mit hundert Streben verspannt war, dem Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin über das Haupt, und andere mächtige Elefanten hielten Sonnenschirme über die Häupter der Mönche. Die Hauptgemahlin des Königs Bandhumant fächelte dem Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin mit einem goldenen Yakschweif-Wedel, dessen Haare mit Juwelen besetzt waren, und die übrigen Frauen seines Harems fächelten den übrigen Mönchen. Der Hausvater Anangana schickte einen Mann zum Kundschaften ab: „Geh Mann und sieh, mit was für Speise König Bandhumant den Mönchsorden mitsamt dem Buddha speist.“ — Der ging und sah die Wunderpracht und blieb vor Verwunderung wie angewurzelt stehen. Ein zweiter und ein dritter, die entsandt wurden und hingingen, blieben dort ebenfalls wie angewurzelt stehen.
Darauf ging der Hausvater Anangana selbst hin. Als er die Wunderpracht sah, ward er ganz verzweifelt und erwog: „Das übrige kann ich auch zuwege bringen, aber wo nehme ich die Elefanten und den Harem her?“ Mit dem Gedanken ging er nach Hause und sagte zu seinem Türhüter: „Wenn irgendein Bittender kommt, soll ihm gegeben werden, um was er bittet, aber es soll ihm kein Einlass gewährt werden.“ So sprach er und ging in sein »Haus des Kummers« und blieb dort.
Das Füllhorn ergießt sich über den Erhabenen
Shakra, der König der Götter, umgreift in Erkenntnisschau alles, was sich unter ihm befindet. Er bemerkte: „Unter allen Wesen der Welt, die würdig sind, Gaben zu empfangen, ist der Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin Erster, und unter dem Schenkenden ist es der Hausvater Anangana. Ihm muss geholfen werden“ —, in dem Gedanken nahm er die Gestalt eines Brahmanen an und begab sich zur Wohnung des Hausvaters Anangana.
Er trat herzu und redete den Türhüter an: „Geh, Mann, und melde dem Hausvater Anangana: Ein Brahmane vom Geschlecht der Kauschikas steht an der Tür und wünscht den Verehrten zu sehen.“ — Der antwortete: „Brahmane, der Hausvater hat mich angewiesen: wenn irgendein Bittender kommt, soll ihm gegeben werden, um was er bittet, Einlass aber soll ihm nicht gewährt werden.“ — Der sagte: „Mann, ich brauche nichts, aber ich will den Hausvater sehen. Geh!“ Der ging zum Hausvater Anangana und meldete es ihm: „Ehrwürdiger, ein Brahmane aus dem Geschlecht der Kauschikas steht an der Tür und wünscht den Ehrwürdigen zu sehen.“ — Der antwortete: „Geh, Mann, und gib ihm, was er braucht. Was soll er eintreten.“ — Jener erwiderte: „Ehrwürdiger, so sprach ich zu ihm, aber er sagte: „ich will nichts haben, aber ich will den Hausvater sehen.“ — Er sagte: „Mann, wenn dem so ist, lass ihn eintreten.“ Der ließ ihn eintreten. Der Brahmane sagte: Haus¬vater, was stützt du die Wange in die Hand und bist in Sinnen versunken?“ Der Hausvater sprach eine Strophe:
- „Sollst dein Leid nicht einem klagen, der dich nicht befreit vom Leid, sollst dein Leid nur einem sagen, der dich auch vom Leid befreit.“
Shakra sagte: „Hausvater, worin besteht dein Leid? Erzähle, ich will dich von deinem Leid befreien.“ — Er erzählte ihm ausführlich.
Da ließ Shakra, der König der Götter, seine Er-scheinung als Brahmane vom Geschlecht der Kauschikas verschwinden und zeigte sich in seiner wahren Gestalt und sagte: „Hausvater, Vischvakarman, der „Aller Werke Kundige“ Gott wird dir helfen.“ — So sprach er und ging von dannen. Da begab sich Shakra, der König der Götter, zu den »Dreiunddreißig Göttern« und sprach zum Gotte Vischvakarman: „Geh, Vischvakarman, und hilf dem Hausvater Anangana.“ — „Das sei mir höchste Pflicht. Heil dir!“ gab der Gott Vischvakarman dem Könige der Götter Shakra zur Antwort, kam und schmückte die Stadt noch viel herrlicher, errichtete einen himmlischen Pavillon, verteilte in ihm himmlische Sitze und brachte Götterspeisen herzu. Der Elefantenkönig Airavana, des Götterkönigs Reittier, hielt einen Sonnenschirm, der mit hundert Streben verspannt war, über den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin und andere Elefanten hielten Sonnenschirme über die Mönche.
Die Göttin Shatschi, die Gemahlin des Götterkönigs Shakra fächelte dem Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin mit einem goldenen Yakschweif-Wedel, dessen Haare mit Juwelen besetzt waren, und andere Himmelsfrauen aus dem Harem des Götterkönigs fächelten den übrigen Mönchen. — König Bandhumant schickte einen Mann zum Kundschaften ab: „Geh, Mann, und sieh, mit was für Speise der Hausvater Anangana den Mönchsorden mit samt dem Buddha sättigt.“ — Der Mann ging hin und sah die Wunderpracht und blieb wie angewurzelt stehen. — Er schickte einen Kronbeamten. Auch der blieb dort wie angewurzelt stehen. Darauf ging König Bandhumant in eigener Person zur Tür des anderen und blieb dort wie angewurzelt stehen.
Der Wahrhaft Erleuchtete Vipashyin sagte: „Hausvater, König Bandhumant hat die Wahrheiten erschaut. Du hast gegen ihn ein grausames Wort gesprochen. Er steht vor deiner Tür. Geh und versöhne ihn!“
Da ging er hinaus, versöhnte ihn und sprach: Großer König, komm herein und warte mit eigener Hand auf!“ — Der trat ein und sah die göttliche Wunderpracht und sagte ganz von Verwunderung voll: „Hausvater, du ganz allein bist wert, Tag um Tag den Mönchsorden mitsamt dem Buddha zu speisen —, ich nicht.“
Als der Hausvater Anangana den Wahrhaft Erleuchteten Vipashyin drei Monde lang in dieser Wunderpracht mit reiner Speise gesättigt hatte, fiel er auf seine Füße nieder und hub an, ein Gelübde zu tun: „Weil ich einem Solchen, der wert ist der Guttat edler Wesen, mit frommem Werke Verehrung bezeigt habe, soll mir aus dieser Wurzel des Guten erwachsen, in einem reichen Hause, das groß an Geld, groß an Einkünften ist, geboren zu werden, göttliches und menschliches Glück zu erfahren, solcher Lehren teilhaftig zu werden und einen solchen Lehrer zu erfreuen und nicht zu enttäuschen.“
Siehe auch
Literatur
- Buddhistische Legenden von Heinrich Zimmer, Insel Verlag Frankfurt am Main, 1985, 1. Auflage