Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit, Fröhlichkeit und innerer Verbundenheit bei Yogapraktizierenden: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Ziel von Yoga ist die mentale und physische Konstitution durch verschiedene Formen zur mentalen Entwicklung (z.B. Meditation, bewusstem Atmen), Physischen Praktiken (Asanas) und rhytmischer Kontrolle des Atems (Pranayama) (Bennett 2002; Mohan 2004) auszugleichen; es integriert Entspannung, Bewegung und soziale Unterstützung, was Schlüsselelemente zur Steigerung der Lebensqualität sind. In einer vorherigen Studie gab es bei den angemeldeten Individuen eine starke Assoziation von ICPH mit Achtsamkeit, eine Mittelmäßige mit Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Behandlungseffiziens, eine Schwache mit Praxisdauer und eine Negative mit den Symptompunktzahlen  (Büssing et al. 2011). Diese Korrelation von ICPH mit Achtsamkeit ist von konzeptioneller Wichtigkeit. Da Achtsamkeit für geringes psychisches Leiden prädiktiv zu sein scheint (Walach et al. 2006), muss auch noch untersucht werden ob Mentale Gesundheit auch mit ICPH in Verbindung gebracht wird.  Denkbar wäre, dass wenn einzelne Körper-Geist Interventionen mit psychischer Stabilisierung und konsekutiven stressreduzierenden Auswirkungen assoziiert werden, diesen sowohl einem Zuwachs an Achtsamkeit als auch einer Erhöhung von Innerer Verbundenheit und Gefühlen von friedvoller Erleichterung mit den Praktiken zugeschrieben werden könnten.  Um das anzugehen, untersuchten wir  Yogapraktizierende und analysierten einerseits  die Assoziationen zwischen ICPH und Achtsamkeit und andererseits psychische Stabilität (d.h. mentale gesundheitsverwandte Lebensqualität, Lebenszufriedenheit, positive Stimmungszustände, Unbeschwertheit (Fröhlichkeit) und Aspekte von Spiritualität).  Zusammengefasst ist das Ziel der vorliegenden Studie die Zusammenhänge zwischen ICPH mit Achtsamkeit, Aspekte der Spiritualität, Mentaler Gesundheit und Wohlbefinden in Yogapraktizierenden zu untersuchen, um zu einem besseren Verständnis der Gesundheitsfördernden Wege der Körper-Geist Interventionen wie Yoga beizutragen.
Das Ziel von Yoga ist die mentale und physische Konstitution durch verschiedene Formen zur mentalen Entwicklung (z.B. Meditation, bewusstem Atmen), Physischen Praktiken (Asanas) und rhytmischer Kontrolle des Atems (Pranayama) (Bennett 2002; Mohan 2004) auszugleichen; es integriert Entspannung, Bewegung und soziale Unterstützung, was Schlüsselelemente zur Steigerung der Lebensqualität sind. In einer vorherigen Studie gab es bei den angemeldeten Individuen eine starke Assoziation von ICPH mit Achtsamkeit, eine Mittelmäßige mit Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Behandlungseffiziens, eine Schwache mit Praxisdauer und eine Negative mit den Symptompunktzahlen  (Büssing et al. 2011). Diese Korrelation von ICPH mit Achtsamkeit ist von konzeptioneller Wichtigkeit. Da Achtsamkeit für geringes psychisches Leiden prädiktiv zu sein scheint (Walach et al. 2006), muss auch noch untersucht werden ob Mentale Gesundheit auch mit ICPH in Verbindung gebracht wird.  Denkbar wäre, dass wenn einzelne Körper-Geist Interventionen mit psychischer Stabilisierung und konsekutiven stressreduzierenden Auswirkungen assoziiert werden, diesen sowohl einem Zuwachs an Achtsamkeit als auch einer Erhöhung von Innerer Verbundenheit und Gefühlen von friedvoller Erleichterung mit den Praktiken zugeschrieben werden könnten.  Um das anzugehen, untersuchten wir  Yogapraktizierende und analysierten einerseits  die Assoziationen zwischen ICPH und Achtsamkeit und andererseits psychische Stabilität (d.h. mentale gesundheitsverwandte Lebensqualität, Lebenszufriedenheit, positive Stimmungszustände, Unbeschwertheit (Fröhlichkeit) und Aspekte von Spiritualität).  Zusammengefasst ist das Ziel der vorliegenden Studie die Zusammenhänge zwischen ICPH mit Achtsamkeit, Aspekte der Spiritualität, Mentaler Gesundheit und Wohlbefinden in Yogapraktizierenden zu untersuchen, um zu einem besseren Verständnis der Gesundheitsfördernden Wege der Körper-Geist Interventionen wie Yoga beizutragen.
==Materialien und Methoden==
===Teilnehmer===
In einer anonymen Querschnittsstudie registrierten wir 191 Individuen zu Beginn einer Yogalehrerausbildung in den Yoga Vidya Zentren in Bad Meinberg und im Westerwald (Deutschland). Alle reichten eine Einwilligungserklärung zur Teilnahme vor dem Ausfüllen des Fragebogens ein  (zwischen März und April 2010), in welchem weder nach Name oder Initialen oder einer Adresse gefragt wurde. Die Studie wurde von der Ethischen Kommission unseres Instituts genehmigt (#23/2010).
===Messungen===
''Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie in den Praktiken (Inner Congruence and Peaceful Harmony with Practices)''
Um „Innere Verbundenheit“ der individuellen Yogapraktizierenden zu operationalisieren, verwendeten wir eine 12-Item ICPH Skala (Büssing et al. 2011). Die Skala hat eine eindimensionale Struktur und eine sehr gute interne Konsistenz (Cronbach’s alpha =.95). Itembeispiele sind:  Die gesamte Empfindung war in Harmonie mit den Bewegungen/Harmonie;  Vollständiges Zurechtkommen mit den Praktiken, vollständig vertieft, nichts Äußeres kann mich stören; etc.. Die Items wurden auf einer 5-Punkt Skala gezählt, von nicht Zustimmen bis Zustimmen (0 – trifft überhaupt  nicht zu; 1- trifft nicht wirklich zu; 2- Ich kann mich nicht entscheiden/ich kann es nicht sagen; 3- trifft sehr zu, 4- trifft sehr viel zu).
Mit Verwendung dieser Stichprobe hat die ICPH Skala eine sehr gute interne Konsistenz (alpha 0.91). Um die externe Validität des Instruments zu bestimmen, werden derzeit zwei Interventionsstudien mit registrierten Krebspatienten während der Chemotherapie und ambulanten Patienten mit krebszusammenhängender Müdigkeit durchgeführt und eine weitere Observationsstudie mit registrierten gesunden Individuen, wobei die Ergebnisse noch nicht zur Verfügung stehen.
''Achtsamkeit (Mindfulness)''
Achtsamkeit wurde mit dem Freiburg Mindfulness Inventory (FMI; Freiburger Fragebogen zur Achtsamkeit; FFA) (Walach et al. 2006) gemessen.  Für diese Studie verwendeten wir die 14-Item Kurzversion (Kohls et al. 2009), die sich als semantisch robust und psychometrisch stabil erwies (Cronbach’s alpha =.83). Itembeispiele sind: meine Gefühle beobachten ohne mich in ihnen zu verlieren; sich der Erfahrung des gegenwärtigen Moments öffnen, mich mit meiner Erfahrung im hier und jetzt verbunden fühlen; in schwierigen Situationen kann ich innehalten ohne direkt zu reagieren; Momente inneren Friedens und Gelassenheit erfahren, selbst wenn Dinge hektisch und stressig werden, etc.. Antwortoptionen waren „selten“, „gelegentlich“, „ziemlich häufig“ und „fast immer“.
Die 14-Item Skala hatte einen gemeinsamen Faktor und korrelierte stark mit Selbstbewusstsein (Selbstkenntnis).  Für diese Analyse verwendeten wir beides – die eindimensionale (14 Items) und eine alternative zweidimensionale Lösung (Kohls et al. 2009), d.h., FMI-Präsenz (vier Items;  alpha=.71);  Und FMI-Akzeptanz (vier Items; alpha =.64).  Die Akzeptanzkomponente des Achtsamkeitskonstrukts bezieht sich auf die urteilsfreie Akzeptanz der Situation, während achtsame Präsenz mit der Erfahrung des Moments und einer kognitiven Reflektion aller Handlungen zusammenhängt (Kohls et al. 2009; Walach et al. 2006). Eine Anzahl von Studien haben Beweis für die externe Validität der FMI geliefert (Eisendrath et al. 2008; Leigh et al. 2005; Michal et al. 2007; Michalak et al. 2008; Sauer et al. 2011).
Mit dem Gebrauch dieser Yoga Stichprobe hat die Skala nur eine schwache interne Konsistenz (alpha=0.62), selbst wenn Item 13 („ungeduldig mit mir selbst und anderen“/ (“impatientwith myself and others”) mit seiner niedrigen Item-Skala Korrelation ausgeschlossen wäre (alpha=.65).
''Fröhlichkeit/Leichtigkeit (Lightheartedness/Relief)''
Die LHR Skala (Lightheartedness/Relief; Fröhlichkeit/Leichtigkeit) ist aus dem German language ERG (emotional and physical reactions; emotionale und physische Reaktionen) Fragebogen (Büssing 2010) übernommen, der nach spezifischen Wahrnehmungen, Reaktionen und Gefühlen hinsichtlich des Umgangs des Patienten mit Krankheit fragt. Die Absicht war, messbare einzelne (emotionale und verhaltens-) Einstellungen mit einem Aufleben von Vitalität und Lebensfreude, d.h. positive interne Einstellung wie Leichtigkeit und anschließende Offenheit für externe Kontakte („soziale Interessen/Kontakt“) festzustellen.  Diese Einstellungen wurden im Kontext einer zunehmenden positiven Gesundheit/Wohlbefinden operationalisiert anstatt mit abnehmenden funktionalen und emotionalen gesundheitlichen Auswirkungen und Beeinträchtigungen überprüft. Die Primärskala zur Adressierung dieser „ äußeren Erwärmung“  hat neun Items und eine zweifaktorige Struktur mit zufriedenstellenden internen Konsistenzkoeffizienten, d.h. LHR (Cronbach’s alpha =0,74) und soziales Interesse/Kontakt (Cronbach’s alpha=0,79) (Büssing 2010).
Für diese Analyse konzentrierten wir uns auf die fünf-Item Subskala LHR, weil sie in einer vorherigen Studie signifikante gegensätzliche Qualitäten zu psychischer Erschöpfung (Korrelation r=−0,49) und gestörter Schlafregeneration (r=−.53) aufzeigte und moderat mit sozialem Interesse/Kontakt korrelierte (r=.43) (Büssing 2010). Die Items richten sich an Gefühle wie „fühlte mich (innerlich) zutiefst erleichtert“ ,  „bestimmte Gelegenheiten gelangen immer besser und besser“, „Bewegungen sind einfach und fließend“ , „mit strahlendem Glück erfüllt“ und einer gegensätzliche Äußerung „fühlte mich von innen leer“ . Sie wurden auf einer Fünfpunktskala gezählt, von Nichtübereinstimmung bis Übereinstimmung  (0 – trifft überhaupt  nicht zu; 1- trifft nicht wirklich zu; 2- Ich kann mich nicht entscheiden/ich kann es nicht sagen; 3- trifft sehr zu, 4- trifft sehr viel zu).  Die Endgültigen Scores bezogen sich auf ein 100% Level  (transformierte Skala Score/transformed scale score). Mit dieser Stichprobe hat die Skala eine gute interne Konsistenz (alpha =.80).

Version vom 7. Januar 2014, 16:51 Uhr

Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit, Fröhlichkeit und innerer Verbundenheit bei Yogapraktizierenden ist eine Studie von Arndt Büssing, Anemone Hedtstück, Sebastian Sauer, Andreas Michalsen,Thomas Ostermann & Peter Heusser; erschienen in „Mindfulness, 1/1 (2010). Psychische Stabilisierung im Zusammenhang mit spezifischen Körper-Geist Interventionen können sowohl einer Erhöhung von Achtsamkeit als auch einer Inneren Verbundenheit mit Praktiken zugeschrieben werden. In einer Querschnittsumfrage bei 191 Yoga Praktizierenden untersuchten wir die Zusammenhänge zwischen „Inner Correspondence and Peaceful Harmony“ (ICPH; Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie) mit Achtsamkeit (Mindfulness), Spiritualität (Spirituality), Mentaler Gesundheit (Mental Health) und Wohlbefinden (Wellbeing). Regressionsanalysen indizierte dass ICPH am Besten durch Religiöse Orientierung und „Lichtheartedness/Relief“ (LHR; Unbeschwertheit/Erleichterung) vorhergesagt werden kann und nur schwach durch Positive Stimmung (positive mood) und Achtsamkeit. Im Gegegensatz erzielten die unabhängigen Variablen von Achtsamkeit einen relativ schwachen Einfluss (mit Lebenszufriedenheit (life satisfaction) und Bewussten Interaktionen (conscious interactions) als die stärksten einflussgebenden Variablen). Da Achtsamkeit erlernt werden kann, würde man einen Einfluss auf Mentale Gesundheit und Wohlbefinden mit ICPH und LHR als relevante Kontributoren erwarten.

Schlüsselworte

  • Innere Korrespondenz
  • Kongruenz
  • Achtsamkeit
  • Yoga
  • Wohlbefinden
  • Psychische Stabilisierung

Einleitung

Über individuelle Geist-Körper Interventionen wie Yoga und Meditation wird berichtet, dass mit psychischer Stabilisierung und fortlaufender Stressreduktion assoziiert werden (Bohlmeijer et al. 2010; Chiesa and Serretti 2009; Grossman et al. 2001; Praissman 2008). Neuere Studien belegen positive Resultate für insbesondere Yoga Interventionen (Chen et al. 2010; Field 2011; Javnbakht et al. 2009; Pilkington et al. 2005; Saeed et al. 2010; Uebelacker et al. 2010), welche physiologische und mentale Praktiken umfassen.

Allerdings hängt das Ergebnis von Kontrollierten Studien über die Auswirkungen von achtsamkeitsbasierten Meditationen auch von der Einhaltung des Interventionsprogramms ab. Dies bedeutet, dass abgesehen von direkten physiologischen Faktoren eine aktive emotionale Beteiligung der praktizierenden Individuen von Wichtigkeit zu sein scheint. Diese Art der Beteiligung kann als eine „innere Beteiligung“ („inner involvement“) der in einer bestimmten Körper- Geist Intervention beteiligten Individuen bezeichnet werden (Büssing et al. 2011). Ein Fehlen dieser Einstellung in der Form eines inneren Widerstands gegen die Praktiken kann zu einem reduziertem Engagement, Teilnahme und folglich auch einem verminderten Behandlungserfolg führen.

Um „innere Beteiligung“ von an einer bestimmten Körper- Geist Intervention beteiligten Individuen zu messen, wurde die 12 –Item Skala Inner Correspondence and Peaceful Harmony with practices (ICPH, Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie bei der Praxis) entwickelt. Die Skala hat eine eindimensionale Struktur und gute psychometrische Eigenschaften (Büssing et al. 2011). Die betreffenden Items adressieren Gefühle der Harmonie mit den Praktiken im Sinne von emotionaler Resonanz anstatt eines kognitiven Schwerpunkts auf perfekter Leistung. Folglich können sich die Individuen ruhig, friedlich, angenehm und entspannt fühlen und sie können die „Alltagssorgen“ vergessen während sie diese Übungen ausführen; darüber hinaus sind sie durch die Praktiken emotional berührt (und involviert).

Das Ziel von Yoga ist die mentale und physische Konstitution durch verschiedene Formen zur mentalen Entwicklung (z.B. Meditation, bewusstem Atmen), Physischen Praktiken (Asanas) und rhytmischer Kontrolle des Atems (Pranayama) (Bennett 2002; Mohan 2004) auszugleichen; es integriert Entspannung, Bewegung und soziale Unterstützung, was Schlüsselelemente zur Steigerung der Lebensqualität sind. In einer vorherigen Studie gab es bei den angemeldeten Individuen eine starke Assoziation von ICPH mit Achtsamkeit, eine Mittelmäßige mit Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Behandlungseffiziens, eine Schwache mit Praxisdauer und eine Negative mit den Symptompunktzahlen (Büssing et al. 2011). Diese Korrelation von ICPH mit Achtsamkeit ist von konzeptioneller Wichtigkeit. Da Achtsamkeit für geringes psychisches Leiden prädiktiv zu sein scheint (Walach et al. 2006), muss auch noch untersucht werden ob Mentale Gesundheit auch mit ICPH in Verbindung gebracht wird. Denkbar wäre, dass wenn einzelne Körper-Geist Interventionen mit psychischer Stabilisierung und konsekutiven stressreduzierenden Auswirkungen assoziiert werden, diesen sowohl einem Zuwachs an Achtsamkeit als auch einer Erhöhung von Innerer Verbundenheit und Gefühlen von friedvoller Erleichterung mit den Praktiken zugeschrieben werden könnten. Um das anzugehen, untersuchten wir Yogapraktizierende und analysierten einerseits die Assoziationen zwischen ICPH und Achtsamkeit und andererseits psychische Stabilität (d.h. mentale gesundheitsverwandte Lebensqualität, Lebenszufriedenheit, positive Stimmungszustände, Unbeschwertheit (Fröhlichkeit) und Aspekte von Spiritualität). Zusammengefasst ist das Ziel der vorliegenden Studie die Zusammenhänge zwischen ICPH mit Achtsamkeit, Aspekte der Spiritualität, Mentaler Gesundheit und Wohlbefinden in Yogapraktizierenden zu untersuchen, um zu einem besseren Verständnis der Gesundheitsfördernden Wege der Körper-Geist Interventionen wie Yoga beizutragen.

Materialien und Methoden

Teilnehmer

In einer anonymen Querschnittsstudie registrierten wir 191 Individuen zu Beginn einer Yogalehrerausbildung in den Yoga Vidya Zentren in Bad Meinberg und im Westerwald (Deutschland). Alle reichten eine Einwilligungserklärung zur Teilnahme vor dem Ausfüllen des Fragebogens ein (zwischen März und April 2010), in welchem weder nach Name oder Initialen oder einer Adresse gefragt wurde. Die Studie wurde von der Ethischen Kommission unseres Instituts genehmigt (#23/2010).

Messungen

Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie in den Praktiken (Inner Congruence and Peaceful Harmony with Practices)

Um „Innere Verbundenheit“ der individuellen Yogapraktizierenden zu operationalisieren, verwendeten wir eine 12-Item ICPH Skala (Büssing et al. 2011). Die Skala hat eine eindimensionale Struktur und eine sehr gute interne Konsistenz (Cronbach’s alpha =.95). Itembeispiele sind: Die gesamte Empfindung war in Harmonie mit den Bewegungen/Harmonie; Vollständiges Zurechtkommen mit den Praktiken, vollständig vertieft, nichts Äußeres kann mich stören; etc.. Die Items wurden auf einer 5-Punkt Skala gezählt, von nicht Zustimmen bis Zustimmen (0 – trifft überhaupt nicht zu; 1- trifft nicht wirklich zu; 2- Ich kann mich nicht entscheiden/ich kann es nicht sagen; 3- trifft sehr zu, 4- trifft sehr viel zu).

Mit Verwendung dieser Stichprobe hat die ICPH Skala eine sehr gute interne Konsistenz (alpha 0.91). Um die externe Validität des Instruments zu bestimmen, werden derzeit zwei Interventionsstudien mit registrierten Krebspatienten während der Chemotherapie und ambulanten Patienten mit krebszusammenhängender Müdigkeit durchgeführt und eine weitere Observationsstudie mit registrierten gesunden Individuen, wobei die Ergebnisse noch nicht zur Verfügung stehen.

Achtsamkeit (Mindfulness)

Achtsamkeit wurde mit dem Freiburg Mindfulness Inventory (FMI; Freiburger Fragebogen zur Achtsamkeit; FFA) (Walach et al. 2006) gemessen. Für diese Studie verwendeten wir die 14-Item Kurzversion (Kohls et al. 2009), die sich als semantisch robust und psychometrisch stabil erwies (Cronbach’s alpha =.83). Itembeispiele sind: meine Gefühle beobachten ohne mich in ihnen zu verlieren; sich der Erfahrung des gegenwärtigen Moments öffnen, mich mit meiner Erfahrung im hier und jetzt verbunden fühlen; in schwierigen Situationen kann ich innehalten ohne direkt zu reagieren; Momente inneren Friedens und Gelassenheit erfahren, selbst wenn Dinge hektisch und stressig werden, etc.. Antwortoptionen waren „selten“, „gelegentlich“, „ziemlich häufig“ und „fast immer“.

Die 14-Item Skala hatte einen gemeinsamen Faktor und korrelierte stark mit Selbstbewusstsein (Selbstkenntnis). Für diese Analyse verwendeten wir beides – die eindimensionale (14 Items) und eine alternative zweidimensionale Lösung (Kohls et al. 2009), d.h., FMI-Präsenz (vier Items; alpha=.71); Und FMI-Akzeptanz (vier Items; alpha =.64). Die Akzeptanzkomponente des Achtsamkeitskonstrukts bezieht sich auf die urteilsfreie Akzeptanz der Situation, während achtsame Präsenz mit der Erfahrung des Moments und einer kognitiven Reflektion aller Handlungen zusammenhängt (Kohls et al. 2009; Walach et al. 2006). Eine Anzahl von Studien haben Beweis für die externe Validität der FMI geliefert (Eisendrath et al. 2008; Leigh et al. 2005; Michal et al. 2007; Michalak et al. 2008; Sauer et al. 2011).

Mit dem Gebrauch dieser Yoga Stichprobe hat die Skala nur eine schwache interne Konsistenz (alpha=0.62), selbst wenn Item 13 („ungeduldig mit mir selbst und anderen“/ (“impatientwith myself and others”) mit seiner niedrigen Item-Skala Korrelation ausgeschlossen wäre (alpha=.65).

Fröhlichkeit/Leichtigkeit (Lightheartedness/Relief)

Die LHR Skala (Lightheartedness/Relief; Fröhlichkeit/Leichtigkeit) ist aus dem German language ERG (emotional and physical reactions; emotionale und physische Reaktionen) Fragebogen (Büssing 2010) übernommen, der nach spezifischen Wahrnehmungen, Reaktionen und Gefühlen hinsichtlich des Umgangs des Patienten mit Krankheit fragt. Die Absicht war, messbare einzelne (emotionale und verhaltens-) Einstellungen mit einem Aufleben von Vitalität und Lebensfreude, d.h. positive interne Einstellung wie Leichtigkeit und anschließende Offenheit für externe Kontakte („soziale Interessen/Kontakt“) festzustellen. Diese Einstellungen wurden im Kontext einer zunehmenden positiven Gesundheit/Wohlbefinden operationalisiert anstatt mit abnehmenden funktionalen und emotionalen gesundheitlichen Auswirkungen und Beeinträchtigungen überprüft. Die Primärskala zur Adressierung dieser „ äußeren Erwärmung“ hat neun Items und eine zweifaktorige Struktur mit zufriedenstellenden internen Konsistenzkoeffizienten, d.h. LHR (Cronbach’s alpha =0,74) und soziales Interesse/Kontakt (Cronbach’s alpha=0,79) (Büssing 2010).

Für diese Analyse konzentrierten wir uns auf die fünf-Item Subskala LHR, weil sie in einer vorherigen Studie signifikante gegensätzliche Qualitäten zu psychischer Erschöpfung (Korrelation r=−0,49) und gestörter Schlafregeneration (r=−.53) aufzeigte und moderat mit sozialem Interesse/Kontakt korrelierte (r=.43) (Büssing 2010). Die Items richten sich an Gefühle wie „fühlte mich (innerlich) zutiefst erleichtert“ , „bestimmte Gelegenheiten gelangen immer besser und besser“, „Bewegungen sind einfach und fließend“ , „mit strahlendem Glück erfüllt“ und einer gegensätzliche Äußerung „fühlte mich von innen leer“ . Sie wurden auf einer Fünfpunktskala gezählt, von Nichtübereinstimmung bis Übereinstimmung (0 – trifft überhaupt nicht zu; 1- trifft nicht wirklich zu; 2- Ich kann mich nicht entscheiden/ich kann es nicht sagen; 3- trifft sehr zu, 4- trifft sehr viel zu). Die Endgültigen Scores bezogen sich auf ein 100% Level (transformierte Skala Score/transformed scale score). Mit dieser Stichprobe hat die Skala eine gute interne Konsistenz (alpha =.80).