Sanskrit Wörterbücher: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zweisprachige Sanskrit Wörterbücher ==
== Traditionelle einsprachige Sanskrit Wörterbücher ==
 
*[[Amara Kosha]] bzw. [[Namalinganushasana]] von [[Amara Simha]] (etwas vor oder nach Christi Geburt verfasst)
 
*[[Medini Kosha]] von [[Medini]]
 
== Moderne zweisprachige Sanskrit Wörterbücher ==


=== Sanskrit - Deutsch Wörterbücher ===
=== Sanskrit - Deutsch Wörterbücher ===


* '''"Sanskrit-Wörterbuch"''' bzw. [[Petersburger Wörterbuch]] oder '''[[Petersburger Wörterbuch|Großes Petersburger Wörterbuch]]''' in sieben Bänden von [[Otto von Böhtlingk]] und '''Rudolph Roth''' (erschienen 1855–75)  
*'''"Sanskrit-Wörterbuch"''' bzw. [[Petersburger Wörterbuch]] oder '''[[Petersburger Wörterbuch|Großes Petersburger Wörterbuch]]''' in sieben Bänden von [[Otto von Böhtlingk]] und '''Rudolph Roth''' (erschienen 1855–75)  


*'''Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung''' bzw. '''[[Petersburger Wörterbuch|Kleines Petersburger Wörterbuch]]''' in sieben Bänden  von [[Otto von Böhtlingk]] und '''Rudolph Roth''' (erstmals erschienen 1889, neu in einem Bd.: 1991)  
*'''Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung''' bzw. '''[[Petersburger Wörterbuch|Kleines Petersburger Wörterbuch]]''' in sieben Bänden  von [[Otto von Böhtlingk]] und '''Rudolph Roth''' (erstmals erschienen 1889, neu in einem Bd.: 1991)  

Version vom 29. September 2015, 14:48 Uhr

Sanskrit Wörterbücher sind ein- oder zweisprachige Wörterbücher der auch als "Altindisch" bezeichneten indo-europäischen Sprache Sanskrit.

Die Geschichte der Sanskrit Wörterbücher

Traditionelle Sanskrit Wörterbücher

Die Geschichte der Sanskrit Wörterbücher geht bis auf die vor mehr als 2500 Jahren verfasste, Nirukta genannte Glosse Yaskas über schwierige Wörter in den vedischen Hymnen zurück. Somit bildete der Wunsch nach Bewahrung und Verständnis der vedischen Samhitas die Motivation für eine indische Sprachforschung, die zur Herausbildung der Vedanga genannten Hilfswissenschaften führte, zu denen auch die Grammatik (Vyakarana), Phonetik (Shiksha), Metrik (Chhandas), und Etymologie (Nirukta) gehört. Ausgehend von den einfachen Wortlisten des Nirukta wurden im Laufe der Jahrhunderte von den indischen Lexikographen immer umfangreichere Sanskrit Wörterbücher geschaffen, deren bekanntestes der Amarakosha (4. Jh. n. Chr.) ist.

Solche Wörterbücher wurden von angehenden Dichtern (Kavi) auswendig gelernt und stellten neben der Kenntnis der grammatischen und metrischen Standardwerke ihr berufliches Grundrüstzeug dar. Dies war notwendig geworden, weil bereits zur Zeit des historischen Buddha (5. Jh. v. Chr.) die Alltagsprache des indischen Volkes nicht mehr Sanskrit, sondern die verschiedenen sogenannten mittelindischen Dialekte oder [[Prakrit]s waren. Zudem hatte sich in den verschiedenen, sich des Sanskrits bedienenden Wissenszweigen (Shastra) wie Philosophie (Darshana), Astronomie (Jyotisha) oder Medizin (Ayurveda) innerhalb des indischen Subkontinents ein riesiger Wortschatz entwickelt, der häufig nur den jeweiligen Gelehrten (Pandita) bzw. Experten (Tajjna) geläufig war.

Diese traditionellen indischen Sanskrit Wörterbücher wurden in aller Regel in Versform verfasst, was das Auswendiglernen erleichterte, und die einzelnen Stichwörter waren nicht alphabetisch, sondern nach Themen oder Sachgebieten angeordnet. Man unterscheidet zudem sogenannte Synonymwörterbücher und Homonymwörterbücher. Ein Synonymwörterbuch listet Wörter auf, die die gleiche Bedeutung haben, also "synonym" sind: so bedeuten bspw. die Wörter rājan (Rajan), nṛpa (Nripa) und bhūpati (Bhupati) allesamt "König". Ein Homonymwörterbuch widerum gibt die verschiedenen Bedeutungen wieder, die ein und dasselbe Wort haben kann: so bedeutet das Wort yoga (Yoga) u.a. "Joch, Verbindung, Vereinigung, Weg, Methode, Mittel, Medikament, Trick" und vieles mehr. Ein kundiger Sanskritdichter bzw. -autor spielt mit dieser Wort- und Bedeutungsvielfalt, was der indischen Dichtung einen großen Reiz verleiht und dazu führt, dass es häufig nicht nur eine eindeutig zu erfassende Bedeutung gibt, sondern häufig den Raum für und die Notwendigkeit der Interpretation.

Moderne Sanskrit Wörterbücher

Mit dem wachsenden Interesse europäischer Philsosophen, Dichter und Gelehrter an der indischen Kultur und insbesondere der altindischen Sprache Sanskrit im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert entstand sowohl für die Lernenden als auch für die Lehrenden des Sanskrit ein dringendes Bedürfnis nach zweckdienlichen Wörterbüchern. Diese entstanden in mühevoller Kleinarbeit durch das schrittweise Einlesen der europäischen (und amerkikanischen) Gelehrten in die umfangreiche Sanskritliteratur, was häufig mit der Edition von Handschriften und erstmaligen Übersetzungen in europäische Sprachen, sowie einer vorbildlichen internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit einherging. Hierbei leisteten auch ungezählte indische Sanskritgelehrte bzw. Pandits einen wichtigen Beitrag, da sie mit der traditionellen Sanskrit- und Kommentarliteratur aufs innigste vertraut waren.

Pioniere auf dem Gebiet der lexikographischen Erschließung des Sanskrit waren u.a. Horace Hayman Wilson (1786-1860), der im Jahre 1819 das erste moderne umfassende Sanskrit Wörterbuch unter der Bezeichnung Sanskrit-English Dictionary veröffentlichte, sowie Otto von Böhtlingk und Rudolph Roth, die Herausgeber der sogenannten Petersburger Wörterbücher.


Traditionelle einsprachige Sanskrit Wörterbücher

Moderne zweisprachige Sanskrit Wörterbücher

Sanskrit - Deutsch Wörterbücher

  • Sanskrit-Wörterbuch: nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet in einem Band von Carl Capeller (erschienen 1887)
  • Nachträge zum Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung von Otto Böhtlingk in sieben Bänden von Richard Schmidt (erschienen 1928)
  • Sanskrit-Deutsch, Deutsch-Sanskrit: Wörterbuch von Klaus Mylius in einem Band (erschienen 2001, ursprünglich in 2 Bd. 1975 u. 1988)

Sanskrit - Englisch Wörterbücher

  • Sanskrit-English dictionary von Sir Monier Monier-Williams (erschienen 1872)
  • Practical Sanskrit-English Dictionary von Vaman Shivaram Apte (erschienen 1890)

Spezialwörterbücher

"Wörterbuch zum Rig-Veda von Hermann Grassman (erschienen ab 1873)

  • Kurzgefaßtes etymologisches Wörterbuch des Altindischen von Manfred Mayrhofer (erschienen 1953-80)
  • Buddhist hybrid sanskrit grammar and dictionary von Franklin Edgerton (erschienen 1953)


Online-Versionen

Eine große Anzahl von Sanskrit Wörterbüchern stehen in digitalisierter Form online zur Verfügung. Die Stichwortsuche erfolgt wahlweise über die Transliterationssysteme ITRANS, Harvard-Kyoto oder SLP1. Die eigentlichen Stichwörter der Wörterbücher sowie gelegentliche Beispiele aus der Literatur erscheinen allerdings ausschließlich in Devanagari.


Weblinks


Siehe auch